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桜流し - Sakura Nagashi

a Story about the Twin Dragons
von

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one heart, one soul - through light and darkness

Die Jahre vergehen und Sabertooth hat sich zu einer Gilde gemausert, die es durchaus mit Fairy Tail aufnehmen kann. Innheralb Fiores zählen wir erneut zur stärksten Gilde, nachdem wir beim letzten Daimatou Enbu gleichzeitig mit Fairy Tail den ersten Platz belegt haben. Jede Menge an Anfragen trudeln deswegen herein als auch die Anzahl an neuen Anwärtern steigt stetig an.
 

Selbst meine Wenigkeit ist auch unter den anderen Gildenmeister endlich als einer der ihren anerkannt worden. Während hier alles wunderbar verläuft, scheint sich aber zwischen Rogue und mir einiges gewaltig verändert zu haben. Ich kann es einfach nicht in Worte fassen, doch so langsam bekomme ich das unmittelbare Gefühl, er verschweigt etwas vor mir.
 

In letzter Zeit ist er recht häufig mit unserer Lady auf Mission. Er redet kaum noch mit mir, weicht mir regelrecht aus. Ich mache mir große Sorgen um ihn. Dabei haben wir bisher noch nie etwas vor dem Anderen geheim gehalten. Ehrlich gesagt wundere ich mich was auf einmal mit ihm los ist.
 

Ob es etwas mit den Albträumen zu tun hat, die ihn in letzter Zeit so verstärkt heim suchen? Jedes Mal, wenn ich deswegen nachfrage, meint er nur auf stoische Weise es wäre alles in Ordnung. Von wegen. Ich kann doch klar an ihm ablesen, dass ihm etwas zusetzt. Doch warum sagt er mir nicht was es ist? Warum weist er mich plötzlich ab? Dabei will ich ihm doch nur helfen.
 

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Eine gewisse Veränderung ist klar zu verspüren. Sabertooth ist nicht mehr der Ort, wie er noch unter Jiemmas eisener Herrschaft war. Es ist hier nun viel lebendiger und wärmer seit Sting von offizieller Seite zum Gildenmeister ernannt wurde. Eigentlich sollte nun für uns alle das Schlimmste endlich überstanden sein und im Grunde genommen sollte ich mich nun auch freuen.
 

Doch ich kann es plötzlich nicht. Seit der Drache Levia mir mitteilte, was mir in naher Zukunft bevor steht, habe ich nach und nach begonnen mich nicht nur von Sting, sondern auch von den Anderen zu distanzieren. Schließlich kann ich ja nicht zulassen, dass ihnen etwas zustößt. Denn tief in meinem Inneren ist es doch schier unvorstellbar für den Tod jener Person verantwortlich zu sein, die mir doch so sehr am Herzen liegt.
 

Nacht für Nacht kehrt der gleiche Traum ein. Ein bitterer Nachgeschmack von unserer Begegnung mit den Drachen. Auch wenn es mich innerlich förmlich zerfrißt, es wäre besser Sting konzentriert sich mehr darauf eine feste Beziehung zu Yukino aufzubauen. Ich bin es schließlich nicht wert an seiner Seite zu sein.
 

Denn ich bin in gewisser Weise der Grund für seinen Tod. Ich bin eine lauernde Zeitbombe. Eine Gefahr für diejenigen um mich herum, die mir wichtig sind. Daher kann ich es mir nicht erlauben eine starke Bande der Freundschaft zu meinem Umfeld aufrecht zu erhalten, wenn ich doch am Ende derjenige bin, welcher für Tod und Zerstörung sorgen wird. Nein, es ist besser ich verschwinde ohne auch nur ein Zeichen zu hinterlassen. Denn dann ist mir gewiss, dass vor allem Frosch und Sting in Sicherheit sind. Dabei ahne ich ehrlich gesagt nicht im Geringsten, wie viel Sorgen ich dadurch innerhalb des White Dragon Slayer auslöse.
 

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„Wie bitte? Das kann unmöglich wahr sein, Yukino“ entkommt es mir nun als eines Tages die Stellarmagierin mit einem verweinten grünen Exceed in ihren Armen ruhend auf mich zukommt und mir dabei einen Brief in die Hand drückt, denn sie offensichtlich gefunden hat. Nein. Ich kann einfach nicht glauben was darin steht. Ich will einfach nicht wahrhaben was so eben geschehen ist. Was denkt sich dieser Idiot eigentlich was er da tut? Ich brauche ihn schließlich, nicht nur als Freund. In mir kochen nun Wut, Enttäuschung und Trauer auf und kurzerhand zerknülle ich den Brief, welcher nun im Papierkorb landet.
 

Ich werde eigenhändig Rogue zurück in die Gilde holen, egal welchen Preis ich dafür bezahlen muss. Denn schließlich ist er ein Teil von Sabertooth. Obendrein muss ich ihm wohl etwas Sinn einprügeln allein dafür, dass er es wagt Frosch und mich kurzerhand allein zu lassen. Doch es ist wie verflucht. Ich kann seinen Geruch im Umfeld der Gilde nicht im Geringsten mehr wahrnehmen.
 

Verdammt. Er hat sich wohl in einen Schatten gewandelt und wohl so die Stadt kurzerhand verlassen, wohlwissend ich kann ihm auf diese Weise schwer folgen. Mit einem Schrei schlage ich kurzerhand auf den Boden unter mir ein, sinke dabei auf die Knie und versuche die aufkommenden Tränen zurück zu halten. Warum? Warum tut Rogue mir das nur an? Weshalb vertraut er mir plötzlich so wenig? Dabei will ich ihm doch nur helfen. Ihn davor beschützen was ihn plagt. Also warum auf einmal wendet er sich ohne jegliche Vorwarnung von mir ab?
 

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Wie mit eisigen Klauen greift der böse Schatten nach mir. Der Albtraum ist nun heftiger als zuvor und ich bin kurz davor die Grenze zwischen Wahnsinn und Vernunft rascher zu überschreiten als mir lieb ist. Es ist besser so, dass ich die Gilde verlassen habe. Denn auf diese Weise kann ich auf jeden Fall verhindern, das jene die mir am Herzen liegen etwas zustößt. Selbst wenn ich mir dafür mein eigenes Leben nehmen muss. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun um Sting davor zu bewahren weiterhin mit meiner Anwesenheit konfrontiert zu werden.
 

Ich bin eine wandelne Gefahr. Nicht mehr lang und ich habe unschuldiges Blut an meinen Händen kleben. Deswegen habe ich mich auch in unbewohnte Landstriche verzogen. So wenig wie möglich setze ich nun meine Magie ein um auf diese Weise zusätzlich zu verhindern, dass der Wahnsinn mich gänzlich übernimmt. Nein, in diesem Zustand kann ich nicht mehr länger bei Sabertooth bleiben. Denn aufgrund der erhaltenen Informationen von Natsu Dragneel nach der überstandenen Dracheninvasion bin ich es, der Sting den Tod bringt. Daher muss ich alles tun um zu verhindern, dass dies auch geschieht. Mit einem tiefen Seufzen blicke ich hinaus auf die Ebene, welche sich vor mir befindet und ich umschlinge kurzerhand meine Beine.
 

Dabei schweifen so viele Erinnerungen nun durch meinen Kopf in denen stets eine bestimmte Person darin vor kommt. Dabei vernehme ich auch den kurzen Stich in meinem Herzen aufkommen als ich mir nun versuche vorzustellen wie sich Sting nun nach und nach mit Yukino ein neues Leben aufbaut. Anfangs dachte ich, es wäre nur aus reiner Neugier heraus passiert, dass der White Dragon Slayer mit mir Intimitäten austauscht. Doch das dieser offensichtlich mehr für mich empfindet scheine ich ehrlich gesagt bisher gekonnt ausgeblendet zu haben. Ein tiefes Seufzen entweicht so eben meinen Lippen. Denn wenn ich ehrlich zu mir selbst sein muss, dann ruhen tiefere Gefühle für den White Dragon Slayer in mir, die ich nicht zutraue sie offen zu gestehen.
 

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Egal wie ich es drehe und wende. Rogue bleibt spurlos verschwunden. Aus Tagen werden Wochen. Aus Wochen werden Monate und aus Monaten schließlich Jahre. Als derzeitiger Gildenmeister bin ich nur beschränkt in der Lage mich eigenständig auf die Suche nach dem Shadow Dragon Slayer zu begeben. Minerva als auch Rufus tun ihr Bestes um an brauchbare Informationen über Rogues Verbleib zu gelangen. Doch scheinbar weiß niemand etwas.
 

Für mich ist dies ziemlich frustrierend, denn es erinnert mich kurzerhand wieder an jene Zeit mit ihm zurück, wo wir als Kinder zusammen bei Lady Mishiro gelebt haben. Verglichen zu damals bin ich nun ein erwachsener Mann mit einer recht großen Verantwortung. Mit einem tiefen Seufzer lasse ich mich in den Drehstuhl in meinem Büro versinken und gehe gelangweilt gerade einige Schriften des Konzils durch. Tief in meinem Inneren habe ich viel wichtigere Dinge zu tun als mich mit äußerst langweiligem Papierkram auseinander zu setzen.
 

,Verdammt Rogue, wo zur Hölle steckst du bloß?‘ schießt mir der Gedanke durch den Kopf, während ich meinen Kopf nun auf meinen Armen ablege und eingehend die Maserung der Tischplatte nun zu studieren beginne. Ich fühle mich so leer, so ohne jegliche Motivation in mir ruhend. Es ist fast so als ob sämtliche Energie aus mir genau an jenem Tag verschwand, an dem Rogue die Gilde verließ.
 

Frosch und Lector machen sich große Sorgen um mich, genau wie auch der Rest der Gilde. Doch nach außen hin trage ich diese Maske aus Unbescholtenheit und guter Laune. Ich möchte einfach nicht, dass sie mir ansehen wie schlecht es mir in Wahrheit geht seit Rogue nicht mehr in der Gilde anwesend ist. Selbst auf Yukinos als auch Minervas Versuche mich auf eine andere Art und Weise abzulenken gehe ich nicht ein. Tief in meinem Inneren rede ich mir ständig ein, dass ich dadurch doch nur Rogue betrügen würde. Mein Herz gehört nun mal ihm ganz alleine. Daher schlage ich solche Angebote recht rasch aber höflich aus. Klar sehne ich mich danach wieder intime Zweisamkeit zu genießen. Doch derjenige, nachdem ich mich so sehr sehne ist momentan unauffindbar.
 

„Sting-kun, Sting-kun, es ist wichtig“ vernehme ich Lector nun rufen, der so eben ins Büro platzt und allein die Aufregung, die er gerade ausstrahlt lässt mich von meinem Sitzplatz aufspringen, so dass der Stuhl krachend zu Boden fällt.
 

„Lector, was ist los?“

„Rogue-kun, er...“
 

bringt mein Partner nur knapp hervor, drücke ihn nun an mich und erst da fällt mir der starke Geruch von Blut in der Luft auf, vermischt mit dem vertrautem Geruch jener Person, die mir doch so sehr am Herzen liegt.
 

„Wo ist Frosch?“

„Mit Yukino unterwegs“
 

sagt der rotbraune Exceed nun zu mir, den ich nun hier zu seinem Schutze im Büro zurück lasse.
 

Augenblicklich eile ich hinab in die große Halle, wo ich geschockt feststellen muss, dass die meisten Magier schwere Verletzungen aufweisen. Fest beiße ich mir auf die Lippen als ich obendrein eine mir vertraute Person im Schatten des Türrahmens gelehnt stehen sehe, deren Blick nun direkt auf mich gerichtet ist. Rogue. Ehrlich gesagt, ich kann es kaum glauben ihn auf diese Weise wieder zu sehen.
 

„R-Rogue“ ist alles was ich in diesem Augenblick nur hervor bringe, mehr als erleichtert den Shadow Dragon Slayer unbeschadet vor mir zu sehen. Ich will unbedingt wissen, wo er die ganze Zeit gewesen ist. Ich will unbedingt wissen, wieso er einfach so gegangen ist. Gerade als ich auf ihn direkt zugehe fällt mir erst jetzt auf, wie unnatürlich seine Augen zu flackern beginnen als ich in Reichweite zu ihm stehen bleibe um mit ihm zu reden.
 

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Egal wie hart ich dagegen ankämpfe, egal wie sehr ich mich wehre, der böse Schatten schafft es am Ende doch noch die völlige Kontrolle über mich zu erhalten. Nach und nach driftet meine wahre identität in den Hintergrund, während der Schatten am Ende derjenige ist dessen Identität ich nun angenommen habe. Jegliche Bande ist nun vollkommen in Vergessenheit geraten. Lector, Frosch, Sting. Einst waren sie durchaus wichtig für mich gewesen, doch selbst ihre bloße Anwesenheit konnte den inneren Zerfall meiner Seele nicht stoppen. Am Ende hat selbst diese Bande nicht ausgereicht mich vor der völligen Dunkelheit zu bewahren.
 

Nun bin davon angetrieben jenen Drachen auszumerzen, der den Titel König der Drachen zur Zeit trägt. Doch dazu brauche ich ein weiteres Element. Stings Magie. Nur so werde ich in der Lage sein den Kampf gegen Acnologia zu bestehen. Um den White Dragon Slayer auch dazu zu bringen gegen mich im Kampf anzutreten werde ich wohl oder übel vernichten müssen, was er so hart über die Jahre hinweg aufgebaut hat. Mit meinen eigenen Händen werde ich vernichten was ihm so wichtig geworden ist. So etwas wie Mitgefühl und Freundschaft sind schon längst in mir untergegangen. Nun herrscht der Drang nach Rache in mir.
 

Mittlerweile bin ich nun in der Lage jene Magie anzuwenden, die Skiadrum nicht mehr in der Lage war mir beizubringen. In einer gewissen Weise habe ich sie mir selbst beigebracht. Doch dafür habe ich mir drei Jahre Zeit genommen um diese Magie einwandfrei zu beherrschen. Es kümmert mich herzlich wenig, ob ich nun als vermisst gelte oder nicht. Ich habe Sabertooth aus freien Stücken den Rücken zugewandt. Denn es gibt eine Pflicht, die ih unbedingt zu erfüllen habe. Dafür ist Sting wahrlich ein geeignetes Opfer in meinem ausgeklügeltem Schlachtplan. So naiv wie er ist wird er sicherlich nicht damit rechnen, dass ich es auf seinen Tod abgesehen habe.
 

Tagelang warte ich in den Schatten ab, unterdrücke meine Magie. Denn ich will nicht vorzeitig durch Minerva, Orga oder Rufus entdeckt werden. Kaum als diese drei aufgrund einer Mission die Gilde verlassen haben, entscheide ich mich dazu endlich zuzuschlagen als auch Yukino samt Frosch diese verlässt. Frosch. Mein Partner ist definitiv in sicheren Händen. Auch wenn der Schatten mich kontrolliert, so werde ich dafür sorgen, dass dem grünen Exceed kein Haar gekrümmt wird. Wenigstens Frosch soll weiterhin ein sorgenfreies Leben führen. Für mich gibt es darin leider keinen Platz mehr.
 

Wie erwartet sind nur jene Magier in der Gilde präsent, die sich erst vor kurzem Sabertooth angeschlossen haben oder unschlüssig sind, auf welche Mission sie gerade gehen sollen. Lautlos greife ich an und ein erfreutes Flackern ruht dabei in meinen Augen als sie versuchen mir zu entkommen. Nur wenige Mutige versuchen mit ihrer kümmerlichen Magie gegen mich ankommen zu wollen. Dabei sind klar sichtbar Welten zwischen ihnen und mir. Gerade als ich einen vertrauten Geruch vernehme lehne ich mich im Schatten an den Türrahmen und warte geduldig ab. Ich könnte diese Narren so einfach töten, doch ich verschwende meine Zeit nicht weiter an ihnen.
 

Ich will ja schließlich die Magie des White Dragon Slayer für mich beanspruchen. Also muss ich ihn kurzerhand dazu bringen mich als seinen Feind anzusehen. Mir wird augenblicklich schlecht als ich diese breite Facette an Emotionen nun in den mir so vertrauten Saphiren entdecke: Sorge, Erleichterung, Sehnsucht, Enttäuschung und Verwirrtheit. Alles außer blanker Hass und Wut. Verdammt, wann kapiert er endlich, wie unwichtig er mir ist? Wann konkret versteht er, dass ich rein gar nichts für ihn empfinde? Denn erst als der böse Schatten mir in einer gewissen Weise die augen geöffnet hat wird mir klar, ich würde neimals ich selbst sein können so lange ich mit ihm zusammen bin. An Stings Seite würde ich doch nur stets zu seinem Schatten reduziert werden und nie als der Magier anerkannt werden, der ich wirklich bin.
 

„Es ist Zeit alles zu beenden, mein Freund“

„W-warte, Rogue, was meinst du damit? Wo warst du eigentlich all die Jahre? Weißt du eigentlich was für riesige Sorgen ich mir um dich gemacht habe? Frosch hat dich vermisst, ich habe dich vermisst. Du bist einfach so fort und dann tauchst du einfach so wieder auf? Bitte Rogue, sag mir wenigstens warum“
 

vernehme ich ihn nun zu mir sagen als er mich am Kragen packt und ich zeige dabei keinerlei Emotion. Auch nicht als dem Blondshcopf vor mir einige Tränen nun herab rinnen. Vielleicht hätte ich mit meinem alten Ich auf eine gewisse Weise darauf reagiert, aber auch nur vielleicht.
 

„Eiryuu no Zangeki“ kommt leise aus mir hervor, dabei stoße ich Sting von mir und erst jetzt spiegelt sich Entsetzen in diesen mir so vertrauten Saphiren wieder. Die Verwirrtheit ist geblieben. Nun ist da auch Unsicherheit als auch Schock ebenfalls zu erkennen. Vorerst weicht er nur zurück und blockt. Ehrlich gesagt bin ich gerade mehr als enttäuscht. Tief in meinem Inneren hatte ich mir schon etwa mehr Gegenwehr von ihm erwartet. Das ich ihn so einfach besiegen kann schmeckt mir nicht.
 

„Verdammt, Sting, jetzt wehr dich doch endlich“

„Nein“
 

kommt es bestimmt aus ihm hervor, als er nun aufsteht, die Hand an eine Wunde auf der linken Hüfte drückend und sieht mich dabei eingehend an.
 

Rasende Wut kommt in mir auf als ich diese Entschlossenheit inmitten dieser saphirblauen Augen entdecke, welche direkt auf mich gerichtet sind. Warum nur treibt mich ausgerechnet dieser Mann so leicht zur Weißglut? Warum nur stört es mich auf einmal so viel Vertrauen als auch Zuneigung von ihm vermittelt zu bekommen?
 

„Ich werde nicht gegen dich kämpfen, Rogue. Als ich damals meine Position als neuer Gildenmeister akzeptierte schwor ich mir, jeden einzelnen vor Schaden zu bewahren. Doch wenn ich schon darin versage meinen besten Freund davor zu beschützen eins mit der Finsternis zu werden, dann habe ich jämmerlich versagt. Daher, tu was du für nötig haltest. Tief in meinem Inneren weiß ich, dass Rogue neimals mit ansehen würde wie eine ihm nahestehende Person verletzt wird“
 

bringt er nun mit solcher Zuverischt hervor, dass ich für einen kurzen Augenblick in meinem geplanten Angriff inne halte.
 

Weshab sucht er die Schuld nun bei sich? Ich bin hier schließlich derjenige, der sich aufgab und vom Schatten übernommen wurde. Ich bin hier derjenige, der sich von Selbstzweifel und Angst dermaßen zerfressen ließ, dass ich quasi nur noch ein Schatten meiner selbst bin. Sting scheint gerade zu merken wie ich darin hadere ihn erneut anzugreifen, daher reagiere ich mehr als überrascht als ich nun von ihm umarmt werde. Diese Wärme, die er ausstrahlt. Dieses Vertrauen. Diese Zuversicht. Warum nur ist er so beharrlich dahinter mich nicht kurzerhand aufzugeben? Ehe ich mich versehe rinnen mir auf einmal Tränen herab und ich bin auf einmal in der Lage wieder klar zu sehen.
 

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Ja, es war hart und ich habe auch Angst gehabt dabei drauf zu gehen. Doch es hat sich schließlich gelohnt mich dieser Finsternis zu stellen, die Rogue so sehr plagt. Meine Zeit als Gildenmeister war zwar recht kurz, doch habe ich auf diese Weise einen Weg geebnet, der Sabertooth in die richtige Richtung lenkt. Nach dem Vorfall habe ich nach meinem Rücktritt sofort Minerva nominiert und bin mit Rogue, Lector und Frosch aus Crocus aufgebrochen.
 

Eines ist mir jetzt sogar bewusst geworden. Solange ich zulasse, dass Rogue einen Moment des Zweifels bekommt wird er wohl erneut von diesem bösen Schatten überrant werden. Dabei haben wir uns einstimmig dazu entschlossen dahin zurück zu kehren, wo alles begonnen hat. Jener Ort, wo sich unsere Pfade zum ersten Mal verschlungen haben. Lector ist so eben eingeschlafen als ich nun aufblicke und bemerke wie Rogue nun sich uns nähert.
 

Er ist immer noch betrübt darüber, seine Kameraden als auch mich angegriffen zu haben. Deswegen habe ich ihm versprochen ihn nie wieder allein zu lassen. Stets an seiner Seite zu verweilen, egal was kommen mag. Kurzerhand fasse ich nun nach seiner Hand, blicke ihn direkt an. „Rogue“ kommt leise aus mir hervor, worauf er mich nicht ansieht. „Wärst du wirklich so schwach wie dir eingeredet wird, dann hättest du schon damals als Kind aufgegeben“ sage ich nun zu ihm, die Erinnerung klar vor mir wie er eines Abends im Herbst plötzlich nicht mehr ins Haus von Lady Mishiro zurück kam. Erst Jahre später wurde die gesamte Wahrheit uns beiden gegenüber aufgedeckt.
 

Ein Lächeln erscheint nun auf seinen Lippen als er sich nun neben mich setzt, seinen Kopf an meine Schulter lehnt und die Augen schließt.
 

„Woher wusstest du...?“

„Ich wusste gar nichts. Ich hab all meine Hoffnung darin gelegt, du würdest von selbst erkennen was wirklcih wichtig ist“
 

bringe ich nun hervor, wobei ich nun sanft über seinen Arm streiche, ihn eingehend ansehe und ein Lächeln ebenfalls auf meinen Lippen ruht.
 

Es hätte durchaus auch nach hinten los gehen können. Stille umgibt uns nun als mir so eben bewusst wird, ich hätte ebenfalls von dieser Finsternis überrollt werden können. In jenen Momenten als ich dache Rogue und sogar Lector für immer verloren zu haben. Daher weiß ich ganz genau was er innerlich durchmacht.
 

„Baka, ich...“

„Denk nicht daran. Lass dich einfach nur leiten“
 

sage ich zu ihm, hauche ihm einen Kuss aufs Haupt, dann ist mein Blick auf den Nachthimmel gerichtet.
 

Egal, was nun auf uns zukommen mag. Wir stehen diese Dinge gemeinsam durch. Denn wir sind nicht mehr ganz auf uns allein gestellt wie damals in unserer Kindheit. Wir sind nun schließlich erwachsen. Ausgebildete Magier, die sich zu wehren wissen. Deswegen werde ich daran festhalten was mir Rogue bedeutet. Um zu verhindern, dass ich ihn komplett an die Finsternis verliere


Nachwort zu diesem Kapitel:
so....
hiermit ist Sakura Nagashi nun endlich abgeschlossen
allein an diesem Kapitel bin ich sehr lange gehangen um es abzuschliessen
sobald meine Motivation es zulässt werde ich mich an meine weiteren Werke wagen Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Wisteria
2018-04-08T14:44:25+00:00 08.04.2018 16:44
Moin,
toller OS, gut geschrieben.
Die wechselnden Sichten lassen beide Seiten gut zur Geltung kommen.
Ich bin froh das sie am Ende leben und zusammen sind.
LG


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