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Trüber Glanz

von

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Trüber Glanz
 

Welch schmerzhafter und dennoch schöner Augenblick in stehender Zeit. Der trübe Glanz ist nicht zerstört. Beharrlich kehrt er wieder. Immer dann, wenn ich vor der Stille stehe, sie ansehe und in mir schlagen höre. Taub und blind für den Moment, nur um im nächsten … jeder Sinn zerreißt am Schmerz; jeder Sinn lebt durch ihn weiter.
 

Des Nachts, wenn ich die Augen schließe und mich endgültig der Dunkelheit hingebe, durchwandere ich grelle Räume. Das Neonlicht ätzt mir in den Augen, während ich den toxischen Dunst von Verwesung atme. Eingeengt in kahlen Wänden finde ich keinen Ausgang. Nach Halt suchend, tasten meine Hände an den kalten Fliesen entlang. Schauer für Schauer, mit jedem Schritt näher hin zu diesem tiefroten Licht am Ende. Feuchtigkeit legt sich auf meine Haut, Angstschweiß perlt von ihr ab. Klebrig, zäh, mich unerbittlich einschnürend fühlt sich das mich immer weiter durchtränkende Gefühl an. Ich wate durch einen Sumpf aus Leid, gegen die Strömung, gegen diesen einen Augenblick der Wahrheit. Nach vorn, doch gehe ich zurück. Zum Licht, doch finde ich nur Blut.
 

Ein Zittern der Lippen, ein Zucken der Lider, ein Beben des Körpers. Strauchelnd falle ich in die Trauer hinab. Schreien – lass mich schreien! Still, erstarrt, reglos eingepfercht in Schmerz, unter dessen Brandung ich zusammenbreche. Mein Ruf verhallt in zugeschnürter Kehle und das stille Flehen tönt bis zum Morgengrauen … bitte lass mich aufwachen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2015-05-22T13:41:37+00:00 22.05.2015 15:41
Genial geschrieben ♡

Antwort von:  wortlos
22.05.2015 16:42
Lieben Dank!


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