Zum Inhalt der Seite

Die Dürre

Der König Der Löwen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Andere Umstände

Mheetu nickte und sah die Löwin an.

"Ja, mir geht es gut.", sagte er und atmete noch einmal kurz tief ein und aus, um den Ritt zuverdauen, mit dem er schneller wieder im Tal war, als er es sich gewünscht hatte.

"Hehe, das freut mich. Ich bin Malika. Ich bin die Anführerin in unserem Rudel. Ich und mein Halbbruder Wakozi.", sagte sie. Erst jetzt bemerkte er, dass diese wüste Landschaft bewohnt war. Einige Löwen kletterten zwischen den Felsen hin und her, andere schienen in Höhleneingängen zu schlummern. Es waren minimum fünf oder sechs Junglöwen, die er sehen konnte.

"Ich bin Mheetu, ich bin auf der Durchreise und habe deinen Duft wahrgenommen. Dem bin ich dann bis hier her gefolgt", erklärte er. Noch immer schaute sich Mheetu um. Er war erstaund, dass Löwen diesen stürmischen Ort zum Leben nutzen. Zwischen einigen Steinen rekelte sich eine kleine Quelle hinunter. Es war schon sehr rustikal.

"Du bist meinem Duft gefolgt? Wie soll ich das verstehen?", wollte sie wissen und sah Mheetu pfrüfend an.

Wollte dieser dahergelaufene Landstreicher etwa behaupten, dass sie stinkt?! Was erlaubt er sich? Sie spannte ihre Pranken an. Es ärgerte sie, dass er soetwas andeutete. Sie sah ihn noch einmal an und drehte sich schnippisch auf dem Absatz herrum und ging. Verwundert sah ihr Mheetu hinterher. Hatte er etwas falsch gemacht? Er hatte doch gesagt, dass sie Duftet. Was sollte er jetzt machen? Ihr hinterher laufen oder nicht? Er blieb stehen. Sein Gefühl sagte ihm, dass es jetzt nicht gut wäre, ihr nach zu gehen. Er seufzte.

"Hey, na, neu hier?", wurde er von hinten angesprochen. Mheetu sah über seine Schulter. Oh, ein männlicher Löwe. Er schien etwas älter zu sein als er, seine Mähne war schon fast ganz heraus gewachsen. Er hatte eine weis-silbrige Mähne und ein gräulich wirkendes Fell.

"Mach dir nicht so viele Gedanken um sie, sie grigt sich wieder ein.", wurde Mheetu angegrinst.

"Komm ich zeig dir die Gegend, du kannst auch gern ein Weilchen bleiben", sagte der freundliche Löwe und war mit einem Satz vor Mheetu. Noch immer grinste er. Gemeinsam gingen sie durch die, mit Felsen und Gesteinsplatten geprägte, Landschaft. Wakozi, der mit der silbrigen Mähne, erklärte ihm alles und stellte ihm alle dort lebenden Löwen vor. Es waren nur noch Löwinnen, die zu diesem Rudel gehörten.

"So, da du jetzt alles weißt, sag ich mal, mach es dir bequem und ruh dich etwas aus", sagte Wakozi, "Wenn du eine Frage hast, dort oben ist mein Felsvorsprung, schau einfach vorbei, wann immer du willst.", fügte er noch hinzu.

"Ja, ich habe eine Frage. Wer ist diese Löwin dort?", wollte er wissen und zeigte auf eine Löwin die unten an einem der Ausläufer der Quelle etwas Wasser zusich nahm.

"Das, das ist Leyla. Sie ist eine sehr einfühlsame und verletzliche Löwin.", sagte der Ältere der Beiden.

"Verletzlich? Ist sie krank?", wollte der Jüngere besorgt wissen.

"Nein, sie ist gesund,...!", sagte der Ältere und es hatte den Anschein, als wüsste er, was mit der Löwin war, aber wollte es nicht sagen. Was sie wohl hatte? Mheetu setzte sich hin und dachte nach. Wakozi war bereits auf dem Weg zu seinem Stammplatz. Mheetu beobachtete diese Löwin. Leyla hieß sie also. Er sah ihr zu, wie sie vorsichtig von Fels zu Fels sprang. Da fiel Mheetu die Maserung an ihrem Bauch auf, sie hatte an der Stelle, wo das braune Fell in das hellere Bauchfell überging, etwas von einem Leopardenmuster. Sie war eine sehr hüpsche Löwin. Und obwohl sie keineswegs kränklich oder schwächlich aussah, strahlte sie eine gewisse Verletzlichkeit aus. Sie schien an ihrem Ziel angekommen zu sein. Sie hatte sich einen der letzten Sonnenplätze ergattert. Behutsam legte sie sich hin. Sie hatte etwas geheimnisvolles an sich. Wie Mheetu so vorsich hin überlegte, bemerkte er zu erst nicht, dass sich ihre Blicke trafen. Verlegen sah er weg. Was dachte sie nun von ihm? Sollte er noch einmal hinsehen? Er war ja neugirig auf ihre Reaktion.

Nun war sie es, die ihn beobachtete. Sie kicherte. Sie sah, wie er langsam seinen Kopf wieder zu ihr drehte und sich ihre Blicke wieder trafen. Sie grinste ihn an. Er grinste etwas unbeholfen zurück. Sie sah ihn an, sah neben sich, wo noch etwas Platz war, und sah ihn wieder an. Kaum sehbar für andere tätchelte sie kurz die freie Stelle neben sich und zeigte ihm, dass er ruhig zu ihr kommen könnte. Das ließ sich Mheetu nicht zweimal anbieten. Ungeübt kletterte er von Stein zu Stein zu ihr. Etwas Bammel hatte er schon, einen weiteren Ritt zuvollziehen, doch er kam ohne weitere Zwischenfälle bei ihr an.
 

"Hi,..", sagte er und setzte sich zu ihr.

"Hi, ich bin Leyla.", sagte sie freundlich.

"Ich weiß,... äh,... ich meine,... ich bin Mheetu. Ich komme aus dem geweihten Land. Und bin auf der Durchreise.", sagte er und er hoffte, dass sie seinen Patzer nicht mitbekommen hatte.
 

Sie merkte, seine Nervosität und ging deshalb nicht weiter darauf ein.

"Du bist auf der Durchreise? Also ein Landstreicher?", wollte sie wissen.

"Ja,... äh,... nein,... vielleicht,...!", antwortete er, und fragte sich zum ersten mal selbst, was er ist,... Er dachte kurz nach.

"Ich weiß nicht, was ich bin,... Ich suche nach dem, was ich sein möchte,...", sagte er.

"Du suchst danach? Hast du es schon gefunden?"

"Nein, ich bin erst heute Morgen aufgebrochen."

"Und was möchstest du sein? Was ist dein Ziel dieser Reise?"

"Mein Ziel,... hmmm, es ist etwas seltsam, aber es ist nun mal so,... ich habe seit geraumer Zeit diese Träume, wenn ich schlafe. Und diese Träume treiben mich an. Ich hatte aufeinmal den Drang, mein vertrautes Zuhause zuverlassen. Mein Inneres wollte hinaus in die weite Welt."

"Die weite Welt, das hört sich phantastisch an. Ich wollte das auch schon immer, frei sein, tun und lassen, was man will, fremde Orte entdecken und Abenteuer bestehen."

"Ja, genau, so geht es mir auch. Und warum gehts du dann nicht hinaus in die weite Welt?"

",.... ich kann nicht,...", sagte sie und man merkte, diese antwort fiel ihr schwer. Besorgt sah Mheetu sie an. Ihm fielen die Worte von Wakozi wieder ein,... -Sie ist eine sehr einfühlsame und verletzliche Löwin.-

Er könnte sich ohrfeigen, wie konnte er nur so taktlos sein. Es herrschte stille.

",... tut mir leid,...", sagte er betroffen. "Ich wollte das nicht,...", fügte er zerknierscht noch hinzu.

"Schon gut,... kannst du ja nichts für,... Ich muss diesen Weg gehen, und du deinen... so ist das nun mal", sagte sie niedergeschlagen und drehte ihren Kopf weg. Auch Mheetu sah zu Boden.

Ihm brannten die Fragen auf der Seele. Wäre es jetzt falsch, wissen zu wollen, was ihr Weg ist? Er holte Luft und wollte sie fragen, verwarf es aber wieder. Ja, es war jetzt falsch. Er seufzte. Er schloss die Augen.

"Ich kann es nicht sagen,.... ich habe es ihm versprochen, dass keiner etwas davon erfährt,...", hörte er ihre Stimme, aber sie hatte nichts gesagt. Ihr Herz sprach von ganz allein, Mheetu konnte es hören.

"Ich bin hier im Schutz eines Rudels, selbst wenn ich wollte, oder er es wollte, ich könnte nicht weg. Hier bin ich sicher. Hier kann mir nichts geschehen!" Mheetu hörte ihrem Kummer einfach nur zu. Still saß er neben ihr und lauschte ihrem Herzen.

"Wäre er überhaupt bereit, uns in Schutz zu nehmen, wenn ich mit ginge?"

"Was meinst du mit uns?", fragte er grade so herraus. Upps, jetzt weiß sie, dass ich sie belauscht habe.

"Was?", sie führ herrum und sah in prüfend an.

"Was hast du grade gesagt? Hab ich eben etwa laut gedacht? Hab ich das alles eben laut gesagt??", panisch sah sie ihn an. Mheetu wusste nicht ob er nicken sollte. Und nicke vorsichtig.

"Oh, nein!", sie verkrub ihren Kopf unter ihren Pfoten.

"Sag es bitte keinem, hörst du!", panisch sah sie ihn an. "Es darf keiner etwas davon wissen!"

"Okay,...", sagte er auch wenn er aus dem, was er wusste, nicht schlau wurde. Sie sah ihn an und erkannte, dass von dem Neuling keine Gefahr ausging.

"Puh,...", sie seufzte. Es war kurz still. "Aber mir geht es jetzt besser! Jetzt, wo ich endlich etwas gesagt habe! Endlich muss ich mich nicht mehr verstellen, und es wäre eh nur eine Frage der Zeit gewesen, bis der erste etwas von meinem Umstand mitbekommen hätte."

"Dein Umstand?", fragte Mheetu. "Oh, achso, .... du bist...?", bemerkte Mheetu endlich um was es die ganze Zeit ging, doch bevor er es Aussprechen konnte hielt sie ihm den Mund zu.

"Schhhhhhhh! Sag nichts mehr, bitte!", zischte sie.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück