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Die dreizehnte Rose

-- ein fiktives Familiendrama --
von

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Hier und Jetzt

Es ist Abend geworden und ich öffne das Fenster meines Zimmers, lehne mich hinaus, sauge die würzige Meeresluft tief in meine Lungen und versuche mich zu beruhigen. Doch mein Herz rast. So nah wie heute war uns Mutter noch nie. Wenn, dann hielt sie sich immer im Hintergrund – erschien in der Ecke zwischen Wand und Küchentür.
 

Dielen knacken. Jemand nähert, bemüht, keinen unnötigen Lärm zu verursachen. Ich beginne zu schwitzen. Der Mond ergießt sein fahles Licht in den Raum. Ich spüre plötzlich eine Berührung an der Schulter.
 

„Mama?“
 

„Sie ist tot“, dringt es an mein Ohr. „Sie kommt nicht wieder!“
 

Ich wende mich um, blicke in die beinahe silbern leuchtenden Augen meines Vaters und kämpfe mit den Tränen, als er mich zu meinem Bett zieht. Aus dem Augenwinkel sehe ich den leeren Rollstuhl in der Mitte meines Zimmers stehen. Er ist vom Mond hell erleuchtet und wirkt wie ein Thron.
 

„Mama“, flüstere ich. „Mama, ich hab dich lieb.“



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