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Die Versuchung der Schicksalsbande

Sesshomaru X Kagome, Neuzeit
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So wieder ein Kapitel :)

Sesshomaru lädt die Herrscher ein und es gibt menschliches Essen :) Komplett anzeigen

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Neue Wege

Da war ich nun. Schweren Herzens hatte ich mich von Kagome verabschiedet und war zum Himmelspalast zurückgekehrt. Auch Akito war mir gefolgt, welcher immer wieder zurückgeblickt hatte, als wir „heimgekehrt“ waren. Wahrscheinlich wollte er bei ihr sein, doch er wollte mir auch helfen. Vielleicht hatte er sich einem anderen Sesshomaru verpflichtet, aber auch er hatte erkannt, wie verklemmt er doch gewesen war. Tagelang hing er mir jetzt in den Ohren und erzählte viel zu ausgeschmückt mit viel zu vielen Adjektiven, wie das Fest gewesen war. Richtig hibbelig wurde er, wenn er von ihr redete, sodass es in meinen Ohren einfach nur noch wie Krähengekrächze klang. Es tat schon richtig weh in den Ohren. Ich konnte Kagome schon verstehen, warum sie etwas entgeistert über Sakuras Ausschmückungen gewesen war, denn dieser Mann war keinen Deut besser. Ohne Punkt und Komma redete er. Manchmal glaubte ich, dass er nicht atmete. Dieses penetrante gekrächze würde mich noch in den Wahnsinn treiben.

„Und dann…“

„Stopp!“, unterband ich leicht angesäuert seine Erläuterungen, während ich meine Mutter über den Palasthof schreiten sah. Jeder verneigte sich vor ihr, doch man sah es ihr an, dass es ihr nicht genügte. Sie war nicht glücklich, wenn sie nicht herrschen konnte, doch es war eine Tatsache, dass nur Kagome das Anrecht auf den Platz neben mir hätte. So ist das in der Nachfolge. Nach und nach würde ich dafür sorgen, dass sie keinerlei Macht mehr besaß.

Bald würde dann auch die erste große Besprechung sein mit den anderen Herrschern. Wer sie wohl wahren? Jung oder Alt? Ich tippte beinahe auf ein wildes Mischmasch vor allem und auch von den Gemütern. Hitzige Diskussionen. Sie würden mich in der Luft zerreißen, wenn ich ihnen mitteilte, dass sie blinde Idioten waren auf diplomatische Art und Weise.

Was mein Plan war? Ganz einfach. Ich hatte vor, diese Herrscher abzuschaffen. Wie mir das gelingen sollte? Sie mussten wie Akito merken, dass es gar nicht so schlimm war. Mir hatte Kagome geholfen, da sie mich mit anderen Augen sah, wie auch Rin. Es hatte mich zum Umdenken gebracht. Nur war die Frage, wie meine Mutter vorgegangen war. Noch nie hatte sie ein nettes Wort übrig gehabt für die Menschen, während ich langsam angefangen hatte, sie zu studieren. Auch wenn sie wie Ameisen herumrannten, erfüllte jeder eine Aufgabe, während die Dämonen faul geworden waren. Menschen entwickelten sich weiter, während wir es aufhörten. Eines Tages, wenn nicht schon jetzt, würden sie an der Spitze der Nahrungskette stehen und wenn wir uns nicht integrierten, würden sie uns auslöschen. Sie hatten Waffen und Techniken entwickelt, die uns eigentlich die Göttlichkeit nahmen. Wir waren nichts Besonderes mehr. Wir konnten normal sein. Wir konnten anders sein. Doch das würde Zeit benötigen.

Wer weiß, vielleicht würden sie Gefallen daran finden. Zumindest war das Essen weitaus besser, als hier. Akito empfand es auch so und wir hatten schon ausgeheckt, dass er uns ab und an etwas aus einem Gourmet Restaurant besorgte. Diese ganzen Begriffe. Es hatte mich viel Arbeit gekostet das meiste zu lernen. Unglaublich.

Sehnsüchtig blickte ich zu den Wolken hinab und fragte mich, was Kagome wohl gerade tat… Bestimmt lernen. Ich hoffte es zumindest, denn sonst müsste ich mit ihr schimpfen und ihre Mutter würde mich töten und glaube mir, ihre Mutter machte mir mehr Angst als meine. Meine war nur eine Lachfigur.

„Wieder in Gedanken bei ihr?“, neckte mich Akito.

„Sei still.“, murrte ich und blickte zu ihm auf. Ich hasste seine Größe. Vielleicht breche ich ihm die Beine…. „Wie sind die anderen Herrscher?“

„Ein bunter Haufen. Ich habe sie selbst nicht gesehen, aber deine Schwester liebte es, die Beschreibungen bunt auszuschmücken. Die schweben alle in den Wolken und jeder glaubt er ist der tollste. Du wirst kein leichtes Spiel bei deinem Vorhaben haben. Diese Treffen fand sie sogar teils absurd, denn keiner schien dem anderen überhaupt zuzuhören. Es ist wohl sehr kindisch.“

„Dann werde ich Zucht und Ordnung bringen. Sie sind jung?“

„Verhältnismäßig. Sie kennen dich wohl eher weniger, nur die Geschichten, aber das könnte ein Vorteil sein, dass sie es nicht wagen werden, dir ins Wort zu fallen.“

„Glaub mir, dass ist kein Grund. Dämonen sind stur. So oder so, werde ich hart durchgreifen müssen. Aber bring einem alten Hund ein neues Kunststück bei. Nicht jeder ist so aufgeschlossen wie wir beide.“, verlautete ich, während ich meine Mutter noch etwas beobachtete. Sobald Kagome meine Frau wäre, hätte sie nichts mehr zu sagen, aber mein Plan war es, alles abzuschaffen und ich würde es schaffen. Versprochen.

„Wie wollen wir vorgehen?“, fragte Akito und betrachtete mich neugierig. Seine roten Augen leuchteten interessiert und sprühten vor Neugier. Anscheinend ging es ihm nicht schnell genug, genauso wenig wie mir. Wir sehnten uns nach Liebe. Er hatte es lange versteckt gehalten und sie immer gemocht, doch jetzt erst konnte er seine Gefühle zeigen, denn sie war nicht mehr in der Herrscherposition. Er tat mir sogar etwas leid. Nicht nur ich träumte, sondern auch er, auch wenn er dummer Weise mich dabei immer anschaute, weil wir einander so ähnelten. Mistkerl. Ich konnte nur hoffen, er würde mich nicht angrabschen wollen. Dann würde ich ihm die Hände abhacken, das war mein vollkommener ernst, das konnte man mir glauben.

„Hm.“, machte ich und überlegte. „Wie wäre ein Festmahl. Ich lade sie ein. So kann ich sie mir anschauen. Wir können ja Menschenessen servieren, aber sagen es ihnen erstmal nicht.“

„Meinst du, das geht gut?“

„Solange wir meine Mutter aus dem Ganzen raushalten.“, antwortete ich mit tiefem verschwörerischen Ton. Natürlich würde Akito für mich die Rundflüge machen und Einladungen verteilen. Es interessierte mich brennend, wer jetzt über die anderen Gebiete angeblich herrschte. Wie stark wären sie? Und wie dickköpfig? Ich würde es schaffen. Kagome hatte mir viel gezeigt, ich musste ihre Neugierde wecken. Viel hatte ich gelernt und dazu gehörte auch das Wissen über Cosplayer, die alles Mögliche nachäfften. Am Ende würde ich sie mitnehmen und sie würden bemerken, dass man auch sie mögen konnte. Zumindest hatte es in mir damals etwas ausgelöst, als Rin mich mit anderen Augen gesehen hatte. Ihre rehbraunen Augen. Wie hatte sie gesagt? Sie vertraute Dämonen mehr als Menschen. Schon amüsant. Rannte einem Fremden nach… Irgendwie vermisste ich sie schon. Schade, dass sie nicht durch den Brunnen passte, sonst hätte ich sie ganz leicht vor Inu Yasha schützen können… aber naja. Vielleicht tat sie ihm ja gut und andersrum. So albern wie sie immer war, würden sie und Inu Yasha viel rumalbern. Vielleicht war er auch erwachsener geworden, nachdem er Kagome verloren hatte… In ein paar Jahren würde ich in der Vergangenheit nachsehen. Es interessierte mich brennend, wie sie zueinander gefunden hatten… Ändern wollte ich aber nichts. Es könnte viel schlimmer sein. Das wusste ich…

„Soll ich los?“, fragte Akito vorsichtig, während ich nur nickte. Er grinste mich verschwörerisch an, bevor er seine Flügel aufschlug und mit einem Schwung sich vom Palastgelände stürzte. Tief in die Wolken. Ich konnte ja schweben, aber fliegen musste etwas Schönes haben… Irgendwie verstand ich die Menschen. Sie wollten wissen, wie es sich anfühlte, es selbst können. Sie waren wohl die neidischsten Wesen dieses Planeten, aber diese Eigenart, brachte sie immer weiter, bis sie uns weit hinter sich lassen würden. Hier fragte keiner mehr nach Hilfe durch einen Dämon oder einen Gott. Die Menschen taten es einfach selbst und waren selbstständig im gewissen Maße. Fürbitten gab es, doch jeder wusste, sie mussten alleine handeln. Das war wohl ihre Charakterstärke.

 

Dann, einige Tage später war es so weit. Das Dinner war serviert und meine Mutter weggelockt. Ich konnte einen Störenfried nicht gebrauchen, wenn ich mich an diese Dämonen herantasten wollte. Wer sie waren? Die Herrscher der anderen Himmelsrichtungen… Der Herr des Nordens, Isamu, ich hatte gehört, er wäre eine Art Schneeleopard. Der amtierende Herr der Katzen, Neko no Taisho. Schon interessant, wie es sie in den Norden getrieben hatte. Was wohl die kleine Katze machte? Gut sie war nicht klein, aber irgendwie vermisste ich das Fellknäul schon… Sie hatte sich als Sakuras Haustier herausgestellt, aber sie hatte sie auch nur gefunden. Wer diese Katze wohl war? Sie schien mir fast zu stolz für ein normales Tier… oder war das normal bei Katzen? Egal.

Isamus Name stand für Tapferkeit und Mut. Er war kratzbürstig und schnell, während er immer an sich dachte. Er schien besonders, wegen den kleinen Hörnern auf seiner Stirn. Sein Blut war vermischt, aber hatte seine Gestalt kaum beeinträchtigt. Er hatte ein blaues und ein gold-gelbes Auge, was sogar bei Dämonen relativ selten war.

Dann hatten wir den Osten, bewohnt von Kiyoshi. Dem Ruhigen und reinen. Er war ein Drache. Was ihn äußerst gefährlich machte. Auch wenn ich gehört hatte, er wäre sehr friedfertig, war er doch jemand, der am meisten an den Traditionen festhielt. Drachen hielten noch nie viel von Menschen, auch wenn sie ein Auge darauf hatten. Er hatte bestimmt schon eine gefestigte Meinung, was mir Probleme machte. Er sollte wohl ein Drache mit Federn sein. Schuppenartigen Federn und mehrere Paar Flügel. Er war alt, aber wie alt war nur die Frage. Ich sah eher selten solche Drachen, bzw. hatte ich noch nie einen gesehen dieser Art, der auch noch friedfertig war. Wie er wohl Herrscher geworden war?

Und dann war noch der letzte Kandidat. Akaya, der blutrote Mond. Wie gut dieser Name getroffen war. Er war eine Mischung zwischen einem Oni – Teufel – und einer Fledermaus… Durch Zufall hatte ich einen Roman schon in Händen gehalten über Vampire… Ob diese neue Rasse dafür der Grund war? Er war angeblich vom anderen Ufer. Menschen waren für ihn eine Leibspeise. Etwas Anderes hatte er noch nicht in ihnen gesehen außer einen großen Blutvorrat.

Bunter Haufen war untertrieben. Jeder hatte einen Charakter und würde es mir schwermachen, sie zu überzeugen, den Menschen eine Chance zu geben. Und wer war ich? Sie hielten mich für einen eiskalten Mann, der Krieg beginnen wollte, doch in Wirklichkeit wünschte ich Frieden und Ruhe. War es das gewesen, was mein Vater begehrt hatte? Er hatte es gehasst, wie ich im Krieg war und mich selten mitgenommen. Immer hatte er mir gesagt, ich verstand es noch nicht, was Krieg bedeutete, doch jetzt wusste ich es. Man verlor etwas. Ob es seine ‚Menschlichkeit‘ war, oder seine Liebsten. Es lief auf das gleiche hinaus. Kagome hatte mir viel beigebracht. Sie hatte mich zum Stehenbleiben getrieben. Zum Umsehen. Zum Erkennen. Zum Verstehen. Nur ihr verdankte ich es, doch so einfaches Spiel hätte ich mit diesen nicht. Wahrscheinlich kannten die meisten keine Kriege… Was sollte ich nur tun? Selten wünschte ich mir Beistand, doch jetzt könnte ich meinen Vater gebrauchen. Noch nie war ich der nette Typ gewesen, der alles versuchte, sondern ich hatte immer alles eiskalt durchgezogen… Was tat ich nur hier?

„Sesshomaru? Sie sind da.“, hauchte Akito neben mir. Ich sah auf. Er schaute mich aufmunternd an und lächelte leicht. „Sie ignorieren sich sogar. Wahrscheinlich wäre es leichter für dich sie zu töten, oder?“

„Kann sein. Aber das wäre wohl der falsche Weg und würde Krieg bedeuten. Des Weiteren will ich, dass sich etwas ändert.“

Er nickte und ich stand auf. Ich trug einen weißen Yutaka mit roten vereinzelten Blumen darauf, die denen auf meinem Kampfanzug stark glichen. Welche Lieblingsblumen hatte Kagome wohl eigentlich? Dinge die ich sie fragen müsste, wenn wir uns wiedersahen. Es gab viel, was ich nicht wusste, was mich aber interessierte. Ich veränderte mich von Monat zu Monat. Ob ich auch diese sturen Youkai dazu brachte, umzudenken? Zu erkennen, dass sie nicht alleine auf dieser Welt waren?

Mit Akito zusammen ging ich auf den großen Palastplatz, wo meine Gäste sich schon neugierig umsahen. Ob sie nie hier gewesen waren? Mit leichten Desinteresse trat ich zu ihnen, wir wollten ja keine Pferde scheu machen, in dem ich gleich ein menschliches Benehmen präsentierte.

Zuerst fiel mir der Herrscher des Nordens ins Auge. Sein Haar war schwarz. Ein grau schwarz, die Farbe eines Panthers und - da waren wirklich kleine Leopardenohren auf seinem Kopf. Warum sie mir ins Auge fielen? War ja klar, Inu Yasha hatte auch solche. Wahrscheinlich wegen der Vermischung seines Blutes. Sie waren pechschwarz und innen leicht rosa farbend. Die Ohren zuckten vor Freude? Oder Aufregung? Er schien alles aufnehmen zu wollen. Er hatte nicht mal ein Problem, mit geöffnetem Mund zu schnuppern. Wie eine Katze. Er schien also einer der zu sein, die nah an ihrem Tier waren. Das rechte Auge war golden und das linke blau. Sein Haar ging bis kurz unter seinen Brustkorb. Es war stufig geschnitten und der Pony kurzgehalten. Zwei Strähnen hingen vorne, während er mich anstarrte und schnell den Mund zu machte. Anscheinend hatte er genug Hund geschnuppert. Er war der erste, der wohl verstand, dass ich nicht ich war, auch wenn ich es war. Sehr Konfus. Er trug ein bauchfreies Oberteil. Rechts eine Art Unterarmschiene und links ging das Oberteil über in einen Trichterärmel. Zur Hälfte war es schwarz mit Blauen Streifen und die andere Hälfte war eine Art rotes Tuch, dass um seinen Körper wie ein Dreieck gespannt. Das rot erinnerte mich an einen saftigen reifen Apfel. Darauf waren blumenähnliche Schnörkel in einem Weinrot.

Schon war er vor meiner Nase und schnupperte, während ich mit meiner Analyse noch nicht fertig gewesen war. Hatte er da auf seiner Stirn einen roten Fleck? Er war oval und nach links und rechts gingen rote Dächer. Er hatte da auch ein rotes Band um die Stirn gebunden und an den Seiten Schleifen. Er war eindeutig kein reinrassiger Japaner, denn seine Haut war dunkler als meine. Weitaus dunkler. Für ein Schneewesen schon komisch, auch wenn ich gehört hatte, dass man auch dort einen Sonnenbrand bekam, aber kein Dämon. Es war ein Farbton… wie schwarzer Kaffee? Sein Grinsen verriet mir, dass er mich auch abcheckte. Solange er nichts von mir wollte. Ich schnaubte leicht. Es half. Er sprang spielerisch einen Satz zurück und grinste noch breiter.

Endlich. Ich konnte ihn weiter erkunden mit meinen Blicken. Eine weiße Hose – darüber ein rotes Tuch mit goldenen Teppichbommeln -  und schwarze Schuhe und… oh. In diesen Schuhen steckten Leopardenfüße, die schwarz waren mit dunklen Flecken. Die Schuhe waren halb offen. Schwarz und golden und die goldene Sohle war dünn, was ich verstehen konnte, denn er schien auf beide Arten seine Füße nutzen zu können. Er war groß. Größer als ich. Nur einer der Truppe war kleiner, aber er? Er war bestimmt 1,85m. Eine gefährliche Raubkatze.

„Du bist also der echte? Freut mich.“, hauchte Isamu noch, bevor er schon an mir vorbei schlich, um wahrscheinlich auch den Rest des Palastes unter Augenschein zu nehmen. Neugierig. Ich machte eine Kopfbewegung zum Palast, während ich Akito ansah. Er spielte mit seinem Haar und war am Träumen, doch er verstand es schnell und stürzte ihm nach, nachdem er die Augen aufgerissen hatte. Vielleicht war es wirklich unüberlegt, einen Vogel einem Kater nach zu schicken. Ich akzeptierte seine Einwände, aber wen anders hatte ich noch nicht.

Weg waren sie und ich stand hier alleine. Schon hatte ich den nächsten im Blick. Er war auch sehr auffällig. Da war er. Der Herr des Südens. Akaya. Sein Haar war lila farbend. Es war ein dunkleres Lila, das aber etwas blass erschien. Auf seinem Kopf thronten leicht zur Mitte hingebogene Hörner. An der Seite seines Kopfes wuchsen Fledermausflügel, die äußerst wahrscheinlich ihren Anfang kurz unter den Hörnern fanden. Und ein Teufelsschwanz in Schwarz. Sein Haar ging auch bis kurz unter die Brust, wie auch meins. War das gerade „in“ unter Dämonen? Oder gab es keine Diener mehr, die Haare bürsteten? Eine türkisgrüne Schleife war etwa auf halshöhe um sein Haar gebunden, um es zu bändigen. Sein Pony hing ihm ins Gesicht und seine Augen waren etwas zwischen rosa und rot. Er trug einen weißen Blümchen Kimono. Und bei ihm konnte ich sagen, dass dort nur Blumen waren. Ich war mir sogar unsicher, ob der Kimono weiß war, denn dort waren rosane und weiße Blüten, dicht an dicht gereiht. Darunter trug er das Ganze noch einmal in braun mit weißen Blütenumrandungen. Schwul. Der schrie danach sogar. Auch diese Braune schleife mit rosanen Blümchen, um dieses Monster von Unmännlichkeit zusammenhalten. Dieser braunton erinnerte mich zum Glück an getrocknetes Blut, weswegen ich ihn wohl nicht so ganz angeekelt ansah.

Anscheinend hatte ich ihn schon zu lange angestarrt, denn er zwinkerte mir verschwörerisch zu, bevor er auf mich zukam. Sein Schritt war noch recht männlich. Gott sei Dank. Nichts gegen Schwule, aber man konnte es mit Kitsch übertreiben. Auch bei Kagome würde ich so etwas nicht zulassen. Das war ja Mord für die Augen. „Du siehst männlicher aus.“, hauchte Akaya und sah zu mir auf. Nur etwas, aber das reichte mir schon. Er war nur 1,65m. Ein kleiner Dämon, was ihn nicht unbedingt ungefährlicher machen würde. Ich wusste schon, dass er Tricks hatte, aber darum musste ich mich nicht kümmern. Noch nicht. Er stolzierte um mich herum und verzog die Lippen. „So sieht also der echte Sesshomaru aus.“, hauchte er interessiert, bevor er sich die Lippen leckte. „köstlich riecht der Herr des Westens, das kann ich bezeugen.“

Ich starrte ihn leicht böse an, bevor ich meine Gesichtsmuskeln entspannte. „Schon oft hat meine Familie gehört, wie köstlich unser Blut doch sei. Selbst probiert habe ich es aber nie.“

Er grinste kurz, bevor er tief durchatmete. „Ganz hübsch hier. Bis später.“, meinte er und ging dann auch hoch. Warten konnte keiner. Es reichte, dass ich jeden einzeln mir vornehmen musste. Ich sah ihm noch kurz nach. Er war eher schwach gebaut, aber trotzdem männlich. In gewissen Maße. Anscheinend war dieser Haufen wirklich zu bunt gewürfelt. Kagome würde sich bestimmt, wie auch ich, fragen, wie die es zum Herrscher geschafft hatten. Mächtig waren sie nicht wirklich. Es wäre wahrscheinlich wirklich einfacher alle zu töten und die Herrschaft über alle zu übernehmen… Das war vergeudete Zeit mit ihnen zu reden, wenn es eigentlich so viel schneller ging… aber ich hatte Kagome versprochen mich zu ändern. Ich war kein eiskalter Mörder mehr.

Jetzt aber zu meinem letzten Gast. Er stand da still am Rand. Er schien mir am ehesten normal gekleidet zu sein. Zumindest waren seine Farben recht normal gehalten. Er trug ein rotes japanisches Oberteil, wie auch eine schwarze weite Hose, auf dessen Saum an den Füßen die Hose grün wurde und mit gelben Sternen verziert war. Er hatte einen roten Gürtel mit schwarzer Schleife darüber. Unter dem Gürtel war ein blaues Tuch mit weiß und gold verziert, während er über dem Weinroten Oberteil einen weißen Mantel trug aus dünnem Stoff, welcher oben mit einem blauen Band zusammengehalten wurde. Die Ärmel des Mantels waren sehr weit und schienen unten auszusehen wie Federn, was seine wahre Gestalt untermalen sollte. Dazu trug er braune Schuhe, die geschnürt waren und mit kleinen Hacken versehen. Am Hals trug er einen schwarzen Kragen mit goldenen Rand, welcher in der Mitte mit Edelsteinen zusammengebunden war. Aber nun kamen wir wohl zum Wichtigsten. Er hatte rote Augen und weißes kurzes Haar, welches stufig geschnitten war und nur bis zum Nacken ging. Die Haarspitzen vom weißen Haar waren rosa und oben auf dem Kopf trug er zwei große imposant gedrehte schwarze Hörner mit goldenen Verzierungen. Am linken Horn hing ein weißer Schmuck, mit einer blauen und grünen Bommel. Sein Hautton erinnerte mich an Kakao.

Kiyoshi betrachtete mich einfach, bevor er einmal tief ein und aus atmete und auf mich zu kam. Er strahlte schon mehr Macht aus und war knappe 2 m hoch. Ich fühlte mich wieder mal richtig klein, aber Drachen waren schon immer ein anderes Kaliber gewesen. Als er vor mir stehen blieb, musste ich meinen Kopf in den Nacken legen, um ihn anzusehen. Das war pure Absicht von ihm. Er hob nur eine Augenbraue und dann ging er einfach an mir vorbei. Leise knurrte ich und folgte ihm dann, während er hochnäsig eine Stufe nach der nächsten nahm. In Ordnung, er schwebte die Stufen hinauf. Angeber. Er wäre bestimmt am schwersten zum Knacken sein und unhöflich war er auch.

Im Saal angekommen, blieb ich kurz stehen und sah zu, wie sich alle setzten. Keiner wagte es, sich neben den anderen an den langen Tisch zu setzen. Jeder wahrte abstand und kranker Weise setzten sie sich so hin, wie die Himmelsrichtungen waren. Wo war ich hier nur gelandet? Gebührlich setzte ich mich an den westlich gelegenen Platz an den langen Tisch und betrachtete die anderen, welche eher desinteressiert schienen, außer natürlich Isamu, der sich nach hinten fallen ließ und die Decke anstarrte. Natürlich war Akaya auch etwas interessiert… aber ich glaube eher an mir. Warum liebäugelte er mit mir nur? Hoffte er, dass ich vielleicht vom anderen Ufer war?

Kiyoshi saß da einfach nur mir gegenüber und hatte die Augen geschlossen. Ob er nachdachte?

Die Stille war nervtötend, bis endlich mein Helfer kam. Akito kam mit seinen Flügeln angeflattert und stellte sich vor alle: „Wir servieren nun das Essen, die Herren.“

Dann war er auch schon weg und viele Diener und Dienerinnen kamen herein und stellten viele verborgene Köstlichkeiten auf den Tisch. Als alle standen, hoben die Diener die Hüllen ab. Sie waren silbern. Es kamen verschiedene Dinge hervor. Hummer, Fleischvarianten, Gemüse, Süßigkeiten und vieles Mehr. Es sollte für jeden etwas dabei sein. Und Tatsache, alle wendeten sich dem Essen zu. Ich nahm mir etwas vom Hummer und von einem Auflauf, während die anderen mich mit dem Essen neugierig beobachteten. Dann aß ich einfach und zeigte ihnen, dass es ungefährlich war. Sie nahmen sich bis auf Kiyoshi jetzt auch etwas und kosteten vorsichtig. Keiner wusste, was es ist.

Isamu war der erste, der reinhaute. Es schien ihm zu schmecken, denn sein Schwanz stellte sich auf und seine kleinen Öhrchen wackelten aufgeregt. Es brauchte nicht lange, da stand er auf und schnappte sich überall was vom Tisch. Akaya und Kiyoshi beobachteten ihn leicht genervt, während ich weiter aß. Es war schon amüsant.

„Was ist das?“, fragte Isamu dann an mich gerichtete und deutete auf den Hummer.

„Das ist Hummer. Eine Art großer Krebs. Das Fleisch ist sehr köstlich. Es ist ein Meerestier.“

Er nickte und schnappte sich einen Hummer. Er biss sofort rein, wo ich nur den Kopf schütteln konnte. „Eigentlich schält man die Haut ab. Ohne schmeckt es besser.“

Isamu wurde leicht rot und schälte ihn und biss wieder in das weiche weiße Fleisch. Er kaute und seine Augen glitzerten. Ihn hatte ich schon gewonnen. Akaya hingegen starrte das Essen eigentlich nur an. Seufzend betrachtete er alles, bevor er sich für ein Törtchen entschied und darauf rumkauerte. Er nickte, aber anscheinend war er anderes gewöhnt.

„Akaya, wie wäre ein blutiges Steak?“, fragte ich und deutete auf ein Steak. Er nahm es und aß es. Das schien schon besser sein Fall zu sein.

Zu Letzt sah ich zu Kiyoshi, welcher nur eine Braue hob und mich ansah. „Was willst du mir von dem Menschenfraß andrehen?“

Ich schluckte und hörte, wie die anderen zwei auch nur schluckten. Würde es nicht schmecken, hätten sie es bestimmt ausgespuckt.

Ich sah zu Kiyoshi und brauchte schnellstmöglich einen Plan. Aber nur was? Ah! Ja stimmt.

„Nun. Es ist doch ein Fest.“, begann ich und erhob meine Nase etwas. Ich musste etwas für ihn finden. „Darum dachte ich, es müsste etwas Besonderes her. Und dieser sogenannte Menschenfraß ist besonders. Er ist aus einem sehr guten Restaurant. Ich habe einige Zeit bei Ihnen verbracht, um zu erkennen, dass ihr Essen schmackhafter ist als unseres. An diesen Tag soll sich jeder erinnern und mit normalen Dämonenfraß kann ich wahrscheinlich keinen dazu bringen, sich an heute zu erinnern, aber dieses Essen…“, hielt ich kurz inne und sah zu Isamu. „Hat schon gleich einen Fan gefunden. Also einen Anhänger. Ich will nicht sagen, Menschenessen ist immer besser, aber es gibt dort Personen, die darauf spezialisiert sind, das Beste zu kochen, was jedem schmeckte.“

Kiyoshi schnaubte, während die anderen beiden stumm nickten und weiter aßen. Das Essen hatte gewonnen. Es würde ja sowieso keiner erfahren. „Wie gesagt, was willst du mir, einem Drachen andrehen, ha?“

Ich seufzte und sah mich um, bis mein Blick an einer Creme Brülle hängen blieb, auf der nicht nur kandierter Zucker sich befand, sondern auch ein Gerüst mit Goldblättchen verziert. Schnell deutete ich darauf und sah den Drachen an. „Diese Süßigkeit.“, meinte ich nur und sah zu, wie Kiyoshi sie nahm und mich misstrauisch anstarrte. „Man kann alles daran essen.“

Er seufzte und betrachtete noch einmal das essen, bevor er einen Löffel nahm und durch die Kruste stach. Es knackte und knisterte leicht, was ihn wohl überraschte, denn er durchstach die Kruste gleich noch mal, bevor er den Pudding auf den Löffel schob, wie auch den karamellisierten Zucker und es sich in den Mund steckte. Kurz entgleisten die Gesichtszüge, bevor er nur schnell hin und her blickte. Gejagt, als könnte jemand sein Essen stehlen. Dann aß er still weiter, wie auch die anderen.

Das hatte schon mal geklappt. Dann musste jetzt Schritt zwei her. Ich würde später ansprechen, was die Menschen besonderer machte.

Später nach dem Essen sprach ich es auch an und alle lauschten meinen Worten. Still und schweigend. Keiner sprach wirklich mit mir, was mich misstrauisch machten.

Am Ende verabschiedeten sie sich. Wir würden in einer Woche wieder zusammenkommen. Sie brauchten Bedenkzeit. Anscheinend hatte das Essen sie etwas bedenken lassen, aber würde es reichen?

Jeder war anders, aber anscheinend war keiner auf Krieg aus, zumindest kam mir keiner so vor. Was würde nur unsere Zukunft bringen?


Nachwort zu diesem Kapitel:
übermorgen geht es weiter erst :)

Das Kapitel heißt: Bindung

Kagome hat ihre Prüfungen bestanden und fliegt mit Sakura nach Frankreich,

da Sesshomaru keine Zeit hat. Valentinstag hält aber für sie eine wunderbare Überraschung bereit :)

Lasst euch überraschen, welche Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-03-28T18:12:50+00:00 28.03.2019 19:12
O man warum must du die zwei so quälen und sie getänt leben lassen das Macht mich traurig und zur Verzweiflung.
Denke an die schönen Kapitel mit dem ... den sie gemeinsam hatten und jetzt läst du sie so lang leiden du bist grausam

Hoffe du läst sie schnell wieder zusammen kommen und das für immer den sonst fäde ich das gemein und grausam von dier.


Grummel Grummel Grummeln
Von:  Narusasuketo15
2016-10-28T17:08:37+00:00 28.10.2016 19:08
Hey, ;)
hab vor 3 Tagen deine Geschichte entdeckt und muss sagen. WOW.
Einfach mega cool. Ich liebe deine Story. Dein Schreibstil gefällt mir auch sehr.
Bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht.
Freu mich jetzt schon auf das nächste Kapitel.
Mach auf jeden Fall genauso weiter, wie bieher.

MFG
Narusasuketo15
Ps: Lieblingskuchen hinstellen zum Dank für die tolle Geschichte.
Von:  DarkKagome
2016-10-22T21:16:48+00:00 22.10.2016 23:16
Wow tolles Kapitel armer Sess naja er wird das schon hin bekommen. Mach schnell weiter. Lg Kagome
Von:  Buffy12
2016-10-20T14:40:46+00:00 20.10.2016 16:40
Armer sessder hat es nicht leicht
Mach schnell weiter


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