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Mutterherz

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Mutterherz
 

Es war einmal vor langer Zeit in einem fernen Land, da lebte ein Junge zusammen mit seiner Mutter.

Der Junge war ein hübsches Kind und jeder mochte ihn, seine Mutter aber hatte Narben im Gesicht und ein Auge fehlte ihr.

Sie waren arm und hatten kaum ein Kanten trocken Brot zu essen.

Als der Junge alt genug war, schickte die Mutter ihn in die Lehre zu einem wohlhabenden Schuster.

Dieser hatte noch drei weitere Lehrlinge, die alle in seinem Haus lebten und auch zu Essen bekamen.

Da der Junge nicht weit von zu Hause weg war, kehrte er Abends immer nach Hause zurück zu seiner Mutter.

Eines Tages wollte die Mutter wissen, wie sich ihr Sohn in der Ausblidung machte und besuchte den Schuster.

Die anderen Lehrlinge sahen die hässliche Frau und fragten den Jungen ganz entsetzt, ob das wirklich seine Mutter sei.

Der Junge schämte sich für seine hässliche Mutter und als er abends nach Hause kam, da schimpfte er sie, beleidigte die arme Frau und zog aus um wie die anderen Lehrlinge bei seinem Meister zu wohnen.
 

Als die Ausbildung des Jungen nach einer angemessenen Zeit beendet war, machte sich der Junge auf in die Welt um sein Glück zu machen.

An einem Ort weit weg von seinem Heimatort fand er dann sein Glück. Er wurde überall gerühmt und kam schnell zu Wohlstand und Reichtum.

Er baute sich ein großes Haus, nahm ein hübsches und ordentliches Mädchen zur Frau und hatte bald zwei wunderhübsche Töchter mit ihr.

In all den Jahren, die er von zu Hause fort war, dachte er nicht einen Wimpernschlag an seine Mutter, er hatte sie ganz aus seinem Herzen verdrängt.

Die Mutter aber machte sich Gedanken um ihren Sohn und begann nach ihm zu suchen.

Nach einiger Zeit und langen Wegen fand die Mutter schließlich ihren Sohn und klopfte an seine Tür.

Zwei hübsche junge Mädchen öffneten die Tür und begannen sogleich zu schreien:

"Papa, Papa komm schnell, da steht ein Monster vor unserer Tür!"

Der Sohn kam, erkannte zwar seine Mutter, jagte sie aber unter vielen harten Beschimpfungen von seinem Hof.

Nachdem einige Monate vergangen waren, erschien dem Jungen, der ja jetzt ein Mann und Vater war, im Traum seine Mutter.

Er bekam ein schlechtes Gewissen, daß er sie so sehr beschimpft und davon gejagt hatte.

Er beschloss sich auf den Weg zu machen und nach seiner Mutter zu sehen und um sich bei ihr zu entschuldigen.

Schon bald hatte er das Haus seiner Kindheit erreicht, doch es machte niemand auf.

Er fragte im Ort ob jemand wüsste, wo sie hingegangen sei.

"Weißt du es denn nicht? Deine Mutter ist vor einigen Wochen gestorben. Sie hat dir diesen Brief hinterlassen."

Der junge Mann nahm den Brief und las:
 

"Mein geliebter Sohn,

All die Jahre hast du mich beschimpft und beleidigt, hast mich gar aus deinem eigenen Hause gejagt.

Du hast mich gehasst, aber ich hab dich niemals gehasst.

Lass mich dir nun erzählen, was ich schon lange hätte erzählen sollen, aber ich brachte es nicht über mich.

Als du noch ein kleines Baby warst, da nahm dein Vater dich mit auf die Jagd. Ihr wurdet von einem Bären angegriffen der deinen Vater tötete und dir ein Auge auskratzte.

Ich wollte nicht, daß du mit nur einem Auge leben solltest und gab dir darum eines meiner Augen.

So konntest du ganz normal aufwachsen und leben."
 

Der junge Mann begann zu weinen und konnte sich nicht mehr beruhigen.

Er besuchte das Grab seiner Mutter, daß nur ein kleiner Flecken mit einem Holzkreuz war.

Er ließ einen großen Gedenkstein in Form eines Engels anfertigen und die schönsten Blumen auf dem Grab seiner Mutter pflanzen.

Als er wieder zu Hause war, ließ er ein großes Haus bauen. Er ließ Ärzte und Schwestern kommen, die das Haus leiten würden, denn es war ein Haus für arme, kranke und verstümmelte Menschen. So wollte er gutes tun und seiner Mutter gedenken.



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