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Love is a Battlefield

von

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mehr als nur Freundschaft

14 Tage später

Verlassenes Haus
 

Zwei Wochen ist es nun her, seitdem ich mit Seto in das alte Haus geflüchtet bin. Die ehemaligen Bewohner sind nie wieder hier aufgetaucht und wir wussten, dass sie getötet wurden. Die Schüsse und Schreie sind hier weitaus leiser wahrzunehmen als in meinem alten Zuhause und trotzdem fließt mir immer wieder ein eiskalter Schauer über den Rücken, wenn ich die Schreie höre. Seto geht es mittlerweile wieder besser und er hat keine Schmerzen mehr. Auf eine Art bin ich froh, dass er bei mir ist. Er ist nett und hilft mir im Haushalt. Ab und zu geht er los und besorgt uns Essen. Es überrascht mich schon, dass er sich so viel Obst leisten kann, aber für mich ist es nur wichtig, dass wir überleben. Er hat sogar eine Art Schiene für Lilly gebaut, damit sie auch ein wenig besser laufen kann. Sie scheint ihn besonders zu mögen und weicht ihm oft nicht von der Seite. Ich bin schon ein wenig eifersüchtig, immerhin hatte ich sie ja gerettet, aber eine Katze sucht sich ihren Menschen nun einmal selber aus.

Manchmal scheint es mir so, als würde Seto etwas verbergen. Er sieht mich oft fragend an, sagt jedoch nichts. Ich habe ihn schon mehrmals darauf angesprochen, aber er meinte dann, dass es nichts Wichtiges sei und ich hakte nicht nach. Mir ist aufgefallen, dass er mich immer dann so ansieht, wenn ich über die KC oder Gozaburo spreche. Es scheint manchmal so, als würde er sich schuldig fühlen. Aber wieso sollte er? Er ist genau wie ich ein Unschuldiger, der einfach nur in Frieden leben will. Vor ein paar Tagen sagte Seto mir, dass er Duel Monsters spielt. Ich hatte natürlich keine Ahnung, was das sein sollte, aber er hat es mir beigebracht und sogar ein Deck geschenkt. Wir spielen oft und obwohl ich jedes Mal verliere, macht es mir Spaß. Ich schäme mich immer mehr, dass ich ihn bei unserer ersten Begegnung so herablassend behandelt habe.

Es ist schon spät und Seto hat uns ein Feuer im Kamin gemacht. Lilly schläft auf meinem Schoss und ich bin mal wieder in Tagträumereien versunken. Ich sehe zu Seto und frage mich, wieso er noch immer bei mir ist, obwohl es ihm schon besser geht. Er bemerkt meinen Blick und ich sehe peinlich berührt zur Seite. Einen Moment lang schweigen wir beide. Nun schlafe ich ein und spüre, dass Seto Lilly von meinem Schoss nimmt und mich mit einer Decke zudeckt. Ich lächle im Schlaf und kuschle mich nun ein. Ein paar Minuten später werde ich durch den milden Geruch von Tee geweckt und reibe mir verschlafen die Augen. Seto sieht zu mir und stellt nun eine Tasse mit dem Heißgetränk neben mich. Ich bedanke mich leise und trinke nun. Der Tee ist köstlich und ich muss ein wenig lächeln. „Der ist wirklich lecker. Aber der war doch bestimmt teuer…ich weiß gar nicht, wie ich dir dass alles zurückzahlen kann.“ Seto kommt zu mir und nickt. „Das musst du nicht. Ich mache es gern. Immerhin hast du mich gerettet.“ Ich sehe ein wenig traurig zur Seite. „Eigentlich war es Lilly… ohne sie hätte ich dich vielleicht wirklich wieder nach draußen geschickt…es tut mir wirklich leid, was ich getan habe.“ Seto lächelt. „Schon ok. Ich habe auch viele Fehler und Geheimnisse…“ Er schweigt einen Moment und spricht dann leise weiter. „Wenn du von meinem größten Geheimnis wissen würdest, würdest du mich wahrscheinlich hassen.“ Ich sehe Seto mit großen Augen an. „Was meinst du damit? Bist du ein Spion der KC? Arbeitest du für diesen Tyrann Gozaburo?“ Seto schüttelt den Kopf. „Nein, ich hasse ihn genauso sehr, wie du es tust, vielleicht sogar noch mehr. Glaub mir, ich bin kein Spion und ich würde dich niemals verraten. Ich erzähle es dir ein andermal. Wir sollten nun schlafen gehen.“ Ich bin noch ein wenig irritiert, gehe aber dann in mein Zimmer. Ich denke noch eine Weile über das Gespräch nach und schlafe erst sehr spät ein.
 

In der Nacht träume ich von Seto. Ich sehe, wie er mich anlächelt und kurz darauf erschossen wird. Ich wache nun schweißgebadet auf und keuche vor Angst. Seto hat nichts davon mitbekommen, weil er in einem anderen Zimmer schläft. Ich versuche erneut einzuschlafen, doch immer wieder habe ich Alpträume, in denen er tot oder verwunden in meinen Armen liegt. Ich halte es nicht mehr aus und stehe auf. Zögernd gehe ich in Seto´s Zimmer. Er liegt ruhig in seinem Bett und schläft. Ich habe noch immer Angst und lege mich deshalb neben ihn auf den Fußboden.
 

Nächster Tag
 

Seto hatte nicht bemerkt, dass ich mich direkt neben ihn gelegt habe. Er sieht nicht nach unten und berührt nun mit seinen Füßen meinen Rücken. Wir beide erschrecken uns und Seto hebt die Beine an, damit ich zur Seite krabbeln kann. „Was hast du denn hier verloren?“ Ich sehe ein wenig verlegen zu ihm und erzähle ihm von meinen Alpträumen. „Ich wollte nur… sicher gehen, dass du noch da bist und dir nichts passiert ist.“ Seto sieht zur Seite. „Schon gut aber bitte warte jetzt draußen, bis ich umgezogen bin.“ Ich nicke und gehe nun in die Küche und mache Frühstück. Seto kommt nun auch zu mir und ich senke den Kopf. „Tut mir leid, dass ich wie ein ängstliches Kind einfach zu dir gekommen bin.“ Seto setzt sich an den Tisch und sieht zu mir. „Schon ok. Ich bin ja damals auch ohne zu fragen zu dir gekommen. Mir tut es leid, dass ich auf dich getreten bin.“ Ich kichere. „Naja ich bin selber schuld. Ich glaub damit sind wir Quitt.“ Seto antwortet mir nicht und wir essen nun wortlos. Nach dem Essen bringe ich das Geschirr weg und Seto hilft mir sogar beim Abwasch. Aus irgendeinem Grund will er mir sehr oft helfen und er redet auch oft davon, dass er mich beschützen will. Seto erinnert mich oft an Diego. Er hatte dieselben blauen Augen wie er und hatte mir sehr oft geholfen. Bei dem Gedanken an meinen Bruder werde ich wieder ein wenig traurig und Seto sieht fragend zu mir. „Ich vermisse meinen Bruder… weißt du, dieser Teddy den ich mitgenommen habe ist alles, was ich noch von ihm habe. Er hat ihn mir zu meinem 7. Geburtstag geschenkt.“ Seto schweigt einen Moment und schließt dann kurz seine Augen. „Dein Bruder wäre stolz auf dich. Bevor ich zu dir kam hast du ganz allein in dieser kalten Gegend überlebt und obwohl dir alles genommen wurde, hast du nicht aufgegeben.“ Ich werde ein wenig verlegen und sehe zu Seto. „Danke…ich habe mich immer so schwach und einsam gefühlt. Ich fühle mich nicht wirklich stark. Ich zeige mich nur so, damit ich nicht noch mehr verletzt werde.“ Seto meint, dass er noch nie einer Frau wie mir begegnet ist. „Ich kannte den Krieg bisher nur aus dem Fernsehen und aus Büchern…ihn selber mitzuerleben und zu wissen, dass das Leben jeden Augenblick vorbei sein kann, ist grausam. Ich werde diesen Mistkerl Gozaburo finden und dafür sorgen, dass der Krieg sein Ende findet. Ich verspreche es dir. Ich werde noch heute losgehen und ihn erledigen.“ Seto greift in seine Hosentasche und will mir mehrere Geldscheine geben. „Das ist dafür, dass du mir geholfen hast und es reicht, damit du und Lilly ein besseres Leben haben könnt, sobald der Krieg vorbei ist…“ Ich sehe traurig zur Seite und gebe Seto sein Geld zurück. „Seto ich…ich will kein Geld…“ Er sieht mich nun fragend an und meint, dass er mir alles geben wird, was ich mir wünsche. „Seto…es gibt wirklich etwas, was ich mir wünsche und…was nur du mir geben kannst, bitte…bleib bei mir. Ich weiß, es klingt merkwürdig, aber ich war wirklich sehr einsam und traurig, bevor du kamst. Am Anfang war es so, als wärst du ein Bruderersatz für mich, aber ich fühle, dass es mehr ist. Bitte geh nicht zu diesem Tyrannen. Er würde dich umbringen lassen und ich will nicht, dass du stirbst! Du bedeutest mir so viel und ich habe Angst, dass sie dich eines Tages erschießen werden.“ Ich zittere nun ein wenig und habe auch Tränen in meinen Augen. „Bitte geh nicht zu diesem Teufel. Ich habe mich in dich verliebt, Seto.“
 

Seto sieht für einen Moment schweigend zu mir. Nun legt er eine Hand an meine Wange und streicht mir die Tränen aus dem Gesicht. „Ich liebe dich auch Kisaki, aber genau das ist der Grund, weshalb ich diesen Wahnsinnigen aufhalten muss. Ich darf nicht zulassen, dass er dir noch mehr weh tut. Wenn du wirklich möchtest, dass ich bleibe, werde ich nicht gehen. Ich wünschte nur, dass ich dich beschützen und gleichzeitig ihn zum Teufel jagen könnte.“ Ich weine nun stärker und Seto legt seine Hand an meinen Rücken um mich zu sich zu ziehen. „Ich werde noch ein wenig losgehen, um wieder ein wenig Essen zu besorgen. Keine Angst. Ich habe dir versprochen, dass ich nicht zu ihm gehe, also werde ich es auch nicht tun.“ Ich umarme Seto und nicke. Nun flüstere ich leise. „Bitte sei vorsichtig.“Seto streichelt mir nun über den Rücken und sieht in meine Augen. „Das werde ich. Ich bin bald zurück. Warte hier und wenn irgendjemand hier eindringen sollte, legst du dich unter das Bett. Es ist egal, ob sie alles stehlen oder auch beschädigen, es ist nur wichtig, dass sie dich nicht finden, verstanden?“ Ich nicke und Seto lächelt. Er löst nun seine Umarmung und geht zur Tür. Ich gehe ans Fenster und sehe ihm hinter her, wie er nun zu der zertrümmerten Stadt geht.
 

2 Stunden später
 

Mit jeder Minute, die vergeht wird nun meine Angst um Seto größer. Endlich sehe ich Seto, wie er wieder zu dem Haus läuft. Ich gehe zu ihm nach draußen und helfe ihm beim Hereintragen der Lebensmittel. Seto meint, dass er noch etwas anderes hat. Ich sehe ihn fragend an und Seto legt 2 Pistolen auf den Tisch. Ich erschrecke und frage ihn, wozu er die Waffen besorgt hat. „Ich möchte dich beschützen, aber ich kann nicht immer bei dir sein. Falls ich mal nicht da bin, musst du dich auch allein wehren. Ich habe auch Patronen besorgt. Ich werde nur schießen, wenn eines unserer Leben in Gefahr ist. Es muss sein. „ Ich nicke zögernd und bedanke mich bei ihm. Wir essen nun gemeinsam und ich muss die ganze Zeit an die Pistolen denken. Innerlich kann ich nur hoffen, dass ich sie jemals einsetzen muss. Eigentlich sollte ich glücklich sein, weil Seto mich liebt und ich ihn liebe, aber diese ständige Angst ist sehr stark. Seto spürt nun meine Zweifel und nimmt mich in die Arme. „Mach dir keine Sorgen, Kisaki. Wir sind stärker als er und gemeinsam werden wir es schaffen. Zeig niemandem deine Angst. Ich weiß, wie hart es ist, wenn man nichts mehr hat, weil einem alles genommen wurde, aber du bist nicht mehr allein.“ Tränen laufen nun über meine Wangen und ich kralle mich an Setos Pullover fest.
 

5 Tage später
 

Ich liege noch in meinem Bett, als Seto über meinen Arm streichelt. „Guten Morgen Kisaki.“ Ich reibe mir die Augen, setze mich auf und umarme Seto zur Begrüßung. Er hat bereits den Tisch gedeckt und mir sogar einen Strauß Blumen gekauft. Meine Augen leuchten vor Freude und ich bedanke mich. Kurz darauf werde ich aber ein wenig traurig. „Ich…habe doch gar nichts, was ich dir geben könnte, Seto.“ Er lächelt nur und meint, dass er froh ist, mich zu haben. Wir wollen gerade mit dem Essen anfangen, als wir Stimmen vor der Tür hören. Seto gibt mir ein Zeichen, dass ich hinter das Sofa gehen soll, was ich auch mache. Er selbst bleibt am Tisch sitzen, als wüsste er von nichts. Er hält in der linken Hand sein Brötchen und in der rechten seine Waffe, welche er unter dem Tisch versteckt. Nun hören wir einen Knall und die Tür geht auf. Zwei Männer stehen nun im Raum und ich beobachte sie durch den Spalt zwischen Sofa und Fußboden. Seto sieht unbeeindruckt zu ihnen und fragt was sie wollen. Sie meinen, dass sie alle Wertsachen haben wollen. „Sieht dieses Haus etwa wie eine Villa aus? Ich habe nichts also verschwindet, bevor ich wütend werde!“ Sie lachen nur und werfen die Blumenvase auf den Boden. „Für wen waren die denn? Wenn du eine Freundin hast und sie Spaß mit uns haben darf, lassen wir dich leben.“ Seto wird nun richtig wütend und schießt dem Kerl in den Bauch. „Ich werde euch geben, was ihr verdient, ihr elenden Köter!“ Der andere zielt nun mit der Waffe auf Seto´s Bein. Seto weicht aus, und die Kugel streift ihn nur leicht. Ich schreie nun auf und die Typen sehen mich. Der unverletzte kommt nun zu mir und zieht mich an den Haaren hoch. Seto sieht zu ihm und will ihn erschießen, doch der andere hält seine Waffe an Seto´s Rücken. „Lass es lieber. Johnny will nur seinen Spaß, aber wenn du dich einmischst, werden wir dich und deinen Engel kalt machen.“ Seto sieht nun verzweifelt zu mir und unsere Blicke treffen sich, als Johnny mit seiner Zunge über meinen Hals geht. Ich winde mich und habe Angst, dass er noch mehr tut oder dass der andere Seto erschießt. Seto sieht entschlossen zu mir und schließt dann seine Augen. „ich gebe euch 1000 DP, ihr haut ab und lasst uns in Frieden.“ Die beiden grinsen nun und der Kerl, welcher hinter Seto sitzt, senkt nun seine Waffe. Seto grinst, packt seinen Arm und wirft ihn nach vorne. Nun erschießt er die Beiden. Ich zittre noch immer vor Angst, aber Seto meint, dass ich mich nicht mehr vor ihnen fürchten muss. Er kommt nun zu mir und umarmt mich. Nun bringt er die beiden in den Wald und ich wische das Blut weg. Noch immer bin ich wie in Trance und kann noch nicht realisieren, was gerade geschehen ist und was ich im Moment mache. Seto kommt nun wieder und geht ins Bad um sich das Blut wegzuwaschen. Ich folge ihn und umarme ihn wortlos von hinten. Nun legt Seto seine Hände auf meine. „Wer mich verletzt, ist mir egal, aber wenn jemand dir etwas antut, ist sein Todesurteil gesprochen.“ Seto streichelt über meine Finger und ich bedanke mich leise. Wir stehen noch einige Zeit wortlos da. Es ist so still, dass ich ihn leise atmen hören kann. Langsam erwache ich aus meiner Trance und schaffe es, mich wieder ein wenig zu beruhigen. Ich würde so gern einfach mit ihm nach draußen gehen und durch die Gegend spazieren, aber solange es Krieg gibt, ist jeder Schritt im Freien wie eine Partie Russisch Roulette.



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