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Zärtliche Gefühle

Inu no Taisho & Sessys Mam , Inu no Taisho & Izayoi
von

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Die Herrin der westlichen Länder (ohne)

Dies ist mal eine von meinen Interpretationen, wie sie, den Ereignissen im dritten Film, vorausgegangen sein könnten. Ich glaube nämlich nicht, dass sich Sessys Eltern unbedingt spinnefeind waren. Dennoch ist es schon merkwürdig, dass sie nur einen Sohn hatten ;)

Trotzdem ist es nur ein Zweiteiler, der mir schon länger im Kopf herumging. Zum Teil wurde ich durch eine meiner eigenen Geschichten dazu angespornt und habe die dort beschriebene Gegend beim Schreiben mir in Gedanken vorgestellt. ( Inu no Taishos Weg - Kapitel 6)

Deshalb habe ich für Sessys Mam auch den Namen Mikadai ( Mika - der neue Mond, Dai-groß) gewählt. Finde den Namen für sie passender. Inu no Taisho bleibt mal wieder Taro ( der Erstgeborene).
 

Zärtliche Gefühle    

1. Kapital - Die Herrin der westlichen Länder
 

Inu no Taisho stand lange auf einem hohen Felsen und blickte nachdenklich über das Land. Als Fürst der westlichen Ländereien hatte er viele Aufgaben zu bewältigen und nur selten nahm er sich noch die Zeit, um außerhalb des Schlosses zu wandeln. Doch in den letzten Wochen suchte er des öfteren wieder die Freiheit des Alleinsseins. Seine Gedanken wanderten dann in die Zukunft und er versuchte sich manche Dinge vorzustellen, besonders wie das Leben mit den Menschen aussehen würde. Er versuchte viel über diese schwächere Rasse herauszufinden und erkannte, dass auch sie, ihre Stärken hatten. Unter ihnen fand er gleich gesinnte Fürsten, die wie er, friedliche Lösungen bei Konflikten anstrebten. Somit waren nicht alle schlecht, es gab Ausnahmen.

Nicht nur Sesshomaru, sein einziger Sohn, sondern auch seine Gefährtin Mikadai, dachten anders darüber, sodass er mit seiner Meinung innerhalb seiner Familie allein da stand. Dennoch stellten sie sich ihm nicht in den Weg, als er mit einigen menschlichen Fürsten Bündnisse einging, ihnen versprach, ihre Ländereien zu schützen. Zu diesem Zweck schmiedete Totosai in seinem Auftrag das Schwert Tessaiga, eine Waffe die hundert Dämonen auf einem Streich töten konnte. Als er eines Tages auf  Shishinki traf, gegen ihn kämpfte, gelang es ihm dabei dessen Technik Meido Zangetsuha zu übernehmen. Er entschloss sich sie nicht zu verwenden, sondern durch eine Abspaltung erschuf der Schmied ein weiteres Schwert, Tenseiga. Ob es einmal vom Nutzen sein würde, wusste er noch nicht.

Seine Gedanken wurden unterbrochen, als er eine Präsenz wahrnahm, die er hier nicht erwartet hatte. Ohne sich umzudrehen, begrüßte er sie: "Meine edle Fürstin."

"Verehrter Gemahl", antwortete Mikadai und veranlasste Inu no Taisho doch zu einer Reaktion. In ihrer Stimme hatte ein seltsamer Klang gelegen. Somit ging er, der silberweißhaarigen Dämonin entgegen, blieb dann vor ihr stehen.

"Hier verbringst du also deine Zeit, anstatt sie mir zu widmen", tadelte sie mit leichter Enttäuschung in der Stimme.

Etwas schmunzelte der Fürst der westlichen Länder: "Solange ich nicht in den Armen einer anderen Youkai liege, kann es dir egal sein."

"Würdest du ...", begann Mikadai, besann sich dann anders und verstummte. Auf keinen Fall wollte sie durchblicken lassen, was sie empfand. Zeichen der Schwäche durfte sie in ihrem Stand nicht zulassen.

Doch der Herrscher setzte den Satz fort: "Mir eine Konkubine nehmen? Auch ich wünsche mir gelegentlich die Aufmerksamkeit eines weiblichen Wesen. Du verweigerst mir meine Rechte, schon zulange."
 

Damit war es um die Selbstbeherrschung der Dämonin geschehen. Die goldenen Augen von Sesshomarus Mutter funkelten aufgebracht. Dennoch wusste sie, ihr Gemahl hätte seine Lust auch mit Gewalt an ihr stillen können. Tatsache war, sie hegten am Anfang kaum Gefühle füreinander. Ihr Bund wurde arrangiert und ihnen beiden gefiel der Umstand nicht. Dennoch schufen sie sich ein freundschaftliches Verhältnis, waren sich in vielen Dingen ähnlich, außer was die menschliche Rasse betraf. Sie respektierten sich und aufgrund der gegenseitigen Akzeptanz, dem mit der Zeit entstandenen Vertrauen, schafften sie es zusammen das Reich zu regieren. Doch dann empfing sie ein Kind, ihren einzigen Sohn. Damit änderte sich ihr Verhältnis und Taro, wie Inu no Taisho von ihr und auch den Menschen gern genannt wurde, entwickelte Zuneigung für sie, welche sie alsbald erwiderte. Kurz vor ihrer Niederkunft griffen die Drachen in Ryukotsuseis Auftrag das Reich an und es gab schwere Kämpfe. Einer von ihnen, der Stärkste schaffte es bis in den Garten des Schlosses vorzudringen, wo sich Mikadai befand. Blitzschnell tötete er ihre Leibgarde. Obwohl sich die Fürstin heftig zu Wehr setzte, den Eindringling tötete, wurde sie schwer verwundet und durch dessen Drachengift gelähmt. Zum Glück konnten die Heiler ihr Ungeborenes retten. Für Sesshomaru hatte dieser Vorfall sein Gutes, irgendwie schaffte er es dadurch gegen Gifte immun zu werden. Sie selbst war zu schwach um ihre dämonischen Selbstheilungskräfte einzusetzen, sonst wäre sie vermutlich nicht unfruchtbar geworden. Weil sie sich die ständigen Enttäuschungen ersparen wollte, erneut nicht empfangen zu haben, traf sie mit ihrem Gemahl eine Abmachung. Somit blieb er ihrem Lager fern, was sie aber nicht daran hinderte, ihm Vernachlässigung vorzuwerfen. Sie benahm sich oft zweideutig, eine Eigenschaft, die auch ihr Sohn entwickelte. Nun lag es in ihrem Interesse den Zustand zu ändern, weil sie selbst heimliche Wünsche hegte. Lange dachte sie über eine Lösung nach, welche beide Seiten nutzte.
 

Mikadai hob jetzt ihren Kopf, sah ihren Gemahl mit ihren goldenen Augen an, worin sich plötzlich sehr zu seiner Überraschung Zuneigung widerspiegelte.

"Für eine unnahbare Dämonin zeigst du oft Gefühle ...", weil seine Gefährtin ihre Augen schmälerte, fügte er noch hinzu, "... mir gegenüber."

"Versuchst du wieder meine Motive zu ergründen?" gab sie von sich, verbarg diesmal ihre Emotionen. Dann zuckte sie mit ihren Schultern und in diesem Moment war es ihr gleichgültig. Den Grund, weshalb sie ihre Maske fallen ließ, sprach sie sofort aus, indem sie gestand: "Was soll es, dir konnte ich noch nie etwas vorspielen, also kann ich dir meine Gefühle gleich offenbaren."

Danach trat sie einen Schritt zurück, sah sich in der Gegend um. Niemand war in der Nähe und würde sie heute Nacht bei ihrem Vorhaben stören.

"Vielleicht bin ich eine Närrin aber hast du dir nie weitere Kinder gewünscht?", wollte die Dämonin wissen, obwohl sie die Antwort kannte. Sie brauchte die Bestätigung um einen Sinn in ihrem nächsten Schritt zu sehen.

"Es ist unmöglich, das weißt du", erinnerte der silberweißhaarige Dämon. Es schmerzte ihn, weil er seiner Gemahlin diese Erinnerung gern erspart hätte. Trotzdem antwortete er auf die Frage: "Es würde mir gefallen, weitere Welpen von dir großziehen zu können."

Daraufhin widersprach seine Fürstin: "Es gibt eine Möglichkeit." Sie zögerte und sah den hoffnungsvollen Blick ihres Gemahls, wobei er sich nicht vorstellen konnte, wie. Schon wollte er seine Gedanken in eine Frage formulieren, als im Mikadai zuvorkam.

Sie sprach bereits weiter: "Unter der Voraussetzung, dass du in Zukunft in regelmäßigen Abständen mein Lager aufsuchst, akzeptiere ich eine Zweitfrau."

Gerade noch ließ der Dämon seinen Blick in der Gegend schweifen, auf der Suche nach Dämonen. Aufgrund der beiden starken Präsenzen blieben sie dem Ort fern und verkrochen sich lieber. Bei den Worten seiner Gefährtin hatte der Fürst nun Mühe seine Überraschung zu verbergen. Es war nicht unüblich mehrere Gemahlinnen zu haben. In seinem Rang gestaltete es sich auch nicht schwierig, Konkubinen zu finden. Es gab jedoch einen guten Grund, weshalb er es nie getan hatte.

Das höchste weibliche Wesen des westlichen Reiches betrachtete ihren Gemahl erwartungsvoll. Mit einem Einwand von Taros Seite rechnete Mikadai nicht. Entschieden entgegnete er: "Egal ob du mir erlaubst eine Gemahlin oder Konkubine zu nehmen, ich setzte dich keiner intriganten Dämonin aus. Angenommen, sie schenkt mir einen männlichen Nachkommen, da steht nicht nur dein Leben, sondern auch das von Sesshomaru auf dem Spiel."
 

Das war wieder typisch für den Fürsten, in erster Linie wollte er die Wesen beschützen, an denen ihm etwas lag, selbst wenn er dafür zurückstecken musste. Es zeichnete ihn aus und diese Eigenschaft besaßen nur wenige Dämonen. Selbst unter Menschen kam es nicht allzu häufig vor.

Gleich darauf musste der Fürst einsehen, dass seine Gefährtin diesen Umstand bereits einkalkuliert hatte. "Unter den Menschen soll es einige sehr sanftmütige Frauen geben. Als Dämon kannst du sie sicherlich leicht beeinflussen und bekommst dadurch von ihr, was du willst. Sie werden Sesshomaru und mir kaum gefährlich werden können. Außerdem, meines Wissen sind Hanyou nicht erbberechtigt."

"Mikadai", hauchte der Herrscher nur. Es lag ihm viel auf der Zunge, doch er brachte erst einmal kein Wort heraus. Damit hatte er nicht gerechnet. War sie zu diesem Schritt wirklich bereit um ihn zurückzugewinnen. Genau genommen hatte Taro nichts einzuwenden. Es interessierte ihn, wie sich Hanyou entwickeln. Mehrmals hatte er Horaijima besucht, eine Insel, wo bis vor einigen Jahren Menschen mit Dämonen und ihren Hanyoukindern friedlich im Verborgenen lebten.

"Du interessierst dich doch für Menschen. Sehe es als weiteren Schritt in ihrer Erforschung", köderte die Dämonin mit der Mondsichel auf ihrer Stirn ihren Gemahl weiter.

"Sollte ich einen Menschen treffen, der mir gefällt, wirst du es als Erste erfahren", stimmte Taro scheinbar zu. Er hatte nicht die Absicht sich eine Geliebte zunehmen, geschweige denn eine zweite Gemahlin. Außerdem glaubte er nicht daran jemand zutreffen zu dem er sich hingezogen fühlte. Seine nächsten Worte gefielen der Fürstin außerordentlich. "Bis dahin begnüge ich mich mit der Gemahlin, die ich habe. Du wirst es nicht bereuen."

Kaum hatte Inu no Taisho die Worte ausgesprochen, zog er seine Gefährtin näher an sich heran, schlang einen Arm um sie und küsste sie. Gleichzeitig öffnete er mit der anderen Hand den Obi der Youkai, streifte ihr die Kleidung vom Körper.

Mikadai revanchierte sich und sie sanken alsbald nackt ins Gras, liebkosten sich, bereiteten sich gegenseitig Lust.
 

Taro berührte ihr Dekolleté, streichelte mit dem Handrücken über die Haut.  Die Dämonin krallte ihre Klaue in das Haar ihres Gefährten, mühsam darauf bedacht mit keinem Laut ihr Entzücken einzugestehen.

"Versteckte deine Lust nicht. Lass sie mich hören", bat der Fürst, in dem er in ihr Ohr flüsterte.

Die Andeutung eines Lächelns huschte über seine Züge, als er Mikadais Reaktion bemerkte. Er wusste, wie er ihr einen Laut entlocken konnte, den er immer besonders genoss, weil es ihm einen kleinen Triumph verschaffte. Jetzt jedoch hob er seinen Kopf, beugte sich vor und küsste die Fürstin auf ihren geschlossenen Mund. Seine Zungenspitze strich über ihre Unterlippe.

Ihre Hände krallten sich in seine Arme, ihre spitzen Nägel zerkratzten seine Haut.

Alles herum um sie verblasste, ihre Wahrnehmungen waren nur noch aufeinander konzentriert, dem Gefühl der Hingabe. Sie wurden erfasste von einem leidenschaftlichen Taumel , ihre Körper fühlten sich an, als wären sie eins, ihre Seelen verschmolzen als sie höher und höher getragen wurden, bis sie die Glückseligkeit erlangten.
 

Noch lange danach schwebten sie auf dem Hochgefühl und es dauerte, bis der unmittelbar in der Nähe sich befindende Wald, das Gras unter ihrer erhitzten Haut, die nächtlichen Geräusche, in das Bewusstsein der Liebenden drangen. Nur widerwillig löste sich der Fürst von seiner Gefährtin. Er hatte lange auf diesen Moment warten müssen und wollte es weiterhin genießen. Die Augen seiner Gemahlin, ihre erkundenden Hände, welche seinen Körper berührten und durch sein Fell am Rücken glitten, zeigten ihm, das Mikadai es ebenso wollte. Erneut küssten sie sich und dann drückte die Fürstin gegen seine Schulter, sodass er sich überrascht auf den Rücken drehte.  Unwillkürlich musste sie schmunzeln, als sie dessen Reaktion sah. Diesmal war er es, der sich nur mühsam zurückhielt. Doch dann änderte sich seine Haltung, er drehte den Kopf zur Seite.

"Taro?", mehr fragte die Youkai nicht.

Der Angesprochene starrte noch eine Weile in das dunkle des Waldes, ließ seine Sinne schweifen.

"Wir werden beobachtet", murmelte er auf die unausgesprochene Frage hin und forschte nachdenklich weiter.

Waren sie, so sehr vertieft, das ihm die Annäherung der Menschen entgangen war? Offenbar. Weit unterhalb des Berges, bei einem Bach hielten sich mehrere Wesen auf, Pferde und vermutlich Soldaten. Was ihm jedoch zu denken gab, er spürte in unmittelbarer Nähe eine weibliche Gestalt. Der erschrockene Laut, den sie ausstieß, hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Da knackte ein Zweig und die heimliche Beobachterin zuckte zusammen. Weil der Blick des Dämons in ihre Richtung schweifte, floh sie einfach.
 

Nur kurz fragte sich Taro, ob das Mädchen ihre Anwesenheit hier oben an ihre Begleiter verriet. Deshalb folgte er mit seinem Gehör der Davoneilenden. Weil sie sich schnell entfernte, war für dämonische Sinne das Auftreten der zierlichen Füße zu vernehmen. Hin und wieder streifte sie ein Ast oder blieb an den Dornen der Sträucher hängen. Ohne einen Laut des Schmerzes von sich zugeben, setzte sie die Unbekannte ihren Weg fort. Weiter entfernt hörte der Fürst, die Rufe, erst nur einen Namen: "Izayoi."

Nur wenige später folgte: "Prinzessin Izayoi wo steckt ihr? General Takemaru will weiter. Er hält es für zu gefährlich um hier die Nacht zu verbringen."

Der Name Takemaru war dem Dämon geläufig. Der oberste Befehlshaber eines Schlosses im östlichen Grenzgebiet seines Reiches, dessen Daimyo einer seiner Bündnispartner war, hieß so. Dessen Tochter musste noch fast ein Kind sein, zwölf oder dreizehn. Oder war sie nun schon im heiratsfähigen Alter? Weshalb er jetzt daran dachte, hing sicherlich mit den Worten seiner Gefährtin zusammen. Er unterbrach seine Überlegungen.
 

Erleichtert, weil die Eskorte tatsächlich den Wald verließ und  sich in die Gegenrichtung entfernte, widmete sich der Fürst wieder seiner Gefährtin, erzählt jedoch mehr Einzelheiten über seine Entdeckung: "Ein junges Menschenmädchen war hier. Sie hat uns vermutlich schon längere Zeit beobachtet. Sobald man sie rief, ist sie davon geeilt."

"Ich hoffe, sie kam auf ihre Kosten", schmunzelte die Hundedämonin. "Wenn du glaubst, ich lasse mich von Menschen stören ...", den Satz vollendete sie nicht mit Worten, sondern mit Taten.

Noch einmal schweiften die Gedanken des männlichen Dämons ab, hin zu dieser Prinzessin. Doch als Nächstes knurrte er unwillig. Die Störung war ganz sicher nicht willkommen. Somit verdrängte Taro alles, was damit zusammenhing und als ob nichts geschehen war, schenkte er seiner Gefährtin weitere zärtliche Momente. Es war nicht die einzige Nacht, denn es folgten weitere. Immer wenn er sich im Schloss befand, teilten sie ihr Lager. Doch die Idylle dauerte nicht ewig. Mehrmals fielen Dämonen vom Festland in das westliche Reich ein, sodass er mehrere Kämpfe bestreiten musste.
 

In den folgenden Monaten durchstreifte Inu no Taisho gelegentlich die Wälder um nach gefährlichen Youkai Ausschau zuhalten, wobei sein Sohn ihn oft begleitete. Für Sesshomaru war der Kampf eine gute Übung und der ältere Hundedämon beschützte dadurch die Gegend.

Eines Abends, die Sonne ging schon beinahe unter und tauchte die Landschaft in ein wunderschönes rötliches Licht. Aufgrund der Jahreszeit herrschte eine laue Luft, welches die Haut eines Menschen warm umschmeichelte. In Izayoi wurde deshalb das Bedürfnis geweckt in dem kleinen See, unweit des Schlosses, wo sie sich befand, zu baden. Seit ihr Vater das Bündnis mit einem der mächtigsten Dämonen geschlossen hatte, gab es kaum noch Überfalle in diesem Landstrich. Nicht nur Youkai, sondern auch menschliche Banditen hielten sich von diesen Besitztümern fern.
 

Ohne die Erlaubnis des Generals zu erfragen, verließ die Prinzessin mit ihren Leibwächtern die schützenden Mauern des Anwesens, wanderte durch den Wald. Dabei pflückte sie ein paar Blumen, die ihr Vater so gern mochte. Damit wollte sie seinen späteren Unmut mildern. Er war nie sehr streng und gestattete ihr eigentlich die kleinen Freiheiten. In diesem Zusammenhang schweiften ihre Gedanken zu dem Sohn eines benachbarten Daimyos. Da ihr Vater selbst keine männlichen Nachkommen besaß und der andere  Fürst stattdessen mehrere Söhne, sollte Izayoi zukünftiger Gemahl die Erbfolge sichern und die Besitztümer ihres Vaters übernehmen. Beide Häuser erlangten dadurch Vorteile. Vor allem weil ihre Stammbäume sich nicht zum ersten Mal kreuzten, blieb das Eigentum praktisch in der Familie.

Zwar war dieser Prinz sehr ansehnlich, doch die junge schwarzhaarige Frau hatte Bedenken. Sie erhoffte sich von einem Bund mehr und sie fragte sich, ob sie ihrem Zukünftigen, das schenken konnte, innige vorbehaltlose Zuneigung, grenzenlose Liebe, etwas das ihre Eltern geteilt hatten. Sie wusste es nicht. Aus diesem Grund beschloss sie den jungen Mann einzuladen, um ihn näher kennenzulernen. Ihrem Vater tat sie damit einen Gefallen, wohl aber nicht General Setsuna no Takemaru.

Dieser hatte den jungen Prinzen bei jedem Besuch misstrauisch betrachtet und ihr sogar von einer Verlobung abgeraten. Ihn ihr setzte sich die Idee fest, herauszufinden, weshalb der Soldat dagegen war. Allerdings wollte sie ihn nicht persönlich fragen, sondern nur seine Gesten beobachten. Mit diesem Entschluss verschob die junge Frau die Gedanken an ihren zukünftigen Gemahl und den General, sobald sie das Ufer des Sees erblickte.
 

Der Fürst der westlichen Ländereien trennte sich von seinem Sohn, schickte ihn zum Schloss zurück, sobald er merkte, in welcher Gegend er sich befand. Von einem hohen Felsen konnte er direkt das menschliche Schloss betrachten. Alles schien friedlich, deshalb hielt er sich an diesem Ort nicht sehr lange auf, sondern streifte eine Weile durch die Landschaft. Hier und da erledigte er niedere Dämonen. Bevor er sich dann entschloss heimzukehren, wollte er den hier in dieser Gegend liegenden See aufsuchen, um sich zu reinigen. Ein wenig Entspannung würde ihm ganz gut tun. Er vermied die unmittelbare Nähe der Burg, nahm einen Umweg in Kauf um sich dann von der entfernteren Seite durch den Wald, zum Wasser zu begeben.
 

Plötzlich blieb Inu no Taisho stehen. Er war in dem Wald nicht allein, dies spürte er deutlich. So versuchte er herauszufinden, was seinen Instinkt weckte. Direkt vor ihm befand sich ein kleiner Pfad, der offenbar mehrmals benutzt wurde. Er führte in mehreren Windungen, vorbei an etlichen Felsblöcken, zu dem kleinen Teich, der überwiegend durch die dicht stehenden Bäume und viele Sträucher gut verborgen war. Doch an einer Stelle öffnete sich der Wald, verbreiterte sich zu einer kleinen Lichtung, genau dort, wo Inu no Taisho jetzt innehielt. Ohne Hindernisse konnte er seinen Blick bis zum Wasser schweifen lassen. Leises Plätschern ertönte von dem kleinen Bach, der auf der rechten Seite aus einer unterirdischen Quelle entsprach, einen Hügel herab floss, um den Weiher zu speisen. Rings herum wuchs dichtes Unterholz und schützte die Stelle. Dennoch gab es einen kleinen sanften Abhang, der reichlich mit blühenden Blumen bedeckt war. Direkt da am Wasser befand sich ein großer abgeflachter Felsblock, breit genug das man darauf sitzen konnte.

Doch weder der Bach noch die Blumen interessierten den großen Hundedämon. Seine Aufmerksamkeit wurde von etwas anderem gefesselt.
 

Eine schöne schwarzhaarige Frau erhob sich aus dem Wasser, blieb kurz stehen, als ob sie nachdachte. Dann drehte sie sich etwas und ging zu dem Felsen. Hier ließ sie sich nieder, beugte ihren Kopf etwas nach hinten und hob dann ihre Hand. Sie griff nach ihren schwarzen Haaren und wrang sie aus. Als Nächstes streifte sie mit ihren bloßen Händen Tropfen von ihrer unbedeckten Haut, lehnte sich ein wenig weiter zurück. Sie räkelte sich etwas um sich bequem auf der Oberfläche des harten Untergrundes zu platzieren, weil sie ihren Körper in der warmen Luft von dem lauen Wind trocknen lassen wollte. Obwohl sie ein langes weißes Untergewand trug, zeichneten sich ihre Konturen durch den nassen Stoff sehr deutlich ab. Mit der untergehenden Sonne im Hintergrund war das Bild, was sich Inu no Taisho bot, so schön, dass er den Blick einfach nicht abwenden konnte.
 

Kapitel 2 - Die menschliche Prinzessin



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2014-07-15T19:52:48+00:00 15.07.2014 21:52
Toi toi toi!
Schreib schnell weiter *_*
Antwort von:  CheyennesDream
16.07.2014 00:49
Eigentlich war das zweite Kapitel fertig aber ich habe beschlossen es noch mal umzuschreiben. ;). Es kommt demnächst.

Du aber auch, ich warte schon sehnsüchtig

Chris


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