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Aus dem Leben des Zerfallenden

von

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Name

Mein Name?“

 

Überrascht blickte der alte Mann in die roten Augen Lacies. Ihr Blick so intensiv und voller Neugier; sie würde wohl kaum eine ausweichende Antwort zulassen. Und wer sollte es ihr verübeln? Sie war nun mal ein äußerst neugieriges Ding.

Ein Nicken bestätigte seine erkundigende Frage. „Wie ist dein Name? Wenn ‚Glen‘ nur dein Titel ist, wirst du doch wohl einen eigenen Namen haben.“

 

Wie lange hatte man ihn schon nicht mehr nach seinem Namen gefragt? Es war schon immer so gewesen. Man legte seinen Namen in dem Moment ab, in dem man den letzten Chain in der letzten Zeremonie von seinem Vorgänger übernahm. Wenn er so darüber nachdachte, wurde ihm bewusst, dass es auch dieser Moment gewesen ist, in dem er ihren Namen erfuhr. Er wurde zu Glen und sie nahm ihren alten Namen wieder an...

Seine bandagierten Finger fanden nachdenklich ihren Weg an seine Wange, während sein Blick in Erinnerung schwelgend abschweifte.

 

Er konnte sich genauestens an sie erinnern.

Stark, groß, elegant; mit einem androgynen Aussehen, dass ihn lange in dem Glauben ließ, sie wäre ein Mann gewesen. Doch auch das hatte ihn nie davon abgehalten Gefühle für seinen Master zu entwickeln.

Sie war eine unglaublich attraktive Frau gewesen. Ein Seufzen verließ seine Lippen, ehe sie sich zu einem melancholischen Lächeln verformten. Sie war genau sein Typ und seine Gefühle so groß, dass er sich durchaus schon früh damit abgefunden hatte, in einen Mann verliebt gewesen zu sein. Der Moment jedoch, in welchem er ihr Frühstück und Tee brachte und sie gerade dabei gewesen war sich anzukleiden...

 

Ein weiteres, sehr zufriedenes Seufzen verließ seine Lippen. Sie war wirklich absolut sein Typ gewesen. Blondes, kurzes Haar, kleine und unglaublich süße Brüste…

Ein leises Lachen folgte dem Seufzen und für den Augenblick des Moments stahl sich eine zarte Röte auf seine Wangen. Es wurde ihm immer wieder bewusst: Er war ein kleiner, verliebter Junge, wenn es um seine verflossene Liebe ging.

Natürlich war es eine Liebe gewesen, die nie erwidert wurde. Sie war sein Master gewesen, noch dazu in einer solch hohen Position… was hätten die Adelshäuser, geschweige denn das Königshaus sagen sollen? All dies waren Dinge, die ihr wichtiger gewesen waren, davon einmal abgesehen, dass sie keinerlei Interesse an einem ‚dummen Jungen‘ hatte, der seinen Pflichten nur sehr mäßig nachkam.

Und doch hatte er so viele Versuche gestartet sie zu umwerben. Immer und immer wieder. Er hatte sie so viele Male in Bedrängnis gebracht und ihr teilweise überforderter Blick und die unbeholfene Röte auf ihren Wangen…-

 

„Glen!“

 

Die aufgebrachte Stimme Lacies rief ihn zurück in die Gegenwart. Ungeduldig hatte sie ihre Arme vor der Brust verschränkt und sah mit scharfem Blick zu ihm auf. Ein amüsiertes Schmunzeln begann seine Lippen zu umspielen. Die junge Frau so ungeduldig und aufgebracht zu sehen, brachte jedes Mal wieder einen gewissen Charme mit sich. Sie war entzückend, scharfsinnig und-

„Glen! Schweif jetzt gefälligst nicht wieder ab, ich habe dir eine Frage gestellt!“

Ein amüsiertes Lachen entglitt seiner Kehle. Sie machte es ihm definitiv nie langweilig, so viel war sicher. Auch das genervte Stöhnen und die wegwerfende Handbewegung, während sie sich zum Gehen abwand, erheiterten ihn mehr als genug. Sie war zu einer wunderbaren, jungen Frau herangewachsen und so schön, dass kaum ein Junge ihr widerstehen könnte.

 

Levi.“

 

Ein fast schon sanftes Lächeln umspielte seine Lippen, als Lacie die Tür erreichte und bereits die Hand am Griff hatte. Er hatte es tatsächlich mit nur einem Wort geschafft, ihr diesen überraschten Ausdruck in ihr hübsches Gesicht zu zeichnen, welchen er so liebte. Er war so untypisch für sie und genau das, machte ihn so wunderschön.

 

Mein Name ist Levi.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Meine Güte, jetzt ist es schon fast zwei Jahre her, dass ich etwas geschrieben habe und es tut mir furchtbar Leid, dass es so lange Zeit gebraucht hat. Ich bin wirklich schrecklich eingerostet, deswegen hoffe ich, dass ihr darüber hinweg sehen könnt. Komplett anzeigen

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