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Lebensretter

vertraue dir selbst
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel hat mich fast umgebracht. Ganz ehrlich. Ich hatte mir vorgenommen, immer wieder ein bisschen zu schreiben, was ich auch gemacht habe, aber ich glaube davon werde ich wieder abkommen. Einfach, weil es nicht so funktioniert hat, wie ich es mir vorgestellt hatte. XD
Wie auch immer, viel Spaß beim Lesen. :) Komplett anzeigen

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Detektivarbeit

Naruto, der Hinata mit sich mit geschleppt hatte, klopfte an Sakuras Krankenzimmertür und öffnete diese jedoch ruckartig, ohne auf eine Antwort zu warten.

„Wunderschönen guten Ta- hö?“, unterbrach er sich selbst und blieb stehen, sodass Hinata in ihn hineinlief und zurück stolperte.

„Sorry, alles okay?“ Er drehte sich schnell zu ihr um und betrachtete besorgt ihr Gesicht, welches sie sich hielt.

„A-alles gut“, erwiderte sie.

„Du bist zu laut“, ertönte eine genervte Stimme und er wandte sich wieder ins Inneren des Zimmers. Der Grund, wieso er so erstaunt und prompt stehen geblieben war, stand direkt vor ihm, ein paar Zentimeter kleiner als er, schwarze, glatte Haare und warf ihm einen abschätzigen Blick mit seinen dunklen Augen zu.

„Du … du hast mich eben überrascht.“ Dieser Konter hörte sich eher wie eine Rechtfertigung an und war nicht unbedingt die beste Antwort, die er jemals seinem besten Freund gegenüber geäußert hatte.

„Trottel.“

„W-was machst du eigentlich hier?“

Auf diese Frage antwortete Sasuke mit hochgezogenen Augenbrauen und blickte kurz in Richtung Sakura, die gut gelaunt auf ihrem Bett saß, neben sich einen großen, bunten Blumenstrauß.

„Du hast ihr Blumen mitgebracht?“, wollte Naruto verwundert wissen.

„Die sind nicht von Sasuke.“ Es war Sakura, die antwortete. Sie blickte den Strauß einen Moment an und sah dann wieder zu ihnen.

Okay. Änderte aber nichts an seinem Fragezeichen über dem Kopf. Sasuke hatte wirklich eine Woche gebraucht, bis er es geschafft hatte, sie zu besuchen und nun tat er so als wäre das, das Normalste der Welt. Und von wem war dieser Strauß?

„Sakura, wie geht’s dir?“ Hinata ging an Naruto vorbei und stellte sich neben das Bett. Ihm fiel erst jetzt auf, dass nach dieser Äußerung keiner mehr etwas gesagt hatte und sie geschlagene drei Minuten stumm und starr wie Salzsäuren hier gestanden waren.

„Gut. Die Ärzte meinten, ich könne am Freitag entlassen werden. Endlich. Sasuke hat mir jetzt zwar seinen Laptop vorbeigebracht, aber daheim am PC lässt es sich immer noch am Besten arbeiten.“

Unbewusst biss Naruto sich auf die Lippe, was höllisch weh tat, aber so stellte er zumindest fest, dass er nicht träumte. Also irgendwie … Nicht, dass er sich nicht freute oder so, nur was genau sollte das gerade bitte?

War ja fast so als wären sie längst ein Paar.

„Ist ja … lieb.“

„So ein Eisklotz ist er nämlich gar nicht“, erwiderte Sakura ein wenig zu laut und zwinkerte Sasuke zu, der seufzte.

„Ich geh mal. Bis dann.“ Sasuke hob seinen Arm zum Abschied und lief dann an Naruto vorbei, der immer noch direkt vor der Tür stand und verschwand, bevor jemand etwas sagen konnte.

„Was war das denn?“ Naruto deutete mit dem Daumen hinter sich und legte die Stirn in Falten.

„Du kennst ihn besser als ich.“ Sakura lachte und hob die Tasche, in der sich wahrscheinlich eben benannter Laptop befand, hoch. Sie öffnete diese und holte ihn heraus.

„Er hat mir sogar einen Gastzugang eingerichtet. Also entweder hat ihn auch eine Flasche am Hinterkopf getroffen oder er macht sich doch tatsächlich Sorgen.“

Ersteres war wohl eher unwahrscheinlich, aber die zweite Idee hörte sich nicht einmal so dumm an. Naruto kannte Sasuke wirklich am Besten von allen und auch wenn dieser gern abweisend, kühl und selbstgefällig wirkte, gab es dennoch diesen Teil in ihm, der sich um seine Freunde sorgte.

„Nimm … nimm es einfach an“, schlug Hinata lächelnd vor und warf Naruto kurz einen schüchternen Blick zu.

Sakura nickte knapp und wandte sich dann ebenfalls Richtung Naruto.

„Und?“, wollte sie vorsichtig wissen.

„Wir haben ein paar Leute befragt, aber immer noch nichts herausgefunden, allerdings gibt es noch ein paar, die was gesehen haben könnten. Ansonsten, Hinata und ich wollen die Tage mal raus fahren und vielleicht finden wir ja was. Ohne Fachwissen und Ahnung worauf man achten muss, wird das zwar ein bisschen schwierig, aber man weiß ja nie“, erklärte Naruto kurz die Sachlage, dem es gefiel, dass er sich wie ein richtiger Detektiv anhörte.

„Wieso eigentlich der Sinneswandel?“, hakte er nach und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

„Hab ich dir doch gesagt. Ich wurde einfach überzeugt. Ich meine, eigentlich wollte ich sowieso die ganze Zeit über wissen, wer es gewesen ist, aber irgendwie … ich hatte eben Angst es herauszufinden und dann entspricht es nicht meinen … na ja … Vorstellungen oder so?“

„Und die wären?“ Wenn, dann wollte er schon alles wissen.

Sakura schwieg und starrte den zugeklappten Laptop vor sich an.

„Hast du … vielleicht w-was gesehen?“ Hinatas Stimme war um einiges leiser als die der anderen Beiden und Naruto dachte zuerst er habe sich das eingebildet, aber als er zu ihr blickte, sah diese mit einem ernsten Gesicht zu Sakura.

„Nein. Also … nein. Ich weiß es nicht. Aber was ist denn, wenn diese Person mich gar nicht retten wollte, sondern eben dachte, ein ohnmächtiges Mädchen. Wisst ihr was ich meine? Ino hat mir erzählt, dass irgendwer plötzlich ganz panisch gerufen hat, jemand sei in den See gefallen und dann sind ein paar losgerannt. Was, wenn die Person vor den anderen abgehauen ist, weil er oder sie keine … also schlechte Dinge im Kopf hatte? Darum war ich mir nicht sicher. Ich meine, ich weiß nur, dass ich eigentlich allein war. Wobei, so alleine kann ich gar nicht gewesen sein, wenn mir erst jemand eine Flasche an den Kopf wirft und ich dann noch aus dem See gefischt werde.“
 

~*~
 

„Danke.“ Naruto verabschiedete sich von dem jungen Mann und sah Hinata an.

„Weißt du noch wen, der auf der Party war? Weil wenn nicht, dann haben wir niemanden mehr, den wir dazu befragen könnten.“

Hinata schüttelte den Kopf und kicherte leise.

„Was denn?“ Hatte er was im Gesicht? Peinlich berührt sah er in das Fester hinter Hinata, konnte aber in dieser leichten Spiegelung nichts erkennen.

„Nichts. Es … es ist nur … dir scheint das zu ge-gefallen.“

„Als ich noch klein war, wollte ich mal Detektiv werden. Muss ich gestehen.“ Er kratze sich verlegen am Hinterkopf und lachte laut.

„Und was nun?“

Hinata holte ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Sie hatten nichts. Absolut gar nicht. Niemand wollte etwas gesehen haben oder konnte nur erklären, dass jemand von ihr weggegangen sei, was logisch war, schließlich hatte Sasuke nass zwischen den Bäumen gestanden. Erkannt hatte ihn aber niemand.

„Dann können wir nur darauf hoffen, morgen etwas zu finden. Eventuell gibt es ja eine Videokamera oder so. Schließlich grenzen ein paar Gärten an den Strand, auch wenn sie ein Stück entfernt sind. Man weiß ja nie.“

Mehr fiel ihm jetzt auch nicht dazu ein, was ihn ärgerte, in Krimis sah das immer so einfach aus und hier handelte es sich nicht einmal um einen Mordfall und sie wussten sogar genau, nach wem sie suchten, aber es gab einfach keinerlei Informationen um es zu beweisen.

„Naruto?“ Hinata zog ihm am Ärmel, da er ihre vorherigen Versuche ganz offensichtlich überhört hatte und er blieb stehen.

„Ah, sorry. Was denn?“

„W-was ist eigentlich mit der Polizei?“, wollte sie wissen und sah ihn mit ihren großen Augen interessiert an. Er brauchte ein paar Sekunden, um sich von ihrem Blick loszureißen und zuckte dann mit den Schultern.

„Sakura hat dahingehend kaum etwas erwähnt. Wahrscheinlich haben sie auch festgestellt, dass es niemanden gab und haben das alles auf sich beruhen lassen. Aber jetzt, wo du es ansprichst, mich hat auch niemand befragt. Seltsam.“

Er verschränkte die Arme vor der Brust und seine Augenbrauen zogen sich nachdenklich zusammen. Vielleicht hatte Sakura einfach beschlossen keine Anzeige zu erstatten? Wäre eine Möglichkeit, auch wenn er sich noch keine richtige Begründung dazu denken konnte. Langsam wurde es wirklich komisch.

„Am Besten frag ich sie später einfach mal, aber das soll uns jetzt nicht an unserer Arbeit hindern.“

„Die Hausarbeit schon“, erwiderte Hinata.

Die er schon wieder erfolgreich verdrängt hatte. Allerdings hatte sie recht, wenn er zur nächsten Prüfung zugelassen werden wollte, dann musste er unbedingt und auf jeden Fall endlich damit anfangen.

„A-außerdem muss ich jetzt zur Arbeit“, fuhr sie vorsichtig fort.

„Soll ich dich begleiten? Schließlich stehle ich dir auch einiges von deiner Freizeit und das ist das Mindeste, was ich tun kann. Und dann kann ich mir auch gleich noch ein paar Bücher ausleihen.“

Hinata stotterte ein paar unklare Worte, weshalb Naruto sie verwirrt anschaute, doch zum Schluss nickte sie knapp und er grinste selbstzufrieden.

Sie verließen das alte Steingebäude und gingen über den gepflasterten Vorhof Richtung Straßenbahn. Die Sonne schien freundlich von oben herab und es war keine einzige Wolke am Himmel zu sehen, eigentlich pure Verschwendung den restlichen Tag in der Wohnung oder der Bibliothek zu verbringen. Viel lieber würde er sich jetzt in eine Eisdiele setzten und sich noch ein bisschen mit Hinata über ihren Fall unterhalten.

Oder nicht einmal unbedingt das. Einfach allgemein über Dinge, die sie interessierte, was sie gerne in ihrer Freizeit machte, was sie gerne las, ob sie mal mit ihm …

Okay, das war jetzt ein komischer Beginn eines Gedankens gewesen. Naruto schielte seitlich zu ihr und musste schlucken.

Irgendwas fühlte sich gerade ein bisschen seltsam an, lag aber wahrscheinlich daran, dass er seit heute Morgen nichts mehr gegessen hatte und langsam richtigen Kohldampf bekam. So eine Nudelsuppe wäre jetzt nicht schlecht oder zumindest was zum mitnehmen.

„Müssen wir uns arg beeilen? Ansonsten würde ich nämlich vorschlagen, dass wir uns irgendwo was zu essen holen.“

Hinata schaute kurz auf ihre Armbanduhr und lächelte dann entschuldigend in seine Richtung.

„Kein Problem. Aber du musst doch sicher auch Hunger haben oder nicht?“

„A-alles gut“, antwortete sie kurz.
 

~*~
 

Seufzend sah Naruto in seinen Geldbeutel und erkannte nur gähnende Leere in diesem. Diesen Monat konnte er auch keine großen Sprünge mehr machen, dabei waren immer noch zehn Tage übrig und er brauchte dringend neue Hosen. Zumindest zwei Stück und ein Paar Schuhe, da seine alten Treter langsam den Geist aufgaben. Zehn Tage. Das würde er schon aushalten und im Notfall fuhr er eben doch nachhause und holte sich ein paar alte Sachen – die ihm wahrscheinlich zu klein sein würden.

Manchmal hasste er es wirklich, sich nicht einen Nebenjob suchen zu können, aber er kam jetzt schon fast nicht mehr hinterher und wie andere Leute das Pensum schafften, obwohl sie zusätzlich in der Woche noch bis zu vierzehn Stunden arbeiteten, war ihm wirklich ein Rätsel.

Allerdings hatte er sich beim Lernen noch nie leicht getan, er war eher der praktisch veranlagte Mensch und lebte frei nach dem Motto: learning by doing.

War nur leider in theoretischen Fächern nicht das, was man tun sollte, also musste er mehr Zeit ins Lernen investieren, wobei er nach wie vor alles dafür tat um sie eben doch anderweitig zu verbrauchen.

Die Suche nach Beweisen, dass es Sasuke gewesen war, der Sakura aus dem Wasser gezogen hatte, zum Beispiel oder voller Tatendrang zu verkünden Hinata etwas zu Essen zu besorgen, da ihr Magen eben doch verraten hatte, wie hungrig sie wirklich war.

Wo er wieder bei seinem ursprünglichen Problem war. Er hatte kaum noch Bargeld und für zwei Personen würde das sicher nicht reichen. Außerdem stand er bereits vor dem billigsten Laden in der ganzen Gegend – genau wie gut zwanzig weitere Leute, die vor ihm eine recht ansehnliche Schlange bildeten. Aber egal, wie oft er über den Vorplatz des Bahnhofes blickte und die Schilder über den anderen Buden und Geschäften anstarrte, billiger wurde es dennoch nicht – und weniger Menschen auch nicht.

Wobei es wohl einfach reichen würde, Hinata was zu besorgen und sich selbst dann zuhause etwas zuzubereiten. Er war schließlich immer noch im Besitz eines Wasserkochers und ein paar Instandramen.

Langsam, aber stetig bewegte sich die Schlange vorwärts und Naruto, der mittlerweile mehr als ein Grummeln aus seiner Magengegend vernahm und schon das Gefühl bekam, dort ein leeres Loch füllen zu müssen, blickte ungeduldig auf die große, alte Uhr, die über dem Eingang des Bahnhofes festgemacht worden war und deren bronzenen Zeiger in einem ruhigen Tempo immer weiter wanderten.

Ungeduldig wippte er mit dem linken Fuß auf und ab, verschränkte seine Arme vor der Brust und während seine Blicke immer wieder über die Uhr huschten, betrachtete er die Massen an Menschen, die an ihm vorbei liefen, in oder aus dem Bahnhof eilten und so überhaupt nicht nach links oder rechts schauen wollten. Nicht nur einmal wurde er angerempelt, wobei jedes Hinterherrufen nichts brachte, da sie sowieso mit Schallklappen auf den Ohren durch die Welt gingen.

Wenigstens befanden sich jetzt nur noch eine Hand voll anderer Menschen vor ihm und er dachte darüber nach, was Hinata wohl am Besten schmeckte als ihm einmal mehr mit einer sehr starken Intensität klar wurde, wie wenig er wirklich über sie wusste.

Über all die Dinge, die er so gerne über sie erfahren würde, aber sie sprach so selten darüber und er selbst fragte natürlich auch nie im Detail nach. Nun stand er aber hier und hatte keine Ahnung, was sie gerne essen würde und was ihr überhaupt nicht schmeckte. Blöderweise war ihm nicht einmal klar, ob es an diesem Straßenverkauf etwas gab, das ihr zusagte oder nicht, dabei stand er jetzt schon seit fünfzehn Minuten die Füße in den Bauch. Er war wirklich ein Trottel.

Naruto überlegte kurz, ob er Hinata nicht einfach eine Nachricht schreiben sollte, allerdings durfte diese kein Handy in der Arbeit mich sich tragen, weshalb sie diese sowieso nicht lesen würde.

Ergo musste er raten und darin war er noch nie gut gewesen.
 

~*~
 

Narutos Augen wurden schwer und er musste sich konzentrieren nicht auf seinem Laptop einzuschlafen und dadurch irgendetwas zu machen, dass seine Datei zerstören würde. Immerhin war er nun endlich einmal ein gutes Stück voran gekommen und diese harte Arbeit sollte nicht umsonst gewesen sein. Er hatte schmerzlich erfahren müssen, wie schnell man mit einer falschen Tastenkombination Dokumente löschen konnte, auch wenn Sasuke nach wie vor der Meinung war, dass selbst Naruto nicht dazu in der Lage war, etwas unbeabsichtigt unwiderruflich zu vernichten, was einmal gespeichert worden war. Gefunden hatten sie den Vortrag allerdings nie mehr, also war er eben doch dazu imstande, auch wenn ihm dieser Sieg nicht viel brachte, da er den kompletten Blödsinn nochmals hatte machen müssen.

Gähnend streckte Naruto seine Arme in die Höhe und beschloss sich ein wenig zu bewegen, in dem er ein paar Mal hinter seinem Sofa auf und ab ging. Immer wieder schielte er unschlüssig zu seinem Laptop, der auf dem Couchtisch stand und dessen helles Licht ihn scheinbar ermahnen wollte, jetzt ja nicht aufzuhören, sondern immer schön weiter zu tippen. Wenn er allerdings die aufgeschlagenen Bücher neben diesem Gerät betrachtete, verging ihm glatt die Lust – die er eigentlich nicht einmal gehabt hatte.

Es half nur leider absolut nichts. Er wollte dieses Studium auf jeden Fall durchziehen und um jeden Preis so gut wie eben möglich beenden. Seine wirklichen Fähigkeiten konnte er zwar erst in der Praxis umsetzten, aber solange die Theorie noch eine entscheidende Rolle spielte, musste er sich mit dieser revanchieren. Leider.

Außerdem hatte er bisher auch alles erfolgreich bestanden, was wichtig war, dann würde er jetzt sicher nicht aufgeben, sondern weitermachen und es komplett durchziehen. So wenig ihm das teilweise auch gefiel. Nur, was würde er jetzt dafür geben das alles schon hinter sich zu haben? Eine ganze Menge.

Naruto fuhr sich mit der Hand über die müden Augen und überlegte sich für heute Schluss zu machen als es an der Tür klingelte.

Verwundert sah er auf, blickte auf die Uhr an der Wand, die bereits nach zehn Uhr abends anzeigte und ging mit hochgezogenen Augenbrauen zur Tür.

„Hallo?“, fragte er, während er auf die Gegensprechanlage links von der Eingangstür drückte.

„I-ich bins“, ertönte eine leise Stimme auf der anderen Seite.

Naruto brauchte ein paar Sekunden, um die Stimme zuzuordnen, weil er ehrlich gesagt nie damit gerechnet hätte, das eine Frau um die Uhrzeit noch bei ihm klingeln würde und vor allem nicht Hinata.

„Warte, ich … ich lass dich rein.“ Er drückte auf den Knopf mit dem Schlüsselsymbol und hörte noch durch die Anlage, wie die Eingangstür unten kurz summte und jemand die Tür aufdrückte.

„Eigentlich wo-wollte ich anrufen, aber mein Akku war … alle“, erklärte Hinata Naruto als sie vor ihm stand und er sie an sich vorbei in die Wohnung bat.

Sie trug eine weiße Plastiktüte in der Hand und Naruto legte seinen Kopf schief, weil er nach wie vor nicht genau wusste, was sie von ihm nun wollte.

„A-als Dankeschön“, erklärte sie ihm und hielt die Tüte ein Stück nach oben und er erkannte, dass die grünen Blätter eines Lauchs oben aus der Öffnung der Tüte herausschauten. Wollte sie für ihn kochen oder wie durfte er das jetzt verstehen?

„Ich müsste mich doch eigentlich bei dir bedanken“, antwortete er aber nur und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. Er lachte ein wenig zu laut und traute sich nicht Hinata direkt anzuschauen – was wohl sowieso unmöglich gewesen wäre, da sie lieber gen Boden blickte.

„Wegen dem Essen heute. Du hattest du etwas für mich gekauft.“ Sie ging in Richtung Wohnraum und stellte die Tüte auf die Arbeitsfläche ab als Naruto ebenfalls im Inneren der Wohnung ankam und nach wie vor nicht genau wusste, worauf das alles nun hinaus laufen würde.

„D-deshalb dachte ich mir, ich koch dir als Dankeschön was.“
 

~*~
 

Eine Stunde, zwei Schnitte in Daumen und Zeigefinger und viel Geduld von Seitens Hinata später, saßen sie auf der Couch und aßen das Curry, welches Hinata zubereitet hatte. Naruto, der immer wieder genervt auf seine Pflaster schaute, schämte sich ein bisschen dafür, wie wenig Hilfe er ihr hatte leisten können und schwieg deshalb.

Er konnte es immer noch nicht glauben, dass sie hier zusammen in der Wohnung saßen und gemeinsam etwas aßen. Seit drei Jahren war keine Frau mehr mit in die Wohnung gekommen und nun Hinata zwei Mal hintereinander in kürzester Zeit.

Wobei es vielleicht auch daran lag, weil seine Frauenbekanntschaften bisher nie sonderlich lang gehalten hatten und es ihm außerdem peinlich war ihnen seine Wohnung zu zeigen. Selbst mit Sakura traf er sich lieber außerhalb oder bei ihr. Und darüber war er wirklich nicht traurig, denn ihr ständiges Gemecker wie unordentlich das alles sei und dass er gefälligst mehr auf seine Sachen aufpassen sollte, ging ihm ehrlich gesagt auf die Nerven. Davon, für wie ungesund sie seine Ernährung hielt, wollte er erst überhaupt nicht anfangen. Wobei nichts und niemand Sasukes abschätzigen Blick und genervtes Seufzen übertrumpfen konnte. Nur dieser kam leider viel zu oft vorbei, um Naruto ein wenig beim Lernen zu helfen, dabei waren sie nicht einmal im gleichen Studiengang.

„Schmeckt gut“, erklärte Naruto irgendwann als ihm auffiel, dass sie viel zu lange ruhig dagesessen waren und jeder seinen Gedanken nachgehangen war.

„D-danke.“ Hinata lief rot an und starrte auf den Boden ihres Tellers, dessen Inhalt sie – bis auf ein paar Reiskörner – vollständig aufgegessen hatte.

„Wo hast du denn kochen gelernt?“ Er musste endlich einmal die Gunst der Stunde nutzen und ihr ein paar private Informationen entlocken.

„... Wenn man alleine ist, lernt man das eben“, antwortete sie ihm, erhielt darauf aber nur ein lautes Lachen seinerseits.

„Ich glaube diese Information ist an mir über die Jahre hinweg leider vorbei gegangen. Ich kann Wasser heiß machen, aber alles andere ...“ Er hielt seine linke Hand mit den beiden Pflastern nach oben und Hinata kicherte leise.

„Lach nicht. Sonst musst du ab jetzt jeden Abend für mich kochen.“

Der Satz war ursprünglich als Witz gedacht, doch irgendwie hörte er sich ein wenig herausfordernd an und Hinatas Augen weiteten sich geschockt und ihr Gesicht, welches kurz zuvor wieder den eigentlich hellen Hautton angenommen hatte – färbte sich tomantenrot.

„Ah … so … so meinte ich das … also, du musst natürlich nicht für mich kochen. Das sollte ein Witz sein, wirklich!“ Wieso war ihm das so unangenehm? Und warum ihr so peinlich? Naruto verstand die Reaktionen auf diese Aussage einfach nicht, wünschte sich dadurch aber, dass er das nie gesagt hätte.

Außerdem war es ihm so mit Bravur gelungen das Gespräch zu killen und sie saßen wieder da, starrten nach vorne an die Wand und sagten beide kein Sterbenswörtchen.

„H-haben dir die Nudeln geschmeckt?“ Dieses Schweigen machte ihn wirklich irre. Naruto schielte vorsichtig aus den Augenwinkeln zu Hinata, die als Antwort nickte. Sie erhob sich ruckartig und hielt ihm ihren leeren Teller hin, sodass er seinen darauf stellen konnte.

Allerdings war er durch ihre plötzliche Bewegung erstarrt und musste ein paar Mal blinzeln bevor er auf ihre stumme Bitte eingehen konnte.

„Danke. Aber ich spül schon ab“, erklärte er schnell und stand ebenfalls auf.

„I-ich hab dich überfallen.“ Sie gingen gemeinsam zur Küchenzeile und Naruto versuche an ihr vorbei zu kommen, sodass er als Erster am Ziel angelangte, stolperte aber über seine eigenen Füße und zog Hinata, die dabei die Teller fallen ließ, mit sich nach unten.

So langen sie nun beide da, mit dem Bauch nach unten und betrachteten die Scherben des Porzellans.

„Mist“, zischte Naruto. „Es tut mir so leid Hinata.“ Er rappelte sich wieder auf, reichte ihr seine Hände und zog sie ebenfalls nach oben.

„Alles gut?“ Durch ihren Größenunterschied, blickte sie ihn von unten herauf an, er starrte ihr wie gebannt in die Augen und für ein paar Sekunden vergaß er fast das Atmen.

„J-ja.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Quiana
2015-05-11T15:23:20+00:00 11.05.2015 17:23
Ein Kommentar. Ein Kommentar. Ein Kommentar. Ein Kommentar.
Darum.
Und weil ich immer einen Tag früher lesen kann.
Hah!



Von:  fahnm
2015-05-08T23:39:36+00:00 09.05.2015 01:39
Spitzen Kapitel.
Mach weiter so.
Antwort von:  Goetterspeise
09.05.2015 10:59
Danke für deinen Kommentar :)
Von:  steffi1801
2015-05-07T19:44:19+00:00 07.05.2015 21:44
Super FF, bitte mehr davon. ;)
Nur steht ich glaub bzgl. Prolog aufm Schlauch. Versteh noch nicht ganz, wie das mit Kapitel 1 und 2 zusammen hängt.
Kann mir da einer helfen????
Lg
♡♥♡♥♡♥♡


Antwort von:  Goetterspeise
08.05.2015 13:47
Huhu,
zunächst erst einmal danke für den Kommentar. :)
Und dann: Das mit dem Prolog weiß bisher niemand außer mir - denke ich mal. XD Da wirst du dich wohl überraschen lassen müssen. ^^
Von:  narutofa
2015-05-07T18:37:23+00:00 07.05.2015 20:37
Das war ein gutes Kapitel. Ich hatte spaß es zu lesen.
Da haben Hinata und Naruto nicht rausgefunden wer Sakura gerettet hat. Sie haben keine neuen Spuren gefunden. Narto bringt Hinata immer wieder mal in verlegeheit mit seinem Spürchen. Ich bin gespannt was noch so kommt. Mach weiter so
Antwort von:  Goetterspeise
08.05.2015 13:46
hey,
danke für den lieben Kommentar und ich werd mein Bestes geben. ^^
Von:  Kleines-Engelschen
2015-05-07T16:41:19+00:00 07.05.2015 18:41
ein klasse kapitel. ich fand es richtig schön wie sich naruto und hinata immer so stück annähren, auf der suche nach dem retter :D
ganz toll geschrieben, ich freue mich schon sehr auf das nächste!

greetz
Antwort von:  Goetterspeise
08.05.2015 13:45
Huhu :3
freut mich, dass es dir gefallen hat und danke für den Kommentar. ~

Liebe Grüße. :)
Von:  Kaninchensklave
2015-05-07T15:33:37+00:00 07.05.2015 17:33
ein Tolles Kap

nun das HInata shcon zweimal beiIHm war sit doch was nettes
aber weningstens hat er daran gedacht das Dokument vorher ab zuspeichern
oder war es doch Hinata die das gemahct aht da ANruto das Dokument wohl wieder gelöshct hätte
nur um dann von vorne hätte anfangen dürfen xD

Tja er sollte die gelgenheit beim Schopf packen und Hinata etwas näher kennen zu lernen
und eventuell doch sihc von seinen Eltern Finaziell unterstützen zu lassen ein fehler wäre es keiner
immehrin würde er dann auchmehr gesunde sachen essen auch wenn deise gekauft wären

nun wie dem auch sei das mit HInata wird schon werden genauso wie er Sasuke über führen wird
denn nur weil sie Waise sit heisst das ncoh lange nciht das sie keien Potenzielle Schwiegertochter für Kushina ist xD

GVLG
Antwort von:  Goetterspeise
08.05.2015 13:45
Hey,
danke für deinen Kommentar. :)


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