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Des Königs Schatzmeister

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Titel: Des Königs Schatzmeister
Kapitel: 3
Hauptcharaktere: Bilbo, Thorin, Fíli, Kíli
Altersempfehlung: ab 12 (Slash)
Genre: Freundschaft, Romanze
Beziehung: Bagginshield (Bilbo x Thorin)
Hinweis: AU - Alternatives Universum Komplett anzeigen

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Kapitel Eins erzählt, was vor der Feier geschah.

Erebor glich einem Ameisenbau. Überall herrschte geschäftiges Treiben, denn es gab viel zu tun. In einer Woche schon sollte das Fest anlässlich der einjährigen Herrschaft des Königs gefeiert werden.

Ja, der Einsame Berg gehörte wieder den Zwergen und jeder wusste, dass ein Hobbit einen Großteil dazu beigetragen hatte.

So wunderte es niemanden, dass Bilbo Beutlin nicht nur ein gern gesehener Gast war, sondern Erebor nun auch sein Zuhause nannte. Das Auenland würde ihm viel zu eintönig und fade erscheinen. Im Einsamen Berg hingegen gab es immer etwas zu tun. Und auch wenn es niemand offen zugab, war der Halbling hier und da sogar ein wenig gefürchtet. Thorin hatte schnell erkannt, dass niemand anderes als Bilbo der königliche Schatzmeister sein konnte. Er hatte selbst kein Interesse am Gold und konnte somit alles, was mit den Schätzen der Zwerge zu tun hatte, sehr sachlich und vernünftig betrachten.

Er erledigte seine Arbeit stets gewissenhaft und war glücklich, nützlich sein zu können. Nach allem, was zwischen ihm und Thorin passiert war, wusste es der Hobbit sehr zu schätzen, dass der König ihm solch eine wichtige Aufgabe übertragen und wieder Vertrauen in ihn hatte.

Besonders jetzt, wo das Fest vor der Tür stand, zeigte sich, welch große Bereicherung er wirklich war.

Jegliche Ausgaben und Lieferungen an Erebor wurden von Bilbo genau überprüft und meinte er, eine Verschwendung zu entdecken, sprach er die Verantwortlichen sofort darauf an und wies sie darauf hin, dass das Gold zwar nicht rar, jedoch auch nicht unerschöpflich war. Nur weil man wohlhabend war, musste man nicht mit seinem Reichtum um sich werfen. Zumindest dann nicht, wenn es nicht nur das eigene, sondern das Geld eines ganzen Königreichs war.

Doch nicht nur seine gewohnte Arbeit verrichtete der Halbling. Ein Fest zu organisieren und umzusetzen, war eine Herausforderung, der er sich gerne stellte. Er kümmerte sich auch um Einladungen und - für einen Hobbit nicht ungewöhnlich - das Essen. Er probierte die kulinarischen Vorschläge der Köche, um zu prüfen, ob sie für das Fest geeignet waren. Bilbo hatte während seiner Zeit im Erebor die Messlatte sehr hoch gesetzt. Wenn es um Thorin und seine Familie und Freunde ging, war manchmal selbst das Beste nicht mehr gut genug.

Der König war froh, sich nicht mit derlei trivialen Themen beschäftigen zu müssen und wusste die Hilfe des Halblings sehr zu schätzen. Er hatte befürchtet, Bilbo würden die sanften Hügel und grünen Wiesen des Auenlands fehlen, doch an Heimweh war nicht zu denken. »Ich habe hier alles, was ich brauche«, sagte er immer, wenn ihn jemand fragte, ob er jemals in seine Heimat zurückkehren wollte. Ja, das entsprach der Wahrheit. Es fehlte ihm an nichts. Sollten sich die anderen Hobbits doch das Maul über ihn zerreißen! Bilbo hatte Gandalf darum gebeten, ein Auge auf Beutelsend zu haben, denn seine geliebten Verwandten, die Sackheim-Beutlins hatte er nicht vergessen. Der Zauberer fand gewiss jemanden, der das traute Heim des Halblings in Ehren hielt. Eines Tages kehrte er vielleicht zurück. Nur um ihn noch einmal zu sehen. Den Ort, an dem alles begonnen hatte.
 

Das Arbeitszimmer des Halblings entsprach gänzlich seinem Geschmack. Es war ein heimeliger Raum, den man im ersten Moment tatsächlich für ein Zimmer einer Hobbithöhle halten konnte. Jedoch sah man auch sofort, dass hier ein bescheidener Mann lebte. Mit Prunk und Gold hatte er eben wenig am Hut. Gemütlich sollte es sein, das war ihm wichtig.

Sein Sekretär war übersät mit zahlreichen Dokumenten, Lieferscheinen, Gäste- und Speiselisten. Ein Außenstehender könnte meinen, Bilbo hätte den Überblick verloren, doch er wusste genau, was er tat.

Er war so in seine Arbeit vertieft, dass er das Klopfen erst dann wahrnahm, als es beinahe so klang, als würde man versuchen, mit einer Axt die Tür einzuschlagen.

»H-herein«, rief der Halbling und zuckte leicht zusammen. Wer war denn da so ungeduldig?

Er lächelte leicht, als sich die Tür öffnete und zwei junge Zwerge ins Zimmer traten.

»Guten Abend, ihr beiden«, begann Bilbo. »Was kann ich für euch tun?«

»Thorin hat nach dir gefragt«, antwortete Fíli und besah die Papierstapel, die sich auf dem Schreibtisch befanden. Wie kam Bilbo damit zurecht, ohne durchzudrehen?

Der Halbling runzelte die Stirn. »Warum? Ist irgendetwas nicht in Ordnung?«, fragte er und schlug Kílis Hand weg, der gerade versucht hatte, sich einige der Speiselisten zu schnappen.

Der Zwerg schüttelte grinsend den Kopf. »Das Abendessen ist fertig und du bist nicht aufgekreuzt. Deswegen hat sich Thorin Sorgen gemacht. Wann lassen Hobbits denn freiwillig eine Mahlzeit aus?«

Der Schatzmeister lachte leise und erhob sich. »Du hast recht. Das tun sie niemals.«

Während alle drei zur Tür gingen, fragte Fíli: »Kommst du zurecht? Es sieht so aus, als hättest du eine Menge Arbeit, seit die Vorbereitungen für die Feier angefangen haben.«

Bilbo zuckte mit den Schultern. »Es sind noch keine Katastrophen passiert. Ich habe alles unter Kontrolle.«

»Wenn du irgendwie Hilfe brauchst-«

»-werde ich gewiss nicht euch damit belästigen. Achtet lieber darauf, dass Thorin sich nicht überarbeitet. Er hat eine viel größere Bürde zu tragen, als ich. Unterstützt euren Onkel. Ich komme schon zurecht.«

Die Brüder warfen sich kurz einen Blick zu.

Der Hobbit legte den Kopf schief. »Was ist?«

»Ist wirklich alles in Ordnung?«, fragte Kíli. »Ich meine, sieh dir doch mal diesen ganzen Papierkram an!«

»Es ist wirklich alles in Ordnung, ihr beiden. Ich mache das gern.«

Fíli hob eine Augenbraue. »Ernsthaft? Dir macht diese Arbeit... Spaß?«

Natürlich verstanden Wirbelwinde wie die beiden nicht, dass Bilbo aus einem anderen Holz geschnitzt war, als sie und somit auch andere Interessen hatte. Er kümmerte sich lieber um den ‘Papierkram’, als sich mit Orks, Trollen und Drachen anlegen zu müssen. Es reichte ihm schon aus, wenn er sich mit Zwergen herumärgern musste, die sorglos mit dem Gold umgingen oder sich nicht an Anweisungen hielten, die nötig waren, um Chaos zu vermeiden.

Er lächelte leicht. »Ja, es macht mir Spaß und ich bin froh, dass ich mich hier nützlich machen kann. Nach dem Vorfall mit dem Arkenstein hätte ich nicht gedacht, dass mir Thorin jemals wieder vertrauen könnte.«

Sein Blick trübte sich. »Nach allem, was er zu mir gesagt hat... Ich bin so glücklich darüber, dass er mich nie wieder so ansehen wird, wie er es damals getan hat.«

Kíli klopfte Bilbo aufmunternd auf die Schulter. »Das ist doch längst Vergangenheit und Thorin tut es immer noch leid, was er damals getan hat.«

Der Hobbit nickte lächelnd. »Ja, ich weiß. Und er hat immer noch nicht damit aufgehört, mir Geschenke zu geben, dabei ist das Unfug. Ein einfaches ‘Entschuldigung’ hätte es auch getan.«

Fíli stieß seinen Bruder mit dem Ellenbogen grinsend in die Seite, der kurz nickte und sich das Lachen verkneifen musste.

»Er lässt dir immer noch Geschenke zukommen? Denkst du wirklich, dass das noch wegen dieser Arkenstein-Sache ist?«

Bilbo zuckte mit den Schultern. »Weswegen sollte er mir sonst Geschenke geben? Ich habe doch nichts Besonderes getan. Seit die Vorbereitungen für die Feier begonnen haben, ist es sogar noch schlimmer geworden. Seitdem finde ich ständig neue Päckchen in meinem Arbeitszimmer. Wisst ihr vielleicht etwas darüber?«

Unschuldig schüttelten die beiden Jungzwerge die Köpfe. »Nein, keine Ahnung«, sagten sie gleichzeitig.

Der Halbling war sich nicht sicher, ob er das glauben konnte, aber er hatte momentan wirklich Wichtigeres zu tun, als sie über Thorins Großzügigkeit Gedanken zu machen.

Da er von den Brüdern keine aufschlussreiche Antwort erhalten konnte, seufzte Bilbo leise und verließ sein Arbeitszimmer.

Die kleine Gruppe machte sich auf den Weg zum Speisesaal, doch vor ihrem Ziel blieb der Hobbit stehen. »Ich komme gleich nach. Ich will nur sehen, ob der neue Speiseplan fertig ist.«

Die Zwerge nickten schmunzelnd. Ihr Freund konnte scheinbar nicht einmal richtig Pause machen. Die Vorbereitungen für die Feier nahmen ihn voll und ganz ein.

Nachdem Bilbo in der Küche angekommen war, bat er um eine überarbeitete Version des Speiseplans, die allerdings noch nicht ganz fertig war. Hier und da gab es noch einiges zu klären und Bilbo wurde darum gebeten, eine Suppe zu probieren, die in einer Woche eigentlich auch auf den Tisch kommen sollte.

Während sich der Halbling einen Löffel suchte, nahm er einige Gesprächsfetzen auf, die er lieber überhört hätte.

»Ist das wahr?«, fragte einer der Köche und lachte.

»Ja, ich habe es heute Mittag gehört. Angeblich will der König bei der Feier seine Verlobung bekanntgeben.«

Die beiden Zwerge zuckten zusammen, als der Halbling zu husten begann, der sich vor Schreck an der Suppe verschluckt hatte.

Thorin wollte seine Verlobung bekanntgeben?

Fieberhaft überlegte er, ob er jemals eine Frau in der Nähe des Königs gesehen hatte. Er war sehr beschäftigt und bekam deshalb natürlich nicht alles mit, aber warum hatte ihm niemand davon erzählt?

Seine Gedanken rasten und er bemerkte nicht einmal, dass ihm einer der Köche den Speiseplan in die Hand drückte.

Völlig aufgewühlt ging er nun zu seinen Freunden und versuchte, das eben Gehörte als blödsinniges Gerücht abzutun.

Er wollte Thorin nicht direkt danach fragen. Im Grunde ging es ihn ja auch gar nichts an. Bei der Feier würde er schon erfahren, ob es nur ein Gerücht war, oder nicht. Bei dem Gedanken daran merkte Bilbo, wie sich sein Magen verkrampfte.

Nein, Bilbo. Alles in Ordnung. Das hatten wir doch geklärt. Er ist ein guter Freund und du freust dich für ihn, wenn er eine Frau findet, die er liebt. Du wirst dich wirklich darüber freuen.

Wie ein Gebet versuchte er sich diese Worte einzureden, immer und immer wieder. Aber es gelang ihm nicht, egal, wie sehr er es versuchte.

»Alles in Ordnung, Halbling?«

Die Stimme des Königs riss den Hobbit aus seinen Gedanken. In den letzten Minuten hatte er nur lustlos in seinem Essen herumgestochert und das war auch Thorin nicht entgangen.

»J-ja, alles bestens«, erwiderte Bilbo und lächelte leicht, doch der Zwerg war davon nicht überzeugt.

»Wenn es ein Problem gibt, dann-«

»Es gibt keins«, sagte der Halbling sofort. »Ich habe nur über die Feier nachgedacht. Es wird sicherlich sehr schön.«

Der König nickte leicht. »Es wird eine große Überraschung geben.«

Bilbos Lächeln wirkte immer gequälter. »... Ich freue mich darauf.«

Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er zuletzt eine so gewaltige Lüge erzählt hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2014-03-18T20:07:09+00:00 18.03.2014 21:07
Bilbo als Schatzmeister!

und überhaupt, er schmeißt quasi den Laden dort XDDD genial
aber war auch nicht anders zu erwarten

hä? Verlobung? Thorin? lol
was ist da los!
armer Bilbo

zwei Kapitel kommen noch, also wird sich wohl schnell alles klären?

freu mich schon


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