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Yggdrasils Essenzen

Vier Jahre nach den Ereignissen von "Broken Soul"
von

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... dann zeig mal, was du gelernt hast

Kapitel 7 - … dann zeig mal, was du gelernt hast!

 

 

 

Verdammt!

Jane erstarrte in ihrer Bewegung und traute sich für einige Sekunden gar nicht, sich umzudrehen.

Fassungslos und mit schwer verborgenem Zorn sah Thor seine Frau an, die sich redlich Mühe gab, nicht zu zittern, oder in Tränen auszubrechen. Noch nie hatte er Jane so wütend angesehen! Darcy hatte ihre Armbrust beiseitegelegt und stellte sich demonstrativ neben Jane.

„Jane…“, begann Thor gefährlich langsam und kam dabei auf seine Frau zu, die den Impuls unterdrücken musste, zurückzuweichen. Schnell nahm Darcy die Hand ihrer besten Freundin und lächelte ihr aufmunternd zu.

„… erklär mir doch bitte mal, was das hier soll! Wieso bei allen neun Welten bist du hier auf dem Kampfplatz und gehst mit der Lanze auf Aglaron los, wie ein Berserker? Habe ich irgendetwas verpasst in der letzten Zeit?“

Loki blickte von seinem Bruder zu den beiden Frauen und schließlich zu Aglaron, der entschuldigend mit den Schultern zuckte. Währenddessen begannen Janes Gedanken zu rasen.

Thor hatte es herausgefunden!

Nun war der Donnergott verdammt sauer und seine Gemahlin konnte es durchaus verstehen. Immerhin hatte sie ihn belogen, … vier Jahre lang! Dass sie und Darcy das Kämpfen lernten war nur zum Schutz ihrer selbst und der Kinder gedacht, für den Fall eines erneuten Angriffs. Sie wollten sich nicht, wie zum Beispiel Lady Sif, mit einem gellenden Kampfschrei ins Getümmel  stürzen, sondern lediglich einen Angreifer so lange hinhalten können, bis ein Elfenkrieger oder einer der Avengers übernehmen könnte.

„Thor ich… ich kann mir denken, wie du dich jetzt fühlst…“, Janes Stimme klang brüchig, auch Thor registrierte das, doch blieb seine Miene starr und er blieb mit  verschränkten Armen vor seiner Frau stehen.

„… aber glaub mir bitte, ich habe dir das nicht verheimlicht, weil ich dir nicht vertraue oder aus bösen Willen! Ich wollte eigentlich nie, dass ich wirklich kämpfen muss, doch ich kann nicht ständig fliehen oder in eine andere Welt geschickt werden, Thor! Irgendwann kann man nicht mehr fliehen! Ich will Damion beschützen können, verstehst du das?!“

Der letzte Satz war beinahe geschrien worden und Thor zuckte beinahe zusammen. Janes Argumente klangen  an und für sich schlüssig, doch trotzdem war er wütend.

„Du hast doch keine Ahnung, wovon du da sprichst Jane! Der Krieg ist etwas so furchterregendes, ich hab es unzählige Male erlebt und ich werde keinesfalls zulassen, dass du dich in so ein blutiges Umfeld begibst…“

„Und wenn man mir keine Wahl lässt, was dann?“, rief Jane aufgebracht dazwischen, empört weil Thor sie wie ein Kind behandelte, dass den Krieg spielte, ohne ihn zu kennen. Thor hingegen blickte seine Ehefrau schockiert an. So hatte sie bisher noch nie mit gesprochen! Nicht, dass er etwas gegen starke Frauen hatte, die ihren Weg gingen und schließlich war Jane ihm damals auch aufgefallen, weil sie ihn –ohne auf seinen adligen Stand zu achten- recht ruppig angefahren hatte, keine Tassen mehr kaputt zu hauen. Doch er wollte sie vor allem schützen, was ihr hätte schaden können und sah es als seine Aufgabe an, sie vor Bedrohungen fernzuhalten. Das ging aber nicht, wenn sie sich so in Gefahr brachte!

„Liebes, ich schwor dich vor jedem Unheil zu bewahren, was dir droht! Vor meinem Vater und dem ganzen Volk Asgards schwor ich es zu unserer Vermählung, mit einem Tropfen Blut ward dieser Schwur besiegelt! Schenkst du dem so wenig Glauben oder wie soll ich das verstehen?!“ Er war verletzt, sie beide waren es! Thor, weil Jane in Kauf nahm, sich selbst in Gefahr zu bringen, wenn sie bei einem Angriff mitkämpfte und Jane, weil Thor ihre Mühe, sich und Damion selbst zu beschützen nicht anerkannte.

„Natürlich glaube ich dir, Schatz! Gerade deswegen wollte ich das hier! Du hast in einem Kampf etliche andere zu beschützen und du wirst nicht immer hier sein können, wenn ich mal in Gefahr schwebe. Ich möchte doch nur nicht absolut wehrlos sein!“, ihre Stimme hatte etwas Bittendes bekommen und ihre Rechte umklammerte die Lanze so fest, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. Thor hingegen sah drein, als würde er angestrengt nachdenken: zusammengepresste Lippen, eine tiefe Falte zwischen den Brauen und starrer Blick. Loki hatte seinen Bruder selten über etwas so intensiv nachgrübeln sehen. Was den Sachverhalt anging, so war Loki auf Janes und Darcys Seite, würde sich jedoch hüten, das gerade jetzt laut auszusprechen. Thors Reaktion konnte er sich nur allzu lebhaft vorstellen! Was der allerdings jetzt sagte, überraschte die Frauen und Loki gleichermaßen:

„Nun, wenn du der Meinung bist, kämpfen zu müssen…“, Thor holte tief Luft und bedachte Jane mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck. „…dann zeig es mir!“

Was?!“, riefen Jane und Darcy wie aus einem Munde und die Holzlanze, die Jane eben noch umklammert hatte wie eine Ertrinkende ein Stück Treibgut, fiel zu Boden. Thors Mimik hatte nun einen leicht amüsierten Hauch bekommen.

„Du hast mich schon verstanden, Liebste! Kämpfe. Gegen. Mich!“, sagte der Donnerkrieger, jedes Wort des letzten Satzes betonend. Aglaron, der bis eben schweigend daneben gestanden hatte und Janes und Darcys Kampferfahrungen sehr gut kannte, wollte eingreifen um das Schlimmste zu verhindern.  Er legte eine Hand auf den Unterarm seines Freundes und redete beschwichtigend auf ihn ein:

„Thor, das halte ich für keine gute Idee! Sie können sich zwar im Ernstfall wehren, doch bei einem Gegner, wie dir…“

Der blonde Hüne unterbrach den Elfen mit einem beunruhigenden Lächeln.

„Wenn man sich auf einen Kampf einlässt, muss man damit rechnen, dem Gegner nicht gewachsen zu sein. Keine Sorge, ich werde mich hüten meiner süßen Frau ernsthaft wehzutun!“ Ein Grinsen, wie man es sonst eigentlich nur von Loki erwartete zierte Thors Gesicht. „Aber ich werde der lieben Jane den Hintern versohlen!“

Lokis Miene hingegen war wie ein Leuchtschild auf dem man Lesen konnte Ich ahne, dass das schlimm endet. Er musste sich Mühe geben, nicht trocken zu Schnauben, während Thor sich wieder an Jane wandte:

„Lanzenkampf lassen wir bleiben, mein Stern, dort habe ich dein Talent zur Genüge beobachtet. Ich würde gern wissen, wie du dich gegen gewisse Zudringlichkeiten eines Angreifers wehren kannst. Es werden wohl kaum alle Untergebenen der Weltenfresser gleichgeschlechtliche Sexualpartner bevorzugen und du, Jane…“, er zog seine Frau recht ruppig an sich. „… bist wahrhaftig eine Augenweide!“

Thor sah zu seiner Gemahlin herunter, die er in seinen Armen hielt, während Darcy sich an den Rand des Platzes bewegten und sich Loki, nicht gerade zu ihrer Begeisterung, direkt neben sie stellte.
 

„Nun, Jane? Was wirst du jetzt tun?“, fragte Thor, nicht in der Lage seine Erheiterung aufgrund Janes verblüfften Gesichtsausdruckes zu verbergen. In Janes Kopf ratterte es förmlich. Normalerweise hätte sie Thor geküsst, wenn er so ihre Nähe suchte, doch das konnte sie  jetzt natürlich nicht bringen. Zum einen hätte sie dann wohl „verloren“ und außerdem glaubte Thor dann vielleicht, sie würde so wirklich auf grobe Annäherungen von Fremden reagieren. So grob, wie er sie jetzt hielt, war er sonst nicht zu ihr und Loki war wohl der einzige, der erkannte, dass der blonde Ase schauspielerte.

Wut kochte in Jane hoch, darüber dass sie Thor so amüsierte und dass er sie noch nicht ernst nahm. Sie musste sich einfach befreien und ihm zeigen, dass sie sich zu wehren wusste. Thor hielt Jane so fest an seinen Körper gedrückt, dass ihre Arme quasi nutzlos waren, also war das nächste, was sie einsetzen konnte, ihre Beine. Mit einem leichten Grinsen stellte Jane fest, dass ihr Mann nicht die schweren Stiefel trug, die zu seiner Rüstung gehörten, sondern leichte Exemplare aus Leder. Sie hingegen trug Stiefel mit leichten Absätzen…

Thor zischte einen asischen Fluch aus, als die Absätze unvermittelt auf seine Zehen krachten. Ungewollt wurde sein Griff lockerer, was Jane, instinktiv und völlig aus dem Bauch heraus, ausnutzte und sich mit ein paar Handgriffen aus der Umklammerung ihres Ehemannes befreite. Hastig wich sie einige Schritte zurück, nahm einen möglichst stabilen Stand ein und wartete schwer atmend auf Thors Reaktion. Dieser war zuerst ein wenig perplex gewesen, als Jane sich plötzlich losgerissen hatte, doch nun begann er zu lachen.

„Reines Glück!“, gluckste er und kam wieder auf seine Frau zu, die ihn abwartend musterte. Er hätte es nie laut gesagt, doch es begann ihm Spaß zu machen… allerdings erinnerte ihn dieser kleine Übungskampf an Dinge, die die beiden nur hinter verschlossenen Türen veranstalteten und der Gedanke daran, lenkte Thor ab!

Jane keuchte erschrocken auf, als Thor mit einem Mal hinter ihr stand, einen Arm um ihre Taille schlang – ihre eigenen Arme gleich mit fixierte- und mit der freien Hand ihr Kinn packte und ihren Kopf mit etwas Druck in den Nacken zwang. Sie wusste schon, was Thor vorhatte: gleich würde er ihr leicht in die Kniekehle treten, damit sie einsackte und er sie am Boden festhalten konnte. Die junge Frau suchte fieberhaft nach einem Ausweg und fand ihn in letzter Sekunde: Thors Hand lag, da der Handballen ihr Kinn nach oben drückte, auf ihren Mund. Aus Mangel an einer besseren Idee, biss sie kurz zu, entlockte ihrem Mann einen kurzem Aufschrei und drehte sich ruckartig um, den abgelenkten Thor so  aus dem Gleichgewicht bringend. Jane gab noch etwas von ihrer eigenen Kraft hinzu – Schwerkraft war etwas Tolles! – und keine Sekunde später lag der verwirrte Thor unter seiner geliebten Frau im Staub. Doch Thor wäre nicht Thor, ließe er sich auf diese Weise einfach umwerfen. Er packte Janes Handgelenke und warf seinen ganzen Körper zu Seite, so dass Jane unter Thor lag, ihre Hände über den Kopf auf den Boden gedrückt und ihre Beine von Thors Körpergewicht unten gehalten. Sie hatte verloren!

„Verdammt!“

Nun würde Thor ihre Entscheidung sicher nicht akzeptieren… oder vielleicht doch?

Grinsend legte Thor eine Hand an Janes Wange, diesmal jedoch sanfter und erstickte ihren überraschten Protest mit einem Kuss. Die Verwirrung, die danach ihr Gesicht beherrschte war einfach nur… niedlich!

„Es tut mir Leid, dass ich an dir zweifelte, Liebes!“, gab Thor leise zu und küsste Jane erneut.

„Du kannst einem Angreifer eindeutig Kontra bieten und bist nicht auf meine ständige Hilfe angewiesen. Ich nehme es dir nicht übel und ich möchte, dass du dein Training fortsetzt! Unter einer Bedingung…“

„Welcher?“, brachte Jane rau hervor, denn die Lage in der sich die beiden gerade befanden war ihr auf eine kribbelnde Art sowohl unangenehm als auch erwünscht! Thor schien ihre Gedanken gelesen haben, denn er beugte sich erneut zu ihr herunter, um ihre Lippen mit seinen einzufangen, als Aglarons Ausruf die Aufmerksamkeit beider forderte:

„Jetzt beruhigt euch mal, ihr beiden! Es reicht!!!“

Das Ehepaar sah sich zunächst verwundert an und dann an den Rand des Kampfplatzes. Dort standen Aglaron, Loki und Darcy. Letztere beiden stand mit vor der Brust verschränkten Armen da und sahen sich an, als würden sie sich im nächsten Moment an die Kehle springen wollen. Was war vorgefallen?

 

 

 

Etliche Meilen über ihnen, für alle unsichtbar, zog Thanos Flaggschiff seine Bahnen durch die Äste von Yggdrasil. Die drei Anführer sahen sich gerade die von ihnen angefertigten Aufnahmen vom Angriff in Vanaheim an.

„Die Nachtfackeln sind ein voller Erfolg. Ich habe es euch doch gesagt, oder?“, triumphierte Thanos grinsend, während er zusah wie seine Krieger die überfallenen Vanen in Fetzen rissen! Surt knurrte lediglich.  Ihn selbst dürstete es nach einem Kampf! Zu lange schon saß er hinter der Kampflinie, seine Fänge schwächelten und seine Krallen blieben ungenutzt! Er wollte endlich wieder Blut an den Händen spüren! Malbeth hingegen konnte dem Ganzen nicht gar so viel Vergnügen abgewinnen, wie sein ungeschätzter Kollege. Er, als Dunkelelf, machte nicht gern so viel Sauerei beim Töten. Seine Spezies tötete schnell, präzise und im Idealfall unentdeckt. Ein solches Gemetzel war nicht seine Natur, ebenso wie Thanos Geprahle!

„Ist das dein genialer Plan, Thanos? Alles deinen gezüchteten Sklaven zu überlassen?“

Der Gefragte zog ein Gesicht, als hätte er n eine Zitrone gebissen. Malbeths ewiges Hinterfragen und Gegrübel ging dem Chitauri-Herrscher  allmählich gegen den Strich.

„Krieger mein Kleiner! Soldaten… Aber doch keine Sklaven!“

Der Dunkelelf zuckte bloß desinteressiert mit den Schultern und lenkte seine Aufmerksamkeit auf die wichtigen Punkte auf ihrer Agenda: sie mussten ihre Vorgehensweise im Vergleich zu ihren Attacken Jahre zuvor ändern! So wie sie bis dahin gekämpft hatten brachte es nichts mehr! Sie hatten ihren Gegnern zwar herbe Schläge versetzen können, doch waren sie selbst ebenso hart getroffen worden und hatten es bisher geschafft nur eine Essenz ihrer Widersacher an sich zu bringen.

„Wir müssen diese aufmüpfigen Avengers davon abhalten, andauernd unsere Pläne zu zerstören! Wegen diesen nervigen Aufwieglern stellen sich uns die ganzen Welten entgegen…“, stellte Malbeth fest und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, abwartend was die anderen für Vorschläge bringen würden. Irgendeine Schwachstelle mussten ihre Feinde doch haben…

Thanos blickte nachdenklich auf die Aufzeichnungen des Angriffes, die nach wie vor als Hologramm vor ihnen in der Luft schwebte. Seine Aufmerksamkeit glitt zu einem Vanen, der trotz seiner offensichtlichen Unterlegenheit versuchte eine Frau vor den Nachtfackeln zu beschützen. Offenbar war sie seine Gefährtin…

„Natürlich!“, rief Thanos aus und erhob sich so ruckartig, dass er seine Sitzgelegenheit mit umriss. Von einem Moment auf den anderen völlig euphorisch, begann er in dem Zimmer wo sich die drei befanden auf und ab zu gehen. Es war so offensichtlich und sie hatten es nie auch nur in Erwägung gezogen!

„Ihre Weiber… wenn wir die Frau von diesem hirnlosen Muskelpaket Thor oder gar die Elfenkönigin in unserer Gewalt haben, werden sich diese Einfallspinsel dreimal überlegen, ob sie ihre Waffen gegen uns erheben wollen!“

Die Stille die daraufhin folgte konnte man schon in Würfel schneiden, so drückend war sie. Nun war es der Dunkelelf, der ein angewidertes Gesicht machte. Die Dunkelelfen waren zwar nicht gerade ein friedfertiges Volk, doch eine Verbindung zwischen zweien von ihnen die man mit einer Ehe gleichsetzen konnte wurde auch von ihnen hoch geschätzt. Surt hingegen grunzte amüsiert, bei dem Gedanken wie die Avengers dreinschauen würden, wenn ihre Frauen entführt wurden.

„Wir werden Agenten in die Nähe schicken und wenn die Gelegenheit passend ist, werden sie den Auftrag haben die Frauen von den Asen und den Menschen zu entführen. Mit etwas Glück bekommen wir auch die asische Schildmaid und die Elfenkönigin in die Hände. Wenn wir die haben, werden sich unsere Feinde leichter besiegen lassen!“

Thanos selbstgefälliges Grinsen fand Malbeth schlichtweg zum Kotzen! Er selbst war gegen diesen Plan, doch laut äußern wollte er diesen Protest lieber nicht, sonst hätte sein Mitstreiter ihn wohl ohne weiteres zerfleischt! Irgendwie war der Außerirdische – im Sinne von außerhalb Yggdrasils geboren – der Meinung er habe eine vorsitzende Rolle inne. Einmal hatte Surt dem Chitauri-Krieger sehr schroff widersprochen und war kurze Zeit später von diesem an die Wand geschleudert worden. Seitdem hielten es der Feuerriese und Malbeth für besser, nicht gar zu sehr zu diskutieren. Ein durchdringender Ton an der eigentlich automatisch öffnenden Tür signalisierte, dass jemand gerne eintreten würde.

„Wenn dieser nervige Unteroffizier wieder mit seinen abstrusen Beschwerden kommt, werfe ich ihn in so einen Portalstrang!“, seufzte Surt und öffnete die Tür mit einem Knopfdruck. Ein Dunkelelf, einer der letzten siebenhundert die es noch gab, kam hereingeeilt. Es war nicht der unerwünschte Offizier, doch gute Nachrichten brachte der arme Kerl auch nicht!

„Die… die Truppe aus Jotunheim…“, brachte der junge Elf hechelnd hervor und zog sich die Maske vom Gesicht, die alle Dunkelelfen gleich aussehen ließ.

„Was ist mit ihnen?“, hakte Thanos ungeduldig nach und hörte auf im Kreis zu gehen. Unter dem harten Blick des Kriegers begann Malbeths Untergebener zu zittern, wenn er es denn nicht schon vor lauter Erschöpfung tat.

„Sie… sie sind zurückgekehrt. Aber nicht so, wie von uns erhofft!“

„So waren sie nicht erfolgreich?“, erkundigte sich Malbeth während sein Soldat auf die Knie sank, noch schockiert, von dem, was er eben gesehen hatte.

„Nein, mein Herr!“, schluchzte der Elf, sich nicht dieses Gefühlsausbruches schämend. Surt verzog angesichts der Tränen das Gesicht.

„Was hast du denn für armselige Wichte in deinen Reihen? Keiner meiner Leute würde so herum flennen!“

„Dann sehen Sie sich doch an, was man in Jotunheim mit ihren Leuten gemacht hat!“, fuhr Malbeths Krieger den Feuerriesen an. Der schnaubte bloß genervt und ging, gefolgt von Thanos, Malbeth und dessen Boten in die Ebene, wo die Agenten aus Jotunheim erwartet worden waren. Allerdings fiel der Empfang alles andere als ruhmreich aus…

Fünf Eiskugeln lagen auf dem Bogen, glasklar und durchscheinend. Aus deren Inneren starrte jeweils ein Kopf mit schmerzverzerrten Mienen heraus. Zwei Nachtfackeln und je einer vom Volk der drei Herrscher waren dem morbiden Abschiedsritual der Eisriesen zum Opfer gefallen.

„Tja…“, begann Thanos in einem Tonfall als rede er über die korrekte Anpflanzung von Pfefferminze.

„… ich glaube die Frostriesen werden sich uns nicht anschließen!“

Er wandte sich zum Gehen, die Blicke nicht bemerkend, die sich Surt und Malbeth hinter seinem Rücken zuwarfen. 



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