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Schattenlicht

von

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Mit Mühe hatte sich Tasha aus dem Bett gequält. Es war so schön warm gewesen, aber als Finn um kurz nach sechs an der Tür geklopft hatte und ihr sagte das es um sieben Frühstück geben würde, konnte sie ihren knurrenden Magen nicht mehr ignorieren. Also stand sie auf und ging ins Bad um ihr morgendliches Ritual durchzuführen. Ein wenig taten ihre Knochen weh, anscheinend hatte sie es ein bisschen übertrieben. Um kurz vor sieben kam sie in der Küche an, wo schon viel Betrieb war. Finn sah auf und wank sie zu sich. „Na du Tiefschläfer, ich hatte schon befürchtet ich müsste dich mit einem Eimer Wasser aus dem Bett holen!“ er sagte das mit solchem ernst, das sie es ihm abgenommen hätte, hätte er nicht gleich gelacht wegen ihrer entsetzten Mine. Sie sah auf den Tisch „Wow, das sieht alles echt gut aus. Dann könnte ich mir auch ein Brot für die Pause nachher machen?!“ fragend sah sie Finn an. Doch der schaute fragend zurück, so als würde er fragen wollen geht’s noch?

„Für was denn das?“ fragte Finn.

„Ähm, naja sagte ich doch für die Pause. Da brauch ich ja schließlich auch was zu Essen.“

Ein wenig ratlos, wieso Finn diese Frage gestellt hatte, sah sie in weiter an. Er wank ab.

„Ach Tasha du brauchst dir doch kein Brot für die Pause machen. Es wird was im Café gekauft und fertig ist die Sache. So brauchen wir auch kein unnötiges Zeug mitschleppen.“ sprach er, schmierte sich noch ein Brot und somit war die Sachen wortwörtliche gegessen. Tasha starrte ihn noch ein paar Sekunden lang an. Und begann dann ebenfalls etwas zu essen.

Sie kannte das nicht, das man sich in der Mittagspause was im Café holte. Sie hatte immer ein Brot und Obst dabei. Aus dem einfachen Grund, das sie nie das Geld hätte ausgeben können, da sie keines bekommen hatte von ihrem... von ihrer Familie. Ihre Familie hatte sich um sie gekümmert keine Frage, aber deshalb hatte ihr Vater, ihr trotzdem nie Geld dafür gegeben. Er war immer der Meinung gewesen das sie genug Zuhause hatten und so konnte sie sich davon auch etwas mitnehmen. Eines, der wenigen Dinge, die sie sich Zuhause hatte leisten dürfen. Was andere Dinge anging, sah das schon anders aus. Während sie ihr Brot aß, schaute sie sich um. Alle unterhielten sich prächtig und lachten viel. Das letzte mal, das sie so etwas erlebt hatte war... schon sehr lange her. Sie überlegte wann genau es war, das sie nicht mehr am gemeinsamen Essen teilnehmen durfte. Aber sie wusste es nicht mehr. Sie konnte es sich immer noch nicht erklären das ihr Vater, eins doch eigentlich ein Herzensguter Mensch, von einem Tag auf den anderen, so anders hatte werden können. Er war wie ausgewechselt, das genaue Gegenteil. Er war kalt, rücksichtslos und gewalttätig geworden. Jeden Fehler bestrafte er mit Schlägen aller Art. Davor hatte er sie beiseite genommen und mit ihr über ihre Fehler gesprochen. Aber irgendwie hatte sie auch das Gefühl, das ihr Vater doch nie anders gewesen war, dass er immer schon dieser kalte Mensch und nie dieser andere, dieser freundliche, rücksichtsvolle Mensch gewesen war. Dass das alles einfach nur Einbildung war. Traurig geworden, überhörte sie Finns Frage und schaute ihn fragen an.

„Mensch, hast wohl nicht so gut geschlafen was? Wenn du das beim Frühstück nach holen musst.“ er lachte und sie knuffte ihn in die Seite.

„Ich hatte dich nur gefragt, ob du soweit bist. Wir müssten dann nämlich bald mal los. Immerhin müssen wir noch durch die Stadt.“

„Ähm ja klar wir können.“

Schnell kaute sie den letzten Rest ihres Brotes und machte sich noch eins für den Schulweg. Wegen ihrer ganzen Überlegungen kam sie gar nicht Ordentlich zum essen. Dann stand sie auf, nahm ihre Tasche und ging mit Finn in die Schule.
 

In der Schule angekommen. Verabschiedete sich Finn von Tasha, da er in einer anderen Klasse war. Tasha machte sich gleich auf die Suche nach Milly und fand sie in ihrer Klasse.

„Guten Morgen Tasha!“ Milly grinste sie an. Doch anstatt einer Antwort umarmte Tasha Milly und drückte sie fest an sich.

„Was? Was ist los, Tasha?“ Milly war ein wenig Überrascht, doch drückte sie Tasha ebenfalls an sich. Tasha ließ sie los und atmete einmal tief durch.

„Ach... es tut so gut dich zu sehen, Milly. Du hast mir gefehlt.“

Milly sah sie verwirrt an. „Ähm.. ja ok Tasha. Alles ok bei dir? Wir haben uns doch erst am Freitag gesehen?! Hast du Fieber oder so?“ Tasha schüttelte den Kopf und grinste fröhlich.

„Nein kein Fieber. Ich bin nur froh dich wieder zusehen.“

„Wie wiederzusehen, ich versteh echt nicht was du meinst?!?“ Doch bevor Tasha antworten konnte, läutete es und der Lehrer kam herein.

In der Mittagspause ging Tasha in Richtung Café. Milly wunderte sich darüber, da Tasha das noch nie getan hatte.

„Was ist heute los mit dir? Wieso gehen wir ins Café, Tasha?“

„Na wieso wohl? Ich hab Hunger und möchte mir was zu essen kaufen.“

„Ja aber das hast du doch sonst nie gemacht. Du hast dir doch immer was von Zuhause mitgebracht.... Ernsthaft jetzt. Was ist Passiert!“

Tasha hielt an, drehte sich zu Milly um.

„Ich.... Ich erzähl es dir nach der Schule, ok?!“ Das passte Milly gar nicht, aber sie musste sich damit zufrieden geben.

„Gut dann auf zum Café. Hab gehört da gibt’s heute leckere Sandwiches.“

„Oh sehr gut. Das hört sich sehr gut an.“ sagte Tasha lächelnd. Im Café angekommen sah sich Tasha kurz um und ging dann zielstrebig auf einen Jungen zu. Er stand mit einer Gruppe anderer Jungs in einer der Ecken des Cafés. Sie unterhielten sich sichtlich gut. Die Schüler waren alle eine Klassen über Tasha und Milly. Als Tasha einem der Jungen auf die Schulter tippte, verstummte auf einen schlag die ganze Gruppe und starrte sie an. Dieses starren war ihr unangenehm. Doch versuchte sie es zu ignorieren und sagte sagte.

„Ich brauch Geld.“ Der Junge sah sie an und Milly blieb der Mund offen stehen. Was zum Geier machte Tasha da. Schnell ging sie zu ihr und wollte sich bei dem Jungen für Tashas Unfreundlichkeit entschuldigen, als dieser sein Geldbeutel aus seiner Tasche holte und ihr einen Schein gab.

„Danke.“

„Hab vergessen dir heute Mmorgen was zu geben. Und da rede ich noch groß von, das wir hier was essen.“ Er lachte.

„Was?... was?..“ Milly sammelte sich. „Ok. Moment, Moment, Moment. Was ist hier los? Woher kennt ihr euch? Was soll das?“ Milly verstand gar nichts mehr. Tasha und der Junge schauten sich an und lachten.

„Entschuldige Milly.“ Sie drehte sich zu dem Jungen. „Das ist Milly, du weißt schon. Die Kratzbürste!“ sagte sie zwinkerte. Der Junge wurde ein wenig bleicher.

„Was? Ich...“ meinte er entsetzt, doch Tasha drehte sich wieder zurück zu Milly. „Milly das ist Finn. Du erinnerst dich vielleicht an ihn.“ Sie lachte, „Er ist der Junge, den du mit der Schere beworfen hast.“ Bei Milly fiel der Groschen und sie schaute Finn genauer an.

„Ah ich erinnere mich. Du bist der, der ein kurzes Nickerchen machen wollte.“

„Ah... ja genau der bin ich.“ lachend hielt Finn Milly die Hand hin und sie nahm sie.

„Also ich hol mir jetzt was zu Eessen mag einer von euch auch noch etwas?“ Tasha schaute Finn und Milly fragend an.

„Hm. Ja du könntest mir auch eins der Sandwiches mitbringen. Ich hab mir noch nichts gekauft.“ meinte Finn. „Ich möchte nichts danke. Ich hab.“ Milly hielt ihr Brotdose hoch. „Ok, also zwei Sandwichs.“ Tasha ging zur Theke um sie ein Sandwichs auszusuchen. Es gab eine große Auswahl. Was sie Finn wohl mitbringen sollte, sie hätte ihn eben fragen sollen, aber jetzt zurückgehen wäre schlecht, da die Schlange hinter ihr, immer länger wurde.

'Naja dann nehme ich halt das Salamisandwich für ihn. Er wird’s schon überleben.' Sie nahm sich selbst ein Putensandwich und wartete in der Schlange darauf das sie endlich bezahlen konnte. Als sie sich wieder auf den Rückweg machte, sah sie das sich Finn und Milly sehr angeregt unterhielten. Plötzlich hatte sie ein komisches Gefühl in der Brust. Sie rieb sich mit der Hand darüber aber es wurde nicht besser. Als sie bei den beiden angekommen war, drückte sie Finn sein Sandwich mit mehr Kraft in die Hand, als sie eigentlich wollte, sodass die Salatsoße aus dem Brot quoll und auf sein Shirt tropfte. Erschrocken machte Finn einen Schritt zurück, aber es war zu spät.

„Ach, Mensch Tasha. Was soll denn das?“ Finn sah sie vorwurfsvoll an. Tasha bekam schlagartig ein schlechtes Gewissen.

„Ich...ich...es tut mir leid. Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist.“ Sie lies die Schultern hängen und setzte sich auf eine der Bänke und fing an zu essen. Jetzt musste sie sich beeilen, da sie so lange in der Schlage angestanden hatte, das sie ihr Brot noch in der Pause essen konnte. Doch nach zwei bissen in ihr Brot klingelte es schon. Und ihr Magen knurrte protestieren als sie aufstand. Sie beschloss alleine in die Klasse zurück zugehen, da Milly sich noch immer mit Finn unterhielt. Sie kaute auf ihrem Brot herum, aber es schmeckte nicht mehr und fühlte sich an wie Gummi im Mund. Trotzdem schluckte sie es runter, da sie heute noch nicht viel gegessen hatte. Als sie bei ihrem Klassenraum angekommen war. Hörte sie Milly hinter sich.

„Mensch, Tasha jetzt warte doch mal. Was soll das? Du kannst doch nicht einfach so gehen.“

'Klar kann ich.' dachte Tasha sich und sagte, „Sorry, ich dachte du hast gesehen, das ich gegangen bin.“

Bei ihren Worten drehte sie sich zu Milly um.

„Ich hab gesehn, das du weg bist, als ich mit dir wieder hier her wollte. Was ist los mit dir?“ Besorgt schaute Milly sie an.

„Ach. Ich weiß auch nicht...Keine Ahnung. Ist doch jetzt auch egal. Lass uns ins Klassenzimmer gehen.“

„Na wie du meinst.“ ergeben zuckte Milly mit den Schultern.

Nach der Schule erzählte Tasha Milly was am Wochenende alles passiert war. Milly wusste gar nichts darauf zu sagen. Am meisten konnte sie nicht fassen das Tashas Vater tatsächlich zu etwas fähig war. Andererseits freute sie sich das sie jetzt bei Finn untergekommen war, oder eher bei seiner Familie. Milly hatte gleich beim ersten mal gewusst, was Finn war. Doch fragte sie sich ob Tasha das auch wusste und ob sie immer noch nicht ihren Geist dafür geöffnet hatte. Aber sie traute sich auch nicht Tasha diesbezüglich zu fragen. Kaum aus dem Schulgebäude herausgekommen trafen sie auf Finn, der dort wartete. Milly fing mit Finn gleich wieder ein Gespräch an. Es ging um irgendwelche Vampire und Hexen. Tasha konnte damit nichts anfangen. Dieses Buch hatte sie anscheinend noch nicht gelesen. Sie musste Milly mal fragen wie es hieß. Tasha zog Finn am Ärmel, sie wollte endlich nach Hause. Irgendwie war ihr heute komisch zu Mute. Sie verstand nicht was mit ihr los war und das lag nicht an der Verausgabung fürs Möbel aufbauen. Als Finn auf ihr zupfen nicht reagierte und auf ihren genervten laut nur.

„Tasha! Gleich, das ist wichtig!“ sagte, hatte sie keine Lust mehr zu warten und ging langsam zum Schultor. Dort angekommen, drehte sie sich noch einmal um, um nach Finn zu schauen, doch der war immer noch mit Milly im Gespräch vertieft. Das komische Gefühl von vorhin war wieder da, doch sie versuchte es zu ignorieren.

'Da die zwei sich ja so gut unterhalten und sie gar nicht bemerken, das ich nicht mehr bei ihnen stehe, wird es ihnen ja auch nichts ausmachen, wenn ich schon mal vorgehe', dachte sich Tasha. Sie drehte sich um und machte sich auf den Weg zur Straßenbahn. Als sie dort ankam, wurde sie an ihrer rechten Hand zurückgezogen.

„Hey was.“ Sie wurde an einen anderen Körper gezogen und als sie hoch sah, erkannte sie Finn, der außer Atem war.

„Finn, was..?“

„Mach das nie wieder, klar !“

„Was soll ich nie wieder machen?“

„So einfach gehen, verdammt. Ich hab mir Sorgen gemacht. Was ist wenn dir was passiert? Kannst du dich wehren?“

„as soll denn bitte schon auf dem Heimweg passieren Finn.. Hey...Aua.“

Während Tasha sprach, hatte Finn sie gegen die nächstbeste Wwand gedrückt und hielt ihre Arme mit festem Griff über ihrem Kopf fest.

„Ich könnte jetzt mit dir machen was ich wollte, verdammt. Du kannst ja nicht mal deine Arme aus dem Griff befreien.“

Tasha versuchte sich aus FinnFängen zu befreien, aber sie kam nicht gegen ihn an.

„Ich denke, das beste wäre wenn dir ein paar Selbstverteidigungstricks gezeigt werden. Ich werde das mal mit meinem Vater besprechen. Komm jetzt die Bahn ist da.“ gesagt getan. Finn zog Tasha in die Straßenbahn, welche ziemlich voll war. Kaum waren die Türen geschlossen wurde Finn auch schon gegen Tasha gedrückt. „Tschuldigung“ „Schon okay“ Tasha versuchte sich noch enger an die Wand zudrücken, doch Finn kam als näher. Unfreiwillig. In der nächsten Kurve bemerkte Tasha das Finn sich sofort versteifte, um ihr nicht wieder zu nahe zukommen. Er kann die nächsten 15 Minuten doch nicht weiter so stehen bleiben, dachte sie. Zögernd legte sie Finn ihre Hand auf die Brust um ihm damit zu sagen, das er sich nicht zu versteifen brauchte. Überrascht schaute er sie an. In der nächsten Kurve legte er ein Arm um sie und drückte sie an sich. Mit der anderen, hielt er sich weiter fest. Tasha drehte ihren Kopf so an seiner Brust, das er nicht sehen konnte, wie rot sie geworden war. Sie fühlte sich geborgen in seiner Umarmung und so gut wie den ganzen Tag nicht. Am liebsten hätte sie vor Wohlgefallen geseufzt. Doch das traute sie sich nicht, denn sie fürchtete, das er sie missverstehen und dann sofort loslassen würde. So fuhren sie die restlichen Minuten zu ihrer Haltestation. Als sie dort ankamen, nahm Finn zögernd den Arm runter und nahm ihre Hand. Gemeinsam verliesen sie die Bahn und gingen weiter Richtung Zuhause. Auf ihrem Heimweg gingen sie durch einen Park und Tasha merkte das sich Finns Griff veränderte. Er wurde fester. Nicht so das es wehtat aber sie merkte es.

„Ah sie an, sieh an. Der Bastard mit seiner neuen.“

Plötzlich waren sie von vier Jugendlichen in ihrem Alter umzingelt. Tasha hatte nicht gesehen woher sie gekommen waren.

Finn dagegen hatte sich innerlich schon vorbereitet. Er hatte sie schon bemerkt, bevor sie in den Park gekommen waren und er verfluchte sich, die Abkürzung genommen zu haben. Er wusste doch das diese Spinner öfter hier herumhingen und meistens auch dann, wenn man sie nicht gebrauchen konnte, da war auf sie verlass.

„Syler“ knurrte Finn. „Und seine treudoofen Dackel.“

Syler lachte. „Oh Finn, das war doch jetzt ein Eigentor meinst du nicht auch?“

„Klappe. Mit Dackel hab ich nichts am Hut, nur mit...“ Finn verstummte. Und wagte einen kurzen Blick zu Tasha, doch sie stand sehr nahe bei ihm und folgte verwirrt dem Gespräch.

„Was willst du Syler? Musst du deine Muskeln mal wieder spielen lassen, weil Papi dir nichts zutraut?“

„Ha, wenn es so wäre. Pass lieber auf was du sagst. Sonst machst du schneller Bekanntschaft mit dem Boden, als dir lieb ist.“

„Wer ist das, Finn?“ flüsterte Tasha und kam noch eine Stück näher zu ihm. Tasha wirkte ein wenig eingeschüchtert von Syler, sie hatte so jemanden wahrscheinlich noch nie gesehen. Er war groß, breitschultrig und hatte einen schwarzen Irokese. Das alles hätte ihn vielleicht als gut aussehen durchgehen lassen. Aber Syler hatte noch Unmengen an Piercings und eine große Brandnarbe in der rechten Gesichtshälfte, die ihn ein wenig Furchteinflößend machten. Für alle, die in nicht kannten auf jedenfalls.

„Das ist..“ setzte Finn an. „Ich bin Syler Cole. Der Sohn von Vincent, welcher der Bruder von Finns geliebter Mutter ist.“ er lachte hämisch. „und somit sein Cousin, wie du dir denken kannst.“ Syler kam einen Schritt näher.

„So einen hast du in der Familie?!“ flüsterte Tasha zu Finn. Sie wusste nicht, das Syler trotzdem alles hören konnte.

„Ja hab ich. Ich glaube aber fest daran, das jede Familie so einen Idioten haben muss. Oder was meinst du.“

Finn zwinkerte Tasha zu. Doch anstatt einer Antwort entwich Tasha nur ein erschrockenes Keuchen, als Syler Finn mit festem Griff am Hals packte und seinen Arm ein wenig nach oben zog.

„Lass los..... du Dreckskerl.“ keuchte Finn.

„Weißt du Finny-boy mir kommt es so vor, als würde dein Mädchen sich nicht wirklich in der Welt auskennen, seh ich das richtig?“

Die Antwort war ein Knurren.

„Ah ich seh das also richtig. Was meint ihr Jungs. Sollten wir der .. Lady“, er zog das Wort in die Länge, „zeigen was eigentlich hier los ist?“ Er vernahm zustimmende Laute. „Dachte ich mir.“ sagte Syler lachend. Finn faste mit beiden Händen Sylers Hand um sich loszumachen, doch bewirkte er nur das Gegenteil damit und Syler drückte noch fester zu.

„Du weißt... das du.... damit nicht durch kommen wirst.“ keuchte Finn. „Ich bin stärker wie du.“ „Na das wollen wir mal sehen. Auf geht’s.“ bei seinem letzten Wort schlug Syler Finn so fest er konnte in den Bauch und trieb somit alle Luft aus Finns Lunge. Finn stöhnte gequält auf und fiel auf die Knie, da Syler in losgelassen hatte.

„Hey...lass los.“ schrie Tasha auf. Sie wurde von einem der Jungs mit festem Griff festgehalten und ein paar Schritte weggezogen.

„Halt sie da raus, verdammt. Sie hat damit nichts zu tun. Das ist eine Sache zwischen uns zwei.“ Finn sagte es langsam und stand dabei auf. Er hatte immer noch das Gefühl, als bekäme er nicht genügen Luft.

„Natürlich geht es sie was an. Sie muss ja wissen mit wem sie zusammen ist. Wenn sie denkt das du ein Mensch bist, wird sie eben jetzt die Wahrheit erfahren.“ Syler grinste und schaute Tasha an. „Sieh genau hin. Jetzt erfährst du, was dein Finn vor dir verheimlicht hat.“

Tasha konnte nicht glauben was sie sah.

Syler veränderte sich. Seine Finger veränderten sich und er bekam Klauen und sein Mund wirkte auf einmal viel voller. Dann grinste er und Tasha machte erschrocken einen Schritt zurück und prallte mit dem Jungen zusammen, der sie fest hielt.

„Hast du schon einmal von Vampiren, Werwölfen, Hexen und all den anderen wunderbaren Wesen gehört Mädchen?“

Tasha schluckte und stammelte.

„J...ja.“

„Gut. Das alles sind keine Märchen. Es ist alles wahr.“ Syler hatte eben noch fünf Schritte entfernt gestanden, dann plötzlich stand er direkt vor ihr. Er hob seine Hand und strich damit über ihren Hals. „Köstlich!!! Wenn das Herz anfängt so schnell zu schlagen.“ Er sah von ihrem Hals auf, und blickte ihr dann in die Augen. Tasha wurde bleich.

Er hatte rote Augen.

„Ein Biss und man kann von diesem äußerst delikaten Lebenssaft kosten.“

Tasha versuchte sich der Berührung zu entziehen, doch der Griff von hinter wurde verstärkt. Eine Hand fiel schwer auf Sylers Schulter und drückte zu.

„Lass. Sie. Los“ knurrte Finn hinter ihm. Syler grinste verächtlich.

„Bist du dir auch sicher, das sie das alles so erfahren soll?“

„Du lässt mir keine andere Wahl, du Mistkerl.“

Syler wurde nach hinten gerissen und gegen die nächste Wand geschleudert. Im gleichen Moment stürzten sich die anderen beiden Jungs auf Finn. Sie schlugen auf ihn ein und trafen ihn im Bauch und immer wieder im Gesicht. Tasha bemerkte das Finn sich zurück hielt und sich nur verteidigte. Sie fragte sich nur wieso er das tat. Bevor Tasha Finn irgendetwas hätte zurufen können, war Syler plötzlich hinter ihm und schlug Finn mit einer Eisenstange auf den Hinterkopf.

„FINN.“ schrie Tasha. Doch der brach unter dem Schlag zusammen. Als er am Boden lag traten die zwei Jungs ihn noch überallhin wo sie ihn Treffen konnten, während Syler wieder zu Tasha kam. „Da siehst dus mal wieder. Erst hat er eine große Klappe und will mich fertig machen und dann hat er doch nicht den Mut mit ganzer Kraft zu kämpfen.“ Syler stockte. „Oder natürlich er war nie Stärker.“ Er schlug sich mit einer Hand an den Kopf. „Ja das muss es sein. Ha... Was hat man als Hybrid auch schon groß an Kraft. Man bekommt nie diese Macht, die man als Reinblüter hat.“ Tasha verstand nur Bahnhof und das stand ihr anscheinend auch ins Gesicht geschrieben. „Verzeih, meine Liebe. Ich sollte dich aufklären. Ich bin ein Vampir, aber das dürftest du schon bemerkt haben, schließlich bin ich schnell und stark.“ Zum Beweis stand er wieder wie aus dem nichts bei Finn, hob ihn mit einer Hand hoch und warf ihn mit ganzer Kraft an die Wand, wo auch er nach Finns angriff gelandet war. Von Finn hörte man kein Geräusch, als er an der Wand aufschlug und daran herunter rutschte und auf dem Boden liegen blieb. Entsetzt schaute Tasha Finn an. Sein Gesicht war voller Blut, auch auf seiner Kleidung bildeten sich rote Flecken.

„Finn.... um Gottes willen, Finn“ verzweifelt versuchte sie sich aus dem Griff zu befreien. Genau in dem Moment stand Syler wieder vor ihr und hob ihr Gesicht mit unerbittlichem Griff hoch.

„Hör lieber auf. Sonst tust du dir noch weh.“ böse grinste er sie an. Tasha schluckte. Auf einmal war wieder seine Hand an ihrem Hals, ganz sanft streichelte er ihn. Tasha bekam Gänsehaut, vor Ekel. „Du Scheißkerl.“

Tränen standen ihr in den Augen. Dann ging alles sehr schnell. Sie bekam nur noch mit wie Syler plötzlich hinter ihr stand mit gefletschten Zähnen. Seine drei Begleiter lagen bewegungslos auf dem Boden. Und Finn stand schwer atmend zwischen ihnen. So als müsse er sich erst wieder beruhigen, bevor er weiter machte.

„Da siehst du es. Finn ist das wahre Monster. Er hat ohne zu Zögern meine Leute gekillt.“ Syler legte eine Hand an ihren Hals und schob ihn nach links, sodass er ihren Hals von der rechten Seite genau vor seinen Fängen hatte.

Finn knurrte. „Wag es dich.“

Es hörte sich nicht menschlich an. Und als Finn sie endlich wieder anschaute, stockte Tasha der Atem. Wirklich erkennen konnte sie Finn nicht, den es lagen zwei Schatten auf ihm, sodass es so aussah, als wäre er nur eine Halluzination, doch wusste sie das er wirklich da stand. Sie spürte es. Die Macht, die er ausstrahlte. Und sie spürte wie Sylers Mund immer näher kam. Jeder versuch sich irgendwie aus seinem Griff zu befreien misslang. Mit jeder Sekunde die Syler näher kam machte Finn einen Schritt auf sie zu. Kaum das Sylers Mund auf ihrem Hals zu liegen kam und Finn zum Sprung ansetzen wollte. Schien die Zeit plötzlich langsamer zu gehen.

„Hört sofort auf mit dem Schwachsinn!!“

Das Rufen kam von hinten, sodass sie nicht sehen konnte, wer dort kam Aber es waren mehrere Schritte. Syler wurde von ihr weggerissen und fiel wie ein nasser Sack zu Boden. Dasselbe passierte auch mit Finn. Ohne ersichtlichen Grund sank auch er zu Boden. Es war als wäre ein Schalter umgelegt worden und die Zeit lief wieder normal. Tasha sank ebenfalls auf die Knie, das aber nur weil sie keine Kraft mehr in den Beinen hatte.

„Hey alles ok, Kleines?“

Als Tasha von einer Hand berührt wurde, zuckte sie zusammen, nickte aber.

„Man was ein Scheiß. Was denken die sich eigentlich hier mittendrin kämpfen zu wollen.“

Ein zweiter Mann tauchte vor Tasha auf. Er hielt einen Stab in der Hand der bläulich zu leuchten schien.

„Er hat dich nicht gebissen oder?“

Bei der Frage schnellte Tashas Hand an ihren Hals und erleichtert seufzte sie.

„Nein alles in Ordnung.“ Tasha erschrak wie zittrig sich ihre Stimme an hörte. Und ihr Blick fiel wieder auf den leuchtenden Stab.

„Was ist das?“ fragte sie mehr sich, als den Mann neben sich doch dieser antworte, „Oh das ist... . Er ist..“ er zögerte. „Er ist ein Zauberer. Er hat die zwei gelähmt und bewusstlos werden lassen.“ Tasha stand auf. Sie hatte gehört was der Mann gesagt hatte, war aber wie verzaubert von diesem Leuchten des Stabes. Sie streckte die Hand aus und ging auf den Stab zu. „ Was machst du da?“ hörte sie den Mann hinter sich fragen. Auch das ignorierend, kam sie bei dem anderen Mann an und berührte den Stab. Bei der ersten Berührung bekam sie einen kleinen Schlag. Und zuckte erschrocken zurück. Bei der zweiten Berührung war es nicht mehr so schlimm und sie fuhr mit der Hand an dem Stab entlang. Sie spürte große Macht, sowohl von dem Stab als auch von seinem Besitzer ausgehend. Sie schaute an die Spitze des Stabes und sah das das blaue Leuchten aus den Stab auf die beiden auf dem Boden liegenden Männer floss. Mit ihrer Hand folgte sie dem blauen Leuchten, verließ den Stab hatte aber trotzdem das Gefühl das Leuchten berühren zu können.

„Was zum Geier macht sie da?“

Es schien Stunden zu dauern, bis er eine Antwort erhielt. Sie kam zögernd und leise.

„Sie folgt meinem Zauber.“

„Wie meinst du das, Chris. Sie folgt dem Zauber? Meinst du etwa sie kann...“

Bevor er weiter sprechen konnte, bekam er seine Antwort.

„Sie kann meine Zauber berühren. Sie sieht ihn und weiß wo er hinführt.“

Es klang überaus erstaunt. „Scheiße.“ war die ungläubige Antwort darauf.

„Was ist sie?“

Doch diese Frage blieb unbeantwortet. Das nächste was Tasha wahrnahm, war eine Hand, die sich auf ihre Schulter legte. Erschrocken fuhr sie zusammen. Sie stand neben Finn. „Wie..was.. wie bin ich hier her gekommen. Ich stand doch eben noch dort drüben.“

Sie zeigt auf den Punkt. Plötzlich ging sie in die Knie und ihr entwich ein Schmerzlaut und hielt sich den Kopf. Als hätte sie tierische Kopfschmerzen. Keine Minute später fiel sie mit einem erleichtertem Seufzer nach vorne.

So als wäre die Ohnmacht jetzt genau das was sie brauchte.



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