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Schattenlicht

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Der Anfang ist noch alt, ab dem zweiten Absatz neu geschrieben. Doch ab jetzt wird es auch länger dauern bis Kapitel kommen. Doch ich hoffe hier bleibt dabei =)

eure Maire Komplett anzeigen

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Prolog

28.08.2174
 

Graue Wolken schwebten über der Stadt. Die Sonne war schon vor Stunden untergegangen und machte dem kalten Wind platz, der durch die Straßen fegte.

Ein schwarzes Auto hielt am Bordstein einer alten, unbenutzen Halle. Zwei Männer, beide um die 30, stiegen aus.

Der ältere der beiden hatte Blonde lange Haare, die er zu einem Zopf zusammen gebunden hatte. Der Jüngere dagegen hatte kurzes Braunes Haar, das in den Schatten der Stadt schwarz wirkte. Sie waren beide mit lange schwarzen Mäntel bekleidet, um sich vor dem kalten Wind zu schützen, der aufgekommen war. Sie schaute sich unruhig in der Straße um, konnten jedoch nichts auffälliges entdecken. Der Braunhaarige seufzte entnervt.

„Mann, kann doch echt nicht sein das wir sie nicht finden.“ Er schaute zu seinem Partner, doch dieser zuckte nur mit den Schultern und zeigte auf das Gebäude vor ihnen.

„Jaja, ich weiß das wir da rein müssen.“ meinte der Braunhaarige, „Manchmal nervt es aber auch Tierisch, das du nicht redest. Weißt du das!“ Er sah wieder zu dem Blonden, welcher wieder mit den Schultern zuckte und auf die Halle zuging. Der Braunhaarige stöhnte genervt, während er sich durchs Haar strich.

„Also wenn wir Sie hier jetzt nicht finden, dann weiß ich auch nicht. Kannst du sie hier irgendwo spüren?“ Er sah seinen Partner an. Doch der schüttelte den Kopf und öffnete mit einem leisen quietschen die Tür. Der Geruch, der aus der alten Halle kam lies dem Braunhaarigen mit einem mal ganz übel werden. Er konnte sich gerade noch zusammen reißen. Schnell hielt er sich die Hand vor die Nase.

„Mann, was stinkt das hier?“ Beide gingen ins Haus.
 

Nach einer guten halben Stunde kamen sie enttäuscht wieder heraus, da sie nichts gefunden hatten.

„Das kann doch nicht wahr sein.“ Der Kurzhaarige schüttelt ratlos seinen Kopf. „Meinst du... Sie ist nicht mehr in der Stadt...?“, fragend schaute er den Blonden an. Wieder zuckte dieser mit den Schultern, als würde er sagen wollen >kann sein<. Der Blonde nahm sein Handy wählte eine Nummer und gab es seinem Partner. Der wiederum verdrehte seine Augen, nahm es jedoch an und wartete bis jemand abhob. Es dauerte eine Weile. Wenn sie schon kein Glück hatten, dann vielleicht die anderen. Nach einigen Sekunden wurde abgenommen und ein gehetztes.

„Ja?“ war zu hören.

Der Braunhaarige runzelte leicht verwirrt die Stirn, fragte aber ruhig. „Habt ihr etwas gefunden?“

„Nein,.. Naja wir haben was gefunden aber nicht das was wir gesucht haben.“

Er sprach wahrscheinlich durch ein Headset und deshalb verstand der Braunhaarige ihn mehr schlecht als recht.

„Und was soll das sein?“ Ein wenig genervt, das der Mann am anderen Ende nicht gleich zur Sache kam, horchte er auf, als in der anderen Leitung Schüsse vielen.

„Scheiße, halten ihn auf!!“ hörte er.

„Hey, was ist da bei euch los?“ forderte er zu wissen. Nach einer gefühlten Ewigkeit bekam er die Antwort.

„Sorry, Mann aber wir haben ein echt fettes Problem mit...“

Schüsse auf der anderen Seite der Leitung machten es dem Braunhaarigen unmöglich zu verstehen was der andere weiter hätte sagen wollen. Nachdem der Lärm vorbei war wurde jedoch weiter gesprochen.

„Verdammt. Er macht alle meine Leute kalt. Wäre schön wenn ihr herkommen könntet.“ Er stöhnte, anscheinen war er verletzt.

Der Jüngere fragte kurzerhand nach der Adresse. Sie wurde genannt und er gab sie seinem Partner weiter. Schnell sprangen sie ins Auto und fuhren wie Zwei verrückte durch die Stadt.

„Wir sind gleich da, Kumpel. Haltet noch so lange aus!“ meinte der Braunhaarige zu seinem Kollegen an der anderen Leitung.

„Wir werdens versuchen, aber lang halten wie nicht mehr durch. Er ist total durchgeknallt.“ Als der Kurzhaarige das hörte trieb er seinen Partner zur Eile an. Zwar hatte der Mann am anderen Ende der Leitung nicht gesagt wer durchgedreht war, doch er hatte da eine bestimmte Person im Sinn und wenn seine Vermutung zutreffen würde wäre das Schlecht. Sehr schlecht. Als sie endlich am Kampfplatz ankamen, konnten beide nicht glauben, was sie da sahen. Sie hatten zwar schon sehr oft, sogar schon unzählige Male gegen andere Clans und andere Wesen, wie sie selbst gekämpft. Aber das was sie jetzt sahen, ging ihnen an die Nieren. Das es so weit kommen würde, weil Sie verschwunden war.

Ungläubig schüttelte der Braunhaarige seinen Kopf und schluckte. Es ging nicht anders. Auch sein Partner machte sich bereit. Beide gingen in Kampfstellung. Das hier mussten sie so schnell wie möglich beenden. Bevor noch Unschuldige zu leiden hatten. Gleichzeitig griffen sie in das Kampfgeschehen ein.

28.05.2174
 

„Hey ich dachte schon, du kommst nicht mehr. Ist was passiert?“

„Hm..., ne alles ok.“ Als Milly ihre Freundin jeodch genauer ansah, wusste sie sofort das etwas passiert war. Sie kannte Tasha jetzt schon lange genug um zu erkennen, ob etwas passiert war oder nicht. Bei Tashas Familie war das auch kein Wunder, so wie sie Tasha behandelten. Milly war in gewisser weiße geschockt, das nach so lange Zeit wieder etwas geschehen war, wo doch die letzten Monate so gut für Tasha gelaufen waren. Sie war fleißig in der Schule, gut im Sport und wenn ihre Familie etwas von ihr wollte, tat sie alles damit sie die Wünsche erfüllen konnte. Nicht ohne Hintergedanken, doch das war Milly vollkommen klar.

„Tasha, bitte! Du weißt, dass du mit mir darüber reden kannst. Seit ich vor drei Jahren erfahren habe, was deine sogenannte Familie dir antut. Ich bin für dich da, ja?“ Tasha sah Milly lange an und nickte dann.

„Später ok? Jetzt geht das nicht.“ Milly seufzt, sie sah Tasha an das es ihr mehr als Unangenehm war. Milly musste sich in Geduld üben, denn sie erreichte gar nichts bei ihr wenn sie sie jetzt drängen würde. Also würde sie warten bis Tasha von alleine auf sie zu kommen würde. So war es die letzten Male auch gewesen. Als Milly Tasha dann tröstend den Arm auf den Rücken legte, zucke Tasha zurück. Tränen standen ihr in den Augen.

„Was?“ Milly war geschockt. „Sie haben doch nicht deinen Rücken...? Oder Tasha?“ schockiert sah Milly sie an.

„Los.“ sagte sie. „Wir gehen ins Krankenzimmer und schauen uns das an.“ Milly sah das Tasha protestieren wollte, doch sie wusste auch das ihre Freundin ihr diese Tat nicht abschlagen konnte. Milly zog Tasha durch die Schule ins Krankenzimmer. Niemand kam ihnen entgegen, da die erste Schulstunde bereits angefangen hatte. Im Krankenzimmer zog Milly Tasha die Jacke aus und sah das ihre Bluse sich schon mit einem Langem streifen Blut voll gezogen hatte. Er ging einmal senkrecht über ihren Rücken. Milly zog ihr noch die Bluse aus und atmete vor Entsetzen zischend aus.

„Das kann ja nicht wahr sein! Wann war das? Es sieht so aus als wäre es sogar noch vor der Schule passiert.“ Tasha nickte und seufzte „Ja. Vorhin als ich eigentlich in die Schule wollte, zerrte er mich zurück, schubste mich auf unseren Esstisch. Er schlug mehrmals mit seinem Gürtel zu. Immer auf die gleiche Stelle.“ Tasha nahm ihren Kopf in beide Hände und schüttelte ihn. „Dabei weiß ich doch, dass ich nicht schreien darf, das macht ihn doch erst so richtig an.“ Sie schluchzte und fing an zu Weinen. Milly wusste das Tasha so gut wie nie weinte. Tasha zeigte ihre Gefühle nur sehr selten in der Öffentlichkeit. Und Milly gab ihrer Familie dafür die Schuld. Milly stand auf und holte eine Salbe aus dem erste Hilfe Schränkchen. Diese strich sie vorsichtig auf Tashas Rücken zum Unterstützen der Heilung. Dann legte sie ihr noch einen Verband um, zog Tasha wieder die Bluse an und nahm sie dann in den Arm. Die ganze Zeit hindurch hatte Tasha geweint. Milly war zu bestürzt um etwas zu sagen. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde plötzlich die Tür aufgerissen und ein Junge erschien in der Tür.

„Was zum..?“ Die Mädchen erstarrten beide vor Schreck, doch Milly bewegte sich als erste wieder und zog Tasha die Jacke über den Rücken, damit der Junge die Blutspur nicht sah. Sie sah den Jungen an und fragte sich ob er etwas gesehen hatte. Doch sein Gesicht verriet ihr keine Regung, außer, die Überraschung darüber jemanden im Krankenzimmer zu finden. Mitten in der Unterrichtszeit.

„Was willst du hier?“, zischte Milly. Sie war sich bewusst dass das Krankenzimmer für jeden da war. Nur jetzt eben nicht, wo Tasha doch erst mal ihre Ruhe brauchte. Milly wusste es war ungerecht den Jungen so anzuschnauzen, doch in diesem Moment musste es sein. Vielleicht entschuldigte sie sich später bei ihm. Er schwieg einen Moment und sagte dann.

„Sorry Mädels. Ich wollte nicht stören, dachte nur jetzt sei niemand hier und ich könnte mich nen bisschen schlafen legen. Ah, falsch gedacht. Tja nun dann geh ich draußen irgendwo hin. Ähm, euch viel Spaß noch... bei was auch immer ihr da tut.“ er grinste frech und zog gerade so seinen Kopf durch die Tür, als Milly die Schere nach ihm warf.

„Blödmann.“ schimpfte sie. „Tasha alles ok? Sollen wir in den Unterricht gehen?“

Sie nickte. „Ja ich will nicht, dass du wegen mir Unentschuldigt fehlst. Es ist alles ok, solange niemand meinen Rücken berührt. Die Salbe brennt so.“ Sie lächelte schief. Milly lächelte mit gemischten Gefühlen zurück.

„Ok dann lass uns gehen“ Sie wurden von ihrem Lehrer ordentlich ausgeschimpft, da sie die erste Stunde fast komplett gefehlt hatten und bekamen noch zusätzliche Hausaufgaben. Doch der Rest des Schultags ging ruhig weiter.
 

Auf dem Heimweg suchte Milly mit den Augen nach dem Jungen von vorhin, doch sie fand ihn nicht. Spätestens Montag, dachte sie bei sich, müsste sie ihn suchen um sich bei ihm zu entschuldigen. Sie hatte doch ein schlechtes Gewissen bekommen. Dieses rumgezicke war überhaupt nicht ihre Art. Das sollte er wissen. Schweren Herzens begleitete Milly Tasha nach Hause.

„Wenn du bei mir Übernachten willst sag es! Du weißt, dass das kein Problem ist.“

„Danke Milly, aber ich hab den Verdacht, dass das nur alles schlimmer machen würde.“ Sie umarmte Milly.

„Danke, aber ich denke erst wenn sich die Lage hier wieder beruhigt hat, werde ich dein Angebot an ja?“ Tasha lächelte Milly an.

„Na gut aber Pass auf dich auf ja?“ Milly umarmte Tasha, natürlich so das es ihr nicht Weh tat.

„Ja Chefin. Wird gemacht.“ Milly fragte sich wie Tasha trotz dieser Umstände noch so fröhlich sein konnte. Kurz nach dem sie diesen Gedanken zu Ende gebracht hatte wurde, die Haustür von Tashas Haus aufgerissen.

„Tasha beweg deinen Hintern sofort hier rein. Du hast noch Pflichten, die du erfüllen musst.“

Kaum das Tasha die Stimme ihres Vaters hörte, wurde sie weiß wie eine Wand. Milly nahm kurz Tashas Hände in ihre um zu sagen das bald alles gut werden würde.

„Ich hab dich lieb. Bis Montag.“ Milly ließ Tasha los und ging mit einem schlechten Gefühl nach Hause. Als sie alleine auf dem Gehweg stand, atmete Tasha einmal durch, um ihre rasende Gedanken zu beruhigen, doch viel brachte es nicht. So drehte sie sich um und hoffte das ihr niemand den Hass vor der eigenen Familie ansah. Ihr Vater wartete noch immer in der Tür, sein Gesicht war in zwischen rot vor Zorn, da sie es gewagt hatte ihn so lange dort stehen zu lassen. Auch wenn es nur ein paar Minuten waren. Tasha war sich bewusst, das sie diese Minuten später bereuen würde. Sie ging in gebeugter Haltung an ihm vorbei, in Richtung ihres Zimmers. Doch kaum das die Haustür zu gemacht wurde, fühlte sie eine solche Kälte ihre Knochen hinauf kriechen, die sie noch nie gespürt hatte. Etwas ging hier vor und sie ahnte das sie es in der nächsten Zeit erfahren würde, ob sie wolle oder nicht. Ohne einen Zwischenfall kam sie in ihrem Zimmer an. Sie atmete irgendwie beruhigt durch und setzte sich sofort an ihre Hausaufgaben. Eine Stunde später, Tasha schaute gerade von ihren fertigen Hausaufgaben auf, kam ihr Vater in ihr Zimmer.

„Na mein Liebes, wie siehts aus? Bist du gut voran gekommen mit deinen Hausaufgaben?“ Tasha schluckte, das Gefühl von vorhin verstärkte sich plötzlich.

„Ja Vater. Vielen Dank. Ich bin gerade fertig geworden. Der Stoff in der Schule ist im Moment nicht schwer, von daher komme ich gut mit.“

„Das ist schön mein Schatz.“ Er strich ihr belohnend über den Kopf.

„Dann hast du ja jetzt Zeit für deine Pflichten nicht wahr?“ Als Tasha aufschaute sah sie die kalten Augen ihres Vaters und sein fröhliches Grinsen. Ein Schauer der Furcht überkam sie.

„Ja Vater.... Ich kann jetzt gerne mit dem Kochen anfangen.“

Urplötzlich riss ihr Vater an ihrem Haar und zog ihr Gesicht näher an seines, sodass sie aufstehen musste. Wegen des plötzlichen Schmerzes konnte sie ein auf Keuchen nicht unterdrücken.

„Wer sagt denn was von Kochen, Kleines? Wir haben vorhin schon alle gegessen, als du noch bei deinen Hausaufgaben warst. Du wirst heute etwas anderes tun.“ Die Hand noch immer in ihrem Haar, zog er sie erst mit in den Flur, die Treppe hinunter und dann in den Keller. Niemand der Bediensteten kam ihnen entgegen. Das war kein gutes Zeichen für Tasha. Etwas Schlimmes kam auf sie zu.
 

„V..Vater bitte,“ schluchzte sie „Du tust mir weh!“

Sie versuchte sich zu wehren. Doch lies er sich durch nichts beeindrucken. Ihr Vater verstärkte nur seinen Griff.

„Halt deinen Mund! Ich habe heute eine wunderbare Überraschung für dich, also freue dich gefälligst.“

Vor der Kellertür angekommen, ließ er sie los und schlug ihr so hart ins Gesicht, dass sie dagegen schlug. Die Tür wurde geöffnet und sie fiel benommen in den Raum.

„Ah. Kyle. Du hast unseren Gast mitgebracht. Wie schön!“. Tasha hörte die Stimme, doch sie erkannt sie nicht. Sie versuchte aufzuschauen, doch sah nur Sterne wegen des Schlags.

„Du weißt doch, dass ich meine Versprechen halte, solange ich weiß das mein Partner seine ebenfalls hält.“

Ein Lachen war die Antwort. „So dann lass mich doch mal sehen, was aus unserem kleinen Mädchen von damals geworden ist.“ Tashas Gesicht wurde angehoben. Dann wurde sie von zwei anderen Männern auf die Beine Gezogen.

„Tse, Tse. Also ehrlich Kyle, ein wenig mehr liebe für dein Kind?“

Er drehte Tasha zu ihrem Vater um, sodass er ihr leicht geschwollenes, blaues Auge sah, welches sie ihm verdankte. Kyle zuckte nur mit den Schultern.

„Kann vorkommen, wenn das Balg nicht hören will. Sei froh, das du dich mit so etwas nicht herum schlagen musst, Michael.“

„Ach Kyle. Diese Liebe, die ich in deinen Worten höre, ist einfach wunderbar. Zum Glück weiß ich, das es nicht allen so ergeht, die mit dir zu tun haben.“ Michael zwinkerte freundlich, erntete für seine Worte trotzdem einen bösen Blick.

„Packt sie in die Kiste.“

Michael schubste Tasha in Richtung der anderen zwei wartenden Männer.

„W.. Was?“ stammelte sie entsetzt.

Als sie sich noch einmal zu ihren Vater umdrehen wollte, wurde sie von einem der Männer am Arm zu ihm hingezogen und bekam Augen und Mund verbunden. Dann wurden ihre Hände gefesselt. Ihr Kopf wurde runter gedrückt und sie wusste das sie gerade in die Kiste geschoben wurde. Dann musste sie sich setzen und ihr wurden noch die Füße verbunden. Gerade als sie wahrnahm, dass die Kiste geschlossen wurde, hörte sie Michael noch zu ihrem Vater sagen.

„Ich überweise dir das Geld auf das angegebene Konto. Ich denke, du kannst es spätestens Übermorgen abheben.“

Tasha hörte einen Handschlag.

„Gut. Dann noch viel Spaß mit dem Mädchen, Michael.“

„Keine liebevollen Abschiedsworte mehr an deine Tochter, Kyle?“

Keine Antwort.

„Nein. Naja, das hatte ich auch nicht erwartet. Leute wir gehen. Bis zum nächsten mal Kyle. Wann auch immer das sein wird.“ Michael drehte sich um, lächelte düster und seine Augen strahlten vor Freude, als er mit seinen Leuten den Hinterausgang benutzte, zum Auto ging und nach Hause fuhr. Tasha war zu Entsetzt um irgendetwas zu tun.

Sie wurde verkauft. Von ihrem eigenen Vater einfach verkauft. Tränen der Verzweiflung rannen ihr übers Gesicht.

„Mann, Alter hast du das Mädchen jetzt endlich mal gefunden?“

„Ne hab ich nicht, sie ist nicht da. Ich hab sie in der Pause überall gesucht aber nicht gefunden. Wir suchen Montag weiter. Also können wir jetzt ins Gamecenter gehen. Was hältst du davon John?“

Eigentlich so dachte Finn, fand er sich mit seinen 18 Jahren zu alt fürs solche Spiele, aber irgendwie hatte er jetzt einfach Lust darauf mit John in eines der Center zu gehen.

„Oh. Finn du weißt was mich glücklich macht,“ Er lachte zufrieden. „Und weißte was, ich hab ne super Idee. Wenn ich Heute den Score knacke, darfst du mir ne Pizza ausgeben. Fantastisch was?“

„John, John. Aber wenn ich gewinne, gibst du mir ne Pizza aus, is wohl klar oder?“

„Das ist mal ein Deal!“

Sie gaben sich ein Highfive zu Bestätigung des Deals. Bevor sie zum Gamecenter gingen, holten sie sich in einem Imbiss noch was zu essen. Gut gesättigt, blieben sie dann knappe drei Stunden im Center, bis wirklich feststand das John seinen Score geschafft hatte.

„Tja mein Lieber. Wers kann, kanns eben was?!“

„Mann, John du machst mich fertig. Das ist schon die dritte Pizza diesen Monat. Sag mir mal wie ich das bezahlen soll.“ Normalerweise, dachte Finn, hätte er ja gewonnen, hätte er seine Fähigkeiten eingesetzt, aber er war ein Fairplayer. Schummeln kam für ihn nicht in Frage. „Oh, Finnilein. Du musst doch einfach deinen Dad fragen und schon ist alles gut!“ „Dummschwätzer du. Du meinst auch mein Vater würde mir das Geld hinterher schmeißen oder was?!“

„Ähm. Naja wenn du mich so fragst.. ja. Mann. Das tut er doch. Bist halt sein Lieblingssohn. Da macht man das schon mal. Wenn man so wie ich noch drei Geschwister hat, muss man sehen wo man bleibt und hats nicht so gut wie ihr Einzelkinder.“

„Ach, John. Labber du nur, aber weißt du....ach.“ seufzte er. „Du hast ja recht. Aber die Pizza geb ich dir trotzdem erst nächste Woche aus. Ich muss jetzt nämlich Heim. Muss noch was für meinen Dad erledigen. Also wir sehen uns Montag in der Schule.“

„Ja ist gut Mann. Aber wehe du vergisst meine Pizza. Ich bestehe darauf. Du Loser.“ Den Rest des Satzes hörte Finn schon nicht mehr, den er musste wirklich schnell Heim. Im Center hatte er die Zeit total vergessen. Aber zum Glück war sein Vater nicht so ein Kontrollfreak, wie er es von anderen kannte.
 

Eine viertel Stunde später kam er zu Hause an. Hatte jedoch nur Zeit um seine Tasche in eine Ecke zu werfen, da bekam er von Rafael, der rechten Hand seines Vater, schon zwei Päckchen in die Hand gedrückt, die er zu den jeweiligen Empfängern bringen musste. Durch seine Fähigkeiten war er schneller wie jeder Gestaltenwandler, denn er vereinte einfach alles gute in ihm und nutze den Vorteil daraus. Finn war ein Hybrid. Sein Vater ein Werwolf und seine Mutter ein Vampir. Er fragte sich noch heute wie sich diese zwei gefunden hatten. Denn Mischwesen waren seit Jahrzehnten sehr selten. Aber er war auch froh das er so gute Eltern hatte. Immer wenn er auf solche Gedanken kam, vermisste er seine Mutter, mehr als sonst. Er hatte sie an einen Jäger verloren. Jäger waren Menschen. Menschen waren die Rasse, die immer weniger wurden. Um sich irgendwie halten zu können, bildeten sie die Jäger aus. Die, die Nicht-Menschen aus ihren Gebieten entweder vertrieben, um selbst alle Rohstoffe ausnutzen zu können oder im Fall von Finns Mutter, einfach das komplette Gebiet mit Nicht-Menschen ausräucherten. Keiner hatte überlebt. Auch nicht die Jäger, denn die Rache Seitens der Nicht-Menschen war enorm. Sie hatten die Menschen nicht einfach nur getötet, sondern auch gefoltert, bis man sie nicht mehr identifizieren konnte. Und das alles war jetzt schon 6 Jahre her. Doch keine der beiden Seiten hatte sich bis jetzt davon erholt. Die einzige Konsequenz, die der Stadtrat, der je zur Hälfte aus Menschen und Nicht-Menschen bestand, daraus gezogen hatte war, das jede Rasse ihr eigenes festes Gebiet in der Stadt bekam. Ab diesem Zeitpunkt wurde es selbst für eigentlich befreundete Rassen schwer weiterhin befreundet zu bleiben. Doch viele wussten das diese Ruhe, nicht lange halten würde. Denn auch wenn es weniger Überfälle oder weitere Gewalttaten gab, waren die, die es gab umso Brutaler. Damit jeder wusste man legte sich nicht mit den anderen an, sonst war man des Todes.

Finn selbst wohnte in dem Gebiet der Mischrassen. Es war das kleinste Gebiet der Stadt, eigentlich, war es nur ein großes Haus mit Parkähnlichem Garten, wo sie alle in Frieden leben konnten. In der Stadt gab es nicht einmal 15 Mischwesen, doch alle die hier lebten oder herzogen, konnten in diesem Haus Schutz finden. Das war nicht immer leicht, aber hier hatten die Mischrassen wenigstens eine Chance zu überleben. Denn in einem ihren eigentlichen Gebieten, wären sie wahrscheinlich schon in irgendeiner Gasse tot aufgefunden worden. Auch untereinander waren die Rassen sehr hart. Und deshalb freute man sich einfach über jede Freie und glückliche Stunde die man verbringen konnte.

Finn musste für die Päckchen in zwei unterschiedliche Gebiete. Einmal in das der Vampire und zum anderen in das der Hexen. Mit den Hexen kam er klar. Aber die Vampire, so hatte er das Gefühl, wollten ihn am liebsten immer gleich töten, wenn er auch nur einen Fuß auf ihr Land machte. Und das obwohl er doch durch seine Mutter auch einer von ihnen war. Aber sie sahen das Anscheinend nicht so. Und das ließen sie ihn auch spüren. Kaum das er mit dem letzten Päckchen in ihrem Gebiet ankam, wurde auf ihn geschossen. Keine der Kugeln traf. Er wusste das sie ihn nicht treffen wollten, sie wollten ihm einfach nur ein bisschen Angst einjagen. Würden sie ihn treffen, so wussten die Vampire, würden sie einen Krieg mit den Mischwesen riskieren und das wären viele Tote auf beiden Seiten, die keiner gebrauchen konnte. Denn auch wenn es in der Stadt nicht viele von ihnen gab, waren sie dank der Artenvielfalt, den anderen Wesen nicht unterlegen. Sie hielten fest zusammen und kämpften für jeden von ihnen. Heil beim Hauptquartier angekommen, atmete er durch und öffnete die Tür. Einfach dem Flur folgend betrat er einen großen Raum.
 

„Ah. Hallo Finn. Das du noch lebst. Is ja ne schöne Sache. Was hast du heute für mich.“

Finn schnaubte „ Ist klar Vincent. Du mich auch. Keine Ahnung was drin ist, aber das interessiert mich auch wenig, das weißt du. Unterschreibe nur das du`s bekommen hast und du kannst in Ruhe mit dem Paket machen was du willst. Während ich wieder verschwinde, natürlich.“

„Aber, aber Finn. Du tust gerade so als wärst du ihr nicht Willkommen.“ Vincent breitete bei seinen Worten die Arme aus.

„Du bist doch einer von uns, wie könnten wir dich nicht hier haben wollen. Nicht war meine Brüder und Schwestern?“ Amüsiert schaute er sich nach den anderen Vampiren im Raum um, welche nur sehr missgelaunte Laute von sich gaben. „Da siehst du`s Finn. Alle haben dich gerne. Und keiner würde auch nur eine Sekunde daran denken dir dein köstliches Blut aus deinem Körper zu saugen. Hehe.“ Bei seinen Worten starrte Vincent provozieren auf Finns Hals. Dieser lies sich davon jedoch nicht ablenken.

„Echt Vincent. Was hast du genommen um so ein Scheiß zu reden? Unterschreib jetzt damit ich endlich wieder gehen kann.“

„Oh die Jugend, kein Sinn mehr für Humor. Komm erst mal in mein Alter, vielleicht verstehst du dann, das man alles tut um sich das Leben noch irgendwie zu versüßen.“

Er unterschrieb den Zettel und reichte ihn Finn zurück. „Hier hast du deinen Zettel und bitte doch deinen Vater das nächste mal, das er nicht immer dich schicken soll. Du bist so langweilig. Mit dir hat man gar nicht mehr seinen Spaß. Und jetzt husch husch. Sonst hetze ich noch meine Hunde auf dich los. Aber halt......“ Vincent lachte kurz. „ Selbst die würden dich wahrscheinlich nicht mal anschauen. Weil du sie ja verpetzen könntest bei Papi.“

Er schwieg kurz. Doch Finn zeigte keine Reaktion.

„Ach Finn du enttäuscht mich. Mach das du wegkommst.“ Er wedelte mit der Hand und widmete seine Aufmerksamkeit dem Päckchen. Finn drehte sich um und ging. Er kochte vor Wut. So gerne er in gewisserweise ein Teil der Vampirfamilie sein wollte, um so mehr hasste er es, wenn Vincent so ein Arschloch war. Am liebsten hätte er sich auf ihn gestützt und ihm gezeigt aus welchem Holz er war. Doch er wusste, das er in diesem Kampf hoffnungslos unterlegen hätte. Mit Vincent wäre er vielleicht noch irgendwie fertig geworden. Aber mit den Anderen, die sich garantiert in den Kampf eingemischt hätten, nein, da hätte er mit großer Wahrscheinlichkeit sogar sein Leben verloren. Also beließ er es bei Vincents Geschwätz und freute sich schon darauf seine Wut im Trainingsraum auslassen zu können.
 

Zu Hause angekommen sah er einen Kleinbus in der Einfahrt stehen. Es sah so aus das sein Onkel wieder zurück war. Finn fragte sich meisten wo sich sein Onkel herumtrieb, aber er bekam nie eine Antwort, wenn er nachfragte. Er zuckte mit den Schultern und machte sich auf dem Weg zu seinem Vater. Im Haus selbst war es heute lauter wie sonst, doch das fand Finn nicht außergewöhnlich, wahrscheinlich hatte sich gerade mal wieder jemand in den Haaren, wegen eines Löffels der liegen gelassen worden war oder dem falschen Fernsehprogramm. Alles Dinge wo Finn nur mit dem Kopf schütteln konnte, doch er konnte auch verstehen das die aufgestaute Energie auch mal in einem echten Kampf raus gelassen werden musste und nicht immer nur beim Training, wo es so viele Regeln gab. Eine davon war das keiner den anderen mit Absicht verletzen durfte, aber selbst mit dieser Regel hatte der Heiler des Hauses immer viel zu tun.

Bei seinem Vater angekommen, berichtete Finn ihm was im Gebiet der Vampire vorgefallen war, übergab ihm die Liste und wollte gerade fragen, wo sich denn sein Onkel wieder rum getrieben hatte, als Rafael die Tür öffnete.

„Owen, Mister Takajami hat angerufen. Er möchte das du ihn sofort zurückrufst, anscheinend will er sich beschweren. Oh Hallo Finn, wieder zurück. Schnell wie immer.“

„Danke Rafael. Ich werde ihn sofort zurück rufen.“ Owen nahm den Hörer in die Hand, doch bevor er wählte, sah er noch einmal auf.

„Finn wenn du so nett wärst, wir reden später weiter, ich muss erst mal raus finden was Takajami will. Ich hab dir einen Umschlag in dein Zimmer gelegt. Ach und such bitte deinen Onkel, er hat einen Auftrag für dich.“ Mit diesem Worten war Finn entlassen. Er seufzte und ging aus dem Büro.

„Entschuldige Finn. Meine Schuld. Ich hatte nicht Stören dürfen, aber es hat sich sehr wichtig angehört.“

„Kein Ding Rafael. Ist ja nicht so das es Öfter vorkommen würde.“ sagte Finn ironisch und sah wie Rafael anfing zu grinsen, als er die Tür schloss.

„Na dann. Auf zu meinem Onkel.“

Finn machte sich auf den Weg zu seinem Onkel. Er vermutete das er im Keller war. Wieso auch immer war er immer dort anzutreffen, wenn er mal zu Hause war. Was sein Onkel dort machte war Finn schleierhaft. Er ging die Treppen runter in den Keller. Auf halber strecke kamen ihm zwei Männer seines Onkels mit einem Mädchen entgegen. Sie sah nicht gerade glücklich aus.

„Was zum...!“ Finn konnte nicht weiter sprechen. Denn die Männer schoben ihn einfach zu Seite und ignorierten ihn. Das Mädchen schaute bei seinen Worten auf, doch schien sie so in Gedanken zu sein, das sie ihn nicht wirklich wahrnahm.

Ein wenig geschockt ging er weiter. Er sollte am besten gleich seinen Onkel fragen was hier los war. Finn rannte die Treppe hinunter, unten angekommen, öffnete er die Kellertür und lief in seinen Onkel.

„Oh, Hey Finn. Immer schön langsam. Solche Unfälle brauchen wir nicht auch noch, meinst du nicht?“ Er lächelte dabei.

„Was ist hier los?“ fragte Finn nur.

„Naja was soll schon los sein? Du rennst doch hier rum und du weißt doch das Henry schon genug um die Ohren hat.“

„Du weiß was ich meine!“ Sein Onkel schaute ihn fragen an.

„Mann, das Mädchen!?“

„Ach so das meinst du.“ Sein Onkel grinste. „Das mein Lieber ist unsere neue Mitbewohnerin.“

Er überlegte kurz- „Du darfst dich um sie kümmern. Ich hab das mit deinem Vater schon besprochen“

„ Was?“ Finn war sprachlos. Sein Onkel klopft ihm aufmuntern auf die Schulte.

„Du schaffst das schon. Keine Panik!“ Finn konnte es nicht glauben.

„Wieso soll ich mich um deinen Mist kümmern?“ fragte er genervt.

„Och naja ich hab spontan doch keine Lust mehr mich um sie zu kümmern, deshalb darfst du das jetzt machen.“

„Oh man, wie dankbar ich dir bin.“ sagte Finn sarkastisch. Doch sein Onkel überhörte diesen Ton einfach.

„Na das freut mich aber...Dann geh gleich mal zu ihr. Du solltest sie trösten, ihr ist etwas nicht all zu schönes passiert.“ 'Arsch' dachte Finn. Er funkelte seinen Onkel böse an, doch dieser lachte nur amüsiert.

„Ach Finn jetzt schau nicht so böse, es gibt schlimmeres.“

Finn schnaubte schlecht gelaunt und verschränkte die Arme vor der Brust. Sein Onkel beugte sich zu ihm runter, schaute ihm einen Augenblick tief in die Augen und sagte.

„Tu es!“ Als sein Onkel ihm so in die Augen schaute, hatte er plötzlich ein komisches Gefühl. So als wüsste sein Onkel mehr als er sagen wollte. Doch da Finn wusste das sein Onkel alles so meinte wie er es sagte, würde ihm nichts anderes übrig bleiben, als sich um sie zu kümmern.

„Und wie heißt sie?“ , wollte Finn gerade fragen doch da ging die Tür auf.

„Hey Michael was trödelst du so?“ Sie schauten beide zur Tür.

„Oh Hallo Owen.“

„Komm in mein Büro, wir haben einiges zu besprechen.“

Michael drehte sich zu Finn.

„Du hörst, Owen braucht mich. Kümmere dich gut um sie ja?! Ach ja. Ihr Name ist Tasha.“

Mit diesen Worten ließ er Finn im Keller stehen und folgte seinem Bruder.

Tasha wusste nicht, wie lange sie in der Kiste gesessen hatte. Sie hatte ihr Zeitgefühl verloren. Und das ihre Augen verbunden waren, machte es auch nicht leichter. Jetzt lag sie in einem bequemen Bett.

Sie war nicht mehr gefesselt. Aber frei war sie trotzdem nicht. Sie konnte sich in dem Zimmer mit angrenzendem Bad frei bewegen ja, aber mehr auch nicht. Sie sollte nicht aus dem Zimmer gehen. Darum hatte er sie gebeten. Sie wunderte sich das er sie darum gebeten hatte, aber sie würde sich sicher nicht gegen diesen Wunsch stellen. Ihr Rücken und ihr Gesicht taten noch weh. Nie hätte sie gedacht das ihr Vater so etwas machen würde. Irgendwie hätte sie immer geglaubt, das er doch ein bisschen Liebe für sie übrig hatte. Wie man sich täuschen konnte. Sie seufzte, stand auf und ging ins Bad um den Schaden in ihrem Gesicht zu begutachten. Sie sah ein Gesicht, in dem immer noch Schock stand. Ihre schmale Gestalt, wirkte noch kleiner wie sonst. Ihr braunes sonst, leuchtendes Haar, war abgestumpft und ein wenig kraus. Die sonst so funkelnden himmelblauen Augen sahen leer zurück und ihr Auge war blau und ziemlich geschwollen. Sie brauchte etwas zum kühlen, doch war sie sich nicht sicher, ob das jetzt noch etwas bringen würde. Außerdem war hier ja niemand der ihr etwas zum Kühlen bringen konnte. Während sie sich ihr Auge ansah, erinnerte sie sich an das Gespräch, welches sie vorhin mit Michael hatte.
 

„Tasha, es tut mir wirklich leid. Das dein Vater dich schlagen würde, hatte ich wirklich nicht vorhergesehen.“ Bei seinen Worten löste er ihre Fesseln. Mein Name ist übrigens Michael. Ich hoffe meine Leute haben dir nicht wehgetan. Aber vor deinem Vater musste es so aussehen, als würde er dich sonst wohin verkaufen. Du bist hier im Schattenlicht. Also das Haus heißt so. Hier wirst du verschiedene Leute treffen, aber keiner wird dir etwas böses tun, ok?“

Tasha sah ihn nur skeptisch an. Zu mehr war sie nicht Fähig. In ihrem Kopf war ein totales durcheinander.

„Ich habe dich hier her geholt, um dich vor dem Bösen der Welt zu beschützen. Verstehst du. Das ist alles zu deinem Eigenem besten.“ Michael schaute sie genauer an. „Ich denke du solltest dich auf deinem neuen Zimmer erst einmal ausruhen. Es ist bestimmt alles ziemlich wirr für dich. Aber denk bitte daran. Du bist hier in Sicherheit, keiner wird dir hier etwas böses tun.“

Kurz bevor er sie mit den anderen Männer zu ihrem neuen Zimmer schickte, sah er sie noch einmal eindringlich an. Tasha hatte das Gefühl, als hätte er gerne noch mehr gesagt. Tat es aber nicht.
 

Tasha verstand nicht genau, wieso sie hier in Sicherheit gebracht werden sollte. Welches Böse sollte denn kommen, um ihr wehzutun? Sie schüttelte ihren Kopf, um wieder klare Gedanken fassen zu können und erschreckte sich über ihr Spiegelbild, da es genau das Gleiche tat. Ihr Herz klopfte vor Aufregung. Sie betrat wieder ihr Schlafzimmer. Kaum das sie einen Schritt in den Raum getan hatte, ging die Tür auf und ein ziemlich schlecht gelaunter Junge kam rein.

Tasha trat erschrocken einen Schritt zurück, sie hatte kein Klopfen gehört.

„ast du mich erschreckt!“

Der Junge sagte nichts, sondern schaute sie lange an. Tasha wurde dieser Blick ziemlich unangenehm. Der Junge drehte sich um, machte einen Schritt aus dem Raum und rief. „Ich brauche einen Eisbeutel, aber zackig!“ Dann drehte er sich wieder zu ihr und kam zurück ins Zimmer.

„Wer war das?“, er zeigte auf ihr Gesicht. Tasha faste sich ins Gesicht und schwieg.

„Na los sag schon. Wer war das? Wenn es Michael war, dann hat er jetzt ein riesen Problem.“

Tasha schüttelte den Kopf. „Kannst du nicht reden oder was?“ fragte der Junge. Tasha schaute ihn böse an. Was er konnte, konnte sie schon lange.

„Es war nicht Michael, sondern mein Vater, der mich verkauft hat, wenn du es genau wissen willst.“ blaffte sie zurück. Er wurde bleich und starrte sie kurz sprachlos an.

„Was..?.... Dein Vater hat dich verkauft?... Scheiße!“

Tasha lachte bitter auf. „Ja. Das kannst du laut sagen.“

Sie wusste, das ihr Vater keine Ahnung hatte und Michael anscheinend nur ihr bestes wollte, aber das machte den Gedanken auch nicht besser, das sie Verkauft worden war. Sie schwieg einen Moment um sich zu beruhigen und schaute den Jungen genauer an.

„Sag mal kennen wir uns irgendwo her? Deine Stimme kommt mir irgendwie bekannt vor.“

Er schüttelte den Kopf. „Nein, nicht das ich wüsste.“ er legte den Kopf schief, als würde er nochmal genau nachdenken. Es hatte Ähnlichkeiten mit einem Hund. Dann schnüffelte er in der Luft.

„Was tust du da?“ Sie kniff die Augen zusammen und schaute ihn skeptisch an.

„Hm.“, hörte sie von ihm. „Ich glaub, ich kenne dich doch.“

„Ach?“

„Ja heute morgen in der Schule, wollte ich eigentlich ein kurzes Nickerchen im Krankenzimmer machen, aber es war besetzt und man hat mich ziemlich unfreundlich wieder raus gejagt.“ Er hielt kurz inne. „Aber dein Geruch kommt mir bekannt vor und ... du bist das Mädchen von vorhin!“

„Dann warst du der Junge den Milly so angebellt hat zu verschwinden.“ sprach Tasha verstehend.

„Milly heißt diese Kratzbürtse also. Sehr interessant.“ Er überlegte wieder. „Da war noch ein Geruch... Der Geruch nach Blut. Hatte sich eine von euch Verletzt. Sollte eigentlich, sonst wärt ihr ja nicht dort gewesen oder?!“

Sie wurde bleich wie die Wand vor der sie stand. Er atmete tief ein und sie wich ein paar Schritte zurück.

Finn sah sie fragend an, doch sie schüttelte heftig den Kopf.

„Nein alles in Ordnung. Keine Verletzungen oder so was.“

„Ich rieche aber noch eine Spur von Blut. Und sag mir nicht das du deine Tage hast.“

„Du spinnst doch.“ wurde sie rot.

Finn machte ein paar Schritte auf sie zu, sie wich gleichzeitig zur Wand zurück. Als sie dagegen stieß, zuckte sie kurz zusammen und wich nun zur Seite aus.

„Du hast irgendwas am Rücken, stimmt`s?“

Wieder schüttelte sie den Kopf und wich weiter zurück. Finn machte weitere Schritte auf sie zu.

„Du kannst nicht vor mir weg laufen. Es würde dir eh nicht gelingen.“

Sie waren jetzt auf der anderen Seite des Zimmer, einmal um das Bett gelaufen. Mit einem Satz versuchte sie über das Bett zur Tür zu flüchten. Doch als sie auf dem Bett war, packte er ihren Fuß und hielt sie dort fest.

„Lass mich los.“, schrie sie und schlug und trat, soweit es ihr möglich war, um sich.

„Du musst nicht laut werden. Ich will dir doch nicht weh tun, sondern dir helfen.“

Doch sie beruhigte sich nicht. Er zog noch mal an ihrem Fuß, sodass sie mit dem Rücken auf dem Bett zu liegen kam. Er fasste den anderen Fuß und drehte sie um. Dann hielt er sie an der Taille fest, damit sie sich nicht wieder umdrehen konnte. Vorsichtig zog er ihr T-shirt nur ein wenig hoch, dann sah er schon einen roten Striemen, der sich in den Verband gesaugt hatte.

Er fluchte „Verdammt.“

Sie hörte auf sich zu wehren und es schien, als würde sie sich noch weiter in das Bett vergraben wollen.

„Das muss sich ein Arzt anschauen. Komm.“

Er ließ sie wieder los und hielt ihr die Hand hin, um ihr beim Aufstehen zu helfen. Doch sie stieg auf der anderen Seite vom Bett.

„Verdammter Idiot.“ sagte sie, als sie sich mit Tränen in den Augen umdrehte. Gerade als er sich entschuldigen wollte, ging die Tür auf und ein junger Mann kam mit einem großen Eisbeutel ins Zimmer.

„Du wolltest einen Eisbeutel haben?!“ Der Mann legte er den Beutel auf den Tisch und zog sich zurück.

„Hey Tasha, bitte entschuldige. Ich wollte nicht so grob sein. Aber du hättest ja auch nicht so Stur sein müssen.“

Tasha ignorierte ihn, ging zum Tisch, nahm den Eisbeutel und legte ihn auf ihr geschwollenes Auge. Als der Beutel ihr Gesicht berührte, keuchte sie auf und hätte vor Schreck beinahe den Beutel fallen gelassen. Er war wirklich widerlich kalt. Tasha spürte wie der Junge sich näherte und fragte sich nicht zum ersten mal wie er hieß, also drehte sie sich zu ihm um, mit der Frage wie sein Name lautete, doch kaum das sie sich umgedreht hatte, stand er genau vor ihr. Vor Schreck prallte sie gegen den Tisch hinter sich und ließ den Eisbeutel fallen. Er fing den Beutel geschickt auf, gab ihn ihr wieder und machte ein Schritt zurück.

„Tschuldigung“ murmelte er.

„Schon ok.“

Dankbar nahm sie den Beutel wieder an sich.

„Deinen Rücken solltest du wirklich einem Arzt zeigen. Es sieht nicht allzu gut aus.“ Er sah ihr an das es ihr sehr unangenehm war. „ Ich werde dich zu unserem Arzt bringen ok!? Henry ist ein echt netter Kerl und er kommt eigentlich mit allem klar. Er wird dich in null Komma nichts wieder in Ordnung bringen.“ grinste er. „ Ok?“

Sie sah so aus als würde sie lieber nein sagen wollen, doch er hielt ihr die Hand hin und lächelte ihr aufmuntern zu.

„Weißt du,“ sagte sie, „ Das hört sich an als würdest du von einem Auto reden.“

Er lachte und sie grinste schief. Nach kurzem zögern nahm sie seine Hand. Nach den ersten Schritten stoppte sie plötzlich. „Sag mal, du hast mir immer noch nicht deinen Namen gesagt...“

„ Ja hast recht. Ich habs vergessen. Ich heiße Finn und bin der Sohn vom Hauseigentümer und der Neffe von dem der ...naja... dich hierher gebracht hat.“

„Finn also. Hallo ich bin Tasha.“ Sie hielt ihm die andere Hand zur Begrüßung hin. Er schmunzelte, nahm dann aber ihre Hand.

„Hallo Tasha“. Sie grinsten einander an und kamen sich irgendwie dumm vor. Finn machte den nächsten Schritt und öffnete die Tür.
 

„ Also meine Liebe. Das sieht nicht so gut aus. Aber was wäre ich für ein Arzt, wenn ich das nicht wieder hin bekommen würde, nicht wahr?“ Henry lachte. Tasha nickte nur.

Eben, als Finn beide Hände von Tasha gehalten hatte, war so etwas wie ein Blitz durch ihn hindurch gefahren. Aber er konnte sich nicht erklären wieso. Er würde sich einfach später noch einmal Gedanken darüber machen, jetzt musste er schauen das Henry seine Arbeit ordentlich machte. Gerade als Finn aufsah, legte Henry seine Hände auf Tashas Rücken.

Auf ihren nackten Rücken.

Nach einer kurzen schreck Sekunde, das sie obenrum nichts mehr an hatte, fiel sein Blick auf die Wunde, und alle lieblichen Gefühle fielen mit einem Schlag von ihm ab. In dem Moment als Henry seine Kraft einsetzte, zischte Tasha vor Schmerz einmal auf. Finn konnte jedoch aus Erfahrung sagen, das sie bald keine großen Schmerzen mehr haben würde. Er stellte sich vor Tasha, darauf bedacht nicht zu tief zuschauen und hielt ihr die Hand hin. Aus den Augenwinkel sah er, das sie das Tuch, was sie an ihre Brust gedrückt hatte, noch enger an sich zog. Doch erkannte sie auch seine Geste und nahm seine Hand und drückte sie mal fester und mal weniger fest, je nachdem, wie groß die Schmerzen im Rücken waren. Das war ihre einzige Regung, es kam kein Ton über ihre Lippen. Kurz bevor der Schmerz wie weg geblasen war, drückte Tasha Finns Hand noch ein mal so sehr, das er dachte sie würde brechen, doch er ließ sich nichts anmerken. Und Tasha war ihm dankbar. Wegen der Erleichterung, die sie nun verspürte, konnte sie ein, zwei Tränen der Freude nicht Unterdrücken. Während der ganzen Zeit über, in der Finn ihre Hand gehalten hatte, hatte sein Daumen über ihren Handrücken gestrichen. Die ganze Zeit über hatte sie darauf geschaut, es war beinahe Hypnotisch.

„So. Ich bin jetzt fertig. Sieht gut aus. Aber heute solltest du nichts mehr machen, was deinen Rücken belastet.“ Bei seinen Worten nahm Henry seine Hände von Tashas Rücken und wusch sie sich im Waschbecken. Tasha machte ein zustimmendes Geräusch, doch war sie inzwischen wie gebannt von Finns Daumen. Er hatte dunklere Haut, als sie, es war irgendwie ein schöner Kontrast. Gerade als Finn etwas sagen wollte, schaute er zu Tasha hinunter, da sie sich nicht regte und sah was sein Daumen da tat.

Er räusperte sich. Irgendwie war ihm das unangenehm, auch wenn es doch gleichzeitig schön war, zu sehen wie sie seinen Daumen auf ihrer Haut anstarrte. Es schien als hätte sie nichts dagegen, würde er sie noch ein wenig länger gestreichelt.

„Hey!“ Beide Schreckte auf. Tasha ließ beinahe ihr Tuch fallen, doch konnte sie es in letzter Sekunde noch auffangen. Finn beugte sich zur Seite, nahm Tashas Klamotten und gab sie ihr. Während er das tat, ließ er ihre Hand los und seine Hand fühlte sich plötzlich extrem kalt an, wobei das bei jemandem wie ihm eigentlich überhaupt nicht sein konnte.

„Ich warte draußen. Danke Henry.“

Auf dem Weg nach draußen, schlug er Henry dankbar auf die Schulter und verschwand aus der Tür, blieb davor stehen, lehnte sich an die Wand und versuchte seine kalte Hand wieder zu wärmen.
 

„Danke das Sie mir geholfen haben.“

Tasha hatte sich fertig angezogen und rieb ihre Hand. Sie war eiskalt. In Finns Hand war sie noch wunderbar warm gewesen. Aber als er sich ihr entzogen hatte...

„Hey nicht so förmlich. Sag bitte Henry zu mir. Wir sind eine große Familie hier, mit sehr viele verrückten und seltsamen Leuten.“

„Ok... Danke Henry. Aber sag wie hast du das gemacht?“

„Na ich bin ein Heiler.“

Er sagte es so, als wäre es der ganzen Welt klar.

„Ja mir ist klar das du ein Arzt bist, aber wieso.. ach ich weiß nicht wie ich das sagen soll... Das hat sich so gut angefühlt! Und du hast auch keine Spritzen oder so etwas benutzt.“

„Nein, Tasha du verstehst nicht. Ich bin kein Arzt.. Also naja schon, aber eigentlich nennt man jemanden wie mich, einen Heiler.“

Als Tasha ihn verständnislos ansah, meinte er nach kurzem zögern.

„Am besten lässt du dir alles von Finn erklären. Er ist nämlich auch nicht das was er zu sein scheint.“

Jetzt schaute sie noch verwirrter, doch er schob sie einfach zu Tür, mit dem Gedanken, das Finn sich schon um alles kümmern würde. Schließlich war er ihr …. Aufpasser, ja das war für den Anfang ein gutes Wort. Henry war sehr auf die nächsten Tage gespannt. Als er Tasha vorhin berührt hatte, hatte er etwas gespürt. Doch er konnte nicht zuordnen was es war. So etwas hatte er noch nie Gefühlt.

„So Tasha dann lass dir mal von Finn das Haus und die verrückten Bewohner zeigen, ok?!“

Mit diesen Worten schob er sie durch die Tür auf Finn zu, der sie erwartungsvoll anblickte.

„Ich zeig dir jetzt mal das Haus?“

Tasha nickte. Finn zeigte ihr, die Küche, der Esssaal, den sie die Futterhalle nannten, sich aber keine traute das in Brittas nähe zusagen, die Trainingsräume und dann den Raum wo eigentlich immer am meisten los war. Die Bewohner des Hauses nannten ihn den Treffpunkt, wobei es eigentlich nur ein Wohnzimmer war. Nur mit viel mehr Sitz- und Abstellgelegenheiten. Es gab viele Spielekonsolen und Fernseher. Und meistens waren sie auch immer in Betrieb. Sie kamen an zwei Leuten vorbei und Finn stelle sie Tasha vor.

„Tasha, das ist Britta.“

Er zeigte auf eine große, kräftige Frau. Sie hatte gefärbte schwarze Haare und hatte eine Kochschürze umgebunden.

„Sie ist unsere Köchin, falls du mal einen Essenswunsch hast, kannst du ruhig zu ihr gehen. Und das ist Larissa.“

Er machte eine kurze Pause.

„Sie ist sozusagen Brittas Azubi. Sie macht hier eine Lehre als Köchin.“ Tasha nickte beiden Grüßend zu. „Britta, Rissa, das ist Tasha. Sie wird ab heute bei uns wohnen.“

Larissa grinste freundlich sagte aber nichts. Britta dagegen nahm sie überschwänglich in den Arm. Tasha fühlte sich gleich geborgen. Wie bei einer Mutter.

„Heute hast du das Essen leider schon verpasst, aber wenn du willst lass ich dir noch etwas auf dein Zimmer bringen.“ Tasha verneinte.

„Nun gut wie du willst mein Kind. Ich wünsche dir bei uns eine schöne Zeit. Wir gehen dann mal. Und Finn.“ Britta sah ihm direkt in die Augen. Finn schmunzelte, dass trauten sich nicht viele, aber Britta kannte ihn auch schon... Naja immer.

„Tu nichts unüberlegtes. Ja?“

„Natürlich Britta. Kennst mich doch.“ Finn grinste, während Britta schnaubte, um sich dann wieder Larissa anzuschließen, die schon vorgegangen war.

„Sie ist nett.“, meinte Tasha. Er nickte nur. Dann standen sie im Flur vor der Treppe, die in den 1. Stock führte.

„So das dürfte alles gewesen sein. Wenn du noch fragen hast, bitte.“

Tasha schüttelte den Kopf. „Zum Haus nicht nein...aber...“

Finn sah sie fragend an. „Naja Henry hat vorhin etwas komisches gesagt, als ich ihn fragte was den nun genau ein sogenannter Heiler ist. Er sagte ich soll dich fragen, um was genau es sich handelt.“

Finn starrte sie einige Sekunden lang an. Dann stöhnte er genervt. Und rieb sich über sein Gesicht.

„Ja erklären sollte man dir das aus jedenfalls, aber Heute nicht mehr ok?! Es ist schon spät. Ähm am besten gehen wir jetzt ins Bett. Da wir jetzt Wochenende haben, können wir alles weiter dann in Ruhe besprechen ok?“ Tasha nickte. Und setzte zum sprechen an, blieb aber still.

„Was?? Was willst du fragen?“

„Naja... darf.. also ab Montag...ich...“ ,sie zögerte unsicher, aber dann straffte sie ihre Schultern und fragte. „Naja also Montag ist ja auch wieder Schule, darf ich weiter zur Schule gehen?“

Finn schaute sie wieder einige Sekunden an. „Klar.. wieso solltest du denn nicht dürfen?“ Er klang sehr verwirrt.

„Na ich bin zwar jetzt hier in eurem Haus, aber ich weiß nicht als was?!“

„Wie als was? Ich versteh gerade nicht was du meinst?“

„Naja... als Gast, Bewohner oder...oder als Gefangene??! Das kommt mir zwar irgendwie unlogisch vor, da du mir das Haus gezeigt hast, aber ich hab doch keine Ahnung, was ihr mit mir vorhabt. Hab keine Ahnung wieso ihr mich hierher bringen lassen habt..Ich..ich.“ Ihre stimme überschlug sich und alle Gefühle, die sie den Tag über unterdrückt hatte kamen mit einem mal zum Vorschein. Sie schluchzte und fing an zu weinen.

„Hey hey Tasha alles ist ok. Beruhige dich wieder ja. Du wohnst jetzt hier. Wieso du hier bist kann ich dir auch nicht sagen, ist mir ebenfalls ein Rätsel. Da musst du bald mal meinen Onkel oder meinen Vater fragen. Und natürlich gehst du am Montag wieder in die Schule. Ich wüsste auch keinen Grund, der das Gegenteil behaupten sollte.“ Er nahm sie bei seinen Worten tröstend in seine Arme. Und strich ihr beruhigen und vorsichtig über den Rücken. Einige Minuten blieben sie so stehen. Tasha beruhigte sich wieder und wich einen Schritt zurück.

„Entschuldige.“, murmelte sie und wischte sich mit dem Handrücken über ihre Augen.

„Kein Problem... Alles wieder ok?“ Er kam sich blöd vor, das zu fragen, da er wusste das nicht alles ok war. Doch sie nickte. Er räusperte sich. „Gut, dann sollten wir jetzt wirklich schlafen gehen. Findest du alleine zurück oder soll ich dich begleiten?“

„Ich finde schon zurück, danke.“ Sie schaute auf und ihn überkam das überwältigende Gefühl sie küssen zu wollen. So wie sie jetzt vor ihm stand, süß mit verweinten und riesigen Augen, sprach sie seinen Beschützerinstinkt mehr als nur an. Aber er rührte sich nicht.

Sie senkte den Kopf. „Gute Nacht, Finn.“ drehte sie sich um und ging zu ihrem Zimmer. Als sie außer Sicht war murmelte er „Gute Nacht Tasha.“

Kopfschüttelnd fragte er sich was da gerade passiert war. Als sie ihn eben angeschaut hatte, war sein Puls in die Höhe geschossen und als sie dann seinen Namen gesagt hatte, hatte er Gänsehaut bekommen. Noch einmal schüttelte er den Kopf. Er sollte wohl wirklich schlafen gehen. War anscheinend auch zu viel für ihn heute. In seinem Zimmer fand er auf seinem Bett den Umschlag von seinem Vater, den er total vergessen hatte. Er machte ihn auf und fand darin eine Notiz und eine Kreditkarte. Er las den Zettel.

Besorg ihr alles was sie zu ihrem Neuanfang benötigt. Lass keine faulen Ausreden gelten.

P.S Und mit alles meine ich alles, Finn. Von Anziehsachen über neue Möbel bis Zuckerwatte;-)

Hinter dem letzten Wort war ein zwinkernder Smile gemalt, wahrscheinlich war Owen gerade nichts besseres eingefallen, als Zuckerwatte für Z. Finn schmiss den Umschlag auf seinen Schreibtisch. Rieb sich Müde über sein Gesicht, ging ins Bad, um sich die Zähne zu putzen und dann ins Bett zu gehen. Wo er noch einige Zeit über die vergangenen Stunden nach dachte und dann endlich einschlief.

17 Jahre zuvor
 

Mit einem Lachen lies er sich auf seinen Stuhl nieder. Endlich hatte er sein erstes Ziel erreicht. Es hatte lange gedauert, doch nun war es so weit. Niemand konnte ihn jetzt noch aufhalten. Es würde alles so kommen, wie er es geplant hatte. Das tat es immer. Früher oder später. Er hatte Geduld und diesmal hatte er sich so viel Zeit eingeplant, das wirklich alles perfekt laufen würde. Er hatte sich gleich nachdem er erfahren hatte, das sie schwanger war, mit ihr und ihrem Mann angefreundet. Gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Sie hatten ihm relativ schnell vertraut. Jeden Tag in den neun Monaten ihrer Schwangerschaft, war er bei ihr gewesen. Immer drauf aus, noch mehr ihres Vertrauens zu bekommen. Mit ihm hatte er in der Zeit auch viel unternommen, nicht das er auf falsche Gedanken kommen würde. In gewisser weiße hatte es ihm sogar Spaß gemacht. Wenn man es von der richtigen Position aus betrachtete, konnte man sagen das sie so gar richtig gute Freunde wurden mit der Zeit. Als sie dann ihr Kind bekam, war er auch nicht weit weg gewesen. Er musste schließlich wissen, ob die Kleine schon jetzt ihre Fähigkeit zeigte oder nicht. Doch als er sie endlich besuchen durfte, erkannt er das sie noch nicht so weit war. Er durfte sie sogar im Arm halten. Es war ein komisches Gefühl. Die Kleine war einer der ihren Würdig. Sie hatte glänzendes braunes Haar, blaue Augen die mit dem Himmel um die Wette strahlten und sie war mit sehr großer Wahrscheinlichkeit, der Stolz ihrer Eltern. Das diese nicht mehr lange was von ihrer Tochter hatten, musste ihnen ja niemand sagen.

Er grinste fies, doch für ihre Eltern musste es so aussehen, als lächelte er ihre Tochter an. Er sah auf, die beiden blickte sich liebevoll in die Augen.

"Wir haben entschieden, dich zu ihrem Paten zu machen. Würdest du es tun?“ fragte der frisch gebackene Vater. Er fragte ihn tatsächlich, ob er Pate werden wollen würde. Noch besser konnte es gar nicht laufen. Er tat kurz sprachlos und starrte sie an. „Ich.. wirklich? Seid ihr sicher...?“

Jetzt musste sie kichern. „Ja wir haben uns das ganz genau überlegt. Wir hätten gerne dich, du bist in den letzten Monaten zu einem sehr guten Freund geworden und wir vertrauen dir.“

Ihr Fehler.

Aber das würden sie schon noch merken. Als er vor 3 Jahren von der Prophezeiung erfahren hatte, musste er erst einmal schlucken. Sofort hatte er sich auf die Suche gemacht, nach den Eltern und sie in Form der zwei Personen vor sich entdeckt. Das er eigentlich nicht hierher gehörte, ignorierten sie oder es interessierte sie einfach nicht, er wusste es nicht, aber es war ihm auch ziemlich egal. Jetzt hatte er die Kleine im Arm und würde sogar Pate werde. Besser hätte es einfach nicht laufen können.

„Ich..würde gerne Pate der Kleinen werden.“ Er tat alles um ein wenig zu erröten. Und es zeigte Wirkung. Jetzt lachten beide.

„Sehr schön.“

Er kam auf ihn zu, nahm ihm die Kleine ab und gab sie ihrer Mutter und schlug ihm dann auf die Schulter.

„Gut dann lassen wir die Zwei jetzt mal alleine. Gehen wir raus, mein Freund und künftiger Pate meiner Tochter. Dann verrate ich dir auch gleich den Namen, den wir für sie ausgesucht haben.“

Der Vater der Kleinen drückte seiner Frau und seiner Tochter noch einen Kuss auf die Wange und ging dann mit ihm zur Tür.

Langsam öffnete er sie.

„Der Name der Kleinen lautet....“

Die Tür schloss sich.

Jetzt waren sie schon seit guten fünf Stunden unterwegs.

Tasha durfte sich alles aussuchen, was sie wollte. Sie hatte ein schlechtes gewissen und bemühte sich nicht auf alles zu starren was ihr gefiel, sondern sich auf das Wichtigste zu konzentrieren. Auch wenn Finn am Anfang klar gemacht hatte, das sie alles kaufen könnten, lies Tasha das nicht zu. Finn hatte sie heute morgen beim Frühstück damit überrascht. Er hatte ihr gesagt, das sie den ganzen Tag einkaufen gehen würden. Als sie nachfragte was den Eingekauft werden sollte, antwortete er alles was sie bräuchte. Im ersten Moment war sie verwirrt, schließlich hatte sie schon ein Eingerichtetes Zimmer. Gut. Kleidung brauchte sie aber das mit den Möbel fand sie doch übertrieben und das sagte sie Finn auch. Der wiederum meinte, dass das kein Problem sei und sie schließlich jetzt richtig hier wohnen würde und sich deshalb auch wohlfühlen sollte. Also brauchte sich neue Möbel. Tasha hatte nicht widersprochen, so blöd war sie nun auch wieder nicht. Einem geschenktem Gaul schaut man nicht ins Maul, so sagt man doch. Und deshalb waren sie gleich nach dem Frühstück in ein Möbelhaus gefahren und standen jetzt an der Kasse. Sie hatten eine komplett neue Einrichtung. Mit Bett, Schrank, Schreibtisch, dem passenden Stuhl. Eine Komode, eine Couch und einen kleinen Tisch. Die meisten Möbel waren weiß. Tasha würde mit Dekoration alles ein wenig aufhübschen. Als nächstes gingen sie in einen Baumarkt, um die Farbe für die Wand zu kaufen. Für das Bad brauchte sie zum Glück nichts, das war gut wie es war. Im Baumarkt verging eine weitere Stunde, da Tasha sich nicht entscheiden konnte. Als sie Finn einmal nach seiner Meinung fragte, sah er ziemlich genervt aus. Und an Tasha nagte plötzlich das schlechte Gewissen. Sie luden alles in den Lieferwagen, den sie sich geliehen hatten. Der Transporter mit den Möbeln war schon in Richtung neues zu Hause unterwegs.

„Wie wäre es wenn wir erst mal etwas essen, Finn?“ fragte Tasha, er nickte. Er startete das Auto und sie fuhren zu einem Drive-Inn. Sie bestellten sich Essen und Trinken, parkten und fingen an zu essen.

„Gehen wir als nächstes am besten in ein Einkaufszentrum. Da wird’s alles geben was du noch so brauchst, ok?!“ sagte Finn zwischen zwei Bissen.

„Ok!“ Tasha konnte sich nicht dazu durchringen, mehr zu sagen denn diese Burger waren zu köstlich. Lange hatte sie keine mehr gegessen und jetzt musste sie sie einfach genießen. Als Finn wieder los fuhr war sie noch bei ihrem Eis und bei jeden zweiten Löffel so schien es, machte sie ein Geräusch das ihre absolute Zufriedenheit über diese Eis aussagte. Finn nervte es unsagbar, doch andererseits freute er sich das sie so etwas einfaches wie ein Eis glücklich zu machen schien. Nach ein paar Minuten fahrt parkte er im Parkhaus und sie gingen weiter einkaufen. Als erstes waren sie in verschiedenen Klamottenläden wo Finn seine ehrliche Meinung zu dem sagte was Tasha anprobierte. Erst an der Kasse bemerkte Tasha das einige Mädchen um sie herum sie anstarrten. Wobei das nicht ganz stimmte, sie starrten alle Finn an. Sie schaute ebenfalls wieder zu Finn. Und es nahm ihr den Atem. Ihr war das zuvor noch gar nicht bewusst gewesen mit was für einem gut aussehendem jungen Mann sie hier herum lief. Er war einen Kopf größer als sie. War schmal aber hatte trotzdem Muskel, die man durch sein Shirt erkennen konnte. Schwarze, kurze Haare und, als er sich zu ihr umdrehte um zu fragen ob sie bereit war zum gehen, starrte sie geradewegs in die grünsten Augen, die sie jemals gesehen hatte. Und wurde prompt rot, weil er sie erwischt hatte, wie sie ihn anstarrte. Sie senkte die Kopf und stammelte leise.

„J...j...ja.“ Irritiert von ihrem Verhalten zog er eine Augenbraue hoch.

„Ahja.“ Er sah sich um doch konnte er nichts entdecken was ihr Verhalten erklärte, also zuckte er mit den Schultern.

„Komm jetzt.“ Er hatte seine Geduld schon lange verloren und er hoffe, das diese Einkaufshölle bald hinter ihm lang. Sie mussten noch Badgarnitur und Hygieneartikel kaufen. Doch vor dem Laden von letzterem schickte sie ihn zurück zum Auto, mit der Aussage sie könne mit ihm darin nichts einkaufen. Sie nahm ihm die Kreditkarte ab und lies ihn draußen stehen. Doch anstatt zum Auto zu gehen blieb er vor dem Laden stehen und wartete, Gefühlte Stunden, jede weitere Minute war verschwendet. Durch die Glastür konnte er erkennen wie sie sich mit dem Verkäufer unterhielt und rot wurde. Seine Laune fiel auf den Nullpunkt. Als sie mit rotem Kopf aus dem Laden kam blaffte er sie an.

„Bist du endlich fertig oder brauchst du noch was?“ Er klang dermaßen genervt, das sie erschrocken einen Schritt zurück machte.

„W..was.? J...ja meintewegen können wir gehen.“ und mehr zu sich murmelte sie. “Will dir ja nicht noch länger deine kostbare Zeit stehlen.“

Er sah sie nur böse an. Auf der Rückfahrt sprachen sie kein Wort. Sie hatte keine Ahnung, was sie falsch gemacht hatte und er glaubte das richtige getan zu haben. Erfolgreich drängte das schlechte Gewissen zurück, das in ihm aufkommen wollte.
 

Zuhause angekommen brachten sie schweigend alles in ihr Zimmer. Gerade als er gehen wollte hielt sie ihn auf.

„Danke.“

Keine Reaktion.

„Danke für deine Hilfe heute.“

Er drehte sich nicht um, sondern ging weiter und brummte,

„Kein Ding“ und verschwand durch die Tür.

Sie starrte noch einige Minuten auf die Stelle wo er eben noch gestanden hatte und fragte sich ernsthaft was sie falsch gemacht haben könnte. Da ihr nichts einfiel, fing sie an das Bad einzurichten, denn das brauchte ja nicht renoviert zu werden.

'Jetzt geh ich erst mal ins Bad und verstaue alle meine neuen Sachen und dekoriere um.'

Eine Stunde verging bis sie so zufrieden war, alles für den Moment so zu belassen, als es klopft. In der irren Hoffnung Finn hätte sich wieder beruhigt und würde zu ihr kommen zum helfen, ging sie mit einem grinsen in ihr Zimmer zurück. Doch an der Tür stand nicht Finn.

„Hallo?“

„Hallo! Tasha. “Ein Junge, ungefähr in ihrem Alter strahlte sie an. „ Ich hab mir gedacht, ich komme mal vorbei um zu schauen, ob du Hilfe brauchst.“ Er schaute sich um. „So wie ich das sehe brauchst du die.“ Er grinste wieder. Anscheinend konnte er nicht anders. Sie schaute ihn fragend an und bevor sie etwas sagen konnte, schlug er sich mit der Hand vor die Stirn.

„Ach entschuldige. Ich red hier drauf los und du weißt nicht wer ich bin.“ lachte er wieder. „Ich heiße Adam. Einer der wenigen Bewohner, dieses bescheidenen Hauses.“

Lächelnd ging er auf Tasha zu und streckte seine Hand aus. Tasha konnte nicht anders als zurück zu grinsen. Er hatte etwas an sich das einen praktisch alle schlechten Gedanken vergessen ließ und man nur noch lächelt konnte. Es war ein gutes Gefühl.

„Hallo, Adam“ Sie schüttelte seine Hand.

„Also ich meine es ernst, das ich dir gerne Helfen würde, aber Britta sagt, dass das Abendessen fertig ist. Und da schon alle da waren, die anderen sind einfach so verfressen, das sie pünktlich sind,“ er zwinkerte, „hab ich mir gedacht ich hole dich mal ab. Wir hatten ja noch nicht das vergnügen und da hab ich die Chance ergriffen.“ wieder ein grinsen.

„Ich glaube ich nenne dich Grinsekatze.“ meinte Tasha plötzlich. Sein grinsen verschwand kurz und Tasha dachte sie hätte etwas falsches gesagt, als er plötzlich anfing zu lachen und sich nicht mehr ein bekam.

„Also weißt du,“ er zitterte vor Lachen, „Ich erlaube es dir, weil ich gerade beschlossen habe, dich zu mögen.“

Tasha seufzte erleichtert. Und musste ebenfalls lachen. „Das ist sehr nett von dir. Ich glaube da kann ich mich anschließen.“ Er versuchte sich wieder zu beruhigen, doch so ganz klappte es nicht.

„Komm wir sollten jetzt auch runter gehen, sonst wird Britta böse.“

Er hielt sich den Bauch, der vom Lachen weh tat. Kurz vor der Tür des Esszimmers rieb er sich die Wangen.

„Man so gut hab ich lange nicht mehr gelacht. Selbst meine Wangen tun weh.“

Er grinste und jetzt war es Tasha die lachen musste.

„Du Spinner.“

Sie öffneten die Tür und sah sich nach einem Platz um.

„Oh ich geh darüber Tasha.“

„Adam.“ hielt sie ihn schnell auf.

„Ja?“

„Du kannst nachher gerne kommen und mir helfen. Ich würde mich freuen.“

Jetzt grinste sie ihn an. Er nickte fröhlich und umarmte sie spontan.

„Gerne komme ich und helfe dir Tasha. Bis nachher.“

Er wank ihr zu und ging zu seinem Platz. Tasha sah sich erneut nach einem freien Platz um. Nur einer war noch frei, neben Finn.

Natürlich.

Sie unterdrückte eine Stöhnen und ging zu dem Platz.

„Ist hier noch frei?“

Es war blöd zu fragen. Doch sie wollte sich nicht aufdrängen, Finn hatte ja vorhin deutlich gemacht, das sie ihn genervt hatte. Er schob sich gerade ein Stück Fleisch in den Mund und drehte sich zu ihr, schaute einen Moment zu ihr, kaute und schluckte.

„Klar.“

'Wow', dachte sich sie, 'Bloß nicht zuviel. Naja wenigstens redete er mit mir'.

Ein Wort war besser als keines. Sie setzte sich und fühlte ihren Teller mit Nudel und der passenden Soße. Gerade als sie die dritte Gabel an den Mund führte, sah sie im Augenwinkel, das sich Finn zu ihr drehte. Sie hielt inne und schaute zu ihm. „Was?“ unsicher ob sie vielleicht etwas im Gesicht hatte, wartete sie auf eine Reaktion von ihm. Es dauerte bis er etwas sagte. Gerade als sie sich wieder um drehen wollte zum weiter essen sagte er. „Brachst du noch Hilfe beim Aufbauen der Möbel?“ Was war den das für eine Frage. Sie schob sich die Gabel in den Mund und kaute.

'Ist ja sehr nett von ihm das er mir zutraut alles alleine aufzubauen aber doch nicht in der kurzen Zeit.' Sie schluckte.

„Klar, kannst gerne helfen.“

Sie aß weiter und überließ ihn wieder sich selbst. Nach einigen Minuten drehte er sich wieder um und zuckte mit den Schultern.

„War ja nur ne Frage.“ murmelte er.

„Und ich hab dir doch geantwortet.“ gab sie zurück.

„Mhm“ schweigend aßen sie weiter.

Nachdem sie sich satt gegessen hatte, schaute sie sich um. Alle Plätze waren noch belegt. Sie wusste nicht, ob die anderen noch auf etwas warteten, doch sie hatte noch anderes zu tun. Falls sie etwas verpassen sollte, würde sie einfach... Adam fragen. Genau. Adam sonst keinen. Sie hätte sich eher gewünscht heimlich verschwinden zu können, doch als sie aufstand, hatte sie das Gefühl, als würden sie alle Leute anstarren, alle Gespräche verstummten. Schneller als sie eigentlich wollte verschwand sie durch die Tür lehnte sich kurz dagegen. Dort atmete ein mal durch und ging dann zu ihrem Zimmer, um zumindest schon mal das Bett anzufangen aufzubauen, damit sie heute bequem schlafen konnte.

Nach einer weile klopfte jemand an die Tür. Tasha schaute zur Tür und sah dort Adam. Ein erleichtertes Geräusch entfuhr ihr.

„Gott sein dank, du bist es.“

„Was ist los? Komme ich als Ritter in strahlender Rüstung?“ fragte er grinsend.

„Ja das auch.“ Tasha musste den Kopf schütteln über so viel Fröhlichkeit.

„Sag mal... hab... hab ich vorhin irgendwie was falsch gemacht, als ich aufgestanden bin?“

Er zögerte. „Hm. Also eigentlich stehen Owen oder Michael immer als erste auf und beenden somit das Essen. Egal welches. Aber das scheint dir noch keiner gesagt haben, was?“

Sie schüttelte den Kopf. „Kein Wunder das mich dann jeder anstarrt, das ich es wage aufzustehen. Hättest du mir vorher nicht etwas sagen können.“ meinte sie wenig Vorwurfsvoll.

Er hielt die Hände hoch. „Hey jetzt gib mir bitte nicht die Schuld. Ich wusste ja nicht was du mit Angeber so alles besprichst. In der Zeit wo ihr unterwegs seid.“

„Angeber?“

Er lachte wieder. „Ja. Ich meine Finn. Er ist der totale Angeber. Eigentlich fehlt nur das er sich in jedem Spiegel anschaut an dem er vorbei kommt, weil er so viel auf sich hält.“

Bei seinen Worten machte er einige Schritte in ihr Zimmer, blieb dann aber plötzlich stehen und wurde weiß und starr vor Schreck. Hinter ihm tauchte besagter Angeber in der Tür auf. Adam schluckte und seine Augen bewegten sich hektisch.

„Wir haben eben nicht genügend Spiegel an denen ich stehn bleiben könnte, um mich zu bewundern.“ knurrte Finn. Obwohl Adam noch aufrecht stand, schien es so, als würde er sich ganz klein machen und wie ein Hund, der Angst hatte, den Schwanz ein ziehen. Das Bild erschien plötzlich so klar vor Tashas Augen, das sie es fast für Real angesehen hätte. Hätte sie nicht gewusst das zwei Menschen vor hier stehen und nicht zwei Hunde. Einer dominant und der andere unterwürfig. Aber selbst als Mensch konnte man sehen, wer hier wer war. Tasha schüttelte den Kopf um das Bild wieder loszuwerden.

„Hallo Finn.“ um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Finn knurrte einmal und Adam versteifte sich noch mehr. Hätte ihn jetzt irgendwer berührt, hätte Tasha schwören können, das seine Gelenke alle brechen würden. Doch Adam trat nach kurzem zögern zur Seite und stammelte, „Ich...Ich... Mir fällt gerade ein, das ich noch etwas machen muss. Ich muss los. Tut mir leid. Vielleicht ein anderes mal.“ schon war er verschwunden. Und die angespannte Atmosphäre verging. Tasha atmete einmal durch. „Was war das denn?“

„Ist nicht so wichtig. Er wird’s überleben. Wo kann ich dir helfen?“ Tasha beließ es für den Moment dabei.

'Ich werde noch raus finden, was das war und wenn Finn nichts sagt, muss ich eben Adam fragen.'

„Am besten bei dem Bett. Ich hab schon angefangen, aber komm nur langsam voran. Ich würde heute trotzdem gerne in dem Bett schlafen. Meinst du wir schaffen das. Es ist schließlich,“ sie schaute auf ihr Handy, „ Schon kurz vor neun?“ „Bestimmt, ich bin ja jetzt da.“

„Oho. Du nun wieder. Da könnte ich Adam ja fast recht geben mit dem Angeber.“

Er kniff die Augen zusammen, aber als er sah das sie lachte und es nicht ernst meinte, schmunzelte er.

„Freche Göre.“

Sie streckte ihm die Zunge raus. Er ging zu ihr und schaute sich die Bauanleitung an. Kaum das er angefangen hatte zu helfen, hatte sie das Gefühl, dass das Bett schon richtig gut aussah. Also einfach nach Bett und nicht nach Bretterhaufen. „Tut mir leid, das ich dich vorhin so angefahren habe. Ich weiß auch nicht genau wieso, aber ich wollte mich jetzt einfach entschuldigen.“ Er sah sie an.

„Ach... ist schon ok. Jeder hat mal ne schlechte Minute, auch wenn ich mich vorhin wirklich erschrocken habe, das du mich plötzlich so angefahren hast...“

Er lächelte entschuldigend. Um kurz vor halb Elf waren sie mit dem Bett fertig. Erschöpft ließen sie sich darauf nieder und legten sich auf den Rücken nebeneinander.

„Endlich fertig.“ stöhnte Tasha.

„Ja hast recht war gar nicht so einfach.“

„Jep. Aber das Ergebnis ist echt wunderschön. Besonders der Sternenhimmel.“

Finn drehte seinen Kopf nach rechts und sah in Tashas Augen das reflektierte Licht des Sternenhimmels. Es sah aus als würden ihr Augen leuchten. Ihm stockte der Atem. Er drehte sich ganz auf die Seite und stützte seinen Kopf mit der Hand ab und starrte sie an. Es dauerte nicht lange und sie wurde rot. Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, aber dann musste sie lachen.

„Was? Was ist los? Wieso starrst du mich so an?“ drehte sie ihren Kopf in seine Richtung.

„Du bist echt schön.“

Sie war einen Moment sprachlos und wurde noch roter. Sie senkte den Blick und wusste nicht was sie sagen sollte.

„Tasha.“

Kurz zögerte sie einen Moment und ihr Herz fing an wie verrückt zu Klopfen. Dann schaute sie hoch und hielt den Atem an. „Ja?“ Einen kurzen Moment starrte er ihr noch in die Augen, dann beugte er sich vor und küsste sie.

Im ersten Moment war sie wie erstarrt, dann aber erwiderte sie und schloss ihre Augen. Er legte eine Hand an ihre Wange und streichelte sie. Nach kurzem Zögern, legte sie eine Hand auf seine Brust und hielt sich an seinem T-Shirt fest. Als er sich zurück zog, öffnete sie ihre Augen wieder und diesmal sah er das sie wirklich glänzten, ohne den Sternenhimmel. Gerade als Finn etwas sagen wollte, räusperte sich jemand an der Tür und die beiden fuhren erschreckt auseinander.

„Entschuldigt ihr zwei. Ich wollte euch echt nicht stören, aber... Finn ich muss mit dir reden.“

Beiden klopfte das Herz bis zum Hals. Finn fand seine Stimme als erstes wieder.

„Klar, Dad. Ich komme sofort.“

Er sah seinen Vater eindringlich an. „Oh ja klar. Ich warte in meinem Büro.“

Owen verschwand und ein schweigen erfüllte den Raum.

Finn räusperte sich. „Ja ähm ich sollte wohl los.“

„Ja. er...er wartet bestimmt schon auf dich.“

Finn sah zu Tasha. Er sah aus als wolle er noch etwas sagen, doch mehr als ein.

„Gute Nacht, Tasha.“ kam nicht.

Tasha sah wie er seine Hand zu Faust ballte, als müsste er sie davon abhalten etwas dummes zu tun. Er stand auf und ging langsam zur Tür. Als er an der Tür ankam, drehte er sich noch einmal um und schaute sie an. Dann drehte er sich wieder um, um sich auf den Weg zu seinem Vater zu machen. Er stand im Flur, als er ihre leise Stimme hörte.

„Finn?!“ Er drehte den Kopf zu ihr.

Sie lächelte leicht. „Gute Nacht.“ flüsterte sie, doch sie war sich sicher das er alles genau gehört hatte.

Er lächelte ebenfalls leicht zurück. „Gute Nacht.“

Dann ging er ins Büro seines Vaters.

Tasha stellte ihre Beine auf den Boden. Traute sich aber noch nicht aufzustehen, denn sie fühlten sich noch ziemlich wackelig an. Dann stand sie auf schloss die Tür und machte sich Bett fertig. Ihr Herz war immer noch am Klopfen. Doch als sie im Bett lag beruhigte es sich langsam. Sie fasste sich an ihre Lippen und fragte sich, ob das eben wirklich passiert war. Doch das eindeutige Gefühl auf ihren Lippen und das Herzklopfen, wenn sie nur daran dachte war Bestätigung genug. Immer noch leicht von Glücksgefühlen verwirrt versuchte sie einzuschlafen.
 

Zur gleichen Zeit in Owens Büro.

„Hey Finn jetzt sei bitte nicht sauer. Hätte ich gewusst was ihr da... macht, dann wäre ich nicht...dann hätte ich euch nicht gestört. Ist ja wohl klar.“

Finn wirbelte herum und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Verdammt noch mal. Du hast genau gewusst was da los war und trotzdem hast du gestört.“

„Ach komm sei froh, das ich gekommen bin. Oder hättest du gewusst, was du nach diesem wunderbaren“, er zog das Wort dramatisch in die Länge, „Kuss gemacht hättest?“

Finn starrte ihn nur Finster an.

„Na also sag ich doch. Ich hab dich vor einer peinlichen Situation gerettet. Sei dankbar.“

Finn knurrte ein Danke. „Aber sag mal.“ er kniff die Augen zusammen. „Was war jetzt eigentlich der Grund das du mich unbedingt sehen wolltest? Um halb elf Abends?“

Einen kurzen Moment war Ratlosigkeit auf Owens Gesicht zu erkennen, dann sagte er. „Oh naja, eigentlich.“ Pause. „war es gar nicht so wichtig. Tut mir leid. Ich denke, wir können das auch noch Morgen besprechen.“

Finn starrte ihn fassungslos an. „Was?“

„Ja tut mir leid. Ich bin plötzlich so schrecklich müde. Ich denke, nach dem harten Tag den du heute hattest, solltest du auch ins Bett gehen. Morgen musst du Tasha doch noch bei dem Rest helfen.“

Er schob Finn Richtung Tür.

„Ach ja und bitte versuch Adam das nächste mal nicht so an zuknurren, ok? Du weißt das er leicht zu beeinflussen ist.“

„Aber...“ weiter kam Finn nicht den Owen hatte schon seine Tür vor seiner Nase zugeschlagen.

Mies gelaunt stapfte Finn in sein Zimmer und legte sich schlafen.

Owen stellte sich vor das große Porträt einer wunderschönen Frau.

„Ach Mona, dein Sohn ist so wie du ihn die vorgestellt hast.“ Er lachte leise. „Er lässt nichts anbrennen. Ich hoffe er weiß, auf was er sich da einlässt. Aber andererseits weiß das noch keiner so genau. Am allerwenigsten Tasha selbst.“

Owen strich wehmütig mit seiner Hand über die Wange des Bildes. „Oh Mona..... wie sehr ich dich vermisse.“

Mit einen Seufzer, der von ganz tief aus seinem Inneren kam, ging Owen wieder an seinen Schreibtisch und machte sich wieder an die Arbeit.
 

Am Sonntag morgen wollte Tasha eigentlich ausschlafen, aber Finn hatte andere Pläne. Er war um halb acht bei ihr und weckte sie.

„Ich bin in einer Stunde wieder da, dann geht’s weiter mit aufbauen.“ Mit keinem Wort hatte er gestern Abend erwähnt und sie nahm sich vor das auch zu tun. Es war eine schöne Erinnerung, in einem schönen Moment. Und ließ ihr Herz wieder auf Höchstleistung schlagen. Als sie beim Frühstück ankam waren schon viele wieder verschwunden. Als sie sich auf ihren Platz setzte sah sie noch kurz ein wissendes lächeln auf Owens Gesicht. Aber sie entschied nicht darauf einzugehen. Denn was hatte denn ein Kuss schon zu bedeuten. Er hatte ihr gesagt, das er sie schön fand, ok. In der Situation konnte man sich zu einem Kuss hinreißen lassen, auch ok. Das ihr das schon wieder Herzklopfen bescherte, musste ja sonst nichts anderes heißen. Nur weil man jemanden küsste, musste man nicht gleich mit ihm zusammen sein oder ihm sabbernt und schmachten hinter herschauen, wenn er aufsteht um sich noch mehr zum Frühstück zu holen. Tasha ertappte sich dabei, genau das zu tun was sie gerade gedacht hatte. Und versuchte sich aufs Frühstück zu konzentrieren, was gar nicht so leicht war, wenn man aus jedem Gespräch plötzlich anfing den Namen Finn herauszufiltern oder gar überall seine Stimme hörte. Doch versuchen so zu tun, als würde man das nicht tun, musste man. Sie war schon einige Minuten fertig, starrte aber trotzdem noch in ihr leeres Glas, einfach unfähig aufzustehen, da sie seine Stimme hörte. Die war wirklich schön, so tief und angenehm? Finn wunderte sich über Tasha. Hatte sie nicht gut geschlafen, sie sah so aus als würde sie immer noch träumen. Auf sein erstes Rufen hatte sie nicht reagiert. Also ging er zu ihr und schob seine Gesicht genau vor ihres.

Er hatte so wunderschöne Augen. Eigentlich genau wie die, die sie gerade anschauten.

Tasha seufzte.

„Tasha“

Der Mund, der zu den Augen gehörte bewegte sich und sagte etwas zu ihr. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und schüttelte sie leicht.

„Tasha!“ Das kam bei ihrem Gehirn an und der Autopilot verabschiedete sich. Plötzlich sah sie Finn genau vor ihrem Gesicht. Und erschreckte sich so sehr das sie umgefallen wäre, hätte er sie nicht schon an der Schulter festgehalten. „Finn!! Erschreck mich doch nicht so.“ keuchte sie.

Er konnte ein Lachen nur schwer unterdrücken und grinste. „Was Träumst du auch so vor dich hin. Ich hab dich schon zweimal gerufen.“

Tasha runzelte die Stirn. War sie wirklich so in Gedanken vertieft, das sie nur seine Stimme war genommen hatte und nicht das was er sagte? Sie schüttelte den Kopf.

„Sorry jetzt bin ich anwesend. Was wolltest du?“ schief grinste sie ihn an.

Er schmunzelte. „Ich wollte dich nur Fragen, ob wir weiter machen können.“

„Oh. Ja klar können wir. Ich bin fertig.“

„Na gut dann komm.“

Sie ging mit Finn zu ihrem Zimmer und baute ihre Möbel weiter auf. Pünktlich zum Mittagessen holte sie Adam ab.

„Hey ihr beiden. Es gibt Essen. Wollte euch nur Bescheid sagen. Und habt ihr was dagegen, wenn ich euch nachher helfe?“

In erster Linie sah er Finn an, doch der schien nichts dagegen zu haben.

„Klar gerne!“ meinte Tasha.

„Dann lasst uns jetzt lieber erst zum Essen gehen, bevor Britta uns nichts mehr gibt.“

„Das kann gut sein. Britta kennt da kein Pardon.“ grinste Adam.

Finn und Tasha standen auf und gingen mit ihm zum Essen.

Nach dem Essen gingen sie zu dritt wieder nach oben und bauten bis in die Abendstunden weiter und strichen die Wände. Kurz vorm Abendessen waren sie fertig und hatten schon fast keine Kraft mehr um in den Speisesaal zu gehen. Diesmal machte Tasha alles richtig und stand erst auf als Michael das Essen für beendet erklärte und allen eine gute Nacht wünschte. Adam und Finn begleiteten Tasha noch zu ihrem Zimmer, wünschten ihr eine gute Nacht und gingen dann erschöpft in ihre Zimmer. Bevor sie aber abzogen, umarmte Tasha noch beide zum Dank.

„Bis Morgen früh, ihr zwei!“ rief sie ihnen hinterher.

Finn hob die Hand und wank ihr zu, Adam drehte sich um, grinste und ging dann weiter. Tasha öffnete ihre Tür und blieb im Eingang stehen.

„Willkommen in deinem neuen Zuhause, Tasha.“

Es war komisch, aber sie hatte sich schon mit dem Gedanken abgefunden, von nun an hier zu wohnen. Alle Möbel waren aufgebaut, aber noch abgedeckt, wegen der frischen Farbe an den Wänden.

'Ich glaube, ich werde es morgen fertig bewundern. Jetzt bin ich zu müde.'

Sie machte sich Bett fertig und schlief gleich ein.

Mit Mühe hatte sich Tasha aus dem Bett gequält. Es war so schön warm gewesen, aber als Finn um kurz nach sechs an der Tür geklopft hatte und ihr sagte das es um sieben Frühstück geben würde, konnte sie ihren knurrenden Magen nicht mehr ignorieren. Also stand sie auf und ging ins Bad um ihr morgendliches Ritual durchzuführen. Ein wenig taten ihre Knochen weh, anscheinend hatte sie es ein bisschen übertrieben. Um kurz vor sieben kam sie in der Küche an, wo schon viel Betrieb war. Finn sah auf und wank sie zu sich. „Na du Tiefschläfer, ich hatte schon befürchtet ich müsste dich mit einem Eimer Wasser aus dem Bett holen!“ er sagte das mit solchem ernst, das sie es ihm abgenommen hätte, hätte er nicht gleich gelacht wegen ihrer entsetzten Mine. Sie sah auf den Tisch „Wow, das sieht alles echt gut aus. Dann könnte ich mir auch ein Brot für die Pause nachher machen?!“ fragend sah sie Finn an. Doch der schaute fragend zurück, so als würde er fragen wollen geht’s noch?

„Für was denn das?“ fragte Finn.

„Ähm, naja sagte ich doch für die Pause. Da brauch ich ja schließlich auch was zu Essen.“

Ein wenig ratlos, wieso Finn diese Frage gestellt hatte, sah sie in weiter an. Er wank ab.

„Ach Tasha du brauchst dir doch kein Brot für die Pause machen. Es wird was im Café gekauft und fertig ist die Sache. So brauchen wir auch kein unnötiges Zeug mitschleppen.“ sprach er, schmierte sich noch ein Brot und somit war die Sachen wortwörtliche gegessen. Tasha starrte ihn noch ein paar Sekunden lang an. Und begann dann ebenfalls etwas zu essen.

Sie kannte das nicht, das man sich in der Mittagspause was im Café holte. Sie hatte immer ein Brot und Obst dabei. Aus dem einfachen Grund, das sie nie das Geld hätte ausgeben können, da sie keines bekommen hatte von ihrem... von ihrer Familie. Ihre Familie hatte sich um sie gekümmert keine Frage, aber deshalb hatte ihr Vater, ihr trotzdem nie Geld dafür gegeben. Er war immer der Meinung gewesen das sie genug Zuhause hatten und so konnte sie sich davon auch etwas mitnehmen. Eines, der wenigen Dinge, die sie sich Zuhause hatte leisten dürfen. Was andere Dinge anging, sah das schon anders aus. Während sie ihr Brot aß, schaute sie sich um. Alle unterhielten sich prächtig und lachten viel. Das letzte mal, das sie so etwas erlebt hatte war... schon sehr lange her. Sie überlegte wann genau es war, das sie nicht mehr am gemeinsamen Essen teilnehmen durfte. Aber sie wusste es nicht mehr. Sie konnte es sich immer noch nicht erklären das ihr Vater, eins doch eigentlich ein Herzensguter Mensch, von einem Tag auf den anderen, so anders hatte werden können. Er war wie ausgewechselt, das genaue Gegenteil. Er war kalt, rücksichtslos und gewalttätig geworden. Jeden Fehler bestrafte er mit Schlägen aller Art. Davor hatte er sie beiseite genommen und mit ihr über ihre Fehler gesprochen. Aber irgendwie hatte sie auch das Gefühl, das ihr Vater doch nie anders gewesen war, dass er immer schon dieser kalte Mensch und nie dieser andere, dieser freundliche, rücksichtsvolle Mensch gewesen war. Dass das alles einfach nur Einbildung war. Traurig geworden, überhörte sie Finns Frage und schaute ihn fragen an.

„Mensch, hast wohl nicht so gut geschlafen was? Wenn du das beim Frühstück nach holen musst.“ er lachte und sie knuffte ihn in die Seite.

„Ich hatte dich nur gefragt, ob du soweit bist. Wir müssten dann nämlich bald mal los. Immerhin müssen wir noch durch die Stadt.“

„Ähm ja klar wir können.“

Schnell kaute sie den letzten Rest ihres Brotes und machte sich noch eins für den Schulweg. Wegen ihrer ganzen Überlegungen kam sie gar nicht Ordentlich zum essen. Dann stand sie auf, nahm ihre Tasche und ging mit Finn in die Schule.
 

In der Schule angekommen. Verabschiedete sich Finn von Tasha, da er in einer anderen Klasse war. Tasha machte sich gleich auf die Suche nach Milly und fand sie in ihrer Klasse.

„Guten Morgen Tasha!“ Milly grinste sie an. Doch anstatt einer Antwort umarmte Tasha Milly und drückte sie fest an sich.

„Was? Was ist los, Tasha?“ Milly war ein wenig Überrascht, doch drückte sie Tasha ebenfalls an sich. Tasha ließ sie los und atmete einmal tief durch.

„Ach... es tut so gut dich zu sehen, Milly. Du hast mir gefehlt.“

Milly sah sie verwirrt an. „Ähm.. ja ok Tasha. Alles ok bei dir? Wir haben uns doch erst am Freitag gesehen?! Hast du Fieber oder so?“ Tasha schüttelte den Kopf und grinste fröhlich.

„Nein kein Fieber. Ich bin nur froh dich wieder zusehen.“

„Wie wiederzusehen, ich versteh echt nicht was du meinst?!?“ Doch bevor Tasha antworten konnte, läutete es und der Lehrer kam herein.

In der Mittagspause ging Tasha in Richtung Café. Milly wunderte sich darüber, da Tasha das noch nie getan hatte.

„Was ist heute los mit dir? Wieso gehen wir ins Café, Tasha?“

„Na wieso wohl? Ich hab Hunger und möchte mir was zu essen kaufen.“

„Ja aber das hast du doch sonst nie gemacht. Du hast dir doch immer was von Zuhause mitgebracht.... Ernsthaft jetzt. Was ist Passiert!“

Tasha hielt an, drehte sich zu Milly um.

„Ich.... Ich erzähl es dir nach der Schule, ok?!“ Das passte Milly gar nicht, aber sie musste sich damit zufrieden geben.

„Gut dann auf zum Café. Hab gehört da gibt’s heute leckere Sandwiches.“

„Oh sehr gut. Das hört sich sehr gut an.“ sagte Tasha lächelnd. Im Café angekommen sah sich Tasha kurz um und ging dann zielstrebig auf einen Jungen zu. Er stand mit einer Gruppe anderer Jungs in einer der Ecken des Cafés. Sie unterhielten sich sichtlich gut. Die Schüler waren alle eine Klassen über Tasha und Milly. Als Tasha einem der Jungen auf die Schulter tippte, verstummte auf einen schlag die ganze Gruppe und starrte sie an. Dieses starren war ihr unangenehm. Doch versuchte sie es zu ignorieren und sagte sagte.

„Ich brauch Geld.“ Der Junge sah sie an und Milly blieb der Mund offen stehen. Was zum Geier machte Tasha da. Schnell ging sie zu ihr und wollte sich bei dem Jungen für Tashas Unfreundlichkeit entschuldigen, als dieser sein Geldbeutel aus seiner Tasche holte und ihr einen Schein gab.

„Danke.“

„Hab vergessen dir heute Mmorgen was zu geben. Und da rede ich noch groß von, das wir hier was essen.“ Er lachte.

„Was?... was?..“ Milly sammelte sich. „Ok. Moment, Moment, Moment. Was ist hier los? Woher kennt ihr euch? Was soll das?“ Milly verstand gar nichts mehr. Tasha und der Junge schauten sich an und lachten.

„Entschuldige Milly.“ Sie drehte sich zu dem Jungen. „Das ist Milly, du weißt schon. Die Kratzbürste!“ sagte sie zwinkerte. Der Junge wurde ein wenig bleicher.

„Was? Ich...“ meinte er entsetzt, doch Tasha drehte sich wieder zurück zu Milly. „Milly das ist Finn. Du erinnerst dich vielleicht an ihn.“ Sie lachte, „Er ist der Junge, den du mit der Schere beworfen hast.“ Bei Milly fiel der Groschen und sie schaute Finn genauer an.

„Ah ich erinnere mich. Du bist der, der ein kurzes Nickerchen machen wollte.“

„Ah... ja genau der bin ich.“ lachend hielt Finn Milly die Hand hin und sie nahm sie.

„Also ich hol mir jetzt was zu Eessen mag einer von euch auch noch etwas?“ Tasha schaute Finn und Milly fragend an.

„Hm. Ja du könntest mir auch eins der Sandwiches mitbringen. Ich hab mir noch nichts gekauft.“ meinte Finn. „Ich möchte nichts danke. Ich hab.“ Milly hielt ihr Brotdose hoch. „Ok, also zwei Sandwichs.“ Tasha ging zur Theke um sie ein Sandwichs auszusuchen. Es gab eine große Auswahl. Was sie Finn wohl mitbringen sollte, sie hätte ihn eben fragen sollen, aber jetzt zurückgehen wäre schlecht, da die Schlange hinter ihr, immer länger wurde.

'Naja dann nehme ich halt das Salamisandwich für ihn. Er wird’s schon überleben.' Sie nahm sich selbst ein Putensandwich und wartete in der Schlange darauf das sie endlich bezahlen konnte. Als sie sich wieder auf den Rückweg machte, sah sie das sich Finn und Milly sehr angeregt unterhielten. Plötzlich hatte sie ein komisches Gefühl in der Brust. Sie rieb sich mit der Hand darüber aber es wurde nicht besser. Als sie bei den beiden angekommen war, drückte sie Finn sein Sandwich mit mehr Kraft in die Hand, als sie eigentlich wollte, sodass die Salatsoße aus dem Brot quoll und auf sein Shirt tropfte. Erschrocken machte Finn einen Schritt zurück, aber es war zu spät.

„Ach, Mensch Tasha. Was soll denn das?“ Finn sah sie vorwurfsvoll an. Tasha bekam schlagartig ein schlechtes Gewissen.

„Ich...ich...es tut mir leid. Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist.“ Sie lies die Schultern hängen und setzte sich auf eine der Bänke und fing an zu essen. Jetzt musste sie sich beeilen, da sie so lange in der Schlage angestanden hatte, das sie ihr Brot noch in der Pause essen konnte. Doch nach zwei bissen in ihr Brot klingelte es schon. Und ihr Magen knurrte protestieren als sie aufstand. Sie beschloss alleine in die Klasse zurück zugehen, da Milly sich noch immer mit Finn unterhielt. Sie kaute auf ihrem Brot herum, aber es schmeckte nicht mehr und fühlte sich an wie Gummi im Mund. Trotzdem schluckte sie es runter, da sie heute noch nicht viel gegessen hatte. Als sie bei ihrem Klassenraum angekommen war. Hörte sie Milly hinter sich.

„Mensch, Tasha jetzt warte doch mal. Was soll das? Du kannst doch nicht einfach so gehen.“

'Klar kann ich.' dachte Tasha sich und sagte, „Sorry, ich dachte du hast gesehen, das ich gegangen bin.“

Bei ihren Worten drehte sie sich zu Milly um.

„Ich hab gesehn, das du weg bist, als ich mit dir wieder hier her wollte. Was ist los mit dir?“ Besorgt schaute Milly sie an.

„Ach. Ich weiß auch nicht...Keine Ahnung. Ist doch jetzt auch egal. Lass uns ins Klassenzimmer gehen.“

„Na wie du meinst.“ ergeben zuckte Milly mit den Schultern.

Nach der Schule erzählte Tasha Milly was am Wochenende alles passiert war. Milly wusste gar nichts darauf zu sagen. Am meisten konnte sie nicht fassen das Tashas Vater tatsächlich zu etwas fähig war. Andererseits freute sie sich das sie jetzt bei Finn untergekommen war, oder eher bei seiner Familie. Milly hatte gleich beim ersten mal gewusst, was Finn war. Doch fragte sie sich ob Tasha das auch wusste und ob sie immer noch nicht ihren Geist dafür geöffnet hatte. Aber sie traute sich auch nicht Tasha diesbezüglich zu fragen. Kaum aus dem Schulgebäude herausgekommen trafen sie auf Finn, der dort wartete. Milly fing mit Finn gleich wieder ein Gespräch an. Es ging um irgendwelche Vampire und Hexen. Tasha konnte damit nichts anfangen. Dieses Buch hatte sie anscheinend noch nicht gelesen. Sie musste Milly mal fragen wie es hieß. Tasha zog Finn am Ärmel, sie wollte endlich nach Hause. Irgendwie war ihr heute komisch zu Mute. Sie verstand nicht was mit ihr los war und das lag nicht an der Verausgabung fürs Möbel aufbauen. Als Finn auf ihr zupfen nicht reagierte und auf ihren genervten laut nur.

„Tasha! Gleich, das ist wichtig!“ sagte, hatte sie keine Lust mehr zu warten und ging langsam zum Schultor. Dort angekommen, drehte sie sich noch einmal um, um nach Finn zu schauen, doch der war immer noch mit Milly im Gespräch vertieft. Das komische Gefühl von vorhin war wieder da, doch sie versuchte es zu ignorieren.

'Da die zwei sich ja so gut unterhalten und sie gar nicht bemerken, das ich nicht mehr bei ihnen stehe, wird es ihnen ja auch nichts ausmachen, wenn ich schon mal vorgehe', dachte sich Tasha. Sie drehte sich um und machte sich auf den Weg zur Straßenbahn. Als sie dort ankam, wurde sie an ihrer rechten Hand zurückgezogen.

„Hey was.“ Sie wurde an einen anderen Körper gezogen und als sie hoch sah, erkannte sie Finn, der außer Atem war.

„Finn, was..?“

„Mach das nie wieder, klar !“

„Was soll ich nie wieder machen?“

„So einfach gehen, verdammt. Ich hab mir Sorgen gemacht. Was ist wenn dir was passiert? Kannst du dich wehren?“

„as soll denn bitte schon auf dem Heimweg passieren Finn.. Hey...Aua.“

Während Tasha sprach, hatte Finn sie gegen die nächstbeste Wwand gedrückt und hielt ihre Arme mit festem Griff über ihrem Kopf fest.

„Ich könnte jetzt mit dir machen was ich wollte, verdammt. Du kannst ja nicht mal deine Arme aus dem Griff befreien.“

Tasha versuchte sich aus FinnFängen zu befreien, aber sie kam nicht gegen ihn an.

„Ich denke, das beste wäre wenn dir ein paar Selbstverteidigungstricks gezeigt werden. Ich werde das mal mit meinem Vater besprechen. Komm jetzt die Bahn ist da.“ gesagt getan. Finn zog Tasha in die Straßenbahn, welche ziemlich voll war. Kaum waren die Türen geschlossen wurde Finn auch schon gegen Tasha gedrückt. „Tschuldigung“ „Schon okay“ Tasha versuchte sich noch enger an die Wand zudrücken, doch Finn kam als näher. Unfreiwillig. In der nächsten Kurve bemerkte Tasha das Finn sich sofort versteifte, um ihr nicht wieder zu nahe zukommen. Er kann die nächsten 15 Minuten doch nicht weiter so stehen bleiben, dachte sie. Zögernd legte sie Finn ihre Hand auf die Brust um ihm damit zu sagen, das er sich nicht zu versteifen brauchte. Überrascht schaute er sie an. In der nächsten Kurve legte er ein Arm um sie und drückte sie an sich. Mit der anderen, hielt er sich weiter fest. Tasha drehte ihren Kopf so an seiner Brust, das er nicht sehen konnte, wie rot sie geworden war. Sie fühlte sich geborgen in seiner Umarmung und so gut wie den ganzen Tag nicht. Am liebsten hätte sie vor Wohlgefallen geseufzt. Doch das traute sie sich nicht, denn sie fürchtete, das er sie missverstehen und dann sofort loslassen würde. So fuhren sie die restlichen Minuten zu ihrer Haltestation. Als sie dort ankamen, nahm Finn zögernd den Arm runter und nahm ihre Hand. Gemeinsam verliesen sie die Bahn und gingen weiter Richtung Zuhause. Auf ihrem Heimweg gingen sie durch einen Park und Tasha merkte das sich Finns Griff veränderte. Er wurde fester. Nicht so das es wehtat aber sie merkte es.

„Ah sie an, sieh an. Der Bastard mit seiner neuen.“

Plötzlich waren sie von vier Jugendlichen in ihrem Alter umzingelt. Tasha hatte nicht gesehen woher sie gekommen waren.

Finn dagegen hatte sich innerlich schon vorbereitet. Er hatte sie schon bemerkt, bevor sie in den Park gekommen waren und er verfluchte sich, die Abkürzung genommen zu haben. Er wusste doch das diese Spinner öfter hier herumhingen und meistens auch dann, wenn man sie nicht gebrauchen konnte, da war auf sie verlass.

„Syler“ knurrte Finn. „Und seine treudoofen Dackel.“

Syler lachte. „Oh Finn, das war doch jetzt ein Eigentor meinst du nicht auch?“

„Klappe. Mit Dackel hab ich nichts am Hut, nur mit...“ Finn verstummte. Und wagte einen kurzen Blick zu Tasha, doch sie stand sehr nahe bei ihm und folgte verwirrt dem Gespräch.

„Was willst du Syler? Musst du deine Muskeln mal wieder spielen lassen, weil Papi dir nichts zutraut?“

„Ha, wenn es so wäre. Pass lieber auf was du sagst. Sonst machst du schneller Bekanntschaft mit dem Boden, als dir lieb ist.“

„Wer ist das, Finn?“ flüsterte Tasha und kam noch eine Stück näher zu ihm. Tasha wirkte ein wenig eingeschüchtert von Syler, sie hatte so jemanden wahrscheinlich noch nie gesehen. Er war groß, breitschultrig und hatte einen schwarzen Irokese. Das alles hätte ihn vielleicht als gut aussehen durchgehen lassen. Aber Syler hatte noch Unmengen an Piercings und eine große Brandnarbe in der rechten Gesichtshälfte, die ihn ein wenig Furchteinflößend machten. Für alle, die in nicht kannten auf jedenfalls.

„Das ist..“ setzte Finn an. „Ich bin Syler Cole. Der Sohn von Vincent, welcher der Bruder von Finns geliebter Mutter ist.“ er lachte hämisch. „und somit sein Cousin, wie du dir denken kannst.“ Syler kam einen Schritt näher.

„So einen hast du in der Familie?!“ flüsterte Tasha zu Finn. Sie wusste nicht, das Syler trotzdem alles hören konnte.

„Ja hab ich. Ich glaube aber fest daran, das jede Familie so einen Idioten haben muss. Oder was meinst du.“

Finn zwinkerte Tasha zu. Doch anstatt einer Antwort entwich Tasha nur ein erschrockenes Keuchen, als Syler Finn mit festem Griff am Hals packte und seinen Arm ein wenig nach oben zog.

„Lass los..... du Dreckskerl.“ keuchte Finn.

„Weißt du Finny-boy mir kommt es so vor, als würde dein Mädchen sich nicht wirklich in der Welt auskennen, seh ich das richtig?“

Die Antwort war ein Knurren.

„Ah ich seh das also richtig. Was meint ihr Jungs. Sollten wir der .. Lady“, er zog das Wort in die Länge, „zeigen was eigentlich hier los ist?“ Er vernahm zustimmende Laute. „Dachte ich mir.“ sagte Syler lachend. Finn faste mit beiden Händen Sylers Hand um sich loszumachen, doch bewirkte er nur das Gegenteil damit und Syler drückte noch fester zu.

„Du weißt... das du.... damit nicht durch kommen wirst.“ keuchte Finn. „Ich bin stärker wie du.“ „Na das wollen wir mal sehen. Auf geht’s.“ bei seinem letzten Wort schlug Syler Finn so fest er konnte in den Bauch und trieb somit alle Luft aus Finns Lunge. Finn stöhnte gequält auf und fiel auf die Knie, da Syler in losgelassen hatte.

„Hey...lass los.“ schrie Tasha auf. Sie wurde von einem der Jungs mit festem Griff festgehalten und ein paar Schritte weggezogen.

„Halt sie da raus, verdammt. Sie hat damit nichts zu tun. Das ist eine Sache zwischen uns zwei.“ Finn sagte es langsam und stand dabei auf. Er hatte immer noch das Gefühl, als bekäme er nicht genügen Luft.

„Natürlich geht es sie was an. Sie muss ja wissen mit wem sie zusammen ist. Wenn sie denkt das du ein Mensch bist, wird sie eben jetzt die Wahrheit erfahren.“ Syler grinste und schaute Tasha an. „Sieh genau hin. Jetzt erfährst du, was dein Finn vor dir verheimlicht hat.“

Tasha konnte nicht glauben was sie sah.

Syler veränderte sich. Seine Finger veränderten sich und er bekam Klauen und sein Mund wirkte auf einmal viel voller. Dann grinste er und Tasha machte erschrocken einen Schritt zurück und prallte mit dem Jungen zusammen, der sie fest hielt.

„Hast du schon einmal von Vampiren, Werwölfen, Hexen und all den anderen wunderbaren Wesen gehört Mädchen?“

Tasha schluckte und stammelte.

„J...ja.“

„Gut. Das alles sind keine Märchen. Es ist alles wahr.“ Syler hatte eben noch fünf Schritte entfernt gestanden, dann plötzlich stand er direkt vor ihr. Er hob seine Hand und strich damit über ihren Hals. „Köstlich!!! Wenn das Herz anfängt so schnell zu schlagen.“ Er sah von ihrem Hals auf, und blickte ihr dann in die Augen. Tasha wurde bleich.

Er hatte rote Augen.

„Ein Biss und man kann von diesem äußerst delikaten Lebenssaft kosten.“

Tasha versuchte sich der Berührung zu entziehen, doch der Griff von hinter wurde verstärkt. Eine Hand fiel schwer auf Sylers Schulter und drückte zu.

„Lass. Sie. Los“ knurrte Finn hinter ihm. Syler grinste verächtlich.

„Bist du dir auch sicher, das sie das alles so erfahren soll?“

„Du lässt mir keine andere Wahl, du Mistkerl.“

Syler wurde nach hinten gerissen und gegen die nächste Wand geschleudert. Im gleichen Moment stürzten sich die anderen beiden Jungs auf Finn. Sie schlugen auf ihn ein und trafen ihn im Bauch und immer wieder im Gesicht. Tasha bemerkte das Finn sich zurück hielt und sich nur verteidigte. Sie fragte sich nur wieso er das tat. Bevor Tasha Finn irgendetwas hätte zurufen können, war Syler plötzlich hinter ihm und schlug Finn mit einer Eisenstange auf den Hinterkopf.

„FINN.“ schrie Tasha. Doch der brach unter dem Schlag zusammen. Als er am Boden lag traten die zwei Jungs ihn noch überallhin wo sie ihn Treffen konnten, während Syler wieder zu Tasha kam. „Da siehst dus mal wieder. Erst hat er eine große Klappe und will mich fertig machen und dann hat er doch nicht den Mut mit ganzer Kraft zu kämpfen.“ Syler stockte. „Oder natürlich er war nie Stärker.“ Er schlug sich mit einer Hand an den Kopf. „Ja das muss es sein. Ha... Was hat man als Hybrid auch schon groß an Kraft. Man bekommt nie diese Macht, die man als Reinblüter hat.“ Tasha verstand nur Bahnhof und das stand ihr anscheinend auch ins Gesicht geschrieben. „Verzeih, meine Liebe. Ich sollte dich aufklären. Ich bin ein Vampir, aber das dürftest du schon bemerkt haben, schließlich bin ich schnell und stark.“ Zum Beweis stand er wieder wie aus dem nichts bei Finn, hob ihn mit einer Hand hoch und warf ihn mit ganzer Kraft an die Wand, wo auch er nach Finns angriff gelandet war. Von Finn hörte man kein Geräusch, als er an der Wand aufschlug und daran herunter rutschte und auf dem Boden liegen blieb. Entsetzt schaute Tasha Finn an. Sein Gesicht war voller Blut, auch auf seiner Kleidung bildeten sich rote Flecken.

„Finn.... um Gottes willen, Finn“ verzweifelt versuchte sie sich aus dem Griff zu befreien. Genau in dem Moment stand Syler wieder vor ihr und hob ihr Gesicht mit unerbittlichem Griff hoch.

„Hör lieber auf. Sonst tust du dir noch weh.“ böse grinste er sie an. Tasha schluckte. Auf einmal war wieder seine Hand an ihrem Hals, ganz sanft streichelte er ihn. Tasha bekam Gänsehaut, vor Ekel. „Du Scheißkerl.“

Tränen standen ihr in den Augen. Dann ging alles sehr schnell. Sie bekam nur noch mit wie Syler plötzlich hinter ihr stand mit gefletschten Zähnen. Seine drei Begleiter lagen bewegungslos auf dem Boden. Und Finn stand schwer atmend zwischen ihnen. So als müsse er sich erst wieder beruhigen, bevor er weiter machte.

„Da siehst du es. Finn ist das wahre Monster. Er hat ohne zu Zögern meine Leute gekillt.“ Syler legte eine Hand an ihren Hals und schob ihn nach links, sodass er ihren Hals von der rechten Seite genau vor seinen Fängen hatte.

Finn knurrte. „Wag es dich.“

Es hörte sich nicht menschlich an. Und als Finn sie endlich wieder anschaute, stockte Tasha der Atem. Wirklich erkennen konnte sie Finn nicht, den es lagen zwei Schatten auf ihm, sodass es so aussah, als wäre er nur eine Halluzination, doch wusste sie das er wirklich da stand. Sie spürte es. Die Macht, die er ausstrahlte. Und sie spürte wie Sylers Mund immer näher kam. Jeder versuch sich irgendwie aus seinem Griff zu befreien misslang. Mit jeder Sekunde die Syler näher kam machte Finn einen Schritt auf sie zu. Kaum das Sylers Mund auf ihrem Hals zu liegen kam und Finn zum Sprung ansetzen wollte. Schien die Zeit plötzlich langsamer zu gehen.

„Hört sofort auf mit dem Schwachsinn!!“

Das Rufen kam von hinten, sodass sie nicht sehen konnte, wer dort kam Aber es waren mehrere Schritte. Syler wurde von ihr weggerissen und fiel wie ein nasser Sack zu Boden. Dasselbe passierte auch mit Finn. Ohne ersichtlichen Grund sank auch er zu Boden. Es war als wäre ein Schalter umgelegt worden und die Zeit lief wieder normal. Tasha sank ebenfalls auf die Knie, das aber nur weil sie keine Kraft mehr in den Beinen hatte.

„Hey alles ok, Kleines?“

Als Tasha von einer Hand berührt wurde, zuckte sie zusammen, nickte aber.

„Man was ein Scheiß. Was denken die sich eigentlich hier mittendrin kämpfen zu wollen.“

Ein zweiter Mann tauchte vor Tasha auf. Er hielt einen Stab in der Hand der bläulich zu leuchten schien.

„Er hat dich nicht gebissen oder?“

Bei der Frage schnellte Tashas Hand an ihren Hals und erleichtert seufzte sie.

„Nein alles in Ordnung.“ Tasha erschrak wie zittrig sich ihre Stimme an hörte. Und ihr Blick fiel wieder auf den leuchtenden Stab.

„Was ist das?“ fragte sie mehr sich, als den Mann neben sich doch dieser antworte, „Oh das ist... . Er ist..“ er zögerte. „Er ist ein Zauberer. Er hat die zwei gelähmt und bewusstlos werden lassen.“ Tasha stand auf. Sie hatte gehört was der Mann gesagt hatte, war aber wie verzaubert von diesem Leuchten des Stabes. Sie streckte die Hand aus und ging auf den Stab zu. „ Was machst du da?“ hörte sie den Mann hinter sich fragen. Auch das ignorierend, kam sie bei dem anderen Mann an und berührte den Stab. Bei der ersten Berührung bekam sie einen kleinen Schlag. Und zuckte erschrocken zurück. Bei der zweiten Berührung war es nicht mehr so schlimm und sie fuhr mit der Hand an dem Stab entlang. Sie spürte große Macht, sowohl von dem Stab als auch von seinem Besitzer ausgehend. Sie schaute an die Spitze des Stabes und sah das das blaue Leuchten aus den Stab auf die beiden auf dem Boden liegenden Männer floss. Mit ihrer Hand folgte sie dem blauen Leuchten, verließ den Stab hatte aber trotzdem das Gefühl das Leuchten berühren zu können.

„Was zum Geier macht sie da?“

Es schien Stunden zu dauern, bis er eine Antwort erhielt. Sie kam zögernd und leise.

„Sie folgt meinem Zauber.“

„Wie meinst du das, Chris. Sie folgt dem Zauber? Meinst du etwa sie kann...“

Bevor er weiter sprechen konnte, bekam er seine Antwort.

„Sie kann meine Zauber berühren. Sie sieht ihn und weiß wo er hinführt.“

Es klang überaus erstaunt. „Scheiße.“ war die ungläubige Antwort darauf.

„Was ist sie?“

Doch diese Frage blieb unbeantwortet. Das nächste was Tasha wahrnahm, war eine Hand, die sich auf ihre Schulter legte. Erschrocken fuhr sie zusammen. Sie stand neben Finn. „Wie..was.. wie bin ich hier her gekommen. Ich stand doch eben noch dort drüben.“

Sie zeigt auf den Punkt. Plötzlich ging sie in die Knie und ihr entwich ein Schmerzlaut und hielt sich den Kopf. Als hätte sie tierische Kopfschmerzen. Keine Minute später fiel sie mit einem erleichtertem Seufzer nach vorne.

So als wäre die Ohnmacht jetzt genau das was sie brauchte.

Als Tasha aufwachte spürte sie etwas weiches an ihrem Rücken und etwas feuchtes auf ihrem Kopf. Sie hob ihren Arm, der gefühlt eine Tonne wog und berührte ihre Stirn. Dort lag ein Waschlappen. Sie faste sich an ihre Wangen, sie zuckte zurück als hätte sie sich verbrannt. Ihr Gesicht war heiß wie Feuer. Sie wollte sich bewegen, doch schien ihr Körper nicht nur schwer, sondern auch genauso steif zu sein. Sie hatte das Gefühl, das alle Knochen in ihrem Leib nur noch aus Beton bestanden. Und so entfuhr ihr ein frustrierter Seufzer, da sie sich nicht rühren konnte. Sie spürte die Bewegung, eher als das sie sie sah. Und blickte wenige Sekunden später in Henrys besorgtes Gesicht.

„Hallo Tasha.“ Er lächelte freundlich. „So bald hatte ich dich hier eigentlich nicht wieder erwartet.“ Tasha versuchte etwas zu sagen, aber sie brachte nur ein Röcheln heraus.

„Oh ja natürlich. Entschuldige Tasha. Du bist bestimmt durstig. Ich hole dir ein Glas Wasser.“ Henrys Gesicht verschwand. Tasha hörte wie Wasser in ein Glas geschüttet wurde und dann war Henry auch schon wieder über ihr. Er stellte das Glas auf den Tisch neben dem Bett, half Tasha in eine aufrechte Position und schob ihr einige Kissen zur Stütze in den Rücken. Bevor Henry ihr das Wasser geben konnte, schluckte sie ein paarmal, doch ihr Hals blieb wie ausgedörrt. Sie versuchte noch einmal etwas zu sagen.

„Finn?“ Sie wusste das sie es gesagt hatte, aber als sie sich selbst hörte erschrak sie. Sie hörte sich an als hätte man ihre Stimmbänder einmal heraus genommen, sie zusammen geknetet und falsch herum wieder eingesetzt. Einfach furchtbar. Sie fragte sich ob Henry sie verstanden hatte, doch der nahm das Glas und hielt es an ihre Lippen. „Trink nicht zu schnell. Du hast zwei Tage geschlafen, also ganz langsam, ja?“

Als Tasha die ersten schlucke nahm verschluckte sie sich prompt, aber nicht weil sie zu gierig war, sondern wegen Henrys Aussage, sie hätte zwei Tage geschlafen. Sie konnte sich nicht erinnern wieso das so sein so...

Moment.

Da war doch etwas. Bruchstückhafte Erinnerungen erschienen vor ihren Augen und fügten sich zu einem Ganzen zusammen. Sie faste sich an den Kopf, der wieder wehtat. Ein Keuchen entfuhr ihr. Finn hatte mit jemandem gekämpft... mit einem Vampir. Und Finn war.. er war ein... Sie konnte sich nicht daran erinnern. Egal, wie sehr sie es versuchte.

„Hey ist alles in Ordnung mit dir?“

Die Frage kam von der anderen Seite des Raumes. Tasha hatte nicht bemerkt das da jemand stand und als sie nun hin sah, sah sie... Owen, aber auch wieder nicht. Er stand zwar in der Ecke des Raumes und das Licht war an, jedoch konnte sie ihn in einer Sekunde erkennen und dann wieder nicht. Es war komisch. Sie versuchte genauer hin zusehen und von einem Moment auf den anderen verschwand Owen und an seiner Stelle erschien eine wilde Bestie. Die einen Satz nach vorn versuchte und sie an kläffte. Tasha keuchte entsetzt auf, wich an den Rand ihres Bettes zurück und hielt sich Schutz suchend an Henry fest. Sie zitterte vor Angst.

„Hey. Tasha was ist denn los?“ Henry versuchte sie wieder zu beruhigen. Doch sie presste sich noch näher an ihn und versuchte sich hinter ihm zu verstecken.

„Das ist ein Traum. Das ist ein Traum. Das muss ein Traum sein.“

Sie schloss die Augen und riss sie dann wieder auf, doch es hatte sich nichts geändert..

„Hey Tasha.“ Henrys stimme klang ganz sanft. Er berührte sie an der Schulter und hob sanft ihren Kopf. Ihre Augen waren vor Angst und Schreck weit aufgerissen.

„Was hast du denn?“

Es dauerte bis Tasha eine Reaktion zeigte. Sie schluckte, erst einmal, dann zweimal. Dann hob sie zitternd einen Arm und zeigte auf Owen.

„Monster“ stammelte sie ängstlich.

Henry runzelte verwirrt die Stirn. „Ein Monster? Aber da steht doch Owen. Du kennst ihn doch er ist doch kein M...“ Dann ging ihm ein Licht auf. „Hey, hey Tasha. Schau mich an ja.“ Er wartete bis ihre Augen ihn wirklich anpeilten. „Was siehst du wenn du mich anschaust?“

Wieder dauerte es einige Minuten.

„Ich sehe...nichts?!“ meinte sie dann. Henry war enttäuscht, das er sich anscheinend doch geirrt hatte.

„Aber ich fühle mich in deiner Gegenwart sehr gut. So als würden von dir positive Gefühlswellen ausgehen.“

Erstaunt schaute Henry sie an. „Du kannst es so deutlich fühlen?“

Sie nickte.

„Erstaunlich. Meinst du, du würdest noch einmal zu Owen schauen? Ich verspreche dir das dir nichts passieren wird, Ok?!“ „Muss ich?“ fragte sie schwach.

„Bitte nur für mich ja. Dir wird nichts passieren.“

Tasha schaute in Henrys Augen, ob sie darin irgendeine lüge erkennen konnte, doch da war nichts außer reiner Wahrheit. Zögerlich schaute sie zu Owen. Doch da stand nur er und sonst niemand. Erleichtert atmete sie aus.

„Owen?“ sagte sie leise. „Ja, Liebes? Gerade als er einen Schritt nach vorne machte tauchte plötzlich wieder die Bestie auf und knurrte sie an. Tasha wich erschrocken zurück.

Owen hob die Hände. „Hey. Ich bin es doch nur Tasha. Owen!“ Owen sah Henry fragend an. „Was hat sie? Was meinst du?“ „Ich denke sie kann es sehen. Und spüren.“Er machte eine Pause. „ Ja ich bin mir sicher sie kann es wirklich sehen.“

„Was meinst du damit Henry?“ fragte Owen.

„So wie es aussieht kann Tasha sehen, was unser wahres Wesen ist. Oder spüren, welche Kräfte wir haben. Oh da fällt mir was ein. Jeremy sagte, als sie die drei gefunden hatten, konnte Tasha laut Chris seinen Zauber sehen und sogar berühren. Kaum zu glauben, oder?!“

„Und mit dem Unglaublich meinst du wohl, nicht nur das Chris was gesagt hat, oder?“ Eine kurze Pause. „Aber wie kann das sein. Was meinst du ist sie?“

Tasha verfolgte das Gespräch, aber das es über sie ging konnte sie nicht nachvollziehen, den die Sachen, die sie dort sagten waren irre.

„Tja, das kann ich leider nicht sagen. So was hab ich noch nie gesehen. Aber was wir auf jeden Fall wissen ist, das sie kein normaler Mensch ist.“ Henry zuckte mit den Schultern.

„Hm. Ich hab noch nie jemanden wie sie gesehen und ich leben ja nicht erst seit Gestern.“ sagte Owen. „Ich denke, die Zeit wird zeigen was sie ist. … Tasha wie fühlst du dich?“

Tasha hatte sich beruhigt. „Ich...Mir geht’s gut.“

Sie schaute Owen an. „Was war das eben? Es hat mich ganz schön erschreckt!“

„Tut mir leid Tasha. Ich hab darüber wie du es siehst keine Kontrolle. Aber das war mein wahres Wesen. Der Werwolf in mir.“

Tasha starrte ihn mit großen Augen an. „Dein... Was?“

„Mein Werwolf!“

„Ja klar. Und jetzt sagst du mir das es Vampire, Hexen und den ganzen anderen Kram auch noch gibt.“ Ihre Stimme überschlug sich.

„Naja. Ja. Das könnte ich dir tatsächlich sagen, aber ich glaube das wäre jetzt ein bisschen viel auf einmal für dich.“

„Du Spinnst doch. Ihr beide. Ihr habt einen Knall. So Dinger gibt es nicht. Kann es nicht geben.“

Ihre stimme wurde immer lauter und sie stand auf. Als Henry sie wieder zurück aufs Bett schieben wollte, duckte sie sich und huschte zu Tür.

„Ihr spinnt echt. Ich glaube, ich will doch lieber wieder nach Hause.“

„Tasha das hier,“ sie riss die Tür auf und rannte raus. „ist dein Zuhause.“ die Tür schlug zu.

Im Flur atmete Tasha tief durch. Ganz ruhig.

'Die Zwei wollen dir Angst machen. Wieso auch immer. Aber das kann alles nicht wahr sein.'

Sie ging zur Treppe, die in den Stock führte wo ihr Zimmer lag.

„Tasha. Hallo! Bist du wieder auf den Beinen? Das ist aber schön zu sehen.“ Tasha drehte sich zu Adam um. Sie freute sich ihn zu sehen. Er war nur 10 Schritte weit entfernt..

„Nein.“ flüsterte sie. „Bleib stehen.“ Ihr innerstes zog sich zusammen, zwar sah sie Adam ganz normal aber ihr Gefühl sagte ihr sie sollte ihn auf Abstand halten.

Doch Adam kam näher. „Tasha, was?“

„Nein.“ Tasha schrie, „Komm ja nicht näher. Du.. du Monster!“

Adam starrte sie Fassungslos an und schaute dann Traurig. „Tasha.“

Plötzlich tauchten noch mehr Leute auf. Angelockt wegen dem Schrei von Tasha, wollten sie schauen was los war. Tasha drehte sich im Kreis. Panik überkam sie. Sie bekam keine Luft mehr, doch musste sie sich unbedingt in Sicherheit bringen. Diese Leute lösten ein Gefühl in ihr aus das ihr nicht geheuer war. Sie musste hier so schnell wie möglich weg. Die Angst packte Tasha mit eisernem Griff. Und mit einem weiterem Schrei kämpfte sie sich, nicht gerade sanft die Treppe hoch. Sie rannte, wie sie noch nie gerannt war in ihr Zimmer, warf die Tür hinter sich zu und versteckte sich mit der Bettdecke über sich hinter ihrem Bett. Sie war außer Atem und zitterte vor Angst. Die Worte von Henry und Owen schwebten in ihrem Kopf herum. Durch Kopfschütteln versuchte sie, sie loszuwerden aber anstatt leiser zu werden, wurden sie immer lauter bis es zu einem Donnern wurde. Ihre Kopfschmerzen kamen mit einem Schlag zurück. Ihr Herz klopfte wie verrückt und das Atmen fiel ihr immer noch schwer. Sie zog die Beine an ihre Brust, schlang ihre Arme darum, bettete ihren Kopf auf den Knien und versuchte sich durch hin und her wiegen zu beruhigen. Immer wieder murmelte sie vor sich hin. Ganz langsam beruhigte sich ihr Herzschlag und ihre Atmung wurde wieder leichter. Durch die plötzliche Erschöpfung schlief sie wieder ein.
 

Nach einer gefühlten ewigkeit Klopfte es an der Tür. Tasha schrie erschrocken auf.

„Nein. Kommt ja nicht rein. Ich warne dich.“

„Tasha ich bin es.....Finn“

„Finn.“ flüsterte sie. „Bist du auch anders?“

Tasha fühlte sich mehr als komisch ihn dies zu fragen, doch nach den Worten von den beiden Männern musste sie Sicher gehen.

„Tasha bitte. Wenn ich reinkommen darf erkläre ich dir alles.“

Tasha haderte mit sich selbst. „ Ich... Ok... Aber du musst dort stehen bleiben. Ich will..erst sicher gehen.“ Falls sie wirklich irgendwelche Wesen sehen konnte, sollten diese nicht direkt vor ihr stehen.

„Was? Ob ich ein Monster bin?“ er seufzte. „Ich komme jetzt rein.“

Die Tür wurde geöffnet, Tasha sprang auf und drückte sich an die Gegenüberliegende wand. Finn machte einen Schritt ins Zimmer und wollte gerade die Tür schließen.

„Nicht.... nicht zu machen. Ich muss erst...“

Finn atmete einmal tief durch, lies die Tür aber wo sie war. Tasha starrte ihn sehr genau an. Er rührte sich nicht. Plötzlich entwich Tasha ein laut, sie hielt sich die Hand vor den Mund und fing an zu weinen. Dann rannte sie auf Finn zu und sprang ihm in die Arme.

„Gott sei dank.“ schluchzte sie und drückte sich näher an ihn. „Du bist keiner von ihnen. Danke.. danke.“ Sie hatte nichts gesehen bis auf Finn selbst. Finn war verwirrt. Sein Vater hatte ihm vor wenigen Minuten mitgeteilt, das Tasha die wahren Wesen sehen konnte. Und sich deshalb in ihrem Zimmer versteckte. Wieso konnte sie dann nicht seine Wesen sehen? Sanft schob er Tasha von sich weg. „Tasha.“ Er hob seine rechte Hand und wischte die Tränen aus ihrem Gesicht. „Lass uns reden ja“ er lächelte ihr ermutigend zu. „Setzten wir uns auf das Bett. Dann erzähl ich dir was hier los ist, ja?!“

„Was? Aber... Was ist mit diesen Mo...“

Er legte ihr einen Finger auf den Mund. „Bitte sag nicht dieses Wort. Das ist nicht nett.“

Skeptisch schaute sie ihn an. Ließ sich aber von ihm mit zum Bett ziehen und darauf schieben. Er strich sich einmal über den Kopf. „Also. Ich glaube, ich sag es einfach gerade heraus ja!? Bitte lass mich erst ausreden und versuch ruhig zuzuhören. Auch wenn ich mir vorstellen kann, das das schwer ist.“ Bittend schaute er sie an. Dann nickte sie zögernd.

„Du hast dich nicht verhört. Bei Henry und meinem Vater, mein ich. Das ist alles wahr. Diese.... Dinge die du siehst. Das sind Teile der Persönlichkeit dieser Menschen. Ich kann mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen wie du dich gerade fühlst. Ich kenne das seit ich Geboren wurde. Denn ich habe auch zwei Wesen in mir, Tasha.“ Er machte eine Pause. Mit jedem seiner Worte waren ihre Augen größer geworden, aber sie hielt sich an seine Bitte erst zuzuhören. Auch wenn es ihr sichtlich schwer fiel.

„A..aber ich kann bei dir nichts sehen.“ flüsterte sie.

„Tja, das kann ich mir leider auch nicht erklären. Keiner weiß was du bist oder anders gesagt was du für Fähigkeiten hast.“ „Ich bin ein Mensch.“ entgegnete Tasha entsetzt.

„Ja in gewisser weiße stimmt das. Aber in dir schlummert, so wie es aussieht noch mehr wie das.“ Plötzlich verstand er. „Das ist auch der Grund, wieso du hier bist.“ murmelte er mehr zu sich selbst als für Tashas Ohren bestimmt. Dann schaute er sie wieder an. „ Irgendwie wussten mein Vater und Michael, das du besonders bist und haben dich deshalb hergebracht... Ich möchte deinem Vater auf keinen Fall etwas unterstellen, aber vielleicht hätte er das ausgenutzt, was du noch alles an können zeigst. Und das haben sie somit verhindert.“

„Mein Vater.“ sie sprach es verächtlich aus. Mit einem mal wirkte sie sehr traurig. „Nach den letzten Jahren könnte ich mir das auch vorstellen...“

„Hey,“ er hob ihr Gesicht an und streichelte es. „Wir werden verhindern, das er irgendwas erfährt und dich mir.... ich meine uns wegnimmt, ok!?“

Sie nickte. „Michael sagte mir auch schon, das sie mich in vollem Bewusst sein hier her brachten, aber warum genau, das weiß ich immer noch nicht. Woher sollten sie wissen was ich kann oder was ich bin.“ Fragend sah sie ihn an. Finn zuckte mit den Schultern.

„Das kann ich dir leider auch nicht sagen, aber ich bin sicher das wir das bald raus finden werden.“

Nach einigen Minuten schaute sie ihn verlegen an und fragte, „Meinst du... du könntest mich ein wenig halten?“

Finn lächelte, glücklich das sie den ersten Schock so schnell überwunden hatte, rutschte er zu ihr und umarmte sie. Sie schmiegte sich an ihn. Dann küsste er sie auf den Kopf. „Ich verspreche dir in den nächsten Tagen, werde ich dir alles weitere erklären, ja? Aber ich denke für den Anfang war das schon ein wenig viel.“ Er spürte das sie an seiner Brust nickte.
 

Einige Zeit verging bevor sie sich wieder rührten. „Ich glaube wir sollten jetzt runter gehen. Es ist Zeit fürs Abendessen. Ist bei dir soweit alles ok?“

Tasha schob sich von Finn weg. „Hm. Ja denke schon. Ein bisschen was essen wäre nicht schlecht.“ Finn stand auf und hielt ihr seine Hand ihn und sie nahm sie. Als sie im Erdgeschoss ankamen sah sie Adam vor der Tür stehen.

„Adam!“ Er drehte sich um doch diesmal hatte er kein grinsen im Gesicht. Das versetzte Tasha einen Stich und sie bekam ein schlechtes Gewissen. „Adam ich... ich wollte mich bei dir entschuldigen. Ich wollte dir nicht weh tun. Ich war vorhin nur so... geschockt. Das das alles wahr ist.... Es tut mir wirklich leid, das ich dich.... Monster genannt habe.“ sagte sie kleinlaut. Adam sah aus als überlege er, ob er dazu was sagen sollte. Tasha hatte schon das Gefühl, das er einfach gehen würde, doch dann seufzte er. „Es hat wirklich weh getan, Tasha.“ Das schlechte Gewissen wurde größer. „Aber... ich glaube ich kann dich auch verstehn.... So ne Nachricht erschreckt einen bestimmt, wenn man an so was eigentlich nicht glaubt. Ich werds überleben. Kommt jetzt zum essen, sonst kommt ihr zu spät.“

Adam verschwand im Esszimmer. Tasha schaute traurig zu Finn. „Er hat mir nicht verziehen.“

„Lass ihm einfach ein wenig Zeit. Dann lächelt er auch wieder so, wie er es immer macht. Ok?!“

„Mhm.“

Gemeinsam gingen sie ins Esszimmer und setzten sich. Trotz dem Gespräch mit Finn, war Tasha darauf bedacht niemanden außer ihm anzusehen. Sie traute dem ganzen nicht. Lieber sah sie nur Finn an, als sich plötzlich mit irgendeinem Wesen konfrontiert zu sehen. Deshalb rückte sie während dem Essen näher an Finn und krallte eine Hand in seinen Pullover. Der ließ es Kommentarlos geschehen. Und streichelte ihr hin und wieder beruhigend über den Rücken. Nach dem Essen gab Finn ihr zu verstehen, dass sie mit ihm raus gehen sollte. Tasha ahnte das Finn sich die Erlaubnis bei seinem Vater geholt hatte. Im Flur sagte Finn dann. „Du kannst morgen auch noch zu hause bleiben wenn du willst.“

„Aber was ist mit Schule?“

„Da musst du dir keine sorgen machen Ich hab Milly schon am Montag Abend angerufen, dass sie eurem Lehrer sagen soll das du diese Woche nicht mehr in die Schule kommst.“

„Und das hat sie gemacht. Ganz zu schweigen davon das mein Lehrer das einfach so hingenommen hat?!.“

„Ach, Tasha. Nicht nur hier, sondern auch in der Schule gibt es... andere Wesen. Auch dein Lehrer und M.. Naja auch dein Lehrer ist nicht genau das was er zu sein scheint.“

„Du wolltest doch wohl nicht eben auch Milly sagen oder??? Sie ist doch ganz normal sonst, hätte sie mir doch schon längst etwas gesagt.“

Eindringlich sah sie ihn an.

„…. Sie sollte es dir am besten selbst sagen. Ich sag dir nur das sie geschwiegen hat um dich zu beschützen.“

„Mich beschützen?? Vor was?“ Um ihre Verwirrtheit zu unterstreichen breitete sie die Arme aus.

„Tasha, frag Milly das bitte selbst. Ich möchte mich da wirklich nicht rein drängen.“ Tasha war offensichtlich nicht zufrieden mit der Antwort aber Finn blieb hart.

„Ich würde morgen lieber nicht zu Schule gehen. Aber Milly würde ich trotzdem gerne sehen.“

Das sollte kein Problem sein. Sie könnte am Samstag kommen und hier übernachten. Dann könnt ihr euch über alles austauschen. Hört sich das gut an?“

„Mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als dein Angebot anzunehmen oder?!“

„Nein wohl eher nicht.“ Finn lächelte leicht. „So jetzt würde ich aber sagen du gehst schlafen. Du bist eigentlich immer noch nicht fit und springst jetzt schon viel zu lange hier rum.“

„Ok. Wenn es sein muss... Papi.“ Sie streckte ihm die Zunge raus. Doch fühlte sie sich mit einmal mal ziemlich erschlagen. Finn begleitete sie noch zu ihrem Zimmer.

„Du sag mal.“

„Hm?“

„Was ist eigentlich mit deinen ganzen Verletzungen? Das waren nicht wenige, glaube ich mich zu erinnern.“

„Oh, die sind schon geheilt“

„Wie das? So was geht doch nicht so schnell.“

„Doch bei jemandem wie mir schon. Und jetzt kein Gerede mehr. Morgen mehr. Gute Nacht.“

Mit Nachdruck schob er sie in ihr Zimmer und schloss die Tür. Sie hielt es für klüger ihn nicht noch länger mit Fragen zu löchern und machte sich Bett fertig. Als sie dann im Bett lag, rasten ihre Gedanken. Aber ganz so schrecklich wie heute morgen war der Gedanke nicht mehr mit solch Wesen zusammen zu leben. Schließlich war heute nichts weiter schlimmes passiert. Und falls sie vorhin doch mal aufgeschaut hatte, um zu sehen, wer gerade sprach, hatte sie auch immer nur die Person gesehen und nichts anderes. Außerdem waren Finn und so wie es aussah sogar Milly Teil dieser, für sie noch, fremden Welt. Da konnte es doch nicht ganz so... schlimm sein? An diese Hoffnung klammerte sich Tasha und schlief ein.

Am folgenden Tag weckte Finn Tasha und nahm sie mit zu Frühstück.

„Musst du nicht zur Schule, Finn?“ Tasha warf einen Blick auf die Uhr, es war kurz nach Acht.

„Er schüttelte den Kopf. „Ich hab erst zur dritten Stunde, also hab ich mir gedacht. Esse ich noch mit dir und schenke dir noch ein paar Minuten meiner kostbaren Zeit.“ Er grinste bei seinen Worten und biss in sein Brötchen, welches er sich geschmiert hatte.

„Oh, das ist ja wieder mal zu Freundlich, der Herr.“ Spöttisch sah Tasha ihn an.

„Kennst mich doch nicht anders, oder?“

Tasha lachte und schüttelte ihren Kopf. „Nein, immer der gebende Typ.“

Sie schmierte ihr Brot fertig und biss hungrig hinein. Im Saal herrschte still. Nur sie zwei und ein großer Blonder saßen am Tisch. Die anderen waren, so wie es aussah schon alles zu Schule, zur Arbeit oder sonst wohin. Gerade hatte sie ihr erstes Brot gegessen und angefangen das zweite zu schmieren, da ging die Tür auf.

„Morgen.“ kam es von dort. Sie sah wie der blonde sich zu der Stimme umdrehte und nickte.

„Hallo, Jer.“ Finn hob die Hand. Tasha sah nun ebenfalls zu dem Neuankömmling. Er war ebenfalls groß hatte kurze braune Haare und eine Narbe in seiner linken Gesichtshälfte, die sie nur sah da er rechts von ihr stand. Jer setzte sich neben den Blonden, der noch immer nichts gesagt hatte. Ob Jer sein richtiger Name war? Tasha traute sich nicht zu fragen und irgendwie kam ihr der Typ bekannt vor. Sie legte den Kopf schief. „Mhm.“

„Was ist los Tasha?“

Als sie nicht antwortete, tippte Finn sie an.

„Was?“ überrascht schaute sie ihn an.

„Was überlegst du?“

„Oh nur woher ich ihn kenne. Oder eher beide.“ Sie schaute zu den beiden anderen Männer.

„Kenn ich sie?“ wieder sah sie Finn an. Dieser nickte. Abwartend sah sie in an. Doch er widmete sich wieder seinem Brötchen. Tasha verdrehte die Augen. Wieso sprach er nicht weiter. Musste man ihm denn alles aus der Nase ziehen? Sie seufzte und schaute sich im Saal um. Ihr fiel auf, das sie trotz das sie nun schon eine knappe Woche hier war, sich noch nie so genau hier um geschaut hatte. Es war jedoch ein ganz normaler Esssaal. Im einem großen Tisch, Stühlen drumherum. Es hingen Bilder an den Wänden. Die meisten zeigten irgendetwas aus der Natur. Es gab zwei Türen. Eine in die Küche und eine durch die sie immer kam. Mehr gab es hier nicht. Doch gerade als sie ihren Blick wieder auf ihr Essen richten wollte, nahm sie eine Bewegung hinter dem Braunhaarigen wahr. Verwirrte zog sie die Augen zusammen. Was war das? Sie lehnte sich vor um besser zu erkennen, um was es sich handelte. Sie erkannte braunes Fell. War das ein Hund.

Finn beobachtete sie aus den Augenwinkeln. Was hatte sie wohl? Fragend zog er eine Augenbraue hoch, auch wenn sie ihn nicht ansah.

Plötzlich stand sie auf und ging um den Tisch. Dorthin wo die beiden Männer saßen. Wollte Tasha sie nach ihren Namen fragen, da er sich geweigert hatte weiter zu sprechen? Still verfolgt er was sie tat. Tasha ging um den Tisch und warf einen Blick auf den Boden. Erstaunt blieb sie stehen. Wie kam der hier her? Und wieso störten die beiden Männer sich nicht an ihm? Nicht jeder würde ruhig bleibenm wenn hinter einem ein großer Grizzlybär saß. Tasha wollte sich gar nicht erst vorstellenm wie groß er wärem wenn er aufstand. Ganz zu schweigen davon, wenn er sich auf seine Hinterbeine stellte. Aber so friedlich wie er da lag, kam es Tasha nicht so vor, als würde er jeden Moment irgendein Massaker begehen. Vielleicht hatte einer der Männer ihn abgerichtet? Ein komischer Gedanke, aber möglich wäre es bestimmt. Irgendwie. Tasha ging ein paar Schritte auf den Bären zu und kniete sich vor ihn hin.

„Hallo Großer.“ Sie hielt ihm ihre Hand zum beschnuppern hin. Sie hatte keine Ahnung, ob das so klappen würde, wie bei Hunden, aber es kam ihr richtig vor. Der Bär öffnete ein Auge, schnüffelte kurz an ihrer Hand und schloss es dann wieder. Anscheinend war sie keine Gefahr für den Bären. Tasha lächelte leicht. Sie hatte Herzklopfen, aber das lag nicht daran das sie Angst vor dem Bären hatte. Sie hatte das unerschütterliche Gefühl, das er hier niemandem etwas zufügen würde. Sie streckte die Hand aus und berührte ganz sachte seinen Kopf. Kaum das sie den Bären berührt hatte, zuckte der Braunhaarige zusammen und drehte sich erschrocken um. „ Was zum..?“

Er war so in das Gespräch mit seinem Partner vertieft, dass er nicht mitbekommen hatte, das sie aufgestanden war. Er hatte ein mehr als merkwürdiges Gefühl in der Brust. Durch das plötzliche aufschrecken des Braunhaarigen, zog Tasha ihre Hand wieder weg und schaute zu ihm auf.

„Entschuldigung. Ich wollte euch nicht erschrecken. Aber was macht er hier drin?“ Bei ihren letzten Worten zeigte sie auf den Boden, wo der Bär lag. Die Augen des Blonden weiteten sich, Finn sah sie über den Tisch ratlos an. Der Braunhaarige hingegen sah sie entsetzt an. „Wie? Was hast du da gerade gesagt?“ fragte er mit einer angespannte Miene.

„Naja ich wollte nur schauen, was hinter dir liegt. Und da er mir nicht böse vorkam, hab ich ihn gestreichelt.“ Es hörte sich eher wie eine Frage an und Tasha hatte auf einmal das Gefühl etwas Falsches gemacht zu haben.

„Du hast was? Ihn gestreichelt? Wie...“ Fassungslos sah er sie an. Tasha bemerkte das Finn zu ihr getreten war und sich neben sie stellte.

„Hier ist doch gar nichts!“ stellte er fest. Irritiert schaute sie zu Finn hoch.

„Klar. Hier liegt er doch. Ganz klar vor uns.“ Wieder zeigte sie auf den Bären. „Ich würde sagen, das es ein Grizzlybär ist, denn er ist wirklich ziemlich groß. Aber ganz sicher bin ich mir auch nicht.“

'Und er hat so schön weiches, flauschiges Fell', dachte sie bei sich.

Finn zog die Brauen zusammen. „Aber hier liegt nichts, Tasha. Da ist nichts außer dem Boden.“ Um seine Worte zu unterstreichen machte er einen Schritt nach vorne. Finn dachte kurz nach, sie konnte die wahren Wesen sehen, hatte das damit etwas zu tun? Er wusste welches Wesen Jer hatte. Aber wie konnte Tasha ihn wirklich so real sehen, wie es nun mal gerade den Anschein machte.

„Hey du kannst doch nicht...“ Tasha versuchte ihn noch aufzuhalten, doch als sie selbst wieder zu dem Bären sah, saß er nicht mehr vor ihr auf dem Boden, sondern stand einen Schritt daneben. Eigentlich hätte Finn ihn so berühren müssen. Aber nichts der gleichen war passiert.

'Das ist aber komisch', dachte sie. Wieder schaute sie zu den Männern auf. Auf dem Gesicht des Blonden zeigte sich immer noch keine Regung, der andere dagegen war ziemlich blass geworden und Finn zog fragend eine Augenbraue hoch.

„Tasha, es wäre nett, wenn du kurz aufhören könntest mit deinen Geistern zu spielen, dann würde ich dir die zwei jetzt gerne mal vorstellen.“ Bei Finn Worten zog Tasha beleidigt eine Schnute. Hörte aber weiter zu. „Der Blonde heißt Chris. Der andere Kerl heißt, wie ich dir eben schon mal gesagt hatte, Jer. Also seine Freunde dürfen ihn so nennen. Eigentlich heißt er Jeremy.“

Der Blonde, Chris, wank kurz, Jeremy starrte sie weiterhin nur an. Er war immer noch wie erstarrt, das war ihm noch nie passiert. Noch nie. Wirklich noch nie hatte jemand ihn, seinen Bären, berühren können. Wie auch. Er war ein Geist. Nein eigentlich nicht mal ein Geist. Er existierte nur für ihn . Keiner konnte ihn deshalb sehen. Aber wie konnte sie ihn nicht nur sehen, sondern sogar anfassen. Er konnte sich das nicht erklären.

Tasha stand auf und ging auf den Bären zu. Sie wollte den anderen beweisen, dass der Bär dort stand. Der Bär stand auf allen vieren und brummte ein bisschen, schaute sich das Geschehen, aber ruhig an. Wieder hatte sie keine Angst vor dem Bären. Wieso das so war, konnte sie sich immer noch nicht erklären. Diesmal brauchte sie sich nicht bücken, denn der Bär war jetzt so groß, das sie ihn so bequem streicheln konnte. Wieder hatte sie kaum seinen Kopf berührt, diesmal schmiegte sich der Bär mit einem lauten Brummen an ihre Hand, sprang Jeremy mit einem erstickten Schrei von seinem Platz.

„Hör auf!“ es klang sehr gequält. Tasha sah auf. Jer stand Schweiß auf der Stirn. Er keuchte, als wäre er eben einen Marathon gelaufen. „Wie kannst du ihn nur berühren, er ist doch gar nicht da.“

Finn horchte auf. Tasha hatte seinen Bären tatsächlich berührt? Ihn packte die Eifersucht so plötzlich, das er handelte bevor er nachdachte. Er knurrte, packte Tasha am Arm, zerrte sie zurück auf einen Stuhl und lies sie nicht los.

„Finn was?“ Tasha sah ihn verwirrt an, doch Finn starrte Jeremy mit funkelnden Augen an.

Für Jer war diese Geste mehr als deutlich, doch er hatte in der Richtung keinen einzigen Gedanken verschwendet. Er war im Moment mehr als genug damit beschäftigt, seinen Bären wieder Unterkontrolle zu bringen, denn er wurde noch nie berührt, nicht so. Immer wenn er sich verwandelt hatte, war der Bär zum töten herausgekommen. Da gab es keine Berührungen. Keine zärtlichen. Der Bär wollte mehr. Er konnte ihn jedoch davon überzeugen, das es nicht dieses Mädchen war von dem er mehr bekäme, sonst wäre er wahrscheinlich länger nicht mehr in der Lage überhaupt etwas zu fühlen.

„Tu das nie wieder"“ Finns Stimme war verzerrt. Sein Wolf war anscheinend nah an der Oberfläche. Jer wusste das Finn das eigentlich zu Tasha sagte, jedoch waren diese Worte auch an ihn gerichtet. Tasha schien die Verzerrung in Finn Stimme ebenfalls zu bemerken, denn sie sah ihn mit großen Augen an. „Finn?“ Dieses eine kleine ungläubige Wort, brachte Finn dazu sie anzuschauen und sein Blick normalisierte sich sofort. Wenn Jer sich nicht täuschte, lag da sogar etwas sanftes in Finns Blick, das jedoch wieder verschwand, als Finn ihn ansah. Finn hatte sich wieder unter Kontrolle. Jer war erstaunt das es ihm anscheinend so einfach gelang, seine Bestie an die Leine zu legen und er war ein wenig neidisch. Doch Jer lies sich nichts anmerken. Er beruhigte sich langsam wieder. Der erste Schock war überwunden. Er schluckte und räusperte sich ein zwei mal. „Es wäre wirklich nett, wenn du ihn ignorieren würdest.“

Tasha sah ihn irritiert an. „Wieso? Ich finde nun mal, das er mehr als echt aussieht.“

„Das mag ja sein. Aber er existiert eigentlich gar nicht. Also nicht in dieser Welt. Wieso du ihn sehen kannst, kann ich mir absolut nicht erklären.“ Jer versuchte es logisch rüber zu bringen.

Finn hörte einen Moment zu und sprach dann. „Ich denke, ich kann erklären warum sie das kann. Oder eher mein Vater, kann das erklären.“

Jeremy nickte und sah Tasha wieder an. „Also Tasha.“ Er versuchte es selbst noch einmal. „Du kannst mich tatsächlich Jer nennen. Ich denke, du weißt schon in was für einer Welt du jetzt Lebst oder?“

Sie nickte, es wirkte ein wenig unsicher. Er seufzte, sprach aber weiter. „Ich bin ein Gestaltenwandler. Ich kann mich in eigentlich alle Bären verwandeln.“ Tashas Augen wurden groß. „Alle Bären?! Auch... Koalabären?“ Jer starrte sie einige Sekunden an, dann räusperte er sich. Mit so einer Frage hatte er nun wirklich nicht gerechnet. „Ich denke schon. Das hab ich noch nie versucht. Ich hatte bis jetzt immer nur die, die Ordentlich austeilen können.“

„Oh achso. Naja vielleicht...“ Tasha schaute ihn schüchtern an. „Vielleicht könntest du mir das mal irgendwann zeigen wie du dich verwandelst, das hört sich interessant an und ich hab noch nie einen Koala gesehen.“

„Ja klar.“ Jer zuckte mit den Schultern. „Kann ich machen das ist kein..“

„Natürlich ist das ein Problem, Jer.“ Finn spie den Namen gerade zu heraus. „Wir gehen jetzt Tasha.“

„Aber..“ Tasha wollte protestieren, doch Finn schaute sie böse an und sie verzog beleidigt den Mund. „Bitte“ presste Finn zwischen zusammen gepressten Lippen hindurch. Ohne ein Wort zu sagen erhob sich Tasha und ging zur Tür. Vor der Tür drehte sie sich noch einmal um. „Machts gut ihr zwei. Bis zum nächsten mal.“ Ihr Blick fiel noch einmal auf den Bären, doch Finn, der ihr gefolgt war schob sie durch die Tür. Im Flur funkelt sie Finn genervt an und wartete auf eine Erklärung. Er seufzte, machte einen Schritt auf sie zu und drückte sie fest an sich. Mehr als überrumpelt über seine Aktion lies Tasha es mit sich geschehen. Ihr kam es so vor, als würde er sie so sehr an sich drücken, als würde er sie nicht mehr loslassen wollen. Mit einem Schlag waren alle Bösen Worte die sie ihm entgegen schleudern wollte verschwunden und ein Gefühl der Geborgenheit überkam sie. Sie krallte ihrerseits ihre Finger seitlich in seinen Pullover. Kurz verstärkte er den Druck und lies sie dann los.

„Entschuldige“ murmelte er und wenn sie ihren Augen noch trauen konnte, entdeckte sie einen leichten roten Schimmer auf seinen Wangen.

Erstaunt sah sie ihn an. „Schon ok.“ flüsterte sie. Zwar wusste sie nicht genau für was genau er sich entschuldigte, doch sie hoffe es war auf sein Verhalten von eben bezogen und nicht auf die Umarmung.

„Was meinst du, was ich da gerade gesehen hab?“ Da sie auf den Boden sah, konnte sie sein Schulterzucken nicht sehen.

„Ich weiß es nicht mit Sicherheit, aber ich denke es hat mit deiner Fähigkeit zu tun. Aber um sicher gehen zu können, fragen wir nachher noch mal meinem Vater. Vielleicht hat er in der Zwischenzeit ein wenig rausbekommen können.“

„Also so ganz begreifen kann ich das immer noch nicht. Ich mein, ich hab es anscheinend ja schon irgendwie akzeptiert aber so ein bisschen Angst macht mir der Gedanke schon, das es noch andere Wesen gibt außer Menschen.“

„Ja ich versteh. Es ist leider kein Traum.“

„Blödian.“

Finn lachte. „Komm. Jetzt lass uns erstmal an die Luft gehen. Den ganzen Tag hier drin, geht einem doch auf die Nerven.“ „Gerne.“

Er hatte spontan entschieden, doch nicht in die Schule zu gehen. Ein paar Minuten später waren sie in dem kleinen Park hinter dem Haus angekommen.

„Du sag mal. Dein Vater ist ein Werwolf.“ Erstaunt das sie das wusste, schwieg Finn erstmal.“ Ist Michael dann nicht auch einer?“

„Hast du ihn noch nicht gesehen?“

„Nein er ist nicht da. Ich hab ihn jedenfalls seit Sonntag nicht mehr gesehen.“ „Dann wird er wohl wieder mal auf Reisen sein. Also ja er ist schon ein Werwolf, aber ich hab den Verdacht, das da noch mehr ist.“

„Wie den Verdacht? Du weißt das nicht?“

Finn lachte. „Tasha, ich kann die Wesen nicht sehen. Ich kann durch Geruch erkennen was wer ist. Aber diesen Geruch den Michael manchmal hat... den kann ich einfach nicht zuordnen. Ich hab auch schon versucht, ihn darauf anzusprechen, aber er sagt keinen Ton dazu und lässt mich immer dumm links liegen.“

„Ist ja nicht sehr nett. Und was ist wenn du deinen Vater fragst?“

„Hab ich auch schon, aber er sagt mir da genauso wenig... Aber.... vielleicht weiß er es auch gar nicht.“ Finn dachte kurz nach. „Nein das kann eigentlich auch nicht sein. Ach es ist echt nervig, wenn die einem nichts sagen.“ Er raufte sich die Haare und legte sich ins Gras.

„Ja. Das glaub ich dir.“ stimmte ihm Tasha zu und legte sich neben ihn. Die Sonne stand hoch am Himmel und es war wunderbar warm.

„Du sag mal“, fing Tasha nach einer Weile an, „Du bist doch zur Hälfte auch ein Vampir oder? Macht dir da das Sonnenlicht nichts aus?“ Finn hatte die Augen geschlossen, aber sie wusste das er nicht schlief. „Wäre ich ein Reinblütiger Vampir, könnte ich nur fünf bis sechs Stunden in der direkten Sonne verbringen. Danach fängt die Haut an zu verbrennen. Aber da ich nur ein halber bin, so zusagen, und ich auch ein Wesen habe das Sonnenlicht verträgt, kann ich eigentlich so lange draußen bleiben, wie ich will. Ich muss in dem Falle, nur ein bisschen mehr Blut trinken, damit sich alles wieder normal regenerieren kann. Sonst würde mein Körper mein Blut für die Heilung aufbrauchen und ich wäre zu nichts mehr zu gebrauchen. Aber sonst hab ich zum Glück, keine großen Einschränkungen.“

„Das klingt ja nicht allzu schlecht, aber... du trinkst wirklich Blut?“ Tasha sah ihn ungläubig an. „Ja aber nur wenn ich verletzt bin oder so. Sonst kann ich ganz normal essen.“ Er machte die Augen auf. Und Tasha sah darin ein lustiges Funkeln. „Am allerliebsten mag ich allerdings Fleisch.“ Er grinste schelmisch und richtete sich auf. „ Am liebsten frisch und Blutig.“

Tashas Augen wurden größer. Er würde doch nicht... Finn stürzte sich auf sie. Und kitzelte sie bis sie anfing zu quieken.

„Hör auf, hör auf.“ lachte sie. „Ich kann nicht mehr.“ Sie kugelte sich vor Lachen. Er hörte auf. Sie lag auf dem Rücken und er saß über sie gebeugt dort. Sie hatte noch Tränen in den Augen vom ganzen Lachen. Finn schaute sie einfach nur an. Tasha blinzelte, um die Tränen weg zu bekommen und sah ihm ebenfalls in die Augen. Diese wunderschönen grünen Augen. Sie hob eine Hand und legte sie an seine Wange. Als er sich immer noch nicht rührte. Nahm sie ihren ganzen Mut zusammen, hob ihren Kopf und gab ihm einen sanften, kurzen Kuss auf die Lippen. Dann legte sie sich wieder hin. Nah kurzen zögern beugte er sich zu ihr herunter. Schob seine Arme hinter ihren Rücken, senkte seine Lippen auf ihre und drückte sie an sich. Tasha entfuhr ein verzückter Laut. Er küsse sie inniger. Schob ihre Lippen mit seiner Zunge auseinander und sie suchte mit ihrer Zunge die seine. Tasha fand der Kuss hätte noch ewig so weiter gehen können, doch dann ließ Finn ganz langsam von ihr ab und legte sie wieder sanft zu Boden. Er strich ihr zärtlich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr als sie sagte. „Und hat es dir geschmeckt?“

Sprachlos starrte Finn sie an. Ungläubig schüttelte er seinen Kopf. Das war einer der besten Küsse, die er je gehabt hatte und sie machte sich über ihn lustig. Ihr seltsamer Humor war auch einer der Dinge, die er sehr an ihr mochte.

„Ja, das war ein köstliches Sternemenü“ grinste er. „Würde ich auch öfter nehmen.“

Sie wurde rot. Auch dieses Rot werden von ihr fand er sehr anziehend. „Natürlich. Ich möchte ja nicht das du deine Geschmacksknospen verlierst.“ Sie grinste frech.

„Du.... Ich weiß gar nicht womit ich das verdient habe.“ Finn legte sich theatralisch die Hand auf die Brust und seufzte. Er konnte nicht widerstehen und Küsste sie noch einmal kurz. Sie riss die Augen auf, anscheinend hatte sie damit nicht gerechnet. Finn lächelte zufrieden. Tasha hob ihre Hand und legte sie auf ihre ziemlich geschwollenen Lippen. „Du hast mir auch geschmeckt.“ Sie sah ihn unschuldig an.

„Freut mich.“ er lächelte sanft.

„Na wenn das man nicht wieder unsere Turteltauben sind.“

Finn stöhnte genervt, konnte man den nicht einmal ein paar Minuten seine Ruhe haben?.

„Syler. Was willst du schon wieder?“ Finn stand auf und drehte sich zu seinem Cousin. Syler zuckte unschuldig mit den Schultern. „Och nichts, ich wollte euch nur mal Hallo sagen.“ Er zwinkerte Tasha zu. Sie stand ebenfalls auf und sah ihn ohne Regung an. „Oh Tasha, Liebes. Du bist mir doch nicht sauer oder? Immerhin weißt du jetzt in was für einer Welt du lebst.“

„Ja aber das war nicht dein Verdienst, du Spinner.“

Plötzlich stand Syler genau vor Tasha, doch bevor er etwas sagen konnte, hatte Finn seine Hand um seinen Hals gelegt. Syler knurrte.

„Verschwinde, Syler.“ Finn sah ihn mit undurchdringlichem Blick an. „Jetzt sofort.“ und schubste ihn zurück.

Syler rieb sich den Hals. „Mann, du Spielverderber. Lässt keinem seinen Spaß.“ beleidigt zog Syler von dannen.

„Tut mir leid Tasha. Aber ich befürchte, der wird sich nie ändern.“

„Schon ok. Ist diesmal ja nichts passiert. Lass uns wieder rein gehen, ja. Es wird kalt und außerdem bekomme ich Hunger.“ „Ok.“

Zusammen gingen sie wieder ins Haus. Finn schickte Tasha zum Essen vor. Er selbst musste seinen Vater noch etwas fragen. Tasha sah Finn beim Essen nicht mehr. Also ging sie alleine in ihr Zimmer und hing ihren Gedanken nach. Das war der zweite Kuss von Finn gewesen und er war noch schöner wie der Erste gewesen. Der Gedanke daran ließ in ihrem Bauch an angenehmes Gefühl entstehen. Wenn man sie fragen würde, ob sie Finn mögen würde oder nicht würde sie definitiv mit mögen Antworten. Ganz klar. Sie mochte ihn sehr. Sie mochte, das er so viel Geduld mit ihr hatte. Das er ehrlich war und das er sie vor seinem komischen Cousin beschütze. Sie legte sich auf ihr Bett und deckte sich zu. Dann klopfte es.

„Ja?“

Finn steckte seinen Kopf zur Tür rein. „Hey!“

„Hey.“

„Ich wollte dir nur gute Nacht sagen.“

Oh.

„Danke. Dir auch eine gute Nacht, Finn.“ Tasha lächelte.

„Danke.“ Finn zog seine Kopf zurück und schloss die Tür. Draußen im Flur lehnte er noch einmal kurz seinen Kopf an die Wand und ging dann Schlafen.

Tasha legte sich ebenfalls wieder hin, doch dauerte es lange bis sie diesmal einschlief.

14 Jahre zuvor
 

Er hatte es tatsächlich gesehen. Sie hatte das erste mal ihre Fähigkeit gezeigt. Er musste zugeben, das er so früh doch noch nicht damit gerechnete hatte. Aber sie war schon weiter, als so manch anderes Kind in ihrem Alter. Die Kleine hatte nur einmal aufsehen müssen und hatte erkannt das der fremde Mann vor ihr ein Dämon gewesen war. Sie hatte laut geschrien, aber ihre Eltern waren ja nicht weit weg gewesen. Was dieser Dämon von der Kleinen wollte, konnte er sich nicht erklären. Sie hatten doch wohl nicht von der Prophezeiung Wind bekommen? Er hoffte nicht. Der Dämon war auf jedenfalls schnell Geschichte gewesen. Ihr Dad hatte so schnell kurzen Prozess mit ihm gemacht, das er nicht einmal Zeit hatte um Verstärkung zu rufen. Jetzt war die Kleine wieder sicher.

Im Moment.

Er hatte noch ein wenig an dem Plan zu feilen, wie er ihre Eltern aus dem Weg räumen würde. Er konnte sich nicht entscheiden. Ob er es selbst machen sollte oder doch lieber jemandem den Auftrag geben sollte. Beides war auf seine weiße verlockend. Er musste das für und wider für beide Möglichkeiten gut abwiegen. Aber jetzt musste er erst mal einen auf gut Freund machen.

„Hey. Alles ok?“ Er rannte auf sein Patenkind und ihren Vater zu. Dieser war mit Blut besudelt und sah auf.

„Ja alles gut. Könntest du sie nehmen und nach Hause bringen?“

„Klar.“

„Danke. Ich muss mich erst ein wenig säubern, sonst wird mein Liebling sauer.“ Er lächelte schief und ging. Nun hatte er die Kleine wieder im Arm und sie schmiegte sich auch noch vertrauensvoll an ihn. Er machte ein angewidertes Gesicht. Da kam ihm die Idee. Er würde es einfach jetzt tun. Er wusste auch schon wie er die Kleine auf nimmer wiedersehen, los werden konnte. Und ihre Eltern würden vor Kummer sterben, da sie sie einfach nicht finden konnten. Und sollte sie doch länger leben, musste er eben ein wenig nachhelfen. Er packte die Kleine fester und verschwand, löste sich in Luft auf, so wie er es immer tat und materialisierte sich in seiner Wohnung. Er ging zu seinem Balkon. Es war so praktisch, das er dort einen Zauber befestigt hatte, der in die Welt führte. Er hielt die Kleine über das Geländer. Nun fing sie an zu weinen. Er ließ sie los. Er beobachtete den Fall so lange, bis er nichts mehr erkennen konnte. In der Zwischenzeit machten sich ihre Eltern bestimmt schon Sorgen. Jetzt musste er zusehen, das er verschwand oder besser, das die beiden so schnell wie möglich von der Bildfläche verschwanden und er wusste auch schon wie er das anstellen sollte. Wieder löste er sich in Luft auf.

Es war Samstag und Tasha ganz aufgeregt, da sie endlich Milly wieder sah. Als Milly dann um kurz nach zehn endlich klingelte, sauste sie wie ein Wirbelwind zur Tür und drücke Milly an sich.

„Hallo, Tasha“ strahlte Milly.

„Hey,“ Tasha strahlte zurück. „Lass mich die Sachen tragen ja? Die sind bestimmt schwer!?“ Tasha riss Milly geradezu ihre Tasche vom Arm, aber Milly ließ es einfach geschehen. „Komm ich zeig dir mein Zimmer. Es ist letzte Woche fertig geworden. Finn und Adam haben mir geholfen.“

Milly zog fragend eine Augenbraue hoch. „Adam?“

„Ich erzähle dir gleich alles. Lass uns nur schnell in mein Zimmer gehen. Sonst fressen sie dich noch auf.“

Milly horchte auf bei ihren Worten. Wusste Tasha jetzt in welcher Welt sie lebte? Aber wie hatte sie es heraus gefunden. Plötzlich waren hunderte von Fragen in Millys Kopf, doch sie beruhigte sich. Erstmal ins Zimmer gehen, dann Fragen stellen. Tasha war schon halb die Treppe hoch, als sie merkte das Milly ihr gar nicht folgte. „Kommst du endlich? Oder bist du da festgewachsen?“ Wieder ein Lachen.

„Nein, ich komme. Bin ja kein Baum.“ Nur eine Hexe, dachte Milly bei sich. Milly folgt Tasha in ihr Zimmer und blieb in der Tür stehen um sich erst einmal ein gesamt Bild von Tashas Zimmer zu machen. Sie hatte ein Himmelbett mit Sternenhimmel. Einen großen Schreibtisch mit passendem Stuhl, einen großen Kleiderschrank, um den Milly Tasha kurzerhand beneidete und eine bequem aussehende Sitzecke. Wo sie sich nach kurzer Überlegung niederließ.

„Schön hast dus hier Tash.“

Tasha seufzte genervt. „Oh man Milly. Echt. Wie kommst du auf diesen Spitzname? Aber danke für das Kompliment für das Zimmer. Wie gesagt haben mir Finn und Adam geholfen.“

„Finn.“ Milly zog bedeutungsvoll ihre Brauen nach oben. Tasha wurde rot und schmiss ihr ein Kissen entgegen, welches sie aber abfing.

„Blödi-“ Tasha sah sie gespielt böse an und Milly musste lachen.

„Also diesen Adam musst du mir aber noch vorstellen. Ist er süß?“

„Süß? Ähm... ja er sieht schon gut aus, würde ich sagen, auch wenn er nicht an Finn heran kommt.“ Tasha verstummt plötzlich als ihr bewusst wurde, das sie den letzten Satz laut gesagt hatte und wurde wieder rot. Sie verfluchte ihr gute Durchblutung. Milly starrte sie mit großen Augen an. „Mein Gott. Tasha. Bist du etwa..?“ Milly sprach nicht weiter denn es Klopfte. Tasha sprang auf, ging zur Tür und öffnete sie. Milly sah von ihrem Platz wie Tasha die Augen aufriss und noch roter wurde, falls das den ging.

„Hallo Finn.“ flüsterte Tasha. Milly fing an zu kichern. Wenn man vom Teufel sprach, tauchte er doch immer zuverlässig auf. Milly stand auf und ging einige Schritte zur Tür, da Tasha Finn immer noch nicht rein gelassen hatte.

Finn sah auf. „Hallo Milly. Schön das du da bist.“

Milly nickte. „Danke für die Einladung.“ Milly sah in fragend an. Er wusste, was sie wissen wollte, doch schüttelte er den Kopf. Milly war sich nicht sicher, was das zu bedeuten hatte. Entweder wusste Tasha immer noch nichts oder Finn würde nichts zu diesem Thema sagen. Milly zuckte mit den Schultern. Sie würde Tasha selbst fragen müssen. Ein bisschen Zeit nahm sich Milly noch dafür sie musste das Thema vorsichtig angehen, schließlich wusste sie nicht wie Tasha darauf reagieren würde. Da Tasha immer noch nichts sagte, ergriff Milly das Wort. „Können wir dir helfen, Finn?“

„Oh nein, helfen nicht. Ich wollte euch nur Fragen, ob ihr nachher zum Essen runterkommen wollt oder ob ihr hier Essen möchtet.“ Milly überlegte und sah Tasha an. Doch sie war immer noch nicht wieder anwesend. Milly schmunzelte, was war nur mit Tasha los. „Ich denke wir essen hier. Tasha hat mir ja zugestimmt.“ Milly lächelte und Finn sah sie zweifelnd an nickte aber nur. „Gut. Wie ihr wollt. Ich werde Britta Bescheid sagen.“ Finn drehte sich zu Tasha. „Tasha?“ Keine Reaktion. Finn verdrehte die Augen. Er hatte keine Ahnung wie Tasha es immer schafft,e sich so sehr von der Realität zurück zu ziehen, das sie wirklich gar nichts mehr mitbekam. Finn sah Milly fragend an. „Was ist mit ihr los?“

„Tja weißt du... das liegt vielleicht an dem Thema, das wir eben hatten bevor du geklopft hast.“

Milly machte eine bedeutungsvolle Pause, auch um von Tasha endlich eine Regung zu bekommen. „Wir haben nämlich über Jungs geredet. Und das Tasha..hm.. vielleicht verliebt ist.“ Milly grinste Finn an. „Aha!“ Mehr sagte Finn nicht dazu. Milly klopfte Tasha auf die Schulter. Und ein Ruck ging durch sie durch. „Was willst du hier Finn? Ja wir essen hier. Danke das du bei Britta bescheid sagst...Milly wie kannst du so etwas nur sagen. Du spinnst total.“ Finn und Milly schauten Tasha überrascht an. Tasha sprudelten die Antworten auf das Gespräch eben nur so heraus. Es hörte sich sehr lustig an und Milly und Finn lachten. Tasha fand das ganz und gar nicht komisch. Sie sah beide böse an. „Wenn ihr so einen Spaß zusammen habt, kann ich ja gehen. Tschüss.“ Tasha riss ihre Tür auf und wollte gerade gehen, da wurde sie von Milly an der Hand zurück gezogen. „Entschuldige Tasha. Aber das war jetzt einfach zu komisch.“ Sie kicherte wieder.

„Ich glaub, ich geh dann mal wieder. Sonst störe ich euch noch bei wichtigen Gesprächen.“ Finn lächelte den beiden zu. Und ging zur Tür, kurz bevor er sie zu zog schaute er Tasha noch einmal an. „Ach ja. Ich wünsche dir viel Erfolg.“ Tasha schaute ihn nur verwirrt an. „Erfolg?“

„Ja das deine Liebe wahr wird. Milly hat da gerade was erwähnt.“ Tasha wurde erst rot. Wusste er das er gemeint war? Dann wurde sie blass. Wenn ja wieso sagte er es so, hatte er keine Interesse an ihr? Mit großen Augen und geöffnetem Mund starrte sie ihn, unfähig zu sprechen an. Er zog die Tür hinter sich zu. Tasha war entsetzt „Was hast du getan?“ „Was? Ich hab nichts getan. Ich habe lediglich gesagt, das du verliebt bist. Was ja auch stimmt oder nicht.“

„Aber wie kannst du IHM das sagen. Er darf das doch nicht wissen.“ Milly war verwirrt und fasste sich an den Kopf. „Moment mal. Natürlich sollte er das wissen. Schließlich ist er...“ Tasha sprang auf Milly zu und hielt ihr den Mund zu. „Psssst. Er kann dich doch hören“, flüsterte sie. Milly nickte und schob Tashas Hand von ihrem Mund. „Du... du weißt Bescheid?“ Sie fühlte sich ein wenig unwohl, doch sie musste es jetzt wissen. Tasha schwieg und ging zur Sitzecke und lies sich darauf nieder. Sie seufzte. „Musst du jetzt so plötzlich auf das Thema zu sprechen kommen?“

„Also weißt du was Finn ist. Und alle anderen im Haus.... und ich?!“ Milly sag Tasha fest in die Augen. Tasha nickte. Sie sah dort sehr klein und verloren aus, wie sie da so saß.

„Wie hast du es heraus gefunden? Und was mich noch viel neugieriger macht. Was hast du für... Fähigkeiten.“ Es war komisch mit Tasha darüber reden zu können, nachdem sie es drei Jahre nicht hatte tun können. Tasha erzählte Milly, wie sie Syler das erste mal getroffen hatte und er offenbart hatte was sie waren. „Er hat dich aber nicht wirklich gebissen oder?“ Milly schaute sie besorgt an. „Nein. Zum Glück, kamen gerade zwei von den Leuten hier und haben mich davor bewahrt.“

„Naja was meine Fähigkeit angeht. Die ist da so zusagen, das erste mal ausgebrochen.“

„Ach, Tasha du redest ja als wäre das eine Krankheit.“ schimpfte Milly.

„Naja ich weiß auch nicht... Ich muss mich immer noch daran gewöhnen. Also was ich sagen wollte. Ich kann sehen was für Wesen jemand beherbergt. Und auch spüren was er für eine Kraft hat.“

„Du kannst es sehen? Erstaunlich. Ich kenne niemanden der so was könnte. Das ist so als würdest du der betroffenen Person tief in seine Seele schauen. Irgendwie cool, aber auch echt Freakig.“ Milly zögerte. „W.was siehst du bei mir?“

Tasha schaute Milly an bevor sie sprach.

„Tut mir leid, Milly. Ich kann das noch nicht kontrollieren. Es überkommt mich einfach so...ich.. ich kann es dir also nicht sagen, was ich bei dir sehen würde. Tut mir leid.“ Ein wenig beschämend sah sie zu Boden.

„Oh hey. Kein Problem ich weiß ja was ich bin“ beruhigte Milly sie und zwinkert bei ihren Worten. Ein wenig erleichtert seufzte Tasha auf. Sie wusste zwar das Milly zu der Welt gehörte aber was genau sie war wusste sie immer noch nicht. Um abzulenken sagte sie. „Lass uns doch runter gehen. Ich hab jetzt Hunger ich mag nicht mehr warten.“

„Ähm. Ok kein Problem“

Milly stand auf und ging zur Tür. „ Kommst du?“ Sie drehte sich um, da Tasha immer noch in der Sitzecke saß. „Ähm.. Ja klar.“ Tasha stand auf und sie zeigt Milly den Weg zum Esszimmer. „Hey Mädels. Ich dachte ihr wolltet oben essen?“ Finn kam ebenfalls gerade die Treppe herunter. „Hey! Wir haben es uns spontan überlegt. Dieses ganze Gerede über Werwölfe, Vampire und so macht Hungrig.“

„Milly!“ Tasha sah sie genervt an.

„Schon gut. Schon gut. Ich bin ruhig.“ Milly hob beruhigend ihre Arme.

„Na dann. Ich geh schon mal vor, man sieht sich.“ Finn ging in den Speisesaal. Kurz davor traf er noch Adam, der ein Tablett in den Händen hielt und die zwei Mädchen anstarrte.

„Hey Adam.“

Adam nickte nur, schaute Finn aber nicht an. Und Finn verschwand im Speisesaal.

„Das gibt’s nicht.“, murmelte Adam. Tasha und Milly kamen die letzten Stufen herunter. Auch Tasha hatte Adam bemerkt und das er sie entgeistert anstarrte. „Hey Adam. Das ist Milly...Was ist los?“ Milly stellte sich neben Tasha und schaute den Jungen von unten nach oben an. Als sie bei seinem Gesicht ankam wurde sie blass und keuchte. „Adam?“ Er starre sie immer noch an, unfähig etwas zu sagen. „Was machst du hier Adam. Wie kann das sein?“

„Milly...“ Adam lies das Tablett fallen, machte einen Schritt darüber hinweg und ging auf Milly zu. Durch Milly ging ein Ruck und mit einem riesigen Satz lag sie Adam in den Armen, welche sie ganz fest an sich drückte. Adam streichelte ihr über den Kopf.

„Endlich. Endlich bist du wieder da.“ Er nahm Millys Gesicht in beide Hände und hielt es vor seines. „Wieso bist du so plötzlich verschwunden?“

„Ich...ich bin nicht plötzlich verschwunden. Meine Tante hat mich verflucht. Sie hat ich weggebeamt. Ich hätte dich niemals freiwillig verlassen, Adam.“

„Wieso hat sie dich verflucht? Doch nicht deshalb, weil ihr unsere Beziehung nicht gepasst hat oder?“

Milly nickte bestätigend. „Ich weiß es nicht genau aber vielleicht wollte sie nicht das ich mit einem Mann zusammen bin der Wesen wir du eben hast in sich vereint. Halb Werwolf und halb...“

„Milly, nicht“ Adam zischte sie an. Verwundert sah sie ihn an.

„Was? Du hast es ihnen nicht gesagt? Aber wieso?“

Tasha hätte es doch sehn müssen. Milly sah ihre Freundin an. „Ähm. Was ist hier bitte los?“ Tasha sah verwirrter aus als jemals zuvor.

„Entschuldige Tasha. Adam ist mein Freund. Ich hab ihn drei Jahre nicht gesehen, wegen einem Fluch...aber das er jetzt eine deiner Freunde ist, das ist wunderbar. Und du hast ihn mir zurück gebracht.“ Milly lies von Adam ab und fiel Tasha dankbar um den Hals. Sie war immer noch nicht schlauer. Milly kannte Adam. Und sie waren sogar ein Paar. Milly musste das genauer erklären. Aber am besten mit vollem Magen. Tasha rieb sich die Stirn. „Ah. Ok.. wie auch immer lasst uns etwas essen und dann in Ruhe darüber sprechen ok?“ Adam und Milly nickten. Milly hackte sich bei Adam unter und die beiden gingen in den Speisesaal. Tasha blieb draußen stehen, ihr Magen knurrte, doch sie konnte keinen Schritt gehen. Sie war sprachlos. Sie wollte es auch haben. Das was Adam und Milly hatten. Sie wollte jemanden haben, der sie genauso liebt wie sie ihn liebte... Sie hätte da auch schon jemanden den sie nehmen würde, doch ob er das alles so sah wie sie, wusste sie nicht. Sie seufzte und rieb sich über die Brust, wo sie seit vorhin ein dumpfes Schlagen spürte. Am liebsten würde sie jetzt einfach nur losheulen wollen, weil sie so ein Feigling war. Doch das brachte ja doch nichts. Wieder seufzte sie. Die Tür ging auf. Finn stand direkt vor ihr. „Wo bleibst du denn? Wir haben schon angefangen.“ Tasha sagte nichts. Sie wurde plötzlich von ihren Gefühlen überwältigt. Sie hob ihr Hand und legte sie auf Finns Wange. Dann beugte sie sich vor und küsste ihn leicht auf den Mund. Keine Bewegung oder Reaktion ging von Finn aus. Er stand ganz Steif da. Tasha wurde bewusst was sie gerade getan hatte und wurde rot.

„Tasha?!“, es klang verdutzt.

„Entschuldige“, hauchte sie, schob ihn sanft bei Seite, ihr Hand an ihren Lippen und lief zu ihrem Platz. Finn stand noch einige Minuten verwirrt vor der Tür. Was war auf einmal mit Tasha los. Finn hätte ihr so etwas niemals zugetraut. Vom seinem Platz vor dem Speisesaal konnte man sie durch die offene Tür noch sehen. Er atmete mehrmals durch, um sein rasendes Herz zu beruhigen. Ob das etwas zu bedeuten hatte? Tief in seinem innersten begann Hoffnung zu wachsen. Er drehte sich um und ging wieder in den Saal um weiter am Essen teilzunehmen.
 

Nach dem Essen kamen Adam und Milly mit in Tashas Zimmer. Finn hatte gesagt das er vielleicht auch später noch kommen würde, doch sie glaubte nicht daran. Er hatte sich beim Essen irgendwie komisch Verhalten, aber wenn man es genau betrachtete hatte sie das auch. Sie runzelte die Stirn. Wie hatte ihr so etwas passieren können. Klar sie hatten sich schon zweimal geküsst aber das hieß doch noch lange nicht, das sie ihn einfach so mir nichts dir nichts überfallen konnte. Sie schlug sich ein mal an die Stirn und seufzte.

Überrascht schaute Milly sie an. „Tasha? Was ist los?“ beunruhigt über ihr seltsames Verhalten, legte Milly ihr eine Hand auf die Schulter.

Erschrocken zuckte Tasha zusammen. „Was?“

„Tash, was ist los mit dir? Irgendwie stehst du im Moment neben dir.“

„Ich.. ich weiß auch nicht. Ich glaub ich muss in einer ruhigen Minute noch mal über alles nachdenken, damit alles klar in meinem Kopf ist.“ nuschelte sie, doch Milly und Adam hatten sie verstanden und schauten sich besorgt an. Tashas verhalten war wirklich nicht normal. Milly konnte sich denken was los war, aber sie war sich nicht sicher, ob sie Tasha darauf ansprechen sollte. Doch fürs erste ließ sie es. Sie würde mit ihr reden wenn Adam nicht mehr da war. Er musste das schließlich nicht unbedingt mitbekommen. Er würde es wohl früher oder später sowieso erfahren.

„Also,“ setzte Tasha an, „Wie war das denn jetzt mit euch beiden? Seid mir nicht böse aber nehmt die Kurzfassung. Ich habe Kopfschmerzen.“ Bei ihren Worten rieb sie sich über die Stirn. Milly sah Adam an und zuckte mit den Schultern. Er sah auch verwirrt aus, doch er schwieg. „OK. Ich werds versuchen, aber versprechen kann ich nichts. Also wir kennen uns schon seit Zehn Jahren. Unsere Familien waren Freunde, doch da wir in verschiedenen Städten lebten, sahen sie sich nicht oft. Ich hab ihn erst mit acht kennengelernt, da ich davor immer auf einem Internat war. Erstens weil meine Eltern mit meiner Gabe nichts anfangen konnte, da meine Oma die letzten mit der Gabe leider schon verstorben war. Zweitens habe ich dort vieles Beigebracht bekommen, wie ich meine Gabe richtig kontrolliere oder sie richtig einsetzte zum Beispiel. Denn in den ersten Jahren ist das gar nicht einfach, das kann ich dir sagen. Meine Eltern waren überfordert. Sie haben sich immer nach mir erkundigt, aber mehr konnten sie nicht tun. Ich bin ihnen deshalb auch nicht böse, aber...“ Milly stoppte. „Entschuldige, ich wollte nicht so ausschweifen. Also weiter im Text. Mit acht lernte ich Adam kennen. Er hatte schon sein Wahres Wesen erkannt. Und lebte bei seinen Eltern. Sie waren ebenfalls mit Wesen gesegnet.“ Welche Wesen das waren verschwieg sie, aber Tasha hakte nicht nach, sie war anscheinend wirklich ziemlich k.o von dem ganzen was in letzter Zeit alles passiert war. „Wir hatten uns auf Anhieb gut verstanden und durch seine Eltern, die meine Überzeugt hatten mich auf eine andere Schule zu schicken, kam ich mit ihm zusammen auf eine Schule die nur von Nicht-Menschen besucht wurde. Dort lernten wir beide noch besser mit unseren jeweiligen Gaben umzugehen. Die Zeit, die wir miteinander verbrachten, schweißte uns immer mehr zusammen. Mit den Jahren kamen wir uns immer näher und verliebten uns schließlich. Wir waren sehr Glücklich.“ Milly schaute verträumt zu Adam, der sie ebenfalls sanft musterte. Dann schloss Milly ihre Augen, konzentriert sich wieder auf das hier und jetzt und erzählte weiter. „Meine Tante, die Schwester meiner Mutter, hatte von Anfang an etwas gegen unsere Beziehung. Sie hatte nur schwache Fähigkeiten aber selbst diese hatten gereicht um mich drei Jahre von ihm zu Trennen. Warum genau sie es getan hat weiß ich bis heute nicht. Nachdem sie mich weggebeamt hatte und ich dann hier in der Stadt aufgewacht war, konnte ich mich an nichts mehr erinnern. Mir blieb nur das drängende Gefühl das ich etwas sehr wichtiges vergessen hatte. Meine Fähigkeiten haben mir dann geholfen und mit der Zeit konnte ich mich erinnern. Ich habe zweimal versucht zurück in meine Heimat zu gelangen, aber bei beiden Versuchen kam ich nicht einmal aus der Stadt. Ich war oder bin immer noch Ort gebunden. Wie sie das alles geschafft hat ist mir unerklärlich. Ich habe die Vermutung das sie mit einem anderen Wesen einen Vertrag geschlossen hat. Das Adam auch hier in der Stadt war wusste ich nicht, aber das ich ihn hier wieder finde und er auch noch ein Freund von dir ist, finde ich wunderbar.“

„Hmm.“, Tasha sank in sich zusammen.

„Tasha?“

„Ich glaub nicht, das Adam mich im moment als Freund bezeichnen würde.“ nuschelte sie.

„Wieso nicht?“ fragend schaute sie zwischen Adam und Tasha hin und her. Tasha sah zu Boden und Adam schaute sie ein wenig traurig an.

„Tasha.“ murmelte er.

Milly zog eine Augenbraue hoch. „Was ist den passiert?“ fragte sie vorsichtig. Beide schwiegen. Tasha sah noch betreten zu Boden. Als nach einigen Minuten immer noch keiner antwortete, seufzte Tasha, sah auf und sagte mit fester Stimme. „Ich habe ihn Monster genannt.“

Milly keuchte entsetzt. „Tasha!“

Adam schwieg beharrlich.

„Ich habe mich natürlich entschuldigt. Ich war da eben noch ein bisschen, na sagen wir, ängstlich. Aber er hat mir nicht verziehen. Was ich auch irgendwie nachvollziehen kann.“ Mit fester Stimme angefangen wurde sie immer leiser und murmelte den letzten Satz, sodass die beiden anderen mühe hatten sie zu verstehen. Milly seufzte nur. Adam atmete einmal tief durch und sagte. „Es hat echt weh getan. Tasha. Ich hatte dir nie etwas getan und dann sowas von dir zu hören... Ich weiß das du dir da nicht im klaren warst, was das alles zu bedeuten hatte aber...“ jetzt seufzte auch Adam.

„Ich weiß das ich das falsch gemacht habe und es tut mir wirklich unglaublich leid. Bitte. Du musst mir verzeihen.“, flehlich schaute Tasha ihn an.

„Wer kann diesem Hundeblick schon widerstehen.“, murmelte Milly und lachte leise. Adam hatte sie gehört und musste grinsen. Er stand auf. Machte einen schritt auf Tasha zu, breitete seine Arme aus und sagte. „Na gut. Ich will mal nicht so sein. Ich mag dich schließlich.“

Tasha sprang auf, direkt in seine Arme. „Aber sag so etwas nie wieder ok.“ Nachdrücklich, jedoch immer noch zärtlich drückte er Tasha an sich.

„Ja natürlich, bitte entschuldige.“ Tasha drückte Adam ihrerseits ebenfalls fester. Ein plötzliches räuspern ließ sie aus einander fahren.

„Hab ich was verpasst?“ leicht erschrocken sahen sie zu Tür. Dort stand Finn. Er hatte die Arme verschränkt und schaute bedrohlich. Ein ungutes Gefühl beschlich Tasha. Und anscheinend nicht nur sie, denn Adam war ein bisschen bleich geworden. Er packte demonstrativ Millys Hand und zog sie hinter sich her. Finn nahm es zur Kenntnis schaute ihm aber weiter in die Augen. Adam schaute weg. „Gute Nacht, Tasha.“ flüsterte er. Milly hatte keine Zeit etwas zu sagen, so schnell wurde sie aus dem Raum gezogen. Auch Tasha war wie erstarrt, ihre Kopfschmerzen waren wie weggefegt. Hoffentlich hatte Finn das nicht falsch verstanden, aber so wie Adam gerade mit Milly verschwunden war, musste doch alles klar sein. Adam hatte absolut kein Interesse an Tasha, nur an seiner Milly. Tasha versuchte die Situation zu überspielen.

„Was gibt es Finn?“ sie sah in fragend an und versuchte sich in Unwohlsein nicht anmerken zu lassen. Finn knirschte kurz mit den Zähnen. „Ich wollte nur schauen, ob ihr noch wach seit, um mich dann dazu zu setzten. Aber wie es aussieht hat sich die Party gerade aufgelöst.“

Tasha wusste das dass halb gelogen war. Aber sie sagte nichts.

„Und hattet ihr ein schönes Thema?“ Spöttisch zog Finn eine Braue nach oben. Sie legte den Kopf schief.

„Hm. Schon. Milly hat mir erzählt wie sie Adam kennengelernt hat. Die beiden sind zusammen, weißt du.“

„Aha. Das ist ja interessant.“, er ließ seine Arme fallen und ging auf Tasha zu. Diese verspannte sich leicht in Erwartung was er gleich tun würde. Am liebsten hätte Finn ihr gesagt das sie auch nicht mehr zu haben war. Er fand selbst das dass alles sehr schnell ging, doch so wie es aussah hatten sich seine Wesen entschieden. Und das verwunderte ihn. Zwar lebte er schon seit 18 Jahren mit ihnen, aber noch nie waren sie sich so schnell einig gewesen. Alles was mit Tasha zu tun hatte, ging ihm näher wie bei anderen, da er sie als die seine sah. Oder besser seine Wesen, sahen in ihr die ihre. Er selbst tat sich noch etwas schwer, gut er mochte Tasha, auf jedenfall. Aber wie gesagt das ging ihm zu schnell. Lieber wollte er sie erst noch etwas kennen lernen bevor er sie vor vollendete Tatsachen stellte. Er schmunzelte. Was waren das für Gedanken? Es hatte den Anschein als müsste er einmal wieder eine ordentliche Trainingsrunde machen, damit er seinen Kopf frei bekam. Bei dieser Gelegenheit würde er Tasha gleich mit nehmen. Er hatte ihr ja gesagt sie solle sich ein wenig in Selbstverteidigung ausbilden lassen. Er stand jetzt genau vor Tasha und sie sah ihn gespannt an. Ein kleines Lächeln tauchte auf seinem Gesicht auf. Ihre Augen wurden vor erstaunen größer. Dann schlang er einfach seine Arme um sie und drückte sie an sich. Es fühlte sich gut an. Mehr als gut. In ihrer Nähe fühlte er sich sowieso immer gut, das konnte er nicht leugnen. Aber das wollte er auch gar nicht. Das alles musste sie ja nicht jetzt erfahren. Er drückte sie kurz ein wenig fester, gab ihr einen Kuss auf den Kopf und flüsterte. „Gute Nacht, Tasha. Schlaf gut.“ Er ließ sie wieder los, drehte sich um und verschwand aus der Tür. Tasha sah ihm mit rotem Kopf nach. Damit hatte sich jetzt nicht gerechnet. Das er gar nichts dazu sagen würde. Aber er hatte sie wieder umarmt. In diesen wenigen Sekunden hatte sie sich besser Gefühlt als die letzten 3 Jahre zu Hause. Traurig aber wahr.. Sie seufzte. Sie sollte versuchen sich nicht all zu viele Gedanken um ihn zu machen. Auch wenn es ihr schwer viel. Da das Gespräch mit Milly und Adam so viel Zeit in Anspruch genommen hatte war es nun wirklich Zeit ins Bett zu gehen. Deshalb ging sie ins Bad und machte sich Bett fertig.
 

Ein warmer Sonnenstrahl, der sich auf ihr Gesicht legte, weckte sie. Sie gähnte herzhaft und blinzelte verschlafen. Eigentlich hatte sie gedacht, die Nacht mit Milly durch zumachen. Aber da Adam sie mit genommen hatte, war dieser Plan gescheitert. Sie machte sich frisch und zog sich an. Auf dem Weg zum Frühstück traf sie auf Adam und Milly. Die zwei sahen mehr als Glücklich aus und Tasha war ein wenig neidisch. Verstohlen sah sie Finn an, der ebenfalls die Treppen runterkam.

„Guten Morgen.“

„Moin Tasha.“ Adam grinste und Milly strahlte wie ein Honigkuchenpferd.

„Morgen“ kam es von Finn. Auf Tashas Gesicht erschien ein kleines Lächeln, Finn sah noch ziemlich verschlafen aus. Finn sah das lächeln und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Er hatte schon genug damit zu tun seinen Herzschlag unauffällig langsam schlagen zu lassen. Da brauchte er doch nicht noch etwas was ihn aus dem Konzept bringen konnte. Schnell sah er weg und beschleunigte seine Schritte. Gerade war es ihm egal wie auffällig er sich verhielt. Er öffnete die Tür zum Speisesaal und ging auf seinen Platz. Erstaunt sahen die anderen sich an, zuckten aber nur mit den Schultern und folgten ihm. Das Frühstück war lecker. Währenddessen hatten sie beschlossen, den Tag heute draußen zu verbringen. Alle außer Finn. Tasha war Enttäuscht als er verneint hatte, aber sie hatte versucht es sich nicht anmerken zu lassen und hatte stattdessen aha gesagt. Sie nahmen sich eine große Decke und etwas zu Trinken mit nach draußen. Die Luft war warm und die Sonnenstrahlen fühlten sich wunderbar auf ihrer Haut an.

„Ah, ist das schön.“ seufzend ließ Tasha sich auf die Decke nieder, die sie ausgebreitet hatten. Die beiden taten es ihr nach. „Es ist echt schön hier draußen. Und es ist wirklich praktisch das ihr hier einen Park habt.“ bemerkte Milly. Adam nickte zustimmend. Er legte sich zurück und zog die Sonnenstrahlen ein. Immer wenn er den freien Himmel sah, fühlte er sich befreiter den je. Milly streichelt ihm zart über den Kopf, genießerisch schloss er die Augen.

Milly kicherte. „Schmusekatze.“ Als Antwort schnurrte Adam kurz.

„Ihr seit süß zusammen.“, stellte Tasha fest.

Milly grinste. „Ich wüsste auch mit wem du süß aussehen würdest.“

Prompt wurde Tasha rot. „Milly!“ zischte sie und blickte bedeutend auf Adam. Milly verstand. Sie würde das Thema wohl wirklich nur anschneiden dürfen wenn sie alleine waren. Beide Mädchen schlossen die Augen und genossen die Sonne. Einige Zeit später atmete Milly laut aus. „Ich will nicht meckern oder so, aber können wir irgendwas machen?“

„Zum Beispiel.“ Tasha öffnete ein Auge und sah sie an. Milly überlegte. „Frisbee oder Badminton?“

„Na dann fangen wir doch mir dem letzteren an ok?!“ Adam rührte sich nicht, er war eingeschlafen. Vorsichtig bettete Milly seine Kopf auf den Boden. „Ja gut. Holst du die Sachen?“

„Ok.“ Tasha stand auf und machte sich auf den Weg zurück ins Haus. Im Flur traf sie auf Owen.

„Hallo, Owen.“

„Hallo, Tasha. Kann ich dir helfen?“ Sie nickte. „Wir würden gerne ein wenig Badminton spielen, habt ihr irgendwo Schläger?“

Owen nickte. „Klar, geh ins Wohnzimmer. Mal müsste da sein, und gibt dir dann was du brachst.“ Er verabschiedete sich. So wie es aussah hatte er sogar Sonntags viel zu tun. Sie zuckte mit den Schultern und ging zum Wohnzimmer. Sie sah sich um und fand nur eine Person darin. „Entschuldige, bist du Mal?“ Die Person zuckte zusammen. „Was? Wer will das wissen?“, misstrauisch wurde sie angeschaut.

„Ich bin Tasha. Ich wohne schon einige Zeit hier.“ Sie war sich nicht sicher ob er das hören wollte, aber irgendwas musste sie ja sagen.

„Mhh...Und was willst du?“

„Oh, Owen sagte, ich könnte von dir Schläger und eine Frisbee bekommen.“

„Owen?“

Sie nickte.

„Na gut, wenn Owen das sagt will ich mal nicht so sein. Aber bitte bring es nachher wieder unversehrt zurück.“

„Ähm..klar.“

Dieser Mal kam ihr komisch vor. Vorhin hatte sie gedacht das er ein Mädchen war, wegen dem Namen aber dem war nicht so. Er war ein wenig kleiner wie sie, hatte schwarze Haare mit bunten Strähnchen und rote Augen. Tasha musste zweimal hinsehen um sich zu Vergewissern, doch sie waren tatsächlich Rot. Mal gab ihr die Sachen die sie brauchte und sie verabschiedete sich. Wieder draußen angekommen, sah sie das Adam mit Milly knutschte. Tasha weigerte sich küssen zu sagen, denn das was sie dort sah hatte damit nichts zu tun. Es war als würden sie beide ausgehungert über einander herfalle. Sie räusperte sich. Das Paar fuhr, leicht gerötet auseinander. Adam sagte nichts, sondern grinste nur zufrieden und legte sich wieder hin.

Milly stand auf. „Tschuldigung.“ verlegen sah sie zu Boden.

Tasha musste lachen. „Schon gut. Lass uns anfangen ja. Die Regeln kennst du ja oder?“ Tasha gab ihr einen Schläger und sie nickte. Das spielen machte Spaß und sie verausgabten sich total. Erschöpft ließen sie sich auf das Gras fallen. Während sie gespielt hatten, kamen auch Chris und Jer raus und setzten sich in die Sonne. Sie unterhielten sich aber so leise das sie niemand verstand. „Also echt Tasha. Das sollten wir öfter machen. Das hat echt Spaß gemacht“ Tasha nickte. „Ja. Aber jetzt kann ich keinen Knochen mehr bewegen.“

Milly grinste. „Ja ich auch nicht.“

„Das sollte ich wohl ausnutzen.“ Adam stand auf und ging vor Milly in die Knie.

„Du kannst dich also nicht Bewegen, armes Kätzchen.“ schelmisch grinste er sie an. „Was machen wir denn da?“ Er überlegte. „Ah, ich weiß.“ kurz entschlossen hob er Milly hoch und marschierte mit ihr in Richtung Haus. „Adam, du kannst doch nicht..“ Er unterbrach sie mit einem langen Kuss. Milly schaute Entschuldigend zurück.

„Echt ein süßes Paar.“ hörte Tasha hinter sich. Sie drehte den Kopf. Jer stand neben ihr.

„Hmhm.“ Das wusste nichts darauf zu Antworten. Mühsam stand sie auf. „Oh, man. Es ist als wäre ich einmal überrollt worden.“ sie achzte. Jer half ihr Wortlos, indem er einen Arm unter ihre Schulter schob.

„Danke.“

„Kein Problem.“ Dann trat Jer einen Schritt von ihr weg. „

Was ist los?“ Tasha verzog irritiert die Stirn. Jer hob die Hände und verschränkte sie dann hinter dem Rücken.

„Oh nichts nichts. Geh wieder rein. Erhol dich. Bald gibt es ja Abendessen.“

„Ok?!“ Tasha drehte sich um und prallte an eine Wand. „Aua.“ Sie rieb sich die Nase und sah auf. „Finn?“ Dieser starrte Jer mit funkelnden Augen an.

Jer seufzte innerlich. Er sollte besser aufpassen. Wenn sich ein inneres Wesen entschieden hatte, war es sehr Besitzergreifend. Ohne ein weiteres Wort drehte er sich wieder um und ging zurück zu Chris, der alles nur still wie immer beobachtet hatte. Wenn es Gefährlich werden würde, würde er eingreifen, da war sich Jer sicher. Nicht das er Hilfe benötigte.

Er spürte noch wie Finn ihm den Rücken blutig starrte. „Finn?“ Tasha sprach ihn noch einmal an. Sie legte ihr Hand auf seine Brust. Es war als würde ein Blitz einschlagen. Er zuckte zusammen und sah sie an. Sie nahm schnell ihre Hand wieder herunter.

„Was?“ Verwirrt sah er sie an.

„Was war los? Du warst eben komisch?“

Er schüttelte leicht den Kopf. „Ach schon gut. Ich hab eben gesehen das Adam mit Milly ins Haus gegangen ist und wollte mal schauen was du so treibst.“

„Oh. Wir sind fertig und wollten uns noch vor dem Essen ruhen.“

„Aha. Na dann begleite ich dich rein.“

„Gerne.“ Langsam ging sie zu den Sachen und packte zusammen. Finn fielen die steifen Bewegungen auf. Was zum Henker hatte sie getan?

„Kommst du?“ fragend schaute sie ihn an. Sie war schon einige Schritte vorgegangen. Wieder schüttelte er den Kopf. „Klar.“

Was hatte Finn nur, er benahm sich wirklich komisch. Tasha stöhnte, halb weil sie ihn nicht verstand und weil ihr alles so weh tat.

„Ist was?“

Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Nein, alles ok.“ Sie lächelte leicht gequält. Er erkannte ihre Lüge, ohne das er sie hätte anschauen müssen. Kurzentschlossen packte er sie und hob sie auf seine Arme.

Erschrocken quietschte sie. „Finn!“

Er sagte nicht, sondern ging einfach weiter. Sie legte ihren Kopf seitlich an seine Brust, sodass er ihren roten Kopf nicht sehen konnte. Gegen ihr schnell schlagendes Herz würde sie nichts machen können, trotzdem hoffte sie das er es nicht merkte. Natürlich bemerkte er es, doch er ließ sich nichts anmerken. Er freute sich innerlich sehr, das sie auf ihn reagierte, das musste schließlich heißen, das sie ihn irgendwie mochte. Das hoffte er zumindest. Doch eigentlich hatte er keine Zweifel, sie hatten sich schließlich schon öfter geküsst. Bei diesen Gedanken wurden seine Wangen ein wenig warm. Oh man wie peinlich, jetzt werde ich auch noch rot, dachte er sauer auf sich selbst. Er atmete erleichtert auf, das niemand im Flur zu sehen war. Es musste ja echt nicht sein, das ihn jemand mit rotem Kopf sah. Er ging die Treppe hoch, auf Tashas Zimmer zu und öffnete die Tür. Vorsichtig legte er sie in ihr Bett. Erst da bemerkte er, das sie eingeschlafen war. War wohl ein ziemlich heftiger Tag. Sanft legte er seine Hand an ihre Wange und sie schmiegte sich an sie. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Er musste sich zusammen reißen, ermahnte er sich selbst. Vorsichtig zog er seine Hand wieder zurück und ging leise aus dem Zimmer.

Gut gelaunt wachte sie auf. So gut hatte sie noch nie Geschlafen. Sie fühlte sich ziemlich erholt. Obwohl sie sich gestern so ausgetobt hatte. Plötzlich fing ihr Magen an sich laut stark zu melden und sie rieb darüber. 'Habe ich gestern nichts mehr gegessen?'

„Hm...“

Sie sah auf die Uhr, 6.38h. Das war eine Zeit wo man aufstehen konnte, entschloss sie. Ging ins Bad, machte sich frisch, zog sich neue Klamotten an und machte sich auf den Weg zum Frühstück. Zum Glück gab es hier immer ab 7 h Frühstück. Sonst hätte sie sich jetzt irgendwas aus der Küche klauen müssen. Ihr Magen hing ihr nämlich schon unter den Füßen. Kein schönes Gefühl. Im Speisesaal angekommen war sie noch alleine. Das war das erste mal, das sie die erste war. Sie zog die leckeren Gerüche tief ein und war froh das sie so jemanden wie Britta hatten. Sie ging zum Buffet und haute sich ihren Teller voll. Hoffentlich würde jetzt niemand reinkommen, was würde derjenige wohl denken? Peinlich berührt lies sie sich auf ihren Stuhl sinken und fing an zu essen. Es war köstlich. Rührei mit Speck und ein Brötchen mit Nuss-Nugat-creme. Etwas besseres als Frühstück gab es nicht. Sie biss gerade in ihr Brötchen, als die Tür auf ging. Sie schaute aus den Augenwinkeln wer da eingetreten war. Sie hatte die zwei zwar schon gesehen, aber sie konnte sich nicht mehr an die Namen erinnern.

„Morgen.“ grüßte der Junge.

„Hallo, Tasha.“ das Mädchen lächelte freundlich.

„Morgen.“ nuschelte sie zurück. Schnell biss sie noch ein wenig vom Brötchen ab. Nach einigen Minuten ging die Tür wieder auf. Diesmal kamen Chris, Jer, Owen, Larissa und Finn rein. Tasha verzog die Stirn. Wo war nur Michael? Sie hatte ihn schon so lange nicht mehr gesehen. Sie überlegte, ob sie jemanden nach ihm fragen sollte.

„Ah. Guten Morgen, meine Liebe.“ Owen kam auf sie zu. Sie nickte ihm grüßen zu, denn sie hatte den Mund voll. „Finn meinte, du solltest mal ein wenig Selbstverteidigung lernen. Wenn du willst kannst du den ersten Kurs heute nach der Schule machen. Wie wärs?“

„Ok.“ Tasha war nicht all zu begeistert, aber Finn hatte recht. Sie sollte sich verteidigen können. Sie lebte schließlich in einer nicht gerade ungefährlichen Welt. Nur ob da überhaupt Selbstverteidigung etwas brachte war fraglich. „Ok. Dann komm später einfach in mein Büro, alles weitere besprechen wir da.“ Owen ging und holte sich Brötchen und vertiefte sich dann in einem Gespräch mit dem Jungen, dessen Name Tasha noch immer nicht eingefallen war.

„Morgen, Tasha.“ Sie hörte die Stimme und spürte das sie rot wurde. Sie trank einen Schluck O-saft und nuschelte. „Morgen.“

„Hab gestern noch versucht dich zu wecken aber du hast schon so fest geschlafen, da hab ich es gelassen“

„Schon ok.“ Finn setzte sich mit einem voll Beladenen Teller neben sie und fing an zu Essen.

„Du, sag mal Finn.“

Er schaute kauend auf. „Hm?“

„Wie heißt der Junge mit dem Owen gerade redet? Und das Mädchen was neben ihm sitzt, ich habs vergessen.“

Er kaute weiter, schluckte und sagte. „Der Kerl, der mit meinem Vater spricht ist Paul und das Mädchen daneben heißt Sofie. Sie sind zusammen.“

„Ah, ok.“ Finn fragte sich, wann Tashas Fähigkeit sich wohl wieder zeigen würde. So wie es aussah war sie länger nicht mehr aktiv gewesen. Sie mussten raus finden, unter welchen Bedingung sie sich aktivierte. Er sollte unbedingt später mit seinem Vater reden. Still aßen sie weiter, als ein weiteres mal die Tür geöffnet wurde und Adam und Milly hereinkamen. Es war bereits kurz vor halb acht. Viel Zeit hatten sie also nicht mehr. Die zwei machten sich Brote für den Weg anstatt normal zu Frühstücken.

„Können wir?“ Milly war immer noch etwas außer Puste, Tasha wollte lieber nicht wissen wieso sie so spät gekommen waren. Naja in zwei Wochen waren Sommerferien, da konnten die beiden dann so oft zu spät kommen, wie sie wollten. Tasha grinste leicht. „Klar. Bist du soweit Finn?“

Finn stand auf. „Ja, lass uns gehen. Montags ist es immer so voll und dann dauert es ein wenig länger.“

Jetzt stand auch Adam bei ihnen und sie machten sich auf den Weg in die Schule. Auf dem Schulweg unterhielten sich Milly und Tasha über alles Mögliche. Adam und Finn schwiegen und verdrehten nur die Augen. Wie konnten Mädchen nur immer so viel reden. Es war ihnen einfach unerklärlich.

In der Schule angekommen verabschiedeten sich die Mädchen von den Jungs. Als sie alleine zum Klassenzimmer gingen meinte Tasha. „Weißt du, ich hab davor irgendwie gar nicht mitbekommen, das Adam auch auf die Schule geht. Komisch oder?“ Milly schüttelte den Kopf. „Ist er auch nicht. Aber er hat gewechselt, er sagt er möchte jetzt so viel Zeit wie möglich mit mir verbringen. Es ist natürlich schade das er trotzdem in einer anderen Klasse ist, aber ich glaube so ist es besser. Sonst könnte ich mich nicht mehr auf den Unterricht konzentrieren.“ Bei ihren Worte lief sie rot an. „Verliebt sein ist schön, hm?“

„Aber Tasha.. Du bist doch auch...?“

„Ja schon irgendwie aber das ist was anderes. Das wird nicht erwidert.“

Milly schaute sie ungläubig an. Meinte sie das ernst? Konnte Tasha nicht sehen das es Finn ähnlich ging. Er versuchte zwar das alles zu überspielen, aber die Blicke, die er Tasha zuwarf, waren eindeutig, auch er wollte etwas von ihr. Vielleicht sollte sie Adam fragen, ob sie den beiden einen sanften Schubs in die richtige Richtung geben sollten. Sie kamen im Klassenzimmer an und kurze Zeit später begann der Unterricht.
 

„Oh. Mann ich bin so froh, das wir nur noch zwei Woche Schule haben.“ Tasha streckte sich. Milly stand neben ihr. Finn und Adam holten ihnen gerade Eis. Es war Adams Idee gewesen. Aber es war auch ziemlich warm und nun waren sie am überlegen, ob sie später noch ins Schwimmbad gehen sollten.

„Ja ich freu mich auch schon. Aber sag mal...“ Milly zögerte. „Dir ist schon klar das Finn dann nicht mehr in der Schule ist oder?“ Erschrocken sah Tasha sie an. Ihr war natürlich klar das er nicht immer in der Schule sein würde, aber das es schon nach diesen Ferien so sein würde, war ihr so überhaupt nicht bewusst gewesen. Plötzlich traurig senkte sie den Kopf.

„Umm.“

„Hey, es tut mir leid Tasha. Ich hoffe, ich hab dir nicht die Laune versaut.“ Es dauerte einige Minuten bis sie antwortete. „Ach. Schon ok. Mir war schon klar, das er nicht mehr so lange auf der Schule bleibt, aber mir war nicht bewusst, dass das schon jetzt ist. Hm vielleicht hab ich es auch verdrängt.“ den letzten Satz murmelte sie zu sich selber.

„Oh, Tasha.“ Milly hörte sich ein wenig traurig an. Und ehe sie sich versah, hatte Milly sie in eine Umarmung geschlossen.

„Na was ist den hier los? Gruppen kuscheln angesagt?“ ertönte plötzlich Adams Stimme. Milly sah ihn böse an.

„Nein nicht ganz.“ Sie sah wieder zu Tasha, irgendwie hatte sie gerade kein gutes Gefühl.

„Hey. Alles ok?“ Tasha nickte, schaute aber weiter auf den Boden. Besorgt tätschelte Milly ihre Wange. Nein, nicht hier. Sie legte ihren Arm so auf Tashas Schulter, sodass die Jungs ihr Gesicht nicht sehen konnten. „Ok ähm. Lasst uns weiter gehen. Das mit dem Schwimmbad lassen wir heute lieber. Tasha soll ja sowieso noch diesen Spezial Unterricht bekommen nicht wahr?“ Irritiert schauten Finn und Adam, Milly an.

„Ja das stimmt.“ meinte Finn und reichte ihr das Eis. „Danke. Hier Tasha.“ Tasha nahm ihr Eis sah aber immer noch zu Boden. Schulterzucken gingen sie weiter.

Zu Hause angekommen entschuldigte Milly sich kurzerhand und ging mit Tasha auf ihr Zimmer. Dort angekommen fragte sich.“ Tash, alles wieder gut. Verzeih das ich dich damit runter gezogen habe.“ Tasha seufzte, schaute dann aber hoch. Ihre Augen waren leicht rot vom weinen. „Aber nur weil er nicht mehr in der Schule ist, heißt das ja nicht das du ihn nicht mehr siehst, er wohnt ja schließlich auch hier.“ Tasha lies ihren Kopf schwer auf Millys Schulter nieder. „Oh man. Ich bin echt blöd, da hab ich auch nicht dran gedacht.“

Milly musste kichern. „Ich weiß, wie du dich fühlst. Man vergisst viel wenn man verliebt ist. Und alles was mit dem Schwarm zu tun hat, geht einem viel näher.“

Beruhigend strich sie Tasha über den Rücken. „Wasch dir dein Gesicht, dann gehen wir wieder runter . Du musst ja noch dein Training machen.“

Nicht gerade begeistert schaute Tasha auf, verzog sich aber ins Bad und kam einige Minuten später wieder heraus.

„Wir können.“ Sie sah wieder besser aus. Die roten Augen fielen kaum mehr auf.

„Gut dann las uns gehen.“

Wieder unten angekommen, fanden sie die Jungs im Speisesaal.

„Hey.“ Milly ging strahlend zu Adam und küsste ihn.

„Was habt ihr gemacht?“ fragte Finn. Milly schaute zu Tasha, sie würde auf keinen Fall wollen, das sie die Wahrheit erfuhren, also musste sie eine Halbwahrheit nehmen. „Mädchensachen.“

„Aha.“

Beide Jungen schauten sie skeptisch an.

„Na gut. Kann es dann los gehen?“ fragend sah Finn Tasha an. Sie nickte. Irgendwas war ihr über die Leber gelaufen, er wusste nur nicht, ob er fragen sollte oder nicht. Er stand auf und ging an ihr vorbei. „Na dann komm.“ Tasha erhob sich und folgte ihm.
 

„Oh Mann....“ außer puste rutschte Tasha an der Wand zu Boden. „Das war anstrengend...“

„Tja, niemand hat gesagt das es leicht ist.“ grinste Finn gemein und wich schnell einem Schlag von Tasha aus. „Du musst wirklich schneller werden.“

„Du mich auch...“ streckte sie ihm die Zunge raus.

„Hier.“ er reichte ihr ein Handtuch.

„Danke.“

„Das hast du gut gemacht, Tasha.“ trat Owen zu ihnen. „Für deine erste Stunde war das richtig gut.“

„Danke.“ lächelte sie zu ihm auf. „Aber es wird doch nicht jede Stunde so, oder?“

„Vielleicht. Liegt ganz bei dir.“

„An mir?“

„Ja. Wie konzentriert du bei der Sache bleibst.“

„Oh..“ sie lies den Kopf hängen und wischte sich den Schweiß ab.

„Das nächste mal wirst du aber mit Mal üben. Der ist eindeutig besser in Selbstverteidigung wie ich.“

„Mit Mal??“ dieser ruhige, schweigsame Typ?

„Ja. Du kennst ihn doch schon oder?“

„Ja schon...aber...“

„Aber was?“

„Er...ist so ruhig?“

„Das ist er. Aber das hat seine Vorteile.“ erklärte er. „Ich muss dann weiter Arbeiten. Habt noch einen guten Nachmittag.“

„Danke du auch, Dad.“ nickte Finn ihm zu. „Kannst du aufstehen?“ sah er dann wieder zu Tasha runter.

„Ja.. Denke schon.“ rappelte sie sich auf, doch ihre Beine zitterten enorm. So verausgabt hatte sie sich noch nie. „Oh je...“ Sie lachte leise auf.

„Was denn??“ fragend sah er sie an.

„Meine Beine.. sie zittern so. Keine Ahnung ob ich laufen kann.“ gab sie zu und sah ihn entschuldigend an.

„Na wenns sonst nichts ist.“ Er machte den fehlenden Schritt zu ihr, legte eine Hand auf ihren Rücken und die andere hinter ihre Kniekehlen und hob sie hoch.

„Finn!?“ überrascht sah sie ihn an.

„Was denn? Du denkst, du kannst nicht laufen, dann trag ich dich eben.“

Geschlagen seufzte sie und lehnte sich mit rotem Kopf an ihn. „Danke...“

Finns grinsen sah sie so nicht. Er brachte sie in ihr Zimmer. „Duschen kannst du aber alleine, oder?“

„Ja klar.“ empört sah sie auf.

„Ist ja schon gut.“ amüsierte er sich und stellte sie ab. „Wenn du ganz vielleicht Hilfe brauchst, ruf einfach.“

„Husch!“ wedelte sie mit ihren Händen.

„Ich höre dich, ganz bestimmt.“ beendete er seinen Satz.

„Finn!“ lachte sie und schüttelte ungläubig den Kopf. So kannte sie ihn ja gar nicht.

„Schon gut, schon gut.“ hob er seine Hände und zwinkerte.

„Du bist wirklich ein Spinner.“ lächelte sie.

„Ich weiß.“ grinste er zurück und kam näher zu ihr, schlang einen Arm um sie und küsste sie besitzergreifend.

Erst wurden ihre Augen groß, doch dann umarmte sie ihn und küsste zurück, schloss dabei ihre Augen.

Er knurrte leise in den Kuss und drückte sie dann an die Wand, nahm ihre Hände und drückte diese dann ebenfalls daran.

Tasha lies es sich gefallen. Sie wusste das Finn ihr nicht weh tun würde.

Mit seinem ganzen Körper lehnte er sich an sie und verstärkte den Kuss, bat mit seiner Zunge um Einlass und bekam ihn gewährt. Leise keuchte sie und drückte sich von sich aus an ihn. Sie wollte ihn mehr spüren.

„Finn~“ hauchte sie, als sie kurz den Kuss lösten um Luft zu holen und dann erneut übereinander herfielen. Finn umarmte sie wieder und manövrierte sie zum Bett. Dort legte er sie auf den Rücken und küsste sie immer weiter. Beendete den Kuss wieder und gab ihr ganz viele kleine, als er ihren Hals hinab wanderte.

Tasha brummte angetan und begann sich unter ihm zu räkeln.

Wie ein Hauch spürte sie seine Hände an sich. Sie fuhren über ihre Seiten rauf und runter und strichen wie zufällig über ihre Brüste.

'Berühre sie!' flehte sie in Gedanken und hoffte er würde zupacken, doch tat er es nicht.

Kurz biss sich sie auf die Lippe, als seine Hände erneut über sie folgen, ergriff eine von ihnen und legte sie genau auf ihre Brust.

Erstaunt sah er sie an, doch begann er sofort sie zu massieren.

„Ah...“ sie genoss die Berührung und schloss wieder ihre Augen, lächelte aber noch immer leicht über seinen Blick.

Schon spürte sie wieder seine Lippen auf ihren.

Er fühlte sich so gut auf ihr an. Sie harmonierten, es war als würden sie einfach zusammen gehören.

Erneut spürte sie etwas feuchtes auf ihrer Haut, erst da wurde ihr bewusst, das er ihr das Shirt ausgezogen hatte. Wann und wie das passiert war, wusste sie nicht. Doch es fühlte sich einfach großartig an.

„Finn...~“ sie wollte das er weiter machte. Etwas schneller.

Als würde er ihre Wünsche kennen küsste er ihre Brust, noch waren sie hinter den BH verborgen, doch auch dieser verschwand schnell und so lag sie obenrum nackt vor ihm.

Sie öffnete wieder ihre Augen und sah ihn an. Leichte röte zog in ihre Wangen.

„Was..ist??“ fragte sie unsicher, da er sie einfach nur anstarrte.

„Du bist wunderschön.“

Die röte vertiefte sich und sie sah verlegen weg. „Danke..“

„Nur die Wahrheit.“ strich er über ihre Nippel, die sich aufgerichtet hatten.

Überrascht sog sie zischend die Luft ein. Er lächelte zufrieden.

„Finn?“

„Ja?“

„Das ist unfair...“ und zog an seinem Shirt. Schneller als sie schauen konnte war es verschwunden.

„Oh..“ der süße entzückende laut von ihr bescherte ihm eine Gänsehaut.

Erneut eroberte er ihre Lippen und erschauderte ein weiteres mal, als seine Haut an ihrer Nackten rieb.

Während eine Hand sie streichelte, versuchte die andere Hand ihr die Hose abzustreifen, was ihr auch zur Hälfte gelang.

Tasha lies es zu und half ihm dabei, machte sich selbst an seiner Hose zu schaffen und schob todesmutig eine Hand hinein. Wieder überrascht sah er sie an und verbiss sich ein Stöhnen, als er ihre schmalen Finger an sich fühlte. Es war eine Gefühlsbombe, die da gerade in ihm hoch ging.

Seine Wesen machten es ihm schwer sich zu konzentrieren. Der Vampir wollte unbedingt ihr Blut und der Werwolf wollte sich vereinigen, doch der Mensch wusste das beides noch viel zu früh war. Doch war er nun mal das schwächste Glied in dem Ganzen.

Sie streichelte ihn weiter, ohne von seinem inneren Konflikt etwas zu ahnen und knabberte an seinem Hals herum, war seine Situation nicht gerade besser machte.

„Tasha...“ rang er nach Luft und legte seine Stirn auf ihre Schulter. „Mh...“ schwer keuchte er. Diese Anstrengung. Es mochte ja sein, das Tasha es wollte, doch wenn er sich gehen lies würde sie damit nicht klarkommen. Und das wollte er nicht. Er wollte das sie wusste auf was sie sich da einlassen würde. Bevor sie weiter gingen, mussten sie darüber sprechen.

Im selben Moment griff sie etwas fester zu und brachte seinen Entschluss zu warten gewaltig ins wanken.

Sein Werwolf schmiss sich gegen die Ketten, die ihn hielten und brachte ihn zum knurren.

„Finn?“ verwirrt sah sie ihn nun an. Das klang nicht mehr wie er...

„Ja?“ Er sah zurück, seine Augen hatten sich verfärbt, waren die eines wilden, unbeherrschbaren Tieres.

„A..alles ok?“ sie stockte und hielt mit ihrer Hand an. Hatte sie etwas falsch gemacht?

Es dauerte etwas, ehe er antwortetet und schloss die Augen. Als er sie dann wieder ansah, waren es wieder seine und er nickte. „Alles ok... lass... lass uns nur hier stoppen..“

Mehr als verwirrt und auch irgendwie abgewiesen sah sie ihn an.

Er lies von ihr ab und stand auf.

„Es tut mir leid, Tasha..“ zog er sich sein Shirt wieder über und schloss seine Hose. Sie zog sich einfach ihre Decke über den Körper.

„Was...“ krächzte sie leise und räusperte sich. „Was tut dir leid?“

„Wir... können das hier nicht weiter machen.“ er fuhr sich durchs Haar.

„Warum?“

Er seufzte. Wie erklärte man das jetzt am besten?

„Hast du doch eine andere und es ist dir gerade erst eingefallen?!“ fragte sie leicht bissig und schlug sich dann die Hand vor den Mund. Das hatte sie so nicht sagen wollen.

„Nein!“ böse sah er sie an. Wie kam sie denn nur auf den Mist? „Ich habe keine verdammte andere, Tasha! Herr Gott. Komm ich wirklich so rüber?“ sah er sie aufgebracht an.

„Nein... entschuldige..“ sah sie mit schlechtem Gewissen zurück.

„Oh Mann....“ stieß er die Luft aus. „Also... Bevor wir weiter gehen, müssen wir über uns reden.“

„Über... uns?“ Es gab ein uns?? Tasha Herz begann schneller zu schlagen.

„Ja uns.“ nickte er. „Ich mag dich ziemlich... wohl mehr wie ich denke... und ich möchte... gerne... mit dir zusammen sein.“ brachte er über sich und sah sie genau an.

„Du....“ sie blinzelte. „Ich... ich mag dich auch sehr! Ja!“ sie setzte sich auf und nickte heftig.

„Aber wieso hast du dann?“ wollte sie wissen. Wieso hatte er gestoppt?

„Es ist wegen meiner Wesen. Sie würden Dinge wollen mit denen du jetzt noch nicht klar kommen würdest.“

„Was??“

„Du kennst diese Welt noch nicht lange und somit auch nicht zu was wir fähig sind wenn wir die Kontrolle verlieren. Zumal es eben bei uns schlimmer ist, weil wir zwei Wesen haben, die sich auch nicht immer mögen...“

Sie nickte verstehend. „Du... willst also nicht das sie mir was tun, worauf ich noch nicht vorbereitet bin.“

„Genau.“

„Das verstehe ich.“ nickte sie. „Erklärst du es mir?“

„Werde ich. Doch besser morgen. Geh lieber duschen, es ist auch schon Zeit fürs Abendessen.“

„Oh...ok..“

„Ich geh besser... sollte auch duschen.“ nuschelte er leise und ging zur Tür. „Bis gleich.“ lächelte er ihr zu und verschwand.

Er machte sich Sorgen um sie. Ihr wurde warm. Er mochte sie, das hatte er selbst gesagt. Das freute sie wahnsinnig. Sie stand auf und ging duschen. Finn tat das gleiche und irgendwie war ihr klar was er dabei gerade machte. Ihr Kopf glühte wie auf Dauerbetrieb. Auch sie beide hätten es fast getan. Das Finn so ehrlich zu ihr war, lies ihre Liebe für ihn noch um einiges anschwellen.

Wann war sie jemals so glücklich gewesen?



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  NightcoreZorro
2015-03-08T20:59:45+00:00 08.03.2015 21:59
na, nochmal Spannung aufbauen? xD
na dann bin ich aber gespannt, vor allem auf diesen langwierigen Plan und wie dieser ausgehen wird und alles drum und dran~ :D
Also brav weiter schreiben ;)
Antwort von:  Maire
09.03.2015 07:00
Mach ich ja ^^
Danke schön 😘
Von:  NightcoreZorro
2015-02-25T12:54:51+00:00 25.02.2015 13:54
Aww, da bahnt sich aber was an, zwischen finn und tasha! :D
da bin ich aber gespannt, wie er alles erklärt und sie es aufnimmt^^
Antwort von:  Maire
25.02.2015 14:14
Macht so den Anschein :-)
Das kommt das kommt ^^
Danke schön
Von:  NightcoreZorro
2015-02-14T07:56:20+00:00 14.02.2015 08:56
da haben wir also den Fantasie teil ^^ klingt auf jeden Fall spannend ;) und der Kreis hat sich nun auch geschlossen und Tasha ist bei finn gelandet ^-^ (mein Bruder heißt auch so :D)
und Vincent finde ich irgendwie witzig ^^"
der darf ruhig wieder vorkommen xD
lg~☆
Antwort von:  Maire
14.02.2015 09:10
Ja, fast alle da wo sie hin gehören :-)
Ich hab Vincent auch liebgewonnen XD
Bestimmt kommt er in späteren Kapiteln noch mal vor :-3
Danke dir :*
Von:  NightcoreZorro
2015-02-03T18:02:35+00:00 03.02.2015 19:02
ja.. am Anfang war ich über den szenenwechsel echt verwirrt muss ich zugeben xD
und ich hasse so ne kerle, die einen auf nett machen --"
".... mein Liebes.... mein Schatz..." - bah! >< und das, wo der so nen coolen Namen hat! xD
jaa.. auf jeden Fall weiß er, wie man die Tochter los wird und auch noch Geld bekommt! *hust* merke ich mir *hust*
neun, natürlich nur spaß.. bin gespannt, was das Mädchen mit dem Prolog der Story zu tun hat!
Antwort von:  Maire
03.02.2015 19:07
Überraschung? ^.^'

Der Name ist cool, ja. Aber der Rest nicht. Da hast du recht^^
Du willst deine Tochter los werden?? ;-)
Was sie damit zu tun hat, wirst du bald lesen=)
Danke für dein Kommi^^
Von:  NightcoreZorro
2015-02-02T22:07:27+00:00 02.02.2015 23:07
und schon würde man mitten in das Geschehen geworfen, ohne zu wissen, was los ist! :D
jetzt hast du mich neugierig gemacht und ich verlange nach weiteren kapiteln, um zu verstehen! ;)
nein, wirklich sehr spannend gemacht ^-^
und Schießereien! yeah~ ♡
Antwort von:  Maire
02.02.2015 23:09
XD
Ach mausi, keine Sorge du bekommst deine Kapitel.
Das erste ist schon beim Hochladen =) musst also nicht mal mehr lange warten X3
Danke dir =-*


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