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Liebe ist nicht immer einfach

Elsa x Mario
von

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7

Am nächsten Tag ging Elsa wieder in die Schule. Sie hatte entschieden, dass es keinen Sinn machen würde daheim zu bleiben. Als ihre Mutter sie gestern morgen nach einer durchweinten Nacht gesehen hatte, hatte sie entschieden, dass Elsa so nicht in die Schule gehen würde und hatte sie kurzerhand wieder ins Bett geschickt. Sie hatte ihrer Mutter nicht erzählt was geschehen war und auch Gregor hatte den Mund gehalten. Trotzdem vermutete sie, dass ihre Mutter sich ihren Teil dachte.
 

Sie hätte nie gedacht, wie weh so ein gebrochenes Herz tun würde. Sie dachte, dass die Erzählungen in Büchern eben nur dies waren, Erzählungen. Aber im echten Leben war es noch viel schlimmer. Sie hatte bisher immer vermutet, das Mario ebenfalls etwas für sie empfinden würde, auch wenn sie nie darüber geredet hatten. Dazu waren sie beide zu schüchtern gewesen.
 

Gregor brachte sie bis zu ihrem Klassenzimmer. "Wenn du irgendetwas brauchst, komm zu mir, ja?" Besorgt musterte er sie.
 

Gregor war die letzten Tage sehr liebevoll zu ihr gewesen. Er hatte sich Sorgen gemacht und war nach Ende der Schule heimgekommen um nach ihr zu sehen. Dadurch war er auch zu spät ins Training gekommen.
 

Sonst lief er immer mit guter Laune und einem Lachen im Gesicht umher, seit dem schlich er jedoch nur noch mit einem missmutigen Gesichtsausdruck herum. Auch ihn nahm die Situation ziemlich mit. Sie spürte, dass er sich mit seinem besten Freund überworfen haben musste. Allerdings sagte er ihr gegenüber nichts und versuchte das Thema Kickers und Fußball ganz zu vermeiden. Er hatte sogar den Fußball, der in einem Netz über seinem Bett hing, abgehängt. Als er aber soweit ging und Maradona nicht mehr mit seinem "Fußballer-Namen" anzusprechen und nur noch "Hund" rief (Maradona hörte oft nichtmal auf seinen richtigen Namen) war es seiner Mutter aber zu viel geworden.
 

Besorgt sah Elsa zur Türe. Obwohl sie wusste, dass sie nicht von der Schule wegbleiben konnte, hätte sie sich am liebsten wieder umgedreht.
 

Es ging ihr immer noch sehr schlecht, Schlaf war ein Fremdwort und sie bekam das Bild wie Maja Mario geküsst hatte einfach nicht mehr aus dem Kopf. Sie hatte Angst davor, Mario und Maja jetzt zusammen zu sehen. Aber sie war nun mal in der gleichen Klasse wie die Beiden. Sie nahm allen Mut zusammen, atmete nochmals tief durch und öffnete mit klopfendem Herzen die Türe.
 

Mario saß nervös an seinem Platz. Ob Elsa heute kommen würde? Er war heute morgen schon früh da gewesen und hatte eine Weile am Schultor gewartet. Irgendwann war er aber ins Klassenzimmer gegangen, da er Gregors Worte vom Vortag noch im Kopf hatte und auch keine Konfrontation vor Elsa riskieren wollte.
 

Jedesmal wenn die Türe auf ging zuckte er zusammen. Als die Türe nun aufging, war es tatsächlich Elsa die hereinkam. Mario sprang auf und sah sie an. “Elsa.” sagte er. Elsa blieb in der Türe stehen und sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Die Gespräche verstummten und alle sahen die Beiden an. Sie standen sich nur gegenüber, sahen sich an und sagten kein Wort.
 

Mario war über Elsas Aussehen erschrocken. Man sah ihr an, dass es ihr nicht gut ging. Sie hatte rotgeweinte Augen und tiefe Augenringe, die auf wenig Schlaf schließen ließen. Am liebsten hätte er sie in den Arm genommen und ihr die ganze Trauer aus dem Gesicht gewischt. Aber er war mit schuld daran, dass es ihr nun so schlecht ging. Auch jetzt kämpfte sie mit ihren Tränen.
 

Maja, die am Fenster gestanden war, sah mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht zu Elsa. So hatte sie es sich vorgestellt. Sie ging zu den Beiden, stellte sich hinter Mario und legte eine Hand auf seine Schulter. “Alles in Ordnung?” Mario reagierte gar nicht darauf.
 

Elsa allerdings erwachte aus ihrer Apathie. Sie sah die Beiden nochmal an und ging dann schnell zu ihrem Platz, wo Yuri und Tini sie in Empfang nahmen. Auch begannen die ersten Gespräche der Klassenkameraden zögernd wieder. Mario sah Elsa traurig hinterher.
 

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Die ersten Stunden hatte Elsa einigermaßen herum bekommen, auch wenn sie sich kaum hatte konzentrieren können. In der Pause stellte sich eine Person an ihren Tisch. Als sie auf schaute, stellte sie fest das es Maja war. Sofort schaute sie wieder auf ihr Schulheft, das konnte sie nun wirklich nicht gebrauchen.
 

“Wie geht es dir Elsa?” fragte Maja sie scheinheilig. “Alles in Ordnung.” murmelte Elsa. Yuri und Tini, die neben beziehungsweise hinter ihr saßen schauten alarmiert zu den Beiden hinüber, bereit, jede Minute einzugreifen. Maja beugte sich zu Elsa hinunter und sagte leise: “Ich sage dir das jetzt nur einmal. Lass deine Finger von Mario, Er gehört mir!” Elsa musste schlucken, bevor sie Maja anschaute und ihr antwortete: “Da musst du dir keine Sorgen machen. Er hat sich für dich entschieden, ich bin keine Gefahr für dich.” Sie blickte zur Seite und wich Majas Blick aus. Maja lächelte zufrieden und sagte lauter: “Ich hoffe auf jeden Fall, dass es dir bald wieder besser geht.” Sie drehte sich um und ging nach vorne zu ihrem Platz.
 

Mario drehte sich zu Maja herum, als sie sich setzte. Er beugte sich zu ihr. “Was wolltest du von Elsa?” fragte er sie leise. Seine Hände verkrampften sich um das Schulbuch, das er gerade in den Händen hielt, ohne darin zu lesen. Maja warf ihm einen überheblichen Blick zu. “Ich habe sie nur an ein paar Tatsachen erinnert.” “Und was wären dies für Tatsachen?” “Dass du mein Freund bist.” Maja blickte nach vorne zur Tafel. “Wir sind kein Paar, wie oft soll ich es dir eigentlich noch sagen?” Mario warf ihr einen wütenden Blick zu. “Wir sind kein Paar mehr, wenn ich es nicht mehr möchte,” Maja sah wieder zu ihm hinüber. “Egal wie oft du es sagst, es hat keinen Sinn. Und Elsa glaubt dir sowieso kein Wort mehr.” Sie hatten leise genug gesprochen, damit es niemand mitbekommen hatten.
 

Mario konnte es nicht fassen. Warum glaubte ihm keiner seiner Klassenkameraden? Sie mussten doch mitbekommen haben, wie er mit Maja sprach und mir ihr umging. Zumindest die Kickers glaubten ihm. Das war schon einmal etwas. Er drehte sich um, um nach Elsa zu sehen. Diese saß mit gesenktem Kopf da. Er hoffte, dass sie aufsehen und ihn ansehen würde. Dies tat sie nicht, jedoch stellte sich Yuri in diesem Moment in sein Blickfeld und warf ihm einen wütenden Blick zu.
 

Maja saß an ihrem Platz und freute sich darüber, dass ihr Plan in Erfüllung ging. Sie wollte, dass Elsa litt. Genauso wie sie…. Zwar auf eine andere Art und Weise, aber schmerzen sollte es trotzdem.
 

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Als die Schule zu Ende war, wartete Mario, bis Elsa zur Türe ging und sprang auf. “Elsa, kann ich bitte mit dir reden?” Elsa blieb stehen, schaute jedoch nicht zu ihm sondern ließ ihren Blick auf die Türe gerichtet. “Ich denke, dass das keinen Sinn macht. Du hattest mir gegenüber keinerlei Verpflichtungen und du hast dich für Maja entschieden. Das ist nunmal so. Daher, lass es einfach sein... bitte.” dann brach ihre Stimme. Und es tut viel zu sehr weh… dachte sie. Ihre Tränen hatten wieder zu fließen begonnen. Mario, der hinter ihr stand konnte dies nicht sehen. Aber Yuri sah Elsa von der Seite. Schnell lief sie zu ihr und legte den Arm um ihre Freundin. “Komm Elsa, wir gehen.”
 

Mario sah den Beiden zu, wie sie das Zimmer verließen. Er ließ sich verzweifelt wieder auf seinen Platz sinken. Was sollte er nur tun?
 

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Als Mario an einem Tag nach einem Spiel ins Training kam, waren alle anderen bereits da. Gregor stand mit verschränkten Armen abseits von den Anderen. Die letzten Spiele hatten sie tatsächlich verloren. Die düstere Stimmung war in den letzten Wochen bestehen geblieben. Mario konnte an nichts anderes als an Elsa denken und Gregor hatte eine sehr schlechte Laune gehabt, unter der seine Konzentration gelitten hatte. Dazu kam noch, dass die Beiden kein Wort miteinander gewechselt hatten, was an Gregor lag, der Mario nicht verzeihen konnte. Mario hatte versucht mit ihm zu reden, scheiterte aber an Gregors Haltung ihm gegenüber. Dies hatte sich auch auf die Stimmung der Anderen ausgewirkt und sie hatten einige ihrer schlechtesten Spiele seit langem hingelegt.
 

Mit düsterer Miene beobachtete Gregor, wie die Anderen Mario begrüßten. Er konnte nicht verstehen, dass die Anderen alle hinter Mario standen. Es war doch offensichtlich gewesen, was passiert war. Sie alle hatten es gesehen…. Und Elsa war die Leidtragende.
 

Mario begrüßte winkend eine Person. Als Gregor sich zu dieser umdrehte, stellte er überrascht fest, dass es sich um Viktor handelte. Was wollte dieser denn hier? Erstaunt sah Gregor ihm entgegen.
 

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Nach dem Training verabschiedeten sich alle wie sonst auch. Gregor rief den Anderen auch noch ein “Bis morgen.” zu und machte sich auf den Weg. “Warte einen Moment.” rief Viktor ihm zu und verabschiedete sich von Mario. Er lief schnell zu Gregor. “Ich komme mit dir mit, wir haben uns schon lange nicht mehr miteinander unterhalten. Wie geht es dir?” Gregor sah ihn misstrauisch an. “Es ging schon besser.” antwortete er aber wahrheitsgemäß.
 

“Ich habe gehört, dass dich das mit deiner Schwester ganz schön mitnimmt…” “Woher hast du…? Ach, ich verstehe. Conny hat mit dir gesprochen.” “Du kennst meine Schwester ja. Sie erzählt mir normalerweise nichts von dem, was sie mit dir redet. Aber die letzten Wochen war sie so deprimiert und als ich sie darauf angesprochen habe, ehrlich gesagt habe ich sie dazu gedrängt mir zu erzählen, was los war, da hat sie mir eben von deiner Schwester und Mario erzählt.” “Da gibt es kein ´und´.” sagte Gregor missmutig, “Das hat sich erledigt.”
 

Viktor sah ihn während des Laufens von der Seite an. “Wie meinst du das?” Gregor sah ihn erstaunt an. “Das ist doch offensichtlich, oder? Er hat eine Freundin. Er hat sich für eine andere entschieden und das, obwohl er wissen sollte, was Elsa für ihn empfindet. Seit wir hier wohnen, himmeln sich die Beiden gegenseitig an ohne auch nur einmal darüber zu sprechen. Jahrelang ging das so. Und von einen auf den anderen Moment, hat er plötzlich eine andere. Er hat Elsa das Herz gebrochen und das kann ich ihm einfach nicht verzeihen.”
 

Ihr Weg hatte die Beiden an den Strand geführt. Dort traf Gregor meistens Conny, Viktors kleine Schwester. Wie sonst mit Conny, setzte sich Gregor mit Viktor in den Sand und sah aufs Meer hinaus, auf dem sich der Sonnenuntergang spiegelte. Sonst genoss er die romantische Stimmung gemeinsam mit Conny, dieses Mal konnte er sie nicht genießen.
 

“Und all die Anderen haben ihm verziehen und tun so, als ob alles in Ordnung ist.” schnaubend sagte Gregor das, was ihn schon seit Wochen aufregte. “Sie glauben ihm, dass er nicht mit Maja zusammen sei und dass sie nur Elsa schaden möchte. Dabei hat er sie geküsst. Vor Elsas Augen. Wie können Sie nur so blind sein. Und Elsa... ” hier stockte er. “Was ist mit deiner Schwester?” fragte Viktor leise. “Es geht ihr schlecht, so schlecht dass es auch mir fast das Herz zerreißt.” gestand Gregor leise. “Und ich kann ihr nicht helfen.”
 

Eine Weile schwiegen die Beiden. “Die Anderen glauben Mario. Meinst du nicht, dass das einen Grund hat?” fragte Viktor. Doch bevor Gregor etwas einwenden konnte sprach Viktor bereits weiter: “Die anderen denken, dass er die Wahrheit sagt. Und das denke ich auch. Du sagtest selber, dass die Beiden schon seit Jahren etwas für einander empfinden. Glaubst du, das ist von einem Moment auf den anderen weg? Das Gefühle einfach so verschwinden oder durch andere Gefühle ersetzt werden? Und das von heute auf morgen? Okay gut, Mario hat viel Zeit mit dieser Maja verbracht, aber trotzdem hatte er auch versucht, Zeit mit Elsa zu verbringen. Die Anderen haben gesagt, dass er sie öfters von der Schule nach Hause gebracht hat und das noch vor dem Training. So etwas macht man nicht, wenn man für denjenigen nichts mehr empfindet. Dann wäre das ja nur noch eine Last…. “
 

Nachdenklich starrte Viktor auf das Meer. “Ich glaube Mario, dass Maja Elsa schaden möchte und das Maja ihn gekonnt für ihre Zwecke einspannt. Und ich glaube auch, dass du ihm keinen Glauben schenken möchtest, da es für dich einfacher ist, ihn als denjenigen zu sehen, der schuld daran ist, dass es deiner Schwester nun so schlecht geht. Deine Sicht auf die Dinge ist total getrübt. Elsa geht es hauptsächlich wegen Mario schlecht und somit ist es für dich am einfachsten, ihm die Schuld zu geben. Dieser Maja schenkst du dabei gar keine Beachtung."
 

Gregor lauschte nachdenklich Viktors Worten. Konnte es tatsächlich so sein, wie Viktor sagte? Konnte er tatsächlich nicht die Wahrheit sehen? Eigentlich hätte er Mario so etwas nie zu getraut. Er wusste seit Jahren, das Mario etwas für Elsa empfand, er hatte zwar nie mit ihm darüber gesprochen, aber Marios Verhalten gegenüber Elsa ließ einige Rückschlüsse zu. Verschloss er aufgrund Elsas Schmerzen die Augen vor dem, was echt war? Eine Weile saßen die Beiden schweigend im Sand. Die Sonne war bereits untergegangen und es war dunkel. “Meinst du das wirklich?” fragte Gregor leise.
 

“Du denkst normalerweise nie etwas Schlechtes von jemandem. Und falls mal irgendetwas ist, machst du dir immer erst Gedanken, bevor du handelst. Ich habe noch nie erlebt, dass du etwas vorschnell negativ beurteilst. Und sonst bist du immer derjenige, der hinter Mario steht. Warum sollte sich das plötzlich ändern.” Viktor stützte die Hände hinter sich in den Sand, lehnte sich nach hinten und sah in den dunklen Himmel hinauf. “Ja…” murmelte Gregor leise. Er stand auf. “Ich muss darüber nachdenken. Aber danke dass du mit mir geredet hast.” Er nahm seine Sporttasche.
 

“Danke dass du mir zugehört hast. Du solltest mit Mario sprechen. Er ist nicht umsonst dein bester Freund.” Viktor sah zu ihm auf. Gregor nickte. “Da hast du recht. Ich sollte ihm auch noch die Chance lassen, darüber zu reden.”
 

Gregor verabschiedete sich und wollte sich auf den Weg nach Hause machen als Viktor noch etwas sagte: “Zu dem Thema jahrelang jemanden anzuhimmeln fallen mir noch zwei andere Menschen ein. Vielleicht sollten auch diese mal über ihre Gefühle füreinander sprechen. Nicht, dass da auch etwas gewaltig daneben läuft.” Gregor wurde rot im Gesicht. Ihm war klar, dass Viktor damit auf ihn und Conny anspielte. Nun stand auch Viktor auf. “Mach es gut Gregor und bis bald.” Und ehe Gregor die Chance hatte etwas zu erwähnen war Viktor auch schon weg.
 

Hatte er gerade tatsächlich die Zustimmung von Viktor für eine eventuelle Beziehung mit Conny bekommen? Nachdenklich umklammerte Gregor seine Sporttasche und machte sich auf den Weg nach Hause, im Kopf ein Durcheinander an Gedanken.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Moorleiche
2014-10-03T14:03:52+00:00 03.10.2014 16:03
Also ich Fieber ja immer mit dem Personen mit... und manchmal kann ich es nicht verstehen wie die Charts in bestimmten Situationen so ruhig bleiben können (Mario besonders)... aber so sind nun mal die Charaktere.
Gut das Viktor unseren Gregor wachgerüttelt hat.


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