Zum Inhalt der Seite

Shinri

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Demaskiert

19. Kapitel - Demaskiert
 

Die Profibändiger Arena, in welcher die Siegesrede von Amon stattfand, war von Robo-Panzern umstellt, welche sicher stellen sollten, dass kein ungebetener Gast der Versammlung beiwohnte. Beifall ertönte, als Amon und seine Anhängern auf einer von künstlich erzeugtem Nebel umgebene Plattform, welche aus dem Boden kam, erschienen. „Ich danke euch, dass ihr an diesem historischen Tag hergekommen seid.“, begann Amon und hob eine Hand, ehe er diese zusammen mit dem anderem hinter seinem Rücken verbarg. „Als ich ein kleiner Junge war, tötete ein Feuerbändiger meine ganze Familie und entstellte mein Gesicht. Mit diesem tragischem Tag begann meine Mission, die Welt zu equalisieren.“ „Du lügst doch, Amon!“, unterbrach ein lauter Ruf von einer Tribüne die Geschichte des Anführers der Equalisten. Sofort wandten sich alle Blicke den beiden Uniformierten zu, die dort standen und in diesem Augenblick ihre Masken vom Gesicht rissen. Es waren Avatar Korra und Mako von den Feuerfrettchen. „Oder wie du wirklich heißt; Noatak!“, fügte Korra klar vernehmlich hinzu. Die Menge wurde unruhig und begann laut durcheinander zu reden. Der Leutnant beugte sich zu Amon hinüber. „Sollen wir sie ausschalten?“, fragte er den Mann mit der Maske, doch dieser hob beschwichtigend eine Hand. „Nein. Beruhigen wir uns. Wir haben vom Avatar nichts zu befürchten. Hören wir, was Korra zu sagen hat.“ Daraufhin begann der Avatar ihre Version der Geschichte zu erzählen: „Amon hat euch alle belogen! Nicht die Geister haben ihm die Macht gegeben, Menschen das Bändigen zu nehmen! Er bändigt Blut, um das zu erreichen! Amon ist ein Wasserbändiger!“ Die Menge gab einen empörten Schrei von sich. „Was soll dieser Unsinn?“, fragte der Leutnant Amon. Dieser trat vor. „Du bist verzweifelt, Avatar. Du erfindest Lügengeschichten über mich, weil dir nichts besseres mehr einfällt.“ „Die Geschichte mit dem Feuerbändiger stimmt nicht! Sein Vater war Yakone und sein Bruder lebt; Ratsmitglied Tarrlok!“, lies der Avatar die Menge wissen. Der Blick des Leutnant verfinsterte sich, als er auf Amon ruhte. Aya lies ihren Blick kurz über beide Männer gleiten, ehe sie diesen wieder dem Avatar auf der Tribüne zu wandte. „Eine amüsante Geschichte, aber ich werde euch die Wahrheit zeigen.“ Mit diesen Worten nahm Amon seine Maske ab und ein erschrockener Aufschrei rollte durch die Menge, als er dadurch eine Brandnarbe auf seinem Gesicht enthüllte. Der Mann deutete auf sein entstelltes Gesicht. „Das hier hat mir ein Feuerbändiger angetan!“ Die versammelten Anhänger starrten Korra wütend an. „Was? Das ist die Wahrheit! Er ist ein Wasserbändiger!“ Doch niemand schenkte ihr Glauben. Sie tauschte einige Worte und Blicke mit ihrem Begleiter, ehe sie sich zum Gehen wandte und sich den Equalisten stellten, welche sie gefangen nehmen wollten. „Ich würde noch bleiben, Avatar. Du verpasst sonst das Beste!“, meinte Amon, der wieder seine Maske trug, ruhig und eine Plattform wurde in der Mitte der Bühne hochgefahren. An den vier Säulen, die sich darauf befanden, waren die letzten vier Luftbändiger gekettet, welche sich nun ihrem unausweichlichen Schicksal stellen mussten.
 

„Heute Abend werde ich die Welt von den Luftbändigern befreien. Für immer!“, verkündete Amon seinen Anhängern laut mit ausgestreckten Armen. „Amon, lass sie gehen!“, befahl Korra wütend. Der Anführer der Equalisten blieb gelassen. „Du kannst gerne runterkommen und versuchen, mich zu hindern.“ Der Avatar sah aus, als täte er nichts lieber, als diese Herausforderung anzunehmen, doch ihr Freund hielt sie zurück. „Ich werde dem Avatar eine Kostprobe meiner Macht geben!“ Mit diesen Worten ging Amon auf die Luftbändiger zu, doch ehe er sie erreichen konnte schlug ein Blitz neben ihm ein. Mit einer gekonnten Rolle rettete er sich aus der Gefahrenzone, ebenso wie die übrigen Equalisten, die aus dem Weg sprangen. Korra und ihr Begleiter nutzen ihre Feuerbändigerfähigkeiten dazu, um an der Wand entlang zu laufen, um zur Bühne zu gelangen. Ein Equalist nach dem anderen wurde von der Bühne gebändigt. Der Avatar lief zu den Gefangenen und schmolz die Ketten mit einem kleinen Feuer, während Mako das Mädchen in Schach hielt, welches an Amon´s Seite war. Kaum war Tenzin frei, half er dem Feuerbändiger im Kampf und fegte den Leutnant und den letzten Uniformierten von der Bühne. In der Zwischenzeit befreite Korra die anderen. Schließlich erwischte ein Luftstoß auch Amon und er verlor den Boden unter den Füßen und flog von der Bühne. Korra scheuchte die Luftbändigerkinder in den Backstagebereich und die anderen folgten ihnen. Dann machten sich Tenzin und seine Kinder auf, den Rest der Familie zu befreien. Mako und Korra blieben zurück, um ihnen Zeit zu verschaffen.
 

Ein Feuerstoß versperrte die Sicht auf die Luftbändiger. Sie schreckten herum. Es war das Mädchen mit der Maske. Die Bändigerin unter Amon´s Leuten. Aya nahm eine kampfbereite Pose sein und Mako und Korra folgten ihrem Beispiel. „So leid es mir auch tut, ich kann euch nicht gehen lassen.“, meinte Aya und begann Feuerstöße auf die beiden abzufeuern. Mako wehrte diese ab und konterte geschickt. Doch mit einem Lufttritt gelang es Aya ihn von den Füßen zu fegen, doch ehe sie an ihn heran langte, war es Korra, welche sie mit einem Tritt zu Boden warf. Schwer atmend stand sie über dem Mädchen, welche versuchte sich aufzurappeln. „Es ist vorbei.“, sagte Korra und sah auf Aya herab. Mako war zu ihr getreten. Aya grub ihre Nägel in den Boden. „Nein... Ist es nicht...“, murmelte sie und mit den Händen vollführte sie eine Art Handstand, während sie herumwirbelte und mit ihren Füßen einen Luftstoß bändigte, welcher Korra und Mako durch die Luft wirbelte. Dann kam das Mädchen mit der Maske wieder auf die Beine. Ehe ihre Gegner aufstehen konnten, bändigte sie das herumliegende Baumaterial und sorgte mit steinernen Fesseln dafür, dass sie nicht vom Fleck kamen. „Ich hege keinen persönlichen Groll gegen euch.“, lies Aya die Beiden wissen, „Aber ich kann nicht zulassen, dass ihr Amon´s Pläne durchkreuzt.“ „Du bist doch auch eine Bändigerin. Wie kannst du wollen, dass Amon alle Bändiger auf der Welt auslöscht?“, fragte Korra und versuchte verzweifelt sich zu befreien. Wenige Zentimeter vor ihnen, blieb das andere Mädchen stehen. „Er nutzt seine Fähigkeiten gut. Er will die Welt zu einem besseren Ort machen. Ein Ort ohne Gewalt. Ohne Tyrannei.“ Sie sah auf die Gefangenen herab und ballte die Fäuste. „Wie viele Bändiger tyrannisieren Nichtbändiger und stellen sich mit ihren Fähigkeiten über sie? Viele unschuldige Menschen werden durch Bändiger verletzt, oder sogar getötet. Es kann so nicht weiter gehen. Und ich bin froh meinen Teil zu einer neuen Weltordnung beizutragen, wenn es dem Frieden dient.“ „Aber das ist falsch!“, rief der Avatar aus, „Nicht alle Bändiger sind schlecht.“ „Das ist mir bewusst.“, sagte Aya, „Doch leider gibt es keine andere Lösung. Es tut mir Leid.“ „Doch die gibt es.“, widersprach Korra. Aya zögerte und lies die Hände sinken. In ihrem Kopf begann alles zu kreisen. Aya´s Unaufmerksamkeit nutzend, befreite Korra sich und Mako mit einer gekonnten Bändigerbewegung. Aya stolperte rückwärts und Korra schleuderte ihr mehrere Gesteinsbrocken entgegen. Diese war unfähig sich zu wehren und war so ein leichtes Ziel für die Angriffe, der Beiden. Dann traf ein letzter Brocken ihre Maske. Diese begann zu splittern und zerbarst, als Aya zu Boden ging und auf die Knie fiel.
 

Fassungslos starrte Korra das Mädchen an, das vor ihnen saß. „Shinri?“, rief sie schließlich ungläubig aus. Das Mädchen rührte sich nicht, sondern starrte nur wie in Trance ins Nichts. Auch Mako schien perplex, doch er fasste sich schnell, warf Shinri alias Aya einen kurzen Blick zu, ehe er sich an Korra wandte: „Wir müssen hier raus.“ Korra warf Shinri einen letzten Blick zu, ehe sie nickte und mit Mako den Raum verlies.
 

Shinri zitterte am ganzen Körper. Ihr Kopf schien explodieren zu wollen, ihre Glieder gehorchten ihr nicht mehr und ihre Gedanken schwirrten ziellos umher. Was war die Wahrheit? Was waren ihre wahren Gefühle? Was waren ihre eigenen Gedanken? Ein Schrei entfuhr ihr und sie grub ihre Finger in ihr Haar. Zahllose Bilder erschienen vor ihrem geistigen Auge. Korra. Hasook. Asami. Bolin. Mako. Tenzin. Pema. Jinora. Ikki. Meelo. Ihre Freunde... Ihre neue Familie. Und dann war da Amon. Der charismatische Mann, der sie mit seinen Ideen überzeugt hatte, doch er hatte nicht mit allem Recht. Und als ihr das klar geworden war, hatte er, der Wasserbändiger, seine Fähigkeiten dazu eingesetzt, sie all das vergessen zu lassen, damit sie ihm weiterhin willenlos und ohne jegliche Zweifel diente. Zuvor war sie ihm aus überzeugend gefolgt und auch wenn sie Gewalt und Hass verabscheute, hatte sie um des Friedens willens gehorcht. Und wären seine Ziele aufrichtig gewesen, wäre sie ihm bis in den Tod gefolgt. Doch er war zu weit gegangen. Sie hatte ihm vertraut und an seine Ideale geglaubt. Doch Korra und ihre Freunde hatten ihr die Augen geöffnet. Es gab noch andere Wege. Andere Lösungen. Andere Mittel als Gewalt. Andere Gefühle als Hass. Nicht alle Bändiger waren schlecht und natürlich nicht alle Nichtbändiger gut. Man konnte die Menschen nicht einfach so be- und verurteilen. Vieles entpuppt sich auf den zweiten Blick anders, als es auf den ersten wirkt. Es gab keine vollkommenen Menschen. Jeder hatte Fehler, doch jeder ist zu guten Taten fähig. Der Avatar hatte eindrucksvoll bewiesen, dass man seine Kräfte zum Wohle und zum Schutze der Menschen einsetzen kann. Und auch sie konnte etwas tun, um den Frieden der Welt zu bewahren. Um ihre Freunde zu beschützen.
 

Keuchend kämpfte sich Shinri zurück auf die Knie. Ihre Hände zitterten immer noch, als sie sich mit diesen vom Boden abstütze und schließlich auf die Füße kam. Noch einmal schüttelte sie den Kopf, um den hypnotischen Einfluss völlig abzuschütteln. Sie musste helfen. Sie musste Korra und den anderen helfen. Sie konnte doch nicht tatenlos dabei zusehen, wie Amon ihnen, die mit ihren Kräften den Menschen halfen, die Bändigerfähigkeiten nahm. Sie tat einen tiefen Atemzug, dann sprintete sie los, um Amon zu folgen, welcher sich an die Fersen seiner Widersacher geheftet hatte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2015-10-05T19:36:02+00:00 05.10.2015 21:36
Cool
Jetzt bin ich gespannt wie es weiter gehen wird.
Antwort von:  Yumiko_Youku
05.10.2015 22:29
Danke. :)


Zurück