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La Klick One-Shot Sammlung

von

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One and Only

Ein Blick in den Spiegel verriet ihr…genau gar nichts um ehrlich zu sein. Ihre Sinne waren benebelt und sie wusste nicht genau ob es am Alkohol oder der Aufregung lag. Der weiße Stoff schien bei jedem Betrachten grauer zu werden. Das Kleid…! Es musste noch einmal gereinigt werden! Sie konnte schlecht in einem grauen Kleid heiraten! Ihre braunen Augen wurden groß und hysterisch wandte sie sich um.

“Alles okay?”

Das rothaarige Mädchen sah in dem engen grünen Kleid einfach bezaubernd aus.

Wieso konnte sie nicht auch bezaubernd aussehen?!

“Mein Kleid. Es ist grau.”

Mika schnaubte nur und sah Charly abwartend an. Ein Lächeln umspielte deren Lippen.

“Süße, dein Kleid ist so weiß wie Schnee. Mach dich nicht verrückt.”

Die Braunhaarige atmete ein paar Mal tief durch und setzte sich schließlich.

“Hier. Wir wollen ja nicht, dass du noch nüchtern wirst, bevor du vor den Alter trittst”, meinte Charly belustigt und stellte ihr ein Glas Champagner auf den Tisch. “Ich lass dich noch ein paar Minuten alleine - Sal und ich kommen dich dann holen.” Charly drückte Mika einen sanften Kuss auf die Wange. “Mach dich nicht verrückt”, flötete sie noch, als sie aus dem Zimmer ging.
 

Sie würden es heute also wirklich tun.

Hätte ihr im Jahr 1994 irgendwer gesagt, dass sie den Jungen heiraten würde, der sie zum ersten Mal in ihrem Leben geküsst hatte, hätte sie demjenigen wahrscheinlich den Vogel gedeutet und einen Beinklammerfluch auf den Hals gehetzt.

Die beiden hatten eine…interessante Geschichte hinter sich, so viel stand fest.

Mika nippte an dem Glas und genoss das prickelnde Getränk auf ihrer Zunge. Ihre Nervosität legte sich wieder etwas. Sie hatte die besten Trauzeuginnen, die würden sie nie ein graues Kleid anziehen lassen. So ein Blödsinn aber auch…

Die letzten Jahre waren ziemlich schwer für sie gewesen. Nach Freds Tod war sie abgehauen - sie hatte damals nicht gewusst, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte. Ja, es war irgendwie feige gewesen, denn George hätte eine Freundin an seiner Seite gebraucht. Doch Mika hatte diese Aufgabe den anderen überlassen. Das Verhältnis zwischen ihnen danach war…seltsam gewesen. Als würde etwas zwischen ihnen stehen. Doch das hatten sie beide ignoriert. All die Jahre hatte sie mit ihren Zweifeln gekämpft, obwohl sie nicht einmal wusste warum. Diese Scheinfreundschaft war ihr nicht richtig erschienen. Doch erneut eine Beziehung aufzubauen wäre auch falsch gewesen.
 

Dennoch - er war immer in ihren Gedanken gewesen. Seit sie ihre Beziehung damals beendet hatten. Mika stand auf und trat wieder vor den Spiegel. Ein leichtes Lächeln hatte sich in ihr Gesicht gelegt. Sie war jeden Tag stärker geworden und hatte damit umzugehen gelernt. Damals kam es ihr nicht schwer vor - heute wäre es undenkbar für sie. Plötzlich stiegen ihr Tränen in die Augen. Der Gedanke ihn zu verlieren… Sie schluckte schwer, dachte an ihn. Seine Gesichtszüge waren so klar vor ihrem inneren Auge, als würde er vor ihr stehen. Die letzten Monate hatten sie schwere Zweifel geplagt - sie wusste nicht einmal warum. Jetzt wusste sie, dass es richtig war. Er war richtig. Er war für sie der Eine von dem Cat immer gesprochen hatte. Vielleicht hatte sie Recht, und es gab wirklich für jeden den Einen.

Ein nervöses Kribbeln machte sich in ihr breit. Wieso hatte sie solche Angst nach draußen zu gehen? Sie wusste es nicht…in Gedanken hatte sie sich das damals schon tausend Mal ausgemalt. Und das obwohl sie zu der Zeit noch geglaubt hatte, dass es Hirngespinste seien.

“Nein. Du tust das Richtige. Hör mit den Selbstzweifeln auf, vergiss die Vergangenheit, ab jetzt gibt es nur mehr die Zukunft”, sagte sie sich selber und atmete einmal tief durch.
 

“Mika? Bist du so weit?”

Mika drehte sich um und sah in das lächelnde Gesicht ihrer beiden besten Freundinnen.

“Ja. Ich bin so weit.”
 

xxx
 

You've been on my mind,

I grow fonder every day,

Lose myself in time,

Just thinking of your face,

God only knows why it's taken me so long to let my doubts go,

You're the only one that I want,
 

I don't know why I'm scared,

I've been here before,

Every feeling, every word,

I've imagined it all,

You'll never know if you never try,

To forgive your past and simply be mine
 

xxx
 

Wieso hatten sie so viel getrunken?

Der Rotschopf lief nervös auf und ab und stellte sich immer wieder dieselbe Frage. Er und Mika hatten die letzten drei Tage damit verbracht sämtliche Londoner Pubs zu erkunden, die es gab. Um ehrlich zu sein hatte er keine Ahnung wie er überhaupt hier her und vor allem wie er in seinen Anzug gekommen war. Er musste wirklich gute Freunde haben…

Ein Seufzen entwich seinen Lippen als er sich im Spiegel betrachtete. Sein Blick war etwas verschwommen, dennoch nahm die rote Krawatte seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Konnte er überhaupt Krawatten binden? Sally hatte sie ihm damals gebunden, als Fred begraben wurde. Hatte sie sie ihm heute auch gebunden? Konnten Lee oder Simon oder Micha oder Jo überhaupt Krawatten binden? Lu konnte es sicher…immerhin hatte er Cat. Und eine Cat konnte so etwas. Fred hatte auch nie Krawatten binden können.

Fred…

Ein trauriges Lächeln hatte sich auf Georges Gesicht gelegt.

Er vermisste seinen Zwilling immer noch wie am ersten Tag. Er wusste, dass er direkt neben ihm stehen würde. Dann Lee und Micha und Jo und Lu. Oder so irgendwie. Achja, Simon war ja auch noch da. Und wer führte Mika überhaupt zum Altar? Darren?

Zu viele Gedanken schwirrten in Georges herum und es wäre wohl das Beste, wenn er sich erst mal setzen würde.

Gesagt getan.

Mit einem schweren Seufzen ließ er sich in den Sessel fallen und legte die Füße auf den Tisch. Er legte den Kopf in den Nacken und schloss für einen Moment die Augen. In seinem Magen machte sich Nervosität breit. Oder war es Angst? Angst vor was? Vor Mika? Naja, wohl eher vor Demitri… Sie hatte sich im letzten Jahr eine neue Schlange zugelegt, nachdem Nikolai das Zeitliche gesegnet hatte.
 

“George? Wir müssen langsam los. Bist du so weit?”

Lee Jordans breit grinsender Kopf war in dem Türspalt aufgetaucht. Ohne ein Wort erhob sich George und folgte seinem besten Freund nach draußen. Simon und Micha unterhielten sich draußen gerade über die bevorstehenden Spiele von Simons Mannschaft. Lu stand daneben und warf hin und wieder etwas ein.

“Wo ist Jo?”

George sah fragend durch die Runde, erst jetzt hatten die anderen ihn bemerkt.

“Ähm…der ist mit Charly vorhin mal verschwunden”, meinte Micha schließlich und zupfte an seiner grünen Krawatte herum.

“Ich bin doch hier.”

Ein grinsender Jo kam, den Kragen richtend und das Sakko schließend, den Gang entlang. Belustigt schüttelte George den Kopf und ging den anderen voraus nach drinnen. Er trug einen schlichten schwarzen Anzug, während seine besten Freunde je einen weißen trugen. Jeder trug eine Krawatte in der Farbe ihres ehemaligen Hauses - sie waren ziemlich stolz darauf, dass ihre Freundschaft nach all den Jahren und Differenzen immer noch anhielt. Professor McGonagall, die diese Verbindung schon seit ihrem ersten Schultag eher fraglich betrachtet hatte, hatte einen Platz in der ersten Reihe bekommen. Direkt neben den Eltern des Paares.
 

Viele Gedanken schossen George durch den Kopf. Vor allem dachte er an die letzten Jahre mit Mika. Sie waren seit er die Schule damals abgebrochen hatte, nie wirklich zusammen gewesen. Es hatte ihn sehr verletzt, dass sie damals fort gegangen war. Natürlich verstand er, dass sie eine Auszeit gebraucht hatte - die hätte wohl jeder von ihnen gebraucht. Dennoch…es war komisch gewesen. Von der Beziehung zu Michas älterem Bruder Ilja mal ganz zu schweigen.

Doch in dem ganzen Chaos hatten sie schlussendlich doch zueinander gefunden.

Naja, zumindest irgendwie.

Auch er hatte seine Zweifel gehabt.

Doch im Grunde hatte er das alles irgendwie vor sich gesehen.

Die ganzen Gefühle…sie waren damals schon stark gewesen, doch jetzt waren sie nur stärker geworden. Das war ihm zu Beginn nicht ganz klar gewesen - er dachte es sei alles Einbildung. Doch eigentlich waren sie nie ganz weg gewesen, wie er sich eingestehen musste.
 

Die Musik riss George aus den Gedanken und er blickte den Gang hinunter. Die Tür ging auf und Darren O’Brian kam mit seiner wunderbaren Tochter am Arm herein. Ein breites Grinsen legte sich in Georges Gesicht. Mit einem Mal waren all seine Sorgen und Gedanken vergessen und er antwortete Lee auf seine Frage:

“Ja. Ich bin so weit.”



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  -Zadone-
2015-11-01T09:22:43+00:00 01.11.2015 10:22
Haha xD Das ist mal so typisch, echt. Einfach total betrunken - aber mal ehrlich, was anderes hätte ich von den beiden eh nicht erwartet. Ich wäre sogar enttäuscht gewesen, wenn das einfach so langweilig ablaufen und sie einfach heiraten würde :P Jaja, wer hätte das gedacht, dass die beiden am Ende doch zusammen finden. Andererseits gehören sie einfach zusammen. Ein süßes Paar (aber Lu und Cat übertreffen sie trotzdem nicht :P). Das wird auf jeden Fall noch spannend mit den beiden, denke ich. Wie Ygg schon meinte - sehr kitschig, aber tzdm süß ;) Aber ein bisschen Kitsch darf hin und wieder auch in der Clique sein - vor allem an einer Hochzeit haha :P
Von: abgemeldet
2015-06-29T09:43:20+00:00 29.06.2015 11:43
Wie die beiden halt einfach mal total besoffen sind... Hab ich schon mal erwähnt, dass Mika göttlich ist? Und die beiden sind einfach super zusammen, auch wenn ich mir sicher bin, dass sie noch so einige Kämpfe mit einander ausfechten werden, aber das schaffen sie schon =)
Ich mags ^^ (obwohl ich in dem Kitsch jetzt beinahe ertrunken wäre =P)


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