Zum Inhalt der Seite

Ein Leben in London

Fortsetzung von "Eine Nacht in Bangkok" (ABGESCHLOSSEN!)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Mein Leben läuft gerade gut ^.^ Nach dreieinhalb Jahren scheine ich endlich in der Lage, meine Doktorarbeit abzuschließen. Ich hatte ehrlich schon bezweifelt, dass das je etwas werden würde, aber es ist gelungen. Nur noch wenige Stunden und es wird vollbracht sein. Zur Feier habe ich auch direkt ein Kapitel fertig geschrieben (denn was macht man sonst, nachdem man acht bis zehn Stunden pro Tag an einer Doktorarbeit hängt? -.-).
Dieses Kapitel ist fraglos eines der wichtigsten in der Story. Severus wird endlich damit konfrontiert, dass die Welt um ihn herum nicht immer so ist, wie er sie glaubt. Und dass es ein paar Wahrheiten gibt, die er sich eingestehen muss. Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Schweigen

Im stillen Einverständnis sprachen sie nicht über den vorherigen Abend. Obwohl Severus nicht sicher war, ob dieses Einverständnis nicht einfach nur seine Auslegung der Dinge war. Harry sprach einfach gar nicht mehr.

Severus hätte nicht gedacht, dass er das gedankenlose Plappern so vermissen könnte. Beim Frühstuck saß ihm wandelnde Stille gegenüber. Harry machte sich fertig und aß, aber nichts davon schien ihn wirklich zu bewegen. Sie hatten neues süßes Gebäck und Harry aß es, aber seinem Gesichtsausdruck nach hätte es auch Vollkornbrot sein können, so viel Begeisterung löste es aus. Er musste sich korrigieren – es hätte Pappe sein können.

Das Leben schien aus dem Jungen gesaugt worden zu sein und stattdessen füllten ihn Traurigkeit und Leere. Severus Gedanken klangen für ihn selbst höchst melodramatisch, nur wusste er es nicht besser auszudrücken. Harry anzusehen war ein erschreckender Anblick. Als hätte er mit einer unbedachten Geste alle Fröhlichkeit in ihm getötet. Es fühlte sich fast so an als hätte er ihn getötet, auch wenn der Junge lebendig vor ihm saß.

Er war sich sogar relativ sicher, dass Harry sich erholen würde, aber in seinem Kopf nagte der Zweifel. Was, wenn er etwas in ihm unwiderruflich zerstört hatte? Viele Wunden heilten, aber Unschuld war etwas, dass nichts und niemand zurückbringen konnte. Er wusste nicht, wie, er wusste nicht, warum, aber er wusste, er war schuld.

Er wischte alle Gedanken an Verhandlungen und Verträge aus seinem Kopf und sagte: „Lass uns zur Freiheitsstatue fahren.“

Harry nickte nur. Er sah nicht einmal auf. Sein Blick war auf eine Tischkante gerichtet, vielleicht auch auf den Boden. Harry hatte heute noch nicht einmal in seine Richtung gesehen. Vielleicht sollte er doch arbeiten und Harry Zeit für sich selbst geben. Vielleicht … Severus seufzte nur. Er hatte keine Ahnung, was er tun sollte.

Seine Mutter hatte er verarzten können. Sie hatten immer Wundsalbe und Schmerzmittel im Haus. Wenn sie weinte, wollte sie umarmt werden. Wenn sie sich zu ihm setzte, wollte sie nur nicht allein sein. Seine Mutter war einfach gewesen. Er hatte nie etwas sagen müssen. Es reichte, da zu sein. Aber das hatte ihn kaum darauf vorbereitet, mit Harry in diesem Zustand konfrontiert zu sein.

Vielleicht würde es reichen, da zu sein.

Vielleicht reichte es, ihn nicht allein zu lassen.
 

Absolut nichts schien Harry zu bewegen.

Sie waren U-Bahn gefahren, ein Straßenkünstler hatte Saxophon gespielt, er hatte Harry sogar gebrannte Mandeln gekauft. Harry sah auf und er hörte zu und er aß, aber es schien mehr als hätte er einen Roboter an seiner Seite. Auf dem Boot lehnte Harry an der Reeling und sah auf das Wasser hinab. Severus fragte ihn, ob er seekrank sei, aber er erhielt nur ein Kopfschütteln.

Wenigstens war es eine Antwort. Er war sich nicht sicher gewesen, ob er überhaupt eine kriegen würde. Er versuchte sich auf den Vortrag ihres Reiseführers über die Einwanderung zu konzentrieren, um sich abzulenken.

Sie erreichten die Insel und begannen ihren Aufstieg. Warum man diese grässliche Treppe nicht mit einem Aufzug ersetzte, war Severus absolut nicht klar, aber diesen Effekt hatte er schließlich geplant. Vielleicht würde etwas sportliche Aktivität Harry aus seinen Gedanken holen. Nur erreichte dieser die Krone, ohne auch nur im geringsten angestrengt zu sein, während Severus sich schwer zusammen reißen musste, um nicht durch den Mund zu atmen.

Wenigstens trat Harry von selbst an eines der Fenster. Vielleicht hatte doch endlich etwas sein Interesse geweckt. Severus blieb noch einen Moment im Hintergrund stehen, bis sich sein Atem beruhigt hatte, bevor er zu Harry trat.

Ehrlich gesagt hatte er mehr Interesse an dem Jungen an seiner Seite als an der Aussicht. Er verspürte nicht das geringste Bedürfnis aus dem Fenster vor ihm zu sehen. Harrys Blick währenddessen schien stur nach draußen gerichtet, auch wenn Severus nicht sagen könnte, was er genau sah.

„Warum sind all diese Menschen hier her gekommen?“, fragte Harry plötzlich.

Severus zuckte zusammen, so unerwartet war es, dessen Stimme zu hören. Und obwohl Harry eine längere Pause ließ, schaffte er es nicht, irgendeine Antwort zu formulieren.

„Was nützt einem ein Land der Freiheit, wenn das, was man sich am meisten wünscht, trotzdem verboten ist?“ Er richtete sich auf – ein Wunder bei der tiefen Decke, wo Severus gebückt stehen musste, um nicht oben anzuschlagen – und sah Severus direkt in die Augen. „Ich hätte nicht mit dir kommen sollen. Es war ein Fehler, dir zu folgen.“

Nein.

Severus versuchte zu schlucken, aber seine Kehle bewegte sich keinen Millimeter. Er versuchte zu atmen, aber die Luft blieb ihm im Hals stecken. Er versuchte zu sprechen, aber kein Ton kam über seine Lippen.

Harry wandte sich wieder dem Fenster zu und fuhr fort: „Es hat weniger weh getan, ohne Hoffnung zu leb-“

Severus wusste zu Beginn des Satzes, dass er nicht wollte, dass Harry ihn beendete. Es wusste, was unter dem Strich kommen würde. Er wusste, dass er es nicht hören wollte. Es gab nicht so viele Wege, jemanden zum Schweigen zu bringen und er war instinktiv froh über die Entscheidung, die sein Unterbewusstsein getroffen hatte.

Harry drückte gegen ihn, einen Arm um seine Brust, eine Hand in dem schwarzen Haar, seine Lippen verschlossen mit Severus eigenen. Ein Stahlbalken drückte in seine Seite, sein Kopf schmerzte und sein Rücken protestierte, aber das war egal. Harry lag in seinem Arm und er sprach nicht weiter. Severus legte den Kopf zur Seite, machte einen echten Kuss statt einem verzweifelten Aufeinanderpressen von Lippen aus der Sache und zog erst dann seinen Kopf vorsichtig zurück. Nur ein paar Zentimeter … falls Harry den Satz doch beenden würde.

Stattdessen flüsterte dieser verwirrt: „Severus?“

Es klang nicht nach der Fortsetzung des Satzes, aber Severus lehnte sich trotzdem vor und verschloss Harrys Lippen wieder. Diesmal sanfter, leichter. Harry versuchte sich seinen Bewegungen anzupassen, erst zögerlich, schließlich sicherer. Als Harrys Lippen sich unter seinen öffneten, zog er sich zurück.

Er wünschte, er könnte ein Foto dieses Anblicks machen. Kleine Falten hatten sich zwischen Harrys Augenbrauen gebildet, seine Pupillen zuckten auf der Suche nach Antworten, aber seine Lippen und Wangen zierte ein Hauch von Rot. Severus wünschte, er könnte hier aufrecht stehen, um den anderen ganz an sich zu ziehen.

Er hörte nur ein weiteres, noch verwirrteres: „Severus?“

„Das hier war kein Fehler“ Wer war er, das zu entscheiden? Wer war er, so etwas zu sagen? Seine Nähe schmerzte Harry, welches Recht hatte er, das für unwichtig zu erklären? „Ich weiß, ich kann nicht … ich darf nicht. Aber das heißt nicht, dass du nicht wichtig bist. Verstehst du?“

Wie bitte? Er wusste selbst nicht, was er gerade sagte. Es machte überhaupt keinen Sinn, aber er wusste auch nicht, welche Worte mehr machen würden. In seinem Kopf war ein einziges Chaos, dessen einziger gemeinsamer Nenner war, dass er Harry nicht verlieren wollte.

Dieser blinzelte nur fragend. Die Falten zwischen seinen Augenbrauen waren verschwunden, aber diese zuckten, als könnten sie jeden Moment wieder sein Gesicht zieren. Nach Sekunden, die wie Ewigkeiten schienen, lehnte Harry sich einfach vor und küsste ihn wieder.

Severus drehte sich mit dem Rücken gegen den Stahlpfeiler, der in seine Seite gedrückt hatte. Es gab ihm die Möglichkeit, in diesen beengten räumlichen Verhältnissen halbwegs unverkrampft zu stehen. Er würde die Position zwar auch nicht lange halten können, aber es brachte ihn wenigstens auf Harrys Höhe. Harry, der zwischen seine Beine getreten war und sich an ihn drückte. Das war noch besser als der Kaffee, den Lydia geholt hatte als im Büro die Kaffeemaschine ausgefallen war. Es war besser als der Blow-Job dieses absolut heißen Kerls, der auf einer Studentenparty in ihn gerannt war. Es war sogar besser als der Vorschlag seiner Ex, sich scheiden zu lassen.

Harry löste sich ein paar Zentimeter von ihm und flüsterte: „Achtzehn?“

„Achtzehn“, murmelte Severus nur. Er wusste eh nicht mehr, was er hier eigentlich redete, aber es schien die erforderte Antwort.

„Du wirst mich nicht wieder wegstoßen“ Eine Hand griff Severus Kiefer, ein Daumen links, ein Zeigefinger rechts. Severus Lider flogen praktisch in die Höhe. „Du wirst das hier nicht verneinen“ Harrys Lider hatten sich verengt, nicht in Verwunderung sondern in Wut. „Du wirst mich küssen und mich umarmen statt vor mir zu fliehen.“

Severus schluckte. Diesmal schien seine Kehle ihn zu lassen. Sie ließ ihn sogar tief durchatmen. Dieser Harry vor ihm schien nicht der, den er bisher gekannt hatte. Dieser Harry hatte etwas Hartes, etwas Herrisches. Er benutzte den festen Griff an Severus Kiefergelenken, um diesen nicken zu lassen. Severus folgte der vorgegebenen Bewegung einfach.

„Gut“ Ein Lächeln legte sich auf Harrys Lippen und er beugte sich zu einem kurzen Kuss vor. Eine Hand legte sich in Severus und zog ihn Richtung Ausgang. „Komm, der Reiseführer ruft schon.“

Severus blinzelte nur und sah auf. Die meisten ihrer Gruppe waren bereits wieder auf der Treppe. Ein Kind von vielleicht sechs oder sieben Jahren starrte sie mit offen stehendem Mund an. Ein Mann schüttelte den Kopf und zog seine Frau davon, die ihnen Blicke über die Schulter zuwarf.

Severus Kehle schnürte sich wieder zu.

Was zur Hölle hatte er gerade getan?

„Severus“, sagte Harry nur und fing damit seine volle Konzentration. Ihre Hände verbanden sie, die Finger ineinander verschränkt. Harry zog etwas daran, um ihm zum Gehen zu bewegen. Er folgte dem wortlosen Befehl.

Er nutzte den Abstieg, um seine Gedanken zu ordnen. Was hatte er da gerade zugestimmt? Er beobachtete Harry, der ihm etwas voraus ging. Der Junge ließ seine Hand nicht los. Und was machte dieser insistierende Gedanke in seinem Kopf, dass es egal war, was er zugestimmt hatte, solange Harry wieder lächelte? Es war absolut nicht egal!

Und seit wann war Harry so … so … anders? So … er hatte keine Ahnung, wie er das nennen sollte. Es war nicht gewalttätig, aber es war … überzeugend? Nein, auch nicht. Es war … es war als würde Harry keine Widerrede dulden. Und Severus hatte ohne jeden Kampf nachgegeben. Was zur Hölle war mit ihm los? War er so notgeil, dass er sich von einem Sechzehnjährigen herum kommandieren ließ?

Harry warf einen Blick über seine Schulter und lächelte ihn an.

Severus zog den Kopf ein, als wäre er geohrfeigt worden. In der Stille seines Kopfes konnte er sich eingestehen, dass er alles tun würde, um dieses Lächeln zu erhalten. Um Harry bei sich zu behalten. Wahrscheinlich war die Antwort demnach ja.
 

Sie waren Hand in Hand durch Manhattan gewandert. Sie hatten Hot Dogs und Pfirsiche gekauft und hatten irgendetwas, was vage nach irgendeinem Fleisch in Teig schmeckte, in Chinatown gegessen. Irgendwo gegen Abend hatte Harry sich Eis gewünscht und Severus hatte selten etwas so sehr bereut, wie Harry dabei zuzusehen, wie er ein Softeis aß.

Achtzehn.

Hatte er zugestimmt, mit jeglicher Intimität zu warten, bis Harry achtzehn war und trotzdem mit ihm zusammen zu sein? War er denn völlig von allen guten Geistern verlassen worden? Dass sein Hirn in Harrys Nähe aussetzte, das war ja schon ein paar mal passiert, aber so sehr? Hatte er vor, die nächsten zwei Jahre kalt zu duschen?

Harry hatte Eis im Mundwinkel und er konnte nicht anders als sich vorzulehnen und mit seiner Zunge über dessen Mundwinkel zu fahren. Harry lachte nur. Wahrscheinlich hatte er es sogar extra gemacht. Kleines Biest.

Severus spürte das Bedürfnis, aus Verzweiflung zu weinen, aber er wusste, er hatte das alles hier selbst zu verschulden. Er hätte sich niemals auf das hier einlassen sollen. Er hätte Harry nicht mitnehmen dürfen. Stattdessen legte er die Arme um ihn und wärmte ihn so, während sie von der Fähre aus die Skyline von Manhattan betrachteten. New York war wunderschön bei Nacht.

Harry legte den Kopf zur Seite und sah auf. Ganz automatisch beugte Severus sich das kurze Stück hinab und küsste seine Lippen.

Er war verloren, ganz und gar verloren. Er wusste es und alles, was er tat, war Harry enger zu halten. Sein Harry. Severus versenkte seine Nase in dem schwarzen Haar.
 

Der Rückflug war die Hölle.

Nein, das Meeting war die Hölle gewesen und der Rückflug die Verlängerung seiner Zeit in der Hölle. Seine Migräne und demnach seine Laune waren schlimm genug, dass Harry es übernahm, überall ihre Pässe, Bordkarten oder was auch immer vorzuzeigen. Er beantwortete mit seinem rudimentären Englisch sogar alle Fragen, bis der Fragende Severus genug auf die Nerven ging, um ihn anzuschnauzen. Auf dem letzten Metern des New Yorker Flughafens brachte ihnen das sogar eine Polizeieskorte ein. Dass die Harry verängstigten, war wohl das einzige, was ihn davor bewahrte, durch seine aggressiven Ausbrüche in einer Übernachtungszelle zu landen.

Sie landeten in den frühen Morgenstunden des Dienstags, Harry ausgeschlafen, Severus nahe der Apokalypse vor Schmerzen. Ohne ein Wort an ihn zu richten, brachte der Junge sie durch alle Kontrollen und in ein Taxi. An irgendeinem Punkt hatte Severus ihm einfach die Pässe und sein Portmonee in die Hand gedrückt. Zuhause schloss er auch nur auf, ließ den Schlüssel stecken, damit Harry das Gepäck reinbringen konnte und fiel ins Bett.

Er war noch genug beisammen, einen Wecker zu stellen, um keinen Jetlag davon zu tragen, aber damit endete seine Selbstverantwortlichkeit. Als das vermaledeite Ding piepte, war er immer noch schlecht gelaunt, aber zumindest ohne Schmerzen. Und mit einer heißen Dusche, frischen Klamotten und der Aussicht auf Kaffee besserte sich auch seine Laune langsam.

Er sah Harry im Wohnzimmer sitzen, aber ging erstmal wortlos vorbei, um die Kaffeemaschine anzuwerfen. Dass ihm dort frischer Kaffee entgegen sah, ließ ihn stutzen und einen Blick Richtung Wohnzimmer werfen, obwohl man Harry natürlich nicht durch Wände sehen konnte. Er probierte mit einer gewissen Vorsicht, aber Harry hatte den Kaffee genau so gekocht, wie er es mochte. Er trank einen Becher und nahm sich einen zweiten ins Wohnzimmer mit.

„Danke“, murmelte er nur, als er das Zimmer betrat.

Harry sah auf, lächelte und fragte: „Geht es dir besser?“

„Ja … danke“ Sein Blick fiel kurz auf seinen Sessel, aber im Endeffekt setzte er sich neben Harry auf die Couch. „Auch für deine Hilfe am Flughafen.“

„Kein Problem“ Harry legte seine Bücher zur Seite und lehnte sich gegen Severus. „Das Meeting lief nicht so gut?“

„Grottenschlecht trifft es eher“ Severus stellte den Becher auf den Couchtisch und legte einen Arm um Harry. „Ich hatte den Leuten verschiedene Entscheidungen erklärt, die sie bis zum Meeting treffen sollten. Sie haben sich nicht einmal besprochen. Also musste ich ein paar Stunden lang zusehen, wie hirnlose Idioten über Entscheidungen diskutierten, die sie längst hätten treffen sollen.“

„Haben sie sich wenigstens entschieden?“

„Natürlich nicht“ Severus seufzte tief. „Ich werde Ihnen nach und nach alle Entscheidungen vorlegen, die sie noch treffen müssen und ihnen die Verträge dann mailen. Ich weigere mich, meine Zeit mit diesen … Leuten zu verbringen“ Ihm fiel auf, dass er das thailändische Wort für Amöben nicht kannte – eine Bildungslücke. „Ich habe Besseres zu tun als das.“

„Musst du heute noch arbeiten?“

„Zum Glück nicht“ Severus genoss einen Moment Stille. „Ich habe immer noch etwas Kopfschmerzen. Aber keine Migräne mehr.“

„Was ist der Unterschied?“ Harry sah interessiert auf.

„Kopfschmerzen sind nervig, sie tun weh. Migräne ist, als würde der Kopf gleichzeitig implodieren und explodieren und die Schmerzen sind nur sehr schwer aushaltbar“ Severus hob eine Hand an seine Schläfe. „Diese Kopfschmerzen habe ich, weil es im Flugzeug nicht genug zu trinken gab und ich eine komplette Nacht Schlaf verpasst habe. Das ist mit etwas Wasser und Ruhe leicht zu revidieren.“

„Soll ich dich weiter in Ruhe lassen?“ In Harrys Stimme schwank etwas Enttäuschung mit.

„Was hättest du denn sonst gern gemacht?“ Severus wandte ihm seinen Blick zu.

„Weiß nicht … etwas“ Harry senkte den Kopf etwas und drückte seine Nase in Severus Schulter. „Irgendetwas zusammen.“

„Ich finde Menschen anstrengend“ Severus wusste nicht, wie er das besser formulieren sollte. Absolut nichts, was Harry vorschlagen könnte, würde ihn als wirklich entspannend ansprechen. Es wäre nur die Wahl zwischen etwas anstrengendem und etwas kaum aushaltbaren.

„Hm“ Harry senkte traurig den Blick. „Darf ich neben dir sitzen bleiben?“

Eigentlich hatte er in seinen Sessel umziehen wollen. Severus seufzte – nur innerlich, er wollte Harry nicht weiter verneinen – und nickte, bevor er sagte: „Ich hole eben mein Buch.“
 

Auf dem Weg zur Arbeit ging ihm Harrys verlorener Blick nicht aus den Gedanken. Das war er schon gestern kaum. Dieses Zögern, dieses Stocken gar, kurz bevor Severus in sein Schlafzimmer ging. Als wolle Harry etwas sagen oder fragen oder bitten – nur im inne zu halten und zu schweigen. Severus hatte es nicht gewagt, nachzufragen. Er wusste, was eine potentielle Anfrage sein könnte und er wusste, dass er sie ablehnen musste. Das hätte Harry nur weiter verletzt.

Trotzdem war dieser verlorene Blick auch nicht einfach gewesen.

Hatte er die richtige Entscheidung getroffen? Severus schnaubte. Die Antwort war einfach zu treffen. Sie hieß nein. Ein nein so klar wie eine schallende Ohrfeige. Seine Entscheidung – wenn man es denn eine Entscheidung nennen konnte – war so unüberlegt wie sie gefährlich war. Eine einzelne Anzeige reichte, um Harry von ihm zu trennen und ihm alle Rechte zu entziehen, den Jungen je wieder zu sehen. Warum hatte er es nicht dabei belassen können, ihn bei sich zu haben? Waren Küsse und Umarmungen etwas so Wichtiges?

Für ihn vielleicht nicht, aber anscheinend für Harry. Und es war wohl Harrys Meinung, die zählte. Severus mochte vielleicht der Ältere sein, aber genau darum war es wohl wichtig, dass Harry solche Entscheidungen traf. Dass Harry sagte, was sie taten und nicht taten … aber lastete er dem Jungen damit nicht eine zu große Entscheidungslast auf? Hätte er sich nicht besser klar gegen jede dieser Intimitäten aussprechen sollen? Aber wenn er den Jungen damit zurück nach Thailand jagte … das konnte auch nicht die Lösung sein.

Er war verantwortlich für Harry.

Aber das hieß nicht, dass es sein Platz war, all diese Bedürfnisse zu erfüllen. Er war nicht für die Rolle des Freundes geeignet. Er war zu alt, zu verbissen, zu verbittert. Selbst Charlie wäre besser geeignet als-

Der Kugelschreiber in Severus Hand knackte.

Er schluckte und atmete tief durch. Er ließ die Reste des gebrochenen Kugelschreibers direkt in seinen Papierkorb fallen. Ruhig … er war Meister seiner Gefühle. Er hatte gelernt, sich besser zu kontrollieren. Ein hohles Lachen brach von seinen Lippen. Kontrolle – welch ein Witz. Er hatte weder seine Einsamkeit noch seine Sehnsucht noch seine Angst auch nur ansatzweise unter Kontrolle, sonst befände er sich nicht in dieser Situation.

Er musste sich wohl oder übel eingestehen, dass er keinerlei Gegenargument hätte, wenn andere Menschen ihn pädophil und gewalttätig nennen würden. Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Es war wohl Zeit zu akzeptieren, dass er guten Grund hatte, sich selbst zu verachten.

Würde er das Interesse an Harry verlieren, wenn dieser älter werden würde? Würde er Harry mit Gewalt dazu bringen, bei ihm zu bleiben, wenn dieser ihn verlassen wird? Würde er Harry in eine so bittere, so bösartige Kreatur wie sich selbst verwandeln?

„Chef? Soll ich Ihnen Schmerztabletten aus der Apotheke holen?“, fragte Lydia flüsternd. Sie war wohl irgendwann herein gekommen.

Er schrieb einen Namen auf einen Zettel und hielt ihr diesen hin. Er hatte zwar noch keine Migräne, aber er vermutete, er würde nicht lang warten müssen. Und die Arbeit ließ sich mit Schmerzen sehr viel schlechter verrichten. Mit einem Seufzen lenkte er seinen Blick wieder auf den Bildschirm.
 

Severus hatte dem Abend mit einer Mischung aus Spannung und Anspannung entgegen gesehen, nachdem die Tabletten es tatsächlich geschafft hatten, eine Migräneattacke zu verhindern. Das Thema Frauen und Beziehungen wirkte mit einem mal weniger amüsierend, wenn man in Theorie zumindest in dem Ansatz einer beziehungsartigen … nun, wenn man das Thema auf sich beziehen konnte. Vielleicht. Nicht, dass er wirklich bereit war, sich das einzugestehen. Auch wenn er fürchtete, es sich bereits eingestanden zu haben, wenn er solche Gedanken hatte. Genug! Er versuchte sich lieber darauf zu konzentrieren, wie kalt es im Zentrum war. Hatten die kein Geld für Heizungen? Mit einem Schnauben setzte er sich im Mantel auf seinen Stuhl statt diesen vorher abzulegen.

„Spießer“, murmelte Sirius im Vorbeigehen.

„Ich glaube, die Definition davon ist, zu versuchen so zu wirken als sei man reich. Ich bin einfach reich“ Sirius war stehen geblieben und sah ihn mit einem guten Schuss Feindseligkeit im Gesicht an. „Der Anzug hätte mich schon vorher verraten können.“

Sirius verdrehte die Augen und murmelte: „Dann halt Snob.“

Draco grinste einfach nur. Solange, bis Sirius sich stattdessen zu diesem wandte und meinte: „Du hast auch so scheiß teure Sachen an. Hat Papi dir die gekauft?“ - Draco fuhr bereits auf und schnellte vor - „Oder erschläfst du die dir mit deinem Engelsgesichtchen?“

Severus hatte das Gefühl, problemlos in die Zukunft sehen zu können. Er sah mit absolutem Gleichsinn zu, wie Draco Sirius eine runter schlug, nur um sich dafür auch eine einzufangen, bevor beide sich an den Klamotten packten, um den anderen niederzuringen. Draco schlug noch einmal zu. Sirius erwidernde Kopfnuss ging nur leider mit einem gefährlichen Knacken und einer Menge Blut einher.

Hagrid stürzte herein und hielt Sirius davon ab, sich nochmal auf Draco zu stürzen, der mit einer Mischung aus Wimmern und Schluchzen auf die Knie gegangen war. Seine Hände lagen vor seinem Gesicht, ohne dieses zu berühren.

„Das war's wohl mit dem Engelsgesicht!“, rief Sirius noch in aller Häme, bevor er von Hagrid aus der Tür gezogen wurde.

Severus erhob sich und schloss diese hinter ihm. Aus seiner Manteltasche zog er ein Taschentuch, doch entschied nach einem Moment, das dieses wahrscheinlich nicht ausreichen würde. Mit dem Engelsgesicht hatte Sirius recht gehabt, der Junge hatte bestimmt noch nie eine gebrochene Nase aus einer Schlägerei mitgenommen.

„Lass die Hände sinken, damit ich das ansehen kann“, sprach Severus den Jungen ruhig an und kniete sich vor ihn – aufmerksam, seine Kleidung nicht mit dem vielen verspritzten Blut zu besudeln.

„Du kannst mich mal“, kam es sehr verwaschen von seinem Gegenüber.

„Du verlierst ziemlich viel Blut. Wenn wir das nicht stillen, verlierst du relativ bald das Bewusstsein. Lass dir helfen“ Von allen Anwesenden hatte er wahrscheinlich sowohl das meiste medizinische Wissen als auch die meiste Erfahrung mit Nasenbrüchen. Es hatte schließlich Gründe, dass er von seinen Klassenkameraden stets liebevoll Quasimodo genannt worden war.

Nach einem Moment ließ Draco die Hände etwas sinken und sah vorsichtig auf. Auf seinen Augen zogen sich mehrere Tränenspuren seine Wangen hinab, das Blut lief in ähnlich vielen über Ober- und Unterlippe. Vom Kinn aus tropfte es auf Shirt und Hose, was keinen sehr ästhetischen Anblick bot.

„Die muss ich richten. Das tut jetzt einmal höllisch weh“, warnte Severus.

Er musste Draco zugute halten, er zog erst nach dem Richten das Gesicht weg und bedachte ihn mit allen erdenklichen Schimpfworten. Zumindest, bis er Luft holen musste, da ihm dafür gerade nur der Mund blieb.

„Wenn du hier nicht verbluten und wie ein Schlachtfeld aussehen willst, sollten wir jetzt die Blutung stillen“ Draco hielt glatt still, während er das Taschentuch rechts und links des wenigstens geraden Bruches platzierte. „Drück von rechts und links so stark wie du es von den Schmerzen her aushältst. Je mehr du drückst, desto weniger blutest du und desto eher verheilt es hübsch. Zumindest, wenn du von beiden Seiten gleich viel drückst. Wenn du auf einer mehr drückst, wird es schief.“

„Du bist der Letzte, bei dem ich erwartet hätte, dass er das kann“, meldete sich Igor das erste mal zu Wort, „Du siehst zu … snobbig aus für so was.“

„Man lernt seine Lektionen mit der Zeit“ Severus Blick blieb dabei auf Draco. „Auch, mit wem man sich was erlauben kann und wann man sich selbst gefährdet.“

Draco gab ihm dafür einen ziemlich entnervten Blick zurück, sodass er sich erhob und zu seinem Platz zurück kehrte. Während er noch ging, öffnete sich die Tür und Charlie steckte den Kopf hinein mit der Frage: „Alles in Ordnung hier?“

„Draco sollte ins Krankenhaus.“

„Nein“, erwiderte dieser nur und setzte sich auf seinen Platz.

„Oh shit“ Charlie trat herein. „Ist die gebrochen?“

„Zu seinem Glück nur einfach und gerade. Das wird wieder hübsch heilen, wenn er so was nicht wieder macht“, antwortete Severus für Draco.

„Das ist ziemlich viel Blut“ Charlie sah sich etwas verloren um. „Mit einer gebrochenen Nase sollte man wirklich-“

„Nein“ Dracos Lider hatten sich in kalter Wut verengt. Sein Blick sagte ganz klar, dass ihn absolut nichts und niemand überreden würde.

„Ich muss trotzdem deine Eltern anrufen. Du bist noch minderjährig-“ Charlie stoppte, als Draco in völliger Nonchalance aufstand und an ihm vorbei ging.

„So wird dazu noch eine polizeiliche Suche kommen. Mach es nicht schlimmer“, sagte Severus ruhig, was den Blonden dann doch inne halten ließ.

Draco sah ihn mit einem völligen Nichtausdruck an, die Hände noch immer auf das Taschentuch gedrückt, das Gesicht blutig. Severus fühlte sich unangenehm an Harrys ausdruckslose Augen erinnert, mit denen er nach dem Gespräch mit der Bordellmutter zurück ins Zimmer gekommen war.

Er seufzte und meinte: „Ich fahre dich ins Krankenhaus. Die Ärzte können deine Eltern an der Tür aufhalten“ - er erhob sich und nickte Charlie zu - „Bis nächste Woche.“

Draco folgte ihm einfach. Severus hatte es nicht anders erwartet. Er überlegte nur einen kurzen Moment, warum er das hier tat. Leider hatte er das Gefühl, dass er die Antwort nicht nur kannte sondern dass sie auch gleich noch eine andere Frage beantwortete. Es war derselbe Grund, warum er Harry aus Thailand mitgenommen hatte. Und es hatte nichts mit Attraktivität zu tun.

Er musste sich eingestehen, dass diese geprügelten Kinder ihn zu sehr an sich selbst erinnerten.
 

„Malfoy“ Severus nahm die Versichertenkarte, betrachtete den Namen kurz und steckte sie zurück in Dracos Tasche. Der Junge sah mit fragendem Blick hoch. „Ich verstehe, warum du nicht willst, dass dein Vater informiert wird.“

Draco zuckte von ihm weg.

Severus seufzte nur tief. Draco Malfoy. Wenn er genau hinsah, konnte er sogar eine Ähnlichkeit erkennen. Die Welt war ein Dorf, wenn er in einem Zentrum zur Aggressionsbewältigung unbedingt auf den Sohn seines Ex traf. Andererseits wunderte es ihn überhaupt nicht, gerade im Zentrum für Aggressionsbewältigung auf den Sohn seines Ex zu treffen. Lucius Malfoy war ein Sadist. Und es gab nur eine äußerst geringe Wahrscheinlichkeit, dass er seinen Sohn geschont hatte.

Er führte den Jungen zu einer der Wartebänke und setzte sich neben ihn. Draco hatte sich an ganzen Körper angespannt. Er kam trotzdem mit und setzte sich. Severus musste ihm zumindest Courage anerkennen. Er wäre im selben Alter wahrscheinlich sofort geflüchtet, wenn er auch nur vermutet hätte, dass jemand wusste, was bei ihm zuhause geschah.

Nicht, dass er genau wusste, was Lucius tat. Aber er konnte sich langsam ein Bild der vollen Geschichte machen. Einer der Sprüche, die im Zentrum für Aggressionsbewältigung hingen, war schließlich „Es ist immer der gesündeste Mensch einer Gruppe, der Hilfe sucht“.

Draco war sicherlich das gesündeste Mitglied seiner Familie.

Severus warf einen Blick auf seine Uhr. Er sollte Harry Bescheid sagen, dass er später kommen würde … und dass er fraglos mit einer höchst intensiven Migräne kommen würde. Er war nicht scharf darauf, seinen Ex wieder zu sehen. Und das war noch die freundlichste Bezeichnung, die er finden konnte. Nachdem er sich erfolgreich selbst gerettet hatte, war er nicht ganz sicher, was es bedeuten würde, auf den Mann zu treffen, den er für den größten Teil ihrer Beziehung auch hätte verklagen können.

„Woher kennst du ihn?“, fragte Draco leise.

Severus schloss die Lider. Was sollte er dem Jungen schon sagen? Dass er seinen Vater in einem Swinger-Club getroffen und sich danach drei Jahre hatte missbrauchen lassen? Mit einem mal zog sich Severus Brust zusammen. Lucius würde nicht … Draco?

„Was hat er mit dir gemacht?“, fragte Severus mit einem Hauch des Entsetzens.

Eigentlich traute er es Lucius nicht zu, aber was wenn … Dracos Lider weiteten sich, eine Mischung aus Panik und Ekel. Severus packte seine Schulter und verhinderte so das Aufspringen. Es überraschte ihn kurz, dass seine Kraft reichte, bis er merkte, wie knochenhart sein Griff wohl sein musste. Draco verkrampfte sich, aber ansonsten hielt er still.

„Schon gut“ Severus löste seinen Griff und versuchte, seine Stimme ruhig zu halten. „Entschuldige.“

Draco zitterte, als er seine Hand zurück zog.

„Falls du das mit ihm beenden willst, kann ich dich hier und jetzt unter Polizeischutz stellen lassen. Ich bin Anwalt“ War er neuerdings Samariter geworden? Die Heilsarmee? Am besten, er bot ihm gleich an, auch bei sich zu wohnen. Und vögelte ihn zur Volljährigkeit. Einen anderen Arbeitsmodus schien er ja gerade nicht zu besitzen. Wer glaubte er eigentlich zu sein? Er konnte nichts und niemandem helfen. Er hatte sich selbst schon nie helfen können. „Aber du musst selbst gegen ihn aussagen.“

Auch wenn er Draco nicht mehr berührte, er wusste, dass sich jeder Muskel wie Knochen anfühlen würde. Die verzogenen Schultern, die Einziehungen der Haut an den Muskelübergängen … Draco hielt noch immer seine Nase, aber alle Bewegung war erstarrt. Er gab keine Antwort.

Severus erwartete keine.

Er erwartete einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Und eine sehr unangenehme Wiederbegegnung.
 

Severus schaltete den Wagen ab, doch sank mit einem Seufzen in den Sitz statt auszusteigen. Er hatte Draco bis zu dessen Zimmer im Krankenhaus gebracht. Innerhalb der vier Stunden, die das gedauert hatte, war Lucius nicht aufgetaucht, was Severus eher begrüßt als bedauert hatte.

Er war dann doch selbstsüchtig genug, um diese Begegnung dem Dienstarzt zu überlassen. Er hatte einfach brav unterschrieben, was man ihm vorgesetzt hatte – wobei keiner gefragt hatte, ob er dazu eigentlich berechtigt war –, bis Draco sicher für die Nacht untergebracht worden war. Mehr konnte keiner von ihm verlangen. Es war mehr als die meisten anderen Menschen tun würden.

Mit einem weiteren Seufzen stieg er aus und schwankte Richtung Tür. Für die Autofahrt hatte die Konzentration gereicht, doch mit jedem Schritt hämmerte die Migräne stärker. An der Tür war er schwer, die Lider zu öffnen, sodass er das Türschloss mit der Hand ertastete und die Tür so öffnete.

„Severus?“, fragte Harry mit verschlafener Stimme aus dem Wohnzimmer.

Vielleicht hatte er gewartet. Severus zog die Lider leicht auseinander, um zumindest etwas Schemenhaftes zu erkennen. Da kam etwas auf ihn zu und blieb kurz vor ihm stehen. Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit dürfte es Harry sein. Severus zog den kleineren Körper in seine Arme und senkte seinen Kopf an dessen Halsansatz. Harry roch noch ganz leicht nach dem Duschgel, was er immer kaufte. Ein erfrischender, belebender Geruch.

„Severus?“, flüsterte Harry ganz leise.

„Still“, murmelte dieser nur. Er atmete noch einmal tief den Geruch des anderen ein, bevor er los ließ und wortlos schlafen ging.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Omama63
2015-09-11T15:14:52+00:00 11.09.2015 17:14
Armer Draco. Er sollte so schnell wie möglich, weg von seinem Vater. Mich wundert es nicht, wenn Draco eine Therapie braucht, die wird ihm nur nichts helfen, solange er noch bei seinem Vater ist. Vielleicht hilft ihm Severus.
Harry und Severus sind irgend wie zusammen, wenn auch nicht richtig, aber Harry scheint es zu reichen, weil er Hoffnung haben kann, dass er mit 18 ganz zu ihm gehört.
Als Severus Harry geküsst hat, habe ich mich so gefreut. Das fand ich so süß.

Lg
Omama63
Von:  brandzess
2015-05-17T10:28:41+00:00 17.05.2015 12:28
Glückwunsch zu abgeschlossenen Doktorarbeit :)
Jetzt hat Severus den Salat^^ Harry weiß zwar nich immer was los ist, aber er weiß, dass er Severus will und jetzt hat er ihn. Klar kommt er in riesige Schwierigkeiten wenn das raus kommt aber wenn er sieht wie glücklich Harry ist wenn sie zusammen sind, dann wird es es wohl kaum über sich bringen es zu beenden. Und es gibt Leute die sagen würden, ich bekommen sowieso nur Probleme, da kann ich es auch genießen so lange es dauert. Aber naja^^ Wir werden ja sehen wie sich das entwickelt. Es wird auf jedenfall eine herausforderung für beide und das in mehr als einer Hinsicht.
Ich finde es auf jedenfall total überraschend, dass Lucius Severus Ex ist. Echt interessant. Ich fände es toll, wenn Draco gebrauch von Severus Angebot macht und vielleicht ein einem von Lucius Anfällen ihn anzeigen will. Und Lucius würde dumm gucken wenn Dracos Anwalt sein Ex ist xD Tolle Vorstellung.
Freu mich auf mehr.
Lg brandzess
Von:  SakuraxChazz
2015-05-03T22:44:23+00:00 04.05.2015 00:44
Halli hallo^^

Das Kapitel ist klasse^^ Und diesmal hier zuerst xD Ich freu mich das du die Arbeit endlich abschließen konntest und freue mich natürlich doppelt, weil es jetzt noch ein neues Kapitel gibt xD
Das Schweigen von Harry ist verständlich. Es hat ihn schwer getroffen wie Severus reagiert hat. So gerechtfertigt es auch für uns erscheind. Wir denken anders als Harry. Und er hat null Erfahrung in Sache Beziehung. Und dann passiert das bei der Freiheitsstatue... Wie soll das nur gut gehen? Ich hab es auch irgendwie als Versprechen verstanden, das wenn Harry 18 ist alles gut ist. Das sie dann wohl zusammen sien können oder eben der finale Schritt getan wird. Gegen Küsse kann doch keiner was haben, aber das werden sie nicht durchhalten.
Ich kann langsam nachempfinden wie sich Severus fühlt wenn er seine Migräneattacken hat. Bei mir entwickelt sich anscheinend auch sowas -.- Das ist echt grässlich und Schlaf hilft da am besten.
Das in dem Selbsthilfezentrum ist echt doof gelaufen... Ob Sirius weiterhin am Kurs teilnehmen wird? Es hat mir gefallen wie Severus sich um Draco gekümmert hat. Das er aufgrund seiner Mutter dazu in der Lage war bzw. auch wegen seiner eigenen Misshandlungen ist natürlich traurig. Für Draco war es ein Glücksfall und dann kommt raus das er der Sohn seines Ex ist... Und eines Ex den er nicht gut in Erinnerung hat. Bin ja gespannt wann die aufeinander treffen. Und wie Severus nun weiter mit Draco verfahren wird, jetzt wo er einen kleinen Einblick bekommen hat... Er hat ja schon seine Hilfe angeboten, nur ob Draco davon gebrauch machen wird... und wird Severus dann wirklich helfen können oder noch wollen? Er war ja selbst überrascht, das er das angeboten hat^^'
Wie es wohl mit Harry und ihm weitergehen wird... Hach.. ich bin echt gespannt auf das nächste Kapitel^^

LG Saku^^


Zurück