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Die Zeit heilt das Leben

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Titel: Die Zeit heilt das Leben

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 12 von 19

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

Harry wusste das er noch nie so ausgeschlafen und ausgeruht, wie an diesem Tag nach heilig Abend gewesen war. Schon allein die Wärme an seiner Seite hatte ihn dazu verleitet, noch etwas länger als nötig zu schlafen. Fenrir hatte ihn gelassen, schon allein deswegen, weil Harry keine Albträume und den Schlaf bitternötig hatte. Er nutzte die Zeit einfach um durch das schwarze Haar zu streicheln, die einzelnen Strähnen beiseitezuschieben und den Nacken mit Krauleinheiten zu verwöhnen.

Tom hatte nur einen kurzen Blick in das Zimmer geworfen und die beiden schmunzelnd wieder allein gelassen. Erst gegen Mittag hatte sich Harry aus seinem angenehmen Schlaf heraus in die Wirklichkeit gewagt. Müde blinzelte er Fenrir entgegen und lächelte noch etwas verschlafen, als er dem Wolf einen Kuss auf den Mundwinkel drückte.

„Morgen“, nuschelte Harry und versuchte etwas wacher zu werden.

„Gut geschlafen? Du sahst verdammt niedlich aus“, grinste Fenrir frech und schon errötete Harry wieder bis über beide Ohren.

„Wie lange hast du mich beobachtet?“, verlangte Harry schmollend zu wissen.

„Eine ganze Weile. Aber ich habe es genossen, dich so entspannt zu sehen“, lachte Fenrir dunkel und erheitert nur seinem Freund durch die Haare zu wuscheln.

„Du hättest mich doch wecken können.“

„Hätte ich. Wollte ich aber nicht. Du kannst den Schlaf gebrauchen, wo du doch sonst immer so wenig bekommst.“

„Danke“

Harry war wirklich dankbar. Er fühlte sich bei Fenrir und Tom mehr verstanden und besser aufgehoben, als es bei Ron und Hermine je der Fall gewesen war. Klar. Er mochte die Zwei Gryffendor, doch das hier war einfach besser.

Die letzten Tage vor Neujahr vergingen schnell und Harry hatte so viel Spaß wie schon lange nicht mehr. Er vergaß sogar, weswegen er eigentlich in dieser Zeit war und die Hälfte seiner Spanne schon fast abgelaufen war. Er machte mit den Slytherin Schneeballschlachten, hatte Spaß, unterhielt sich mit ihnen und freundete sich sogar mit einigen Werwölfen aus dem Rudel an.

Harry liebte diese Zeit, vor allem die Nächte, wo Fenrir neben ihm im Bett lag und sie einander intensiv küssten. Harry hätte nie geglaubt, dass er mal so darauf abfahren würde, doch er bekam einfach nicht genug.

An dem Abend vor Neujahr hatte sich Harry mit Fenrir nach draußen zu einem Spaziergang zurückgezogen.

„Tom erwartet nicht, dass man mit ihm feiert, oder?“, fragte Harry und mümmelte sich in seine recht dünne Winterjacke. Er hatte einfach nichts Besseres. Daheim in der Zukunft hätte er einen dicken Mantel gehabt, doch hier? Hier schien es, als würde alles von vorne Anfangen. Geld hatte er zwar keines, doch es war ja nur noch etwas mehr als ein halbes Jahr.

„Nein. Das hat er nie, aber ich habe mich es mir die letzten fünf Jahre nicht nehmen lassen, trotzdem mit ihm zu feiern“, grinste Fenrir wölfisch.

„Fünf?“

„Ja fünf. Im ersten Jahr hat er sich so sehr wie ein Arschloch verhalten, dass ich nichts mit ihm zu tun haben wollte. Erst als er im zweiten Jahr völlig mager, blass und mit Wunden im Hogwartsexpress saß, habe ich mich nach und nach mit ihm angefreundet“, erzählte Fenrir und Harry nickte verstehend.

„Also feiern wir seinen Geburtstag auch heute Nacht?“, fragte Harry sacht und sah zu ihren Händen runter, die sich schon vor einer Weile gefunden und nicht wieder losgelassen hatten. Er mochte diese Verbundenheit.

„Natürlich. Wir müssen ihn nachher nur aus seinem Zimmer kriegen. Er mag es absolut nicht. Zumindest beteuert er das immer, aber wenn er erst mal unten ist, dann strahlt selbst er glücklich und kann es nicht verbergen.“

„Ich habe gar kein Geschenk für ihn“, seufzte Harry und lehnte sich etwas näher an Fenrir, da es in seiner dünnen Jacke langsam kühl wurde. Fenrir löste die Hand aus seiner, legte den Arm um Harrys Schulter und zog ihn fest an sich heran, um ihn zu wärmen.

„Du brauchst nicht unbedingt eines. Tom genießt am meisten die Nähe zu Anderen.“

Als sie zurückkamen, war es schon ziemlich spät. Tom war auf sein Zimmer verschwunden. Zara meinte, er wollte ein gutes Buch lesen und dann schlafen gehen. So machten sich Harry und Fenrir auf den Weg nach oben, klopften kurz an und kamen dann einfach rein.

Tom saß tatsächlich auf seinem Bett und las ein alt aussehendes Buch.

„Hey. Was liest du da?“, fragte Harry lächelnd und kurz sahen die blauen Augen zu ihm auf.

„Ein Buch über Hogwarts und du? Hast du dich mit Fenrir heute zusammen geschmissen? Denkt nicht, dass ich es euch heute einfacher mache“, grinste Tom belustigt, was Harry leise lachen ließ, als er sich auf dem Bett niederließ.

„So schlimm kann es heute Nacht doch gar nicht werden“, schmunzelte Harry und nahm ihm kurz das Buch ab um den Buchrücken zu lesen. Legenden rund um Hogwarts. Harry runzelte die Stirn bei dem Titel. War Tom momentan auf der Suche nach der Kammer? Aber warum? Was hatte die Suche ausgelöst? Was hatte Tom vor.

„Es ist nicht so, das diese Nacht schlimm wäre. Es liegt eher daran, das mir diese Nacht nie etwas bedeutet hat. Es ist eine Nacht wie jede andere auch“, seufzte Tom und nahm das Buch wieder an sich, um es weiter zu lesen.

„Sag so etwas nicht. Dank deiner Geburt bist du schließlich hier bei uns. Ganz gleich wie die Vergangenheit war, die Zukunft kann nur besser werden … aber du musst es zulassen. Gib dem Ganzen eine Chance“, sprach Harry sanft und nahm ihm das Buch erneut ab, um es aufgeschlagen, zur Seite zu legen.

Tom verdrehte allerdings nur die Augen und sah seine Mitschüler vorwurfsvoll an.

„Versuch es“, meinte Harry erneut und legte eine Hand auf Toms, was Fenrir kurz knurren ließ. Er konnte nichts dagegen machen. Sein Wolf war einfach zu besitzergreifend. Harry warf ihm kurz einen beruhigenden Blick zu, ehe er Tom tief in die Augen sah. In die blauen. Sie standen Tom eindeutig besser als die Roten.

„Du bist ziemlich hartnäckig. Ich bewundere deinen Kampfgeist, auch wenn ich nicht weiß, woher du ihn nimmst nach der Sache mit dem Mord deiner Eltern und deinen fast Mord, den ganzen Träumen die dich Nacht um Nacht plagen. Du bist ziemlich stark, weißt du das eigentlich?“, fragte Tom, während er die Hand hob und über Harrys Wange streichelte, sie fast schon liebkoste.

Harry dagegen krampfte das Herz bei dessen Worten. Es stimmte. Das alles war wirklich ein riesiger Mist, aber Aufgeben?

„Ich bin nicht stark, ich würde am liebsten aufgeben, aber das geht nicht. Würde ich das tun, dann hätten die anderen gewonnen. Außerdem hoffe ich auf eine gute Zukunft, wenn ich weiterhin stark bleibe. Den Anfang habe ich bereits gemacht. Ich habe mich mit dir und Fenrir angefreundet und es geht mir so gut, wie noch nie.“ Harry konnte sich das glückliche Lächeln einfach nicht verkneifen.

Ja er hatte den ersten Schritt in eine bessere Zukunft gemacht, auch wenn der weitere Weg in seinen Gedanken noch gespalten war.

„Irgendwie hast du recht“, seufzte Tom und zog seine Hand von Harrys Wange zurück, ehe er hinzufügte, „mir geht es mit euch auch so gut wie nie. Es ist ein gutes Gefühl euch um mich zu haben. Lasst uns runter und etwas feiern. Nicht das sich Zara ganz umsonst die Mühe mit dem Kuchen gemacht hat.“

Harry lachte leise und erhob sich, nur um Tom die Hand zu reichen. Dass er das Mal bei dem Mörder seiner Eltern tun würde? Nein. Das hier war nicht Voldemort, das war Tom und bei diesem hatte er keine Hemmungen. Tom war ein guter Freund.

Tom nahm sie auch ohne zu zögern an und ließ sich aufhelfen, nur um dann breit zu grinsen.

„Du solltest deinen Freund beruhigen, sonst werde ich wohl doch keine siebzehn Jahre mehr alt“, lachte Tom frech und Harry drehte sich verwundert zu Fenrir um. Dieser schien völlig unter Spannung zu stehen und versuchte sich tapfer das Knurren zu verbeißen. Die Fäuste waren dabei augenscheinlich schmerzhaft geballt.

Langsam und bedächtig aber komischerweise ohne Angst, trat er zu dem Größeren rüber, schlang seine Arme um dessen Nacken, zog ihn mit Nachdruck zu sich runter und küsste ihn erst zärtlich dann aber intensiver auf die weichen Lippen. Sofort wich alle Spannung aus Fenrir, welcher abrupt die Arme um seinen Freund schlang und den Kuss wild erwiderte. Fast als wolle er Tom beweisen, zu wem Harry gehörte.

„Du musst niemanden anknurren und nicht eifersüchtig sein. Ich … ich bin doch dein Freund, also vertrau mir“, raunte Harry ein wenig außer Atem, vorsichtig gegen Fenrirs Wange, nah dessen Ohr, als sie sich lösten. Ohne scheu kuschelte er sich näher an den starken Körper.

„Ich werde mich bemühen, doch mein Wolf sieht dich nicht gern, intim mit jemand anders. Entschuldige. So ganz habe ich ihn in der Hinsicht noch nicht unter Kontrolle“, seufzte Fenrir und erwiderte die Schmuseeinheiten nur zu gern.

„Na so lange du keinem an die Gurgel springst, ist alles in Ordnung. Aber jetzt lasst uns runter gehen“, zwinkerte Harry, befreite sich aus der Umarmung und griff nach Fenrirs und Toms Hand, um sie beide mit hinunterzuziehen.

Zusammen feierten sie Toms Geburtstag, welcher sich wirklich zu freuen schien. Das Geburtstagskind bekam hier und da kleine Geschenke von den Greybacks, nur Harry hatte nichts. Wenn er ehrlich war, hatte er nicht gewusst, wann Tom genau Geburtstag hatte. Dennoch wollte er ihm einen wunderschönen Abend machen.

Erst als sie wieder im Bett lagen und den Rest der Feier auf den folgenden Tag verschoben, dachte Harry wieder über das Buch nach, in welchem Tom vor wenigen Stunden noch geblättert hatte. Legenden rund um Hogwarts.

Kurz schielte Harry über seine Schulter und blickte in Fenrirs Gesicht. Dieser hatte ihn nicht mehr aus den Armen gelassen, sodass er sich wieder näher kuschelte. Es war ein beruhigendes und sicheres Gefühl, welches Harry sich noch viele Jahre wünschte.

Unmöglich.

Harry kniff die Augen zusammen. Er konnte unmöglich so lange mit Fenrir zusammen sein. In einem halben Jahr würde alles zu Ende sein. Dann würde er diesen Fenrir nie wieder sehen. Er wollte das nicht. Er wollte Fenrir nicht verlassen, nicht wieder in diese grausame Zukunft zurück.

Eine die sich womöglich geändert hatte, aber nur wenn er Tom aus dem Weg räumte und das konnte er nicht. Es war plötzlich so klar wie das Amen in der Kirche. Es war so klar, wie die Sonne und der Mond am Himmel, di ständig ihre Plätze tauschten. Wieso kam ihm die Erkenntnis jetzt? Toms Lachen, Toms Freundlichkeit, seine Hilfsbereitschaft und sein Verständnis. Die Großzügigkeit und die Wärme, die er ihm vermittelt hatte. Das alles lief vor seinem inneren Auge ab. Das alles spürte er tief in seinem Herzen und das alles tat ihm so weh, weil er so niemals eine gute Zukunft haben würde.

Harry kugelte sich ein Stück zusammen und versuchte Fenrir nicht zu wecken, doch der Werwolf schien einen siebten Sinn zu haben, wachte auf und zog Harry tiefer in seine Arme.

„Du zitterst. Ist dir kalt“, brummte dieser ihm leise in den Nacken und zog das Fell enger um ihre Körper.

Harry konnte ihm nicht antworten, da er spürte, dass wenn er den Mund öffnen würde, er das Schluchzen nicht unterdrücken konnte.

„Hey.“ Sanft wurde Harry auf den Rücken gedreht, sodass er den Kopf fort drehte, doch Fenrir drehte ihn wieder zu sich. Vorsichtig aber bestimmend hatten sich seine Finger auf Harrys Wange gelegt.

„Was ist mit dir?“

Harry konnte nicht anders. Er drehte sich ganz zu Fenrir und vergrub sich förmlich an dessen Brust, flüchtete in die Umarmung. Fenrir schloss die Arme um ihn und gab ihm die Chance sich bei ihm auszuweinen und zu beruhigen. Liebevoll streichelte er Harry immer wieder über den Rücken und brummte beruhigende Worte gegen den schwarzen Haarschopf.

Es dauerte eine ganze Weile, bis sich Harry endlich beruhigte, den Kopf aber nicht anhob. Er wollte am liebsten mit Fenrir verschmelzen. Wollte dem Moment entfliehen.

„Willst du darüber reden?“, fragte Fenrir leise.

„Warum nur bist du so verdammt nett zu mir?“, schniefte Harry und versuchte sich näher an den Anderen heranzudrücken.

„Weil ich dich liebe. Es mag dir vielleicht zu früh erscheinen, doch ich liebe dich.“

Harry glaubte sich verhört zu haben und sah ungläubig zu den goldenen Augen auf. Sie blickten ihn zärtlich und voller Liebe an. Sie ließen keine Lüge in den ausgesprochenen Worten zu.

„Du … du liebst … mich?“, hauchte Harry verwirrt.

„Ja, das tue ich. Wir kennen uns vielleicht noch nicht so lange, aber du bist mir damals, als ich dich gefunden habe sofort aufgefallen. Dein Geruch hat meine Wolfsnase betört und dein ganzes Wesen den Rest von mir. Ich bin dir nach und nach verfallen. Ich konnte gar nicht aufhören, um dich zu werben. Nicht dass ich das jemals vorgehabt hatte. Ich liebe dich und man muss nun mal nett zu dem sein, den man liebt. Ansonsten würde ich mir wahrscheinlich ein Eigentor verpassen, was ich mir nie verzeihen würde“, zwinkerte Fenrir zum Schluss hin und hauchte Harry einen Kuss auf die weichen Lippen.

„Du bist so ein Idiot“, schniefte Harry und sah deutlich den verwirrt-empörten Blick, doch er ließ sich nicht aufhalten, „da liebst du ausgerechnet so einen wie mich. Dabei weiß ich doch nicht mal, wie lange ich überhaupt bei dir bleiben kann, obwohl ich nicht fort von dir will.“

„Was sagst du da? Wieso weißt du nicht, wie lange du bleiben kannst? Wo musst du hin? Ich kann dich doch sicher begleiten, und wenn du dann da fertig bist, dann kehren wir zurück“, brummte Fenrir vorschlagend und mit äußerst ernster Miene. Harry aber lachte nur, was sich mit seinem erneuten Weinen vermischte.

„Du bist so lieb. Das hätte ich nie erwartet. Aber wenn ich einmal weg muss, dann kann ich nicht zurückkehren. Verzeih. Ich darf dir darüber nicht mehr sagen, nur dass ich dich furchtbar gern habe und ich gerne bei dir bleiben würde“, schniefte Harry und versuchte einen Kuss zu ergattern, welchen sein Freund ihm auch schenkte.

„Was hindert dich daran bei mir zu bleiben?“, wollte Fenrir leise wissen denn auch ihm tat es tief im Herzen weh.

„Die Zeit“, hauchte Harry und vergrub sein Gesicht an der starken Brust. Er wollte diese Nacht nicht mehr reden, was Fenrir auch schnell bemerkte und ihn besitzergreifend umarmte.
 

„Ich mache mir Sorgen um Harry. Du hast nicht gehört, wie ernst er gestern Nacht geklungen hat. Aber er will mir auch nichts Genaues sagen“, brummte Fenrir aufgebracht, während er in seiner Kleidertruhe nach passenden Kleidungsstücken suchte.

Tom lehnte an einer Wand und sah zwischen dem schlafenden Harry und seinem aufgebrachten Freund hin und her.

„Hör auf da einfach nur schweigend rumzustehen und gib mir einen Tipp, was ich machen kann“, murrte Fenrir und zog einen Wollpullover aus der Truhe, denn er sich kurzerhand überzog.

„Ich denke nicht, dass du da so schnell eine Antwort aus ihm rauskriegst. Er ist stur“, erwiderte Tom mit verschränkten Armen.

„Genauso stur wie du. Aber ich habe nicht die nötige Zeit um ihn monatelang zu einer Antwort zu überreden. Wer weiß, wie lange er bleiben wird? Er sagte ja selber, dass er nicht weiß, wie viel Zeit er noch hat und das er dann nicht wieder zurückkommen kann“, knurrte Fenrir. Ihm gefiel es nicht, dass Harry ein so großes Geheimnis vor ihm hatte und er ihn eventuell verlieren konnte. Er als Werwolf war nicht bereit seinen zukünftigen Partner gehen zu lassen, koste es, was es wolle.

„Das klingt, als würde er sterben wollen. Man kommt doch sonst von überall wieder weg“, grübelte Tom, während Fenrir ganz große Augen bekam. Sofort sah er zu Harry rüber, welcher noch immer gleichmäßig atmete.

„Sterben? Das kann doch nicht dein ernst sein. Welchen Grund sollte er haben?“

„Vielleicht ist der Mörder seiner Eltern noch hinter ihm her?“, vermutete Tom ernst. Er war ja selber immer noch dabei, herauszufinden, wie seine Verbindung mit Harry zustande gekommen war und ob er vielleicht dieser besagte Mörder war. Aber er konnte sich einfach an keinen Mord erinnern. Momentan köchelte in der Schule ja noch der Erinnerungstrank vor sich hin. Er würde ihn gleich, wenn sie wieder in der Schule waren probieren. Dann würde er ja sehen, was er alles vergessen hatte. Dieser Erinnerungstrank holte jede vergessene, verdrängte oder auch ausgelöschte Erinnerung wieder zurück. Er war verdammt wirkungsvoll, doch Tom fürchtete sich vor Erinnerungen aus seiner Kindheit.

Dennoch. Es musste sein. Wenn er gemordet hatte, dann musste er es wissen.

„Ich bringe diesen Mörder um, wenn ich ihn zwischen meine Fänge bekomme“, knurrte Fenrir und bemerkte deutlich das Zusammenzucken von Harry, welcher ganz offensichtlich wach war. Nur wie lange schon?

„Harry? Mach die Augen auf und sprich mit uns“, seufzte Tom und ließ sich auf dem Stuhl am Schreibtisch nieder. Nur langsam öffneten sich darauf hin die grünen Augen, welche etwas blinzelten, doch schnell reichte Fenrir ihm die Brille und er konnte klar sehen.

„Ihr solltet nicht weiter danach fragen. Ich kann es euch nicht sagen. Es tut mir leid, dass ich so viel Staub aufgewirbelt habe. Ich hätte mich besser zusammenreißen müssen“, seufzte Harry und hatte sich aufgesetzt, um sich gegen das Kopfende zulehnen.

„Unter Freunden ist es nun mal üblich, sich um seine Freunde zu sorgen und zu verhindern, dass demjenigen etwas geschieht. Du solltest mit uns reden. Wir wollen dir helfen und das geht nicht, wenn du uns nicht einweihst“, erwiderte Tom ernst und erwiderte Harrys betretenen Blick.

„Ich weiß, dass Freunde das tun. Doch du würdest an meiner Stelle auch nichts sagen. Du könntest auch nur handeln und das werde ich auch tun“, seufzte Harry.

„Kann es sein, dass du uns noch immer nicht richtig vertraust? Oder hast du Angst, dass wir dich verraten könnten?“, fragte Fenrir ernst.

„Ich vertraue euch, aber würde ich reden, dann wäre es mein Todesurteil, ganz gleich, ob ihr mich verraten würdet oder nicht“, meinte Harry hart und hatte sich unter der Bettdecke vorgearbeitet, nur um das Zimmer zu verlassen. Er hielt es hier drin einfach nicht mehr aus.

Wütend auf sich selber, verließ er das Gästezimmer und verschwand ins Bad um sich für den Tag fertigzumachen. Mit einem gemurmelten Spruch hatte er warme Kleidung an, sodass er ohne zu Frühstücken, das Haus verließ. Er wollte jetzt nur ein wenig spazieren gehen und das allein. Er wollte einfach nicht weiter darüber nachdenken, zumal sie in zwei Tagen schon wieder in Hogwarts sein würden.

Er sollte sich zudem auch weniger von seinem Auftrag ablenken lassen. Fenrir und seine Gefühle für diesen Wolf waren ein echtes Problem. Wenn das weiter so ging, dann würde Tom die Kammer öffnen und er konnte nichts dagegen machen. Vielleicht war es ja das Beste, wenn er zuerst in der Kammer war und den Basilisken umlegte. Er war nicht mehr so schwach wie in seinem zweiten Schuljahr, er konnte viel mehr als damals, auch wenn es immer noch sehr gefährlich gegen dieses Vieh war.

Ja das war doch die Lösung. Aber leider nur eine Notlösung. Was würde Tom machen, wenn er merkte, dass seine Waffe getötet war? Würde dieser sich dann etwas anderes ausdenken? Eine andere Möglichkeit, um an die Macht zu gelangen? Es war verdammt schwer.

Am liebsten würde er Tom anschreien die ganzen Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen. Niemals auch nur im entferntesten an Mord, Totschlag und die Macht zu denken. Nicht mal an Voldemort persönlich. Doch er kannte Toms Gedanken nicht. Er wusste nicht, wie diese sich entwickeln würden und er wusste nicht, wann sie so stark sein würden, dass der Jugendliche mit den blauen Augen all seine ethischen Prinzipien über Bord werden würde.

~Alles in Ordnung, Harry?~, vernahm dieser plötzlich Toms Stimme in seinen Gedanken. Es war verwunderlich das diese Verbindung plötzlich so normal für ihn war. Trotz aller Albträume, die er noch hatte, war es ihm, als würde er dieses Gefühl, das Tom in ihm hinterließ, genießen.

~Ja … tut mir leid, dass ich gerade so ausgetickt bin. Seit ihr jetzt wütend auf mich?~, fragte Harry zurück und lehnte sich ein Stück außerhalb des Dorfes an einen Baum. Der Schnee reichte ihm hier bis zu seinen Waden. Ein wirklich seltsames Gefühl. Der Schnee war noch unberührt und nur seine Fußspuren waren zu sehen.

~Ein wenig enttäuscht aber nicht wütend. Wenn du dich uns nur anvertrauen würdest. Wir würden dich doch beschützen.~

~Das könnt ihr nicht. Dafür seit ihr … sind wir nicht stark genug. Wir sind gerade mal Sechstklässler und das Ministerium hat erstens mehr Männer und zweitens haben die mehr Power. Lass uns bitte nicht weiter darüber reden.~

~Wie du meinst … kommst du denn zurück? Zara hat ein gutes Frühstück bereitet und fragt nach dir.~

~ ja ich ...~, doch da brach Harry ab. Sein Blick wanderte über den weißen Schnee, welcher vorhin noch so rein und ohne Spuren gewesen war. Doch sein Blick fiel plötzlich auf menschliche Fußspuren. Sie waren fast nicht zu sehen und führten in einem recht großen Bogen um ihn in Richtung Dorf.

~Harry?~

~Gibt es hier in der Nähe Menschen?~, fragte Harry zurück und zog sicherheitshalber seinen Zauberstab.

~Nein. Das nächste Dorf ist viele Kilometer von hier entfernt. Das hier ist ein Werwolfgebiet. Wieso fragst du?~

~Entweder bin ich viele Kilometer gelaufen, was ich stark bezweifle, oder ich sehe tatsächlich Fußspuren im Schnee~

Vorsichtig näherte sich Harry den Spuren und merkte das mindestens fünf verschiedene waren.

~Komm zurück. Das könnten Werwolfjäger sein. Wenn die dich mit einem Werwolf verwechseln dann kann das böse enden~, mahnte Tom ihn und Harry wich lieber zurück. Leider zu spät.

Im nächsten Moment spürte er einen harten Schlag auf dem Hinterkopf und einen stechenden Schmerz.

~Harry? Harry~, konnte er Toms Stimme nur noch vernehmen, doch die Ohnmacht griff nach ihm und er konnte nicht mehr Antworten.
 

Als Harry mit schmerzendem Kopf wieder zu sich kam, erkannte er nach mehrmaligem Blinzeln, dass er in einem Käfig steckte. Es war eiskalt und er fror erbärmlich. Er merkte ziemlich schnell, dass sein Käfig im Schnee stand, direkt neben einem Zelt.

Wo war er hier? Verwirrt sah er sich um und richtete sich auf. Bibbernd fuhr er sich über seine Arme um sich aufzuwärmen, doch er glaubte, ein Eisklotz zu sein.

„Ah. Es ist wach“, lachte eine männliche Stimme und Harry drehte den Kopf, bis er einen bärtigen Mann erkannte. Er wirkte für Harry ziemlich schmächtig, doch der Zauberstab verriet ihn sofort und mahnte ihn, vorsichtig zu sein.

„Was soll das. Wieso haben sie mich eingesperrt?“, verlangte Harry zu wissen und bemerkte, das seine Kleidung vom geschmolzenen Schnee, wo er gelegen hatte, kalt und klamm war.

„Bestien müssen eingesperrt werden. Oder glaubst du, ein Halsband würde für euch Werwölfe reichen?“, spottete der Mann.

„Nur das ich kein Werwolf bin. Ich bin ein Mensch und verbringe meine Schulferien bei Freunden. Ich gehe auf die Hogwartsschule, das können sie gern nachprüfen lassen, aber jetzt lassen sie mich verdammt noch mal raus. Es ist verflucht kalt hier. Zudem habe ich ja nicht mal goldene Werwolfaugen“, knurrte Harry und deutete auf seine grünen Augen.

Der Jäger schien ziemlich verwundert und eine zweite Jägerin, die dazu kam und alles gehört hatte, sehr misstrauisch.

„Und was suchst du dann hier im Gebiet der Werwölfe?“, fragte sie auch schon.

Harry wusste, dass er sich jetzt nicht verplappern durfte. Irgendeine Ausrede musste her.

„Ich habe mit meinen Freunden das apparieren geübt und bin irgendwie falsch herausgekommen. Ich bin froh, dass ich nicht gesplittet bin.“

„Das kann man wohl sagen. Splitten ist ziemlich schmerzhaft. Mist. Dabei war ich mir so sicher, diesmal einen gefangen zu haben“, knurrte der Bärtige und kam zum Käfig hinüber, welchen er öffnete und Harry raus ließ. Bibbernd hüpfte dieser von einem Bein auf das Andere und tastete seine Taschen ab, ob er alles hatte.

„Mein Zauberstab. Wo ist er?“, fragte Harry verwundert und sah auch schon die Jägerin, welche den Stab in ihren Händen hielt.

„Was will ein Schüler in den Ferien mit einem Zauberstab?“, fragte sie noch immer äußerst misstrauisch.

„Ich bin bei äußerst gewalttätigen Muggeln groß geworden und habe mir seit meinem ersten Schuljahr angewöhnt, den Stab immer bei mir zu tragen. Als Abschreckung. Die Muggel haben nämlich ziemlichen Schiss vor der Magie. Naja. Angewöhnt ist angewöhnt, sodass ich ihn auch diesmal bei mir hatte“, seufzte Harry und streckte die Hand nach seinem Stab aus, doch die Jägerin schüttelte den Kopf.

„Denn kriegst du wieder, wenn wir dich bei deinen betreuenden Personen abgegeben haben. Los jetzt. Jack? Du bringst ihn Heim und ich schaue, wie weit die anderen bei diesen Biestern sind“, meinte die Jägerin ernst und gab dem Bärtigen, Harrys Stab.

~Tom? Alles Okay bei euch?~, versuchte Harry Kontakt aufzunehmen und hoffte, dass den anderen nichts passiert war.

~Na endlich Harry. Wo bist du? Wir suchen dich schon~, erwiderte Tom und klang ziemlich erleichtert.

~Ihr müsst vorsichtig sein. Werwolfjäger haben mich gefangen und wollen scheinbar das Dorf angreifen. Du musst die anderen warnen. Mir geht es soweit gut. Die haben schnell bemerkt, dass ich nur ein Mensch bin und wollen mich jetzt wieder Heim bringen~, erklärte Harry während er zögerlich zu Jack dem Jäger trat.

~Wir holen dich aus dem Heim wieder raus~, war alles, was Tom ihm mitteilte und Harry seufzen ließ.

~Bitter. Bringt niemanden um und beeilt euch~, war auch Harrys letzte Mitteilung, ehe er den Jäger wieder genauer ansah.

„Also? Wo wohnst du?“, fragte Jack ernst.

Harry nannte ihm die Adresse und apparierte mit dem älteren. Vor dem Waisenhaus, in einer geschützten Ecke, kamen sie wieder raus, sodass Harry schlucken musste.

„Hier dein Stab. Und apparier das nächste Mal nicht an einen so gefährlichen Ort“, verabschiedete sich Jack, als auch schon Mrs. Stink aus dem Haus auf sie zukam. Jack jedoch machte sich wieder auf und davon, ehe man ihn bemerkte.

„Mr. Potter. Das wird ein übles Nachspiel haben, dass sie einfach so abgehauen sind. Kommen sie sofort mit“, keifte die Alte und hatte Harry am Oberarm gepackt. Grob zerrte sie den Jüngeren hinter sich her, aber nicht etwa ins Waisenhaus, sondern zum Strafhaus.

Harry bekam ziemlich große Augen und stoppte vor der Tür.

„Nicht da rein“, murmelte Harry und sah den spöttischen Blick der Heimleiterin.

„Ungehorsam und schlechtes Verhalten muss bestraft werden“, erwiderte sie und im nächsten Moment wurde er von zwei stärkeren Betreuern gepackt und hinein gebracht.
 

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tolle Ferien nehmen ein böses Ende >.<



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  dragonaye96
2014-11-10T01:03:31+00:00 10.11.2014 02:03
Immer an den spannendsten stellen aufhören. :) aber ein tolles Kapitel. Wäre schön wenn du schnel weitermachen könntest.
Von:  Sayuri88
2014-11-09T20:30:11+00:00 09.11.2014 21:30
also tolles kapi nur doofes ende -.-
Von:  sweet_tod
2014-11-09T18:49:34+00:00 09.11.2014 19:49
Ahhhhhh nein nicht das!!! Warum hörst du jetzt schon auf??


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