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Love is a Battlefield

von

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Die Rückkehr

Domino Krankenhaus
 

6 Stunden später (ab jetzt Gegenwart):
 

Seto’s Kopf fühlt sich für ihn an, als würde er jeden Augenblick explodieren. Nur sehr langsam kommt er zu sich und es dauert einen Moment, bis er realisiert, wo er eigentlich ist. Seto greift sich an den Kopf und versucht, die Bilder aus seinem Gedächtnis zu verbannen, doch diese haben sich in sein Gehirn förmlich eingraviert. In seinem linken Arm befindet sich ein Schlauch, an welchem ein Tropf angebracht ist und an seinem Bein sind frisch genähte Narben und ein weiterer Schlauch, durch welchen Blut abfließt. Seto weiß zwar, dass er im Krankenhaus ist, aber nicht genau in welchem. Warum sollte Gozaburo oder einer der Wissenschaftler ihn überhaupt hier her bringen und dann noch unbeaufsichtigt. Seto kennt seinen Stiefvater und weiß, dass er es sehr gerne persönlich sehen würde, wie er langsam aber sicher stirbt, also würde er ihn keine Sekunde aus den Augen lassen. Jemand anderes würde gar nicht erst versuchen, seine Pläne zu durchkreuzen. Nun richtet Seto sich auf und blickt ein wenig im Zimmer umher. Keines der Einrichtungsstände trägt das Zeichen der KC und auch so scheint alles eher neu zu sein. Nach einer Weile öffnet sich die Tür und eine Krankenschwester kommt in den Raum. „Ein Glück, sie haben die OP also gut überstanden, Mr. Kaiba.“ Auf Seto’s fragenden Blick meint die Frau, dass ein Herr Namura sie angerufen hatte, und sagte, dass er während eines Experimentes einen schrecklichen Unfall hatte. Seto’s Augen weiten sich schlagartig. Ist er wirklich wieder in der Gegenwart? War das alles doch nur eine Simulation oder lag er im Koma? Nur einer kann ihm die Antworten auf all diese Fragen beantworten und das ist Namura höchst persönlich. Die Schwester nimmt ihm nun Blut ab und Seto sagt ihr, dass sie Namura zu ihm bringen soll. Sie nickt und verlässt nach kurzer Zeit den Raum. Seto schließt seine Augen und greift nach seiner Kette, mit Mokubas Bild, doch da ist noch eine zweite Kette, welche er ertastet. Er öffnet die Augen wieder und sieht den Anhänger mit dem Weißen Drachen. „Kisaki…sie…sie hat wirklich existiert und…“ bevor er seinen Gedanken weiter nachgehen kann, öffnet sich erneut die Tür und Namura kommt nun herein.
 

Seto sieht noch immer ein wenig zu sperren von der Narkose geschwächt und dennoch wütend zu dem jüngeren. „Kannst du mir erklären, was dieser ganze Schwachsinn sollte? Wie kannst du es wagen, mich gegen meinen Willen in diese Kapsel und mich dann Monate lang zu quälen?“ Namura lächelt. „Es freut mich auch, Sie wieder zu sehen, Mr. Kaiba. Ich habe Sie nicht zufällig ausgewählt und auch nicht, weil sie ein ebenso erfolgreicher Geschäftsmann sind, wie ich es bin. Nein, ich habe sie gewählt, weil sie wie ich sind. Während ihrer Reise habe ich sie über einen Bildschirm beobachten können und nein, es war keine Simulation. Sie waren wirklich in der Vergangenheit und haben, unter anderem, Kisaki getroffen. Es ist so, als ich noch ein Kind war, wurde ich von einem Soldaten aufgezogen. Es war nicht irgendein Soldat, sondern der Beste aus Gozaburo’s Armee. Was das Töten von Menschen angeht, war er perfekt, doch als Vater und Mensch war er ein Versager. Er wollte aus mir ebenfalls einen Soldaten machen, doch ich weigerte mich und wurde von ihm oft bestraft. Eines Tages bin ich in der Nacht weggerannt. Ich hatte nichts und wurde dann von jemandem gefunden und in ein Waisenhaus gebracht. Ich wollte aufgeben, doch dann erschienen Sie in den Medien. Es hieß, dass Sie die Kaibacorp. übernommen und vollkommen verändert haben. Außerdem erfuhr ich später, dass sie ebenfalls lange Zeit in einem Waisenhaus lebten und genau wie ich wissen, was es heißt, nichts zu haben. Schnell wurden Sie mein Vorbild. Dank Ihnen habe ich wieder an ein besseres Leben geglaubt. Irgendwann wurde ich sogar adoptiert. Ich wollte wie Sie werden, also wollte ich auch in die Spieleindustrie einsteigen. Damals war es mir egal, dass ich immer in Ihrem Schatten stehen werde, doch nach und nach wurde ich besser. Ich begann, neue, andere Technologien zu entwickeln und irgendwann fing ich an, einen kleinen Wettstreit mit Ihnen zu machen. Es war nur aus Spaß, doch dann kam die Zeit, wo ich mehr wollte. Ich wollte etwas erfinden, dass es so noch nicht gab und das war die Zeitkapsel. Ich wollte Sie als Testperson, weil Sie mein größtes Vorbild und gleichzeitig mein stärkster Rivale sind. Am Anfang wollte ich sehen, wie gut Sie wirklich sind und wie lange sie überleben werden, doch dann gaben Sie mir einen Grund, weshalb ich Sie in dieser Zeit lassen musste.“
 

Seto sieht Namura mal mehr und mal weniger Beeindruckt an. Die Sache mit dem Soldaten ließ ihn kurz stutzig werden, doch dann dachte er, es sei nur ein Zufall. Nun fragt er Namura ein wenig genervt, was dieser Grund war. „Können Sie es sich denn immer noch nicht denken? Die Frau, welche die meiste Zeit Ihres Aufenthaltes an ihrer Seite war, war niemand anderes als meine Mutter.“ Seto zieht Namura wütend an sich und schreit ihn an, dass er doch lügt, doch Namura schüttelt traurig den Kopf. „Es ist wahr. Kisaki Koneko ist meine Mutter und der Soldat, der sie vergewaltigt hat, ist mein Vater…Wie ich Ihnen bereits sagte, war ich selbst schon einmal in der Vergangenheit, doch sie konnte mich nicht sehen und auch nicht spüren. Wahrscheinlich lag es an der Bindung zwischen uns oder was weiß ich. Jedenfalls war sie immer traurig und allein, doch durch die Zeitreise sind ausgerechnet Sie in ihr Leben gekommen und Sie haben meine Mutter glücklich gemacht.“ Seto ist noch immer geschockt. „Das… das kann nicht sein…also sind Sie…“ Sein Gegenüber nickt zustimmend. „Ja, mein richtiger Name ist Takeru, doch mein Erzeuger hat mich unbenannt.“ Seto sagt, dass er ihn sofort wieder in die Kapsel bringen soll, damit er Kisaki’s Leben erneut ändern und die Schlimmen Dinge verhindern kann, doch Namura seufzt. „Es geht nicht. Sie existieren bereits in ihrem Leben. Würden sie erneut zurückreisen, wären sie unsichtbar für sie, außerdem gibt es bis heute kein Gegenmittel gegen das Serum, welches sie umgebracht hat. Sie können nicht mehr zurück zu ihr, doch dank Ihnen, war sie endlich glücklich.“ Seto gibt Namura nun eine Ohrfeige. „Nein! Sie war nicht glücklich! Sie musste so oft leiden und ich konnte es nicht einmal verhindern!“ Namura hält sich seine Wange und schweigt einen Moment, nun sieht er aus dem Fenster. „Als…ich bei ihr war, hat sie jeden Tag geweint, weil sie unglücklich war und… nachdem sie mich zur Welt gebracht hat, beging sie Selbstmord. Es gab nicht einen Tag, an dem sie gelächelt hat, doch an Ihrer Seite war sie anders. Sie haben ihr Mut und einen Grund zum Leben geschenkt, falls Sie immer noch glauben, dass alles nur eine Lüge ist, kann ich Ihnen ihr Grab zeigen.“
 

Seto sieht fassungslos zu Namura. Er kann das alles nicht wirklich glauben, doch tief im Inneren weiß er, dass er Recht hat. „Ich will erst zu Mokuba. Ich muss wissen, ob es ihm gut geht und er soll auch wissen, dass ich hier bin.“ Namura meint, dass Seto lieber noch eine Nacht hier bleiben sollte, er aber seinem jüngeren Bruder Bescheid sagt. Nun geht er. Seto nimmt wieder die Kette mit dem Weißen Drachen in seine Hände. „Kisaki…es tut mir leid…“ Es dauert eine Stunde, bis sich erneut die Tür öffnet und dieses Mal Mokuba hereinkommt. Für einen Moment ist er sprachlos und sieht seinen Bruder geschockt an, doch nun geht er zu ihm und nimmt ihn in die Arme. Er weint auch ein wenig und Seto streichelt über seinen Rücken. Mokuba schluchzt und wischt sich dann die Tränen weg. „Ich …ich dachte, dass du…nicht mehr lebst…alle dachten das. Namura sagte, dass du nach dem Meeting nach Hause gefahren bist, danach wurdest du nie wieder gesehen…“ Seto weiß nicht, was er fühlen soll. Einerseits ist er erleichtert, das Mokuba nichts geschehen ist, doch andererseits hat er auch eine ansteigende Wut auf Namura in sich. Seto sieht seinem Bruder in die Augen. „Es tut mir leid, ich werde dir alles erzählen, sobald ich wieder zuhause bin.“
 

2 Tage später:
 

Seto kann nach einer letzten Untersuchung nach Hause, doch er sagt Mokuba, dass er vorrausgehen soll, da er noch nach etwas schauen muss. Mokuba will erst nicht, da er Angst hat, seinen Bruder erneut zu verlieren, doch ein Blick seines älteren Bruders macht ihm klar, dass er es ernst meint und Mokuba verlässt den Raum. Seto wartet noch kurz, bis er auch losgeht. Sein Weg führt ihn zu dem alten Friedhof. Er geht zu einem Schneeweißen Grabstein und liest traurig und geschockt die Innschrift „Kisaki Kaiba *23.01.1963-05.11.1986 Du bleibst immer im Herzen bei uns.“ Eine Träne läuft über Seto’s Wange und er rennt zu dem Geheimen Ort. Auch dort ist noch immer der Schrein und auch, wenn es durch die Witterung nicht mehr wie frühe aussieht, steht noch immer seine Zeichnung am selben Ort wie damals. Wie in Trance streichelt er über das Gesicht des Gemäldes. „Kisaki…warum?“
 

Seto bleibt einige Zeit noch unter der inzwischen morschen Trauerweide stehen und sieht schweigend auf das Bild und die kleine Metallbox, in welche Duel Monster Karten liegen oder viel mehr lagen. Auf einmal hört Seto ein Knacken und er kann gerade noch rechtzeitig ausweichen, bevor die Weide einbricht. Es ist so, als wäre es ein Zeichen, denn wie Seto wieder näher an den Baumstumpf geht, sieht er, dass bereits ein Spross der Trauerweide nachgewachsen ist. Auch, wenn er nicht an so etwas wie Wunder und Zeichen glaubt, hofft Seto tief im Innern, dass es doch eine Bedeutung hat. Seto nickt und weiß nicht einmal wieso und geht dann wie versprochen zu Mokuba in die Villa. Es ist so, als wäre er ein Gast in seinem eigenen zuhause, denn obwohl sich nichts verändert hat, ist es für ihn ein neues Gefühl, wieder den Luxus um sich zu haben und für einen Moment hat er sogar ein schlechtes Gewissen. Natürlich lässt er es sich nicht anmerken.
 

Wie selbstverständlich geht er nun weiter bis er Mokuba’s Zimmer erreicht hat. Er klopft an und nach einem kurzen „Herr rein“ betritt er das Zimmer des Jüngeren. Mokuba sieht ernst zu ihm. „Sag mir die Wahrheit Seto. Wo warst du die ganze Zeit über und wo warst du bis gerade eben? Ich dachte, wir sind eine Familie. Warum verschweigst du mir so vieles? Vor allem, warum lässt du mich ohne ein Wort über ein Jahr lang alleine und tauchst dann auf ohne mir zu sagen, warum du weg warst?! Weißt du eigentlich, wie es mir in all der Zeit ging? Tagsüber war ich stark, weil ich unseren Traum weiter gelebt und mich um alles gekümmert habe, doch nachts…nachts war ich allein. Am Anfang habe ich gehofft, dass du jeden Augenblick zu mir kommst, dann habe ich oft in den Nächten geweint. Am Ende wurde ich schon fast wie du. Ich habe niemanden an mich heran gelassen und selbst in der Nacht hart gearbeitet. Die Arbeit hat mich von den Gedanken an…deinen Tod abgelenkt. Du sagtest, dass man niemandem trauen kann und dass man besonders in der Geschäftswelt hart sein muss, aber ich dachte, ich bin dein Bruder und nicht irgendjemand. Aber…anscheinend war dir irgendein Fremder Namens Namura wichtiger als ich. Er sagte mir, dass du nachhause gefahren warst und er rief mich auch an um zu sagen, dass du im Krankenhaus bist.“

Für einen Moment beherrscht eine unheimliche Stille den Raum. Jedes von Mokuba’s Worten ist wie ein Stich in das Herz des sonst so unnabaren Geschäftsmannes. Die Worte des jüngeren sind hart und anklagend und doch weiß Seto, dass Mokuba Recht hat. Beide haben ihre Eltern viel zu früh verloren und wurden dann von den anderen im Stich gelassen, weil sich niemand um beide kümmern wollte. Nun hat er Mokuba dasselbe angetan und dass, obwohl er ihm versprochen hatte, immer für ihn da zu sein. Auch, wenn Mokuba nun viel selbstbewusster und stärker ist, als er es damals war, weiß Seto, wie sehr er ihn braucht. Zwischen ihnen ist eine besondere Bindung, die selbst unter Geschwistern sehr selten ist. Mokuba sieht ihn mit einer Wut und einer Enttäuschung an, welche er noch nie zuvor in den Augen seines Bruders gesehen hat. Es ist, als sei er ein vollkommen anderer Mensch und Seto gibt sich selbst die Schuld daran. Auch in ihm sind nun Emotionen, die er vor den Ereignissen nicht kannte. Er geht nun näher an Mokuba heran und senkt seinen Blick, bevor seine Worte das Schweigen brechen. „Ich kann dir alles erklären und ich werde dir wirklich nichts verschweigen, dass verspreche ich dir…“ Nun erzählt er Mokuba, was seit seinem Aufbruch zur Namuracorp. geschehen war.
 

Wieder ist es für einen Moment still, doch Mokuba’s Wut ist nun gemindert. „Verstehe…“ Mokuba sieht traurig zu Seto und nimmt ihn nun in seine Arme. „Das wusste ich nicht, tut mir leid. Jetzt verstehe ich aber alles. Du hast keine Schuld und trotzdem war ich so unfair zu dir.“ Seto sagt, dass es ok ist und dass er ihm auch nicht böse ist.



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