Prolog
Better Than I Know Myself
Fast wie in Trance sehe ich dir hinter her, als du an mir vorbei gehst um nach Hause zu gehen. Mit deinen Freunden lachst und Spaß hast. So wie jeden Tag. Wie ich Luft für dich bin. Nicht für dich zu existieren scheine. Und jedes Mal macht mir mein Bewusstsein wieder schmerzvoll klar, dass wenn ich damals nur den Schritt auf dich zugegangen wäre, ich jetzt an deiner Seite sein, mit dir lachen und Spaß haben könnte, genau wie deine Freunde. Und vielleicht derjenige hätte sein können der deine Hand hält, dich berühren und sogar küssen darf.
Hätte ich damals nur den Mumm gehabt um das zu kämpfen was ich wollte, wäre ich jetzt der einzige dem du deine schüchterne und verletzliche Seite zeigen würdest. Und nicht dieser Kerl dem du jetzt einen liebevollen Kuss auf die Wange gibst, der sowieso mehr an seinem Aussehen interessiert ist, als an dir.
Der Himmel verdunkelt sich und langsam fangen die ersten Tropfen an vom Himmel zu fallen
und ich versuche meine Tränen zurück zu halten.
Schließlich hatte ich ihm versprochen nie wieder deinetwegen zu weinen.
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»Jinki-Hyung, setz deine Beine in Bewegung sonst kommen wir zu spät zum Gesangsunterricht!«
Eilig packst du mein Handgelenk und ziehst mich hinter dir her und mit einem leisen Lachen lasse ich mich von dir zum Schulgebäude schleifen. Probleme mit dir mitzuhalten habe ich natürlich nicht, schließlich habe ich viel längere Beine als du.
Während du auf dem Weg über dein letztes Erlebnis in einem deiner lieblings Jazzlokale redest, beobachte ich dich aus dem Augenwinkel hinaus. Ich bin froh, dass du als einer der beliebtesten Schüler vor ein paar Woche auf mich zugeangen bist und das obwohl ich nicht unbedingt in die Schublade 'cooler, gutaussehender Typ' fallen würde. Nein, ich bin schlau und vom Aussehen her würden mich viele als einen Nerd bezeichnen, aber gestört hat es dich nicht. Mit deiner offenen und freundlichen Art hast du dich sehr schnell in mein Herz geschlichen und warst auf meiner Hitliste ‘Der besten Freunde die ich jemals kennen gelernt habe‘ schnell auf Platz 1 angelangt. Jemanden wie dich, habe ich bis dato noch niemals in meinem Leben kennen gelernt.
Langsam fange ich an mehr für dich zu empfinden und ich habe Angst das meine Zuneigung für dich den schmalen Grad zwischen freundschaftlicher und romantischer Beziehung überschreiten wird, denn dann wüsste ich nicht wie ich weiterhin mit dir umgehen soll.
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Es sind mehrere Wochen seit dem Tag vergangen und mit jedem Tag wurden meine Gefühle stärker und mittlerweile war ich mir meinen Gefühlen sicher. Das was ich die ganze Zeit befürchtet hatte, ist wahr geworden.
Ich habe mich in dich verliebt.
Inzwischen sehne ich jedes Treffen herbei, denn jeder Moment den ich mit dir verbringe ist für mich wie ein Segen.
Seit mehreren Tagen sage ich mir, dass ich dir unbedingt meine Gefühle offenbaren muss, bevor mir jemand zuvor kommt und dich mir wegschnappt, bevor überhaupt etwas entstehen konnte.
Dennoch habe ich nicht den Mut dazu und würde ihn wohl auch niemals haben.
Es ist ein wirklich depremierender Gedanke, aber was kann ich schon tun? Ich habe noch nie viel Mumm gehabt, es fiel mir ja schon schwer mich ohne zu stottern mit Fremden zu unterhalte, wie kann ich da einem meiner besten Freunden ein Liebesgeständnis machen?
Viel zu groß ist die Angst davor abgewiesen zu werden.
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»Jinki-Hyung, ich möchte dir jemanden vorstellen. Das ist Kibum, mein Freund!«
Mit weit aufgerissenen Augen stehe ich vor euch und starre nur abwechselnd dich und die etwas kleinere Person, die besitzergreifend einen Arm um dich gelegt hat, an.
Wie konntest du mir das nur antun? Mittlerweile bin ich so sehr in dich verliebt das es schon fast schmerzt und dann stellst du mir deinen Freund vor? Ich wusste ja nicht mal das du Bi bist, bis jetzt hast du mir immer nur von langen Beinen und schönen Oberweiten vorgeschwärmt, sowie sie deine Exfreundin Sung Shi Kyung hatte.
Meine Sicht verschwimmt und ich weiß ganz genau das ich hier schnellstens verschwinden muss bevor ich anfange zu weinen. Ich nuschle nur schnell etwas von; »Herzlichen Glückwunsch Jjong, sorry aber ich hab noch was zu erledigen«, und renne schleunigst aus dem Park in dem wir uns vor ein paar Minuten über den Weg gelaufen sind.
»Jinki-Hyung!«
Einige Minuten lang höre ich wie du immer wieder nach mir rufst und deine Schritt hinter mir.
Nach einer Ewigkeit, nachdem ich mir endlich sicher bin das du mir nicht mehr folgst, sinke ich schluchzend auf den Boden der dunklen Gasse in die ich vor kurzem geflüchtet bin.
Meine Welt zerbrach und mit ihr mein Herz.
Und eines war mir klar; Es war zu spät, ich hatte mir zu viel Zeit gelassen und nun hatte dich mir jemand anderes weggeschnappt.
Ich war ein feiger Idiot.
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Wenige Tage nachdem dem Treffen mit dir und Kibum, genau an dem Tag an dem ich mich wieder in der Schule getraut habe, habe ich einen kleinen Zettel in meinem Spind gefunden. Darauf stand mit pinkem Filzstift etwas geschrieben, was man nur als eine Drohung ansehen konnte;
»Du magst zwar sein bester Freund sein, aber lass die Finger von Jjong und halt dich gefälligst von ihm fern. «
Mit Tränen in den Augen sehe ich zu Boden und knülle den Zettel in meiner Hand mit der Faust zusammen. Gegen Kibum hatte ich keine Chance.
Was sollte ich denn jetzt machen?
Ich habe viel zu viel Angst dir wieder gegenüber zutreten und ich weiß auch nicht, was Kibum dir erzählen würde wenn ich wieder in deiner Nähe auftauche. Aus diesem Grund tue ich genau das was er von mir verlangt hat, auch wenn es mir sehr schwer fällt.
Ich werde mich von dir fernhalten.
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Seit diesem Tag hast du mich nicht einmal aufgesucht und gefragt warum ich mich von dir fern gehalten und nie wieder mit dir gesprochen habe.
Selbst meine sehnsüchtigen Blicke hast du nicht bemerkt, denn du hast alles nur noch durch eine rosarote Brille gesehen und deine ganze Welt hat sich nur noch um Kibum gedreht. Derjenige der jedes Mal meine Blicke auffing, ist Kibum gewesen und jedes verdammte Mal hat er ein dreckiges Grinsen auf dem Gesicht und küsst dich auf die Wange nur um mir zu zeigen, was ich niemals haben kann.
Mein Leben ist endgültig im Arsch.
