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Demons

Anders/M!Hawke
von

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„Er ist ein Magier, Hawke! Ein verfluchter Magier!! Sobald Ihr ihm die Gelegenheit gebt, wird er Euch als sein nächstes Blutopfer wählen. Oder Euch als seinen willigen Sklaven an Eurer Seite halten“, knurrte der Elf und funkelte den Templer dabei wütend an. Es war nicht direkt wütend auf ihn, wohl aber auf den Mann, der jetzt selig im Bett des Templers schlief.
 

„Fenris, bitte. Mäßigt Euren Ton“, seufzte der Mensch schließlich und hob sein Glas mit dem Wein darin. Am Liebsten hätte Fenris es ihm in einer raschen Bewegung aus der Hand geschlagen und ihn dazu gezwungen, ihn ernst zu nehmen. Aber stattdessen atmete er tief durch und ballte lediglich seine Hände zu Fäusten.
 

„Ein Magier steht in der ständigen Versuchung, einen Pakt mit einem Dämon einzugehen. Und selbst wenn er genug Anstand hat, es nicht zu tun, so wird er sobald es ihm möglich ist, auf Blutmagie zurückgreifen“, versuchte es der Elf erneut, traf aber auch jetzt wieder auf taube Ohren. „Außerdem seid Ihr ein Templer, Hawke! Ihr solltet einen Abtrünnigen zum Zirkel bringen und nicht auch noch verstecken!“
 

„Anders wird keinen Pakt mit einem Dämon eingehen, dass kann ich Euch versichern, Fenris“, bemerkte der Templer schließlich und trank einen Schluck Wein, ehe er das Glas wieder abstellte und mit dem Daumen sanft über den Rand fuhr. Wie konnte dieser Kerl nur so ruhig sein, obwohl er eine Gefahr in seinem Bett schlafen ließ?
 

„Warum? Ist er etwa etwas Besonderes? Ist er so verdorben, dass nicht einmal ein Dämon von ihm Besitz ergreifen will?!“
 

„Nein... Er trägt bereits einen Geist in sich.“
 

„Er- Was?! Fastevas!“ Fluchend drehte sich der Elf um und die weißen Linien auf seiner Haut begann zu glühen, während er sich auf dem Weg zu dem Zimmer machen wollte, in dem der Magier schlief. Doch eine Hand an seiner Schulter hielt ihn zurück und er stieß erneut einen leisen Fluch auf Tevene aus, blieb jedoch stehen.
 

„Ihr werdet ihm nichts tun, Fenris. Anders ist nicht wie die Magister aus Tevinter. Er setzt seine Magie dazu ein, den Menschen zu helfen. Kennt Ihr die Klinik aus der Dunkelstadt? Sie wird von ihm geleitet und er verlangt nicht einmal eine Gegenleistung dafür“, sagte der Templer ruhig und sobald das Glühen nachließ, ließ er auch wieder von dem Krieger ab.
 

„Magie verdirbt alles, was sie anfasst, Hawke. Noch mag er vielleicht für die Bewohner Kirkwalls einstehen, aber schon bald wird sich seine dunkle Seite offenbaren“, wisperte Fenris und drehte sich langsam wieder um, damit er den Templer ansehen und beschwichtigen konnte. Aber dessen Miene blieb hart und der Elf wusste auch jetzt schon, dass es keinen Sinn hatte, weiter zu diskutieren.
 

„Wollt Ihr damit sagen, dass meine Schwester auch bald alles verderben wird, was sie anfasst?“ Fenris war nicht gefasst gewesen auf diese Frage und sofort ließ er betroffen den Kopf sinken. Seine weißen Haare verdeckten seine Augen und ließen Hawke keine Chance, zu sehen, was in ihm vorging.
 

„Nein... Bethany ist stark und sie hat die Gefahr von sich aus erkannt. Im Zirkel ist sie sicher und dadurch schützt sie auch die anderen...“, wisperte er leise und schüttelte den Kopf. Er kannte Hawkes Schwester und vertraute ihr, so weit es ihm möglich war. Anders jedoch... Abermals schüttelte er den Kopf und erneut fingen die Linien auf seiner Haut an zu glühen.
 

„Fenris... Ihr glüht schon wieder!“, seufzte der Templer leise und griff dabei nach der Weinflasche, die er dem Elfen reichte. Sofort griff Fenris danach und trank einen kräftigen Schluck. Wenigstens schmeckte es besser wie das ganze Zeug, dass es im Gehängten Mann so zu trinken gab. „Gebt ihm eine Chance, Fenris. Und macht es ihm bitte nicht allzu schwer.“
 

„Ihr verlangt viel, Hawke...“
 

„Nicht mehr als sonst auch“, bemerkte der Templer und schenkte dem grollenden Elfen ein Lächeln, ehe er sich selbst auf den Weg in das Zimmer machte, in dem der Abtrünnige schlief. Kurz darauf kam Hawke auch schon mit einer Decke aus diesem hervor und da sich Fenris nicht von der Stelle gerührt hatte, seufzte er leise, aber doch hörbar für diesen.
 

„Warum lasst Ihr es... ihn in Eurem Bett schlafen?“, fragte der Elf leise nach und folgte Hawke nun mit den Augen, während dieser die Decke auf ein Sofa schmiss, um es sich dort für die Nacht gemütlich zu machen.
 

„Sollte ich ihn denn bei Euch schlafen lassen?“, stellte Hawke amüsiert die Gegenfrage und sofort spürte Fenris eine leichte Röte auf seine Wangen kriechen. Der Templer bemerkte es schnell und begann frech zu grinsen, ehe er sich auf das Sofa setzte und ihn weiter ansah.
 

„Sicherlich nicht, sonst kann ich Euch versprechen, dass Euer kleiner Magier morgen kein Herz mehr hat“, knurrte Fenris. Oder zumindest versuchte er es, denn seine Stimme klang eher heiser und sofort verstärkte sich die Röte auf seinen Wangen nur noch mehr. „Ihr könntet in meinem Zimmer schlafen.“
 

„Und Ihr schlaft dann auf dem Sofa?“, fragte der Templer amüsiert nach und schien sichtlich seinen Spaß daran zu haben, den Elfen ein wenig zu ärgern. Bevor dieser sich jedoch noch weiter in seine kleine Misere ritt, winkte Hawke auch schon ab. „Macht Euch keine Gedanken um mich, Fenris. Dieser Zustand ist nicht von Dauer...“
 

„Ich gehe wahrscheinlich nicht recht in der Annahme, dass Ihr Anders bald zum Zirkel bringt?“
 

„Nein, das werde ich nicht. Und Ihr auch nicht“, fügte Hawke ernster hinzu und wartete darauf, dass der Elf seine Zustimmung gab. Sobald dieser widerwillig nickte, lächelte Hawke wieder und schlüpfte unter die Decke auf dem Sofa. „Anders wird sowieso nur die Nächte und vielleicht den Morgen hier verbringen. Es sollte also leicht sein, einander aus dem Weg zu gehen.“
 

„Bese ma mortis...“, murrte Fenris leise und erntete dafür ein leises Lachen von dem Templer. Da es nichts mehr zu sagen gab, wandte sich der Elf schließlich um und ließ Hawke alleine, während er selbst zu dem ihn zugeteilten Zimmer ging. An Schlaf war nicht wirklich zu denken, denn er wollte nicht Gefahr laufen, im Schlaf von einer elendigen Abscheulichkeit ermordet zu werden.
 

~*~
 

„Was habt Ihr jetzt schon wieder?“ Sichtlich genervt schloss der Magier die Augen und atmete tief durch, ein Messer in der einen und ein Brötchen in der anderen Hand haltend. Nur zu gerne hätte Fenris ihm die potenzielle Waffe aus der Hand geschlagen, aber Hawke warf ihm schon jetzt einen warnenden Blick von der Seite her zu.
 

„Ich warte darauf, dass Ihr einen Fehler begeht und Euch selbst verratet, Magier!“, gab der Elf darum auch nur zurück und versuchte, so ruhig wie möglich zu bleiben. Seit einer Woche war die verdammte Abscheulichkeit nun schon hier und seit einer Woche musste er sich am Riemen reißen, damit er seine Hand nicht in dessen Brust versenkte und ihm das Herz entriss. Eine verdammte Woche, in der Hawke ihm stets mahnende Blicke zugeworfen hatte. Eine Woche, in der er nicht mehr vernünftig geschlafen hatte.
 

„Ach, und was denkt Ihr, würde ich jetzt tun? Mir die Hand mit dem stumpfen Messer aufschneiden? Nackt auf dem Tisch tanzen und die Dämonen anrufen? Oder dass ich Euch hier auf dem Tisch dem Erbauer opfere?“, fragte Anders nach und brachte Hawke dabei dazu, leise zu lachen. Sobald die beiden Streithähne jedoch zu ihm sahen, versuchte er vergeblich sein Lachen hinter einem Hustenanfall zu verbergen.
 

„Also, ich würde Euch gerne nackt auf dem Tisch tanzen sehen. Natürlich ohne das Dämonen anrufen oder Hand aufschneiden“, erwiderte der Templer schließlich und seufzte nur, als die beiden Streithähne ihn ungläubig ansahen. Darum verdrehte er auch die Augen und nickte stattdessen zu einer Ecke, in der sein Mabari seelenruhig mit dem Kater des Heilers kuschelte.. „Könnt ihr beide Euch nicht mal ein Beispiel an den beiden nehmen?“
 

Auch Fenris und Anders sahen nun zu den beiden Tieren, die ihren Frieden miteinander geschlossen hatten. Statt sich aber zu versöhnen, begann Fenris auf Tevene zu fluchen und Anders murmelte die entsprechenden Antworten in seiner eigenen Muttersprache. Der Unterschied darin lag lediglich darin, dass Fenris kein Wort davon verstand.
 

„Vehendis!“, fluchte der Elf und brachte Anders damit zum Lachen. Augenblicklich begannen die Linien auf seiner Haut wieder zu glühen, doch da Hawke ihm recht bald eine Hand auf den Arm legte, beruhigte er sich auch rasch wieder. Wie immer sah der Magier ihn neugierig und fragend an, aber Fenris war nicht gewillt, dessen stumme Frage zu beantworten.
 

„Da das ja nun geklärt ist... Anders, könnt Ihr heute früher Schluss machen? Meine Schwester kommt heute zu Besuch und ich würde sie Euch gerne vorstellen“, unterbrach Hawke das Gefluche der beiden und erntete dafür zwei überraschte Blicke. Seine Schwester wusste bereits von Anders und hatte selbst den Wunsch geäußert, ihn einmal kennenlernen zu dürfen. Und wer war er denn, dass er seiner kleinen Schwester einen Wunsch ausschlug?
 

„Ich... kann es gerne versuchen, aber ich weiß nicht, wie viele Patienten heute da sein werden. Jetzt, wo es deutlich kälter wird, werden immer mehr Bewohner aus der Dunkelstadt krank. Die Meisten haben leider kein Dach über dem Kopf, um sich vor der Kälte zu schützen“, bemerkte Anders und entlockte Fenris dabei ein leises Schnauben. Bevor der Heiler jedoch darauf eingehen konnte, ging Hawke erneut dazwischen.
 

„Versucht es einfach, in Ordnung? Ansonsten muss ich Fenris bitten, Euch aus der Klinik zu ziehen“, fügte Hawke hinzu und grinste breit, als er die entsetzten Gesichter der beiden sah. Bevor die beiden jedoch etwas sagen konnten, sprang er schon von seinem Stuhl auf und beugte sich vor, um dem Magier ein Kuss zu geben, wohl wissend, dass Fenris ihn dafür wieder mit einem finsteren Blick strafen würde.
 

Dieser folgte auch sofort, als er sich von Anders löste, weswegen er sich auch rasch aus der Küche entfernte, um seine Rüstung anzuziehen und seinen Pflichten als Templer nachzukommen. Wobei ihm das langsam wie blanker Hohn vorkam, wo er doch die oberste Pflicht nicht nur vernachlässigte, sondern willentlich brach.
 

Auch Anders erhob sich nun von seinem Stuhl, während der Blick des Elfen auf ihm ruhte. Keiner der beiden wollte die Anwesenheit des anderen allzu lange genießen und so sagte erst einmal niemand auch nur ein Wort. Stattdessen räumte der Heiler schweigend den Tisch ab und Fenris fragte sich, wie so oft in den letzten Tagen, was Hawke an diesem fand und was bisher schon passiert war. Viel konnte es nicht sein, denn noch immer schlief einer der beiden auf dem Sofa, während der andere im Bett lag.
 

„Dämon...“
 

„Wie oft denn noch, Fenris? Justice ist kein Dämon. Er ist ein Geist, welchen ich willentlich in meinen Körper gelassen habe“, seufzte der Blonde und klang schon jetzt entnervt. „Er trachtete nicht danach, meinen Körper zu übernehmen oder jemandem zu schaden. Er will lediglich Gerechtigkeit in die Welt bringen.“
 

„Ach? Und was wäre das? Sollen alle Magier auf die Bewohner Kirkwalls losgelassen werden, nur damit sie ihre perversen Fantasien an ihnen ausleben können? Magier verderben alles, was sie anfassen und sie genießen es“, knurrte Fenris auch schon und wartete darauf, dass der Magier die Fassung verlor und ihm einen Grund gab, ihm eine zu verpassen.
 

„Nicht alle Magier sind böse, Fenris“, presste der Heiler jedoch nur hervor und verließ den Raum dann ebenfalls. Azad folgte ihm sofort und als der Elf eine Tür ins Schloss fallen hörte, wusste er, dass Anders in die Gänge verschwunden war, die ihn zu seiner Klinik brachten. Es wäre so einfach, ihm hinterher zu laufen und sein Herz aus der Brust zu reißen. Es wäre jedoch keinesfalls so einfach, Hawke die Abwesenheit seines kleinen Magiers zu erklären. Aber der Templer würde schon noch früh genug sehen, was für einen Fehler er gemacht hatte. Hoffentlich war es dann nicht schon zu spät.
 

Würde es nach dem Elfen gehen, würde er sofort zu Kommandantin Meredith gehen und ihr von dem Abtrünnigen erzählen. Aber es ging nicht nach ihm und außerdem würde es sicherlich auch nicht allzu gut für Hawke enden, da dieser dem Magier Unterschlupf gewährt hatte. Und das als Templer! Was war nur in ihn gefahren?! Manchmal wollte er Hawke einfach nur packen und ordentlich durchschütteln, damit er wach wurde und seinen Fehler erkannte.
 

„Serah Fenris... Ist alles in Ordnung mit Euch?“ Die sanfte Frage des Zwerges holte Fenris wieder aus seinen Gedanken und für einen Moment betrachtete er Bodahn nachdenklich. Nach einer Weile schüttelte er jedoch den Kopf und schenkte dem Zwerg ein seltenes Lächeln, welches sofort erwidert wurde.
 

„Ja, macht Euch keine Sorgen um mich, Bodahn. Ich... werde mich einfach eine Weile hinlegen. Die letzten Nächte waren nicht sehr... erholsam“, beruhigte er ihn und ging schon an ihm vorbei und hoch in sein Zimmer. Nun, da der lästige Magier nicht mehr im Anwesen war, konnte er sich endlich seiner wohl verdienten Ruhe hingeben. Zumindest so lange, bis ein Mabari in sein Zimmer gestürmt kam und sich auf ihn stürzte, um ihn abzulecken. Egal, wie intelligent diese Tiere auch waren... Sie waren noch immer Tiere.
 

„Pfui, aus! Runter von mir!“, motzte Fenris auch schon und versuchte, das Tier von sich zu schieben und von seinem Gesicht fernzuhalten. Wenn Shervin hier war, dann musste auch Hawke wieder zurück sein. Und das würde bedeuten, dass er länger geschlafen hatte, als er eigentlich gewollt hatte. Aber der nächtliche Schlafentzug machte sich langsam aber sicher eben bemerkbar. „Dämlicher Magier!“
 

Knurrend schaffte es der Elf, sich des Mabaris zu entledigen, welcher ihn nun auffordernd ansah und als sich Fenris nicht schnell genug bewegte, wollte Shervin ihn erneut anspringen. Sofort hielt der Elf die Hände schützend vor sein Gesicht und schwang sich aus dem Bett. Einen Vorteil hatte es zumindest, dass er in seiner Rüstung eingeschlafen war: er musste sich jetzt nicht noch extra anziehen. So fuhr er sich lediglich kurz mit der Hand durch die Haare und folgte dem Mabari aus dem Zimmer.
 

Sofort hörte er leises Lachen aus der Bibliothek, gefolgt von einem weiteren Lachen. Lauschend blieb der Elf stehen, lauschte den Stimmen und atmete erleichtert auf, als es nur bei zwei bekannten Stimmen blieb. Kurz darauf betrat er die Bibliothek und sah sich mit zwei neugierigen Augenpaaren konfrontiert.
 

„Bethany...“, bemerkte Fenris und sah Hawkes Schwester an, welche ihm ein sanftes Lächeln schenkte. Obwohl sie eine Magierin war, mochte er sie, nicht zuletzt, weil sie selbst die Gefahr in ihren Fähigkeiten sah und anerkannte. Nicht wie ein gewisser anderer Magier in diesem Haus... „Ich hoffe, es ist Euch gut ergangen?“
 

„Wie immer... Aber was ist mit Euch? Ihr seht aus, als hättet Ihr die letzten Nächte nicht gut geschlafen... Ist es erneuten wegen Euren... Tattoos?“ Der Elf konnte sehen, wie ihre Augen kurz zu den Linien an seinem Hals und seinen Armen huschten, ehe sie ihm wieder in die Augen sah. Aber er schüttelte nur den Kopf und setzte sich zu den Geschwistern an den Tisch. Sofort füllte Hawke ein Glas mit Wein für ihn, welches er dankbar entgegennahm.
 

„Ich glaube eher, dass es an meiner Anwesenheit liegt“, bemerkte eine Stimme hinter ihm und sofort schloss der Elf genervt die Augen. Er war wirklich übermüdet, wenn er nicht einmal bemerkt hatte, dass Anders ebenfalls zu ihnen gestoßen war. Innerhalb von Sekunden hatte Fenris sein Glas geleert. Was machte der Kerl jetzt schon hier?!
 

„Ihr seid bestimmt Anders, nicht wahr? Mein Bruder hat mir bereits viel von Euch erzählt“, kam es auch schon von Bethany, welche aufgestanden und zum Abtrünnigen gegangen war, welcher noch immer hinter dem Rücken des Elfen stand. Ein Umstand, der ihm die Nackenhaare zu Berge stehen ließ. Ein Glück für Anders, dass er wenig später in sein Blickfeld trat und sich ebenfalls an den Tisch setzte.
 

„Ich hoffe, nur Gutes“, lachte der Abtrünnige und lehnte das Glas Wein ab, dass Hawke ihm anbot. Wenn er recht überlegte, hatte er den Magier in der ganzen Zeit noch kein Alkohol trinken sehen. Ob er wohl schnell betrunken wurde und etwas Peinliches vermeiden wollte? Ach, was interessierte es ihn überhaupt?! Dämlicher Magier! Sollten ihn doch die Templer holen!
 

„Oh, Tristan spricht nur in den höchsten Tönen von Euch, Anders! Er hat auch erzählt, dass Ihr die Klinik in der Dunkelstadt leitet. Ich danke Euch dafür. Es gibt schon genug Leiden und Ihr könnt wenigstens ein wenig davon abwenden.“
 

Genervt verdrehte Fenris die Augen und spürte kurz darauf einen scharfen Schmerz an seinem Schienbein. Zuerst wollte er Hawke dafür einen finsteren Blick zuwerfen, doch dieser war zu beschäftigt damit, Shervin zu streicheln, als dass dieser ihn getreten haben könnte. Außerdem dauerte der Schmerz zu lange an.
 

Vorsichtig warf er einen Blick unter den Tisch und sah sich mit bernsteinfarbenen Augen konfrontiert. Mit einem kurzen Blick zu den anderen am Tisch vergewisserte er sich, dass diese ihm keine Beachtung schenkten, ehe er sein Bein ein wenig schüttelte. Doch der Kater krallte sich nur noch stärker in seine dünne Hose und sah ihn fast schon herausfordernd an. Dieses dämliche Mistvieh war ja fast noch nerviger als sein Besitzer!
 

„Fenris? Ist alles in Ordnung mit Euch?“ Die Stimme des Templers ließ ihn verwirrt innehalten. Doch nicht nur der Templer sah ihn nun fragend an. Auch Bethany und Anders blickten zu ihm hinüber und warteten darauf, dass er etwas sagte. Der stechende Schmerz an seinem Bein hielt noch immer an und am liebsten hätte er das Vieh einfach nur gepackt und von sich geschleudert.
 

„Eure Flohschleuder, Magier...“, knurrte er stattdessen und vermied es dabei gekonnt, Anders anzusehen. Dieser schien für einen Moment verwirrt, sah dann aber unter den Tisch und verschwand anschließend unter diesem.
 

„Azad! Lass los“, forderte der Magier auch schon und mit einem flüchtigen Blick nach unten konnte Fenris sehen, wie dieser die Hände um den Bauch des Tieres legte. Dass er Fenris dabei berührte, passte dem Krieger überhaupt nicht und für einen Moment glühten die Linien auf seiner Haut gefährlich. Anders schien es zu spüren, denn nun sahen gleich zwei Paar bernsteinfarbener Augen unter dem Tisch zu ihm auf.
 

„Verschwindet sofort und nehmt Eurer Vieh gleich mit“, presste der Elf hervor und schließlich ließ der Schmerz an seinem Bein nach. Der Kater hatte die Krallen zurückgezogen und ließ nun zu, dass Anders ihn auf die Arme nahm, bevor er unter dem Tisch hervor kam. Sofort ließ das Glühen der Linien des Elfs wieder nach und er stieß den Atem aus, von dem er nicht mal gewusst hatte, das er ihn angehalten hatte.
 

„Siehst du, Bethany? Und so geht das schon die ganze Woche über“, bemerkte Hawke, welcher sich nicht darum bemühte, sein Glas zu füllen. Stattdessen trank er nun direkt aus der Flasche, während seine Schwester still vor sich hinlächelte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Phinxie
2014-10-14T11:22:45+00:00 14.10.2014 13:22
Hallo :)
Ich finde diese FanFic super :) Sie lässt sich flüssig lesen und ich kann mir immer jede Situation bildlich sehr gut vorstellen. Vor allem den Humor von Anders und Hawke arbeitest du klasse heraus; bei dem Gespräch zwischen Fenris und Anders habe ich richtig gelacht, weil es einfach zu lustig war^^
Ansonsten finde ich die Idee, dass Hawke ein Templer ist, interessant und bin echt gespannt, wie es weiter geht :D
Liebe Grüße ^-^
Antwort von:  Dekowolke
14.10.2014 17:30
Heyho :)

Vielen Dank erst einmal für dein Kommentar ^o^ Es freut mich, dass dir die Story bis jetzt gefällt und dass du auch etwas zu lachen hast dabei :D Fenris und Anders zu schreiben fällt mir dabei sogar überraschend leicht und ich kann versprechen, dass es noch oft derartige Gespräche zwischen den beiden geben wird :3


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