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Between Heaven and Hell

von

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Auf alte Freunde ist Verlass

Es war nicht gerade leicht gewesen, aber irgendwie hatte Rebecca es geschafft, alles zu finden, was Chris ‚bestellt‘ hatte, und die Sachen ungesehen zur Tiefgarage zu bringen und dort in ihrem Wagen zu verfrachten.

Nachdem Chris und Piers geflohen waren, war im HQ erst einmal die Hölle ausgebrochen.

Zum Einen waren mehrere Gruppen losgezogen, um die Flüchtigen einzufangen, zum Anderen hatte man sich die beiden Wissenschaftler vorgenommen, die eindeutig übertrieben hatten.

Es war offensichtlich niemals geplant gewesen, Piers zu töten, zumindest nicht auf diese Art und Weise.

Auch Rebecca hatte man nicht einfach gehen lassen, aber sie war mit einer Abmahnung davon gekommen, weil sie sich gut hatte herausreden können.

Dass sie Chris und Piers zur Flucht verholfen hatte, wusste eigentlich niemand wirklich. Was man wusste, war, dass sie Piers geholfen hatte, als die Wissenschaftler ihn gefoltert hatten.

Man machte es der jungen Frau also an sich nur zum Vorwurf, dass sie die Flucht der beiden Soldaten anschließend nicht verhindert hatte.

Aber das war ihr egal, damit konnte sie leben, eine Strafe hatte nicht zu fürchten, und man hielt sie nun auch nicht penibel unter Beobachtung.

So konnte sie sich nun wunderbar ungestört ihrer Aufgabe widmen, ihrem Freund und dessen Scharfschützen zu helfen.

Kurz ging sie noch einmal die Sachen durch, um zu sehen, ob sie auch wirklich nichts vergessen hatte.

Sie wollte nicht auf halbem Weg zurück müssen, oder am Ende noch einmal ganz hin und her fahren, weil sie etwas vergessen hatte.

Nicht, weil ihr das zu nervig gewesen wäre, sondern weil sie Chris und Piers nicht ewig warten lassen wollte. Sie brauchten die Sachen dringend. Vor allem das Essen und das Trinken, welches Rebecca sich aus der Kantine besorgt hatte.

Klamotten hatte sie aus den Spinden von Chris und Piers genommen, um sichergehen zu können, dass das, was sie mitbrachte, auch passte. Und sie wollte auch nicht einen ganzen Sack Kleider mitschleppen.

So hatten die beiden Soldaten die Klamotten, die ihnen auch gehörten und passten.
 

Sie waren sicherlich nicht sauer, dass Rebecca dafür die Schlösser hatte aufbrechen müssen.

Benzin hatte sie sich aus der Abstellkammer gemopst, und aus dem Krankenzimmer hatte sie noch ein paar Schmerzmittel, fiebersenkende Mittel und zwei Decken mitgenommen, nur für den Fall.

Besser, sie hatten zu viel als zu wenig.

Als sie sicher war, alles zu haben, schlug sie den Kofferraum zu, blickte sich noch einmal um, um sicher zu gehen, dass wirklich niemand sie beobachtete, und stieg dann in den Wagen, ließ den Motor an und atmete noch einmal tief durch, ehe sie das Auto aus ihrer Parklücke setzte, zum Tor fuhr und dieses mit ihrer ID-Card öffnete.

Die wenigen Sekunden, die es dauerte, bis das Tor offen war, kamen ihr wie eine Ewigkeit vor, und sie ertappte sich dabei, wie sie für diese kurze Zeitspanne den Atem anhielt.

Endlich konnte sie aus der Tiefgarage heraus fahren und ihren Wagen auf die Straße lenken.

Niemand war zu sehen, es blieb ruhig und friedlich.

Ein paar Geräusche waren aus dem Inneren des Gebäudes zu hören, jedoch nichts, was Rebecca hätte beunruhigen müssen, nichts, das in irgendeiner Art und Weise ihr galt.

Und es war auch nicht verdächtig, dass sie nun weg fuhr, denn sie hätte ohnehin Feierabend gehabt, sodass sie sich auch da keine Sorgen zu machen brauchte.

Sie atmete wieder auf, als sie das HQ hinter sich gelassen hatte und auf die Hauptstraße kam, die nach wenigen hundert Metern auf den Highway führen würde.

Aufpassen musste Rebecca trotz allem, ein Trupp war noch immer unterwegs, und diesem wollte sie weder begegnen, noch wollte sie ihn zu Chris und Piers führen.
 

Nach wenigen Minuten hatte Rebecca den Highway dann auch erreicht und beschleunigte ihren Wagen ein wenig.

Sie gab nicht Vollgas, aber viel hätte die eher alte Kiste ohnehin nicht hergegeben.

Ihr Auto war nichts Besonderes, ein recht alter Ford Fiesta, für sie aber vollkommen ausreichend.

Warum sollte sie sich als alleinstehende Frau auch irgendeine Luxuskarre, einen Geländewagen oder gar einen Van zulegen?

Nein, ein Kleinwagen reichte da vollkommen aus, und sollte sie jemals Familie haben, würde sie eben weitersehen.

Nun aber tat ihr Ford das, was er tun sollte, was er genau so gut konnte wie jedes andere Auto auch.

Er fuhr ohne Probleme und würde sie schnell und unversehrt zu ihrem alten Freund bringen.

Seufzend blickte Rebecca nach vorne und achtete auf die Straße, die sich vor ihr erstreckte.

Es war schon wieder fast dunkel, und es war genau die Tageszeit, zu der man besonders gut auf wilde Tiere achten musste.

Gerade hier am Highway, der ein ganzes Stück lang an einem Wald entlangführte.

Irgendwo in diesem Wald, in einer verlassenen Hütte, hielten sich auch Chris und Piers auf, und Rebecca hatte sich brav die Koordinaten notiert, die Chris ihr gegeben hatte.

Eine Adresse hatte das kleine Holzhaus ja nicht, und eine Bescheidung der Umgebung hätte auch nicht viel gebracht, immerhin wäre ein 'da zwischen den Bäumen' nicht sonderlich vielsagend gewesen.

So aber hatte die Biochemikerin einen genauen Punkt, den sie ansteuern konnte, und ihr Navi führte sie brav und willig zu diesem.
 

Dennoch dauerte es noch eine ganze Weile, bis Rebecca die Stelle gefunden hatte, an der Chris die Straße verlassen und den gestohlenen Wagen versteckt hatte.

Es war schneller dunkel geworden als angenommen, und Rebecca hatte ganze drei Mal wenden müssen, trotz der Koordinaten, weil sie den kleinen Feldweg, den Chris genommen hatte, in der Dunkelheit nicht gesehen hatte.

Endlich aber hatte sie ihn dann doch bemerkt und ihr Auto auf diesen gelenkt, ehe sie ihn am Ende des doch recht kurzen Weges geparkt hatte, auch ein wenig zwischen den Bäumen verborgen, damit man ihn von der Straße aus nicht gleich sah.

Rebecca stellte den Motor ab, stieg aus und öffnete den Kofferraum, aus dem sie nun die Sachen holte, ehe sie ihn etwas umständlich wieder schloss, den Wagen absperrte und versuchte, auf ihr Handy zu blicken, das sich auf dem Haufen Sachen befand, die sie auf den Armen trug.

Irgendwie gelang es ihr, und sie schaute, in welche Richtung sie nun gehen musste.

Im Hellen sah man die kleine Hütte bereits von der Straße aus, nun aber wurde sie von den dunklen Schatten des späten Abends fast vollkommen verschluckt.

Vorsichtig, weil das Gleiche auch für den unebenen Boden galt, tastete sich Rebecca voran und passte auf, nicht über irgendwelche Wurzeln zu stolpern oder auf nassen Blättern auszurutschen.

Bald sah sie die kleine Hütte dann auch schon und atmete innerlich etwas auf.

Sie wollte gerade weitergehen, als sie einige Meter hinter sich ein Rascheln vernahm.

Im ersten Moment dachte sie, es könne ein Tier sein, doch dann erkannte sie ein Licht, eines, das eindeutig von einer Taschenlampe stammte.

'Scheiße...', dachte die junge Frau verzweifelt, denn sie war sicher, dass man sie doch verfolgt und nun gefunden hatte, dass sie die Soldaten direkt zu Chris und Piers geführt hatte.

Das durfte einfach nicht sein, das konnte nicht...

"Rebecca!?"

Beim Klang der dunklen Stimme, die ihren Namen rief, zuckte sie leicht zusammen, und vor Erleichterung und Überraschung hätte sie fast die Sachen fallen lassen.

Stattdessen drückte sie diese aber noch enger an sich, damit sie nicht wirklich noch herunterfielen, und wandte sich um, um auf den Mann zu warten, der auf sie zukam.

Sie erkannte ihn schon von weitem, auch wenn der Strahl seiner Taschenlampe größtenteils von den Schatten verschluckt wurde.

Aber dieses bärtige Gesicht, die große und muskulöse Gestalt würde sie überall erkennen.
 

"Was machst du hier, Barry? Wie bist du hergekommen, wie...?", murmelte Rebecca statt einer Begrüßung, als der Ältere nach einer Weile endlich bei ihr angekommen war und das Licht der Taschenlampe ausschaltete.

"Hab über ein paar Umwege gehört, was mit Chris und diesem... Piers passiert ist", erklärte er seufzend und zuckte leicht mit den Schultern.

"Dann habe ich versucht, dich zu erreichen, Chris zu erreichen, Jill zu erreichen, aber nichts. Irgendwie schien mein Handy einfach keinen Empfang zu bekommen. Also bin ich kurzerhand direkt zum HQ gefahren und hab gerade noch gesehen, wie du aus der Tiefgarage raus bist."

"Und hast dir gedacht, du folgst mir einfach mal."

Rebecca schüttelte den Kopf und atmete tief durch.

"Du hast mich zu Tode erschreckt mit deiner Taschenlampe. Ich dachte schon, die Soldaten, die hinter Chris und Piers her sind, hätten mich verfolgt..."

Sie war so verdammt erleichtert, dass dem nicht so war, dass sie hier jemanden vor sich hatte, dem sie vertrauen konnte, der vielleicht auch helfen konnte, der es aber auf jeden Fall versuchen würde.

"Was genau ist denn jetzt eigentlich...", begann Barry dann noch, aber die Jüngere schüttelte den Kopf und deutete mit diesem dann zu der kleinen Hütten.

"Erst mal da rein, Chris und Piers warten auf die Sachen hier, und dann erzähl ich dir alles, das, was ich eben weiß...", erwiderte sie, wandte sich ab und führte Barry die wenigen Meter zur Hütte, an der sie brav anklopfte und mit einem gerufenen 'Chris' zeigte, dass sie es war.
 

Es dauerte nur wenige Sekunden, bis aus dem Inneren der Hütte Geräusche zu hören waren.

Eine Stimme erklang, eindeutig die von Chris, dann folgten Schritte, und schon wurde die Tür geöffnet, und Chris' Kopf lugte durch den Spalt, den er erst einmal nur auf gemacht hatte.

Nicht, dass er Rebecca misstraute, aber man wusste ja nie.

Es war durchaus möglich, dass man sie geschnappt hatte und sie zwang, Chris und Piers aus der Hütte zu locken.

Aber Chris wusste auch, dass Rebecca lieber sterben würde, als so etwas zu tun.

Dennoch war und blieb er vorsichtig, denn sie waren einfach zu weit gekommen, um nun doch noch geschnappt zu werden.

Erleichtert stellte der Braunhaarige fest, dass es wirklich nur Rebecca war, und seine Augen weiteten sich etwas, als er erkannte, dass diese doch nicht ganz so alleine war, wie er angenommen hatte.

"Barry?", hakte er nach, in einem Tonfall, als hätte er einen Geist gesehen,

Nicht, dass Chris sich nicht freute, seinen alten Freund und Kameraden wieder zu sehen, und wie er sich freute!

Aber er hatte damit überhaupt nicht gerechnet, natürlich nicht.

Sein Blick wanderte zu Rebecca, und diese hob etwas hilflos die Schultern, um zu zeigen, dass sie in keinster Weise dahinter steckte.

Chris schüttelte nur den Kopf, nach wie vor verwirrt, dann aber bedeutete er den Beiden, rein zu kommen, zeigte ihnen aber mit einer knappen Geste, dass sie leise sein sollten.

"Piers schläft noch, und das soll er auch noch ein wenig tun. Er hat die Ruhe nach wie vor bitter nötig", fügte der B.S.A.A.-Captain seiner Geste noch hinzu, ehe er die Tür hinter Rebecca und Barry schloss und Ersterer die Sachen abnahm.

"Nochmal danke, dass du uns das alles gebracht hast. Ich weiß gar nicht, wie ich..."

Doch Rebecca schüttelte schnell den Kopf und bedeutete Chris, nicht weiter zu reden.

"Dafür sind Freunde da oder? Ich lass dich sicher nicht im Stich, schon gar nicht bei sowas. Was meinst du wohl, warum Barry hier ist?", fügte sie dann noch hinzu und deutete mit einem leichten Nicken zu dem Bärtigen, dem sich Chris nun auch endlich einmal richtig zuwandte.

Noch immer verwirrt, und vor allem überwältigt, schüttelte er den Kopf, begrüßte Barry noch einmal persönlich und umarmte ihn kurz freundschaftlich.

Er wusste, dass auch Barry viel durchgemacht hatte, dass die Zeit zwischen Raccoon und jetzt auch nicht immer die rosigste gewesen war für ihn.

Mit einem kurzen Blick fragte Chris stumm, ob Barry über das reden wollte, was ihm bisher passiert war, doch dieser schüttelte nur leicht den Kopf.

Nicht, dass er Chris seine Sorgen nicht hätte mitteilen können, aber momentan war wirklich nicht der passende Zeitpunkt. Nun waren Chris und Piers wichtig, nicht er selber.

Da war ohnehin nichts mehr zu ändern, was geschehen war, war geschehen.

Aber den beiden Soldaten konnten sie noch helfen, also sollten sie sich erst einmal darum kümmern.
 

"Ich hab gehört, was passiert ist. Zumindest... im Groben und Ganzen", erklärte Barry dann, warum er Rebecca hierher gefolgt war.

Dass er niemanden hatte erreichen können, weil sein Handy im denkbar schlechtesten Moment die Lust verloren hatte, vernünftig zu funktionieren, und dass er so entschieden hatte, einfach mal direkt zur B.S.A.A. zu fahren, wo er Rebecca gerade beim Verlassen der Tiefgarage beobachtet hatte.

"Da konnte ich natürlich nicht einfach tatenlos rumsitzen und bin ihr gefolgt. Ich sehe das genau wie Rebecca. Wir sind Freunde, und Freunde sind füreinander da. Ganz egal, was ihr auch immer getan habt, was dein Soldat getan haben soll, ich steh hinter dir, darauf kannst du dich verlassen. Hab ja eh noch einiges gut zu machen, und..."

Doch nun war es Chris, der Barry am Weiterreden hinderte.

Dass der ausgerechnet jetzt damit kommen musste.

"Du hast nichts gut zu machen, das weißt du ganz genau. Was passiert ist, ist passiert, und du hattest damals keine andere Wahl. Wir alle sind auf Wesker reingefallen. Und hätte er mich mit Claire erpresst... ich hätte vermutlich nicht anders gehandelt."

Und damit war das Thema für Chris erledigt.

Er lächelte matt, atmete tief durch und bedeutete Barry und Rebecca dann, sich hin zu setzen.

Leider konnte er ihnen nur den Boden anbieten, auf den er ein paar alte Kissen gelegt hatte, denn Stühle gab es hier nicht, es gab überhaupt keine Möbel in der kleinen Hütte.

Er wartete, bis die Beiden seiner Aufforderung nachgekommen waren, stellte eine der Flaschen, die Rebecca mitgebracht hatte, zwischen sie auf den Boden, damit sich alle drei daran bedienen konnten, und begann dann, zu erzählen, was genau passiert war, und hier und da warf Rebecca ein paar Infos ein, die sie anschließend bei der B.S.A.A. hatte aufschnappen können.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Leaf-Phantomhive
2015-03-29T19:34:15+00:00 29.03.2015 21:34
Nicht zu töten auf diese Art und Weise ich hät die vor mein "Persönliches Kriegsgericht" gestellt.
Ich seh es bildlich vor mir "Hey hab eure Sachen dabei, sorgt hab eure SchRänke dafür zerstört"^^
Ernsthaft Ford ich bin ja eher der VW oder Chevrolet Fan^^
Das wäre mal ne Beschreibung "Wir sind hier und da sind ganz viel Bäume oh und Sträucher"
Okay Barry is ja auch so ne Nummer für sich. Aber es geht halt nichts über wahre Freundschaft^^

Antwort von:  Lady_Red-Herb
29.03.2015 21:41
Ich muss zugeben, dein Kommentar verwirrt mich gerade ein wenig xD

Naja, irgendwas musste Rebecca ja tun, und ich denke nicht, dass Chris und Piers sich da bei ihr beschweren würden xD

Chevys find ich super, aber ich geh hier nicht danach, welches Auto mir am besten gefallen würde, sonst hätten sie den besten Lamborghini bekommen, den ich hätte auftreiben können xD

Ja, und genau deshalb gabs dann doch lieber Koordinaten. :P

Ich mag Barry ^-^
Bin froh, dass er in Revelations 2 auch endlich mal wieder vorkam. :)


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