Zum Inhalt der Seite

Love is a Battlefield

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Besuch vom Teufel

Nächster Tag/verlassenes Haus:
 

In keiner Nacht habe ich so friedlich und ruhig geschlafen wie in der vergangenen. Wie ich aufwache, hält Seto mich noch immer beschützend in seinen starken Armen. Seine Augen sind geschlossen und sein Mund leicht geöffnet. Während er noch schläft, beobachte ich ihn. Erst nach einer halben Stunde öffnet er langsam seine Augen und sieht zu mir. Ich beuge mich für einen Kuss zu ihm herab. Er richtet sich langsam auf und meint, dass wir zurückgehen sollten. „Jetzt schon? Es ist doch so schön hier.“, sage ich ein wenig traurig, doch Seto meint, dass es sein muss und wir ja wieder hier her zurückgehen können. Ich nicke und wir machen uns auf den Heimweg. Aus irgendeinem Grund habe ich ein merkwürdiges Gefühl, aber Seto ist der Meinung, dass es durch die tägliche Bedrohung ist und ich schenke diesem Gefühl keine weitere Beachtung. Wir hören nun wieder laute Rufe und auch Schüsse. Seto beugt sich schützend vor mich, sodass sie mich nicht erwischen könnten. „Wenn sie mich erschießen sollten, bleib solange ruhig neben mir liegen, bis es eine halbe Stunde still gewesen ist.“ Ich sehe traurig zu ihm und nicke dann. Zum Glück sind sie nicht hinter uns her und wir können weiter gehen. Nach einiger Zeit sind wir endlich wieder in dem alten Haus. Ich nenne es nicht mein Zuhause, denn mein Zuhause liegt zusammen mit meiner Kindheit in Trümmern. Es ist ein Zufluchtsort, aus welchem wir jeder Zeit wieder vertrieben werden könnten. Ich ziehe meine Jacke aus und Seto macht uns in der Zeit einen Tee. Wir sitzen vor dem alten Kamin und schweigen eine Weile. Lilly kommt nun zu mir, streckt sich und legt sich dann vor meine Füße. Sie schnurrt und scheint erleichtert zu sein, dass nun alle wieder da sind. Ich beuge mich zu ihr herab um sie zu streicheln, bis sie eingeschlafen ist.
 

Nach einer Weile steht die Kleine auf und tapst in die Küche, um zu futtern. Ich lächle, doch auf einmal gibt es einen lauten Knall aus dieser Richtung. Ich springe auf und will in die Küche rennen, aber Seto hält mich zurück. Er steht hinter mir und hält mir den Mund zu. Nun gehen wir gemeinsam in eine kleine Geheimkammer, welche Seto vor einiger Zeit in den Fußboden gebaut hat. Wir hören nun Stimmen, doch ich kann nicht verstehen, was sie sagen, weil sie zu weit weg sind. „Lilly…“, flüstere ich leise, als Seto seine Hand von meinem Mund wegnimmt. Seto sagt nichts und nimmt mich stattdessen in die Arme. Die Stimmen der Eindringlinge sind nun genau über uns. Ein Mann sagt nun zu zwei anderen, dass sie noch eine Weile warten sollen und die Besitzer auf der Stelle erschießen sollen, falls diese innerhalb der nächsten Stunde hier auftauchen sollten. Ich sehe nun eine Angst in Seto´s Augen, welche ich in der gesamten Zeit, noch nicht gesehen hatte. Seine Lippen formen sich nun zu einem Wort, besser gesagt, einem Namen, welcher für den Teufel steht „Gozaburo“. Seto sieht mich noch enger an sich, um mich besser vor dem verhassten Tyrannen schützen zu können, falls dieser unser Versteck finden sollte. „Wenn sie Kinder haben, nehmen wir sie mit und erziehen sie zu Soldaten. Sollten sie sich wehren, werde ich ihnen schon Manieren beibringen.“ Ich sehe zu Seto und muss daran denken, was dieses Monster ihm angetan hat. Er wollte ihn ebenfalls zu einem Soldaten und Diener erziehen. Nun sind wir in dem Haus gefangen und es kommt mir so vor, als wären wir erst jetzt wirklich in der Hölle. Nun riechen wir einen stechenden Geruch. Sie scheinen Zigarren zu rauchen, während sie warten. „Lasst uns den Laden hier ein wenig aus einander nehmen!“, lallt der eine, welcher schon stark angetrunken zu sein scheint. Seto streichelt mir durch die Haare, während wir den Lärm hören. Nach einiger Zeit hören wir eine weitere Stimme und obwohl diese zu einem von Gozaburo`s Leuten stammt, bringt sie Erlösung. Ein Mann sagt, dass sich es im Westteil der Stadt einige Gruppierungen gebildet haben, welche sich gegen die KC richten und diese zu Fall bringen wollen. Sofort rennen alle nach draußen, doch ich zittere noch immer in Setos Armen.
 

Wir warten noch ein wenig, bis wir aus unserem Versteck kommen. Nun renne ich in die Küche, doch dort liegt alles in Trümmern. Mit Tränen in den Augen suche ich nach Lilly, doch ich kann sie nirgends finden. Seto sieht zu mir und meint, dass es besser ist, wenn ich sie nicht finden würde. Ich höre nicht auf ihn und suche weiter. „Kisaki, es ist besser, wenn du sie so im Herzen behältst, wie du sie zuletzt gesehen hast.“ Ich schreie Seto an, doch in diesem Moment löst sich ein Teil des Daches und ich kann nicht schnell genug wegrennen. Nun liege ich unter den Trümmern. Starke Schmerzen durchfahren meine Beine und ich bin unfähig, mich zu bewegen. Seto räumt nun panisch die Trümmer über mir zur Seite und holt Verbandszeug. Nun verbindet er meine Wunden, nimmt mich auf seine Arme und trägt mich aus dem Haus. Ich sehe erschöpft zu ihm und frage, was er nun vorhat. „Ich bringe dich in ein Krankenhaus.“ Ich schüttle panisch meinen Kopf. „Nein! Ich will nicht ohne Lilly gehen! Außerdem ist das nächste Krankenhaus noch weit weg und du bist durch mich langsamer und somit leichte Beute.“ Seto reagiert nicht auf meine Worte und trägt mich weiter. Ich weine und klammere mich eng an ihn. „Seto…“ Während er mich trägt, versuche ich, meine Beine zu bewegen, was mir nur unter starken Schmerzen ein wenig gelingt. Obwohl Seto rennt, dauert es circa eine Stunde bis wir das Krankenhaus erreicht haben.
 

Im Krankenhaus
 

Es ist mittlerweile Abend und eine Krankenschwester sieht zu mir herab. „Wir haben mehr als genug Kriegsopfer hier. So wie die Kleine aussieht, wird sie es nicht mehr lange machen. Gehen sie lieber, bevor sie sich noch bei den anderen mit irgendwelchen Krankheiten anstecken.“ Seto sieht die Frau mit einem tödlichen Blick an. „Sie werden meiner Freundin helfen oder ich sorge dafür, dass sie mehr als nur ihren Job verlieren.“ Die Frau lacht nur hämisch und meint, dass sie schon genug erlebt hat, als dass sie nun Angst zu haben braucht. Nun legt Seto mich vorsichtig auf den Boden und ich sehe, wie er ihr einen Stapel mit Geld überreicht. Sie scheint beeindruckt zu sein. „Sorgen sie dafür, dass Kisaki die beste Betreuung bekommt und noch heute Behandelt wird. Sie wollen nicht wissen, was ich tun würde, falls ihr hier irgendwas widerfahren würde.“ Ohne weitere Widerworte zeigt die Schwester Seto nun ein Krankenzimmer und er trägt mich in dieses. „Der Arzt wird sich gleich um sie kümmern.“ Seto weicht nicht von meiner Seite und tatsächlich erscheint nach wenigen Minuten ein älterer Mann in einem Arztkittel, welcher mich untersucht. Er bewegt meine Beine in verschiedene Richtungen und ich schreie auf, weil es sich so anfühlt, als würden sie bei jeder noch so kleinen Bewegung zerbrechen. Seto hält meine Hand und erklärt dem Arzt, was geschehen ist. „Es sieht nicht gut aus. Ihre Freundin wird nie wieder richtig laufen können.“ Tränen laufen über meine Wangen und ich sehe verzweifelt zu Seto. „Ich werde dich nicht allein lassen. Ich liebe dich, egal was sein wird.“ Er streichelt mir über meine Wangen um meine Tränen wegzuwischen. Nach einer Blutabnahme verlässt der Arzt nun das Zimmer. Ich kann mich nicht beruhigen, weine und zittere stark.
 

Nach der Behandlung bin ich sehr müde geworden und eingeschlafen. Wahrscheinlich hatte man mir irgendwelche Beruhigungsmedikamente gespritzt. Ich wurde nicht einmal operiert, da zurzeit Unmengen an Schwerstverletzte operiert werden und sie somit sogar nachts zu tun haben. Ich bin einer der Patienten, die zwar verletzt, aber nicht lebensbedrohlich verwundet wurden.

Nun ist es Nacht und Seto ist noch immer wach. Er traut den Ärzten und Schwestern nicht und lässt deshalb niemanden ohne seine Anwesenheit an mich heran. Es sind nicht nur die hier Anwesenden, die ihn beunruhigen. Die Tatsache, dass Gozaburo in unserem Haus war, über uns stand und jeder Zeit irgendwo auftauchen könnte, lässt ihn beinahe wahnsinnig werden.

Am nächsten Tag werde ich unsanft geweckt, weil eine Schwester schon um 6.00 Uhr die Grellen Lampen anschaltet um nun meinen Blutdruck zu messen. Sie sieht nun zu Seto und meint, dass er ein paar Anziehsachen und Waschzeug besorgen soll, da mein Aufenthalt noch sehr lange dauern wird. Seto meint zunächst, dass er mich nicht allein lassen wird, aber ich signalisiere ihm, dass es in Ordnung ist und er geht los. Ich bin schon ein wenig traurig, dass er nicht immer bei mir sein kann, aber andererseits merke ich, wie sehr ihn mein Zustand belastet. Ich will nicht, dass es ihm auch noch wegen mir schlecht geht. Nach der Untersuchung kommt der Arzt mit einer Therapeutin rein. Sie lächelt mich freundlich an und stellt sich als Lousanne Lemar vor. „Sie können mich Lou nennen. Ich werde ihnen helfen, von nun an besser mit ihrer Einschränkung umzugehen.“ Sie reicht mir die Hand, welche ich ein wenig zögernd schüttle, während ich mich bei ihr vorstelle. „Wir müssen es sehr langsam angehen. Im Moment wäre es schon ein großer Erfolg, wenn sie es schaffen würden, ihr Bein mit ein wenig Hilfe anzuheben.“ Ich seufze bei dem Gedanken, vielleicht nie wieder wie früher gehen zu können und sehe kurz zu dem Arzt, welcher nun mit der Schwester den Raum verlässt. Jetzt erst spüre ich den Krieg an meinem eigenen Körper und würde am liebsten die Zeit zurückdrehen. Lou geht nun vorsichtig an mein Bein und hebt es langsam ein paar Zentimeter. Wieder durchzieht ein starker Schmerz mein Bein und ich schreie auf. „Das waren schon fast fünf Zentimeter, das ist gut.“ Ich sehe sie mit finsterer Miene an. Klar, für sie ist es wahrscheinlich schon ein Wunder, dass ich mich überhaupt bewegen kann, aber ich fühle mich so, als wäre ich wieder ein Baby. Sie beugt nun mein Knie und es tut merkwürdiger Weise nicht so sehr weh, wie die vorherige Übung. „Wenn alles gut geht, können sie sich schon bald mit Hilfe eines Rollstuhles fortbewegen.“ Lou betont es so, als wäre es ein Weltwunder und es gäbe nichts Schöneres, als auf Hilfe angewiesen zu sein. Ich will etwas sagen, schweige aber dennoch, da es sowieso nichts an meinem derzeitigen Zustand ändern würde. Nach einer Stunde geht sie endlich und nach zwei weiteren höre ich endlich Setos Stimme auf dem Flur. Er streitet mit jemandem und ich weiß nicht, worum es diesmal geht. Nun öffnet sich die Tür und Seto kommt mit einer Reisetasche rein. Ich sehe von weitem, dass die Tasche weit auf ist, weiß aber nicht wieso. Seto kommt nun zu mir und umarmt mich. Ich sage ihm, dass die Therapie schrecklich war und er streichelt über meine Wange. „Das wird schon. Schließe bitte deine Augen. Ich habe eine kleine Überraschung für dich.“ Ich mache was er sagt und nach ein paar Sekunden spüre ich etwas Warmes auf meinem Bauch. Ich öffne meine Augen und sehe Lilly. Ich bekomme Freudentränen in die Augen und streichle ihr durchs Fell. „Lilly! …Aber wie ist das möglich?“ Seto sagt mir, dass sie wahrscheinlich erst nicht in der Küche war, als der Anschlag war. Ich bin überglücklich und umarme beide. „Ich bin so froh, dass sie es geschafft hat. Sie ist eine echte Glückskatze.“ Ich freue mich so sehr über das Wiedersehen, dass ich den Schmerz und das Vergangene für einen Moment vergesse. Seto packt in der Zeit ein paar Sachen in meinen Schrank. „Ich werde dir beim Anziehen helfen.“ Er sieht nun zu Lilly. „Sie kann hier bleiben. Ich hab alles mit dem Chefarzt besprochen.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück