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Nichts für Zwischendurch

RenoxCloud
von

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Himmel und Hölle

Irgendwann nach dem ganzen lästigen Papierkram waren sie dann letztlich doch noch aus dieser Miefbude namens Krankenhaus herausgekommen, nachdem sie einer gesamten Horde an Ärzten versichern mussten, dass er auch ja schön brav regelmäßig zur Kontrolle antrat und sich zu Hause ausreichend um seine Blessuren gekümmert wurde. Nun waren sie auf dem langherbeigesehnten Heimweg und Reno hatte das Gefühl, als würde der Blonde neben ihm am Steuer irgendetwas aushecken. Irgendetwas Ungutes. Das gefiel ihm dann wiederum ganz und gar nicht! Was hatte Blondie denn jetzt schon wieder vor?!
 

„Was glotzt du so?!“

„Geht dich’n Scheiß an, Blondie!“

„Schweigend hast du mir eindeutig besser gefallen…“

„Leck mich doch…“

„Später.“
 

Fassungslos schüttelte Reno mit seinem Kopf. Dieser Kerl war doch einfach nur bescheuert….bescheuert geil. Wieso musste der auch so verdammt rattig aussehen?! Das würde ihm einiges ersparen und wäre Cloud weniger geil, dann würden sicherlich auch bald diese Regungen verschwinden und dieses Kribbeln aufhören, welches sich in seinem Körper einstellte, wenn der Blondschopf anfing ihn anzusehen oder mit ihm zu reden. Das war so übrigens auch ein nächster toller Punkt. Wieso zum Geier redete er mit ihm??!!

Wieso konnte Strife bei ihm nicht genauso schweigsam und zugesperrt sein, wie bei allen anderen auch?! Was hatte er, das die anderen nicht hatten?! Lag es an dem Deo, das er seit Neustem benutzte? Vielleicht mochte Cloud ja diesen süßlichen Geruch und klebte deshalb an ihm, wie eine eklige Zecke.
 

„Sind da.“

„Woher weißt du, wo ich wohne?“

„Tue ich nicht. Das hier ist mei…“

„NEIN!! NEIN, NEIN und nochmals NEIN! Aua, Scheiße!! Hör auf mich wütend zu machen, das tut weh!“, während seiner Worte hatte er verzweifelt versucht, seine Stimme aufrecht zu halten, nur war diese leider immer weiter abgebrochen, je lauter er eigentlich hatte schreien wollen. Lieber starb er, als bei diesem Psycho zu wohnen! Nein, das….NEIN, einfach NEIN!
 

„Reno, jetzt…“

„Fahr mich SOFORT nach Hause!“

„Hör doch auf hier so rumzukrächzen, dein Kopf ist schon genauso rot, wie deine Haare.“

„Verrecke…“
 

Das tat er leider nicht, aber dafür ließ er schweigend wieder den Motor an und sich von ihm zu seiner Wohnung lotsen, damit er zu Hause endlich doch noch zur Ruhe kommen konnte. Wenigstens Etwas…
 

Dort angekommen war das erste was er tat, sich in sein eigenes Bett sinken zu lassen und die Stille zu genießen, die ihn umgab. Dieses elendige Piepsen der Geräte, die an ihm angeschlossen waren, hatten ihm beinahe wirklich den Verstand geraubt, sodass er um die Klapse tatsächlich nicht drum herum gekommen wäre. Nun aber hatte er seine Ruhe und war ganz für sich, konnte endlich wieder runterkommen und entspannen, wäre da nicht…
 

„Wie geht’s dir?“

„….hast du dein Schwert da?“

„Wa…eh…hä?“

„Töte mich…hier und jetzt. Ist für uns beide besser, glaub mir.“

„Brauchst du Schmerzmittel?? Ist es wieder schlimm…“

„NEIN! Verdammte Kacke! Ruhe, ich will einfach MEINE Ruhe!“

„Oh.“

„Ja oh. Geh und oh für dich alleine irgendwo rum, aber lass mich in Frieden.“
 

Einen ganzen Moment hatte ihn Cloud einfach nur angestarrt, wobei ihm dessen kalter Blick einen eisigen Schauer über den Rücken jagte. Reno rechnete bereits wieder damit, dass er ihn nun wieder zurechtweisen und mit seinem Körper festnageln würde, jedoch blieb dieses erregende Spielchen diesmal aus, denn der Blonde drehte sich lediglich rum und ging.
 

Er ging.

Wieso ging er denn jetzt einfach?????
 

Pfht…na bitte.

Wieso nicht gleich so?

Wieso musste er immer erst unter die Gürtellinie gehen, damit der Kerl verstand, was er von ihm wollte?! Anscheinend machte es ihm Spaß, sich von anderen verletzen zu lassen, vielleicht geilte ihn das ja auch, damit er sich dann wie ein gebissenes Lamm die Wunden lecken konnte…
 

„Kacke.“
 

Reno biss sich frustriert auf die Unterlippe. Er wollte doch nur uneigentlich, dass er ging. Eigentlich genoss er die Gegenwart des Blondschopfs, der sich anscheinend wirklich und wahrhaftig um ihn sorgte. Noch nie hatte sich jemand um ihn gesorgt oder gekümmert und deswegen war er so etwas auch nicht gewohnt. Im Gegenteil. Es machte ihm Angst und genau deshalb ging er auch so auf die Barrikaden. Er wollte doch eigentlich gar nicht, dass Cloud jetzt nicht mehr hier war…
 

Um sich von dieser neuartigen Regung abzulenken, von der er absolut überzeugt war, dass es rein gar nichts mit dem Begriff „vermissen“ zu tun hatte, war er tatsächlich selbstständig wieder aus dem Bett aufgestanden, um in die Küche zu gehen und seine Schmerzmittel zu suchen. Irgendwo hier musste Cloud die Tüte sicherlich abgelegt haben, in welcher sich die Dinger mit einer Unmenge an Verbänden und Wundheilsalben befanden. Als er fündig geworden war, ging er zurück ins Bett, um sich erneut etwas hinzulegen und auszuruhen, wobei er zuvor jedoch noch einmal Halt an seinem Wohnzimmerschrank machte, um seinen Lieblingswhiskey aus Selbigem hervorzukramen. Mal sehen, wie er sich mit den netten Pillchen vertrug. Auf alle Fälle würde ihn die Kombi vergessen lassen und das war in seinem jetzigen, erbärmlichen Zustand schlicht und ergreifend die Hauptsache.
 

~*~
 

Als er das nächste Mal so etwas Ähnliches tat als aufzuwachen, drehte sich alles verdächtig um ihn herum und ihm war schlagartig kotzübel, nachdem er versucht hatte seine Augen zu öffnen.
 

Nachdem er langsam und vorsichtig um sich schaute, bemerkte er bereits nach ein paar wenigen Blicken, dass sich sein Umfeld im Vergleich zu dem vor dem Einschlafen irgendwie verändert hatte. Seine Benommenheit versuchte er vorläufig erst einmal gekonnt zu ignorieren, als er sich langsam versuchte aufzurichten und ihm daraufhin ein feuchtes, kitschiges Tuch von der Stirn fiel. Hm…Merkwürdig.

Im gleichen Moment realisierte er, dass er sich komischerweise auf seiner Couch befand. Wie er nun allerdings hier hergekommen war, blieb ihm schlichtweg ein Rätsel. War er etwa schlafgewandelt?
 

Noch ehe er allerdings weiter hätte darüber nachdenken können, drehte sich ihm bereits der Magen komplett herum, sodass er nicht länger fackeln konnte und rüber ins Badezimmer wankte. Gerade rechtzeitig als er sich übergeben musste, bevor er nun letztlich einfach schlaff auf seinem Badezimmerboden vor dem Klo hockte und sich kraftlos an Selbigem in der Höhe hielt, während es sich in seinem Kopf immer noch gefährlich drehte.
 

„Geschieht dir recht.“
 

War das etwa…??

„Was machst…du denn hier?“
 

Wie zum Geier war der denn nun wieder in seine Wohnung gekommen?? Hatte er gestern etwa tatsächlich einfach den Schlüssel mitgenommen, als er so niedergeschlagen abgehauen war oder war er später als er bereits schlief vielleicht sogar noch eingebrochen?! Diesem Kerl war definitiv alles zuzutrauen.
 

„Als ich mich wieder abgeregt hatte und sicher war, dass ich dich nicht eigenhändig umbringe, habe ich Rude gefragt, ob er eventuell einen Ersatzschlüssel für die Wohnung hätte…du bist absolut unberechenbar, hast du etwa ernsthaft geglaubt, ich lasse dich mit dir alleine??!! Schon die zwei Stunden haben ja deutlich gezeigt, dass du gar nichts anderes kannst, als Scheiße zu bauen.“
 

„Cloud...es…“
 

Er war tatsächlich zurückgekommen.
 

Zu ihm, zu der Person, die hässlicher nicht zu ihm sein konnte und ihn permanent am laufenden Band abstieß und verletzte. Zu ihm, zu dieser abscheulichen Person war er tatsächlich zurückgekommen??! Und wollte auch immer noch dableiben, obwohl er ihn hier gerade beim kotzen zuschauen musste?! Das konnte doch unmöglich nur irgendeine Regung sein, das waren doch andere Gründe. Emotionale Gründe und irgendein verdrehtes Lebewesen war wohl mal auf die Idee gekommen, so etwas Angsteinflößendes als Gefühle zu bezeichnen.
 

„Schon gut. Irgendein Teil in mir wird niemals aufgeben, deine Hülle versuchen zu knacken. Ich wollte nur, dass du das weißt.“
 

Reno wusste nicht, ob es nun an den starken Schmerzmitteln lag, die immer noch in seinem Körper schwammen und ihn sentimental werden ließen, oder ob der Blonde es gerade wirklich irgendwie geschafft hatte, tief in ihm diesen riesigen Eisklotz zu berühren, der da seit so langer Zeit in ihm heranwuchs und immer schwer wurde, aber gerade in diesem Augenblick wollte er nichts lieber, als zu heulen. Zitternd blinzelte der Rothaarige dieses eklige Salzwasser aus seinen Augen, ehe er kurz schniefte und sich ausmalte, wie Cloud da gerade wohl hinter ihm im Türrahmen stehen musste.
 

Mit seiner strahlenden, zerzausten Mähne, die immer in sämtliche Richtungen abstand und da konnte er versuchen sie zu bändigen so viel wie er wollte. Reno musste kurz schmunzeln und schniefte erneut. Oder seine unverwüstliche Art, die Dinge zu erzielen, die er sich fest vorgenommen hatte. Cloud hatte selbst schon so viel durchmachen müssen und doch niemals seine Ziele aus den Augen verloren, auch wenn er oft kurz davor war, die Hoffnung auf bessere Tage aufzugeben.
 

„Danke…“
 

Es war wie ein leichtes, gehauchtes Wort, welches plötzlich einfach so ohne sein wirkliches Zutun seine trockenen Lippen verlassen hatte und doch hoffte Reno, dass er es gehört hatte. Wieso konnte sich der Turk selbst nicht erklären, aber auf einmal hatte er das unglaublich starke Bedürfnis gehabt, sich Cloud mitzuteilen und ihn wissen zu lassen, dass er sich selbst nicht vollkommen aufgeben hatte und auch kämpfen wollte. Reno wollte sich endlich zurück in sein Leben kämpfen, Tseng zeigen, dass er es doch noch drauf hatte und irgendwie begann er so langsam aber sicher zu begreifen, dass er die Hilfe seines Blondies dafür dringend benötigte.
 

Irgendwann später stellte sein Bauch dann endlich den Krieg mit ihm ein und beruhigte sich wieder einigermaßen, sodass er langsam wieder aufstehen konnte, nur um kurz darauf zum Waschbecken zu gehen, um sich die Zähne zu putzen und sich das Gesicht zu waschen. Es nervte ihn tierisch an, dass er nicht einmal das reibungslos bewerkstelligen konnte, ohne dabei ins Straucheln zu geraten. Mit der einen Hand musste er sich permanent am Rand des Waschbeckens festhalten, um nicht umzukippen, während er gleichzeitig stetig gegen die Schmerzen in seiner Brust ankämpfen musste, als er sich leicht nach unten beugte, um sich notdürftig mit der anderen Hand Wasser ins Gesicht spritzen zu können.
 

Selbst als er sein Tun halbwegs erfolgreich abgeschlossen hatte, fühlte er sich einfach nur dreckig. Im Krankenhaus hatte er sich auch nur mit kurzen Katzenwäschen behelfen können und es verzerrte ihn förmlich nach einer reinigenden Dusche, bei welcher sich sein lädierter Körper wieder etwas erholen und entspannen konnte. Die Ärzte hatten es ausdrücklich untersagt und weiterhin auf die Kurzwäschen hingewiesen, da das laufende Wasser angeblich die Wunden aufweichen würde und somit ein Aufbrechen selbiger drohte. Vielleicht war das auch gar nicht so weit hergeholt, aber Reno hielt es so keinen weiteren Tag aus. Auch wenn man es von ihm vielleicht nicht unbedingt erwartete, aber er war eine sehr eitle Person, die nicht nur auf ihr Äußerstes achtete, sondern ebenso sehr viel Wert auf Hygiene und Körperpflege legte. Er hasste es alleine schon auf mehrtägige Missionen zu gehen, an denen er keine Möglichkeit bekam, sich zu reinigen und genau deshalb war das hier gerade auch absolut kein Zustand für ihn.
 

Ohne größere Umschweife begann er also damit, seinen Verband an der Brust zu lösen, indem er die dortigen Klebestreifen löste und letztlich vorsichtig begann den dünnen Stoff um seinen Körper herum abzuwickeln. Cloud betrachtete dies bis jetzt lediglich mit einer hochgezogenen Augenbraue und einem leichten Kopfschütteln, bevor er langsam auf ihn zukam und schlagartig seinen Herzschlag zum Rasen brachte. Was hatte er vor? Wieso machte ihn dieser Kerl eigentlich immer so nervös, gerade wenn er unmittelbar in seiner Nähe war?
 

Ohne ein einziges Wort nahm er ihm den Verbandsstoff aus der Hand, während er ihm unablässig in die Augen schaute und Reno schlagartig wieder von diesen unbeschreiblich schönen, blauen Saphiren verschlungen wurde. Reno fürchtete schon, dass Cloud ihm den Verband nun wieder begann anzulegen, um den Weisungen der Ärzte Folge zu leisten, jedoch wurde Reno vom glatten Gegenteil überzeugt, als Cloud ihn tatsächlich von den lästigen Verbänden befreite und sich langsam zu ihm nach vorne lehnte.
 

„Das hier erlaube ich nur, wenn ich mitkommen darf, um aufzupassen, dass du nicht wieder umkippst, klar?!“, es war ein unheilvolles Flüstern gewesen, welches ihm Cloud mit heißem Atmen in sein Ohr gehaucht hatte. Schlagartig zuckte Reno in sich zusammen und hatte das Gefühl, als würde ein riesiger Blitz durch seinen Körper jagen. Hilflos stammelte er einige undeutliche Wortfetzen vor sich hin, als er sich bereits die irrsten Dinge ausmalte und Cloud währenddessen bereits dabei war, ihn weiter auszuziehen. Erst als er nur noch seine Boxer Short an seinen Hüften trug, ließ ihn Cloud wieder einen kurzen Moment frei, aber nur um sich selbst dann auch der lästigen Klamotten zu entledigen. Das Zittern von Renos Körper erhöhte sich in jeder Sekunde, in welcher Cloud mehr und mehr von seinem Körper preisgab.
 

Dieser Mann…dieser….der...also…
 

Nervös biss sich Reno auf seine Unterlippe, jedoch konnte er ein heiseres Fiepen nicht unterdrücken, als Cloud irgendwann sein Shirt in einer einzigen flüssigen Bewegung über seinen Kopf auszog und er nun direkt auf dessen Brust und diesen verdammt-scheiße-rattigen-verkackt-anmachenden Sixpack blicken konnte. Sowas konnte doch nicht echt sein…das war…das…
 

„Oh Gott…“
 

Scheiße!! Hatte er das gerade etwa laut…?

„Ein weiteres Cloud würde mir zum Wärmwerden reichen, aber danke…“

Verdammte Kacke!! Wie peinlich war das bitte??!! Er war doch kein beschissenes pubertierendes Rotzgör, welches seine Hormone nicht im Griff hatte!
 

Beschämt ließ er seine Schultern hängen und klopfte sich fortlaufend mit einer Faust gegen seine Stirn, während er einfach nur seinen Kopf schüttelte und sich immer wieder fragte, was genau er falsch machte, um jedes Mal aufs Neue direkt in die Fritteuse rein zuspringen, anstatt einfach mal nur in das kleinere Übel namens Fettnäpfchen zu treten.
 

„…willst du da jetzt Wurzeln schlagen, oder dich selbst verprügeln….also…was zum Geier machst du da eigentlich?!“

„Ich..eh…ich…ich…weiß…auch nicht.“

„Komm doch einfach her zu mir.“

„Ich…du..also…d..d..du bist aber…nackt.“

„Und das ist ein Problem, weil….?“

„Na…naja…du…“

„Ich kann mich ja auch zum Duschen anziehen, wenn dir das lieber ist, nur wäre das wenig clever, weißt du?“

„Ja…ja…ehm….Ja.“

„Also?“

„Geb mir einfach noch‘ne Minute, ok??!!! Ich muss mich da gerade erst mal mental drauf vorbereiten…“

„Was zum Teufel faselst du da eigentlich für einen Mist?! Beweg jetzt gefälligst deinen Arsch hier rein! Hier gibt’s nichts, das du nicht schon gesehen oder angefasst hast!“

„Ja, aber das letzte Mal war’s dunkel und…und…“

„Oh man…“
 

Damit wurde er letztlich einfach von einer starken Hand in die nun gemeinsame Dusche gezogen, ehe er hysterisch aufquiekte, als kurz darauf auch schon das lauwarme Wasser über seinen Körper lief und von Cloud völlig in Beschlag genommen wurde, indem sich ein perfekttrainierter Sixpack an seinen Rücken schmiegte und sich zwei unverschämt geschickte Hände an seinem blassen Körper zu Schaffen machten.
 

„Strife was….was hast du vor?“

„Dich saubermachen.“

Zugegeben, jetzt war ihm doch etwas unwohl geworden. Wenn Blondie jetzt tatsächlich vorhatte, hier einen Quickie mit ihm hinzulegen –gegen den er wohlgemerkt in jeder anderen Situation absolut rein gar nichts einzuwenden hätte-, dann machte er sich jetzt nun doch ein paar leichte Gedanken. Im Liegen hätte er es sicher irgendwie bewerkstelligt, aber hier jetzt so im Stehen???
 

„Entspann dich, Reno. Ich habe dir doch gesagt, es gibt keinen Sex.“

„Ab…aber was…“

„Gegen kleine Spielchen hab ich allerdings nichts einzuwenden.“

Er konnte ganz genau spüren, dass Cloud seine Lippen zu einem gehässigen Grinsen verzogen hatte, denn während seiner Worte hatte er begonnen an seinem Ohr zu knabbern und sich seinen Hals herunter zu küssen, während er mit ein paar geübten Handgriffen etwas Duschgel auf seinen Händen verteilte und letztlich damit begann seinen angespannten Körper damit einzureiben, immer darauf bedacht nicht in unmittelbare Nähe seiner schwersten Wunden zu gelangen.
 

Keuchend zuckte Reno im ersten Moment erschrocken zusammen, allerdings nur um seinen Körper in der nächsten Sekunde wieder zur Ruhe zu zwingen und sich langsam zu entspannen. Cloud hatte es von Anfang an verstanden, ihn mit ein paar wenigen Handgriffen um den Finger zu wickeln und wenn es sich der Turk recht überlegte, war das hier gerade eigentlich genau das, was er die ganze Zeit über dringend gebraucht hatte.

„Oh man…das hat mir so gefehlt.“, seufzend schmiegte er daraufhin seinen Kopf zurück in die Halsbeuge von Cloud, während er die leichten und sanften Berührungen von ihm genoss und zaghaft begann seine Augen zu schließen. Es war einfach unfassbar, aber der Ex-Soldier musste irgendein Gespür dafür haben, was er gerade brauchte, denn anders konnte er sich diese Situation hier gerade absolut nicht erklären.
 

„Was hat dir gefehlt?“, sanft und warm streichelten nicht nur die Hände des Blonden über seinen Körper, zart und beruhigend legte sich auch Clouds Stimme wie ein heilendes Pflaster um seine Seele, welche doch nur darauf gewartet hatte, endlich von jemanden aufgefangen und geliebt zu werden.

„Du.“

„Ich?“, seine Stimme wurde tiefer, belegter und einnehmender, brachte seinen gesamten Körper zum Vibrieren, während er seinen Kopf mit einer Hand leicht an dem Kinn zu ihm dirigierte, um ihn kurz darauf einen sanften Kuss aufzudrücken.
 

Cloud kostete ihren Kuss bis ins Letzte aus und Reno zerfloss förmlich unter seinen federleichten Berührungen und der Hingabe, welcher der Blonde ihm zuteilwerden ließ. Zaghaft massierte Cloud mit seinen Lippen die passenden Gegenstücke von ihm, umspielte mit geschickter Zunge die seine und kniff ab und an mit seinen Zähnen aufregend in seine Unterlippe. Es war perfekt. Dieser Mann war schlichtweg perfekt, das musste sich Reno spätestens jetzt einfach knallhart selbst eingestehen.
 

Erst als der Turk keine wirkliche Luft mehr zum Atmen hatte, unterbrachen sie ihren innigen Kuss für einen kurzen Moment, um sich gegenseitig wieder in die Augen schauen zu können. Schweigend besahen sie sich ihren Gegenüber und studierten jeden noch so kleinen Millimeter des anderen Körpers, bis es tatsächlich Reno war, dem ein leichtes Schmunzeln über die Lippen huschte.
 

„Warum grinst du so?“
 

Anstatt einer Antwort bekam der Blonde von ihm einfach einen weiteren Kuss, wofür sich Reno kurzerhand zu ihm herumdrehte, wieder enger an ihn schmiegte und dieses Mal deutlich spüren konnte, wie im Gegenzug auch Clouds Körper auf ihren innigen Kontakt reagierte. Sämtliche Muskeln des Blonden waren plötzlich angespannt und hoben sich deutlich unter der sanftgebräunten Alabasterhaut ab, welche im Zusammenspiel mit den Rinnsalen des Wassers noch atemberaubender aussahen, als im trockenen Zustand. Fasziniert strich Reno mit seinen Fingerkuppen über die kräftigen Sehnen an Clouds Hals, womit er eine prickelnde Gänsehaut über den Körper des Blonden jagte. Zufrieden nahm er dessen wohliges Schnaufen in sich auf, als er seinen Kopf etwas zur Seite neigte, um ihren Kuss noch etwas mehr vertiefen zu können. Dieser Kuss zerrte ihn in eine völlig neue Welt, in der er sich einfach fallen lassen und abschalten konnte. Er konnte nur zu deutlich spüren, dass Cloud diesen Kuss mindestens genauso sehr genoss, wie er selbst, denn mittlerweile begannen ihre Körper die gegenseitige Sehnsucht nacheinander mit einer deutlichen Erregung zum Ausdruck zu bringen, welche beide leise in ihren Kuss hineinkeuchen ließ.
 

„Cloud?“

„Hm?“

„Willst du nicht doch?“

„Mhhm…“

„Aber wieso?“

„Weil ich noch etwas brauche, mit dem ich dich bestechen kann, wenn es dir wieder gut geht und du mich nicht mehr brauchst.“
 

Autsch.
 

Irgendwie schockiert von dieser knallharten, aber dafür umso ehrlicheren Antwort, wich Reno wieder ein ganzes Stück zurück und schaute mit gesenktem Blick an Cloud vorbei an die Wand seiner Dusche. Eins musste er Cloud lassen, das Kerlchen war wirklich nicht auf den Kopf gefallen und hatte einen messerscharfen Verstand. Er hatte also ganz genau gewusst, dass er ihn im Grunde genommen nur ausnutzen wollte. Das alles wäre ihm eigentlich auch scheißegal gewesen, da er Turk war und schon oft mit den Gefühlen anderer gespielt hatte, nur jetzt gerade verletzte ihn Clouds Misstrauen mehr, als ihm lieb war.
 

Gerade jetzt, nachdem sich das alles mit Cloud so verdammt gut und richtig angefühlt hatte und diese Vertrautheit zwischen ihren Körpern da war, die Reno doch so sehr brauchte. Das Schlimmste daran war jedoch, dass dem Rotschopf langsam aber sicher bewusst wurde, dass er diese Vertrautheit nicht nur jetzt brauchte, wo es ihm nicht gut ging und er auf Hilfe förmlich angewiesen war. Reno verstand allmählich, dass er dem Blonden gänzlich verfallen und ohne ihn nicht mehr er selbst war.
 

Die letzten Monate waren buchstäblich die Hölle für ihn gewesen und Cloud war als einziger kleiner Lichtschimmer in dieser zermarternden Dunkelheit zu ihm durchgedrungen. Er war für ihn da und hatte nicht Reißaus von seiner grässlichen Persönlichkeit genommen, sondern sich mehr denn je an ihn gehaftet und es jetzt letztlich tatsächlich geschafft, einen Funken Leben in seiner leeren Hülle zu erwecken, welcher sich partout nicht mehr begraben ließ. Und eigentlich wollte Reno das auch gar nicht. Er wollte endlich wieder leben können und dafür brauchte er diesen Nervenbold da vor sich und genau deswegen wollte er auch nicht, dass Cloud dachte, er würde mit ihm spielen. Zumindest wollte er, dass Cloud wusste, dass er es jetzt nicht mehr tat, da er eingesehen hatte, dass in diesem Kerl da vor ihm mehr steckte, als sein damaliger One Night Stand.
 

Doch anstatt seinem Gegenüber diese Gedanken mitzuteilen, die insgeheim tief aus seinem Herzen gedrungen waren, wusch sich Reno wortlos das Duschegel von seinem Körper, bevor er deprimiert die Schiebetüre zur Seite schob und aus der Dusche stieg. Was machte er sich eigentlich stetig neue Hoffnungen auf eine Besserung, wenn er doch selbst an dieser ganzen Misere schuld war?! Er hatte es doch wohl mehr als verdient so zu leiden, nachdem er so viele unzählige Menschen in seinem Umfeld manipuliert, ausgenutzt und nach Turk-Art bearbeitet hatte. Dabei hatte er noch nie zwischen Arbeit und Privatem unterscheiden können, denn auch wenn er zwar schon viele Bösewichte verhaftet und zur Strecke gebracht hatte, so hatte er ebenso gut mindestens genauso viele Bettgeschichten zu seinen Gunsten verdreht und mit ihnen seine Spielchen getrieben. Was machte er sich also vor? Cloud hatte allen Grund dazu, ihm seine scheußliche Art und Weise einfach genauso zurückzugeben, wie er sie tagtäglich an seine Mitmenschen verteilte. Cloud zeigte ihm sein eigenes Spiegelbild auf eine völlig neue Art und Weise und das…tat weh.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  RandaleEiko
2014-08-16T10:13:47+00:00 16.08.2014 12:13
Q.Q armer reno *schnief* aber wer nicht hören will muss fühle, cloud tut schon das richtige. Tolles kapi freu michschon auf das nächste
LG
RandaleEiko
Von: abgemeldet
2014-08-16T09:36:13+00:00 16.08.2014 11:36
Rat meldet sich zurück. *^*/
Und wieder fand ich es unglaublich spannend, zu lesen. Ich weiß nicht recht, was es ist, aber irgendetwas an deinen Charakteren lässt sie so lebendig wirken, wie ich es niemals könnte. '-'
Einfach erneut ein großes Lob an dich, und ich muss aus meinem Papierstapel mal das Blatt, mit dem angefangenen Fanwork wieder raussuchen... |D
~Rat


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