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Low of Love

von

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Midori

Als sie zurück im Revier war, wäre Natsuki am liebsten in das Büro ihres Commander gestürmt um ihrem Ärger Luft zu verschaffen, weil man sie zum Babysitter degradiert hatte. Doch um sich diesem hart Kampf zustellen, fehlte ihr einfach die Lust. Also ging sie in ihr Büro und begann sich dort die Briefe durch zu lesen. Sie war kein Profi, besaß dafür jedoch gute Menschenkenntnis.
 

Als Mai später ins Büro kam, hatte sie einen Karton mit frischen Donuts in der Hand und balancierte zwei Becher mit Kaffee darauf. Einen Becher stellte sie auf Natsukis Seite des Schreibtisches, den anderen auf ihre Seite, während sie den Karton in die Mitte des Schreibtisches legte. Dabei bemerkte sie, dass ihre Kollegin kein einziges Mal aufgesehen hatte, sondern nur nachdenklich über den Briefen hockte und auf ihrem Stift herumkaute.

Als Natsuki nach zehn Minuten immer noch nicht aufschaute meinte Mai: „Da liegen fünf lecker Donuts, die nach deinem Namen schreien.“

Erst jetzt hob Natsuki den Kopf: „Hä, was?“, meinte sie als sie aus ihren Gedanken gerissen wurde.

„Wo bist du nur mit deinen Gedanken? Über was grübelst du gerade nach?“ fragte Mai.

„Ganz ehrlich, mit den Briefen stimmt irgendwas nicht“, antwortete Natsuki.

Sie nahm einen der ersten zwei Briefe, ging um den Schreibtisch herum und legte sie vor Mai hin. „Lies dir mal den ersten Briefe durch“, bat Natsuki.

Mai tat was ihre Kollegin sagte. Als sie beide gelesen hatte, schaute sie ihre Partnerin fragend an.

„Fällt dir was auf?“, fragte Natsuki.

„Naja, der erst Brief klingt nach einem Brief, den jemand geschrieben hat dessen Herz gebrochen wurde und andere ist ein einfacher Drohbrief.“

„Richtig, meine Bauchgefühl sagt mir ,dass da was nicht stimmt“, erläuterte Natsuki.

„Aber Natsuki, wer auch immer diesen Brief geschrieben hat, ist bestimmt nicht der erste Irre, der vor gibt in sein Opfer verliebt zu sein.“

„Das mag zwar sein aber mein Bauchgefühl hat mich bis jetzt noch nie im Stich gelassen“, erwiderte ihre Partnerin.

„Zu schade, es wird Monate dauern bis wir die Briefe nach Tokyo geschickt haben, weitere Monate bis sich irgendein Experte die Briefe ansieht“, sagte Mai frustriert.

Mai schaute auf ihre Uhr und fragte: „Hast du nicht gleich deinen Termin bei deinem Doc?“

„Ja leider, ums ich zu dem Blöden.....“, in diesen Moment stockte sie kurz, dann grinste sie verschwörerisch.

„Oh, ich kenne diesen Blick. Du führst was im Schilde und das ist bestimmt gegen die Vorschriften“, tadelte Mai Natsuki.

Natsuki legte sich gespielt die Hände auf ihr Herz und meinte entsetzt: Ich? Ich doch nicht.“

Dann schnappte sie sich die Briefe und verließ das Büro.
 

Mai folgte ihr und fand ihre Freundin am Kopierer des Reviers wieder, wo sie jeden einzelnen Brief kopierte.

„Was!“, rief Mai, senkte aber sofort die Stimme zu einem leichten Flüstern. „Was zum Teufel, hast du vor?“

„Naja, brauchen doch die Meinung eines Psychologens oder nicht? Rein zufällig bin auf dem Weg zu einem.“ meinte Natsuki unbekümmert.

„Du willst was?!“ rief Mai, senkte aber erneut die Stimme als ein Kollege vorbei kam.

„Bist du des Wahnsinns, du kannst nicht Beweise, die mit einem Fall zu tun haben zu deinem Psychologen bringen.“

„Es sind Kopien von Beweisen.“ , rechtfertigte sich Natsuki.

„Du weißt ganz genau, dass die vor Gericht nicht zugelassen werden, sein Gutachten ebenfalls nicht. Man würden deinem Psychologen Befangen vorwerfen, weil er dein Psychodoc ist....“

„Hey, wer sagt denn, dass wir die Briefe vor Gericht brauchen werden? Ich will nur eine Bestätigung zu meinem Bauchgefühl und außerdem spare ich dem Steuerzahler jede menge Unkosten.“

Sie ging an Mai vorbei und klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter

„Vertrau mir“, sagte sie.

Mai sah ihrer Partnerin nach, wenn Haruka das heraus fand, würde sie ihnen den Kopf abreißen. Garantiert.
 


 

****
 

Aufgrund von Einsparungen der Stadt, gab es keinen Psychologen, der nur für die Polizei arbeitete. Deswegen hatte die Stadt einen zivilen Psychologen unter Vertrag genommen. Natsuki fuhr auf den Parkplatz des Bürogebäudes. Und atmete tief durch, bevor sie sich von der Ducati schwang.

Der Warteraum der Praxis war in warmen Farben getauchten, alles wirkte sehr gemütlich. Selbst die Stühle waren sehr bequem. Natsuki setzte sich hin und blätterte gelangweilt in einem uralten Magazin. Natürlich hatte sie die Strategie hinter diesem Raum sofort erkannt. Das ganze diente dazu, dass die Leute die hier her kamen sich wohl fühlten, und je wohler sie sich fühlten um so mehr waren bereit zu Reden. Die Tür des Warteraums öffnete sich und Akane, die Assistentin vom Doc, kam herein.

„Detektiv“, sagte die Braunhaarige mit dem kleinen Pferdeschwanz. „Doktor Sugiura hat jetzt Zeit für Sie.“

Natsuki nickte, stand auf und folgte ihr in das Büro des Doktors.

Der Raum, den Natsuki betrat, war eben falls gemütlich und warm gehalten wie alles in der Praxis. Wie gesagt alles Teil der Strategie.

Doktor, Midori Sugiura, hatte lange, rote Haare, die sie zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte, trug ein dunkelblaues Bürokostüm und saß an ihrem Schreibtisch, studierte dort eine Akte. Hob jedoch den Kopf als Natsuki eintrat.

„Guten Tag, Detektiv“, begrüßte Midori sie freundlich und reichte ihr die Hand.

„Bitte nennen sie mich Natsuki.“, sagte Blauhaarige.

Damit hatte Natsuki das Spiel eröffnet, Midori würde alles tun um hinter Natsukis Fassade zu blicken und Natsuki wiederum würde alles tun damit sie das nicht schaffte. Es ging schließlich nur darum eine Stunde durch zu halten. Damit Haruka zufrieden war.
 

Midori deute an, dass sich Natsuki setzen sollte.

„Ich habe mich mit ihrer Personalakte beschäftigt. Sehr beeindruckend, sie haben bei der Aufklärung ihrer Fälle eine Quote von achtzig Prozent und bei ihren Verhaftungen haben sie sogar eine Quote von neunzig Prozent. Das ist allerdings sehr beeindruckend.“ meinte die Psychologin anerkennend.“

Natsuki zuckte mit den Schultern, „Was soll ich sagen, ich bin gut, indem was ich tue.“

„Aber“ ,sagte Midori „Da gibt es auch sehr viele Ermahnungen wegen Verstöße gegen Vorschriften,

Disziplinlosigkeit und Respektlosigkeit gegenüber eines Vertreters einer andern Justizbehörde.“

„Ich verstoße nicht gegen Vorschriften.“, meinte Natsuki „Ich biege sie nur, und wegen der Respektlosigkeit. Naja, ich und meine Partnerin haben eine Fall indem es um einen Serienkiller ging. Deswegen hatte man uns so einen Kerl aus der Hauptstadt geschickt der meinte alles besser zu wissen. Ich habe nur ihm die Meinung gesagt.“

„Und ihm am liebsten den Arm gebrochen.“, fügte Natsuki gedanklich noch hinzu.

„Und die Sache als Sie in Tokyo gearbeitet haben?“ meinte Midori „Bevor nach Sie nach Fuka kamen, waren sie beim SWAT Team tätig. Ich habe mit Vorgesetzten Major Masashi Takeda gesprochen. Er lobt in höchsten Tönen. Allerdings wollte er mir nicht sagen, wieso Sie das Team verlassen haben. Wollen Sie mir erzählen warum?“

„Mir war das Essen in der Cafeteria zu teuer.“ sagte Natsuki sarkastisch. Bleib ganz ruhig, geh nicht auf die Fragen ein. Immer schön die Maske aufrecht halten. Bald hast du es geschafft.

„Ich kann Ihnen nicht helfen, wenn sie nicht mit mir reden.“ meinte Midori „Aber, wenn sie Spielchen spielen wollen. Nun gut, das kann ich auch.“ Sie verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.

„Erzählen Sie mir von dem Vorfall von vor drei Monaten.“, kam es von Midori.

Natsuki zuckte dabei zusammen.
 

„W-was wollen sie wissen?“, fragte Natsuki, die von dieser Frage vollkommen überrascht worden war.

„Sagen Sie mir, was sie dazu gebracht hat diesen Mann anzugreifen?“

„Diese Gespräch ist beendet.“, fauchte Natsuki und ging in Richtung Tür.

„Vor was laufen sie davon?“, diese Frage traf Natsuki wie ein schlag, ließ sie zögern den Türgriff zu berühren.

Natsuki drehte sich langsam um.

„Durch diese Gespräch sind mir sehr viele dinge über sie klar geworden.“, fuhr Midori fort „Sie sind sehr stolz, auch auf das was sie leisten. Sie sind auch sehr Stur, wenn sie sich in eine Sache verbissen haben, geben sie nicht auf. Aber Sie tragen auch eine schwere Last mit sich herum, finden sie nicht, dass es an der Zeit ist, diese Last los zu werden? Ich bin nicht ihr Feind Natsuki, lassen Sie mich ihnen helfen.“ Midori streckte Natsuki die Hand entgegen, für einen Moment rangen Sturheit und Stolz mit ihrer Vernunft. Doch schließlich schlug Natsuki in die Hand ein

„Sie sind echt gut, wissen die das?“, sagte Natsuki

Sie würde mit Midori über das was vor drei Monaten passiert war reden, aber nicht über Nao, das ging sie nichts an. Da fiel ihr etwas dringendes ein.

„Doc, können Sie mir einen Gefallen tun?“, fragte Natsuki „ Ich arbeite da an einem Fall und bräuchte ihre Hilfe“

„Natsuki, Sie wissen doch, dass...“, wollte Midori sagen, doch Natsuki unterbrach sie:

„Hey, Sie sollen nur eine Ahnung von mir bestätigen und nicht gleich in den Zeugenstand treten,“

„Sie verstoßen gerne gegen die Vorschriften, stimmts?“, kommentierte Midori und setze sich wieder hinter ihren Schreibtisch. Natsuki zog die Drohbriefe aus ihrer Jackentasche hervor, legte sie Midori auf den Tisch.

„Das sind die Drohbriefe von dem Fall an dem ich gerade arbeite.“ erklärte sie.

„Mein Problem ist folgendes, dieser Brief hier.“ Hob den ersten Brief hoch und zeigte ihm Midori.

„Er klingt für mich einfach nicht wie ein Drohbrief sondern eher wie ein Liebesbrief, den ein Verflossener geschrieben hat.“

Midori wollte schon was sagen, aber Natsuki unterbrach sie wieder: „Ja, ich weiß was sie sagen wollen. Nicht der erste Irre und so weiter. Aber, wenn Sie die andern Brief lesen. Sie sind so kalt und berechnend, geschrieben. Ich... weiß nicht, ich habe das Gefühl als ob ich es mit zwei Personen zu tun habe, oder mit zwei Persönlichkeiten.“

Sie schien Midoris Interesse geweckt zu haben, weil diese beugte sich etwas nach vorne.

„Also Gut, Natsuki.“ sagte sie. „Ich werde mir die Brief anschauen“

„Danke“, sagte Natsuki und gab Midori ihre Handynummer: „Wenn sie was haben, dann rufen Sie mich an“
 

Natsuki schaute auf ihre Uhr, Gott sei Dank ,die Stunde war rum.

Sie drehte sich um und wollte gehen, als Midori rief: „Ach und Natsuki? Sie brauchen sich keine Sorgen wegen weiterer Terminen machen. Commander Haruka hat schon Termine für drei Monate voraus gemacht.“

Damit war die letzte Möglichkeit sich irgendwie davor zu drücken dahin. Natsuki wusste, dass Midori Haruka berichten würde, ob sie am fraglichen Tag da war oder nicht.

„Vielen Dank, Commander“, knurrte sie als sie mit dem Fahrstuhl runter fuhr.

Ihre Laune wurde schlechte als sie daran dachte, dass sie nächste Woche ihren Job bei Shizuru antreten musste. Das konnte heiter werden.



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