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Splitterherzen

brechen bevor sie heilen
von

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Splitterherzen..


 

21. August 2012
 

Piep. Piep. Piep. Das nervige Geräusch des Herzmonitors ließ das braunhaarige Mädchen langsam aufwachen. Auf dieser Station des Krankenhauses war es sehr ruhig. Aus diesem Grund befanden sich auch nur wenige Krankenschwestern auf diesem Flur, eine von ihnen war Ino Yamanaka. Die blonde Schwester füllte gerade ein paar Vorräte nach, als sie im Vorbeigehen merkte, dass der Monitor des Mädchens schneller schlug. Behutsam ging Ino zu dem Bett und schob den hellblauen Vorhang weg, der die Betten trennte, sodass die Patienten ein wenig Privatsphäre hatten. „Guten Morgen! Wie fühlen Sie sich?“, fragte sie das Mädchen leise und legte ihre Hand auf ihre Schulter. Braune Augen sahen sie nun verwirrt an. „Wo bin ich? Was ist passiert?“. „Rin, Sie sind im Krankenhaus. Es kam ein Notruf durch. Sie hatten ziemlich schlimme Stich- und Schnittwunden, sodass Sie sofort eingeliefert und behandelt werden mussten.“, erklärte Ino. Rins Augen weiteten sich und wand dann traurig den Blick ab, als sie sich erinnerte.
 

„Kakashi! Was machst du da?! Was soll das?!“, schrie Rin ihren besten Freund an. Dieser stand mit einem großen Messer vor ihr. „Ich ertrage das nicht mehr! Es tut mir leid aber es muss..“, sagte er mit wehleidigem Blick. „Ich verstehe nicht.“, flüsterte sie, als sie sah wie Kakashi mit dem Messer auf sie zu kam. „Ja, dein Blick! Ich sehe es in deinen Augen! Du hast mir nie verziehen, dass ich Obito getötet habe!“, schrie Kakashi nun verzweifelt. ,,Das stimmt doch gar nicht! Es war ein Unfall! Du hast Obito nicht getötet!“, versuchte Rin ihn zu beruhigen. Der Grauhaarige fuchtelte jetzt wild mit den Armen und richtete das Messer auf sie. „Ich bin aber das Auto gefahren! Ich habe die Ampel übersehen! Es ist meine Schuld!“, schrie er aufgebracht. „Es tut mir wirklich leid. Du bist meine beste Freundin. Aber ich kann mit dieser Schuld nicht leben und ich weiß, dass du nicht ohne deine große Liebe leben kannst.“, sagte Kakashi nun leise und ging auf sie zu. „Nein! Kakashi! Bitte nicht!“, schrie Rin und versuchte auszuweichen, doch Kakashi war mit einem Sprung bei ihr und stach zu.
 

Rin ließ immer noch den Blick gesenkt und grub ihre Fäuste in die weiche Decke. Sie wusste, dass ihr bester Freund, aufgrund der schlimmen Schuldgefühle, litt. Aber es war ein Unfall. Die drei kamen gerade vom Bowlen zurück und hatten viel Spaß, als Kakashi lachend am Radio rumspielte und so die rote Ampel übersah. Das schwarze Auto versuchte noch zu bremsen, doch der Aufschlag in Obitos Seite war zu stark. Kakashi und sie hatten nur leichte Blessuren davon getragen, doch ihr Freund starb noch am Unfallort. In ihren Armen. „Was ist mit Kakashi? Wie geht es ihm?“, fragte Rin mit zittriger Stimme, da sie mit den Tränen kämpfte. „Es tut mir leid Ihnen das sagen zu müssen, doch Sie waren die einzige Person, die man lebend in der Wohnung auffand.“, sagte Ino mitfühlend. Also hatte Kakashi danach seinem Leiden selber ein Ende gesetzt. Nun konnte Rin endgültig nicht mehr ihre Tränen zurück halten und schluchzte. Die blonde Schwester tätschelte noch einmal sanft die Schulter des Mädchen, bevor sie sich abwand.

Ein großer, stämmiger, Mann lief durch die Flure seines Krankenhauses. Er war auf dem Weg zu einer Patientin, um über ihre Zukunft zu sprechen. Nachdem unzählige Schwestern ihn mit unwichtigen Fragen aufgehalten haben, kam er endlich bei ihr an. Rasch zog er den Vorhang beiseite. „Rin Nohara? Ich bin Jiraiya Senju, der Leiter dieses Krankenhauses. Ich hoffe Sie sind auf dem bestem Wege der Genesung.“, stellte sich der alte Mann lächelnd vor. „Ehm, ja. Mir geht es soweit ganz gut, hätte schlimmer ausgehen können.“, bemerkte Rin trocken. Jiraiya warf den Kopf zurück und lachte. „Ihren Humor scheinen Sie ja nicht verloren zu haben. Aber nun denn, warum ich eigentlich hier bin. Ich wollte mit Ihnen über Ihre Zukunft sprechen.“, sagte er nachdem er sich beruhigte. „Über meine Zukunft? Was soll damit sein?“, fragte sie verwundert. „Aus Ihrer Akte entnahmen wir, dass Sie sich mit Ihren verstorbenen Freunden, mein herzliches Beileid übrigens, eine Wohnung teilten und Waise sind.“, stellte Jiraiya klar. „Ja und jetzt?“. „Nun, ich wollte Ihnen eine neue Bleibe vorschlagen. Meine Frau Tsunade führt hier in der Nähe eine Einrichtung, in der Sie untergebracht werden könnten.“. „Eine Einrichtung? Was soll ich da und was ist das für eine?“, wollte das Mädchen wissen. „Es ist eine psychiatrische Klinik und ich glaube, dass Sie wegen der Vorfälle in Ihrer Vergangenheit, dort sehr gut aufgehoben wären.“, legte der Leiter ihr nahe. „Glauben Sie ich bin ein Psycho?! Ich habe meine Freunde verloren, aber nicht meinen Verstand!“, sagte Rin erbost. „Nein, natürlich nicht.“, versuchte er zu schlichten. „Aber dennoch bin ich davon überzeugt, dass Sie die schlimmen Verluste noch nicht überwunden haben und dort könnte man Ihnen helfen. Das ist ja nicht für immer.“. Rin starrte nachdenklich auf ihre Decke. Wo er Recht hatte, hatte er Recht. Sie hatte den Tod von Obito noch nicht verarbeitet und jetzt auch noch das mit Kakashi. „Okay, ich bin einverstanden. Erstmal. Aber ich kann gehen wann ich will.“, stellte sie klar. „Gut. Ich werde es meiner Frau mitteilen und nochmal bei Ihnen vorbeischauen bevor Sie entlassen werden. Auf Wiedersehen.“, verabschiedete Jiraiya sich. „Auf Wiedersehen.“.

Als der alte Mann wieder verschwunden war, kam auch schon die blonde Schwester angelaufen. „Hey Rin, Entschuldigen Sie, ich habe gelauscht. Ich finde Sie haben eine gute Entscheidung getroffen. So, ich muss mal schauen was Ihre Wunden so machen.“, lächelte Ino das braunhaarige Mädchen an und fummelte an ihren Verbänden rum. „Die Wunden an Torso und Extremitäten scheinen gut zu verheilen, doch leider befürchte ich, dass Ihre Verletzungen im Gesicht vernarben.“, teilte Ino ihr mitleidig mit. Rin, allerdings, war die ganze Zeit nicht ganz bei der Sache und sah nun zu ihr auf. „Ist es möglich, anstatt der normalen Pflaster, lilane drauf zu kleben? Auf den Wangen meine ich.“, fragte Rin und auf Inos fragenden Blick fügte sie noch ein, „Ich mag Lila.“, hinzu. „Das kriegen wir hin.“, lächelte die Schwester.

Tage später stand Rin Nohara, mit lilanen Pflastern im Gesicht, vor dem Eingang der „Klinik der aufgehenden Sonne“ von Konoha. „Was für ein bescheuerter Name.“, murmelte sie genervt. Die Einrichtung an sich, sah von außen nicht aus wie eine Klinik, eher wie ein Hotel, fand Rin. Die Fassade war gelb gestrichen und vor dem Eingang standen zwei hohe Säulen mit Vordach. Auch die Bäume und Sträucher auf dem Gelände sahen ihrer Meinung nach, nicht sehr „klinisch“ aus. Während sich Rin so umschaute kamen auch schon zwei Frauen auf sie zugelaufen. Die Linke von ihnen, war älter, blond und hatte einen üppigen Vorbau. Die Jüngere von den Beiden, hatte kürzere braune Haare und war ein Stück größer als die Andere. Blondi kam mit ausgebreiteten Armen auf Rin zugelaufen und drückte ihr, zur Begrüßung, ihre großen Brüste ins Gesicht. „Freut mich dich kennen zu lernen, Rin. Ich bin Tsunade Senju, die Leiterin dieser Klinik und das ist Shizune Katou, meine Stellvertreterin und rechte Hand.“, begrüßte sie herzlich. „Guten Tag Frau Senju und Katou.“, sagte Rin und verbeugte sich leicht. „Aber, aber. Du brauchst nicht so förmlich mit uns sprechen. Wir sind hier eine Familie und wollen, dass es dir gut geht.“, tadelte Tsunade das Mädchen freundlich. „Okay.“ „So, dann komm rein mein Kind, damit wir dir alles zeigen können.“, sprach die Blonde und führt Rin ins Gebäude, Shizune im Schlepptau. Auch die Flure waren in sehr freundlichen braun und hellblau Tönen gestrichen und dekoriert. „Hier zu deiner linken, befindet sich der Speisesaal und wie du sehen kannst, haben wir auch eine große Terrasse, dort essen wir wenn das Wetter gut ist.“, zeigte Tsunade. „Und das ist unser Aufenthaltsraum.“, meldete sich auch mal Shizune zu Wort, als sie die Tür öffnete. Rin nickte und sah sich um. Wie auch schon in den Fluren, waren hier die Wände hellblau gestrichen und braune Dekoration stand und hing herum. An der rechten Wand, von der Tür aus, standen mehrere große Regale in denen Bücher und Gemeinschaftsspiele verstaut wurden. Gegenüber der Regale waren, in einer gemütlichen Runde, einige Sofas und andere Sitzmöglichkeiten. In der Mitte des Raumes befanden sich Tische und die letzte Wand schien vollständig aus bodentiefen Fenstern zu bestehen, mit einem fantastischen Ausblick auf die Außenanlage. Hier lässt es sich leben, dachte sich Rin. Die drei Frauen waren aber nicht die einzigen Personen hier im Raum. Unmittelbar neben ihnen, saß ein rothaariger Junge und schien in dem dunkel blauen Sitzsack fast zu ertrinken. Böse starrte er die Neue an. „Komm mir nicht zu Nahe, ich könnte dich töten. Ich habe einen Dämon in mir, den ich nicht kontrollieren kann.“, warnte er sie. Okay, vielleicht lässt es sich hier doch nicht leben, dachte sie. Fragend sah Rin zu Tsunade. „Keine Sorge!“, lachte sie. „Das ist unser Gaara. Er sagt es zwar, meint es aber nicht ernst. Wie du siehst, sind hier nicht nur Personen mit emotionalen Problemen, sondern auch mit Problemen anderer Arten.“, meinte die Blonde. „Danke für die Warnung, Gaara. Ich werde es mir merken.“, bedankte sich Rin bei ihm und sah auf eine Frau, die an einem Tisch saß. Sie hatte blaue Haare, bastelte mit Papier und schien wie besessen davon zu sein, denn sie hatte bis jetzt noch kein einziges Mal zu den Frauen aufgeschaut. Rin sah, dass sich ihre Lippen bewegten, konnte aber nicht verstehen, was sie von sich gab. Die Frau schien wohl mit sich selbst zu sprechen. „Sollen wir dir jetzt dein Zimmer zeigen, Rin?“, wandte sich Shizune ihr zu, worauf sie einfach nur nickte. Sie gingen einen weiteren hellbauen Gang entlang und schließlich eine Treppe hoch. „Hier in dem Stockwerk sind die Zimmer der Bewohner.“, erklärte Shizune. Eine Tür stand sperrangelweit offen, sodass Rin, nicht drum herum kam, einen Blick zu riskieren. Dort saß ein Mann, mittleren Alters, mit langen schwarzen Haaren auf dem Bett und hatte dutzende Stoffschlangen um sich geschlungen. Soweit Rin das auch so schnell sehen konnte, waren in dem Raum auch überall Poster von Schlangen aufgehangen. Als die Damen an dem Zimmer vorbei gingen, konnte Rin sich ein, „Mensch, ist der gruselig!“, nicht verkneifen. Tsunade lachte über ihre Bemerkung. „Ja, so ist unser Orochimaru!“. „Aber trotzdem solltest du dich lieber von ihm fernhalten.“, riet ihr Shizune. Daraufhin veränderte sich der Blick des braunhaarigen Mädchens von angeekelt zu skeptisch. „So da wären wir! Das ist dein Zimmer!“, präsentierte Tsunade stolz, als sie entsprechende Tür öffnete.

Das Zimmer ist überschaubar aber hübsch, waren Rins ersten Gedanken dazu. Positiv überrascht strich sie über die lila gestrichene Wand, da die Klinik sonst in braun und blau zu ertrinken schien. „Eine Angestellte aus dem Krankenhaus meines Mannes, hatte uns mitgeteilt, dass du wohl die Farbe lila sehr gerne magst.“, bemerkte Tsunade lächelnd. „Deswegen haben wir dir dieses Zimmer gegeben.“, fügte Shizune hinzu. „Dankeschön“, erwiderte Rin grinsend. „Natürlich kannst du dein Zimmer beliebig mit deinen persönlichen Gegenständen und anderer Dekoration gestalten. Nur bitte nicht noch mehr Schlangen! Ein Zimmer davon reicht mir!“, lachte Tsunade. „Nein, keine Sorge!“, schmunzelte Rin. „So, wir überlassen dich erst mal dir selbst. Wir haben noch Papierkram zu erledigen, Tsunade.“, erinnerte Shizune sie an ihren Pflichten. „Abendessen gibt es um sieben Uhr.“. „In Ordnung. Bis nachher!“, verabschiedete sich Rin von den beiden Frauen und war nun allein im ihrem neuen Zuhause. Alleine mit ihren Gedanken. Zaghaft setzte sie sich aufs Bett und schlang die Arme um ein großes, weiches Kissen. Unter Menschen fiel es ihr leicht zu vergessen, doch wenn sie alleine ist kommen alle Gedanken wieder hoch. Obito, du fehlst mir so, dachte sie und drückte sich enger gegens Kissen. Mit Kakashi in der Nähe, schien es ihr leichter diesen Verlust hinzunehmen, aber ohne? Apropos Kakashi.. Wie konntest du mir das nur antun?, dachte sie. Wie konntest du dir selber das antun? Jetzt rollte sie sich auf dem Bett zusammen und lies ihren Tränen freien Lauf. Sie war jetzt nun endgültig allein, hatte niemanden. Niemanden mit dem sie wirklich reden und lachen konnte. Oder niemanden mit dem sie ihren Schmerz und Verlust teilen konnte.

Ihr Herz war nun endgültig zersplittert.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das ist schon mal das 1. Kapitel :)
Ich hoffe es gefällt euch und über Kritiken, Meinungen und Verbesserungsvorschläge würde ich mich sehr freuen :)
Liebe Grüße
Pupsik94 :*
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2014-05-20T13:10:49+00:00 20.05.2014 15:10
Heyy :D
Du schreibst also eine FF^^
Intressant! Und Rin..jaja ein seltener Charakter^^
Freue mich auf die nächsten Kapitel ;)
LG
~Cherī♡
Antwort von:  Pupsik94
20.05.2014 20:36
Hey :)
Ja ich denke es werden so 3-4 kapitel :)
Und ich freue mich über dein kommentar :)
<3


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