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Du und Ich

Loki x Takeru/ Takeru x Loki
von

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Noch am gleichen Abend hatte sich Loki in die Räumlichkeiten der japanischen Götter geschlichen und konnte sich ein hämisches Grinsen nicht verkneifen, während er sich langsam an einer Wand entlang tastete. Ihm stand die Vorfreude bereits ins Gesicht geschrieben, besonders als er Tsukito erblickte. Sie kannten sich zwar alle noch nicht lange, aber gewisse Eigenarten und Gewohnheiten hatten sich bei einigen schnell bemerkbar gemacht, weshalb er ganz genau wusste, wie konzentriert der Mondgott immer war und das in allem was er tat. Vermutlich würde ihn jetzt nichts mehr von dem Buch, in dem er las, ablenken.
 

Doch gerade, als er zu seinem Streich ansetzen wollte, packte ihn eine Hand von hinten und drehte ihn unsanft herum.
 

„Loki!“
 

Der Feuergott spürte, wie sich sein Magen zusammenzog, denn das finstere Gesicht, was Takeru zog, verhieß wohl wirklich nichts Gutes. Eigentlich hätte der andere noch etwas länger beim ‚Sport‘ sein müssen, aber heute war wohl nicht der Tag für sowas, oder Loki hatte schlichtweg Pech gehabt. Noch bevor er allerdings wieder diese nervige Moralpredigt zu hören bekam, begann der Rotschopf ganz scheinheilig zu lächeln. Er klopfte dabei beschwichtigend auf die Hand seines Gegenübers, damit dieser ihn losließ und wich einen Schritt nach hinten weg, als er wieder ‚frei‘ war.

Sein Vorhaben würde sich damit wohl verschieben, aber das war kein großes Problem. Wichtiger war es jetzt immerhin sich erstmal aus dieser unangenehmen Situation zu retten.
 

„Ah~ Takeru~ Ich hab dich gesucht!“, log er daher und sah dabei schon, wie der andere ihn mehr als skeptisch musterte. Loki brauchte nun einen wirklich guten Grund, um zu erklären, warum er hier war. Angestrengt suchte er nach Ideen.
 

„Gesucht? Mich?“, kam es derweil misstrauisch von Takeru, der ihn anstarrte, als würde er ihn jeden Augenblick anfallen wollen.

Seine Augen hatten sich zu Schlitzen zusammengezogen und er nahm bereits eine kampflustige Stellung ein, weshalb ihn Loki schnellstmöglich wieder beruhigen wollte.
 

„Nya~“ Der Feuergott zupfte sich eine Haarsträhne zurecht und kicherte. „Du weißt schon~ Die Strafarbeit!“
 

Über diese Ausrede war er fast schon selber stolz, sodass er innerlich bereits aufatmete, als er sah, wie sich die Körperhaltung des anderen wieder etwas entspannte.
 

Takeru verzog seinen Mund. Dann begann er so zu lachen, wie er ihn schon vor einigen Tagen unter diesem Baum ausgelacht hatte. Der Rotschopf stutze. Er wusste nicht, was er so Lustiges gesagt haben sollte, oder ob sich sein Gegenüber eine Art Spaß mit ihm erlaubte, aber vorsichtshalber lachte er einfach mit. Zumindest tat er das so lange bis der Wassergott abrupt aufhörte und ihn urplötzlich anknurrte. „Denkst du, ich bin so bescheuert wie du?“
 

„A-aah~“ Scheinbar war er durchschaut worden.

„Also…“, stammelte er sich um Kopf und Kragen, wobei er schon in die Richtung des rettenden Ausgangs blickte, aber selbst wenn er jetzt loslaufen würde, Takeru konnte problemlos mithalten. Im Notfall müsste er dem anderen wohl einfach die Stirn bieten, aber dafür musste er sich erst sammeln, bevor er ein ernstes Gesicht aufsetzen konnte.
 

„Mal ganz im Ernst, wo ist dein Problem? Ich lass es mir halt nicht gefallen, wenn mir jemand etwas wegnimmt!“, offenbarte Loki in einem Tonfall, den sowohl ihn selber als auch den Blauhaarigen überraschte.
 

„…und deshalb fängst du an dich wie ein Kind zu benehmen?“
 

Darauf wusste er natürlich nichts zu antworten, weshalb er stattdessen mit etwas vollkommen anderen konterte. „Dir gefällt das zwischen den beiden doch auch nicht, oder?“
 

Volltreffer.

Takeru presste seine Lippen aufeinander, nur diesmal steuerte der Kleinere nicht zur Flucht an und rannte weg, sondern verschränkte nur abwehrend die Arme vor der Brust.
 

„Nur weil es… uns… nicht gefällt, ist das noch kein Grund einen von den beiden zu verletzen, meinst du nicht auch?“
 

Loki tippte nachdenklich mit einem Zeigefinger gegen sein Kinn. Dieser Kommentar ergab für ihn durchaus Sinn, allerdings wäre er nicht er selber, wenn er so eine Situation nicht auf seine eigene kindische Art und Weise regeln würde. Dass aber ausgerechnet Susanoo so vernünftig sein konnte, überraschte ihn. War der Kleine doch eher ein grimmiger Giftzwerg, als dass er tatsächlich nett oder ähnliches war.

Zumindest hatte es bisher immer den Anschein gemacht.
 

„Du willst nicht wirklich diese Strafarbeit erledigen, oder?“, wurde er schließlich noch während seines Nachdenkens gefragt, sodass Loki kurz inne halten musste. Doch bevor er etwas erwidern konnte, sprach der andere bereits weiter. „Ich hab da auch keine Lust zu. Trotzdem wäre es besser, wenn wir das machen. Und außerdem…“
 

Auf einmal hatte Takeru wieder diesen Punkt erreicht, wo ihm scheinbar wiedermal etwas nicht über die Lippen wollte, weshalb sich der Feuergott innerlich fragte, worüber er sich mehr wundern sollte: Darüber, dass sie gerade zum zweiten Mal mehr oder minder normal miteinander redeten, oder dass es ihn tatsächlich ein bisschen interessierte, worauf der andere hinaus wollte. Immerhin war er schon nach dem Unterricht abgefangen worden. Irgendwas musste es da also doch geben.
 

„Und außerdem…?“, wiederholte er deshalb die letzten beiden Worte, um abzuwarten, ob noch eine Reaktion darauf kommen würde. Aber Takeru schaute ihn an, als würde er mal wieder irgendein Problem haben.

Seufzend fuhr sich Loki durchs Haar, während er hinter sich zu Tsukito schaute. Der Mondgott war immer noch in seinem Buch vertieft und schien sie weder zu hören, noch überhaupt bemerkt zu haben. Was war an so jemanden bitte toll? Vermutlich würde dieser mit seinem Streich maßlos überfordert werden, dass er ihm fast schon Leid tun könnte. Aber wegen dessen Bruder… würde er es vielleicht wirklich sein lassen und sich stattdessen etwas anderes überlegen, um Baldr zurück zu bekommen.

„Hmm… ausnahmsweise~ Lass ich Tsukito in Ruhe~“, verkündete er aus diesem Grund, als wäre es eine wirklich gütige Tat von ihm, doch auch mit diesem Einsehen veränderte sich Takerus Gesichtsausdruck in keinster Weise.
 

„…ist noch was?“ So langsam nervte ihn die Art des Kleineren, auch wenn es allemal besser war, als sich mit ihm zu streiten und weil es immer noch keine Antwort gab, drehte sich Loki kurzerhand um und ging.
 

„Warte!“
 

Wieder spürte er eine Hand auf seiner Schulter, weshalb er seufzend stehen blieb und sie mit einer ungewollt groben Bewegung zur Seite schob.
 

„Komm mir mit deinen verschwitzen Sportklamotten nicht zu nah!“, blaffte der Rotschopf, aber auch nur weil er jetzt keine Lust mehr hatte hier weiter rumzustehen und zu warten bis Takeru sich endlich dazu durchgerungen hatte die Dinge, die in seinem Kopf umhergeisterten, auszusprechen.

Aber… tatsächlich hielt der Wassergott Abstand, zupfte an seiner durchschwitzen Trainingsjacke und nickte dabei langsam.
 

„Ich hab mir was überlegt.“, erklärte Takeru ihm schließlich leise, „Und ich denke… dass die Strafarbeit dabei ganz hilfreich sein könnte.“
 

Über diese Worte verwundert starrte Loki seinen Gegenüber an.

Liebe und Hass. Das waren zwei Seiten der gleichen Münze. Das wusste selbst er und brauchte dafür keine Bücher zu wälzen. Aus diesem Grund ahnte er auch schon, worauf der andere hinauswollte. Grinsend lehnte er sich zurück gegen die Wand.
 

„So~? Und das kommt ausgerechnet von dir, der vorher noch gepredigt hat, man sollte die Zwei nicht verletzen? Du kannst ja doch ganz schön fies sein, weißt du das?“
 

Er beobachtete, wie der andere seinen Kopf senkte. Takeru schien wirklich betroffen.

„Bleibst du noch einen Moment hier? Ich geh eben duschen, dann… können wir ja weiter reden?“
 

Loki zuckte mit den Schultern, denn ihm konnte das nur Recht sein. Ganz egal, was der andere vor hatte.



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