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Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel! Komplett anzeigen

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- Am nächsten Morgen in Narutos Wohnung -
 

Sie wird davon wach, dass ihr seine Finger kaum spürbar durch die langen Haare an ihrem Rücken fahren. Sein Herz pocht gleichmäßig unter ihren Fingern, während sie zur Hälfe auf seinem Brustkorb liegt und er beide Arme um sie geschlungen hat.

„Guten Morgen“, nuschelt sie leise und hebt blinzelnd den Kopf.

Naruto schiebt seine Hand nun vollständig in ihre langen Haare und fährt mit seinem Daumen zärtlich über ihre leicht geröteten Wangen. „Morgen. Ich wollte dich nicht wecken“, gibt er reuevoll zu, „aber unser Training beginnt in weniger als einer Stunde.“

Die junge Clanerbin setzt sich gähnend auf. „Schon gut. Willst du zuerst duschen gehen?“

Vor dem Training duschen zu gehen, ist eigentlich schwachsinnig, aber das ist immer noch die beste Art am Morgen wach zu werden.

Das verschlagene Grinsen auf seinen Lippen treibt ihr bereits die vertraute Röte in die Wangen, bevor er den verwegenen Gedanken, auf den sie ihn gerade gebracht hat, überhaupt ausspricht.

„Wir könnten auch einfach zusammen duschen gehen.“

Er verfolgt liebevoll wie sich die Röte in ihren Wangen schlagartig vertieft, aber als sie wortlos von seinem Bett rutscht, befürchtet er für einen Moment in seiner gutmütigen Neckerei zu weit gegangen zu sein. Aber dann öffnet sie den Mund und beweist, dass sie durchaus in der Lage ist ihn ebenfalls zu überraschen.

„Okay.“

Wo er gerade noch vollkommen entspannt in der Mitte seines Bettes gelegen und sie voller Schalk beobachtet hat, setzt er sich jetzt ruckartig auf und starrt sie ungläubig an.

„O-okay?“

Sie dreht sich mit einem neckenden Schmunzeln auf den Lippen um und tritt über die Türschwelle in sein angrenzendes Badezimmer und mit all ihrer Courage greift sie provozierend nach dem Saum seines T-Shirts, das alles ist, was sie für die letzte Nacht angezogen hat. „Es sei denn, du hast es dir anders-“

Sie unterbricht sich keuchend, als er in einem Wimpernschlag hinter ihr auftaucht, ihr im selben Atemzug das Kleidungsstück vom Körper reißt, sie geschickt zu sich herumdreht und ihren Rücken beinahe hektisch gegen die Wand der Duschkabine drängt.

Er sieht ihr für einen Moment in die Augen und lässt sie das tiefe Verlangen in seinen lesen, bevor er ihr rau seine Lippen aufdrückt und ihr mit nur einem Kuss ihren Atem und zugleich jegliche Zurückhaltung raubt.

Sie hilft ihm hektisch aus seinem T-Shirt und seinen Boxershorts, während er mit seinen Lippen verlangend von ihrem Ohr bis zu ihrem Schlüsselbein wandert.

„Davon träume ich seit dem Tag in den ANBU-Umkleiden.“, gesteht er rau, bevor er seine Zähne zärtlich in der zarten Haut über ihrem Schlüsselbein versenkt.

„Hm“, seufzt sie abwesend, bevor sie seinen Nacken umfasst und ihn sehnsüchtig zurück an ihre Lippen zieht.
 

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- Kurz darauf auf einem der Trainingsplätze Konohas -
 

Kurz bevor sie ihren bevorzugten Trainingsplatz erreichen, zieht Hinata leicht an Narutos Hand, deren Finger fest mit ihren verschlungen sind, und bringt den Blondschopf so dazu inne zu halten und sich fragend zu ihr umzudrehen, während sie unauffällig über seine Schulter zu seinem ehemaligen Teamkameraden schielt, der als einziger bereits auf dem weiten Platz wartet.

„Bilde ich mir das ein oder wirkt Sasuke heute noch ein wenig-“

Die junge Clanerbin mag zu höflich sein, um es auf den Punkt zu bringen, aber ihr Freund kennt diese Zurückhaltung nicht, während er seinen besten Freund über seine Schulter mit verengten Augen mustert.

„Mürrischer als sonst ist? Es ist nicht so, dass ich dir nicht Recht geben würde, aber für uns alle würde ich eigentlich noch gerne hoffen, dass du dich irrst. Denn ein angepisster Sasuke könnte uns wirklich den Tag verderben.“

„Ich fürchte, da muss ich dich enttäuschen.“

Naruto mustert die Erscheinung seiner besten Freundin kritisch, während sie an Inos Seite die wenigen Meter Abstand zu ihnen überwindet und direkt vor ihm stehen bleibt, seinem Blick aber ausweicht. Und der blonde Shinobi stellt innerlich stöhnend fest, dass sein bester Freund es offensichtlich mal wieder nach Strich und Faden versaut hat, denn das sind eindeutig ein paar von Inos Trainingsklamotten, die seine langjährige Teamkameradin trägt. Weil er nach all den Jahren auch die gut verborgene Anspannung in der Haltung seiner besten Freundin lesen kann, löst er sich von Hinata und schlingt tröstend einen Arm um die rosahaarige Medic-nin.

„Will ich wissen, wie er es dieses Mal verbockt hat?“

Tsunades ehemalige Schülerin schüttelt stumm den Kopf, schlingt aber für einen Moment fest beide Arme um seinen Rumpf, um seine tröstende Umarmung zu erwidern und Naruto küsst sie seufzend auf die Stirn.

„Okay, aber wenn ich ihm eine verpassen muss, sagst du mir Bescheid, ja?“

Während Sakura abwesend nickt, bemüht sich Ino betont unauffällig darum die angespannte Stimmung aufzulockern. „Da musst du dich hinten anstellen, Uzumaki.“

Zu Sakuras Erleichterung gesellen sich in diesem Moment auch Tenten und Neji zu ihnen und der Hyuuga weist sie in seiner gewohnt charmanten Art an, gefälligst etwas nützliches mit ihrer Zeit anzufangen und dementsprechend schnappt Sakura sich schnell Hinata, die ihr den Gefallen tut und sich während ihres Zweikampfes möglichst weit von Sasuke und Neji fernhält, die zum ersten Mal nach Jahren aufeinanderprallen und in ihrem testosterongesteuerten Machtkampf beinahe einen Hektar des anliegenden Waldes zerstören.

Aber Sakura hat eigentlich kein Problem damit, das sie umgebende Krachen der Bäume und die Hitze vorbeifliegender Feuerbälle zu ignorieren. Zumindest nicht, bis eine besorgt aussehende Tenten neben ihr und Hinata auftaucht.

„Denkst du nicht, wir sollten das langsam unterbinden“, will die talentierte Waffenexpertin vorsichtig wissen, während sie angespannt auf ihrer Unterlippe herumkaut.

„Tut mir leid, Ten, aber ich hoffe eigentlich, dass Neji ihm so richtig eine verpasst. Sollen sie sich doch die Köpfe einschlagen.“

Während Hinata sich scheinbar ein amüsiertes Lächeln verkneift, registriert Sakura seufzend den besorgten Blick ihrer brünetten Teamkameradin und fügt versöhnlich hinzu, „Wenn du dir wirklich Sorgen um die beiden Dummköpfe machst, warum bittest du dann nicht Naruto den Hahnenkampf zu unterbinden?“

„Weil der das viel zu sehr genießt.“

Der Blick der drei ANBU wandert zu ihrem blonden Kameraden, der auf einem gefällten Baumstamm lümmelt und aussieht, als wäre alles, was ihm in diesem Moment zu seinem vollkommen Glück fehlt, ein Eimer Popcorn. Oder in seinem Fall ein Teller Nudelsuppe.

Sakura verdreht auch darüber genervt die Augen. „Dann schick Hinata zu ihm. Was glaubst du, wie schnell der Querkopf springt, wenn es von ihr kommt?“

Tenten sieht aus, als würde sie sich ärgern, dass sie darauf nicht selbst gekommen ist, bevor sie den Kopf zu ihrer besten Freundin herumdreht, die bereits ergeben seufzt.

Aber es kommt ihr jemand zuvor, der die junge Hyuuga zuerst anruft.

„Hinata-sama?“

Hinata schließt nur für eine winzige Sekunde die Augen, bevor sie jegliche Regung aus ihrer Miene tilgt und sich ihrem aus dem Nichts erschienenen Verwandten zuwendet. „Ja?“

„Ihr Vater wünscht Sie zu sprechen.“

„Ich komme sofort.“

Man sieht dem Hyuuga, der offensichtlich dem Nebenhaus entstammt, sein sichtliches Unbehagen an. „Euer Vater hat mich gebeten, Euch zu begleiten.“

Wenn man ganz genau hinsieht, sieht man das minimale Zucken in Hinatas Fingern, als sie sich angespannt verkrampft, aber im nächsten Moment hätte es auch eine Sinnestäuschung sein können. „Natürlich.“

Wer nicht Hyuuga mit Nachnamen heißt, kann nicht wirklich nachvollziehen, was sich hier zwischen den Zeilen abspielt, aber Neji, der seinen Kampf mit Sasuke augenblicklich unterbrochen hat, tritt vertraulich an seine Cousine heran. „Soll ich dich begleiten?“

Doch Hinata schüttelt kaum sichtbar den Kopf. „Ich danke dir, aber das würde es nur noch schlimmer machen. Ich komme zurück, sobald es mir möglich ist.“ Sie nickt ihrem Verwandten wortlos zu und entfernt sich in seiner Begleitung Richtung Hyuuga-Anwesen.
 

Naruto ist ebenfalls längst bei ihnen angekommen, aber er sieht immer noch sichtlich unverständlich auf die Stelle, an der seine Freundin gerade eben noch gestanden hat. „Neji? Was zur Hölle war das?“

Der stoische Teamleader fährt sich gestresst mit zwei Fingern über den Nasenrücken. „Ich weiß es nicht. Aber wenn er sie so dringlich zu sich rufen lässt, hat er ihr etwas zu sagen, das erfahrungsgemäß nicht erfreulich ausfallen wird.“
 


 

- Währenddessen im Hyuuga-Anwesen -
 

Ihre unerwünschte Begleitung verlässt sie erst, nachdem sie bereits im Büro ihres Vaters stehen und gönnt ihr damit nicht einmal den beruhigenden Atemzug, den sie normalerweise mindestens braucht, um sich für eine Auseinandersetzung mit ihrem Vater zu wappnen.

Dieser steht hinter seinem sündhaftteuren Schreibtisch und hält sich nicht lange mit einer höflichen Einleitung auf. „Ich will es von dir hören.“

Sie verbietet sich ihrerseits jegliche Gefühlsregung und hält ihre eigene Stimmlage so neutral wie möglich. „Ich fürchte, ich kann Euch nicht folgen, Vater.“

Die Augen des Clanoberhaupts verengen sich kaum merklich und spätestens jetzt weiß sie, dass sie wirklich in Schwierigkeiten steckt. „Dann verschweigst du mir mehr als nur eine Sache?“

Sie bleibt ihm die Antwort schuldig, obwohl sie weiß, dass ihr das bestimmt nicht helfen wird.

„Dann fangen wir doch mal damit an, dass du seit zwei Jahren Mitglied der ANBU bist und mir nichts davon erzählt hast.“

Sie hat es geahnt.

„Ich verlange eine Antwort, Hinata! Ich weiß längst, dass es stimmt, aber ich will es von dir hören!“

Ungeachtet des unterschwelligen Zorns in seiner Stimme, mit dem sie nur zu vertraut ist, strafft sie mit einer Entschlossenheit, die ihr früher gefehlt hat, ihre Schultern und sieht ihrem Vater furchtlos in die Augen. „Ich bin vor zwei Jahren in die ANBU befördert worden.“
 

Für 36 Sekunden senkt sich tödliches Schweigen über sie und sie zählt ihre eigenen Herzschläge, während sie auf sein Urteil wartet.

„Das weiß ich bereits. Was ich jetzt wissen will ist, warum du es nicht für nötig gehalten hast mich darüber zu unterrichten. Vor zwei Jahren.“

Wie soll sie ihrem Vater erklären, dass sie zu viel Angst vor seiner Reaktion hatte? Am besten überhaupt nicht.

„Hinata!“

Sie zuckt nicht zusammen, aber sie unterdrückt den Impuls gerade noch so.

„Ich dachte nicht, dass es für dich von Bedeutung wäre.“ Das ist zumindest die halbe Wahrheit.

Wenn sie nicht wüsste, dass das vollkommen unmöglich ist, würde sie sagen, dass ihr Vater eine Sekunde lang schockiert erscheint. Aber dann verhärten sich seine Gesichtszüge zu der Miene, die sie 99% ihres Lebens über an ihm kennt und sie tut es als Wunschdenken ab.

„Du wirst bis morgen deine Kündigung einreichen.“

Das ist die Reaktion, die sie erwartet hat. Eiskalt, ohne jeglichen Raum für Diskussionen. Ob es nun an der Tatsache liegt, dass sie sich zwei Jahre lang auf diesen Moment vorbereiten konnte oder ob sie vielleicht endlich soweit ist, zu ihren eigenen Wünschen zu stehen, letztendlich kommt es darauf nicht an. Es ist ihr so überraschend leicht gefallen, für ihre Beziehung zu Naruto einzustehen. Und auch jetzt kommt ihr dieses eine Wort beinahe problemlos über die Lippen, obwohl sie selbst das wohl am wenigsten für möglich gehalten hätte.

„Nein.“
 

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- Währenddessen auf dem Trainingsplatz -
 

Naruto rennt schon seit einer geschlagenen halben Stunde unaufhaltsam auf und ab und ignoriert Sakuras ruhige Beschwichtigungen. Die Haruno hätte auch schon längst aufgehört, vollkommen sinnlos auf ihren besten Freund einzureden, wenn es im Moment nicht ihr einziger Grund wäre, sich von Sasuke fernzuhalten, während Tenten leise mit Neji spricht. Keiner von ihnen hat das Training wieder aufgenommen, nachdem Hinata verschwunden ist. Neji, der sein Bluterbe jedoch nicht deaktiviert hat, sieht seine Cousine deshalb zuerst kommen.

„Sie kommt zurück.“

Auf diese betont ruhige Aussage hin, fährt Naruto hektisch herum und steht in der nächsten Sekunde als Erster vor seiner Freundin.

„Hina-“

Die junge Clanerbin schlingt wortlos die Arme um ihn und allein die Tatsache, dass sie wieder bei ihm ist, beruhigt ihn zumindest soweit, dass er ihre beschwichtigende Umarmung liebevoll erwidert. Aber leider sind sie nicht allein.

„Hinata.“

Kibas langjährige Teamkameradin löst sich steif von ihrem Freund und wendet sich ihrem Cousin zu, bevor sie ohne eine weitere Aufforderung den Anlass ihrer eben erst eröffneten Auseinandersetzung mit ihrem Vater wiedergibt.

„Er hat herausgefunden, dass ich bei der ANBU bin.“

Sakura wechselt einen angespannten Blick mit Tenten, während Neji die Augen keine Sekunden lang von seiner jüngeren Cousine nimmt.

„Was hat er gesagt?“

Hinata zuckt ungerührt erscheinend mit den Schultern. „Was soll er schon gesagt haben, er verlangt, dass ich austrete.“

Narutos und Sakuras betretenes Luftholen ist beinahe einstimmig, aber ihr Teamleiter scheint nicht einmal im Ansatz überrascht von der Forderung seines Onkels.

„Und jetzt?“

„Jetzt wird er zu Tsunade gehen und die wird ihm erklären, dass ich volljährig bin und er auch als Oberhaupt des großen Hyuuga-Clans nicht bestimmen kann, dass ich aus der ANBU auszutreten habe.“ Während sie die Kerninhalte des Gesprächs mit ihrem Vater wiedergibt, als würde sie das Ganze überhaupt nichts angehen, greift sie beruhigend nach Narutos Hand und verschränkt ihre Finger vertraut mit seinen.

„Hinata-“

Aber dann weicht ihre anhaltende Ruhe einer Autorität, die man nur selten an der schönen Clanerbin sieht, von der aber alle Anwesenden längst gelernt haben, dass sie sie durchaus besitzt. „Nein! Hinata, kannst du dir sparen, Neji! Als ich mich nach der Akademie entschieden habe einem Genin-Team beizutreten, musste Kurenai meinen Vater damals um Erlaubnis bitten, dass ich auch aktiv als Ninja tätig sein darf! Und entweder ist dem großen Hiashi Hyuuga entgangen, dass ich neben der offenen Tür stand oder es war ihm schlicht und ergreifend egal, dass ich ihn hören konnte! Ich war zwölf Jahre alt und er hat meiner Sensei direkt ins Gesicht gesagt, dass es ihm egal wäre, wenn ich bei einer Mission sterben würde! Seitdem bin ich über mein Ninja-Dasein alleine Konoha Rechenschaft schuldig. Mit meinem Vater hat das nichts mehr zu tun.“

Sie drückt Naruto einen Kuss auf die Wange, bevor sie sich von ihm löst.

„Sakura?“ Hinata wendet sich hilfesuchend an ihre Freundin und so wie es vor ein paar Wochen andersrum war nimmt diese ihre Bitte stumm an und die beiden Frauen verschwinden mit dem Wind im Wald.
 

„Warum sagst du eigentlich nichts dazu?“, wendet sich Neji in seiner Suche nach einem Ventil gereizt an seinen blonden Teamkameraden und dessen gelassenes Schulterzucken schürt die Wut des erfahrenen Teamleaders nur noch weiter.

„Weil ich akzeptieren kann, dass sie selbst entscheidet, wann und ob sie mit mir darüber reden will.“

Der dunkelhaarige Hyuuga hat auch dazu etwas zu sagen, aber ein unbekannter Bote der Hokage unterbricht sie einmal mehr und händigt Neji wortlos eine Schriftrolle aus. Er überfliegt sie stumm, bevor er sich an seine Freundin wendet. „Wir sollen uns augenblicklich bei Tsunade melden.“

Während Tenten zustimmend nickt, treten bereits die vertrauten Adern um seine Augen hervor und seine autoritäre Stimme dröhnt lautstark über den ganzen Platz. „Hinata!“

So schnell wie die beiden Frauen erst vor Minuten verschwunden sind, tauchen sie auch wieder auf.

„Was?“

„Du sollst ebenfalls zu Tsunade kommen. Sofort.“

Sich keine Mühe gebend ihr Augenrollen zu verbergen, wendet sie sich dem ehemaligen Team 7 zu, fokussiert ihre hellen Augen dabei aber auf Naruto. „Bis später“, flüstert sie entschuldigend und in der nächsten Sekunde sind die drei ANBU spurlos verschwunden.
 

Sakura tritt näher an ihren besten Freund heran und legt ihm beschwichtigend eine Hand auf den Unterarm. „Hast du Lust was Essen zu gehen?“

Der Blondschopf nickt müde, aber sie haben den Platz kaum verlassen, als auch vor ihnen ein weiterer Shinobi mit der vertrauten Nachricht auftaucht. „Sakura Haruno, Naruto Uzumaki und Sasuke Uchiha sollen sich sofort bei der Hokage melden!“

Die rosahaarige Medic-nin rollt genervt mit den Augen. „Sie scheint ja heute gruselig fleißig zu sein. Und ich war mir sicher, diese Art von Arbeitshaltung läge ihr so fern wie eine Entziehungskur.“
 

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- Währenddessen vor dem Hokageturm -
 

Nejis Augen liegen noch skeptisch auf dem Hokageturm, den er und Tenten gerade erst wieder verlassen haben, als sich eine schmale Hand vertraut in seine schiebt und seine Aufmerksamkeit auf seine langjährige Freundin zieht.

„Sie kriegt das schon hin, also mach dir nicht allzu viele Sorgen um sie.“

Sie registriert leicht genervt, wie sich ihr eigener Herzschlag spürbar beschleunigt, als die Gesichtszüge ihres Freundes selten weiche Züge annehmen, bevor er seinen freien Arm um ihre Hüfte schlingt und sie ruckartig an sich reißt. Ihre Augen weiten sich beinahe fassungslos, als er ihr in aller Öffentlichkeit rau seine Lippen aufdrückt, doch schon im nächsten Moment hat sie ihre Umgebung vollkommen vergessen und sie schließt ihre hilflos flatternden Lieder seufzend, während sie sich rückhaltlos seiner intimen Berührung hingibt.

Doch als er sich von ihr löst, schüttelt sie perplex den Kopf und es dauert eine ganze Minute bis ihr Verstand dazu aufschließt, was gerade passiert ist. Denn öffentliche Zurschaustellungen von Gefühlen sind normalerweise so weit außerhalb seines Repertoires, dass ihre Überraschung durchaus zu verstehen ist. Sie kann wahrscheinlich an zwei Händen abzählen, wie oft er sie seit dem Beginn ihrer Beziehung in der Öffentlichkeit geküsst hat und sie braucht drei Finger für die Male, in denen er sie in einer solchen Umgebung auch nur annähernd auf diese Art und Weise geküsst hat. Aber sie ist die letzte, die sich beschweren wird.

Er mustert ihren leicht verwirrten Gesichtsausdruck liebevoll und schiebt ihr zärtlich eine lose Haarsträhne aus der Stirn, bevor er seinem Verhalten mit einer öffentlichen Liebesbekundung noch die Krone aufsetzt. „Ich liebe dich.“

Aber das glückselige Leuchten in ihren dunklen Augen entschädigt ihn augenblicklich für seine uncharakteristische Handlung.

„Ich- Ich liebe dich auch“, sie ist immer noch absolut überwältigt von seiner überfallartigen Nähe und man hört es in ihrer Stimme, was ihm ein seltenes Schmunzeln entlockt, während er seine Finger vertraut mit ihren verschränkt.

„Lass uns gehen.“

„Ja.“

Hand in Hand verschwinden sie mit dem Wind, um zu ihrer eben erhaltenen Mission aufzubrechen.
 

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- Kurz darauf im Büro der Hokage -
 

Naruto betritt vor seinen beiden Teamkameraden das Büro der Hokage, stutzt aber überrascht, als er seine Freundin in einem der Schüle vor dem vertrauten Schreibtisch entdeckt.

„Hinata?“

Die junge Hyuuga erhebt sich elegant aus ihrer Position und wendet sich mit einem sanften Lächeln den drei Mitgliedern des ehemaligen Team 7 zu, während Naruto noch zwei Schritte auf sie zumacht und ungeachtet der Augen auf ihnen ihre Hand ergreift.

„Was machst du hier?“

Nejis Cousine verdeutlicht mit einem schmalen Schulterzucken, dass sie das wohl selbst noch nicht richtig weiß. „Ich bin auch gerade erst gekommen.“

Daraufhin wendet sich Sakura von dem jungen Paar ab und abwartend ihrer ehemaligen Lehrmeisterin zu. „Tsunade? Warum hast du uns herrufen lassen?“

„Ich habe Neji und Tenten gerade auf eine Mission nach Suna geschickt, weil ich will, dass der Kazekage von jemandem, dem ich vertraue über die Ereignisse der letzten Tage informiert wird. Ich werde heute Abend eine Versammlung für die obersten Ränge abhalten, aber ich habe eine Mission für euch, deshalb werde ich euch die Kurzfassung der Besprechung geben-“

„Du hast eine Mission für uns?“

Seine unerwünschte Unterbrechung fängt Naruto einen giftigen Blick von seinem Oberhaupt ein, wird aber ansonsten unbeachtet übergangen.

„In der Kurzfassung: Ich habe es satt, dass meine besten Shinobi links und rechts angegriffen werden, teilweise sogar innerhalb unserer eigenen Mauern! Ich habe den Kazekagen um seine Unterstützung gebeten, dass er uns bei der Aufklärung dieser unliebsamen Vorfälle Sunas volle Unterstützung zur Verfügung stellt. Wir werden nicht länger abwarten, was als nächstes passiert, sondern all unsere verfügbaren Kräfte dafür einsetzen, die Verantwortlichen zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen.“

Mit einem wütenden Schnauben unterbricht die legendäre Sanin ihre drohende Tirade selbst und wirft ihrer ehemaligen Schülerin eine kleine Schriftrolle in die Hände.

„Einer unserer Spione hat eventuell einen Teil der Gruppe ausfindig gemacht, die vor ein paar Wochen den Angriff auf Naruto organisiert hat. Und eventuell zuvor auch den auf den Kazekagen. Und wenn wir davon ausgehen, dass das alles zusammenhängt, was wir momentan tun, dann sind sie auch für den gestrigen Anschlag verantwortlich.“

„Sehr schön, mit den Pennern hab ich eh noch eine Rechnung offen!“

Die drohend verengten Augen der Godaime finden erneut ihren vorlautesten Shinobi, aber dieses Mal liegt in ihren Worten ein selten autoritärer Ernst. „Das kannst du dir gleich wieder aus dem Kopf schlagen, Naruto! Eure Mission lautet sie auszukundschaften, nicht sie anzugreifen, hast du mich verstanden! Da sie scheinbar hinter dir her sind und es bereits zweimal geschafft haben uns zu überrumpeln, müssen wir vorsichtig sein. Wenn du mir nicht versprichst, dass du dich daran halten wirst, wirst du hierbleiben und ich schicke die anderen drei alleine. Habe ich mich klar ausgedrückt?“

Obwohl man ihm an der Nasenspitze ansieht, dass er sich das Ganze etwas anders vorgestellt hat, fügt sich der Blondschopf ausnahmsweise widerspruchslos. „Hai.“

„Hinata, für diese Mission ist dein Bluterbe von entscheidendem Vorteil. Ich möchte dich deshalb bitten die Drei zu begleiten. Ich habe Shikamaru bereits davon unterrichtet und er ist einverstanden, dich an ihr Team auszuleihen.“

„Natürlich, Tsunade.“

„Ich möchte, dass ihr so schnell wie möglich aufbrecht, um zu verhindern, dass sie womöglich noch vor dem Morgengrauen weiterziehen. Also zieht euch um und macht euch auf den Weg! Und passt gefälligst auf euch auf! Ich will keine weiteren unangenehmen Überraschungen, verstanden?!“

„Hai!“
 


 

Sakura ist sich unangenehm bewusst, dass sie Sasuke in der nächsten halben Stunde unmöglich ausweichen kann, als sie wenige Minuten später ihre Haustür aufsperrt, um ihre Sachen für die Mission zu packen. Sie strebt dennoch augenblicklich die Treppenstufen in das obere Stockwerk an, aber sie hat ihren Fuß noch nicht ganz auf die erste Stufe gesetzt, als sich seine Hand hartnäckig um ihren Oberarm schlingt und sie wirkungsvoll zurückhält.

„Denkst du nicht, wir sollten darüber reden?“

„Ich glaube, wir haben beide gestern schon genug gesagt.“

Er schweigt für einen Moment und sie glaubt und hofft schon, dass er es dabei belassen wird, aber er überrascht sie einmal mehr mit einem Themenwechsel, der ihr außerdem beinahe ein Schleudertrauma beschert.

„Vertraust du mir?“

„Was?“

„Du sollst mit mir auf eine Mission gehen, Sakura, erträgst es aber kaum mit mir in einem Raum zu sein. Wenn du willst sage ich Tsunade, dass ihr ohne mich gehen sollt.“

Sie verbirgt ihre Überraschung darüber, dass er ihretwegen zu so etwas bereit wäre und sich überhaupt Gedanken darüber macht, hinter einem überzeugend skeptischen Stirnrunzeln, denn die Wahrheit, die sich hinter ihren Worten verbirgt, überrascht sie selbst.

„Ich vertraue dir.“

Aber sie sieht auch, dass er ihr nicht glaubt, obwohl er sich nicht einmal in seiner charmant einsilbigen Art dazu äußert.

„Als du mich nach Konoha zurückgebracht hast, hast du mir das Leben gerettet, Sasuke. Du hättest mich dort einfach sterben lassen können. Ich vertraue dir als meinem Teamkameraden.“ Sie traut nur sich selbst nicht.

Er lässt sie mit einem Nicken los, doch sie hat kaum fünf Stufen erklommen, als er sie noch einmal zurückhält. „Sakura?“

Sie dreht sich nicht zu ihm um, hält aber auf der Mitte der Treppe noch einmal inne. „Ja?“

„Wo warst du letzte Nacht?“

Sie hat fest vor ihm zu sagen, dass ihn das trotz allem nicht das Geringste angeht, aber als sie doch noch über ihre Schulter zu ihm zurücksieht, lässt sie der Ausdruck in seinen dunklen Augen zunächst stutzen und schließlich seufzend nachgeben. „Bei Ino.“

Dieses Mal ist sie in ihrem Zimmer verschwunden, bevor sie seine Reaktion abwarten kann und so entgeht ihr auch, dass der dunkelhaarige Clanerbe für einen Moment beinahe erleichtert die Augen schließt.
 

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- Mitten im nordwestlichen Grenzgebiet zwischen Suna und Konoha -
 

Sie sind kaum drei Stunden unterwegs, als Hinata ihnen wortlos bedeutet anzuhalten und Sakura fragt sich mit einem verächtlichen Schnauben wie viel Arroganz nötig ist, um einen Anschlag auf eine Ninjagroßmacht wie Konoha zu verüben und anschließend den törichten Frevel zu besitzen, nicht augenblicklich aus besagtem Reich zu fliehen.

„Ich sehe sie. Es sind sieben Männer, leicht bewaffnet, etwa sechs Kilometer von uns entfernt. Sie scheinen ihr Lager für die Nacht aufgeschlagen zu haben.“

Die junge Clanerbin scheint dem noch etwas hinzufügen zu wollen, als sich ihre markanten Augen schlagartig verengen und sich auf einen vollkommen anderen Punkt zu richten scheinen. „Passt auf, es wird gleich einen-“

Aber bevor Hinata ihre Warnung aussprechen kann, gibt mit einem gewaltigen Beben schlagartig der Boden unter ihren Füßen nach.

Sakura spürt noch, wie sich Hinatas Finger um ihren Unterarm schließen, aber als sie noch versucht ihren Halt zurückzugewinnen, schlägt sie mit dem Kopf irgendwo auf und schlagartig umfängt sie eine inhaltslose Schwärze.
 

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Und? Ist es mir mal wieder gelungen euch zu überraschen?
Ich hoffe auf jeden Fall, dass es euch so oder so gefallen hat ;)
GLG
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Kommentare zu diesem Kapitel (20)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SaphirUchiha99
2016-02-05T17:57:42+00:00 05.02.2016 18:57
Hey, das neue kapi is mal wieder voll gut. Schreib schnell weiter und weiterhin so gut ^.^
Von:  XxGirlyxX
2016-01-29T02:36:13+00:00 29.01.2016 03:36
Oh man hinatas Vater ... Argh 😵😣
Tjaaa das Hinata auf das Angebot mit der dusche eingeht, hätte der Liebe Naruto wohl echt nicht gedacht 😁😁😜
Hm das mit sakura und sasuke ist leider echt verzwickt 😰 hoffe es kommt vielleicht noch mal eine Szene, in der sie sich evtl doch nochmal ausreden? 🙈😅 aber da Geh ich stark von aus, das es die gibt 😊
Was jetzt wohl passiert ist? Und ist sakura mit SEM Kopf aufegschlagen? Oder hat sie eine über den Kopf gezogen bekommen? Und geht es den anderen gut? 😱
So viele Fragen und ich bin schon so gespannt, wie es weiter geht 😁🙈😁😱
GGlg XxGirlyxX
Von:  Suta98
2016-01-27T13:42:56+00:00 27.01.2016 14:42
Du hast uns aufjedenfall überrascht bin schon gespannt wie es im nächsten Kapitel weiter gehen wird...😊☺

Und wie immer ein tolles Kapitel
Von:  KazuhaToyama
2016-01-26T20:50:37+00:00 26.01.2016 21:50
Auf jedenfall hast du mich überrascht und woeder überzeugt wie toll das Kapi ust!<3
Von:  PrinzessinSerena
2016-01-26T20:39:11+00:00 26.01.2016 21:39
Von wir von anfang an. Ein tolles Kapitel mit Spannung am Ende, bei der ich mir sicher bin, das diese Typen es diesmal NICHT auf Naruto abgesehen haben(Hoffe ich zumindest ;) ). Sasuke verhält sich ruhig und macht erst später den Schritt mit Saku zu sprechen, da er zu feige ist vor der Öffentlichkeit zu sprechen XD Wo Sakuras Selbstvertrauen hin ist weiß ich nicht den die Schlagfertig ist auch weg o.O Ist sie krank? o.o Oder hat sie mit Hinata getauscht? Den die hat eindeutig was abbekommen ^^
Auf jeden fall ein schönes Kapitel ^^
Von:  Danimaus
2016-01-26T17:26:35+00:00 26.01.2016 18:26
Ich freu mich das es weiter geht . Mal wieder ein spannungsgeladenes Kapitel wie ich es von dir kenne . Freue mich auf dein nächstes Kapitel .
Von: abgemeldet
2016-01-26T14:36:42+00:00 26.01.2016 15:36
So spannend *^*
Wurden sie bemerkt oder war das reiner Zufalle?
Ich frag mich immer wieder wie man nur so viel schreiben kann und das in so geringer Zeit?
Bin schon sehr darauf gespannt, wie es zwischen Hinata und ihrem Vater und zwischen Sasuke und Sakura weiter geht.
PS: wieder ein wundervolles Kapitel ^^
Von:  fahnm
2016-01-26T07:05:16+00:00 26.01.2016 08:05
Ein Tolles Kapitel
Mach weiter so^^
Von:  Scorbion1984
2016-01-26T06:50:07+00:00 26.01.2016 07:50
Super Kapitel ! Toll das sich Hinata endlich gegen ihren Vater grade macht ! Neji hat es geschafft Gefühle zu zeigen ,vielleicht lernt Sasuke das auch noch !

Von:  Cosplay-Girl91
2016-01-25T23:59:27+00:00 26.01.2016 00:59
Tolles Kapitel :)
Ich hoffe es taucht bald wieder mehr Sasuke und Sakura auf !
Mach weiter so.
LG


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