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Gestohlene Ehre

*✲゚* Yami vs Bakura *✲゚*
von

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IBC - Bakura

Bakura schnaubte nur abfällig, als er sich das Spektakel betrachtete, dass Yami hier, größenwahnsinnig wie alle von blauem Blut, veranstaltete.

„Alter Poser, dummer Angeber“, grummelte er mürrisch vor sich hin, er konnte den Typ einfach nicht ausstehen.

Er schlich durch die Menschenmenge die sich um den Königssohn gesammelt hatte, zumindest war es eine gute Gelegenheit seinem Tagewerk nach zugehen. Denn er ließ hier und da bei einem der arglosen Wichte die Geldsäckchen mitgehen, die sie um ihre Hüfte gebunden hatten, oder zog ein paar Münzen aus den Mantelfalten der infantilen Gaffer. Besonders Lukrative Kunden rempelte er auch mal an, nur um ihnen dann noch näher zu kommen und sich beim übermäßigem Entschuldigen und Tätscheln noch mehr Beute zu ergaunern. Alles in allem lief es prima und bei der Masse an hirnlosen Affen, gelangte er schnell an eine Menge derer Habseligkeiten.
 

Von ihm aus, sollte dieser Möchtegern Pharao doch jeden Tag so eine Show abziehen, um das Volk zu belustigen. Bakura ging es völlig am Sack vorbei, was das Königliche Balg tat, ihn lockte einzig und allein nur, der Menschenauflauf der dabei entstanden war noch dazu hatte er bei dem Gedränge ein leichtes Spiel. Kurz blickte er auf, um abzuschätzen, wie lange seine Arbeitszeit noch andauern könnte, da sah er, wie sich diese ägyptische Königsmade seines Schmuckes entledigte und seine Oberbekleidung abstreifte. Überrascht starrte er die bronzefarbene Haut an, die in der warmen Sonne schimmerte, ein müdes grienen entrang sich ihm, wie konnte der Junge nur so strohdoof sein und sich nicht die königliche Blässe bewahren, die am Hof doch so geschätzt wurde. Als er es merkte, wie seine Augen für einen viel zu langen Moment auf dem Adelskind ruhten, schalt er sich und wandte sofort seinen Blick ab. Als wenn er es nötig hätte, wie der gemeine Pöbel die abgespakten Showeinlagen des Pharaohnensprösslings zu begaffen. Seine Laune sank weiter gen Gefrierpunkt, als er bemerkte, dass er doch eigentlich schon ganz gern noch einen weiteren Blick riskiert hätte, wiederholt schnaubte er und wendete stur den Blick von Yami ab.

„Versnobter Aufschneider“, fauchte er und senkte sogleich seine Stimme da er zu laut geworden war, um nicht die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

„Wichtigtuer“, maulte er dennoch weiter, da es ihn ärgerte, dass der Pharao ihn so leicht auf die Palme bringen konnte.

Er kickte wütend einen Stein weg, der vor seinen Sandalen lag und traf dabei einen der umstehenden Männer. Als dieser auf ihn losgehen wollte, entschuldigte er sich sofort bei jenem mit Handschlag und entledigte den ahnungslosen Wurm ebenfalls um sein hart verdientes Geld.

„Maulheld“, motzte er weiter, heute gingen ihm die Beschimpfungen für den Kronprinzen tatsächlich nicht aus, was musste der auch immer so einen Aufstand machen, statt schön brav zuhause bei Papi im Palast zu sitzen und sich mit Trauben füttern zu lassen?
 

Die Leute um Bakura herum begannen in plötzliches Jubelgeschrei auszubrechen und er riskierte wieder einen Blick, was sein verhasster Gegenspieler denn gerade tat, das diese Idioten so von der Rolle waren. Schluckend erblickte er den gut gebauten, jungen Königssohn auf der Bühne, der nun nur noch mit einem leichten Lendenschurz bekleidet war, wie man ihn üblicherweise zum Baden im Nilgewässer trug. Yami ließ sich ein Flüsterrohr bringen, da er nicht das Stimmvolumen eines Herolds besaß. Er wollte auch gern ein paar kurze Worte zu seinem Volk sprechen. Abermals ärgerte es Bakura, das er auch diesmal so gebannt an dem Prinzen und dessen definiertem Sixpack hängen blieb. Jetzt versuchte er sich, vor sich selbst zu verteidigen, denn den Thronfolger sah man auch nicht alle Tage halbnackt herum hüpfen. Aber was scherte ihn dieser verzogene, kleine Junge, er riss sich los von Yami und ließ sein geschultes Auge lieber noch etwas schweifen. Sicher fand er noch manch weitere, lukrative Opfer, bei denen er ein paar Langfingerübungen vollführen könnte.
 

Da fiel sein Augenmerk zufällig auf die abgelegte Kleidung des Miniatur Pharaos. Diese lag sogar relativ unbeachtet und sauber gefaltet am Rand der Bühne. Ein kurzer prüfender Blick auf das Großmaul, das da gerade auf der Empore rum zappelte, als gäbe es nichts besseres in der Mittagshitze zu tun, als diesen Schwachsinn zu vollziehen und danach die bitter eingetriebenen Steuergelder an Arme und Kranke zu verschleudern. Zumindest sah er, das Yami, dieser Hampelmann, tatsächlich im Moment nicht sein Millenniumspuzzle trug. Welches Bakura bei dessen Kleidern vermutete, die er zuvor in Augenschein genommen hatte.
 

Das könnte für ihn die Gelegenheit sein, um an den mystischen Gegenstand zu kommen. Er beeilte sich nach vorn zu gelangen und pflügte sich rabiat seinen Weg durch die Leute, indem er sie grob beiseite drängte. Blind vom Gold wurde er angezogen. Diesmal musste das Glück auf seiner Seite stehen, er spürte das Jucken in den Fingerspitzen, was ihm bisher immer ein gutes Ohmen verhießen hatte.

Heute war sein Tag!
 

Als er sein Ziel fast erreicht hatte, begannen die Zuschauer jauchzend im Chor den von Yami angestimmten Countdown herunter zu zählen. Bakura hatte nur einen kurzen verachtenden Blick für ihn übrig. Geübt durchwühlte er die Kleidungsstücke solange noch alle abgelenkt waren. Er spürte schon die pulsierende Macht, der er näher kam und die nun zum ergreifen Nah war. Noch eine Schicht Stoff die er beiseite streifen musste und schon würde er das ersehnte Stück in Händen halten.

Wenige Meter neben sich, hörte er es Platschen und er bekam einige der Wasserspritzer ab, um die das heutige Spektakel ging, was ihn aber nicht weiter interessierte. Das was seine Aufmerksamkeit fesselte lag vor ihm - das Sennenlot.

Andächtig strich er mit der Fingerspitze über die goldenen Kanten und das Artefakt begann zu glühen. Gierig umschloss er es mit seinen Händen - endlich hatte er gewonnen.

Jedoch spürte er daraufhin, wie die Aufmerksamkeit vieler Augen plötzlich auf ihm ruhte, was ihn inne halten lies. Verstohlen blickte Bakura sich um, dann zu Yami, der ihn mit leuchtend violetten Augen direkt ansah.
 

„Und nun, da ich meinen Teil erbracht habe“, schmetterte er und zeigte auf den Dieb, „möchte ich meinen treuen Sicherheitsbeauftragten nominieren.“

Bakura hätte ihm am liebsten den Hals umgedreht, ihn gevierteilt, ihn den Schakalen vorgeworfen und dann immer noch Gift und Galle gespuckt. Wie konnte ihn dieses Monster nur so verhöhnen und verunstalten und dem Volk so etwas erzählen. Pah, als ob er jemals im Dienste des Pharaos stehen würde, eher würde er mit einer Kobra Tango tanzen. Dennoch versuchte er besonnen zu bleiben und sondierte die Lage, bevor er sein weiteres Handeln entschied.

Der Fluchtweg war ihm abgeschnitten und somit ein Rückzug momentan unmöglich. Die Leibgarde und das Volk hatten ihn gesehen. Einzig der Gedanke den Pharao zu blamieren, wenn er flüchten würde, ließ seine Mundwinkel zucken, aber für diesen Spaß, war ihm seine Haut zu teuer. Knurrend legte er seine auf ewig unerreichbar gewesene Beute wieder zurück und richtete sich auf. Böse funkelte er das Pharaossöhnchen an, den dies jedoch völlig kalt lies.

„Er ist ein bisschen schüchtern“, heizte dieser die Menge an, „einen kräftigen Applaus für Bakura bitte“, forderte er und die Massen gehorchten und Klatschen appellierend, so das Bakura sich gedrängt sah, mitten auf die Bühne zu treten.

„Diese Schmach bekommst du zurück“, zischte er, als er nahe genug an Yami herangetreten war, „mich als Sicherheitsbeknackten auszugeben ist die größte, demütigenste Beleidigung die du mir je öffentlich hättest bereiten können.“

Yami grinste triumphierend und begrüßte den Dieb überschwänglich auf dem Podium, wohlweislich, das er ihn damit noch mehr reizte.

„Du machst mich, den König der Diebe damit zum Gestank und Gespött meiner ganzen Zunft“, beschwerte er sich, so dass es nur Yami mitbekam.

„Vielleicht wäre es ja ganz praktisch, wenn du dich nicht mehr in den Spelunken zeigen kannst“, grinste dieser zurück, doch dann überging er das Geplänkel mit dem Dieb.
 

„Darf ich dich bitten, deine Kleidung abzulegen“, fragte er ihn mit einer zuckersüßen Stimme, bei der ihm Bakura am liebsten ins Gesicht gekotzt hätte.

„Heuchler“, giftete er und entledigte sich vorsichtig, seiner Gewänder, wobei er darauf achtete, dass ihm nicht versehentlich eines seiner Beutestücke herauspurzelte.

Auffordernd hielt ihm Yami die Hand hin, um die Kleidung an sich zu nehmen. Nur widerwillig fügte sich der vorgeführte Räuber und gab dem Königssohn seine Sachen.

„Du solltest mir immer so sklavisch zu Diensten sein, Pharaonen Schönling, das steht dir viel besser“, zumindest diese kleine Spitze wollte sich Bakura bei dieser haushohen Niederlage, die ihn gerade ereilte, noch gönnen.

Doch Yami lächelte unbeirrt weiter und legte die Kleidung des Königs der Diebe zu seiner eigenen. Dann trat er wieder auf Bakura zu.

„Jetzt noch mal einen kräftigen Applaus für Bakura bitte.“

Dabei gab er ein Zeichen an einige seiner Bediensteten, die sofort folgten und einen weiteren Eimer mit Eiswasser von dem Gletscher aus den Bergen herbei brachten.

„Hast du noch ein paar letzte Worte für uns?“, erkundigte er sich höflich.

„Klingt nach einer Hinrichtung“, argwöhnisch funkelte er Yami an.

„Immer eine Spur schwarzen Humor auf den Lippen“, lobte ihn Yami und machte fröhlich plaudernd weiter, wie ein professioneller Moderator. Er gab dem Volk das vertraute Handzeichen, woraufhin diese begannen den Countdown noch einmal herunter zu zählen.

„5... 4... 3...“

Hinter Bakura wurde der Kübel nach oben gewuchtet.

„2... 1...“

Dann Platschte es über ihm herein. Alles ging so schnell, dass Bakura schreien wollte, als ihn das Wasser eisigkalt im Nacken erwischte, und der nächste Schwall über seinen Kopf ging und binnen Sekunden war er pitschnass und zitterte tatsächlich unter der heißen Ägyptischen Sonne vor Kälte.
 

Yami hatte gleich ein breites Linnentuch für ihn parat und legte es dem Dieb um die Schultern, damit er sich abtupfen konnte. Wobei er dicht genug heran kam, um ihm ins Ohr flüstern zu können.

„Lauf Bakura, lauf“, riet ihm Yami, „diesmal war es äußerst amüsant, dir eins auszuwischen, wenn ich dich jedoch das nächste Mal sehe, bin ich vielleicht nicht so gnädig nur meinen Spaß mit dir zu haben und du landest bei Brot und Wasser im Verließ.“
 

Eiskalt drehte er sich wieder dem Publikum zu und ließ einen überfahrenen Dieb auf der Tribüne stehen, der sich gerade tatsächlich so fühlte, als hätte ihn eine Dampfwalze erwischt. Yami stand am vorderen Rand der Bühne und liebäugelte mit den Massen. Er zog sie weiter in seinen Bann und Bakura trollte sich geschlagen von dem Podest. Dampfend vor Wut warf er das königliche Badetuch in den Staub, nachdem er sich trocken gerubbelt hatte und zog sich eilig seine Überwürfe an.
 

Erst als er die Königsstadt in rasantem Galopp hinter sich gelassen hatte, zügelte er sein Pferd, um es nicht zuschanden zu reiten. Nun wollte er sich mit dem Anblick des geraubten Goldes, zumindest ein kleines bisschen Genugtuung verschaffen. Er ließ seine Hand in den Mantel gleiten, wo er seine Beute zu verstecken pflegte, aber da war nichts. In seiner Raserei hatte er es nicht mitbekommen, dass seine Kleidung viel zu leicht war. Auch fühlte er in seinen anderen Kleiderfalten der Beute nach, aber es war nicht einmal mehr ein Krümelchen Gold da. Verzagt suchte er weiter, bis seine Fingerspitzen über ein Stück zerknüllten Papyrus streiften.
 

Er konnte sich schon denken von wem das war.
 

„Das Gute wird am Ende immer siegen.“
 

Er hatte das letzte Wort noch nicht gelesen, da zerriss er das gelbliche Papier schon in tausend Fetzen. Fluchend und mit übelsten Verwünschungen für das Königshaus übergab er die Schnipsel dem Wind.
 

Für diese elendige Schmach würde er Yami bluten lassen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mimmy-chan
2014-11-15T23:10:38+00:00 16.11.2014 00:10
XDDD Oh der arme Bakura!

Da hat man sich richtig mit ihm geschämt.
Und das obwohl klar war, dass Yami das richtige getan hat, als er ihm das Gold
wieder abgenommen hat, um es wahrscheinlich den Bürgern zurück zu geben.
Außerdem hat ihm erstens eine Ausrede und eine Ablenkung geschenkt, damit
er für sein diebisches Tun nicht erwischt wird. Das ist eigentlich alles nett. Trotzdem.
Armer Bakura.
Das wird wohl das erste Mal gewesen sein, dass er in Eis gebadet hat. *lach* Und das
ist schon für geübte eine große Überwindung.

Es wäre spannend eine Revanche für die Eisdusche zu lesen. Wird es eine geben?
*schief grins*

Bitte immer schön weiter schreiben, deine Geschichten sind klasse! o(^.^)o

PS: Finde ich ürbigens süß, dass du bei der Nominierung an mich gedacht hast. Leider hatte ich wirklich viel zu tun in letzter Zeit. Dennoch danke. X3

chuchu Mimmy-chan
Antwort von:  jyorie
16.11.2014 14:05
Hi^^

XD danke für dein Kommi, hab mich sehr gefreut von dir zu lesen.

hi hi ... ja, mir hat Bakura hinterher auch ziemlich leid getan, und beim durchlesen hab ich mir gedacht, das Bakura vielleicht ja doch etwas recht hat, wie er über den Pharao denkt, ich finde Yami ist teils schon recht böse rüber gekommen.

hm .. schade, aber ich kann es verstehen, ich hatte auch nicht wirklich Zeit als ich nominiert wurde, Aber dann am ersten Abend bis ein Uhr gesessen und am zweiten noch bis 2 Uhr nachts um die beiden Geschichten fertig zu bekommen.

Wünsch dir ein schönes WoEnd
Liebe Grüße
Jyorie


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