Zum Inhalt der Seite

Der Winterball und der Tanz der Elemente

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

3 Die vier alten Herrschaftsmächte • PRŌ KETURJĀI WARS RĪKAŪSNAN WAREN

 

Nervös drehe ich den Anhänger der Kette zwischen meinen Fingern, während ich oben an der Treppe zum großen Saal darauf warte, dass ich angekündigt werde, so oft habe ich diesen Teil geübt um mich und meine Familie nicht zu blamieren. Ich bin von vier Wachen umgeben, während ich ein wenig auf und ab gehe.

»Verehrte Gäste, ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit. Begrüßen sie bitte Shekinah, die Feurige, Prinzessin vom Dämonenreich Elysia, die heute die Elementare Prüfung ablegen wird.« Ich atme noch einmal tief ein, ein wenig hatte ich sogar gehofft, dass mich der Zeremonienmeister besser und ausgefallener ankündigen würde. Ich kann ihn auch nicht leiden. Jetzt bloß nicht die Treppen hinunter fallen! Ich gleite über die Treppenstufen hinab, bis ich fast den Boden des Saals erreiche und zu Vater blicke, der die ganze Zeit über auf den unteren Stufen stand und mir nun seinen rechten Arm hinhält, sodass ich seinen Arm mit meiner linken Hand umfasse. In mir schreit alles, ich will nicht. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals.

Ich passe auf dich auf, mache dir keine Sorgen.“ Es hätte mich auch gewundert, wenn Vater meine Nervosität nicht bemerken würde, er ist selber nervös. Lächelnd sehe ich zu ihm auf und lasse mich von ihm zur leeren Tanzfläche führen, er verneigt sich vor mir, während ich einen Knicks mache und kaum hält er mich in den Armen ertönt auch schon Musik. Bereits bei der ersten Drehung bin ich nicht mehr nervös, sondern habe sogar Spaß beim Tanzen. Kaum verneigt sich Vater wieder vor mir, mache ich auch den Knicks und die Musik ist still geworden, bevor es auch anderen erlaubt ist auf die Tanzfläche zu treten. Ich bemerke, wie sich jemand nähert und verneigt. »Entschuldigen sie bitte König Igneus-Alaric, aber würden sie mir diesen Tanz mit ihrer bezaubernden Tochter erlauben?«

Ich sehe zu Vater, der mich an diesen jungen Dämonenfürsten reicht, diesen aber bedrohlich ansieht.

Wenn er dir was tut, ist er tot!“ Grinsend beobachte ich, wie er zu Mutter geht und sie zum Tanz auffordert. Der junge Dämonenfürst kann gut tanzen, aber nach einigen Tänzen, ist es ein wenig anstrengend, sodass ich mir eine Pause genehmige.

Seufzend sitze ich auf dem Rand des Brunnens und sehe zum Wasser, in etwa zehn Minuten, würde ich meine Elementare Prüfung ablegen müssen.

 

»Werte Damen und Herren, bitte räumen sie die Tanzfläche, Prinzessin Shekinah wird nun ihre Elementare Prüfung, der vier Elemente vor ihnen ablegen und sie bestimmen, ob sie diese besteht, oder nicht!«

Mit jedem Atemzug, den ich näher zur Tanzfläche komme, sammele ich die nötige Kraft und Ruhe, um alle vier Elemente gleichzeitig zu rufen.

Ich schließe, wie immer meine Augen dabei, während ich mich auf die Geräusche des Windes, für die Luft, das Wasserrauschen des Brunnens für das Wasser, die Düfte für die Erde und die Wärme des Feuers konzentriere, durchdringen sie mich regelrecht. Als ich die Augen öffne, spüre ich, wie die Elemente in meinem Körper bereits herum wirbeln. Daher schließe ich die Augen lächelnd, während die so vertrauten Worte mir durch Körper und Geist gehen, sodass ich sie nur flüstern brauche.

»Mit der uralten Herrscher Macht und Kraft rufe ich Euch, die vier Elemente, die in mir wohnen herbei. Wasser, Luft, Erde und Feuer, euch befehlige ich nun folgende Dinge! Wasser, bilde mehrere Wasserschlangen die an der Decke im Saal entlang tanzen. Luft, wirbele als Sturm umher. Erde, erzittere und bebe, sodass die anderen dich spüren können. Feuer fülle den Raum mit Wärme und zeige ihnen, wie schön du bist. Dies sollt ihr nun tun!«

Ich öffne die Augen nicht, ich kann die Wärme des Feuers spüren, genauso auch das Beben unter meinen Füßen. Ebenso spüre ich die Luft, wie sie mir über die Wangen streicht, als ich die Augen langsam öffne, wirbeln an der Decke die Wasserschlangen umher. Ich kann vielen ansehen, wie sie mich ansehen, meine Augenfarbe ist nicht mehr schwarz, sondern farbig, weiß, blau, grün und rot. Nun muss ich nur das Urteil der anderen abwarten.

»Ich danke euch, ihr vier mächtigen Elemente, ich befehlige euch nun, zieht euch zurück. Wasser, Luft, Erde und Feuer.« So, wie ich sie gerufen habe, sind nun keine Anzeichen mehr von den Elementen mehr zu sehen oder zu spüren. Ich lasse die Luft aus meinen Lungen entweichen und spüre, wie sich nur noch schwach Anzeichen der Elemente in mir befinden. Durch näherkommende Schritte sehe ich auf, direkt in Vaters schwarze Augen, kurz darauf umarmt er mich einfach.

Und, was sagen die anderen?

Also, so wie du das angestellt hast, würde ich sagen bestanden. Aber mal abwarten.“

Okay.“ Er streicht mir über die Wange und lächelt mich an. Am liebsten würde ich mich an Vater schmiegen, doch dies ist mir ja verwehrt.

 

Seit einer halbe Stunde steht das Ergebnis fest, sodass ich wie auf Kohlen hin und her wippe.

»Hiermit verkünde ich, dass unsere Prinzessin Shekinah erfolgreich die Elemente Erde, Wasser, Luft und das Feuer befehligen kann. Somit hat Prinzessin Shekinah ihre Elementare Prüfung bestanden und wird so als erwachsene und mächtige Dämonenprinzessin angesehen und nicht mehr als Kind!«

Kaum ist das Ergebnis raus, haut es mich wortwörtlich um, nur hat Maila nachgeholfen, sodass mich meine große Schwester von oben herab  grinsend ansieht. Wenigstens hilft sie mir wieder aufzustehen. Mutter scheint mich zu suchen, sodass sie stürmisch auf mich zukommt und umarmt.

»Mutter.« Da sehe ich, wie sie vor Freude weint.

»Mein kleines Mädchen ist nun erwachsen und wie du das mit den Elementen angestellt hast, war wirklich klug. Die Wasserschlangen waren meine Favoriten.« Schmunzelnd erwidere ich die Umarmung.

Nach einer Weile begebe ich mich abseits der Tanzfläche, ich brauche eine Pause. Suchend schaue ich mich um, wo mein Vater ist, doch als ich ihn sehe, redet er mit mehreren Leuten in einer angeregten Runde von anderen Dämonenadligen. Daher gehe ich einfach hinaus auf den Balkon und sehe in den verschneiten Garten, vor einer Stunde hat es angefangen zu schneien, sodass mehrere Zentimeter Schnee auf dem Boden liegen und einige weiße Flocken in meinem Haaren und Kleid hängen bleiben, aber schnell wieder verschwinden. Die kühle Luft beruhigt mich, kalt ist mir durch mein inneres Feuer nicht. Ich bekomme eher Lust, durch das Labyrinth zu laufen, so wie es durch den Schnee im schwachen Mondlicht schimmert mit den grünen Hecken der Koniferen, nur sollte ich Vater Bescheid sagen. Erneut drehe ich mich um und nur sehe in den Saal, aber ihn nirgendwo. Ich beschließe einfach die Treppenstufen hinab zu gehen und den Weg zum Labyrinth zu nehmen.

Am Eingang streife ich leicht beim Vorbeigehen, die schneebedeckten Rosen und Dornen der Rosenbüsche, die Wege kenne ich seit meiner Kindheit auswendig, daher gehe ich erst nach links, dann zweimal nach rechts, wieder nach links und geradeaus. An der Gabelung wähle ich dann den linken Weg, sodass ich den Ausgang fast erreicht habe. Kurz davor den Ausgang zu erreichen, höre ich Schritte. Um die Uhrzeit ist kein Gärtner mehr draußen und Wachen habe ich auch keine gesehen. Also können die es nicht sein und Wachen schleichen sich nicht an mich heran. »Wer ist da?«

Ich zucke bei einem tiefen, boshaften Lachen hinter mir zusammen, woraufhin ich mich umdrehe und einen zu schwarzgekleideten Mann sehe. Reflexartig weiche ich vor dem Mann zurück und pralle im nächsten Augenblick mit dem Rücken an einen weiteren schwarzgekleideten Mann, der sich mir von hinten genähert hatte, beide Männer überragen mich, der hinter mir packt mich auf das Zeichen des Anderen an den Schultern.

»Loslassen. Sofort!«

Statt mich loszulassen, verstärkt der Kerl den Griff um meine Oberarme, als ich versuche mich loszureißen, sodass diese schmerzhaft zusammen gepresst und regelrecht gequetscht werden!

»So, die kleine, mächtige Prinzessin will uns also etwas befehlen. Nur wir befolgen keine eurer Befehle, eure Hoheit.« Der Mann vor mir berührt fast mein Gesicht, zornig blicke ich an.

»Wer seid ihr, dass ihr es wagt mir Gewalt anzutun?«

»Nicht ihr stellt hier die Fragen, sondern ich. Also, wo befindet sich die Macht eurer Familie, viele behaupten ja, dass ihr das seid.«

Für einen kurzen Moment erstarre ich, bis ich mich zu befreien versuche, da verdreht mir der Kerl hinter mir im nächsten Atemzug die Arme, sodass ich aufschreie.

Schmerzen breiten sich, wie ein Feuer über meine Armgelenke, den ganzen Rücken aus. Meine Arme! Vor Schmerzen verziehe ich das Gesicht, zeitgleich steigt meine Wut, sodass der Mann hinter mir im nächsten Augenblick vor Schmerzen stöhnt und mich freigibt. Seine Hände und Arme sind verbrannt und seine Kleidung bis zu den Schultern hin verkohlt.

Kaum freigegeben renne ich schon los, zurück ins Labyrinth um diesen Kerlen zu entkommen.

»Hinterher!«

»Ja, Boss.«

Ich hoffe sehr, dass diese Typen, nicht das Labyrinth genauso gut kennen, wie ich. Nach zwei Minuten erreiche ich den Ausgang des Labyrinths, aber es ist ausgerechnet der, der vom Palast wegführt. Und nur ganz schwach kann ich in den beleuchteten Saal die Gesellschaft erkennen.

V-Vater?“ Meine Stimme bricht, die Schmerzen in meinen Schultern betäuben mich.

Vater!“ Angst steigt in mir auf, weil er nicht antwortet. „TĀWS!

Taumelnd lehne ich mich an die Konifere, die leicht nachgibt, sodass ich die Äste im Rücken spüre.

Wieso antwortet er nicht?

 

Shekinah, was ist passiert? ... Wo bist du?“

Erleichterung packt mich, als ich endlich seine Stimme hören kann.

Ich bin beim Labyrinth, am See… Ich wurde angegriffen…“ Weiter komme ich gar nicht, weil ich nur höre, dass Vater meint, er würde mit Wachen zu mir kommen, sodass ich mich zu Boden sinken lasse, als meine Sicht verschwimmt.

Leise fluche ich, die Schritte, die ich hören kann gehören keineswegs zu Vater oder den Wachen.

»So leicht entkommst du mir nicht, Prinzessin.« Zu spät komme ich wieder auf die Beine, als der Mann mich am rechten Arm auf die Beine zieht und dieser laut knackt, schreie ich auf.

»SĒN PRĀBŪTISKAS WĀLDNĪKĀ WAREN BE SPARTIN, ĒN SUBS, PĒRWĀKAWUNS PANU BE PĒR PALĀIPINA, PĒRPĒDA IS KĒRMENS TĒR LŪZĪS BE SŪNDIWEĪ DIN SĒN PAWĀRGEWĪNGISKAN GULTWEĪ AULAŪT!«

(Mit uralter Herrscher Macht und Kraft, in mir, rufe ich das Feuer und befehlige dir, bring diese Typen zur Strecke. Verbrenne sie bis auf die Knochen und lasse sie qualvoll verrecken!)

Kaum sind die Worte aus meinen Mund, höre ich wie die Männer schreiend zu Boden sinken, wie sie versuchen die Flammen abzuwehren und qualvoll verbrennen.

Ich schließe nur die Augen. »Danke dir, mein treuer Freund, zieh dich nun zurück.«

Seufzend senke ich den Kopf, taumelnd, knurre ich vor mich hin.

Ich habe zu viel Macht auf einmal eingesetzt.

»Shekinah!« Kaum erreicht mich Vaters Stimme, geben meine Beine nach. Ich falle ihm direkt in die Arme. »Shekinah?«

Eine warme Hand an der Wange spürend. Für ein paar Sekunden lasse ich die Augen geschlossen, bevor ich sie blinzend öffne.

»Mir ist schwindelig.«

»Ganz ruhig, ich bin ja bei dir.«

Ein sanftes Lächeln umspielt meine Lippen, als ich die Lider wieder schließe, die ganze Umgebung dreht sich dabei. Ohnmächtig sinke ich gegen Vater, der mich hochhebt und wegträgt.

 

Ich weiß nicht, wie lange ich ohnmächtig war, aber als ich die Augen öffne, liegen zwei Arme um mich, die mich festhalten, vorsichtig hebe ich den Kopf und sehe in Vaters Augen.

»Du bist wieder wach, ein Glück. Wo bist du verletzt?«

Ich versuche meine Arme zu bewegen, beiße mir aber auf die Unterlippe und knurre, während meine Schulter und Arme innerlich brennen, schmerzen und zittern.

»Meine Arme … Es schmerzt so.«

Ich kann Schritte vom Gang her hören und sehe jetzt erst, wo ich bin, im Salon. Dann sehe ich zu Mutter, die mich besorgt ansieht.

»Was ist passiert?«

»Das erzählt sie uns gleich, Abhilasha, hältst du sie bitte fest.«

Mutter setzt sich neben mich, zieht mich vorsichtig an sich und hält mich fest, ohne ihn aus den Augen zu lassen.

»Igneus, was hast du vor?«

Ich spüre, wie Vater meine Arme entlang tastet, allein bei der Berührung zucke ich zusammen. Ich kann hören, wie er den Stoff des Kleides an meinen Oberarmen und Schultern packt und einfach zerreißt. Nur knurrt er so finster und bedrohlich, dass ich schlucken muss, wobei Mutter mich besorgt ansieht. Ich traue mich nicht hinzusehen, es reicht schon den Schmerz zu spüren.

»Halte sie bitte so fest, wie du kannst.«

Mutter nickt und ich spüre, wie sie den Griff um mich verstärkt und wegsieht. Ein Schmerz zerreißt mich beinahe von neuen als Vater den einen Arm packt und so ruckartig gegen meine Schulter drückt, dass es knackt. Ich schreie auf und lasse den Kopf sinken. Jetzt verstehe ich wieso Mutter mich festhalten sollte.

»Die Rauchsäulen am Labyrinth…«

»Diese Typen sind tot. Ich habe sie verbrennen lassen.«

»Tut mir leid, dass ich so brutal sein musste.«

»Schon okay.« Ich lehne mich an Mutter und spüre Vaters warme Hände, dann wie die heilende Wärme des Feuers in meinen Schultern und Armen fließt, erst links und dann rechts. Erleichtert atme ich auf.

»Danke.« Sanft streicht er mir über die Wange und drückt mir einen Kuss auf die Wange.

»Für meine Familie tue ich alles!«

»Shekinah, was meinst du, schaffst du es aufzustehen?«

Ich schüttele sacht mit dem Kopf.

»Nein. Ich … Darf ich in mein Zimmer? Ich mag nur noch schlafen. Bitte.«

Ich sehe im Augenwinkel, wie Mutter Vater angrinst, der die Augen verdreht und mich aus ihren Armen hebt.

Vorsichtig hebe ich die Arme, um sie, um seinen Hals zu legen.

Im Moment fühle ich mich eher, wie eine Sechsjährige, statt einer verausgabten und verletzten Sechszehnjährigen. An Vater geschmiegt, schließe ich die Augen und bekomme nicht einmal mehr mit, wie ich von meinen Zofen ins Nachthemd gesteckt und von Vater ins Bett gelegt werde.

»Schlaf gut, Kleines.«

Ich bin in Sicherheit und bei meiner Familie.

 

 

WANGAN! (Ende!)



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fairy92
2015-01-30T13:29:46+00:00 30.01.2015 14:29
He mein lieber Zwilling,

wie du ja schon weest gefällt mir deine Geschichte echt gut. Sie ist gut geschrieben und fesselt einen^^

Hab dich ganz doll lieb
Antwort von:  Satomi
31.01.2015 20:39
Hey lieber Zwilling :D
Es freut mich richtig, dass dir die Geschichte so gut gefällt und zu sagt. Umso mehr Spaß hat es mir gemacht, wenn es jemanden gefällt und es gelesen wird. :D
Und ich danke dir, dass du sie beta gelesen hast.
Ich hab dich auch ganz dolle lieb ^.^


Zurück