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I want you by my side

von

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Nachdem sich alle gestärkt und ein Zimmer gefunden hatten, führte Charles Weg ihn in das Zimmer, in dem sie die Verletzten untergebracht hatten. Er wollte nachsehen, wie es ihnen ging und, was noch wichtiger war, ob alle durchkommen würden. Er befürchtete, dass dies nicht der Fall sein würde und er sollte Recht behalten. Die beiden Männer und Frauen, welche Erik zuerst befrei hatte, starben in der Nacht. Aber sie blieben auch die einzigen Todesopfer.

In den darauffolgenden Tagen wurde die Schule zunehmend belebter. Die Mutanten lebten sich ein und jeder fand seinen eigenen Tagesrhythmus. Es waren nicht viele, fünf oder sechs, welche die Schule verließen. Wie versprochen hatte Hank sich darum gekümmert, dass diese sechs sicher zu Hause ankamen. Der Rest hatte beschlossen zu bleiben

Charles, Erik und Hank halfen den verbliebenen, wo sie nur konnten. Der Großteil wollte einfach nur in Ruhe gelassen werden und sich von allem erholen oder die Erinnerungen und Geschehnisse vergessen. Es gab aber auch eine kleine Gruppe, die sofort damit begann an ihren Kräften zu arbeiten und fleißig zu trainieren.

Charles unterhielt sich mit jedem Schüler, der dies wollte und fand so heraus, dass manche von ihnen schon als Kind in das Labor gebracht worden waren. Die Schreckensbilder, welche er ihren Gedanken entnahm ließen ihn zum Teil nicht schlafen oder rissen ihn aus dem Schlaf heraus. Es viel ihm schwer die ganzen Gedankenstimmen aus seinem Kopf auszuschließen, da er ihr Leid spürte und sie am liebsten davon erlöst hätte. Aber das lag nicht in seiner Macht oder besser gesagt, nahm er sich diese Macht nicht heraus.

Am vierten Tag, nachdem sie das Labor M1 zerstört hatten, genehmigte Charles sich zwei Stunden Ruhe. Diese verbrachte er in Cerebro. Denn diese wunderbare Maschine konnte seine Kräfte nicht nur verstärken, sondern auch einschränken. Wenn er in der Kugel saß, konnte er keine Gedanken hören oder Gefühle spüren, außer er zog den Helm auf. Charles hatte sich in seinen Rollstuhl sinken lassen und den Kopf in den Nacken gelegt. Mit geschlossenen Augen lauschte er auf sich selbst, was sehr selten war und erschrak. Es waren nun schon einige Wochen vergangen, dass er selbst ein Gefangener in einem dieser Labore gewesen war. Aber das Ganze hatte seine Spuren hinterlassen. Jetzt, abgeschottet von den Schmerzen der anderen und Gefühlen, die ihn selbst auch ein Stück weit manipulierten, spürte er seine eigene Schwäche. Sein Körper hatte sich noch nicht vollkommen erholt und so wie es sich anfühlte, würde das auch noch eine Weile dauern. Außerdem spürte er immer noch etwas in seinem Geist, dass dort nicht hingehörte. Es waren die Reste der Infusion, welche seine Kräfte unterdrückt hatte. Das Gemisch floss immer noch in seinem Blut und machte es ihm zusätzlich schwer seine Fähigkeiten zu kontrollieren.

Seufzend öffnete er die Augen und verließ Cerebro. Er fuhr zu dem kleinen Badezimmer, welches Hank, Erik und er für sich beansprucht hatten und ließ sich ein Bad ein. Er brauchte einige Versuche, bis er es geschafft hatte, sich in das angenehm warme Wasser sinken zu lassen.

Erneut kam ein Seufzen über seine Lippen. Er legte den Kopf auf den Wannenrand und schloss wieder die Augen. Es dauerte nicht lange, bis er eingeschlafen war und noch kürzer, bis er, mit einem Schrei aus dem Schlaf erwachte.

Er spürte Nadeln in den Armen, ein Skalpellschnitt am rechten Unterarm und höllische Schmerzen in den Beinen. Vor Schmerz keuchend saß er da und konnte nicht verhindern, dass sich sein gesamter Körper versteifte. So einen Anfall hatte er schon seit Wochen nicht mehr gehabt. Sie hatten angefangen, als er, nachdem Erik und Hank ihn aus dem Labor geholt hatten, aufgewacht war. So verarbeitete sein Körper das erlebte, indem er es ihn immer wieder fühlen ließ.

„Charles? Alles okay?“, Eriks Stimme erklang aus weiter Ferne.

Charles konnte ihm nicht antworten. Er brauchte seine Konzentration, um nicht noch einmal zu Schreien. Vollkommen verkrampft und mit geschlossenen Augen saß er da und hatte die Hände um den Wannenrand gekrallt. Er drückte so fest zu, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Das schlimme an diesem Anfall war, dass er nicht nur aus körperlichem Schmerz bestand. Nein, in Charles Kopf tobten die Bilder, welche er in den Gedanken seiner Schüler und in denen der Mitarbeite von M1 gesehen hatte und diese setzten ihm noch schlimmer zu.

Erik reagierte augenblicklich. Er wusste, dass es nichts brachte, auf seinen Freund einzureden, nicht in diesem Zustand. Also ging er zu der Badewanne und beugte sich zu Charles hinunter. Die Hände legte er an dessen Wangen und sah ihm fest in die Augen.

Charles, es ist alles gut. Beruhige dich. Der Schmerz ist nicht echt, du bildest dir das nur ein.

Eriks Gedankenstimme war wie ein Schwall kaltes, erfrischendes Wasser und riss Charles aus seinen Schmerzen. Schwer atmend sah er sein Gegenüber an und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Es gelang ihm erst nach einigen Minuten.

Danke, Erik.

Er benutzte seine Gedankenstimme, um mit ihm zu reden, da er seiner Richtigen nicht traute. Sie würde bestimmt zittern, wenn nicht sogar versagen, und dann würde wieder dieser mitleidvolle Blick in Eriks Augen erscheinen, den Charles nicht ausstehen konnte. Er wollte kein Mitleid von anderen.

„Was ist los? Seit wir das Labor zerstört haben, bist du richtig seltsam geworden“, fragte Erik, nachdem er sicher war, dass Charles nicht wieder in die Schmerzen abdriften würde.

„Nichts…ich…“

„Lüg mich nicht an, du kannst es nämlich nicht.“

Charles holte tief Luft und stieß sie wieder aus, bevor er Erik ansah.

„Ich habe die Menschen im Labor alles vergessen lassen, was mit Mutanten zu tun hatte. Dazu musste ich mir ihre Gedanken aber erst einmal ansehen. Was ich gesehen habe, kannst du dir nicht vorstellen, Erik. Die ganzen Experimente…ich habe so viele von uns sterben sehen. Getötet durch irgendwelche Injektionen, die ein Heilmittel darstellen sollten oder durch einen von uns, den die Professoren kontrollierten. Aufgeschnitten, verbrannt, mit Elektroschocks gequält, mit angeblicher Medizin vergiftet, einfach zerquetscht, weil eine Aufgabe die Grenzen des Mutanten überschritten. Ich hab einige sogar regelrecht explodieren sehen, Erik! Und dazu kommen die Gefühle unserer Schüler und die Erinnerungen von ihnen, an den Schmerz und die Panik, welche immer noch in ihnen tobt, die Angst, dass das wieder passieren wird…“

Charles vergrub das Gesicht in den Händen und Erik hörte ihn leise schluchzen. Er stand einige Augenblicke da und wusste nicht, was er tun sollte. Dann nahm er den kleineren in den Arm und strich ihm beruhigend über den Kopf. Er sagte ihm nicht, er soll strak sein und aufhören zu weinen, denn genau das schien Charles gerade zu brauchen. Außerdem wusste Erik, wie schrecklich diese Worte in einem solchen Moment waren. Erst nach einer halben Stunde versiegten Charles Tränen und er sah Erik aus roten Augen an.

„Ich…ich danke dir“, sagte er und wusch sich das Gesicht.

Erik lächelte sanft.

„Das ist doch selbstverständlich. Alles wieder in Ordnung?“

„Ich weiß nicht, was ich noch tun kann, um die Bilder zu vergessen…“

„Ich kann es dir nicht sagen, aber ich weiß, was im Moment helfen könnte“, erwiderte Erik.

Er lief um die Wanne herum und ging hinter Charles in die Hocke. Dann griff er nach dem Waschlappen, welcher auf einem Stuhl, neben der Badewanne, lag und begann Charles Oberkörper zu waschen. Mit trägen, kreisenden Bewegungen fuhr er über die Brust und den Bauch des Kleineren und spürte wie sich dessen Muskeln unter seinen Händen entspannten. Charles legte den Kopf auf den Wannenrand und schloss, leise seufzend, die Augen. Er spürte Eriks Kopf, der sich auf seine Schulter legte und seine Lippen, die ihm einen leichten Kuss auf den Hals hauchten. Die langsamen Bewegungen auf seinem Körper beruhigten ihn und die gesamte Anspannung der letzten Tage fiel von ihm ab. Das führte dazu, dass er wieder müde wurde und gegen den Schlaf anzukämpfen versuchte.

„Wenn du weiter machst…schlaf ich ein“, murmelte Charles und wollte den Kopf heben, wurde aber von Erik daran gehindert.

„Dann schlaf doch. Du hast jedes Recht dazu erschöpft zu sein.“

„Hm…“, kam es von Charles.

Erik lächelte. Er glaubte nicht dass dieser seine Worte wirklich mitbekommen hatte, denn sein Atem hatte sich verlangsamt und ging jetzt gleichmäßig. Charles schlief. Erik war einen Moment versucht ihn in der Wanne liegen zu lassen, entschied sich dann aber anders. Er hatte Angst dass Charles krank werden würde und holte ihn deshalb aus dem Wasser. Vorsichtig, um ihn nicht aufzuwecken, trocknete er ihn ab und zog ihn an. Charles schlief so fest, dass er von dem Ganzen nichts mitbekam.

Erik brachte ihn in sein Zimmer und legte ihn in das Bett. Nachdem er den kleineren zugedeckt hatte, wandte er sich dem Zimmer zu und stieß einen tiefen Seufzer aus. Hier sah es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Charles hatte wohl mal wieder etwas gesucht. Kopfschüttelnd machte Erik sich daran, dass Chaos zu beseitigen. Er war gerade dabei die letzten Bücher in den Schrank einzuräumen, als er inne hielt. Vor ihm lag ein Buch, ohne Titel. Neugierig öffnete er es. Zuerst machte sich Überraschung, dann ein Lächeln auf seinem Gesicht breit.

In dem Buch stand nichts, dafür füllten Bilder die Seiten, Bilder von ihm und Charles. Er hatte keine Ahnung, woher Charles diese hatte, aber es war ihm auch egal. Er setzte sich an den großen Schreibtisch und begann in dem Fotoalbum zu blättern. Es waren schöne Bilder und lustige. Aber vor allem waren es Bilder, auf denen sie beide zu sehen waren und zwar in Momenten, in denen Erik schon hätte klar sein müssen, wie er für seinen Freund fühlte. Als er die nächste Seite aufschlug, sah er eine Bilderserie die ihm nur zu bekannt vorkam.

Charles und er standen auf der Terrasse der Villa, im Hintergrund erkannte man die Satelitenschüssel. Im ersten Bild, hatte Charles zwei Finger an die Schläfen gelegt und er starrte ihn fassungslos an. Im zweiten liefen Tränen über Eriks Wangen und Charles wischte sich seine gerade weg. Das dritte Bild zeigte sie beide, wie sie an dem Geländer der Terrasse lehnten und im letzten hatte Charles seine Hand auf Eriks Schulter gelegt und sie lachten beide.

„Woher hast du diese Bilder, Charles?“, fragte Erik leise.

Es kam ihm seltsam vor, dass sein Freund Bilder hatte, von Momenten in denen sie alleine waren. Wie hätte er diese machen sollen?

„Moira hat sie gemacht. Sie vermutete wohl schon, dass ich ihr Gedächtnis löschen würde und wollte sie sich so bewahren“, erklang Charles Stimme.

Erik hob den Kopf und sah zum Bett hinüber.

„Tut mir leid. Ich wollte dich nicht aufwecken.“

„Hast du nicht“, gähnte Charles und drehte sich so, dass er Erik ansehen konnte.

„Und sie hat nur Bilder von uns gemacht?“, fragte dieser zweifelnd.

Charles lachte und schüttelte den Kopf.

„Nein, aber in diesem Album kleben nur Bilder von uns beiden. Es hat mir am Anfang etwas geholfen, nicht allzu wütend auf dich zu sein. Aber mit der Zeit, haben die Bilder das Ganze nur schlimmer gemacht. Ich hatte eigentlich gedacht, ich hätte es weggeworfen.“

Erik klappte das Buch zu, kam um den Tisch herum und setzte sich zu Charles auf das Bett. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er auf den kleineren herab.

„So, du wolltest es also wegwerfen? Die ganzen Erinnerungen an uns einfach löschen?“, fragte er, mit gespielt drohender Stimme.

„Ich war zu dem Zeitpunkt nicht wirklich gut auf dich zu sprechen. Das wirst du mir doch wohl nicht böse nehmen, oder?“

„Mal sehen.“

Er grinste und kniete sich über ihn. Charles Augen blitzen auf, als Erik nach seinen Händen griff und sie mit seiner über seinem Kopf festhielt. Im nächsten Moment küssten sie sich leidenschaftlich und der kleinere versuchte seine Hände zu befreien. Doch Erik dachte nicht daran es ihm so leicht zu machen.

Außerdem dachte er auch nicht im Traum daran, sich dieses Mal von irgendjemandem unterbrechen zu lassen. Er hob kurz die Hand, mit der er an Charles Brustwarze gespielt hatte und schon war ein leises Klicken zu hören. Die Tür war verschlossen und keiner würde sie stören. Dann widmete er sich wieder Charles und schob dessen Pullover hoch, sodass er das mit den Händen begonnene, mit dem Mund fortsetzten konnte.

Von Charles kam ein lustvolles aber gleichzeitig frustriertes Stöhnen. Er kämpfte gegen Eriks Griff an und dieser hatte endlich Erbarmen mit ihm und gab seine Hände frei. Sofort krallten diese sich in Eriks Haare, als er in Charles Brustwarze biss.

Erik wusste, dass sein Freund schon in seinen Gedanken war und dort sein Verlangen nach ihm fühlen konnte. Spätestens jetzt, da er daran dachte und wie um seine Gedanken zu bestätigen schnappte Charles überrascht nach Luft. Erik ließ seine Lippen weiter nach unten wandern und hauchte einen Kuss auf Charles Bauchnabel. Dieser zog sich endgültig das Oberteil aus und griff dann nach Eriks.

Beides wurde achtlos auf den Boden geworfen, ebenso wie ihre Hosen und Unterhosen. Im nächsten Moment war es Erik, der überrascht nach Luft schnappte. Gleichzeitig kam ein lustvolles Stöhnen über seine Lippen und er sah Charles schwer atmend an. Dieser hatte eine Hand zwischen Eriks Beine wandern lassen und strich erst langsam, dann schneller werdend über dessen Glied. Erik schloss keuchend die Augen und genoss die Berührungen.

Charles wusste genau, was ihm gefiel und durch seine gedankliche Verbindung zu Erik, erregten diese Dinge auch ihn. Sein Verlangen war ebenso groß, wie das Eriks und zusammen brauchte es nicht viel, um Charles zu seinem Höhepunkt zu bringen. Aber er wollte es Erik genießen lassen. Dennoch konnte er nicht verhindern, dass sein Verlangen auch auf den anderen übersprang.

Eine Sekunde später hatte Erik ihn auf seinen Schoß gezogen und das Gesicht gegen seine Schulter gelehnt. Stöhnend presste er sich Charles Hand immer wieder entgegen und spürte wie sich seine Lust zu einer Welle auftürmte, die jeden Moment über ihm zusammenzubrechen drohte.

Charles hatte den Kopf leicht in den Nacken gelegt und biss sich auf die Lippen, um nicht laut aufzustöhnen. Eriks Gefühle und Empfindungen bauten auch in ihm diese Welle auf. Er verstärkte den Griff um Eriks Glied und ließ seine Hand schneller auf und ab wandern. In dem Moment, in dem sie beide kamen, presste Erik seine Lippen auf Charles` und drückte ihn damit auf die Matratze. Beide stöhnten in den leidenschaftlichen Kuss hinein und unterbrachen diesen auch nicht, als nur noch die Nachbeben ihres Höhepunktes zu spüren waren.

Schwer atmend lagen sie auf dem Bett und sahen sich lächelnd an. Erik zog Charles in seine Arme und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Es gab Paare, die nach dem Sex redeten, aber sie taten das nicht. Sie benötigten in diesem Moment keine Worte, sondern nur die Nähe zueinander und das Wissen, dass der andere so fühlte, wie man selbst. Glücklich schlossen Erik und Charles die Augen und warteten bis sich ihr Atem beruhigte.

„Charles?!“

Hanks Stimme klang gedämpft durch die Tür und er rüttelte am Türgriff. Erik öffnete die Augen und sah missbilligend zur Tür.

Hank hat wirklich ein selten blödes Timing.

Charles lachte, als er diesen Gedanken hörte. Das Rütteln an der Tür wurde lauter und nun kam auch noch ein Klopfen dazu.

„Mir ist vollkommen egal, was ihr beide da drinnen macht! Hört auf und kommt ins Wohnzimmer, schnell!“

Die Aufregung in Hanks Stimme hatte zur Folge, dass Erik und Charles sich so schnell anzogen, wie sie konnten und seiner Aufforderung folgten. Zehn Minuten später saßen sie, mit einigen ihrer neuen Schüler, im Wohnzimmer und starrten entsetzt und ungläubig auf den Fernseher. Dort waren Bilder von einem riesigen Trümmerhaufen zu sehen, der einmal die Forschungseinrichtung M1 darstellte.

„Die Tragödie ereignete sich von ungefähr vier Tagen“, drang die Stimme des Nachrichtensprechers an ihre Ohren. „Das Labor M1, welches, ebenso wie M2 und 3 von der Regierung befürwortet war, wurde vor vier Tagen von einer Gruppe Mutanten angegriffen und zerstört. Die Gründe hierfür sind unklar. Die Forschungseinrichtungen M sind Bestandteil eines Programmes zur Identifizierung, Erforschung und Heilung der Mutationen.

Weiterhin unklar ist, ob bei der Explosion, welche die Gruppe ausgelöst hat, Mutanten ums Leben kamen. Bisher konnten noch keine Leichen aus den Trümmern geborgen werden. Ein weiteres seltsames Detail ist, dass sich keiner der Professoren oder Wachen, welche allesamt Menschen waren, an den Vorfall, ihre Arbeit in dem Labor oder überhaupt an die Existenz von Mutanten erinnern können. Gut die Hälfte von ihnen wird zurzeit noch ärztlich behandelt, da sie zu nahe an der Explosion gestanden hatten. Wie sie das Gebäude überhaupt rechtzeitig verlassen konnten, konnte keiner der Anwesenden sagen.

Nach den Verdächtigen wird gesucht. Wer einen der vermissten Mutanten gesehen hat, soll sich bitte bei dem FBI melden. Bilder und Beschreibungen finden sie auf unserer Internetseite.

Es stellt sich die Frage, was die Mutanten vorhaben und warum sie Einrichtungen angreifen, welche sich ihrer Heilung und ihrem Wohnbefinden verschrieben haben.

Wir halten sie weiterhin auf dem neuesten Stand der Dinge…“

Ungläubiges Schweigen erfüllte den Raum. Alle anwesenden starrten auf den Bildschirm. Es dauerte geschlagene zehn Minuten, bis Charles endlich das Wort ergriff.

„Ihr braucht keine Angst zu haben, hier wird euch niemand finden, das verspreche ich euch“, sagte er an die anwesenden Schüler gewandt. „Und wenn doch, dann seid bitte die besseren Menschen und vergeltet Schmerz nicht mit Schmerz.“

Ein Schnauben erklang. Charles wandte sich Erik zu, der dieses ausgestoßen hatte.

Ich weiß, dass das nicht deine Meinung ist. Aber bitte, ermutige sie nicht zu einem Kampf, dem sie noch nicht gewachsen sind.

Du würdest dich wundern, zu was sie fähig sind, wenn sie ihre Wut gegen die Menschen einsetzten würden.

Nein…ich würde mich nicht wundern, ich wäre enttäuscht und ich bin enttäuscht, das von dir zu hören. Du müsstest doch am besten wissen, dass Wut nicht die stärkste Energiequelle ist.

Aber sie kann helfen.

Müssen wir das hier und jetzt diskutieren?

Nein…

Charles sah die anderen an und erlaubte sich einige Sekunden in ihre Gedanken einzudringen. Sie hatten Angst, verständlicher Weise. Aber sie waren auch entschlossen, sich nicht mehr einsperren zu lassen. Sie würden sich und zu seinem Erstaunen auch die Schule verteidigen. Was ihm aber vor allem Hoffnung gab, war die Tatsache, dass keiner von ihnen einen Menschen töten wollte. Fast schon erleichtert atmete er aus und sah nun Hank an.

Wir sollten uns Gedanken darüber machen, wie wir die Mutanten aus M2 befreien. Sie haben bestimmt die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Treffen wir uns in meinem Zimmer? Dann können wir alles besprechen.

Hank nickte, sah ihn allerdings nicht an. Charles hatte schon wieder vergessen, dass es ihm unangenehm war, wenn er in Gedanken mit ihm sprach. Da er mit Erik so oft über diesen Weg kommunizierte, geriet es in Vergessenheit, dass das nicht jeder wollte. Er warf seinem Freund einen entschuldigenden Blick zu und verließ das Wohnzimmer.

Sie wurden also als Verbrecher eingestuft, als Gefahr. Das war nichts neues, die Menschen wussten es nicht besser. Aber Charles sah darin keinen Grund wütend auf sie zu sein oder sie gar zu hassen. Er wusste, ihnen würde es nicht anders gehen, wenn plötzlich eine Spezies auftauchen würde, die stärker und weiterentwickelt war, als sie selbst. Das allerdings war etwas, dass viele Mutanten nicht verstehen wollten und allen voran Erik.

In seinem Zimmer angekommen, setzte er sich hinter seinen Schreibtisch und sah nachdenklich auf das Schachspiel, welches dort stand. Sie hatten sich dazu entschlossen die restlichen

M-Forschungseinrichtungen zu zerstören und er hatte gewusst, dass das nicht so einfach werden würde. Eigentlich hatte er schon damit gerechnet bei M1 auf mehr Wiederstand zu stoßen. Da dies nicht der Fall war, war er sich fast zu hundert Prozent sicher, dass es bei M2 nicht ohne Blutvergießen gehen würde. Aber er würde es nur im äußersten Notfall zulassen. Wenn sie Menschen einfach so töteten, würde das ganze ihre Lage nur noch verschlimmern. Die Mutanten würden sich dann niemals in die Gesellschaft eingliedern können.

Ein Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken und bevor er etwas sagen konnte, betrat Erik das Zimmer.

„Du weißt genau, dass das Ganze nicht ohne einen Kampf enden wird. Du hast gesehen, was sie mit unseren Brüdern und Schwestern, mit seinen Schülern, getan haben und in M2 wird es nicht anders aussehen“, begann er ohne Umschweife. „Verdammt Charles, du hast am eigenen Körper erfahren, was diese Menschen mit Mutanten machen! Und du willst sie einfach weitermachen lassen? Sag mir einen Grund, warum.“

„Vergebung, etwas dass bei dir abhandenkommt, sobald du mit Menschen in Kontakt kommst.“

„Du weißt sehr wohl, warum das so ist!“

Erik schlug mit beiden Händen, so fest, auf den Schreibtisch, dass die Schachfiguren umfielen. Sein Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von Charles` entfernt. Dieser zuckte zusammen, wie unter einem Schlag. Seine Verbindung zu Erik war stärker, als zu jedem anderen und deshalb spürte er seine Gefühle stärker, als bei jedem anderen. Jetzt war es Wut, welche ihm entgegenschlug. Wut über das Unverständnis, welches er ihm, Eriks Meinung nach, entgegen brachte.

„Ich kann dich verstehen. Ich verstehe, warum du die Menschen hasst. Ich habe es gesehen und gefühlt, vergiss das nicht. Aber du willst nicht verstehen, warum ich sie nicht töten kann und nicht zulassen kann, dass du es tust“, im Gegensatz zu Erik, war Charles‘ Stimme ruhig.

„Nein, ich verstehe nicht, warum du unbedingt ein Teil dieser Gesellschaft sein willst. Erklär es mir!“

„Wenn wir einen Kampf, einen Krieg, gegen die Menschen anfangen, was glaubst du, wie lange sie die Mutanten tolerieren werden, welche friedlich unter ihnen leben wollen? Sie werden alle fangen und einsperren, wenn nicht sogar schlimmer“, erklärte Charles. „Wenn wir einen Krieg anfangen, wird genau das passieren, was du verhindern möchtest. Die Identifizierung, die Markierung und schließlich die Vernichtung.“

Erik presste die Lippen zusammen, bis nur noch ein dünner Strich zu sehen war und wandte den Blick ab. Charles wusste, dass die Erwähnung der Methoden, mit denen sein Volk, seine Familie, gefangen und getötet worden war, schmerzliche Erinnerungen in ihm wachriefen. Aber vielleicht verstand er so, warum sie die Menschen nicht töten durften.

Erneut war es ein Klopfen, das die Stille unterbrach und Hank betrat das Zimmer. Er sah zwischen Erik und Charles hin und her und zog eine Augenbraue hoch.

„Ich kann auch später wiederkommen, wenn ihr gerade beschäftigt seid“, meinte er.

Bevor Charles etwas sagen oder tun konnte, war Erik herumgewirbelt und hatte Hank am Hals gepackt.

„Behalt deine blöden Sprüche für dich“, knurrte er.

„Erik! Lass ihn los! Erik!“

Sekunden vergingen, in denen keiner sich rührte. Dann ließ Erik die Hand sinken und Hank schnappte nach Luft.

„Du hast sie doch nicht mehr alle“, hustete Hank und rieb sich den Hals.

„Ich kann mich noch gut erinnern, dass du mich schon wegen eines Kompliments fast erwürgt hättest. Also hör auf dich zu beschweren.“

„Könntet ihr euch bitte beide beruhigen? Eigentlich wollte ich mit euch über unser weiteres Vorgehen sprechen. Wir müssen uns einen neuen Plan überlegen. Die Sicherheitsmaßnahmen von M2 wurden bestimmt aufs höchste verstärkt“, meinte Charles, in der Hoffnung einen Streit abwenden zu können.

Wie sich herausstellte gelang es ihm. Hank und Erik funkelten sich zwar weiterhin wütend an, enthielten sich aber jeglichen Kommentares. Hank zog sich einen Stuhl an den Schreibtisch und setzte sich hin, Erik hingegen ging zum Fenster hinüber und lehnte sich gegen den Fenstersims.

„Na gut, fang an. Was für einen Plan hast du?“, fragte Erik und sah Charles erwartungsvoll an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  usa-kun
2014-06-23T21:13:16+00:00 23.06.2014 23:13
ich bin so gespannt wies weitergeht!!!!>///< finds total süß wenn erik so forsch zu charles ist zb: wenn er seine handgelenk länger festhält wie der kleine das möchte x3

...
es gibt doch diese ... alten bettgestelle, die öfters auch in englischen herrenhäusern stehen, mit schnörkel und so- kennst du die?
ich glaube die sind aus messing... *unschuldig wegschau*

Antwort von:  Lelu
23.06.2014 23:28
Du wirst lachen, aber mit dem Gedanken hab ich auch schon gespielt. Das gibt vielleicht noch ein Bonuskapitel...nein, hab gerade beschlossen, das gibt sicher ein Bonuskapitel. Aber erst wenn die FF fertig ist, weil es nicht mehr in den erlauf passt *grins*
Antwort von:  usa-kun
24.06.2014 08:54
Waaaaah! Es ist schon ein ende abzusehen, das macht mich traurig y.y
Andererseits freu ich mich natürlich auf das bonuskapitel x3
Von:  usa-kun
2014-06-23T20:55:00+00:00 23.06.2014 22:55
sorry mal ne ganz stumpfe beobachtung. das spielt doch nach der kubakrise... oder? internetseite? XD
*wäre mir bestimmt auch passiert* XD
Antwort von:  Lelu
23.06.2014 23:24
hehe...jaaaa, blöd, wenn man Internet gewohnt ist...Auf der anderen Seite, Cerebros Tür wir per Augenscann geöffnet, also warum nicht auch Internet XD
Antwort von:  usa-kun
24.06.2014 08:52
Leider Plausibel ^^


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