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Zwischen Tag und Nacht

von

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Untergang

Es passierte auf der Ansprache.

Eigentlich hätte Zelda es wissen müssen. Eigentlich hätte sie besser darauf vorbereitet sein sollen. Eigentlich hätten die Reaktionen der Magistrate schon genug Hinweise liefern müssen.
 

Sie war so töricht gewesen, dachte sie. So naiv. Ein solcher Wandel ohne gewaltige Konsequenzen? Ohne, dass es jemand nach außen trug? Sie kam sich vor wie ein ungebildetes Kind, währen sich Arme um sie schlungen. Als hätte sie es eigentlich verdient.
 

Es war ein wunderschöner Feiertag gewesen, als Prinzessin die monatliche Ansprache hielt. Oder vielmehr: Halten wollte. Die Themen wären verhältnismäßig einfach gewesen: Steuerumverteilung, Terminverkündungen, Heilungshinweise bezüglich einer kleinen Grippewelle. Aber schon bevor sie ihr Volk begrüßen durfte brüllten die ersten Einspruch.

Es waren dutzende, und sie schrieen so wild ineinander, dass Zelda einige Atemzüge brauchte um ihre Einwände zu verstehen.
 

Ein kalter Schauer fuhr ihr den Rücken hinab, als sie die Heerscharen an Rufen filtern konnte. Sie bezogen sich alle auf das Schattentor.
 

“Ihr bringt uns den Untergang!”, schrie es hier.
 

“Ihr seid nicht bei Sinnen!”, schrie es dort.
 

“Reisst das Tor nieder!” schrie es aus allen Ecken.
 

Die Stimmen wurden lauter, steckten andere an. Menschentrauben bildeteten sich, fuhren wie ein wilder Mob durch die Unwissenden, die nur gekommen waren um die Neuigkeiten für diesen Monat zu hören.
 

Sofort hatten die Wachen reagiert. Waren in die Mengen gestürmt, wollten die Aufständigen trennen.
 

Link hatte die Hand an das Schwert gelegt, aber sein Gesicht spiegelte deutlich die Sorge wieder, die ihm augenblicklich kam: Das legendäre Schwert würde hier nichts nützen.
 

Zelda hatte sich noch sagen hören, als wäre es aus dem Mund eines anderen gekommen: “Lasst sie sprechen, sie verdienen das Recht gehört zu werden”, da waren einige Aufständische schon auf das Podest gekrochen.
 

Es passierte so schnell.
 

Ein Stein hatte Zelda an der Schläfe getroffen, ihr für eine Sekunde die Sicht genommen.

Darauf folgte nicht Schmerz, sondern ein Klingeln in ihren Ohren, das all den Lärm und das Klirren von Waffen, abdämpfte.
 

Zelda hielt sich die Schläfe, sammelte ihre Gedanken wie Scherben auf.
 

Dinkel.

Sie warf einen Blick zu ihrem Berater, der von Aufständigen zu Boden gedrückt wurde und schockiert unter Händen hervorblickte. Er war von dem Aufstand offensichtlich genau so überrascht wie die Prinzessin.
 

Blut tropfte ihr ins rechte Auge, brannte wie Feuer. Sie wollte es wegwischen, aber irgendwas hing an ihrer Hand.
 

In den Mengen erkannte sie plötzlich die charakteristische grüne Haut von Bulblins, eine bösartige gehörnte kleine Rasse die sich als Diebesvolk sahen und sich strikt weigerten, mit dem Staat von Hyrule zu kooperieren, die sich unter den Aufständischen umherbewegten.
 

Wie in Trance sah sie auf ihr Handgelenk. Ein Bulblin hielt sie fest, riss an ihrem Kleid. Dahinter lag Link leblos am Boden, ein Netz aus dickem Seil über ihn geworfen, ein Dutzend Bulblins über ihn gebeugt.
 

Zelda griff nach ihrem Rapier. Aber bevor ihre Hand überhaupt den Griff erreichen konnte traf sie ein dumpfer Schlag auf den Hinterkopf und beraubten sie all ihrer Sinne.



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