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Expensive Days

What is Fairness for You?
von

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Schon in Ordnung.

Leicht beklommen nahm ich zum dritten mal den Weg die Treppe hinauf. Ich wusste genau, das mei Verhalten unangemessen gewesen war.
 

Vorsichtig schob ich den Teppich beiseite. "Connor?"
 

Er schien geschlafen zu haben, doch seine Instinkte hatten ihn andscheinend geweckt, als ich den Raum betreten hatte.
 

"Ich... ich wollte sagen, das es mir Leid tut, was ich gesagt habe."
 

Er lachte trocken auf. "Achilles hat dir alles erzählt, nicht war?"
 

Ich nickte. "Das über deine Vergangenheit. Deine... Eltern."
 

Ich sah, das ihm das wehtat. Sich zu erinnern.
 

"Kannst du dir vorstellen, wie es ist, für ein Land zu kämpfen, das mein Volk vertreibt. Sie wollen frei sein_ Genau wie die Mohawk, aber sie werden uns nicht für Unterstützung danken. Uns rausschmeißen." Er stieß die Worte hervor. "Weißt du, wie es ist, Tag und Nacht den Wunsch zu haben, den eigenen Vater zu quälen, ihm ein Schmerzhaftes Ende zu bereiten?"
 

Ich war verblüfft. Er redete mit mir! Ich hörte aufmerksam zu.
 

"Ich bin zerissen, bin allein, weiß nicht wohin. Man hält mich für einen skrupellosen Mörder, doch der bin ich nicht! ich möchte Amerika retten. Den Frieden sichern. das alles so ist wie früher. Doch das wird es nie mehr sein.

ich gehöre zu den Indianern, ich gehöre zu den Weißen. Wie schaffe ich es mit meiner Abstammung umzugehen?"
 

Nun... Es ging mir wie ihm. Sklavin und Amerikanerin. Wenn auch keine Eingeborene.

Doch genaugenommen hatte ich mir Gedanken darüber gemacht. Ich hatte mich eher damit beschäftigt, durch die Straßen zu kommen, und alle Klamotten am Leib zu behalten.
 

Trotzdem versuchte ich etwas zu sagen, das ihm half. "Hör zu, Connor. Dein Kampf für Freiheit wird sicher nicht umsonst sein. Da drausen braucht man Leute wie dich, die Amerika retten. Wenn die Engländer gehen müssen, dann dein Vater auch."
 

Er schüttelte den Kopf. "Wenn es so einfach wäre."
 

"Was meinst du mit?" fragte ich neugierig. Mittlerweile hatte ich mich auf dem Stuhl in der Ecke seines "Zimmers" niedergelassen.
 

"Wir alle, in diesem Krieg sind Teil von etwas größerem. Einem Konflikt über Jahrhunderte. Er wird nie beendet werden. Ewiger Krieg. Auch wenn ihr alle es nicht wisst."
 

Ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Ah ja? Na wenn du das sagst..."
 

Er schien verärgert zu sein. Er stand auf, und zog ein Buch aus seinem Regal. Er schlug es auf einer Seite auf, die er anscheinend oft betrachtete. "Hier."
 

Ich blickte auf die Seite. Ein Kreuz. Daneben, etwas das ein bisschen an ein Abgewandeltes "A" aussah. "Was ist das?"
 

"Assasinen und Templer. Ewig verfeindet. Die Briten sind nicht das ware Unheil. Das sind die Templer."
 

Ich hatte beide Zeichen schon gesehen. Das Templerkreuz, bei einem der Männer in Boston. In der üblichen roten Soldatenkluft. Das "A" an Connors Tallienband, und seinen Armschienen. "Du bist ein Assasain."
 

Er nickte. "Das hat mein Vater mir vererbt. Doch er ist vom richtigen Weg abgekommen."
 

An diesem Abend unterhielten wir uns lange. Er erzählte mir viel über die Assasinan und die Templer. Er schien aufzutauen.
 

Die Nacht ließ er mich in seinem Bett schlafen. Er bot mir an eines der Zimmer für mich herzurichten. Was war nur mit ihm passiert? Er war wie ausgewechselt.
 

***
 

Am nächsten Morgen war Connor wieder früh verschwunden. Das merkte ich, als ich hinunter in die Küche ging, um etwas zu trinken. Warscheinlich jagte er im Wald.
 

Achilles saß auf der Veranda, und genoss die Morgenluft. Ich beschloss, ihm Gesellschaft zu leisten. "Guten Morgen, Rookie", sagte er freundlich. "Guten Morgen Ma- ich meine Achilles", grüßte ich zurück.
 

Er rutschte etwas auf der Bank, damit ich mich neben ihn setzten konnte. "Hast dui dich gestern noch mit Connor unterhalten?"
 

Ich nickte. "Er hat mir viel über seine Rolle im Krieg erzählt. Und über euren Orden, und die Templer. Ich glaube ich hab einigermaßen verstanden, worum es geht."
 

Achilles Miene war unergründlich. "Schön, das er dich für so vertrauenswürdig hält."
 

*********************
 

Es waren etwa zwei Monate vergangen, seit Connor Rookie nach Davenport gebracht hatte. Mittlerweile war sie ihm ziemlich ans Herz gewachsen. Sie lernte viel von ihm. Bogenschießen, Kämpfen mit einem Dolch, aber auch Klettern und Jagen.
 

Er war allerdings auch oft nicht da. Dann wachte Rookie Morgens in ihrem Zimmer auf, und merkte sofort, das es im Haus nicht nach dem eigentlich ziemlich ekeligen Frischfleisch roch. Und dann wusste sie, das der Tag langweilig werden würde. Mit Achilles in irgendwelchen uralten Wälzern blättern, oder gezwungenermaßen das Haus putzen. Allerdings konnte sie ausreiten, sooft sie wollte.
 

Als sie an diesem Morgen die Augen aufschlug, hoffte sie wie seit drei Tagen, das Connor zurückkehrte. Das sie endlich wieder zu zweit den Wald unsicher machen könnten! Sie stand auf, wusch sich, und frühstückte mit Achilles.
 

Dann ging sie in den Stall, um die Pferde zu füttern.

Es war kühl, aber die Sonne schien auf das Herbstliche Laub. Sie begann das wasser bei den Stuten nachzufüllen, als plötzlich das Wiehern eines Pferdes auf der Straße ertönte. Und Achilles' Pferde antworteten. Das war Connor!
 

Aufgeregt ließ sie alles stehen und liegen, und eilte den Weg von Achilles Anwesen zur Straße hinab. Und da sah sie ihn.
 

Auf seinem Fuchs kam er angeritten, die Kapuze zurückgeworfen, sodass man sein Gesicht sehen konnte. Endlich war er wieder da!
 

Als er sie sah, hob er die Hand, und trabte an. Auf der Mitte des Weges trafen sie sich.
 

"Wo warst du so lange?" rief sie Aufgedreht. Doch er stieg einfach ab, und drückte sie kurz an sich. Das war das erste mal, das er sie so berührte. Doch sie erwiederte die Geste.
 

Nebeneinander machten sie sich auf den Weg zu Haus. Es gab viel zu erzählen.
 

Auch Achilles schien sich zu freuen, das Connor wieder da war, und Rookie konnte es gar nicht erwarten, mit ihm in den Wald zu gehen.
 

***
 


 

Connor lag neben Rookie auf dem Rücken, und sah den Wolken beim Wandern zu. Sie lagen auf einer blühenden Wiese, und genossen den Vormittag.
 

"Schön, das du wieder da bist." Rookie sah ihn an. Lächelte.
 

Ihre Worte bewegten Connor. Er hatte nie das Gefühl gehabt, das Achille ihn wirklich vermisste, wenn er weg war. Aber sie schon.
 

Er lächelte zurück. Er war kein Kerl der großen Worte.
 

"Was hast du in New York gemacht?" Seine Antwort war klar. "Aufgeräumt."
 

Sie schwiegen eine Ganze Weile. Plötzlich sprang das Mädchen auf. "Wer als erstes beim See ist!" Das ließ der Indianer sich nicht zweimal sagen. Er nahm die Verfolgung auf, und hatte sie Kurz darauf eingeholt.
 

Als Rookie den See durch die Bäume glitzern sah, gab sie nochmal alles, und hefetete sich an Connors Fersen. Sie erreichten das Gewässer an einer Stelle, an der steile Klippen abfielen, über die ein Wasserfall rauschte, der etwa zwanzig Meter tiefer in den See stürzte.
 

Rookie überholte Connor kurz vor der Klippe, und sprang, mit dem Kopf voran.
 

Der freie Fall ließ das Adrenalin durch ihren Körper schießen. Wenige Sekunden glitt sie mit dem Kopf voran in das Eiskalte Wasser. Es rauschte in ihren Ohren, und machte sie kurz bewegungsunfähig. Dann tauchte sie auf, und schnappte lachend nach Luft.
 

Connor schwamm wenige Meter von ihr. "Ich hab gewonnen!" japste sie. "Ich hab gewonnen!" Der Assasine begann ebenfalls zu lachen. Seine Montur war komplett nass. Wie gut, das er seine Waffen bei Achilles gelassen hatte.
 

Sie schwammen zum andern Ufer, und kletterten auf die warmen Felsplatten.
 

Connor hätte sich selbst Orfeigen können, als er nicht anders konnte, als sie anzustarren, wie sie da lag. In ihrer durchnässten Kleidung. Wie sich ihre Brust beim atmen hob und senkte. Die Tropfen auf ihrer Haut...
 

Er schüttelte über sich selbst den Kopf. Sowas hatte ihm zuvor nie Schwierigkeiten bereitet... Und es war etwas abartig in seinen Augen. Seine Erziehung hatte ihm stets verboten, sich vom Äußeren einer Frau beeindrucken zu lassen. Doch was konnte man dagegen tun?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Miss_Keks
2014-07-13T17:01:57+00:00 13.07.2014 19:01
Hii :)
Wow, dass Connor so schnell auftaut... Hätte ich nicht gedacht... Aber toll ist es schon irgendwie :) Ich hoffe nur, dass er es nicht bereuen wird, schließlich liegt immer eine gewisse Gefahr dabei, sich einem fremden Menschen so schnell anzuvertrauen, selbst wenn man ihm das Leben gerettet hat... :/ In diesem Fall denke ich wie Achilles :)
Aha, vermisst Rookie ihn etwa?? hehehehehe, erwischt! Obwohl es wahrscheinlich wieder einmal ewig dauern wird, bis sie es sich selbst eingesteht und noch länger, bis dieser Möchtegern Freiheitskämpfer sich seiner Gefühle bewusst wird... Hach, das sind die Folgen von menschlichem Egoismus... nichts zu machen :)
Gott! Es ist doch jetzt schon offensichtlich, dass Connor von ihrem Äußeren beeindruckt ist! Aber ich finde es gut, dass er nicht wie die anderen Männer die ganze Zeit gafft und es sogar widerlich findet ^^ Dennoch wird er bei Rookie nicht viel dagegen machen können :) hehe
Lange Rede, kurzer Sinn: Das Kap hat mir gut gefallen! :)
LG Keks
Antwort von:  Sherlysoka
13.07.2014 20:28
Ja, ich hab mir extra mühe gegeben, Connor nicht durch und durch als Hormongesteuerten Büffel darzustellen... Aber ein Bisschen muss ja sein :)
Die Beziehung der Beiden wird wohl immer schwierig sein, da sie beide sehr stur und kompliziert sind...
Danke für dein Lob!
LG, Roxy ^.~


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