Zum Inhalt der Seite

The Escape from Darkness

*Taito*
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Müde ließ sich Taichi auf einem der Stühle sinken und spürte sogleich ein unangenehmes Brennen im Rücken, als er mit diesem die Lehne berührte. Erschrocken zuckte er nach vorne und wurde sofort von seinen Freunden misstrauisch gemustert.
 

„Bist du verletzt?“, frage Izzy.

„Schon okay, alles in Ordnung“, murmelte Taichi seufzend. Vorsichtig legte er seine Hände auf den Tisch ab und betete seinen Kopf auf ihnen. Aus dem Augenwinkel konnte er sehen, wie Izzy und Yamato zweifelnde Blicke tauschten, ehe der Blonde in die angrenzende Küche verschwand. Wahrscheinlich um das versprochene Abendessen zuzubereiten. Izzy setzte sich ihm gegenüber und schien seinen eigenen Gedanken hinterher zuhängen. War ihm nur Recht.
 

Tai war einfach nur froh, endlich in der Wohnung der Ishidas angekommen zu sein. Während sie hierher gingen, hatte er kaum noch was gesagt und seinen Freunden lieber zugehört. Der Weg war nicht lang gewesen, aber er hatte trotzdem Angst seiner Familie dabei zu begegnen. Hier drin fühlte er sich um einiges wohler, obwohl ein bisschen Angst blieb. Sein Vertrauen in seine Freunde war nicht mehr so groß, wie vor zwei Jahren. Wie auch?
 

Zwei Jahre waren eine lange Zeit und nicht nur er hatte sich verändert. Auch seine Freunde waren Älter geworden. Vielleicht hatten sie inzwischen kaum mehr an ihn gedacht?

Wer weiß.
 

„Magst du vielleicht vorher noch duschen oder erst nach dem Essen“, fragte Yamato an Tai gewandt und steckte den Kopf durch die Tür.

„Später wäre mir lieber“

„Okay, das Essen dauert aber noch ein bisschen“

„Egal“, murmelte Taichi, er war jetzt eindeutig zu kaputt um aufzustehen. Der Tag war nervenaufreibend und anstrengend gewesen. Allein diese Situation hier, war für ihn sehr schwierig. Er fühlte sich unwohl in seiner Haut. Normaler Kontakt mit seinen Mitmenschen war ihm fremd geworden.
 

„Ist mit dir wirklich alles okay?“, fragte Izzy nach einer Weile.

„Ja, mach dir keine Gedanken“

„Du siehst.... schlimm aus Taichi“, sagte Izzy zögernd und sah ihm in die Augen. Leicht seufzte Tai, das er schlimm aussah wusste er selbst. Aber er hatte jetzt keine Lust seine Verletzungen aufzuzählen. Es würde heilen, so wie immer....
 

„Ich weiß“, nuschelte Taichi und schaute auf den Tisch vor sich. Es wäre ihm lieber um die Gespräche und unangenehmen Fragen herum zu kommen.

„Was ist mit dir passiert?“, fragte der Rothaarige unruhig.

„Glaub mir, das willst du nicht wissen“, entgegnete Tai.

„Du bist mein Freund, Taichi. Ich möchte dir gerne helfen, Yamato möchte dir gerne helfen. Aber das können wir nur, wen du uns sagst was mit dir passiert ist“, meinte Izzy mit Nachdruck. Kurz überlegte der Braunhaarige, wie er es am besten formulieren sollte. Er hatte eine Ahnung, es war wirklich eine schwierige Situation.

„Vielleicht kann man mir nicht mehr helfen. Vielleicht bin ich an einem Punkt in meinen Leben, wo alles besser werden kann oder es für immer dunkel sein wird. Egal, was kommen wird. Ihr könnt mir nicht mehr helfen, als ihr es jetzt tut. Glaub mir“

„Was meinst du damit, wen du sagst das es für immer dunkel sein wird?“, fragte Izzy stirnrunzelnd und ein wenig besorgt. Der Verlauf des Gespräch gefiel ihm gar nicht. Er wollte für seinen Freund da sein, ihm helfen sein Leben wieder in Griff zu bekommen.
 

Zwei verdammte Jahre wussten sie alle nicht wo Taichi abgeblieben war. Und jetzt, saß er vor ihm. Schäbige Kleidung, die ungesunde Blässe, schlecht geschnittene Haare, blaue Flecke und wer weiß wie viele Verletzungen noch verdeckt waren. Es war schrecklich für ihn, seinen langjährigen Freund so zu sehen. Und er war sich sicher, Yamato erging es da nicht anders.
 

Taichi zögerte dieses Mal länger mit seiner Antwort, es war eine gute Frage. Die Wahrheit konnte er nicht sagen. Seinen Vater verraten würde er nicht, niemals. Nein, er und Kari hatten genug Leid durch ihm erfahren. Da konnte er nicht auch noch seinen Vater ins Gefängnis schicken! Niemand durfte jemals die Wahrheit erfahren. Das einzige was er nun wollte, war den Rest seiner Familie nie wieder sehen zu müssen.
 

Irgendwie würde er seinen Weg schon finden, auf der Straße. Vielleicht fand er einen Putzjob oder so. Wen er 18 war konnte er ja eine Ausbildung zum Koch machen, wer weiß. Vielleicht gelang es ihm, das schier unmögliche?

Aber eigentlich glaubte er selbst nicht mal daran. Sein Leben würde wahrscheinlich immer ein Kampf bleiben. Ob er ihn früher oder später verlieren würde, stand jetzt noch in den Sternen.

Daran wollte er jetzt auch gar nicht denken...

Ein Schritt nach dem anderen.
 

Seine Flucht war hoffentlich der erste Schritt in die richtige Richtung gewesen. Der Rest würde sich hoffentlich finden.

Hauptsache, er war erst einmal frei. Zwar würde die Schuld ihres Todes immer schwer auf seinen Schultern lasten. Aber er hatte wenigstens eine kleine Chance auf ein halbwegs normales Leben. Ein Leben ohne die ständige Dunkelheit, den Hass und ohne Schmerzen. In seinem Innersten hoffte er, seine Mutter würde es verstehen, das er seinen Vater und Kari im Stich gelassen hatte.

Das sie ihm eine bessere Zukunft wünschte.

Das musste er einfach glauben.
 

„Tai?...TAI?“, erschrocken zuckte Taichi zusammen und sah in das besorgte Gesicht seines Freundes. Leicht schüttelte er den Kopf und versuchte sich ins Gedächtnis zu rufen, was Izzy ihn gefragt hatte. Es dauerte einen Moment, bis es ihm wieder einfiel.
 

„Izzy, es tut mir Leid, aber ich hab schon zu viel gesagt“, sagte Taichi zögernd, sofort sah er die Traurigkeit in den Augen seines Gegenübers. Es tat ihm irgendwie Leid, aber das durfte für ihn nicht von Bedeutung sein. Bevor Izzy etwas erwidern konnte, kam dann Matt endlich mit dem Essen und stellte es vor ihnen auf den Tisch. Dann holte er ihnen noch was zum Trinken und Teller plus Besteck. Das Gespräch war somit beendet.
 

„Ich hoffe es schmeckt euch“, sagte Yamato, als er sich zu ihnen setzte. Sofort füllte er den Teller des Braunhaarigen großzügig. Dieser hatte für seinen Geschmack viel zu viel abgenommen, das konnte man sogar unter diesen schlabbrigen Klamotten sehen. Dieser nahm den Teller freudig entgegen, das Essen sah einfach köstlich aus und roch auch so. Yamato konnte schon immer verdammt gut Kochen. Taichi hatte es früher oft schmecken dürfen.
 

Gierig machte er sich sofort über den Teller her, verschlang es geradezu.

„Kann bitte noch was haben?“, fragte Taichi nach kurzer Zeit und hielt Yamato bittend seinen Teller hin.
 

Verwundert schaute Matt seinen Freund an, er selbst hatte ebenso wie Izzy, gerade mal die Hälfte von seinem Teller gegessen. Es freute ihn, das Taichi etwas aß und es ihm anscheinend schmeckte. Früher war der Braunhaarige der totale Vielfraß gewesen, es war ein Wunder, das er nicht dick wurde, bei dem was er oft verschlang. Und heute, war er total abgemagert.

„Klar“, sagte Yamato leicht lächelnd und füllte den Teller nochmals gut.

„Danke“, hauchte Taichi und aß gierig weiter.
 

Das restliche Essen verlief im Schweigen. Taichi wollte nicht reden und die andern wussten nicht was sie sagen sollten. Nach dem Essen räumte Yamato den Tisch wieder ab und verschwand kurz in seinem Zimmer um dort nach ein paar passende Klamotten für Taichi zu schauen. Zum Glück hatten sie ungefähr die selbe Größe, so wurde er schnell fündig. Mit den aussuchten Stücken auf seinem Arm ging er zurück zu seinen Freunden, die immer am Tisch saßen und schwiegen.
 

„Hier hast du ein paar Sachen zum Anziehen, die Boxer ist noch ungetragen. Ich hab sie erst letzte Woche gekauft. Wo das Badezimmer ist, weißt du ja. Also wen du willst kannst du gerne duschen gehen“, sagte Matt und reichte Taichi die Kleidung. Dieser nahm sie dankend entgegen und erhob sich.

„Danke, ich geh dann mal schnell“, murmelte Taichi und verschwand zögernd in Richtung Bad. Yamato wartete noch eine Weile, bis er die Tür ins Schloss fallen hörte. Dann wandte er sich an Izzy und sah diesen stirnrunzelnd an.
 

„Was denkst du?“, fragte Yamato leise.

„Was meinst du? Über Tai? Oder über diese absolut abwegige Situation?“, antwortete Izzy müde und stützte sich auf seine Hände. Schwer seufzte Matt, er wusste selbst nicht genau was er im Moment genau meinte.

„Ich sage einfach zu allem“, sagte Yamato nachdenklich.
 

„Keine Ahnung, Matt. Es ist Tai. Unser Tai! Weißt du nicht mehr, wie schlimm es damals war, als er verschwunden ist? Wie sehr wir ihn vermisst hatten und es auch heute noch tun? So oft hab ich mir vorgestellt, das er wieder kommen würde. Und jetzt? Sieh ihn dir doch mal an, ich mag mir gar nicht vorstellen was er alles hat durchmachen müssen!“, sagte Izzy leise.

„Ich weiß, es ist schlimm. Irgendwie müssen wir ihm helfen, Izzy“, meinte Yamato ernst, er machte sich wirklich große Sorgen um Taichi. Irgendwo war er wütend auf den Braunhaarigen, weil er einfach ohne ein Wort abgehauen war, damals. Aber trotzdem hatte er immer gehofft, das es dem andern gut gehen würde. Zu sehen, wie schlecht es ihm nun Wirklichkeit gehen musste, war wirklich schrecklich.
 

„Natürlich werden wir helfen, Matt. Aber die Frage ist, was sollen wir tun? Du hast gehört was er gesagt hat“, meinte Izzy ernst.

„Warum denkst du, ist es sein sicherer Tod, wen wir die Polizei oder seine Familie benachrichtigen?“, fragte Yamato überlegend. Das ging ihm schon die Ganze Zeit nicht aus dem Kopf.

„Ich habe keine Ahnung“, murrte Izzy kopfschüttelnd. „Vielleicht beobachten die Leute, die hinter ihm her sind sein Familienhaus. Vielleicht sitzt auch einer von ihnen bei der Polizei. Ich weiß es nicht“

„Also glaubst du auch, das es besser ist wen wir niemanden was sagen?“, fragte Matt leise. Im Moment wusste er selbst nicht genau, was er von alledem halten sollte. Aber irgendwie wollte er Taichi im Moment nicht in den Rücken fallen. Nicht so lange sie wussten, warum es für ihn gefährlich werden würde...

„Nein, ich denke wir sollten versuchen ihn zu überreden, ein paar Tage hier zu bleiben. Vielleicht vertraut er sich uns doch an und dann können wir immer noch entscheiden was wir machen“, sage Izzy zögernd, zustimmend nickte Matt.

„Ich denke auch, das es die Beste Lösung ist“, sagte Yamato seufzend.
 

Angespannt horchte der Braunhaarige dem Gespräch seiner ehemaligen Freunde. Die Badezimmertür hatte er nur für einen Moment geschlossen gehabt und gleich wieder einen Spalt weit geöffnet. Ihm war von Anfang an klar, das sie die Zeit zum Reden nutzen würden.

Leise schloss Taichi die Badezimmertür nun richtig. Ein leichtes Lächeln legte sich um seine Lippen. Er fand es schön zu hören, das sie ihn vermisst hatten und sich auch um ihn sorgten. So etwas war ihm im laufe der letzten zwei Jahre fremd geworden. Auch er hatte seine Freunde oft vermisst und immer wieder an sie gedacht.
 

Es war ein schönes Gefühl, beinahe unbekannt. Lange Zeit fühlte er sich ungewollt und ausgestoßen, ungeliebt. Jetzt hörte er, das es doch noch Menschen gab, die ihn nicht aufgegeben hatten.
 

Langsam pellte Taichi sich aus seiner Kleidung und legte diese auf einen Haufen. Nun wo er wusste, das sie ihn nicht verraten würden, konnte er endlich unter die Dusche steigen. Und wer weiß, vielleicht konnte er wirklich noch ein paar Tage hier bleiben.
 

Irgendwie gefiel ihm der Gedanke.

Ihren Fragen konnte er doch ausweichen.

Er musste ja nichts erzählen.

Aber so konnte er immerhin ein bisschen Zeit mit Menschen verbringen.

Menschen denen er nicht egal war..


Nachwort zu diesem Kapitel:
Huhu,
wie versprochen ist das nächste Kapitel schneller fertig (Keine 24 Stunden) und länger :)
Ich hoffe es gefällt euch ;)
Ich bedanke mich herzlich bei meinen treuen Leser.
Und freu mich wie immer über eine kleine Rückmeldung bzw. Kommi ;)

Ach so, ganz kurz.
Kennt ihr einen Gratis Programm zur Rechtschreibprüfung?
Ich hab ja leider keinen Beta und ich find es furchtbar das mir ein paar Fehler entgehen.
Für Tipps wäre ich wirklich dankbar.
lg Shanti Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  kitty007
2015-12-12T00:10:49+00:00 12.12.2015 01:10
Aaaawwww... *schnief* .____. Armer tai...
Schnell weiterschreiben bin soooo neugierig was noch passiert!


Zurück