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Momentum

Für immer Mein
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallihallo!

Puh, noch ein weiteres Kapitel in den Ferien fertiggestellt. :) Freut euch auf weiteres Katz und Maus Spiel und die Aufklärung für Setos sonderbares Verhalten ;)

Ich wünsche, viel Spaß beim Lesen!
LG Zyra Komplett anzeigen

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Happy Birthday?!

Hallihallo!
 

Puh, noch ein weiteres Kapitel in den Ferien fertiggestellt. :) Freut euch auf weiteres Katz und Maus Spiel und die Aufklärung für Setos sonderbares Verhalten ;)
 

Ich wünsche, viel Spaß beim Lesen!

LG Zyra
 

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Das arrogante Grinsen ließ Jians Selbstbeherrschung bröckeln. Was bildete der Kerl sich eigentlich ein? Dass er sich alles erlauben konnte, nur weil sie eine Beziehung führten?
 

„Ich hoffe, du erwartest nicht, dass ich dich damit durchkommen lasse“, teilte er ihm frostig mit. „Übergibt mir die gesammelten Daten und danach…“
 

„Es gibt keine Daten“, unterbrach Seto ihn ruhig und blickte ihm direkt in die Augen. Er zuckte auch nicht mit der Wimper, als Jian sich bedrohlich links und rechts von ihm auf dem Tisch abstützte und ihm kaum Bewegungsspielraum ließ.
 

„Keine Spielchen, Seto!“, warnte Jian. Nur wenige Zentimeter trennten ihre Gesichter. „Es ist mir Ernst. Das geht zu weit!“
 

„Mir auch“, erwiderte Seto. Das spöttische Lächeln kehrte zurück. „Hältst du mich wirklich für so beschränkt, Mitschnitte über deine Geschäfte zu machen? Generell, dein Geschäftsleben zu belauschen?“ Es genügte eine leichte Bewegung seines Kopfes und seine Lippen lagen warm auf Jians. „Privates ist sowieso viel interessanter“, flüsterte er ihm entgegen. „Es war sehr anregend, deinem Stöhnen zu lauschen. Warum flüsterst du eigentlich nie meinen Namen, wenn du mich…“
 

Seto brach ab, als Jian ihn mit einem Ruck rücklings auf den Küchentisch presste. Die Reaktion erfolgte rein instinktiv. Er konnte nicht anders, als sich über ihn zu beugen und an seinem Hals zu knabbern. Unter seinen Lippen spürte er Setos erhöhten Puls.
 

„Keine Spielchen!“, wiederholte Jian, während Seto aufstöhnte.
 

„Ich schwör’s dir“, versicherte Seto. Er lag ruhig unter ihm und unternahm keine Anstalten, ihn weiter zu verführen. „Sobald es um Geschäftliches ging, habe ich die Live-Übertragung abgebrochen.“
 

Die blauen Augen waren lediglich etwas verschleiert, aber eine Lüge konnte Jian nicht in ihnen entdecken. „In Ordnung“, bestätigte Jian, „aber erwarte keine Gnade, wenn ich Gegenteiliges herausfinden sollte.“
 

Seto brummte in den Kuss, den Jian ihm aufdrückte. Innerhalb weniger Sekunden schlangen sich die langen Beine um seine Hüfte und die Arme um seinen Nacken. So weit hab ich dich also schon, dachte Jian zufrieden. Als seine Hände über Setos Seiten strichen, bog der sich ihm verlangend entgegen.
 

„Können wir ins Bett umziehen.“ Jian liebte die Fähigkeit seines Freundes, Fragen wie Tatsachen zu betonen. Das war beinahe gebieterisch. „Tische sind auf Dauer so …“
 

Die Türklingel unterbrach ihn. „Sieht so aus, als gäbe es erst einmal unser verspätetes Abendessen“, sagte Jian und küsste ihn nochmals. Er zog Seto mit sich, als er sich aufrichtete.
 

An der Tür erwartete ihn ein Mann vom Sicherheitsdienst. In der einen Hand hielt er die Tüten mit ihrem Abendessen, in der anderen seine Pistole.
 

„Guten Abend, Wu xiānsheng!“, begrüßte er ihn. Die Augen verfolgte jede seiner Regungen. „Ist alles in Ordnung?“
 

„Sicher“, erwiderte Jian. Wirklich überrascht war er über den Besuch nicht. Seto hat mit seiner Aktion das Sicherheitsprotokoll verletzt. „Wollen Sie mit meinem Gast sprechen, Míng?“
 

„Ich bitte darum.“
 

Jian bat ihn hinein und führte ihn in die Küche, wo Seto noch immer am Tisch lehnte. Für einen Moment wirkte er alarmiert, als er den Mann mit der vorgehaltenen Pistole entdeckte. Sobald er einen Blick mit Jian gewechselt hatte, entspannte er sich wieder.
 

„Ich nehme an, ich habe mit meinem Besuch, die Sicherheitsrichtlinien verletzt“, mutmaßte er. „Ich kann mich ausweisen.“
 

„Das wäre ein Anfang“, sagte Míng. Wie zuvor bei Jian verfolgte er nun Setos Bewegungen mit Argusaugen. „Seien Sie bitte so gut, Wu xiānsheng, und holen Sie die Papiere.“
 

„In der linken Innentasche meines Jacketts“, sagte Seto nur.
 

Jian zögerte kurz. Er wollte Seto ungern mit einem bewaffneten Mann alleine lasse, selbst wenn dieser der Sicherheitschef seiner Etage war. „Wenn Sie ihm nur ein Haar krümmen, Míng, werde ich sie notfalls bis ans Ende der Welt verfolgen!“
 

Der Beamte lächelte schmal. „Solange er sich ruhig verhält und meine Fragen beantwortet, müssen wir uns beide keine Sorgen machen.“
 

Jian nickte und ging widerwillig hinüber ins Schlafzimmer. Dort entdeckte er auf seinem Bett drei in Geschenkpapier eingepackte Päckchen. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Anscheinend hatte Seto Wortgehalten. Doch im Augenblick gab es dringenderes zu erledigen. Ohne den Identitätsnachweis würde Míng nicht wieder gehen. Während er den Kleiderschrank öffnete, hörte er diesen fragen: „Was führt Sie her?“
 

„Wu hat mich spontan zu seinem Geburtstag eingeladen“, erklärte Seto ruhig und selbstsicher. „Ich war in der Stadt und wollte ihn überraschen. Ich denke, das ist mir mit durchaus gelungen.“
 

Jian erkannte allein am Klang seiner Stimme, dass er zufrieden – und wohl etwas arrogant – lächelte. Typisch Seto, dachte er und machte auf dem Absatz kehrt, sobald er den Reisepass gefunden hatte.
 

„Wie sind sie an den Sicherheitscode für den Fahrstuhl gelangt?“, wollte Míng wissen und beobachtete ihn abschätzig.
 

„Durch Zufall habe ich mitbekommen, wie Wu ihn seinem PA und seinem Sicherheitschef gab.“ Seto ließ sich immer noch nicht anmerken, inwieweit ihn die gezogene Waffe beunruhigte. „Aufgrund des internen Durchwahlsystems konnte ich Stockwerk und Appartementnummer aus der Telefonnummer ableiten.“
 

„Ist das korrekt, Wu xiānsheng?“
 

Jian nickte, obwohl ihm klar war, dass es sich dabei um Informationen handelte, an die der andere durch das Abhören gekommen war. Wobei die Aussage an sich, letztendlich wahrscheinlich sogar korrekt war. Das war jedoch eine private Angelegenheit.
 

Um eine Hand freizuhaben, übergab Míng die Essenstüte an Jian und nahm im Gegenzug den Pass entgegen. Es dauerte nicht lange, bis er nickte, seine Pistole wegsteckte und Seto seine Papiere zurückgab. „In Ordnung. Halten Sie sich das nächste Mal an die Sicherheitsprotokolle, Kaiba xiānsheng“, mahnte er. Jian lächelte er höflich an. „Das Essen geht aufs Haus. Alles Gute zum Geburtstag! Ich wünsche noch einen angenehmen Abend!“
 

Nachdem Jian Míng zur Tür gebracht und ihn verabschiedet hatte, bot er Seto an:„Im Wohnzimmer ist es bequemer. Wollen wir uns zum Essen dorthin setzen?“
 

Wissend lächelnd verschwand sein Freund aus der Küche. Anscheinend hatte er seine Hintergedanken mühelos durchschaut. Was soll’s, dachte Jian gutgelaunt und machte sich daran, ihr Essen aus den Pappschachteln in Porzellanschüssel umzufüllen. Schließlich griff er noch zwei Paar Essstäbchen und folgte Seto ins Wohnzimmer. Er fand ihn gemütlich im Sofa lehnend vor. Auf seinem Schoß hatte sich der Kater zusammengerollt, wie Jian verärgert feststellte. Allerdings schien er zu schlafen, würde ihn also hoffentlich nicht allzu sehr nerven.
 

„Danke“, sagte Seto, als Jian ihm eine Schüssel reichte. Seine Hand schnellte vor, packte Jian in seinem Hemdkragen und zog ihn zu sich hinunter. „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“, flüsterte er, bevor er ihn küsste. Die Finger strichen federleicht über Jians Brust.
 

„Danke!“ Jian stahl sich einen weiteren Kuss, bevor er über Eck zu Seto im Sofa Platz nahm. Erst jetzt bemerkte er die Geschenke zwischen ihnen. „Drei, wie angekündigt“, sagte Jian lächelnd. Er stellte seine Schüssel auf dem Couchtisch ab, denn er war tatsächlich etwas neugierig, wie gut es seinem Freund gelungen war, ihn zu lesen.
 

„Nun ja, eins ist von Mokuba“, erklärte Seto verschlagen grinsend. „Mein drittes ließ sich nicht einpacken.“
 

„So?“, bemerkte Jian nur und erwiderte das Grinsen. Er hatte jeweils eine grobe Ahnung, was ihn erwartete. Während der kleine Kaiba ihn sicher auf den Arm nehmen wollte, hatte der ältere bestimmt etwas Verführerisches im Sinn.
 

Das erste Geschenk, das erfühlte er sofort, war ein Buch. Es handelte sich um die Hardcoverausgabe eines Reihentitels, die ihm als einzige noch fehlte. „Woher hast du das gewusst?“, fragte er ungläubig. „Und wie bist du daran gekommen? Ich versuche das bereits seit Jahren.“
 

„Du hast die Reihe gelesen, als wir uns kennenlernten. Mir ist aufgefallen, dass einzig der erste Teil ein Taschenbuch war und dachte mir, dass dich dieser ästhetische Fauxpas im Bücherregal bestimmt ein Dorn im Auge ist.“ Jian ignorierte die Spitze. Als einziges Taschenbuch im Hardcoverregal riss es tatsächlich ein übles Loch in die Ansicht. „Ich hab es mir auf einer meiner ersten Chinareisen gekauft, um abends auf unterhaltsame Art noch etwas Chinesisch zu üben.“
 

„Wenn du die weiteren Bände lesen willst, bedien dich ruhig aus meinem Bücherregal“, bot Jian an.
 

„Vielleicht komme ich darauf zurück.“ Das Grinsen hielt sich hartnäckig in Setos Gesicht. „Ich bringe auch nicht deine penible Ordnung durcheinander“, setzte er feixend nach.
 

„Davon gehe ich aus“, brummte Jian halbherzig, nur um Kontra gegeben zu haben. Er traute seinem Freund durchaus zu, ein ausgeliehenes Buch selbst nach Monaten an die richtige Stelle zurückzustellen. Einzig zu einem Zeitpunkt, wo er sich gerade über Jian geärgert hatte, würde es am falschen Platz landen.
 

Das zweite Geschenk befand sich in einem edlen Briefumschlag. Jian hoffte nur, dass es nicht Karten für die Oper war, die er in der Pause verlassen hatte, weil die Inszenierung grauenhaft modern gewesen war. Er meinte, Seto gegenüber einmal Interesse bekundet zu haben. Positiv überrascht stellte er fest, dass es ein selbstgestalteter Reisegutschein für zwei Personen zu einem Ziel seiner Wahl war.
 

Jian lächelte und wusste nicht, was er sagen sollte. Es freute ihn unbeschreiblich, dass Seto mit ihm in den Urlaub fahren wollte. „Den hat dein Bruder aufgesetzt, richtig?“, fragte er schließlich, obwohl es an der Formulierung deutlich ersichtlich war. Er war mit einem gedruckten Dein Seto unterschrieben und hinter zwei Personen war in Klammern mit Smiley gesetzt Vorzugsweise mit mir.
 

„Unübersehbar, ja“, grummelte Seto. Anscheinend hatte sich sein kleiner Bruder in voller Linie durchgesetzt. „Ich hätte es dir mündlich angeboten.“
 

„Ich danke dir“, sagte Jian aufrichtig, als er die vage Formulierung bemerkte. „Passt dir Mitte Juli? Da habe ich einige freie Tage eingeplant.“
 

Eigentlich fuhr er zu der Zeit immer zu seiner Familie aufs Land, aber das ließe er für Urlaub mit Seto dankend ausfallend. Ohne dass er es verhindern konnte, legte sich ein zufriedenes Lächeln um seine Lippen. Er würde sich etwas aussuchen, wo er seinen Freund möglichst viel für sich allein hatte.
 

„Ich denke, das lässt sich einrichten. Näheres kann ich dir nach einem Blick in meinen Terminkalender sagen.“ Entgegen Jians Vermutung zog Seto nicht direkt sein Handy aus der Tasche, um es zu überprüfen. Auf den auffordernden Blick meinte er leichthin: „Es ist in meinem Koffer und ich hab den Akku entfernt, damit du mich nicht orten kannst.“
 

„Das erklärt das“, murmelte Jian und erinnerte sich an Setos Worte. Er hatte immer noch keine Begründung für dessen Verspätung gefunden. „Warum hast du überlegt, nicht direkt herzukommen?“
 

Wie beim ersten Versuch blieb die Frage unbeantwortet, denn Seto schob sich demonstrativ eine Stäbchenladung gebratene Nudeln in den Mund. Jian nahm sich vor, darüber jetzt besser nicht nachzudenken. Er wusste genau, wohin ihn das führen würde. Seto hatte gesagt, er würde es merken, also konnte er ebenso gut abwarten.
 

In dieser Absicht griff er nach dem letzten Päckchen, Mokubas. Es entpuppte sich als Angebotskatalog eines Pauschalreisenveranstalters. Während Seto die Augen verdrehte, winkte Jian ab. Die Freude, sich zu ärgern, machte er dem kleinen Kaiba gewiss nicht. „Du kannst ihm ausrichten, ich hätte seine Meinung, ein Urlaub mit mir sei nicht mehr wert, zur Kenntnis genommen und den Katalog für die Suche nach Anregungen genutzt.“
 

Vielleicht ist er dafür tatsächlich zu gebrauchen. Für einen Moment dachte er, sein Freund wollte darauf etwas erwidern, doch der aß weiterhin schweigend seine Nudeln. Jian folgte seinem Beispiel und war froh über die Mahlzeit. Nach der langen Arbeit konnte er sie gut gebrauchen.
 

„Das war gut“, sagte Seto, als er aufgegessen hatte. Vorsichtig hob er den Kater von seinem Schoß – zu Jians Grauen sah es einen Moment lang tatsächlich so aus, als wagte er es aufzuwachen – und stellte die leere Schüssel auf den Couchtisch. Ordentlich folgten die Essstäbchen. „Wie nicht anders erwartet.“
 

Seto lehnte sich wieder im Sofa zurück, doch kaum hatte Jian seinen Rest Nudeln in den Mund geschoben, wand er ihm bereits Schüssel und Stäbchen aus der Hand und stellte sie auf dem Tisch ab – dieses Mal jedoch weniger ordentlich. Jian bekam nicht die Chance zu protestieren, viel mehr vergaß er sogar zu kauen, als Seto sich plötzlich auf seinem Schoß niederließ, die Arme um seinen Nacken schlang und ihm verheißungsvoll ins Ohr flüsterte: „Irgendwelche Vorschläge zur weiteren Abendgestaltung?“
 

Das ist neu, stellte er fest, während er die halbgekauten Nudeln herunterwürgte, und kommt unerwartet. Genau genommen hätte sich Jian weniger gewundert, plötzlich ein winkendes Schwein an seinen Fenstern vorbeifliegen zu sehen.
 

Jian räusperte sich, um Zeit zu gewinnen. Aufgrund der Nudeln, die noch in seinem Hals zu hängen schienen, war es nicht einmal richtig vorgeschoben. Sich möglichst seinen Unglauben nicht anmerken lassend, starrte er in Setos schelmische Unschuldsmiene.
 

Was zum Teufel war mit seinem Freund los? Normalerweise bedurfte es einer nicht unerheblichen Kraftanstrengung bis hin zur Gewalt, um Seto auf seinen Schoß zu bekommen. Dem schien die Position zu devot, als dass er sie freiwillig eingenommen hätte. Woher kam also der plötzliche Sinneswandel? Überhaupt, seit wann fragte Seto, nach dem, was Jian machen – besonders in dieser Angelegenheit machen – wollte?
 

Ist das etwa Geschenk Nummer drei?, kam ihm in den Sinn. Plötzlich war ihm auch die Nähe des anderen Körpers sehr bewusst, der sich regelrecht an ihn schmiegte. Er musste schnell herausfinden, was hier gespielt wurde, sonst machte er sich noch lächerlich.
 

„Ich bin sicher, du hast einen Vorschlag“, antwortete er und legte seine Arme fest um den Oberkörper seines Freundes.
 

„Tatsächlich?“ Die eisblauen Augen funkelten ihn spitzbübisch an.
 

Jian gab nur einen bestätigenden Laut von sich und vergrub eine Hand in den seidigen, braunen Haaren. Bestimmt drückte er Setos Kopf in Richtung seins Halses. Er erschauderte überrascht, als Seto seiner nonverbalen Aufforderungen nachkam und an der angebotenen Haut zu knabbern begann.
 

Neu, aber gut, konstatierte er. Es dauerte nicht lange bis Seto Lippen den Weg zu Jians fanden. Der folgende Kuss war gierig und Jian spürte deutlich, dass sein Freund ihn genauso vermisst hatte wie er ihn. Vielleicht lag es daran, dass er heute auf ihr Machtspielchen verzichtete und sich direkt geschlagen gab.
 

Der Gedanke war plötzlich vergessen, als Setos Finger unter sein Hemd schlüpften und im Kontrast zu ihrem Kuss geradezu sanft erst seine Seiten entlang und dann über Brust und Bauch strichen. Jian seufzte und schickte seine Hände auch auf Wanderschaft. Verlangend packte er seinen Freund fester im Nacken und versetzte die weichen Strähnen gänzlich in Unordnung. Die andere Hand nestelte an den Knöpfen von Setos Hemd und legte Stück für Stück verführerisch warme, glatte Haut frei.
 

Entgegen Jians Vermutung reagierte sein Freund nicht verlangend, seine Hände kamen auf Jians Bauch zur Ruhe und auch die Intensität des Kusses flaute ab, bis Seto sich schließlich zurückzog.
 

„Ich denke, ich gehe ins Bett“, murmelte er gegen Jians Lippen und wirkte tatsächlich müde. Er küsste ihn noch einmal kurz und erhob sich von seinem Schoß.
 

Perplex starrte Jian ihm hinterher. Das konnte doch nicht sein Ernst sein. Erst so verlockend sein und dann müde verschwinden. Ich glaub, es hackt! Seto hatte die Couch bereits umrundet, als das schalkhafte Funkeln in die blauen Augen trat. Einen Moment später landete bereits Setos Hemd in Jians Gesicht.
 

„Nackt!“, hörte er seinen Freund sagen – in einer Mischung aus Amüsement und Verlockung, die ihm einen angenehmen Schauer über den Rücken jagte. Als er wieder freie Sicht hatte, sah er noch wie Seto im angrenzenden Schlafzimmer verschwand und dessen Hose an den sündhaft langen Beinen hinab glitt.
 

Die Entscheidung, wie er sich über diesen Streich reagieren sollte, war schnell getroffen. Jian ließ das Hemd aufs Sofa fallen und schwang seine Beine über die Lehne des Ecksofas. Mit drei langen Schritten war beim Schlafzimmer angelangt. Gerade wollte er sich nach der Hose bücken, die in der Tür lag, als seine Augen an seinem Bett und den sich darauf rekelnden Seto hängen blieben. Sein Blick wurde aus den blauen Augen intensiv erwidert. Ein schmales Lächeln legte sich um Setos Mundwinkel, während er seinen Kopf sichtlich genüsslich an Jians Kopfkissen schmiegte.
 

Mit einem nachlässigen Tritt beförderte Jian die Hose komplett ins Rauminnere und schloss die Tür. Ohne die Augen von dem einladenden Bild zu lassen, knöpfte er flink sein Hemd auf und ließ es am Fußende des Bettes neben Setos Shorts fallen.
 

Als er aufs Bett rutschte, drehte Seto sich auf den Rücken und spreizte seine Beine leicht, sodass er zwischen ihnen Platz fand. Er stützte sich mit den Armen rechts und links von Setos Kopf ab und musterte mit erhobener Augenbraue, wie der lasziv eine Hand unter seinen Kopf schob und ihm ruhig entgegenblickte.
 

„Hast du endlich eingesehen, wo dein Platz ist?“, fragte er spöttelnd.
 

Seto lachte leise. „Ich bitte dich“, entgegnete er kühl. Vorwitzig streichelte die linke Hand, Jians Seite entlang, als er rauer hinzufügte: „Ich lass dich nur in dem Glauben, weil du heute Geburtstag hast.“
 

„So? Welch großzügige Geste.“ Sarkasmus klang in seiner Stimme mit, doch er erwiderte das neckende Grinsen.
 

„Nicht wahr?!“ Eins von Setos Beinen drückte sich an Jians Oberschenkel und verschränkte sich mit dem anderen Bein.
 

„Sieht so aus, als hätte sich Geschenk Nummer drei enthüllt“, bemerkte Jian doppeldeutig und genoss das Gefühl der streichelnden Finger, die dicht am Saum seiner Hose entlangfuhren.
 

„Zum Teil“, sagte Seto vage und sein Grinsen bekam eine hinterhältige Spur. Jian gab augenblicklich dem Drang nach, es ihm aus dem Gesicht zu küssen. Sein Freund seufzte wohlig und strich mit einem Finger federleicht Jians Wirbelsäule entlang.
 

„Das hättest du auch schon herausgefunden, wenn deine Lippen nicht ständig an meinen kleben würden.“
 

„Ach ja?“ Jian ließ es sich nicht nehmen, ihn noch einmal zu küssen. Er würde sich von dem anderen bestimmt nicht so leicht manipulieren lassen. Doch neugierig geworden wendete er schließlich vom Mund des anderen ab, küsste sich stattdessen langsam Kiefer und Hals hinab.
 

„Ja, dann hätte ich dir nämlich schon allerlei Verführerisches oder Ordinäres ins Ohr raunen können.“
 

Jians Kopf ruckte hoch. Seine Augen musterten kritisch das Gesicht des unter ihm liegenden. Zog er ihn auf? War das die nächste Finte?
 

Abermals lachte Seto leise auf. Seine Hand kam in Jians Nacken zum liegen und kraulte ihn sanft. „Dachte ich mir doch, dass dir das gefallen würde.“
 

Interessiert an der Reaktion des anderen, verlagerte Jian sein Gewicht auf den linken Arm, sodass er den rechten zur Verfügung hatte. Er fuhr fort, an Setos verführerische Haut zu knabbern, was diesem ein weiteres Stöhnen entlockte. Sobald Jian seine Hand über den dargebotenen Oberkörper wandern ließ, bog er sich ihm fordernd entgegen.
 

„Ich will mehr!“, flüsterte Seto.
 

Kannst du haben, dachte Jian vergnügt. Einen solchen Wunsch bekam er nicht alle Tage zu hören. Seto stöhnte prompt auf, als Jians Hand über seine Hüfte zu seinem Hintern fuhr. Dort verweilte sie kurz, wanderte dann das Bein entlang, das Jian umschlang, um ihn schließlich noch näher zu ziehen.
 

Ein genießerischer Laut kam über Setos Lippen. „Wie hab ich das vermisst.“ Er schlang beide Arme um Jians Nacken. „Dich vermisst. Hör nicht auf! Jian.“
 

Verdammt. Seto hatte Recht, die gemurmelten Worte erregten ihn. Mehr als er erwartetet hatte. Gierig küsste er seinen Freund und gab ihm, wonach er verlangte. Er verwöhnte ausgiebig den Oberkörper des anderen und begann die empfindlichen Burstwarzen zu necken.
 

Seto stöhnte in den Kuss, den Jian kurz darauf beendete. „Gut?“, hauchte er ihm zufrieden grinsend ins Ohr.
 

Ein langgezogenes „Jah.“ kam über seine Lippen gefolgt von einem „Hm.“, als Jian über dessen Ohrmuschel leckte. Die blauen Augen blickten etwas verschleiert zu ihm auf.
 

„Jian. Ich will dich. Du hast mich viel zu lange nicht mehr –“ Jian drückte ihm einen erneuten Kuss auf, bevor er den Satz beenden konnte. Die verheißungsvollen Worte mochten Musik in Jians Ohren sein, doch er wollte nicht, dass ihm dieses Geständnis zum Geburtstagsgeschenk gemacht wurde. Wenn wollte er sie in Ekstase hingehaucht bekommen, nachdem er Setos Selbstbeherrschung gebrochen hatte.
 

„Und wenn ich das gar nicht hören will?“, fragte er provozierend.
 

„Dann wirst du mich wohl ständig küssen müssen“, entgegnete sein Freund impertinent. Als Jian herausfordernd die Augenbrauen hob, fing er abermals an zu lachen. „Ich sah mich gezwungen, Pegasus unter den Tisch zu trinken.“
 

Jian stutzte und blickte Seto kritisch ins Gesicht. Nach der Arbeit der letzten Monate wusste er, dass der Industrial Illusions Boss Maximilian Pegasus Amerikaner und Weinliebhaber war, also alles andere als leicht unter den Tisch zu trinken.
 

„Bist du betrunken?“ Es war eine rhetorische Frage. Blitzschnell setzte sein Gehirn die Puzzlestücke aus all den Merkwürdigkeiten des Abends zusammen, darunter auch das Zusätkommen, der Weingeschmack und die Umarmung zur Begrüßung. Jian schallt sich einen Narren. Er war über den verfluchten Kater gestolpert, verdammt! Das hätte ihm doch auffallen müssen.
 

„Sternhagelvoll!“, bestätigte Seto und besaß die Frechheit, anzufangen zu kichern. Unweigerlich fragte sich Jian, wie der andere sich so gut unter Kontrolle gehalten hatte. „Sag bloß, das fällt dir erst jetzt auf?!“
 

„Muss ich mir Sorgen machen, dass du mir ins Schlafzimmer kotzt?“, spottete Jian, um nicht darauf eingehen zu müssen. Ganz von der Hand zu weisen, war der Gedanke jedoch nicht, denn bei dem was sie vorhatten, würde der Alkohol so richtig zu arbeiten beginnen.
 

„Ich bin sicher, du bist ganz liebevoll“, schnurrend sein Freund grinsend und begann an Jians Gürtel zu nesteln. Gönnerhaft fügte er hinzu: „Falls nicht, werd ich dich vorwarnen. Selbst du solltest bemerkt haben, dass Alkohol mein Mitteilungsbedürfnis exorbitant steigert.“
 

Der hatte vielleicht Nerven, das so gelassen zu sehen. Dennoch kam Jian nicht umher, abermals die Selbstkontrolle des anderen zu bewundern. Selbst besoffen war er noch schlagfertiger, als so manches Individuum nüchtern in den besten Momenten.
 

Jian kam nicht dazu, sich weitere Gedanken über den Dröhnungsgrad und dessen Konsequenzen zu machen. Neckend stupste Seto Jians Nase mit der eigenen an und begann spielerisch federleichte Küsse auf Jians Lippen zu hauchen. „Hab ich dich verstimmt?“, fragte er süffisant. Sein Finger kraulte versöhnlich Jians Bauch. „Sei nicht so mürrisch, wir wissen beide, dass es dir gefällt, wenn ich anzüg–“
 

Jian konnte sich nicht länger gegen die Liebkosungen wehren. Ehe ihm ein zufriedenes Seufzen entweichen konnte, wendete er Setos frechen Rat gegen ihn und verschloss seine Lippen mit einem herausfordernden Kuss.
 

„Nana, nicht so schnell“, tadelte Jian, während er Setos Hände einfing, die sich inzwischen an seiner Hose zu schaffen machten. „Wir spielen hier nach meinen Regeln!“
 

„Nur, wenn mir gerade danach ist“, informierte Seto grinsend.
 

Es war das Grinsen, das Jian inzwischen mit „Nicht nüchtern“ verknüpft hatte. „Wie du meinst“, gab Jian gleichgültig nach. Dann würde er eben dafür sorgen, dass Seto danach war. Wie schwer konnte das schon sein, wenn der betrunken war?
 

Er schob die eingefangenen Hände zu seinen Schultern hoch und verwickelte Seto in einen gierigen Kuss. Im Nu schlangen sich die Arme um seinen Hals, eine krallte sich in seinen Nacken, die andere vergrub sich allerdings in seinen Haaren und zerstörte seine Frisur. Mal wieder. Ebenso wenig konnte er verhindern, dass sich Setos lange Beine um ihn wickelten und ihn mit gezieltem Druck aus dem Gleichgewicht brachten.
 

Jian knurrte in den Kuss, als sie mehrfach herum rollten. Nun ja, zu gefügig wäre auch langweilig gewesen, dachte er, während er seinen Freund wieder in die Laken drückte.
 

„So Freund“, flüsterte Seto lasziv. „Dann zeig mal, wie sehr du dich nach mir verzehrt hast.“
 

„Du nimmst mir die Worte aus dem Mund, Liebster“, murmelte Jian noch, bevor er seinem Verlangen nachgab.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  DueKay-Black
2015-03-11T20:35:39+00:00 11.03.2015 21:35
Hiii :)

Ich hatte dir ja schon mal ein Kommentar bei der letzten FF da gelassen und kam heute endlich zum weiter lesen. *grins*
Das letzte Kapitel aus der letzten ff war echt Klasse. Und auch das du eine Fortsetzung angefangen hast finde ich fantastisch ;)
Ich liebe seto als chara und dein Jian finde ich passt Klasse zu ihm. Genauso mag ich auch deinen schreibstyle ^^

Ich bin gespannt wie es weiter geht und hoffe das du bald das nächste Kapitel hochladest.

LG DKB

Von:  caladriuss
2014-04-03T16:26:19+00:00 03.04.2014 18:26
Ich liebe dieses Pairing und deinen Schreibstil. Ich hoffe die Geschichte geht schnell weiter damit wir erfahren warum Seto denn so viel trinken musste :)
Von:  Onlyknow3
2014-04-03T15:22:33+00:00 03.04.2014 17:22
Wieder ein mal zeigt Seto hier die Krallen, was einen nicht verwundern sollte so ist er halt.
Ein sehr gutes Kapitel, mach weiter so freue mich auf das nächste Kapitel.

Jian gibt sich seinem Verlangen,(hingab - nach gab)passt besser.

LG
Onlyknow3


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