Als ich aufwache, taste ich vorsichtig nach Sakura. Sie hatte sich diese Nacht dierekt zu mir ins Bett gelegt und sich im Schlaf an mich gekuschelt. Mir war das so ziemlich egal, Hauptsache das sie mir nicht die Maske runterzieht. Mühsam richte ich mich auf und schaue auf die Uhr, es ist schon Vormittag. Nachdem ich mich auch noch im restlichem Zimmer umgesehen habe, stelle ich fest dass Sakura anscheinend keine Lust hatte hier rumzuliegen. Aber soll mir Recht sein, ist schließlich ihr Leben. Trotzdem interessiert es mich was sie wohl treibt. Ich streife das Shirt von meinem Oberkörper und beginne mit meinem Alltäglichem Training. Das erinnert mich wieder daran, wie sie mich neulich angestaart hat. Im Prinzip ist mir das ja auch so ziemlich egal, aber es bleibt mir ein Rätsel was Frauen an mir so anziehend finden. Ich bräuchte nur mit den Fingern zu schnipsen und die würden sofort mit mir ins Bett springen. Okay vielleicht nicht alle, Sakura würde sich nicht so leicht um den Finger wickeln lassen. Das sie immernoch Jungfrau ist, wundert mich echt. Sie könnte sich auch jeden Angeln, vielleicht würde sogar ich schwach werden. Sie hat sich wirklich verändert, aus ihr ist eine richtige Frau geworden. Klatsch! Ich knalle unsanft mit der Nase auf den Boden. Sollte mich besser auf die Liegestütze konzentrieren. Vorsichtig taste ich an meinem Nasenbein herum, scheint okay zu sein, aber dicker blutiger Schleim rinnt über meine Lippen. Eklig. Ich beschließe das Training auf später zu verlegen und steige erstmal unter die Dusche. Manchmal, so wie jetzt, frage ich mich warum ich ausgerechnet graue Haare haben muss. Silber ist vielleicht die bessere Bezeichnung. Schwarz wäre doch auch nicht schlecht, obwohl es gibt auch nicht viele mit silbernen Haaren. Meine Nase schmerzt immernoch, die Muskeln zucken und das kalte Wasser klatscht mir ins Gesicht. Ich sauge die feuchte Luft ein und lausche wie die kleinen Wassertropfen auf den Fliesen unter mir aufkommen. Das erinnert mich wieder an angenehmen Regen. Bestimmt eine viertel Stunde verharre ich unter meinem Regen, bis ich wieder tropfend nass aus der Dusche steige. Sakura hat ihr ganzes Schminkzeug im Bad verteilt, ich finde dass sie ohne dieses Zeug viel schöner aussieht. Ja, sie ist schon hübsch. Gestern sah sie wirklich umwerfend aus, abgesehen von dem ganzen Makeup. Und schon wieder schweifen meine Gedanken zu dem Kuss. Hat sich eigentlich ganz gut angefühlt, sogar total gut. Aber es war ja nur gestellt und ich sollte mir doch gar keine Gedanken darüber machen. Doch wieso sagte sie danke? Und seit wann kann ich gut küssen? Ich ziehe erneut hastig Luft ein um meinen Herzschlag zu beruhigen. Es hämmert gegen meinen Schädel und es hämmert in meiner Brust. Schnell streife ich mir die Boxershort über und husche wieder aus dem Badezimmer. Sie ist immernoch nicht da, langsam möchte ich echt wissen wo sie sich rumtreibt. Obwohl mich das ja nicht interessieren sollte. Hastig ziehe ich mich wieder an, einfach das, was ich immer unter meiner Weste trage. Mit nassen Haaren schlendere ich langsam die Treppen hinunter, in die Lobby. Dieses Haus ist echt verdammt groß, erst im achten Zimmer, nein Saal, treffe ich auf Tsabide.
"Hey!" murmele ich. Was für eine ätzende Person sie doch ist. Sie lächelt mich etwas zu freundlich an und flötet "Hallo Kakshi, ist was passiert?"
Ja ich hab deine hässliche Visage gesehen...
"Ne, wollte nur fragen wo Sakura abgeblieben ist?"
"Achso sie ist Baden gegangen."
"Wie jetzt?"
"Ein Stockwerk weiter runter ist ein Thermalbecken. Da ist sie hin, sagte sie wäre verspannt. Leiste ihr mal ein bisschen Gesellschaft, aber seit nicht zu laut ja?"
"Hä wie jetzt...Achso ehmm ne...ähh Sakura und ich...ham noch nicht...eh....ja ne."
Mit diesen Worten gehe ich, mit eröteten Wangen, zu einem Aufzug. Ich drücke auf den kleinen Knopf.
<Bing!> die Türen öffnen sich. Schwach kann ich etwas, was aussieht wie Wasser erkennen. Säulen versperren mir die Sicht. Muss wohl richtig sein. Hier unten sieht es nicht kitschig, naja ein bisschen, aber eher orientalisch aus. Die Wände sind mit Mosaik verziert und geben alle möglichen Farben her. Unsicher trete ich näher an das Becken heran und wünsche mir sie nicht nackt vorzufinden. Sakura hat die Augen geschlossen, um ihren schmalen Körper ist ein Handtuch gewickelt. Aus dem Wasser wirbeln Dampfschwaden hervor, die sich fast bis zu der tiefen Decke schlängeln. Der Raum ist quardratisch und das Becken nimmt fast alles ein.
Wirkt ziemlich beruhigend.
"Hi." nuschele ich ein bisschen rot. Ein leises entspanntes seuftzen kommt von ihr.
"Hallo Kakashi, komm auch rein."
"Was ich?"
"Ja oder gibt es sonst noch jemanden hier, der Kakashi heißt? Nein, also hüpf rein."
"Ich hab nix was ich...eh."
"Nimm dir ein Handtuch, so wie ich."
Ich stottere noch irgendwas, nehme mir ein Handtuch und verschwinde dann in einem angrenzenden Badezimmer. Die Boxershort lasse ich noch sicherheitshalber drunter, um einer möglichen Peinlichkeit zu entkommen. Dann werde ich mir noch einmal der Situation bewusst, ich Kakashi Hatake, nehme gleich mit meiner alten Schülerin ein Bad. Wie krank.
Schmunzelnd binde ich mir das Tuch um die Hüfte und begebe mich wieder zu ihr. Das Wasser ist heiß, wie in einer Badewanne. Sofort breitet sich die angenehme Hitze in meinem Körper aus.
"Das ist göttlich!" sage und setze mich neben Sakura.
"Mhm." sie legt ihren Kopf an meine Schulter und schließt wieder die Augen. Wie ein Stein, kerzengerade, unfähig mich zu bewegen, sitze ich da. Was tut sie?
"Ist schon in Ordnung Kakashi." flüstert sie und legt ihre Hand auf meine. Die Situation kommt mir komisch vor aber gleichzeitig auch sehr angenehm. Langsam tauen meine Muskeln wieder auf, zarghaft lege ich meine andere Hand auf ihren Rücken.Ich weiß dass ich nicht so empfinden soll, aber es macht mich glücklich sie in meiner Nähe zu haben.
"Sakura!" stottere ich, als sie meinem Gesicht plötzlich ungemein nahe kommt. Mein Herzschlag geht schneller, mit jeder Sekunde fällt es mir schwerer sie nicht gleich schon zu küssen. Es ist nur ein Spiel, schwebt durch meinen Kopf. Zitternd lege ich meine Hand an ihre Wange und hauche ihr einen Kuss auf die Lippen. Schlagartig laufe ich rot an, whärend sie einfach nur lächelt, mit funkelnden Augen.
Schüchtern fährt sie durch mein Haar und lässt ihre Finger an meinem Gesicht runter gleiten. Nie hätte ich gedacht das wir uns einmal so nahe sein würden. Das ist nun wirklich nicht meine Art.Plötzlich spüre ich wieder ihre Lippen auf meinen, gierig und fordent. Wie bin ich den jetzt schon wieder in diese bremsliche Lage gekommen? Da ich dieses Spiel nicht gewinnen kann lasse ich mich auf den Kuss ein. Das ist der erste Moment indem mich mein Mundschutz wirklich stört. Keuchend lösen wir uns wieder voneinander, Sakura's Teint ändert sich von blass in Knallrot. Wenigstens nicht mehr so weiß.
"Tut mir leid!" sagt sie so leise dass ich ihre Worte, trotz meines gutem Gehör, noch gerade so verstehen kann. Was auch immer wir hier treiben, es ist unglaublich falsch, aber zugleich unglaublich schön. Neutral wie ich bin nuschele ich nur "Passt schon" und lehne mich wieder an den Beckenrand. Sichtlich verunsichert, setzt sie sich wieder neben mich. Ein unangenehmes Schweigen füllt den Raum und lässt mir keine Ruhe. Warum haben wir uns wieder geküsst? Niemand dem wir etwas vorspielen müssten ist da. Um das Eis zu durchbrechen frage ich sie "Und, was machen wir heute noch?"
"Ich weiß nicht, ehm, wir könnten uns noch ein paar Sachen in der Stadt anschauen. Du weißt schon Wolkenkratzer und so."
"Ja hört sich garnicht mal so schlecht an."
Eigentlich ist mir das vollkommen gleichgültig, solange ich mich nicht langweilen muss. Und mir Sehenswürdigkeiten anzusehen, macht bestimmt mehr Spaß als shoppen.
Der restliche Tag verzischt förmlich an mir. Wir sehen uns ein paar Tempel an, besichtigen ein paar schöne Plätze und holen anschließend noch etwas zu essen. Jetzt liege ich wieder, ihr den Rücken zugewand, im Bett und lese mein Flirtparadies. Was dadrin steht geht niemanden was an, gut das Naruto zu faul ist um die Dinger zu lesen. Ich kann mir seine Abschätzenden Blicke schon vorstellen, wenn er das lesen würde. Zum Glück hat auch niemand daraus gelesen, Iruka ausgeschlossen. Ich vertiefe mich in das Buch und merke garnicht wie Sakura schon einschläft. Schließlich lösche ich auch das Licht, lege die Hände hinter den Kopf und schaue mir ihr, im Mond glitzerndes Gesicht an.
"Schlaf gut." nuschele ich.
Danach schlafe ich auch ein. Ein wilder Schrei weckt mich und dröhnt in meinen Ohren.
Hastig sehe ich mich um. Der Raum ist fast komplett dunkel, schwach kann ich noch Sakura erkennen, die schwer atment, aufrecht, auf dem Bett hockt.
