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The Angel who kills

Azrael Chronicles
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Waffenkunde:
Bei den Waffen die der Hauptcharakter benutzt handelt es sich um zwei Desert Eagle XIX 50 AE
http://www.imfdb.org/images/thumb/e/ea/DesertEagle50AE.jpg/400px-DesertEagle50AE.jpg

Gewicht: 1998,6 g
Länge: 14,75 inch, mit 10inch Barell
Kaliber: 7er Kugeln
Chromelegierung
schwarze Metallgriffe
kompatibel mit fast allen anderen Desert Eagle Waffen
halbautomatischer Gasdrucklader mit Druckwarzenverschluss

Autokunde:
Kia Sorento XM
http://paultan.org/media2.paultan.org/image/sorento-xm-1.jpg
- Länge/Breite: 4685mm/1885mm
- Höhe: 1755mm
- Leergewicht: 2008kg
- Leistung: 197 PS / 6-Gang Schaltgetriebe Komplett anzeigen

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Mission One: Complete!

„Nein, ich kann nicht mit zum Bingo. Ich bin geschäftlich unterwegs.“, sprach er ruhig in sein Mobiltelefon, während er sich eine bequemere Position suchte und zum Schluss auf der Seite liegen blieb, den Oberkörper auf einen Ellenbogen gestützt, und die Aussicht betrachtete.

Bei genauerer Betrachtung hätte alles hier einen neuen Anstrich vertragen können, und hätte er nicht gerade telefoniert, wäre er aufgrund des deprimierenden Grau, das überall herrschte, vermutlich in Depressionen verfallen oder eingeschlafen.

Natürlich war das nur einer seiner sarkastischen Gedankengänge, aber mit irgendetwas musste er sich beschäftigen, während die alte Dame an der anderen Leitung ihm einen Vortrag über Verantwortungslosigkeit hielt.

Seine Aufmerksamkeit wurde durch das Auftauchen seines Geschäftstermins vom Telefonat abgelenkt und er murmelte eine kurze Entschuldigung in das Mobiltelefon, bevor er auflegte und es sich in die hintere Hosentasche schob.
 

Er wechselte seine Position von der Seite liegend auf den Bauch, stützte sich mit den Unterarmen ab und nickte, um seinen Geschäftstermin zu begrüßen, auch wenn dieser das nicht sehen konnte.

Sein Termin goss sich ein Glas Scotch ein und er wartete, bis der Mann sich gesetzt hatte, bevor es klickte und er im Sessel zusammensank, während ihm ein dünnes Blutrinnsal aus der Stirn über das Gesicht lief.

Sofort waren Sicherheitsleute bei seinem Geschäftstermin und hektische Anweisungen wurden verteilt, während er aufstand, sein Scharfschützengewehr zusammen packte und sich schnellen Schrittes durch die Tür zum Treppenhaus verzog und die Treppen nach unten lief.
 

Im Erdgeschoss angekommen änderte er die Richtung, als er Männer in schwarzen Anzügen vor der Tür stehen sah und bog stattdessen in Richtung Tiefgarage ab, die er betrat, nachdem er kurz nach rechts und links gesehen hatte.

Er war sich der Überwachungskameras bewusst, doch seine Sorge über eine Aufdeckung seiner Identität war gering.

Sein Gesicht war durch eine Baseballcap und die große Sonnenbrille so gut wie unkenntlich und das Einzige, das ihn verraten konnte war sein Markenzeichen, das er stehts am Körper trug, das aber durch das weite weiße Shirt verdeckt wurde.

Auch wenn sein Markenzeichen nicht sichtbar war, würde jeder in diesem Milieu wissen, wer ihren geliebten Außenminister getötet hatte, denn seine Handschrift war einfach unverkennbar und nicht zu imitieren.
 

Er schob eine Hand in seine Hosentasche und fischte den Autoschlüssel heraus, bevor er die Zentralverriegelung öffnete, das Gewehr auf die Rückbank warf und sich hinter das Lenkrad setzte. Die Tür war noch nicht richtig zu, als der Alarm los ging und er hinter seiner Sonnenbrille mit den Augen rollte, während er den Motor startete und das Gaspedal durchdrückte als Sicherheitsbeamte die Tiefgarage stürmten.

Das Knallen von Schüssen hallte von den Wänden wider und er duckte sich zur Seite weg, als eine Kugel die Heckscheibe seines Wagens durchschlug, bevor er um die Ecke zur Auffahrt bog und diese hinauf fuhr, nur um von dort direkt auf die belebte Hauptstraße von Pyongyang abzubiegen.
 

Sein Blick wanderte zum Rückspiegel, in dem er sehen konnte, wie ihm einige schwarze Wagen aus der Tiefgarage folgten, was ihn dazu veranlasste einige Autos zu überholen und an der nächsten Kreuzung scharf rechts ab zu biegen.

Seine Finger huschten über den Touchscreen seines Handys, bevor er dieses in die Freisprecheinrichtung des Mietwagens steckte.

Nach dem zweiten Läuten wurde am anderen Ende abgehoben und geschwiegen.

„Ich bin's! Mission complete!“

„Gut. Komm sofort zurück!“, antwortete die tiefe Männerstimme nach einem kurzen Schweigen.

„Verstanden!“, antwortete er, bevor er die Verbindung unterbrach und scharf links abbog, während er seine geliebte silberne Desert Eagle aus der Halterung zog und sie entsicherte, nur um kurz darauf wieder abzubiegen.
 

Sein Weg und der seiner Verfolger führte ihn zu einem der stillgelegten, kleinen Flughäfen außerhalb der Hauptstadt von Nordkorea.

Er schnappte sich sein Gewehr von der Rückbank und ließ den Wagen stehen, ehe er sich in die Schatten der verteilten und leerstehenden Container verzog und dort verharrte.

Das kleine Flugzeug mit dem Piloten wartete auf der anderen Seite der Halle. Um zu diesem zu kommen, ohne gesehen zu werden oder Schaden zu erleiden, war es nötig seine Verfolger auszuschalten, auch wenn er rein rechnerisch gesehen keine Chance hatte.

Sie waren unleugbar in der Überzahl und er war allein.

Doch ihm machte es nichts aus, allein zu sein, da er immer allein operierte und seine Aufträge ausführte.
 

Sein Auftrag, den Außenminister von Nordkorea auszuschalten, war für ihn nicht überraschend gekommen. Nicht, nachdem die Nordkoreaner vor fast acht Wochen versucht hatten, die Präsidentin von Südkorea ermorden zu lassen.

Wer der Attentäter gewesen war, entzog sich seiner Kenntnis und auch der aller Anderen. Denn obwohl derjenige wohl offensichtlich von den Kugeln getroffen worden war, die verzweifelte Sicherheitsbeamte durch die Tür geschossen hatten, war von einer Leiche weit und breit keine Spur.

Er selbst war zu diesem Zeitpunkt erst von einem Auftrag zurück gekehrt und hatte aufgrund des großen Polizeiaufwands den Hintereingang benutzen müssen, wo er auch prompt in einer Blutlache gestanden war, die dem dort liegenden Sicherheitschef zuzuschreiben war.

Kaum dass man ihn entdeckt hatte, war er zur Durchsuchung des Hauses nach dem Attentäter abkommandiert worden, hatte aber nichts finden können, da dieser offensichtlich irgendwie, und das vollkommen ungesehen, das Gelände verlassen hatte.

Aufgrund des Kalibers, mit dem die zwanzig Sicherheitsbeamten sowie der Sicherheitschef getötet worden waren, munkelte man intern, dass es sich bei dem Attentäter um den besten Auftragskiller der SFNK, kurz für Special Force of North Korea, handeln könnte.

Ob das nun der Wahrheit entsprach oder nicht konnte er nicht sagen, da er diesem Typen noch nie über den Weg gelaufen war.

Kurz hoben sich seine Mundwinkel zu einem lächeln, aufgrund dieses Wortwitzes in seinen Gedanken. Wäre er dem Typen über den Weg gelaufen, würde dieser nicht mehr leben, denn die Menschen, die ihm über den Weg liefen, überlebten selten.

Es machte ihm nichts aus, Menschen zu töten und er verspürte dabei auch nicht den Hauch eines schlechten Gewissens, aber es gab zwei Regeln, an die er sich schon immer gehalten hatte.

Töte keine Unschuldigen.

Töte keine Kinder.
 

Kurz verzog er das Gesicht, als er beschloss, sein Gewehr zurück zu lassen, um den Flug zu erwischen und sich nicht von den Sicherheitsleuten erwischen zu lassen.

Natürlich waren auf dem Gewehr seine Fingerabdrücke und diese waren vermutlich auch irgendwo bei irgendeinem Geheimdienst oder vielleicht sogar international gespeichert, aber zu diesen Fingerabdrücken gab es kein Gesicht. Es gab Fingerabdrücke, die sich einer Person zuordnen ließen, über die ansonsten nichts bekannt war, auch wenn er Gerüchte gehört hatte, dass diverse Profiler weltweit an seinem Täter- und Persönlichkeitsprofil arbeiten.

Er hätte gerne gewusst, ob auch nur ein bisschen was davon stimmte, aber er war nicht neugierig genug, um sich irgendwo einzuschleichen und so nicht nur sich selbst, sondern auch die gesamte Organisation zu gefährden.

Wobei das auch nicht richtig war, denn mit der Organisation für die er arbeitete, hatte er nicht besonders viel zu tun. Er war einer der wenigen, die ihre Befehle vom obersten Boss erhielten und einer der noch Wenigeren, die das Gesicht des Bosses kannten.
 

Ohne es wirklich zu registrieren, entsicherte er seine beiden Waffen, zwei Silber farbene Desert Eagle der Serie XIX, und ließ sie locker in den Händen liegen, bevor er sich in Bewegung setzte und zur Ecke des Containers schlich.

Kurz spähte er um die Ecke, zog sich jedoch sofort zurück, als er zwei Gestalten in schwarzen Anzügen ausmachte. Er sah sich um und nahm jedes Detail seiner unmittelbaren Umgebung auf, während er sich aufgrund dieser Informationen eine Vorgehensweise in seinem Kopf zurecht legte.

Er war nicht der beste der Organisation in Südkorea geworden, weil er einen Lageplan und Vorbereitungen brauchte. Natürlich informierte er sich immer über das Gelände, die Zielperson und rechnete auch die unwahrscheinlichsten Fälle von 'Was wäre wenn' dazu, aber sein größtes Talent war seine Anpassungsfähigkeit und sein Instinkt. Er schaffte es auch ohne Vorbereitungen Aufträge abzuschließen oder lebend aus der Situation zu kommen, welche auch immer es sein mochte.

Weltweit gab es viele Auftragskiller, aber nur wenige hatten die Fähigkeit sich den absurdesten Situationen anzupassen, und genau das machte ihn, und diejenigen die ihm ähnlich waren, so gefährlich.

Der gefährlichste Zug an ihm jedoch war, das er Dinge tat, die man nicht erwartete und deswegen auch nicht berücksichtigte.
 

Er nahm die Waffe aus der linken Hand in die Rechte zu der anderen und fischte sich eine Zigarette aus der Hosentasche, die er mit dem silbernen Zippo Feuerzeug anzündete, bevor er die leere Schachtel aus der Tasche nahm und sie in die entgegen gesetzte Richtung an einen der Container warf. Natürlich machte die Schachtel kein lautes Geräusch, aber laut genug, dass er hörte, wie die Schritte der Männer sich zu der Stelle entfernten.

Die zweite Waffe landete wieder in seiner linken Hand und er zielte auf die Zigarettenschachtel, ehe er abdrückte und einen der Männer in den Brustkorb traf, gerade als dieser um die Ecke bog.

Er ließ die linke Hand sinken und hob stattdessen die Rechte und feuerte einen weiteren Schuss ab, als der Zweite mit schon erhobener Waffe um die Ecke bog, bevor er zu Boden ging.

Dass durch die Schüsse nun auch die restlichen Mitglieder des Sicherheitsdienstes alarmiert waren, war ihm klar, weshalb er sich auf die Leiter am Container schwang und die Stufen nach oben stieg, wo er in der Hocke auf dem Dach sitzen blieb und die Umgebung scannte.

Lange musste er auch nicht warten, als sechs weitere Männer von rechts in seine Richtung gelaufen kamen und zwei weitere von links.
 

Seine Mundwinkel zuckten kurz und er blies den Rauch seiner Zigarette durch die Nase aus, während er sich in eine bequemere Position begab, bevor er mit seinen Waffen auf die zwei Männer links zielte und den Abzug beider Waffen gleichzeitig betätigte. Der Kleinere der Beiden blieb sofort durch den Kopfschuss regungslos auf dem Boden liegen, während sein Kollege sich durch den Schuss in den Hals noch etwas wand, bevor auch er aufhörte sich zu bewegen.

Er sprang vom Container, kurz bevor die Kugeln daran abprallten, da ihn die andere Gruppe jetzt im Visier hatte.

Kurz verharrte er regungslos und stieß den Rauch seiner Zigarette wieder durch die Nase aus und spuckte sie dann auf den Boden, wo er sie austrat, ehe er sich umdrehte und den Abzug der linken Waffe betätigte, deren Kugel den Ersten traf, der um die Ecke bog.

Seine Beine trugen ihn zu der Ecke, an der die Leiche zusammen mit den Beiden ersten lag und er steckte in einer schnellen Bewegung seine Waffen in ihre Halfter, die diesmal an seinen Hüften befestigt waren.
 

Das erste was er sah war die Waffe, die mit beiden Händen gehalten wurde und kurz darauf die Arme, als sich der nächste um die Ecke tastete. Der junge Mann war nicht schnell genug, als er sich dessen Arme packte und sich so drehte, dass er hinter ihm war, einen Arm um dessen Hals legte und eine Hand seitlich an seinen Kopf legte, bevor das Genick mit einem Ruck und einem lauten Geräusch brach.

Rufe ertönten und er setzte sich in Bewegung, um an das andere Ende des Containers zu gelangen, hinter dessen Ecke er sich versteckte.

Er hörte einige Sprachfetzen wie „Schaltet ihn aus!“ und „Wer verdammt nochmal ist der Typ?“, was ihn reichlich amüsierte. Natürlich war ihm bewusst, dass er nicht unverletzlich und schon gar nicht unsterblich war, aber er wusste, was er konnte und was nicht.

Es war keine Arroganz oder Selbstüberschätzung, sondern lediglich das Bewusstsein über seine Fähigkeiten und wann er den Kürzeren ziehen würde. Es hatte auch schon Situationen gegeben, in denen er einen Auftrag aufschieben musste, da er ansonsten sein Leben verloren hätte. Und auch wenn er dem Boss gegenüber loyal war, hatte er nicht im Geringsten vor, zu sterben.
 

Kurz zog er in Erwägung, sich zum Flugzeug zu schleichen und zu verschwinden, entschied sich jedoch dagegen. Eine Wahrscheinlichkeit war, dass die Männer das Motorengeräusch definitiv hören würden und versuchten, auf das kleine Flugzeug zu schießen. Zwar hatte er bis jetzt nur normale Handfeuerwaffen bei ihnen bemerkt, aber er war sich nicht zu hundert Prozent sicher, dass sie nicht etwas hatten, das nicht so ein kleines Flugzeug vom Himmel holen konnte.

Er drückte sich mehr an die Wand des Containers, als er Schritte hörte, die sich ihm näherten und zog möglichst leise die Waffe aus dem rechten Halfter, die immer noch entsichert war.

Einer seiner Ausbilder hatte ihn für verrückt erklärt, mit ungesicherten Waffen am Körper herum zu laufen, aber es war eine Angewohnheit, die er immer an den Tag legte, wenn er während einem Auftrag oder einer Verfolgungsjagd seine Waffen kurzzeitig wegstecken musste. Im Moment empfand er es als praktisch, sie nicht extra entsichern und somit ein Geräusch von sich geben zu müssen, auch wenn es gut sein konnte, dass er sich irgendwann einmal aus Versehen selbst in den Oberschenkel oder sonst wohin schoss.
 

Er spannte seine Muskeln an und sah in die Mündung einer Waffe, als einer der Sicherheitsleute um die Ecke bog.

Instinktiv duckte er sich weg, als der erste Schuss fiel und schnappte sich das Handgelenk des Mannes, bevor er es mit voller Wucht gegen sein Knie schlug, es somit brach und dem Mann die Waffe aus der Hand fiel, während er einen Schrei von sich gab.

Er verzog das Gesicht aufgrund der Tatsache, dass nun jeder wusste, wo er war und drehte dem Mann den Arm auf den Rücken, ehe er sich hinter ihm versteckte.

Seine Entscheidung war aus einem Bauchgefühl oder vielleicht auch aus Instinkt entstanden, aber gerade rechtzeitig, bevor der Sicherheitsmann von den Kugeln seiner Kollegen durchschlagen wurde.
 

Mit einem angewiderten Laut, da das Blut des Mannes auf sein Shirt gespritzt war, ließ er den leblosen Körper fallen und betätigte den Abzug seiner Waffe, während er im selben Moment die Waffe zu seiner Linken zog.

Kurz darauf wog die Stille schwer, nachdem zuvor laute Schüsse gefallen waren. Er war dabei, sich umzudrehen und den Weg zum Flugzeug einzuschlagen, als er sich doch noch einmal umdrehte und die Leichen am Boden betrachtete.

Die zwei von links, zusammen mit zwei von rechts und den Drei die hier lagen, machte sieben. Er bemerkte einen Schatten auf dem Boden und sein Kopf hob sich ruckartig nach oben, ehe er zur Seite sprang, um dem Schuss des letzten Mannes auszuweichen, der ihn trotzdem am rechten Unterarm streifte, weshalb er zusammen zuckte.

Er drückte sich so eng an die Wand wie er nur konnte, um den Schüssen zu entkommen, während er die Zähne zusammen biss und sich im Stillen dafür verfluchte, nicht genau mitgezählt zu haben.
 

Natürlich konnte er es auf die Übermüdung schieben, auf den Zuckermangel und auch darauf, dass er gute vier Stunden damit zugebracht hatte, auf einer Dachterrasse zu liegen, aber am Ende hatte er einfach nicht richtig mitgezählt, oder eher überhaupt nicht.

Ein Geräusch ließ ihn aufhorchen, den Atem anhaltend, um besser zu hören. Dem Geräusch nach zu Urteilen lud der Mann seine Waffe nach, da er alle Kugeln bereits verprasst hatte, was ihn selbst zu einer Kurzschlussreaktion verleitete, die jeder seiner Kollegen vermutlich mit Kopfschütteln oder Verwünschungen kommentiert hätte.
 

Er sprang nach vorne, wo er auf dem Bauch landete, ehe er sich schnell auf den Rücken rollte und seine linke Waffe hob.

Eine Kugel sauste knapp an seinem Kopf vorbei, prallte am Asphalt ab, von dem sich ein paar Splitter lösten und ihm die Wange zerkratzten, bevor er schoss und der Schütze kopfüber vom Container fiel.

Sein Blick glitt zum Himmel und er blieb noch eine Weile liegen, bevor er wieder auf die Beine kam, seine Waffe wegsteckte und sich den Dreck von der Hose klopfte, ehe er sich in Bewegung setzte und sich neben die Leiche des letzten Schützen kniete um seine andere Waffe aufzuheben, die er fallen gelassen hatte, als er getroffen wurde.

Er steckte sie weg und zog sein Shirt über die Halfter, ehe er sich wieder in Bewegung setzte, seine Cap gerade rückte und dann die Hände in den Hosentaschen vergrub.
 

Er bestieg das kleine Flugzeug und ignorierte den erschrockenen Blick des Piloten, der das Blut an seiner Kleidung bemerkte.

Nachdem er sich auf einen der Sitze hatte fallen lassen, lehnte er sich zurück und legte den Kopf in den Nacken, bevor er die Augen schloss.
 

Der Weg des Flugzeugs führte zu einem kleinen Flughafen, der sich auf demselben Gelände befand wie eine riesige Villa, deren Umgebung mit den exotischsten Pflanzen gesäumt war.

Er verstand zwar absolut nichts von Pflanzen und schaffte es nicht einmal, einen Kaktus am Leben zu erhalten, aber sogar er wusste, dass einige dieser Pflanzen entweder giftig oder ein Vermögen wert waren, oder eben beides.

Es ruckelte etwas, als das Flugzeug auf der Landebahn aufkam und abbremste. Als es endlich still stand, stand er auf und sprang die Treppen nach unten, bevor er in Richtung Villa ging und sich nebenbei eine Zigarette anzündete.

Er passierte den Rosengarten mit dem riesigen Pavillon aus Holz und bog dann auf einen schmalen Weg ab, der mit teuren Steinen in einer rötlichen Färbung gepflastert war, während er die Blicke der Gärtner und anderen Angestellten ignorierte.

Es traute sich sowieso niemand ihn anzusprechen und auf seine momentane Erscheinung hinzuweisen, weshalb er dem Weg rauchend weiter folgte und am Ende die Stufen zu einer ausladenden Terrasse nach oben stieg, an deren Rand ein großer Pool grenzte und bronzefarbene Liegestühle die eine Seite des Pools flankierten.
 

Auf einem der Stühle lag eine junge Frau in einem engen und weißen Bikini, der sich perfekt von ihrer braun gebrannten Haut abhob.

Sein flüchtiger Blick wich von ihr zur Terrassentür, auf die er zuhielt um in die Villa zu kommen, ohne den Vordereingang benutzen zu müssen.

Nicht nur, dass er nicht mit blutiger Kleidung gesehen werden wollte, er wollte ebenso vermeiden, dass Fragen auftauchten, wer er überhaupt war.

Er betrat die Villa und ging durch den Raum hindurch auf den Flur, auf dem er kurz nach links und rechts blickte, auch wenn er genau wusste, dass sich in diesem Teil der Villa nur ausgewähltes Personal herumtreiben durfte. Aber er kannte die Neugier mancher Leute und war deshalb vorsichtig.
 

Nachdem er sich vergewissert hatte, dass er allein war, schritt er den Flur entlang und klopfte an dessen Ende an eine dunkelbraune Doppeltür aus schwerem Holz und gab ein „Ich bin's!“, von sich, ehe er wartete.

„Herein!“, antwortete eine tiefe Männerstimme.

Er drückte die Klinke nach unten und öffnete die Tür, bevor er hindurch trat und sie hinter sich schloss, bevor er stehen blieb und den Mann hinter dem Schreibtisch betrachtete.

Es war ein kleiner Mann, wenn auch nicht so klein wie er selbst, mit schütterem Haar und einigen Zornesfalten im Gesicht, trotz seines nicht gerade hohen Alters von Mitte vierzig.

„Hast du es erledigt?“, fragte sein Gegenüber und er nickte einfach nur.

Kurz kehrte Schweigen zwischen ihnen ein, ehe sich der Mann in seinem Stuhl zurück lehnte und eine Schublade seines Schreibtisches öffnete, während er ihn näher winkte.
 

Er kam der Aufforderung nach und blieb vor dem Schreibtisch stehen und fing aus Reflex das Bündel Geldscheine auf, das er aus reiner Routine nachzählte.

„Dass der Außenminister nun weg ist, macht es für uns leichter, Nordkorea zu Fall zu bringen.“, sprach der Mann, während er seine Ellenbogen auf dem Schreibtisch abstützte und sein Kinn auf die gefalteten Hände legte.

Er selbst gab einen zustimmenden Laut von sich und blieb einfach wo er war, während er zu der Standuhr schielte, die links von ihm stand.

Zwei Minuten vor Drei.

„Und sobald wir die Daten ausgewertet haben, werden wir auch endlich Vortex los. Diese verdammte Organisation hat überall ihre Leute.“, kam es etwas lauter und ärgerlich von dem Mann, während er das Geldbündel in seine hintere Hosentasche schob.

„Du hast deinen Auftrag doch gründlich erledigt, oder?“, kam die Frage nach einem Blick auf die Blutspritzer auf seinem Shirt und den Streifschuss auf seinem Unterarm, bevor der Mann ihn anstarrte, als er ihm seine Waffe vor das Gesicht hielt.

„Ich erledige meine Aufträge immer gründlich.“, gab er ruhig, schon fast monoton von sich, bevor er den Abzug betätigte und ein lauter Knall ertönte, kurz bevor der Mann in seinem Stuhl zusammensank.
 

Sein Blick glitt wieder zur Uhr, die eine Minute vor Drei anzeigte. Er drehte sich um und verließ den Raum, schloss die Tür hinter sich und eilte schnellen Schrittes den Flur entlang in das Zimmer, durch das er gekommen war, als er auch schon Schritte näher kommen hörte.

Leise schloss er die Tür hinter sich und durchquerte den Raum, wo er auf die Frau stieß, die zuvor am Pool auf einer der Liegen gelegen hatte und sie erschrocken vor ihm stehen blieb.

Als sie einen Schritt zurück wich und den Mund öffnete, zögerte er nicht lang, hob seine Waffe und schoss ihr in die Brust, bevor er über ihren Körper stieg und den schmalen Weg entlang eilte.

Am Ende des Weges bog er nicht in die Richtung ab, die zu dem kleinen Landeplatz führte, sondern nach rechts in Richtung Haupteingang.

Dass kein Alarm los ging verriet ihm, dass sie wussten dass er hier war, aber noch nicht wo. Sie wollten ihn nicht aufschrecken, sondern stattdessen in Sicherheit wiegen.

Es mochte vielleicht sein, dass er für einen Auftragskiller noch sehr jung war, aber er machte den Job nun auch schon eine Weile und war nicht auf den Kopf gefallen.

Er wusste, dass sie nach ihm suchten, weshalb er den Weg verließ und sich durch einen Teil des Gartens bewegte, der von Büschen und Bäumen nur so überquoll. Sein Weg führte immer weiter, bis er an der Mauer angelangte, die das Grundstück der Villa vom Rest der Welt abtrennte.

Mit ein paar geschickten Bewegungen hatte er den Ast einer der Bäume erklommen und saß in der Hocke darauf, als ein Schuss ertönte und die Kugel irgendwo fünf Meter neben ihm einschlug.

Ein kurzer und wenig erfreuter Laut verließ seine Lippen, während er seine Waffe sicherte und in die Halterung schob, ehe er sprang und sich an der Mauer festhielt.

Gerade noch rechtzeitig zog er sich nach oben, als eine weitere Kugel dort einschlug, wo gerade noch sein Oberkörper gehangen hatte und nur knapp sein Bein verfehlte.

Er schaffte es, sich ganz auf den Mauersims zu ziehen und seine linke Waffe zu ziehen, mit der er dem Schützen in die Brust schoss, bevor er auch diese Waffe sicherte und zurückschob.

Kurz schätzte er die Höhe der Mauer ab, bevor er auf der anderen Seite nach unten sprang und auf den Beinen aufkam, als ein schwarzer Kia Sorento den Weg entlang geprescht kam und mit quietschenden Reifen neben ihm hielt.
 

Seine Mundwinkel zuckten kurz, als er die Beifahrertür öffnete und sich auf den Sitz schwang. Kaum hatte er die Türe wieder zugeschlagen, schoss der Wagen mit Quietschen und qualmenden Reifen nach vorne und die Straße entlang.

„Kamst du schon mal auf die Idee, den Job zu wechseln?“, wurde er von dem Fahrer gefragt, der mit einem Seitenblick seinen Unterarm betrachtete und seine Mundwinkel hoben sich zu einem Lächeln, das man selten bis gar nicht bei ihm sah: Ein ehrliches Lächeln.

„Nein.“, antwortete er und zog sich die Cap vom Kopf, ehe er sich im Sitz zurück lehnte und sein Handy aus der Hosentasche zog, auf dem er eine Nummer wählte und darauf wartete, dass am anderen Ende der Leitung abgehoben wurde.
 

Er zündete sich eine Zigarette an, als sich eine Frauenstimme meldete und er stieß den Rauch aus.

„Hey Süße, Lust auf Kino?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2015-01-06T07:36:51+00:00 06.01.2015 08:36
Ich fand den Anfang echt witzig. Da telefoniert der Killer mit seiner Oma wie es scheint. Sonst würde sie ihn nicht fragen, ob er mit ihr zum Bingo geht.^^
Darüber musste ich schmunzeln.

Ich muss gestehen, auf meinem Lappi habe ich auch eine Geschichte über Auftragskiller, nur auf Fantasy. Also mit Vampiren und Co. Nur ist sie seit gut zwei Jahren nicht weiter geführt worden von mir. Da ich auch keine Ideen weiter hatte um weiter zu schreiben.

Wieder sehr spannend und wundere dich bitte nicht, dass ich so schnell bei diesem Kapitel jetzt schon wieder schreibe. Ich habe so gegen dreiviertel 6 morgens den Prolog und das erste Kapitel durchgelesen, aufgrundessen, dass meine nervigen Katzen mich aus dem Bett gejagt und um Futter wie so oft gebettelt haben. ^^


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