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Eine Chance für zwei Sturköpfe

(Ein Gemeinschaftsprojekt)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

hier nun das erste Kapitel aus der Perspektive von unserem Joey, geschrieben von Onlyknow3.
Wir wünschen euch viel Spaß und hoffen, dass euch die Story gefällt.
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

hier nun Kapitel Nr. 2 aus Kaibas Perspektive, geschrieben von Melmoth.

Vielen Dank für 12 Favos und zwei fluffige Kommentare (die eigenen rechne ich mal nicht mit ^^)!

Wir wünschen euch viel Spaß und hoffen, dass ihr die Story weiterhin verfolgt!
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

es geht weiter! Das Kapitel ist wieder aus Joeys Perspektive und stammt von Onlyknow3.

Viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

hier nun also das "Kaiba"-Kapitel von meiner Wenigkeit.

Ich hoffe, ihr habt viel Spaß beim Lesen und mit der Story sowieso.

LG

Mel Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So ihr Lieben, hier ein weiteres Joey-Kapitel von Onlyknow3.

Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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Fehlermeldung

Nach der Schule sitze ich an meinem Laptop, habe mich bereits eingeloggt und warte auf Ice-Dragon. Gestern hatte er mir noch etwas Wichtiges erzählen wollen, doch genau in diesem Augenblick ist mein Laptop abgesackt und hat sich einfach ausgeschaltet.
 

Das war nicht das erste Mal, in letzter Zeit passiert das häufiger und langsam nervt es. Zumal ich auch nicht mehr alle meine Dateien aufrufen kann, denn dann fängt das Bild sofort an zu kriseln. Im Augenblick funktioniert zwar wieder alles, fragt sich natürlich nur wie lange.
 

Während ich darauf warte, dass mein neuer Freund online kommt, sehe ich mich in meiner Wohnung um. Ich sollte vielleicht mal wieder aufräumen. Überall liegt schmutzige Wäsche, Bücher fliegen herum und auch ein paar Teller, die in die Küche oder sogar schon in den Müll gehören.
 

Unwillkürlich muss ich wieder an den heutigen Schultag denken und somit an die unerfreuliche Sozialkundestunde und Seto Kaiba. Der Ar... hat es heute wieder einmal geschafft, mich auf die Palme zu bringen und dieses Mal hat nur noch ein ganz klein wenig gefehlt und meine Faust wäre in seinem Gesicht, direkt auf seiner Nase, gelandet.
 

Der Grund ist simpel. Unser Lehrer hatte Gruppenarbeit angekündigt, da aber keiner aus der Klasse freiwillig mit dem Eisklotz zusammenarbeiten wollte – wie immer -, wurde ich dem reichen Pinkel zugeteilt. Was ja eigentlich gar nicht so schlimm gewesen wäre, wenn der Eisklotz nur nicht so arrogant und von oben herab wäre.
 

Das Thema war ein schlechter Scherz: „Wie ich mir eine Freundschaft aufbaue und was ich dafür tun muss, um diese zu behalten“.
 

Perfekt für Mr. "Ich-habe-keine-Freunde-nötig"
 

Doch Seto Kaiba, Eisklotz, Mr, Unnahbar, Multimillionär, war natürlich nicht bereit, etwas dazu beizutragen, um das Thema zusammen abschließen zu können. Das heißt, er saß da und sah mir zu, wie ich mich abmühte, und meckerte dann auch noch über meine Art zu arbeiten, was dazu führte, dass er meinen Block an den Kopf bekam.
 

Aber zurück zu Ice-Dragon. Heute lässt er auf sich warten. Ob er noch kommt weiß ich nicht, nur dass mein Display wieder anfängt zu kriseln. Es ist als ob sich ein Wurm durch den Desktop wühlen würde.
 

Die Erkenntnis trifft mich wie ein Blitz. Ein Virus! Schnell schließe ich alle offenen Dateien und schalte den Virenscanner ein. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät. Der Scanner beginnt das System zu checken, was sicher eine Weile dauern wird. Nach zwanzig Minuten hat er drei Viren gefunden, die ich beheben soll. Was ich auch mache. Dann ein Neustart und der Laptop scheint wieder zu laufen. Nun ja, ohne Viren geht es uns Menschen ja auch besser.
 

Jetzt ist auch Ice-Dragon endlich online.
 

Red Eye: „Wo warst du? Ich dachte, du kommst gar nicht mehr on.“
 

Ice-Dragon: „Ich musste noch etwas für die Schule erledigen. Ehrlich gesagt weiß ich bald nicht mehr, wie ich mit diesem Kerl umgehen soll. So wie er sich heute aufgeführt hat, könnte man meinen, er wäre ein Mädchen und hätte zurzeit seine Periode.“
 

Red Eye: „So schlimm?“
 

Ice-Dragon: „Schlimmer als sonst! Ich würde dir gerne genaueres berichten, doch ich muss leider gleich wieder weg. Arbeiten. Ich wollte dir lediglich kurz Bescheid geben.“
 

Red Eye: „Kann man nichts machen, viel Spaß dann bei der Arbeit!“
 

Ice-Dragon: „Ich werde definitiv mehr Spaß bei der Arbeit haben, als mit diesem Verrückten in der Schule.“
 

Ich will gerade noch etwas erwidern, als sich mein Laptop erneut einfach abmeldet und ausschaltet. Ich versuche ihn wieder zu starten, doch vergebens. Er lässt sich nicht mehr hochfahren. Was jetzt? Wenn das Ding kaputt ist, habe ich ein Problem! Ich kann mir keinen Neuen kaufen, dazu fehlt mir die Kohle.
 

Ich denke einen Moment nach, dann kommt mir eine Idee. Ich rufe Duke an, der mir den Laptop verkauft hat, und dieser sagt, ich solle mit dem Gerät zu ihm kommen. Also packe ich den Laptop in den dafür vorgesehenen Transportkarton, um sicher zu gehen, dass nicht noch etwas kaputt geht. Dann mache ich mich auch schon auf den Weg zu Duke, wo ich nach einer guten Stunde ankomme.
 

„Ok, erzähl mir was passiert ist, Joey.“
 

„Seit ein paar Tagen spinnt der Laptop. Er geht immer wieder einfach aus und vorhin war so eine Art Wurm da, der sich durch die verschiedenen Dateien gefressen hat, die auf dem Desktop zu sehen sind. Ich habe schon einen Virenscan gemacht und auch drei Viren gefunden und entsorgt. Danach lief er erst wieder ganz normal, doch als ich mitten im Chat war, ging er dann wieder ganz aus und lässt nicht mehr einschalten.“
 

„Hast du in letzter Zeit etwas heruntergeladen oder neue Software installiert?“
 

Ich denke nach, schüttele den Kopf und klatsche mir dann mit der Hand an die Stirn.
 

„Was?“, will Duke wissen.
 

„Ich weiß nicht ob es damit zusammenhängt ...“
 

„Sag schon!“
 

„Tristan war vor ein paar Tagen an meinem Rechner. Er wollte sich Karten für ein Konzert seiner Band bestellen.“
 

Duke legt die Stirn in Falten, sieht mich dann skeptisch an und schüttelt den Kopf.
 

„Joey, du weißt, dass ich Tristan wirklich gern habe, aber am Computer ist er eine totale Null. Lass ihn bitte nie mehr auch nur in die Nähe des Laptops!“
 

Damit schnappt sich Duke den Laptop und öffnet ihn und entnimmt die Speicherplatte, um sie zu testen.
 

„Joey, so wie es aussieht hat dir entweder einer der Viren den Speicher zerstört oder es sitzt noch etwas drin was sich so nicht finden lässt. Tut mir leid für dich, aber den muss ich ans Werk schicken, schon alleine wegen der Garantie, die noch drauf ist.“
 

Ich nicke. Ich habe zwar nicht mit so was gerechnet, wenn es aber nicht anders geht, muss es halt sein. Ich seufze tief auf, das wird sicher teuer werden und wenn ich etwas zurzeit nicht habe, dann Geld. Das heißt, da sind wieder einige Überstunden und ein Zusatzjob nötig, um das auf zu bringen.
 

„Joey, ich mach dir einen Vorschlag, ich schicke das Gerät ein, wenn ich weiß was es kostet, schieße ich es dir vor und du kannst es in aller Ruhe wieder hier abarbeiten, wie damals als du ihn dir gekauft hast. Hilfe im Laden kann ich immer brauchen, wenn die Ware kommt.“
 

Ich sehe Duke nur an. Was würde ich nur ohne ihn machen? Er ist der Einzige, der meine Misere kennt und der mir geholfen hat, von meinem alkoholkranken Vater weg zu kommen, ohne das ich gleich ins Heim musste. Das hat Duke damals alles mit mir zusammen geregelt. So auch das ich die Wohnung bekomme, in der ich lebe.
 

„Danke Duke, ich wüsste nicht ob ich mir eine Reparatur sonst leisten könnte, danke das du mir wieder hilfst.“
 

Ja, ohne ihn wäre ich wirklich aufgeschmissen und wohl auch gar nicht mehr hier. Mein Vater wollte mich doch tatsächlich vor einiger Zeit in ein Bordell verkaufen, um seine Schulden bei einem der Zuhälter dort zu bezahlen. Ich weiß, das klingt wie ein schlechter Scherz, aber es war wirklich sein ernst. Doch Duke war da und hat es verhindert.
 

Wenn ich daran zurückdenke ...
 

Mein Freund scheint zu bemerken, dass es ich gerade etwas mitgenommen bin. Duke nimmt mich in den Arm und drückt mich an sich. „Ach Joey ...“
 

Nach ein paar Minuten habe ich mich wieder gefangen und löse mich von Duke.
 

„Weißt du wo in meiner Nähe ein Internet Café ist?“
 

„Lass mich nachdenken, ja, neben dem Einkaufszentrum in deiner Straße. Dort wo die alte Bäckerei war, da ist jetzt ein Internet Café.“
 

„Danke, Duke, für alles.“
 

Der Mann winkt ab und wendet sich dem Laptop zu, den er wieder ordentlich verpackt hat und fügt noch einen Brief mit einigen Informationen für das Werk, an das er den Laptop schicken will, hinzu.
 

Ich verabschiede mich von Duke und mache mich auf den Weg zu dem Internet Café. Es dauert nicht lange, bis ich es finde, nur ist es voll, kein Platz mehr frei.
 

„Mist“, grummle ich vor mich hin, als ich eine bekannte Stimme höre. Als ich genauer hinsehe ist es Tea und Ryou, die vor einem der PCs sitzen, und gehe zu ihnen hin.
 

Ich höre gerade noch wie Ryou meint: „So klappt es nicht, wir brauchen jemand der uns hilft, Tea!“
 

„Kann ich euch helfen?“, frage ich deshalb.
 

„Joey, ich dachte, du hast heute keine Zeit, musst du nicht arbeiten?“
 

„Nein erst morgen wieder! Also, kann ich euch helfen?“
 

„Ja, kannst du, wenn du dich mit diesem Teil hier auskennst.“
 

„Ok, dann lasst mich mal hin, ich schaue was ich tun kann.“

Der PC hängt fest, weil zu viele Seiten offen sind, diese sich aber nicht mehr schließen lassen. So drückte ich drei Tasten und meldete den PC erst mal ab, um mich neu anzumelden.
 

Die Beiden beobachten mich dabei sehr genau. Ich fühle mich wie auf dem Präsentierteller, doch Tea und Ryou sind meine Freunde, da helfe ich eben, wenn ich kann - auch bei so was.
 

„So und was wolltet ihr jetzt wissen?Ich meine, ihr habt doch was gesucht?“
 

„Na ja, Tristan hat doch die Konzertkarten für diese Band bestellt und so wie es aussieht wurde er über den Tisch gezogen, denn bezahlt hat er sie schon, nur kommen die Karten nicht und das Konzert ist schon am Samstag.“
 

Tea gibt mir die Daten und ich schaue nach. Nach ein paar Minuten haben sie die Infos, die sie wollen. Das hieß im Klartext: Das Konzert, so wie die ganze geplante Tournee, waren gecancelt worden, weil der Sänger wegen seiner Magersucht im Krankenhaus war. So wurde allen die Karten bestellt und bezahlt hatten geraten, sich zu melden, damit sie es zurückerhielten. Das alles schreibe ich den Beiden auf und auch wohin sich Tristan wenden musste, um sein Geld wieder zu bekommen. Tea fällt mir um den Hals, was ich eigentlich nicht so mag. Besonders nicht, wenn es Mädchen machen. Aber was tut man nicht alles für seine Freunde? Ein Seufzen verlässt meine Lippen.Kurz darauf verlassen Tea und Ryou das Café.
 

Ich setze mich an den PC, an dem die Beiden zuvor waren, und logge mich mit meinem Account ein, doch die Enttäuschung ist groß, denn Ice-Dragon ist nicht mehr online, aber er hatte ja auch gesagt, dass er arbeiten müsse.
 

Ich hinterlasse ihm dennoch eine Nachricht.
 

Red Eye: „Sorry mein Lappi ist kaputt, musste ihn zu Reparatur bringen. Bin jetzt aber in einem Internet Café, um dir zu schreiben, Ice – Dragon. Bis zum nächsten Mal.
 

Gerade will ich wieder off gehen, als sich das Antwortfenster von Ice-Dragon öffnet.
 

Ice-Dragon: „Das ist ärgerlich. Was denkst du woran es liegt?“
 

Red Eye: „Ein Virus, vielleicht sogar was Schlimmeres, keine Ahnung.“
 

Ice-Dragon: „Dann hoffen wir mal, dass es kein Trojaner ist, die zerstören die Speicherplatte und somit sämtliche Dateien.“
 

Red Eye: „Sieht aber leider ganz danach aus und das nur, weil ein Freund von mir sich über meinen Rechner Konzertkarten bestellt hat. Sorry, bin ganz schön durch den Wind gerade.“
 

Ice-Dragon: „Verständlich und überaus ärgerlich. Deshalb lasse ich auch nie jemand anderen an meinen Laptop. Dein Freund sollte für die Reparaturkosten aufkommen, sofern sich noch etwas reparieren lässt.“
 

Red Eye: „Ja, mal sehen...“
 

Ice-Dragon: „Was hast du heute ansonsten so gemacht? Wie war die Schule?“
 

Red Eye: „Hör mir damit auf, sonst kommt mir die Galle erst recht hoch. Wenn ich nur an diesen arroganten Fatzke denke, könnte ich... Er hat doch echt ne ganze Stunde geschmissen, nur weil er keinen Bock auf das Thema hatte. Sorry, wenn ich daran denke, geht echt der Gaul mit mir durch und ich würde ihn am liebsten am Hals packen und ordentlich schütteln.“
 

Ice-Dragon: „Was hat er denn genau gemacht?“
 

Red Eye: „Das ist es ja, eben nichts. Wir hatten Sozialkunde und so ein dämliches Thema über Freundschaften und wie man diese aufbaut und behält, aber Mr. Besserwisser hatte es ja nicht nötig sich an der Gruppenarbeit zu beteiligen.“
 

Ice-Dragon: „So ein Thema hatten wir auch im Unterricht und mein Plagegeist hat es doch tatsächlich gewagt mich tätlich anzugehen, nur weil ich ihn darauf hingewiesen habe, dass seine Vorgehensweise kontraproduktiv ist.“
 

Ich bin leider nicht wirklich bei der Sache, in meinem Kopf spukt noch immer der kaputte Laptop und irgendwie bin ich auch sauer auf Tristan.
 

Red Eye: „Also war dein Tag heute auch nicht so besonders? Na ja, sind halt beides Idioten, da kann man nichts machen.“
 

Ice-Dragon: „Scheint so. Nur erweist sich mein Plagegeist inzwischen als anhänglich, d. h. er nervt langsam wirklich. Vor allem mit seinem dämlichen Grinsen. Dabei wüsste ich nicht, was er zu grinsen hätte. Aber er tut als wäre alles Bestens. Ich muss jetzt leider los. Morgen wieder um die gleiche Zeit?“
 

Red Eye: „Ja bis morgen, nur dann nicht so lange, muss auch arbeiten später.“
 

Ice-Dragon: „Ja, bis morgen.“
 

Bevor ich noch etwas erwidern kann, ist Ice-Dragon off gegangen, aber wenigstens konnte ich heute mit ihm schreiben. Inzwischen habe ich mich wirklich sehr an unseren Austausch gewöhnt. Doch langsam frage ich mich, wer der Typ eigentlich ist, mit dem ich da schreibe. Scheinbar hat er die gleichen Fächer wie ich. Wer weiß, vielleicht bin ich ihm sogar schon begegnet, ohne es zu wissen?

Ich erhebe mich von dem Stuhl nachdem ich den PC heruntergefahren habe und verlasse das Café. Mein Blick auf die Uhr, sagt mir das ich einkaufen gehen sollte, sonst werde ich heute Abend hungern müssen.
 

Also führt mich mein direkter Weg zum nächsten Supermarkt,und hole mir Gemüse, Reis, Butter, Brot und etwas Wurst für die Schule.
 

Auf dem Weg zu meiner Wohnung, bemerke ich im Schein der Straßenlaterne plötzlich eine Gestalt, die mir bekannt vorkommt. Ich stutze einen Moment, doch setze ich meinen Weg fort, ohne weiter darüber nachzudenken. Ein großer Fehler, wie ich im nächsten Augenblick auch schon feststellen muss. Die Gestalt ist niemand anderes als mein betrunkener Vater, der mich im nächsten Moment auch schon am Hals gepackt hat und gegen die nächste Hauswand drück, so dass ich gerade noch auf den Zehenspitzen stehen kann.
 

„Hab´ich dich endlich gefunden! Na, dann kannst du mir jetzt ja etwas Geld geben und wenn du keins hast, dann wirst du welches besorgen, Junge!“
 

Seine widerliche Fahne im Gesicht, kann ich nicht mal den Kopf weg drehen.

Leute gehen vorbei, doch keiner hilft. Die Tüte mit meinem Einkauf liegt auf dem Boden neben mir, die Flaschen sind durch den Sturz kaputt gegangen und laufen aus, das Brot ist durchnässt und sicherlich ungenießbar. Die Wurst, die Butter und das Gemüse sind von meinem Vater schon zertreten worden.
 

Ich bin machtlos, kann mich nicht wehren. Wenn nicht ein Wunder geschieht sterbe ich hier und jetzt. Ich schließe meine Augen, bekomme keine Luft und merke wie mir schwindelig wird, wie mir die Sinne schwinden und wie meine Hose nun auch nass wird. Ich bin einer Ohnmacht nahe, als plötzlich die Hand an meinem Hals verschwindet und ich zu Boden gehe, dann ist alles schwarz.
 

Ein Piepen an meinem linken Ohr reist mich aus meinen Träumen. Ich öffne die Augen und muss erst mal blinzeln. Es ist so hell hier, zu hell auf einmal. Ich schließe die Augen wieder und schüttele den Kopf, um diesen wieder klar zu bekommen. Was ist passiert, wo bin ich hier überhaupt? Langsam öffne ich die Augen wieder, nun kann ich erkennen das ich in einem Bett liege das nach Desinfektionsmittel riecht, ich sehe mich um, ja klar das Zimmer kenne ich, es ist ein Krankenzimmer.
 

"Krankenzimmer?! Wieso, bin ich im Krankenhaus?“, frage ich laut.
 

„Du warst bewusstlos, Köter“, antwortet mir eine kühle, vertraute Stimme.
 

„Kaiba? Wie, ich meine warum bist du hier?“
 

„Ich mag zwar manchmal etwas kratzig sein, doch einen Schulkameraden im Dreck liegen zulassen, soweit gehe ich dann doch nicht. Gewöhne dich aber erst gar nicht daran.“
 

Ich schlucke. „Danke, Kaiba“, flüstere ich leise, um nicht zu verraten, wie sehr mich die Worte des Brünetten verletzen. Dann schließe ich die Augen, ich bin einfach nur müde. Ich höre wie die Tür aufgeht, jemand geht hinaus und dann wird die Tür wieder geschlossen.
 

Dann herrscht nur noch Stille. Gespannte Stille, wie die Ruhe vor dem Sturm.
 

Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn als ich die Augen wieder öffne, liege ich in einem anderen Zimmer, das viel größer ist als das Krankenzimmer und nicht nach Desinfektionsmittel riecht. Ich richte mich auf und sehe mir das Zimmer an. Mir gegenüber steht ein Schrank aus dunklem Holz, daneben ist eine Tür, vermutlich das Bad. Links daneben steht eine Kommode, auf der etwas liegt das zugedeckt zu sein scheint.
 

Auch sie ist aus dem dunklen Holz. Rechts von meinem Bett befindet sich ein Sofa, davor ein Tisch an dem noch zwei Sessel stehen. Auf dem Sofa sitzt Seto Kaiba,und hinter dem Sofa gibt es eine Fensterfront. Es macht Klick, Moment Kaiba, was macht der denn hier?
 

„Endlich ausgeschlafen, Köter?“
 

„Wo bin ich?“
 

„Bei mir Zuhause.“
 

„Wieso bin ich hier?“
 

„Das Krankenhaus hat Anzeige wegen Körperverletzung bei der Polizei gestellt. Diese ist mit deiner Akte nur allzu vertraut. Dein Vater hat dir das angetan, nicht wahr? Wieder einmal. Dein Zustand ist stabil, daher konnte das Krankenhaus dich nicht länger dortbehalten, aber die Polizei geht davon aus, dass dein Vater einen erneuten Anschlag auf dich verüben könnte und wollte dich in ein Heim bringen. Da habe ich interveniert und dich mitgenommen.“
 

„Danke, Kaiba, ehrlich. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Aber du brauchst dich nicht weiter um mich zu kümmern, ich bin immer allein klar gekommen und das mit dem Alten werde ich auch noch geregelt kriegen. Ich gehe, also gib mir bitte meine Kleider und ich bin weg!“
 

„Ich halte das zwar für keine gute Idee, aber wie du willst. Ich kann dich ja nicht festhalten.“
 

Kaiba wirft mir Hose und T-Shirt zu. Ich ziehe mich an, gehe zur Tür und will hinaustreten als sich mir Roland in den Weg stellt. Ein Nicken von Kaiba und er geht zur Seite. Kurz darauf verlasse ich das Kaiba-Anwesen mehr oder weniger fluchtartig. Ich will einfach nur weg.
 

Aber wo soll ich hin? Nach Hause kann ich jetzt nicht mehr? Und zu essen habe ich auch nichts. Duke fällt mir ein, doch ich habe kein Geld, um zu ihm zu fahren. Ich überlege kurz, dann ziehe ich mein Handy aus der Tasche und rufe Duke an. Nach dem zweiten Klingeln wird abgenommen und eine verschlafene Stimme meldet sich.
 

„Wer will was von mir?“
 

Ich schlucke, ehe ich mich melde. „Duke, ich bin es, kannst du mich abholen bitte, ich kann nicht zurück in meine Wohnung, mein Vater... Du musst mir helfen!“
 

Nun war es vorbei, ich konnte meine Angst nicht länger unterdrücken. Sie steckt zu tief und das Gefühl, das mein Vater hier irgendwo lauert, ist übermächtig.
 

„Joey, wo bist du gerade?“
 

„Im Villenviertel in der Nähe der Kaiba Villa!“
 

„Okay, bleib dort, da bist du sicher, ich beeile mich.“
 

Es dauert nicht lange und ich sehe auch Dukes Auto. Deshalb gehe ich auf die andere Straßenseite wo er direkt vor mir hält. Ich steige ein, atme erst einmal tief ein und aus und nachdem ich mich angeschnallt habe, fährt Duke auch schon los. Erst zu meiner Wohnung und dann zu ihm. Ohne große Umschweife oder Fragen hat er mir angeboten, in seinem Gästezimmer zu schlafen.
 

Duke fragt nicht, er handelt.

So ist Duke.
 

Als ich am nächsten Morgen aufstehe, um in die Schule zu gehen, ist Duke auch schon weg. Wie immer um diese Zeit ist er schon in seinem Laden zwei Straßen weiter. Nach dem Frühstück fahre ich mit dem Bus, der direkt vor dem Haus hält, zur Schule. So kann ich sicher unterwegs sein und niemand weiß wirklich woher ich gekommen bin.
 

Der Unterricht zieht sich wie Kaugummi, die Stunden sind mehr als langweilig. Was nicht nur an dem Lehrer liegt, sondern auch am Thema und ich bin erleichtert, als die letzte Stunde endlich um ist. Ich packe meine Sachen zusammen und verlasse das Gebäude und den Hof und steige auch schon in den Bus, der wartend da steht.
 

Bei Duke um die Ecke ist ein Internet Café, wohin ich mich jetzt auch begebe. Ich brauche einfach Ablenkung von dem Tag heute und vor allem von dem was gestern passiert war. Ich schaue auf die Uhr. Ja, Ice-Dragon müsste schon on sein. Nachdem ich mich eingeloggt habe, sehe ich auch schon zwei Nachrichten. Eine ist von ihm, diese öffne ich sofort.
 

Ice–Dragon: „Ich muss dir leider mitteilen, dass mir ein wichtiger Termin dazwischen gekommen ist und ich leider nicht auf dich warten kann. Ich bin gezwungen an einem langweiligen Arbeitsessen teilzunehmen.“
 

Ich antworte kurz.
 

Red Eye: „Kann man nichts machen, Arbeit geht vor. Mach dir keinen Kopf, muss auch noch arbeiten heute.“
 

Damit logge ich mich wieder aus und verlasse den Laden.
 

Bei Duke im Geschäft angekommen, gehe ich nach hinten, wo ich in Ruhe meine Hausaufgaben machen kann, als plötzlich mein Handy klingelt.
 

„Ja, was gibt’s?“
 

„Ich kriege dich, egal wo du dich versteckst, Söhnchen, verlass dich darauf, ich finde dich.“
 

Ich legte auf ohne Antwort zu gegeben. Warum droht der mir, wenn er mich haben will soll er mich holen kommen!
 

Duke erscheint in der Tür, sieht mich an und weiß sofort, dass etwas nicht stimmt, sagt jedoch nichts.
 

„Ich zieh mich um und geh arbeiten Duke, es wird Zeit das ich mich auf den Weg mache. Bis später dann.“
 

Duke nickt nur. Odin, der hinter ihm steht, bekommt ein Kopfnicken, dass ihm andeuten soll mir zu folgen.
 

Die Schicht zieht sich und es ist weit nach Mitternacht als ich das Café nach Schichtende verlasse. Es ist dunkel, trotzdem sehe ich an der Hauswand gegenüber dem Café einen Schatten, der sich schnell in die Dunkelheit zurückzieht. Dennoch mache ich mich auf den Weg zu meiner Wohnung und lasse mich erleichtert in mein Bett fallen.
 

Auch die nächsten Tage in der Schule ziehen sich, mit einer Ausnahme. Die Fetzereien mit Kaiba steigern sich. Er ist irgendwie unbefriedigt, scheint unausgeglichen zu sein, als würde ihm etwas fehlen. Mir verschafft es zu guter Laune, ihn so zu sehen und auf die Palme zu bringen.
 

Die Nachmittage verbringe ich im Internet Cafe und chatte mit Ice-Dragon.
 

Seit einer Woche bin ich nun schon wieder in meiner Wohnung, schließe gut ab, wenn ich rausgehe oder drin bin. Ich traue dem Alten leider alles zu. Immerhin hat er schon einmal versucht, mich zu verkaufen. Doch bisher ist nichts mehr gewesen, auch kein Anruf mehr. Was soll´s?
 

Nach der Schule sitze ich im Blacklist am PC und chatte mit Ice-Dragon.
 

Er berichtet von Problemen bei seiner Arbeit, was ihn sehr aufzuregen scheint und ich habe irgendwie das Gefühl beobachtet zu werden. Ich sehe mich um, aber nichts verdächtiges ist zu sehen. Die anderen Leute im Raum blicken starr auf ihre Bildschirme. Trotzdem werde ich das Gefühl, dass jemand mich im Auge hat, nicht los.
 

Ice-Dragon: „Bist du noch da, Red?“
 

Red Eye: „Sorry, ja bin ich, fühle mich allerdings etwas beobachtet gerade.“
 

Ice-Dragon: „Denkst du, es gibt jemanden, der dich beobachten würde? Ein Stalker vielleicht? Mit solchen Subjekten ist nicht zu spaßen. Vielleicht solltest du das Café wechseln.“
 

Red Eye: „Na ja, es gäbe da vielleicht jemanden. Habe ich mir auch schon überlegt in ein anderes Café zu gehen, danke für den Rat.“
 

Ice-Dragon: „Keine Ursache, dann gibt es wenigstens eine Person, die meine Ratschläge befolgt!“
 

Red Eye: „Lass mich raten, hat dich dein Anhängsel wieder genervt?“
 

Ice-Dragon: „Jetzt fängst du auch noch damit an, ihn als Anhängsel zu bezeichnen.“
 

Red Eye: „Was hat er denn gemacht, das du dich so ärgerst, wenn ich das fragen darf?“
 

Ice – Dragon: „Ich erspare dir besser die unangenehmen Details, Red. Glaub mir, du willst sie nicht wissen. Nur so viel, seither habe ich Kopfschmerzen und musste zu stärkeren Tabletten greifen. Mein Stresslevel ist katastrophal laut meinem Arzt.“
 

Red Eye: „Das glaube ich dir auf´s Wort, du klingst auch ganz schön fertig. Du solltest dich ausruhen oder mal in Urlaub fahren.“
 

Ice-Dragon: „Würde ich gerne, ob du es glaubst oder nicht, aber das kann ich mir zurzeit nicht erlauben. Ich muss mich um einige wichtige Projekte kümmern. Und krankfeiern ist in meinen Augen ein no go, es sei denn man ist wirklich krank. Aber Stress ist dafür kein Grund. Da fällt mir ein, ich muss leider auch wieder los. Die Arbeit ruft. Bis morgen, Red. Ich hoffe, dein Tag war besser. Und passe wegen dem vermeintlichen Stalker auf.“
 

Red Eye: „Keine Sorge, ich kann auf mich aufpassen. Tschüss, bis morgen und reg dich nicht zu sehr auf.“
 

Damit schließe ich mein Chatfenster und logge mich aus. Dann sehe ich auf die Uhr. Noch zwei Stunden bis zum Schichtbeginn. Ich seufze einmal und erhebe mich. Langsam verlasse ich den Laden und will mich gerade auf den Heimweg begeben, als ich erneut das Gefühl habe, beobachtet zu werden. Als ich mich jedoch umwende, sehe ich niemanden.
 

Vor meinem Haus steht allerdings ein Auto, das ich irgendwoher kenne. Als ich näher darauf zugehe, sehe ich Roland, Kaibas Assistenten. Was macht ein Auto der Kaiba Corporation hier in der Straße und dann noch direkt vor meiner Wohnung? Doch ehe ich Roland danach fragen kann, werde ich unsanft zur Seite geschubst und sehe im nächsten Augenblick nur noch wie Kaiba in dem Wagen verschwindet, der sofort losfährt.

Kaiba´sche Fürsorge

Nachdenklich betrachte ich den Köter, der immer noch bewusstlos da liegt. Der diensthabende Arzt hat mich kurz über seinen Zustand unterrichtet. Allem Anschein nach hat Wheeler lediglich einen Schock, was bei den näheren Umständen keine Überraschung darstellt. Ansonsten hat er keine weiteren Verletzungen und sein Zustand ist stabil. Sobald er aufwacht, darf er das Krankenhaus wieder verlassen.
 

Ich vernehme Schritte auf dem Flur, die sich der Tür zu Wheelers Krankenzimmer nähern und blicke durch das Fenster. Zwei Polizisten sind auf dem Weg hierher. Vermutlich hat das Krankenhaus sie informiert und nun wollen sie Wheeler zu den Geschehnissen befragen. Ich überlege kurz, dann verlasse ich leise das Zimmer und fange die Polizisten gerade noch rechtzeitig ab, bevor sie die Tür erreichen. Der Jüngere von Beiden scheint mich zuerkennen und wirkt sichtlich überrascht. Der andere sieht mich lediglich fragend an, als ich ihnen den Weg verstelle.
 

„Sie wollen zu Joey Wheeler.“ Es ist keine Frage meinerseits, sondern eine Feststellung.
 

Der ältere Polizist will gerade zu einer scharfen Erwiderung ansetzen, als sein Kollege ihn am Arm packt. „Das ist Seto Kaiba, Frank.“ Der Mann mustert mich kurz abschätzend und ich quittiere seinen Blick kühl mit hochgezogener Braue. Befriedigt bemerke ich, dass er schluckt und gewillt ist, seinem Kollegen das Wort zu überlassen. Dieser nickt mir leicht zu.
 

„Ja, Herr Kaiba, das wollen wir. Die Krankenhausleitung hat uns angerufen. Scheinbar liegt hier eine versuchte Körperverletzung vor. Daher wollen wir mit dem Opfer sprechen, damit wir den Täter ausfindig machen können“, erklärt er mir, was ich längst weiß. Ich mache eine wegwerfende Geste.
 

„Das können sie sich sparen“, entgegne ich und beide sehen mich überrascht an. „Ich kann ihnen sagen, wer der Täter ist.“
 

Beide Herren wirken sichtlich irritiert, der Ältere dazu noch etwas ungehalten. Ich vermute, es behagt ihm nicht, dass ein junger Mann wie ich, mehr Autorität genießt, als er mit seiner albernen Marke. Sein Kollege ist eher diplomatischer Natur.
 

„Sie wissen, wer es war?“, fragt er erstaunt. Ich nicke. „Sein Vater. Ihren Akten werden sie entnehmen, dass dies nicht der erste Zwischenfall dieser Art ist“, teile ich dem Jüngeren mit und es fällt mir schwer, meinen Abscheu zu verbergen. Nicht ihm gegenüber, sondern Wheelers Erzeuger. Vater kann man solch ein Subjekt schließlich nicht nennen.
 

„Und woher wissen sie das?“, will nun der Ältere wissen und beäugt mich skeptisch. Ich quittiere seinen Blick mit gleichmütiger Gelassenheit. „Ich war Zeuge des Vorfalls“, erkläre ich ungerührt und seine Augen weiten sich. „Das heißt... sie haben es gesehen? Und warum haben sie dann nicht...“
 

Ich lasse ihn nicht ausreden. Sein Tonfall gefällt mir nicht im Mindesten. „Weil ich es für angebrachter hielt, erst einmal einzugreifen und dem Opfer zu helfen“, entgegne ich scharf und stelle vergnügt fest, dass er leicht zusammenzuckt. „Die Versorgung von Wheeler hatte Vorrang, daher werden sie sicher verstehen, dass ich nicht auch noch in der Lage war, seinen Vater festzunehmen.“
 

Der jüngere Polizist nickt zustimmend. „Natürlich. Das Opfer ging in diesem Augenblick vor“, meint er und lächelt mich an. Ich vermute, dass dies eine wohlwollende Geste sein soll. Ich nicke leicht. Schließlich kann der Junge nichts dafür, dass sein Partner solch ein unhöfliches und offensichtlich inkompetentes Geschöpf ist.

„Sie sehen, sie können Wheeler erst einmal ausschlafen lassen. Er wird ihnen ohnehin keine weiteren Informationen liefern können“, erkläre ich entschieden und weiß im gleichen Augenblick, dass zumindest der Ältere protestieren wird. Was er natürlich umgehend tut. „Das mag ihre Auffassung sein, wir sind allerdings hier, um unsere Arbeit zu machen und das heißt, dass wir mit dem Opfer reden müssen. Zudem stellt sich die Frage der Unterbringung.“
 

Ich verziehe spöttisch den Mund.
 

Es ist offensichtlich, dass seinem Partner der Verlauf der Unterhaltung keineswegs behagt. Ich kann es ihm nicht verdenken. Für den Bruchteil einer Sekunde bedauere ich den Jüngeren sogar, dass er sich mit solch einem Kollegen herumschlagen muss. Es ist offensichtlich, dass ihn Wheelers Schicksal nicht im Mindesten berührt. Er ist hier, weil seine Dienststelle es befohlen hat, aber er würde mit Sicherheit lieber hinter seinem Schreibtisch sitzen und sich an seinem Hintern kratzen. Oder irgendeine Sportübertragung in der Zentrale ansehen.
 

Unwillkürlich muss ich an den Beamten denken, der nach dem Unfall meiner Eltern in unser Haus gekommen ist. Dieser war ein ähnlicher Typ. Ein Mann, jenseits der Vierzig, leicht übergewichtig und abgestumpft, doch keineswegs weil er zu viel gesehen hatte, sondern weil er sich nicht für die Menschen, die hinter seinen Aktennummern steckten, interessierte.
 

„Ihre Arbeit besteht darin, den Täter zu fassen. Sie wissen nun, wer dieser ist. Folglich können sie ihrer Arbeit nachgehen. Was Wheeler anbelangt, so brauchen sie sich keine Gedanken um seine Unterbringung zu machen. Darum werde ich mich kümmern“, teile ich ihm verächtlich mit und sehe belustigt zu, wie seine Augen zu zwei schmalen Schlitzen werden. Ich bin sicher, dass er gerade seine gesamte Selbstbeherrschung aufbringen muss, um mich nicht anzuschreien.
 

Für einen kurzen Augenblick wünsche ich mir fast, er würde es tun.
 

„Ähm... ok, das ist sehr nett von ihnen“, ergreift sein Kollege nervös das Wort. „Andernfalls wären wir gezwungen gewesen, den Jungen in ein Heim zu bringen. Immerhin sieht es so aus als wäre sein Vater ein Wiederholungstäter, deshalb kann er unmöglich zurück in seine Wohnung.“
 

Ich nicke zustimmend. Wenigstens einer der Beiden scheint seinen Verstand zu benutzen. Erfreulich.
 

„Ok, dann wäre das ja geklärt. Falls wir noch Fragen an den Jungen haben, setzen wir uns mit ihnen in Verbindung, Herr Kaiba“, meint er weiter und ich reiche ihm meine Karte. „Sicher. Tun sie das“, entgegne ich und will eigentlich auf dem Absatz kehrt machen, als ich es mir anders überlege. Ich blicke dem Jüngeren direkt in die Augen. Er schluckt etwas verlegen. Dann sage ich: „Ich wünsche ihnen noch eine gute Nacht.“ Und beobachte, wie sein Mund aufklappt, sichtlich erstaunt, und er dann eifrig nickt. „Danke, ich ihnen auch, Herr Kaiba.“
 

Ohne einen weiteren Blick an seinen Kollegen zu verschwenden, drehe ich mich um und lasse die Polizisten stehen.
 

Ich begebe mich erneut in Wheelers Zimmer. Er schläft noch immer. Einen Moment stehe ich einfach nur vor dem Bett und sehe ihn an.
 

Dieser verfluchte Köter. Warum bringt er sich auch immer wieder in solche Situationen? Es war doch schließlich nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sein Erzeuger ihn fand. Ich seufze leise. Dabei hätte der Kläffer nur seinen Mund auf machen müssen. Das kann er doch für gewöhnlich gut und macht es auch ansonsten allzu gerne.

Aber über seinen Erzeuger zieht er es vor zu schweigen.
 

Ich kenne seine Akte genau. Es war nicht weiter schwer für mich, das Computersystem der Polizei zu hacken und sie mir herunterzuladen. Ein beeindruckendes Register. Fünf Mal war er bereits in der Notaufnahme. Jedes Mal wurde die Polizei verständigt, da alles auf Körperverletzung hindeutete, aber Wheeler verweigerte entweder die Aussage oder behauptete, er könne sich nicht erinnern. Nur einmal hatte es eine Zeugin gegeben, eine alte Dame, die beobachtet hatte, wie sein Vater ihn schlug und dies auch den Beamten mitteilte. Aber da der Köter erneut nicht sein Maul aufmachte, wurde nichts weiter unternommen.
 

Zwar hat irgendein Beamter in seinem Bericht vermerkt, dass man das Jugendamt auf diesen Fall hinweisen sollte, doch passiert ist natürlich nichts. Der Bericht wurde zu den Akten gelegt und diese verstaut. Der gewöhnliche, inkompetente, bürokratische Gang.
 

Erst als Duke Devlin sich der Sache annahm, setzte sich das Jugendamt in Bewegung. Scheinbar hatte der Würfelfreak als Einziger von dem Kindergarten begriffen, wie ernst Wheelers Lage tatsächlich war. Unwillkürlich schüttele ich den Kopf, wenn ich an diese "Gutelaunetruppe denke". Da predigten sie den lieben langen Tag von Freundschaft und Zusammenhalt und wenn es darauf ankam, ließen sie ihren Freund im Regen stehen. Erbärmlich.
 

Dabei konnte keinem von ihnen entgangen sein, wie es dem Kläffer ging. Es war offensichtlich. Sogar ich hatte es bemerkt und mich interessierte es nicht einmal.
 

Die blauen Flecke, die er beim Sportunterricht zu verbergen versuchte, waren nur ein Indiz dafür gewesen. Man musste weiß Gott kein Genie sein, um eins und eins zusammenzählen zu können. Für einen kurzen Moment verspüre ich einen Anflug von Wut. Wut auf Wheelers vermeintliche Freunde und auf ihn selbst, dass er es so lange ertragen hat, ohne sich zur Wehr zu setzen. Letzteres passt einfach nicht zu dem Bild, dass ich von ihm habe. Er mag eine unflätige Nervensäge sein, mit Sicherheit ist er ein drittklassiger Duellant und ebenso ein aufbrausender Chaot, aber er ist auch ein Kämpfer und das nicht nur, weil er mir das unzählige Male an den Kopf geworfen hat.
 

Aber warum mache ich mir eigentlich all diese Gedanken um ihn?
 

Mein Teil ist getan, ich habe genau genommen sogar mehr getan, als ich hätte tun müssen. Ein Teil von mir ist sich immer noch nicht sicher, warum ich der Polizei gesagt habe, dass ich mich um seine Unterbringung kümmern würde. Es ist schließlich nicht meine Angelegenheit. Im Grunde sollte es mir egal sein, wo der Köter untergebracht wird.
 

Doch der Gedanke, dass man ihn in ein Heim bringen würde …
 

Für einen Moment war meine eigene Erinnerung an das Waisenhaus, in das man Mokuba und mich brachte, wieder aufgeflackert. Ich sah das Gesicht meines kleinen Bruders vor mir, wie er ängstlich zu mir aufblickte und sich dabei an mich klammerte.
 

Kurz überlege ich, ob ich Devlin anrufen soll. Vermutlich würde dieser Wheeler für ein paar Tage aufnehmen. Gerade als ich mich zu einem Entschluss durchringen will, öffnet der Köter langsam die Augen. Ich rühre mich nicht. Er blinzelt, sichtlich geblendet von dem Neonlicht, das den Raum taghell erleuchtet.
 

Ich beobachte wie der Blonde leicht den Kopf schüttelt und dann langsam die Augen öffnet.
 

„Krankenzimmer?! Wieso bin ich im Krankenhaus?“, fragt er sichtlich irritiert und wie ich vermute mehr sich selbst. Ich antworte dennoch.
 

„Du warst bewusstlos, Köter“, erkläre ich knapp und sein Blick richtet sich schlagartig auf mich. Seine Augen weiten sich irritiert und für einen Moment bedauere ich fast, meinen harschen Tonfall. Schließlich ist er verletzt und steht unter Schock.
 

„Kaiba? Wie, ich meine, warum bist du hier?“, will er erstaunt wissen und ich entgegne leicht süffisant: „Ich mag zwar manchmal etwas kratzig sein, doch einen Schulkameraden im Dreck liegen zulassen, soweit gehe ich dann doch nicht. Gewöhne dich aber erst gar nicht daran.“
 

Er schluckt und ich bereue meine Worte. Es ist offensichtlich, dass er nicht dazu aufgelegt ist, unser gewöhnliches Geplänkel aufzunehmen. „Danke, Kaiba“, flüstert er dann und ich habe den Eindruck, dass es ihm schwer fällt, diese Worte zu sagen. Ich kann es ihm nicht verdenken. Mir würde es sicher ebenso schwer fallen, mich bei ihm zu bedanken. Er schließt wieder die Augen und ich betrachte ihn noch einen kurzen Moment.
 

Entweder er ist noch immer müde oder er will mir auf diesem Wege signalisieren, dass ich gehen soll.
 

Ohne ein weiteres Wort verlasse ich das Zimmer und überlege erneut, ob ich den Würfelfreak anrufen soll. Doch stattdessen wende ich mich an eine der Schwestern und verlange nach dem Arzt. Ich muss nicht lange warten, natürlich nicht. Immerhin habe ich erst vor ein paar Monaten eine großzügige Summe für die Vergrößerung des Kinderflügels gespendet. Man wollte dieses sogar nach mir benennen, aber ich habe dankend abgelehnt. Meine PR-Abteilung war alles andere als begeistert. Schließlich hätte es mir eine unglaubliche Publicity eingebracht. Doch wenn ich spende, dann für ein Projekt, hinter dem ich stehe oder das mich interessiert, zu unterstützen. Nicht, um meinen Namen in riesigen Buchstaben irgendwo zu lesen.
 

Dafür habe ich schließlich schon die Kaiba Corporation.
 

In knappen Worten erläutere ich dem Arzt mein Anliegen. Er mustert mich einen Augenblick abschätzend und ich bin sicher, dass er sich fragt, warum ich das tue, warum ich wünsche, dass ein einfacher junger Mann in meine Villa verlegt wird, doch er stellt keine Fragen.
 

„Der junge Mann ist nicht ernsthaft verletzt, aber er dürfte nach wie vor unter Schock stehen. Das müssen sie bedenken. Vielleicht sollten sie mit der Verlegung warten, bis er wieder zu sich gekommen ist. Augenblicklich schläft er, wir haben ihm ein Beruhigungsmittel gegeben“, meint der Arzt und ich überlege kurz.
 

Wie ich Wheeler kenne, würde er einen Mordsaufstand machen, wenn ich ihm mitteile, dass ich ihn bei mir zuhause unterbringen will. Dieser planlose Köter würde es fertig bringen und Hals über Kopf aus dem Krankenhaus stürmen, vermutlich direkt wieder in die Arme seines Erzeugers. Erneut kommt mir der Gedanke, dass ich Devlin einschalten könnte. Es würde die Angelegenheit sicher vereinfachen. Zudem bin ich dem Kläffer nichts schuldig. Dennoch entscheide ich mich erneut dagegen.
 

„Bereiten sie ihn für den Transport vor. Ich denke, es ist besser, wenn er dabei nicht wach ist. Die Polizei weiß bereits Bescheid“, entgegne ich und der Mann nickt zögernd. Doch er erteilt umgehend einer Schwester den Auftrag, Wheeler für eine Verlegung vorzubereiten. Ich rufe Roland an und sage ihm, dass er mich abholen soll. Dann warte ich auf die Sanitäter, die den Köter überführen werden. Ich gebe ihnen meine Adresse und verlasse einen Augenblick später auch schon das Krankenhaus.

Mein Assistent wartet bereits.
 

In der Villa angekommen, teile ich meinem Hausmädchen mit, sie möge eines der Gästezimmer vorbereiten. Der Krankentransport lässt nicht lange auf sich warten. Wheeler ist noch immer am Schlafen. Das vereinfacht die Dinge ungemein.
 

Dafür taucht Mokuba aus dem Nichts auf. „Was ist denn los, Seto?“, will er wissen und erkennt erst dann Joey auf der Liege. Entsetzt reißt er die Augen auf. „Es ist alles unter Kontrolle, Mokuba. Wheeler wurde angegriffen, aber er ist nicht ernstlich verletzt. Augenblicklich steht er unter dem Einfluss eines Beruhigungsmittels“, erkläre ich ihm knapp und der Kleine atmet erleichtert auf, dann sieht er mich allerdings skeptisch an.
 

„Hast DU ihn angegriffen?“, fragt er dann doch tatsächlich ernsthaft. Ich ziehe unwillkürlich eine Braue nach oben. „Wie kommst du darauf?“, entgegne ich und muss gestehen, dass ich doch etwas geschockt über diesen Vorwurf bin. Mein Bruder zuckt mit den Schultern. „Na ja, warum sonst solltest du ihn hier herbringen lassen?“, meint er scharfsinnig. „Bitte, Seto, sag mir, dass du ihn nicht ...“ Ich verdrehe leicht die Augen. „Natürlich nicht! Was denkst du denn von mir, kleiner Bruder? Sicher, Wheeler ist eine Plage, aber zu solchen Mitteln würde ich bestimmt nicht greifen. Das müsstest du eigentlich wissen!“
 

Mokuba seufzt erleichtert. „Entschuldige, Seto. Es war nur... Aber warum ist er dann hier? Und wer hat ihn angegriffen?“ Der Kleine beäugt mich noch immer etwas argwöhnisch, aber ich kann ihm nicht böse sein. Niemand kann Mokuba böse sein. „Sein Vater“, entgegne ich und muss mich beherrschen, meine Wut nicht mit mir durchgehen zu lassen. Mokuba schluckt schockiert. „Ich bin zufällig Zeuge des Angriffes geworden und habe Wheeler ins Krankenhaus bringen lassen.“ Der Kleine nickt. „Ein Glück, dass du da warst, Seto. Du hast ihm vielleicht das Leben gerettet!“ Jetzt strahlen mich die großen dunklen Augen an und ich muss unwillkürlich lächeln. „Nun, vielleicht könnte man es so ausdrücken“, stimme ich zu.
 

„Und warum ist er jetzt hier?“ Mokuba hat seine eigentliche Frage nicht vergessen. Natürlich nicht. Ich seufze. Ich hasse es, wenn ich meine Beweggründe erläutern muss. Sogar meinem Bruder gegenüber. Und ich bin es auch nicht gewohnt, hinterfragt zu werden. Außer von Mokuba. Der Kleine sieht mich weiterhin fragend an und ich weiß, dass er keine Ruhe geben wird, solange ich ihm nicht antworte.
 

„Ich habe ihn ins Krankenhaus begleitet. Schließlich musste ich noch eine Aussage machen“, teile ich ihm dann, nicht ganz wahrheitsgemäß mit. „Das Krankenhaus konnte ihn nicht mehr länger da behalten, da sein Zustand stabil ist, doch die Polizei wollte nicht, dass er zu sich nach Hause geht. Die Gefahr, dass sein Vater, dort auf ihn wartet ist zu groß. Also wollten sie ihn in ein Heim bringen lassen und ...“ Ich spreche nicht weiter, sondern mache eine vage Geste mit der Hand, in der Hoffnung, dass mein Bruder auch so versteht. Was Mokuba natürlich tut. Er lächelt. „Und da hast du ihn lieber mit zu uns genommen!“, beendet er meinen Satz. Ich nicke. „Ach Seto, du bist der beste große Bruder, den es gibt. Joey hätte es in einem Heim sicher nicht gefallen.“ Wieder nicke ich und Mokubas Fragerei scheint damit befriedigt.
 

„Darf ich später nach ihm sehen?“, will er dann jedoch wissen. Ich nicke. „Natürlich, aber lass ihn erst einmal ausschlafen“, entgegne ich und streiche ihm kurz sanft durchs Haar. „Hast du deine Hausaufgaben schon gemacht?“ Er nickt. „Sehr gut. Ich sehe sie mir später an, Mokuba. Jetzt werde ich erst einmal nach Wheeler sehen.“
 

Damit wende ich mich ab und begebe mich nach oben. Roland steht vor dem Gästezimmer und erwartet mich bereits. „Er schläft noch immer“, teilt er mir mit und ich nicke. Dann gehe ich an ihm vorbei in das Zimmer.
 

Erneut betrachte ich für einen Augenblick meinen schlafenden, selbsternannten Erzfeind und muss unwillkürlich schmunzeln und in meinem Kopf vernehme ich deutlich seine Stimme: „Dich mach' ich so fertig, Kaiba, das du nicht mehr weißt, ob du Männchen oder Weibchen bist!“
 

Nur Wheeler ist fähig, mir solch alberne Sprüche, ins Gesicht zu schleudern. Dabei scheint es ihm vollkommen gleichgültig, was seine Worte über ihn sagen. Auch verfügt er über ein unglaubliches Repertoire an vulgären Ausdrücken, kein Wunder, wenn man bedenkt, wo er herkommt.
 

Ich mustere das friedlich schlafende Gesicht und stelle fest, dass es mir nicht behagt, den Köter so ruhig zu sehen. Ich verbinde eine Menge mit Wheeler, aber keineswegs Ruhe und Stille. Beides passt nicht zu ihm.
 

Unschlüssig was ich tun soll, lasse ich mich auf dem Sofa nieder und denke nach.
 

Über Wheeler.
 

Bislang habe ich mir nie wirklich große Gedanken um ihn gemacht. Wozu auch? Er interessiert mich nicht. Seine Existenz spielt für mich eigentlich keine Rolle und abgesehen davon, dass wir in die gleiche Klasse gehen und er an den gleichen Turnieren teilgenommen hat, verbindet uns nichts. Dennoch ist ausgerechnet er der Mensch, mit dem ich neben Mokuba und Roland tatsächlich am Meisten rede. Was natürlich daran liegt, dass er mich immer wieder provozieren muss.
 

Aber schließlich hat er es zu seinem Ziel gemacht, mich irgendwann bei DuelMonsters zu schlagen. Was natürlich nie geschehen wird. Dennoch ist seine Ausdauer bewundernswert. Gleichgültig wie oft er mir unterliegt, er steht immer wieder auf und versucht es erneut.
 

Wenn er sich in der Schule ebenso anstrengen würde, wären seine Noten um einiges besser.
 

Unwillkürlich wandern meine Gedanken zum heutigen Schultag zurück. Gruppenarbeit. Schon als ich dieses Wort hörte, wusste ich, dass der Tag gelaufen ist und dann wurde mir auch noch Wheeler zugeteilt. „Vielleicht hilft diese Gruppenarbeit ihnen dabei, ihre Differenzen beizulegen“, höre ich den Lehrer wieder sagen und verdrehe die Augen. Ich bedauere, dass ich ihn nicht darauf hingewiesen habe, dass man bei zwei Personen nicht mehr von einer Gruppe reden konnte. Schon länger hege ich den Verdacht, dass dieser Mann versucht, die Stimmung zwischen Wheeler und mir zu verbessern.
 

Heute zumindest hat er mit seiner absurden Aufgabe lediglich das Gegenteil erreicht.
 

Und wer dachte sich nur solche Themen aus? „Wie ich mir eine Freundschaft aufbaue und was ich dafür tun muss, um diese zu behalten“ Wir befinden uns schließlich nicht mehr in den 60ern. Einfach nur absurd und dermaßen belanglos. Aber Sozialkunde ist ohnehin ein triviales Fach. Nur wenige Aspekte daran sind im realen Leben tatsächlich von Belang, wie zum Beispiel die wichtigsten Formen des gesellschaftlichen Zusammenlebens, die demokratische Gestaltung der staatlichen Ordnung und die Mitgestaltung der internationalen Politik.
 

Ich führe eine internationale Firma, was interessiert es mich, wie ich mir eine Freundschaft aufbaue.
 

Natürlich war der Kindergarten von dem Thema begeistert. Nichts anderes war zu erwarten und auch Wheeler schien motiviert zu sein. Zumindest hat er sich sofort an die Arbeit gemacht. Einen Plan hatte er selbstverständlich nicht. Stattdessen jedoch das Bedürfnis, mich mit dem Thema weiter zu behelligen.
 

Natürlich habe ich ihm auf unmissverständliche Art mitgeteilt, dass ich weder denn Wunsch nach einer Zusammenarbeit hege, noch gewillt bin, mich mit solch einem Unsinn auseinanderzusetzen. Seine Erwiderung viel gewohnt vulgär aus. „Du könntest das aber echt gebrauchen, Eisklotz, auf dem Gebiet bist du nämlich voll die Pappnase!“
 

Mein Blick wandert wieder zu dem großen Bett, in dem Wheeler noch immer friedlich schläft und ich komme nicht umhin festzustellen, dass dies vermutlich der einzige Moment ist, den wir beide so lange ruhig zusammen in einem Raum verbracht haben.
 

Ich zucke kaum merklich zusammen, als er sich zu regen beginnt und dann langsam die Augen öffnet. Dieses Mal muss er nicht blinzeln, aber ich habe auch vorsorglich das Licht gedämmt. Ich beobachte ihn dabei, wie er sich langsam aufrichtet und abermals seine Umgebung betrachtet. Dieses Mal ist er jedoch sichtlich erstaunter. Sein Blick streift über die teuren Möbel und seine Stirn legt sich in Falten.
 

„Endlich ausgeschlafen, Köter?“, frage ich als sein Blick meinen trifft.
 

Jetzt blinzelt er, als wäre ich eine Halluzination. Ich unterdrücke den Anflug eines Lächelns. „Wo bin ich?“, will er wissen und mir entgeht nicht der skeptische Unterton.
 

„Bei mir Zuhause.“
 

„Wieso bin ich hier?“
 

Seine Haltung ist angespannt und er behält mich argwöhnisch im Auge.
 

Inzwischen habe ich mir meine Antwort zurechtgelegt. Nachdem ich Mokuba erfolgreich unterrichtet habe, fällt es mir bei Wheeler nicht weiter schwer. Nüchtern und sachlich erläutere ich ihm daher, den Grund für seine Anwesenheit: „Das Krankenhaus hat Anzeige wegen Körperverletzung bei der Polizei gestellt. Diese ist mit deiner Akte nur allzu vertraut. Dein Vater hat dir das angetan, nicht wahr? Wieder einmal. Dein Zustand ist stabil, daher konnte das Krankenhaus dich nicht länger dortbehalten, aber die Polizei geht davon aus, dass dein Vater einen erneuten Anschlag auf dich verüben könnte und wollte dich in ein Heim bringen. Da habe ich interveniert und dich mitgenommen.“
 

Ich kann geradezu sehen, wie es in seinem Kopf beginnt zu rattern. Die Nerven laufen sicher heiß dabei. Er braucht einen kurzen Augenblick, bis er meine Worte verarbeitet hat, dann nickt er leicht und schwingt auch schon die Füße aus dem Bett. Dabei stellt er fest, dass er keine Hosen an hat. Zarte Röte erscheint auf seinen Wangen, was ich beiläufig registriere.
 

„Danke, Kaiba, ehrlich. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Aber du brauchst dich nicht weiter um mich zu kümmern, ich bin immer allein klar gekommen und das mit dem Alten werde ich auch noch geregelt kriegen. Ich gehe, also gib mir bitte meine Kleider und ich bin weg!“
 

Was auch immer in ihm vorgehen mag, seine Miene drückt Entschlossenheit aus.
 

„Ich halte das zwar für keine gute Idee, aber wie du willst. Ich kann dich ja nicht festhalten“, entgegne ich und gehe zu der Kommode. Roland hat bereits Kleidung zurecht gelegt. Ich zögere einen kurzen Augenblick, doch ich kenne Wheeler, wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, weicht er nicht davon ab. Logischen Argumenten gegenüber ist er ohnehin resistent. Ich greife mir die Kleidung und werfe sie ihm zu. Er nickt kaum merklich und macht sich daran, sich anzuziehen. Dann ist er auch schon auf dem Weg zur Tür und reißt diese auf. Roland stellt sich ihm in den Weg, doch ich deute meinem Assistenten an, Wheeler gehen zu lassen. Für den Bruchteil einer Sekunde wirkt Roland erstaunt. Ich stöhne leise auf, während ich den Köter die Treppe runter hasten höre.
 

Ich weiß, ich sollte ihn aufhalten. Es ist Nacht und er ist noch geschwächt und vermutlich auch durcheinander, wobei letzteres ein chronischer Dauerzustand sein dürfte. Einen Moment spiele ich tatsächlich mit dem Gedanken, ihn aufzuhalten und gegen seinen Willen festzusetzen, doch ich entscheide mich dagegen.
 

Es ist eindeutig, dass er meine Hilfe nicht wünscht. Sein Stolz verbietet es und zumindest das kann ich verstehen.
 

„Folgen sie ihm, Roland. Unauffällig. Und berichten sie mir wohin er geht“, weise ich meinen Assistenten dann an und verlasse das Gästezimmer. Roland hat sich bereits in Bewegung gesetzt. Ich spüre wie meine Schläfen zu pochen beginnen und begebe mich langsam nach unten.

Joeys Wutausbruch und seine Folgen

Als ich am nächsten Morgen vor der Schule ankomme, steigt gerade Kaiba aus seinem Wagen, der am Abend zu vor noch in meiner Straße stand. Was Kaiba da wollte, weiß ich nicht, vielleicht hatte er ein Kundengespräch für irgendeinen Anlass der Kaiba Corp, aber das ist jetzt uninteressant.
 

Zurück zu Mr. Eisblock, der mir einen vernichtenden Blick zuwirft, da fällt mir ein, dass er mich gestern fast über den Haufen gerannt hat, weshalb ich ihm erst mal den Weg verstelle.
 

„Sag mal, was sollte das eigentlich gestern Abend, hast du keine Augen im Kopf oder wieso rennst du durch meine Straße und mich damit um?! Geht´s noch, nicht mal entschuldigt hast du dich, ich bin aber nicht aus Luft so wie ich das sehe!“
 

Eine Antwort erhalte ich nicht, wie üblich, aber ich bin hier auch noch nicht fertig, auch wenn er sich nun auf den Schulhof begibt. Ich bin immer noch sauer und meine Wut wird noch größer, als ich einen anderen Brünetten sehe. Schnurstracks steuere ich auf diesen zu.
 

Der Grund ist, dass mir Duke gesagt hat, dass mein Lappi nur noch Schrottwert hat, da beide Speicherplatten durch einen Trojaner zerstört wurden und sich eine Reparatur nicht mehr lohnen würde.

Er hat mir aber einen Neuen besorgt und den möchte ich von Tristan bezahlt haben. Schließlich hat er ihn auch kaputt gemacht.

Ich koche vor Wut, weil ich mir einen neuen Laptop absolut nicht leisten kann.
 

Also mache ich ich mich auf den Weg zu meinem bisher besten Freund, um meiner Wut Raum zu geben. In meinem Rücken spüre ich die Blicke, die mir Kaiba nach sendet, und gehe einfach weiter auf die Gruppe um Duke zu. Die Worte, die mir hinterher gerufen werden, ignoriere ich einfach mal, tue als hätte ich sie nicht gehört.
 

„Köter, hast du keine Manieren, man sagt wenigstens „Guten Morgen“, wenn man an jemand bekanntem vorbei geht!“
 

Duke ist da, Bakura steht dabei, Tea, Yugi, Atemu und Ryou.
 

Alle auf einem Haufen und picke ich mir Tristan heraus, der wie aus dem Nichts auf einmal meine geballte Faust im Gesicht hat. Ich höre sogar Knochen knirschen, so fest war der Schlag und Tristan setzt sich auf den Hosenboden. Sein Nase blutet und er sieht mich verwirrt und genau so verständnislos an wie die anderen drum herum. Tea, die mir gerade eine Predigt halten will, verstummt als sie meinen Blick sieht und weicht vor mir zurück, auch Ryou und Yugi.

Atemu, Duke und Bakura sind zu geschockt, um mich aufzuhalten und ich packe Tristan am Kragen der Schuluniform und ziehe ihn zu mir hoch. Gerade will ich ihm noch mal eine langen, da wird meine Faust festgehalten und die Stimme, die ich über all erkennen würde, flüstert mir zu: „Wenn du nicht aufhörst, muss ich dich wohl einsperren oder zum Direktor bringen!“
 

„Was willst du von mir Kaiba, lass mich los, ich habe noch eine Hühnchen mit Tristan zu rupfen und daran wirst auch du mich nicht hindern“, brülle ich los und zerre an meiner Hand, um aus dem Klammergriff von Kaiba zu entkommen. Mein Blick fällt auf Duke, der nur mit dem Kopf schüttelt.
 

Einen mörderischer Blick auf die anderen werfend, kann mich Duke wohl als Einziger verstehen, denn er nickt mir zu nur kurz. Ich schlucke und versuche nicht noch mehr auszurasten.

Ich wende mich Tristan zu, den ich immer noch am Kragen habe.
 

„Und nun zu dir!“ bringe ich mit mühsamer Ruhe heraus.
 

„Ich erwarte von dir das du mir meinen Laptop ersetzt, ich will und ich sage es dir nur einmal, Taylor, ich will von dir bis morgen 400 Euro für den Schaden an meinen Laptop, den du verursacht hast, ist das klar.“
 

Da Kaiba immer noch meine andere Hand festhält, kann ich nicht mehr zuschlagen. Wo zu auch?

Danach bekommt er einen Stoß und er setzt sich wieder auf den Hintern.
 

Ein Blick in die Runde, ich kann sehen das weder Yugi noch Ryou, Bakura, Tea und genauso wenig Atemu mich verstehen können. Denn sie wissen ja nicht wie schwer es für mich war, an den Laptop zu kommen, als wir diesen im Jahr zuvor für den Unterricht benötigten und ohne Duke hätte ich keinen bekommen. Ich dreh mich um, sehe die Blicke der Umstehenden und auch noch wie unser Klassenlehrer auf uns zu kommt. Er sieht die blutende Nase von Tristan, er sieht auch, dass Kaiba mich am Arm gepackt hält, doch dieser lässt mich jetzt los und will sich dem Lehrer entgegen stellen, doch dieser winkt schon von Weitem ab.
 

Ja, Herr Arishya lässt sich auch von einem Kaiba nicht einschüchtern.
 

„Was war hier los?“ ,donnert er auch schon los. Ich ahne was gleich passiert, er wird mich zum Direktor schleifen, wie immer, und da ich schon auf der roten Liste der gefährdeten Schüler stehe, sehe ich es als besser an, mich von den Socken zu machen.
 

So mit schnappe ich mir meine Schultasche sah zu Duke und verließ den Schulhof. Betrat die Straße und ging zurück in meine Wohnung ignorierte die Rufe meiner Freunde, genauso wie den Blick von Kaiba.
 

Zur selben Zeit an einer anderen Stelle
 

In einer Gasse im Dunklen versteckt steht eine mehr als ungepflegte Gestalt und beobachtet wie sein Sohn die Schule verlässt und wie diesem eine dunkelhäutige Gestalt in sicherem Abstand folgt.

Die Gestalt in der Gasse zieht sich zurück in die Dunkelheit, sie will nicht gesehen werden.
 

Die Person in der Gasse sieht ziemlich herunter gekommen aus, seine Hose hat nicht nur Risse an den verschiedenen Stellen, nein, sie ist verdreckt und Blut bespritzt - sein eigenes, von der Flucht vor den Handlangern des Bordellbesitzers, der ihm im Nacken sitzt und auf die Erfüllung des Vertrages pocht. Er will, dass er ihm Joey ausliefert, er hat noch eine Woche um das zu tun, dann nimmt dieser schmierige Herzog das selbst in die Hand.
 

Die Gedanken des Mannes kreisen nur darum wie er an seinen Sohn herankommt und da kommt ihm die Idee. Hatte dieser Freund von ihm nicht neulich die Daten von Joey von dessen Computer oder wie das Ding heißt, in der Hand?
 

In Gedanken versunken macht die Person sich auf den Weg, doch im fahlen Licht, das durch den Wolken verdeckten Himmel scheint, erkennt man ungewaschenes blondes Haar, das zerzaust vom Kopf steht, dass einstmals grüne Hemd ist mit schwarzen Flecken aus Blut und Dreck verklebt, die Hose, einstmals braun gewesen, sah man nur noch Flecken verschiedenster Art.
 

Nun erkannte man auch die Gesichtszüge der Person, die hier ging und man hätte meinen können, dass Joey da durch die Gegend schlendert. Doch das war nicht Joey, sondern die ältere Ausgabe, es war kein geringerer als Wheeler Senior, der da herum lief. Ein Geräusch aus der nächsten Seitenstraße lies ihn sich hinter der Mauer kauern, er sah vorsichtig um die Ecke, doch da war nichts.
 

Joseph Wheeler, der sich weiter durch die Gassen schlich auf unsichtbaren, unheimlichen Wegen, um sich seinen Sohn zu schnappen.
 

Vor dessen Haus wo dieser wohnt steht ein schwarzes Auto, Kaiba Corp. steht darauf, im Inneren sitzt ein Mann mit Sonnenbrille, der wie ein Bodyguard aussieht. Der alte Wheeler sieht sich um und sieht wie Joey in einem Laden verschwindet, so folgt er seinem Sohn bis zu dem Internet Café in dem Joey verschwunden ist. Unbeachtet von den Passanten wie er glaubt, steht er vor dem Fenster und sieht hinein, Joey sieht sich im Innern um, doch fällt er nicht auf von außen.
 

Nun weiß Wheeler wie er an seine Sohn ran kommt, durch den Virus konnte sein Freund den Account von Joey knacken und somit hat er nun seine Zugangsdaten, so setzt er sich an einen anderen Tisch, als dieser frei wird und schickt ihm eine Mail.
 

Mit folgendem Inhalt:
 

„Hallo Süßer, ich habe dich schon eine Weile beobachtet und dein Vater hat recht, Kleiner, du passt in meine Sammlung junger, hübscher Männer in meinem Etablissement.

Ich werde dich die nächsten Tage Zuhause besuchen, du hast doch Zeit für mich? Dann kannst du zeigen ob du wirklich 5000 Euro Wert bist. Bis dann, mein süßer blonder Joey Wheeler.
 

Dein Besitzer“
 

Dies war erst der Anfang von der Jagd nach seinem Sohn. Doch dieser schien die Mail gar nicht zu lesen, sondern stand nach kurzer Zeit wieder auf und verließ den Laden, um im Supermarkt noch einkaufen zu gehen, Wheeler folgte ihm, bis dieser fast bei seiner Wohnung angekommen war und sein Sohn kam immer näher auf ihn zu, ohne es zu merken. Einige schnelle Blicke, keiner in der Nähe gerade, so schnappte er sich den jüngeren Blondschopf packt ihn am Hals und drückte ihn gegen die Wand. „Habe ich dir erlaubt einfach so zu verschwinden? Ich werde dich jetzt zu deinem neuen Besitzer bringen, damit ich den Deal endlich abschließen kann. Der wird dir Manieren bei bringen, einfach so abhauen ist da nicht, da bist du dann eingeschlossen in einem Zimmer. Wie findest du das, dann hast du dein eigenes Zimmer, dass du wolltest.“
 

Das hörte Joey schon nicht mehr, der Schock seinem Vater in die Hände gefallen zu sein und die Hand an seinem Hals, nahmen ihm alle Kraft. Weiter kam der Mann nicht, wieder wurde er gestört, dieses Mal von dem Kerl, den er vorhin noch in dem Auto gesehen hatte. Joey sackte leblos in sich zusammen, als sich die Hand von seinem Hals löste. Er bekam gar nicht mit wer ihm da zu Hilfe geeilt kam, wer das Ganze gesehen hatte.
 

„Was lass mich los, geh weg das ist mein Sohn!“
 

Mit einem Handkantenschlag wurde er für kurze Zeit etwas benebelt, doch als er Martinshorn hört machte sich der alte Wheeler aus dem Staub.
 

Wheeler verschwand murrend von der Bildfläche, er musste einen anderen Weg finden, um Joey zu schnappen. Naja das nächste mal würde es klappen. Er hörte noch wie der Krankentransport kam und wieder abfuhr, auch das dort vor Ort keiner mehr war, also hatten sie den Jungen mitgenommen.
 

Dann würde er eine andere Gelegenheit abwarten, um sich Joey zu packen und dem Herzog zu übergeben, doch war er sich aber nicht mehr sicher ob er das noch wollte nach dem was er seid heute wusste. Ja Wheeler hatte den Herzog belauscht und da durch erfahren, dass er so bald man Joey haben würde, sterben musste.
 

Wheeler stand am Eck: „Ich wusste das ich einen Fehler gemacht hatte, als ich Joey verspielte beim Pokern, zu Beginn habe ich noch gewonnen, dann wurde das Geld immer weniger und weniger, ich musste Schuldscheine unterschreiben, das ist schon Wochen her und als ich das Geld aber nicht bezahlen konnte, wollte der Herzog einen Bürgen für die Übernahme der Schulden. Dann hatte der Herzog heraus gefunden, dass ich einen Sohn habe, der fast so aussieht wie ich, nur eben jung und knackig und dazu noch unschuldig. Er bot mir an, dass wenn ich unterschreiben würde und er meinen Sohn bekommt, würde man mir nicht nur meine Schulden erlassen, ich würde zusätzlich noch 5000 bar auf die Kralle bekommen und dürfe zudem bis zu einem gewissen Limit in seinem Kasino spielen. So hat er es mir zu gesichert, doch sieht die Sache inzwischen anders aus.“
 

Doch die Tage vergingen, er sah Joey nicht mehr. So verzögerte sich das alles immer weiter nach hinten. Der Herzog hatte nun seine Einfänger los geschickt, die Joey nun im Auge behielten genau so wie den alten Wheeler, also war mit zur Polizei gehen nichts drin.
 

Es war eine Woche her, seit er Joey das letzte Mal allein gesehen hatte, nun saß dieser wieder in dem Café von neulich und las meine Mail so wie es aussah, denn er war blass geworden. Das war der Zeitpunkt zum eingreifen, so fertig wie der gerade wirkte, doch schneller als ihm lieb war, tauchten zwei seiner Freunde auf. Den einen kannte Wheeler schon den Schwarzhaarigen mit den Würfeln auf dem Hemd und der Hose. Der andere schien kein Freund zu sein, denn diesen sah er wütend an.
 

Nach dem die drei den Laden verlassen hatten, verlor sich die Spur von Joey. Er war unauffindbar für Wheeler Senior und ebenso auch für den Herzog.
 

****
 

Zu Hause angekommen, warf ich meine Tasche erst mal in die Ecke. Ich fragt mich was ich machen sollte, dann sehe ich mich um und beginne die Wohnung aufzuräumen.

Wäsche waschen, Staubsaugen, und Staub wischen - von oben nach unten. Dann mache ich mich an die Mülltrennung, bringe die Flaschen zum Container.
 

Wieder in der Wohnung hänge ich die nasse Wäsche auf und lege die Trockene zusammen.
 

Mein Blick zur Uhr verrät mir, dass ich noch Zeit habe und so marschiere ich zum Internet Café, setze mich an den PC und beginne im Web zu surfen. Da noch Schule ist, kann ich mich nicht mit Ice – Dragon unterhalten der ja sicherlich im Unterricht ist, trotzdem logge ich mich ein um meine Mails zu checken und da ist auch noch die Eine, die ich nicht geöffnet habe und die ich besser nicht geöffnet hätte.
 

„Hallo Süßer, ich habe dich schon eine Weile beobachtet und dein Vater hat recht, Kleiner, du passt in meine Sammlung junger, hübscher Männer in meinem Etablissement.

Ich werde dich die nächsten Tage Zuhause besuchen, du hast doch Zeit für mich? Dann kannst du zeigen ob du wirklich 5000 Euro Wert bist. Bis dann, mein süßer blonder Joey Wheeler.
 

Dein Besitzer“
 

Ich nehme die Drohung ernst, darum drucke ich sie aus und rufe gleich danach Duke an, der aufträgt in dem Café zu bleiben und verspricht, dass er so schnell kommt, wie er nur kann.
 

Also bleibe ich sitzen und es dauert kaum eine halbe Stunde, bis Duke auftaucht. Zu meiner Überraschung ist er nicht allein. Kaiba ist bei ihm und ich habe keine Ahnung was ausgerechnet der hier will.
 

„Was...“ Ich deute auf Kaiba. „Will der hier, den kann ich gerade echt gar nicht brauchen!“
 

„Beruhige dich, Joey, aber wenn uns jemand helfen kann, dann er.“
 

Joey mustert den Brünetten von der Seite, dann nickt er diesem zu.
 

„Joey es geht hier dabei herauszufinden wie dein Vater an deine E-Mailadresse gelangen konnte und ich kenne keinen außer Kaiba, der uns dabei helfen könnte.“
 

Wieder stand der alter Wheeler vor dem Laden, und beobachtete das alles mit Wut im Bauch, hatte sich der Herzog doch unmissverständlich ihm gegen über geäußert. Nun kommt er wieder nicht an seinen Sohn heran.
 

Immer noch etwas skeptisch lasse ich Kaiba widerwillig an den PC. Kaiba nimmt Platz, die Finger rasen über die Tastatur und nach einer kurzen Einschätzung ist schon einmal sicher, dass der PC an sich in Ordnung ist und auf dem neusten Sicherheitsstand.
 

„Devlin, Wheelers Laptop, was war der Grund für den Defekt?“
 

„Das Werk nannte drei Trojaner als Grund, die an einer Datei anhingen von einer Mail von einer nicht gesicherten Webseite, das heißt das entweder Joey eine Spamnachricht geöffnet hat oder was viel wahrscheinlicher ist, dass Tristan sie mit der Kartenbestellung heruntergeladen hat.“
 

Kaiba hört ihm schweigend zu, dann nickt er als habe er verstanden. Er lehnt sich auf dem Stuhl zurück und reibt sich über die Nasenwurzel, wie immer wenn er Kopfschmerzen hat und für einen Moment tut er mir leid.
 

Ein Seufzen verlässt meine Lippen, ich weiß nicht mehr weiter, bin am Ende meiner Kraft angekommen, was soll ich nur machen.
 

„Was ist mit der Mail, die du bekommen hast, Wheeler?“, will Kaiba wissen und ich zeigen Beiden den Ausdruck, den ich gemacht habe. Kaiba sieht sich die Nachricht genauer an, dann wendet er sich wieder dem PC zu und ich sehe, wie seine Augen sich weiten.
 

Duke scheint es ebenfalls zu bemerken und beide sehen wir Kaiba fragend an.
 

„Diese Mail wurde hier geschrieben, in diesem Café, sogar an dem Rechner hier“, erklärt der Firmenchef.
 

„Wie meinst du das?“, will nun auch Joey wissen. „Ganz einfach, Wheeler, wer auch immer diese Mail geschrieben hat, saß in diesem Moment auf diesem Platz in diesem Raum!“
 

„Weißt du noch, was du an jenem Tag gemacht hast?“, fragt Duke.
 

Ich sehe mir das Datum der Mail an. Sie ist schon etwas älter. „Ich glaube, das war der Tag, an dem du wegen deines Laptops bei mir warst“, meint der Schwarzhaarigen. Ich denke nach. Was habe ich an dem Tag sonst noch getan? Dann durchzuckt es mich wie ein Blitz und ich schüttele den Kopf, um die Bilder zu verdrängen, die vor meinem inneren Auge aufsteigen. „An dem Tag wurde ich von meinem Vater angegriffen. Zuvor war ich hier. Ich habe Ryou und Tea getroffen. Als die beiden weg waren bin ich dann ins Netz und habe mich noch mit meinem Chatfreund unterhalten, aber nicht lange, weil dieser arbeiten musste.“
 

„Chatfreund“, höre ich Kaiba sagen und entgegne: „Na und? Ich habe wenigstens Freunde, die mir helfen. wenn ich sie brauche, du machst ja lieber alles alleine!“
 

Zu meiner Überraschung sieht Kaiba mich einfach nur an.
 

„Joeys Nerven liegen blank, Kaiba, er meint es sicher nicht so. Denk daran, wie er vorhin auf Tristan losgegangen ist. Er steht sicher noch immer unter Schock“, meint Duke an den Firmenchef gewandt.
 

Ich habe den Eindruck, dass Kaiba kaum merklich nickt. „Wir sollten erst einmal von hier verschwinden. Roland sagte, dass man Wheeler beobachten würde, vermutlich sogar jetzt und hier.“
 

Ich nicke, als würde ich verstehen was das bedeutet und Kaiba deutet uns an ihm zu folgen. Ich blicke kurz zu Duke, der mir zu nickt und im nächsten Augenblick folgen wir Kaiba auch schon zu seiner Limousine.
 

„Am Besten kommst du erst einmal wieder bei mir unter“, meint Duke und wendet sich an Kaiba. „Können wir vielleicht Joeys Sachen mit deiner Limo zu mir bringen? Sorry, aber mir fällt gerade nichts besseres ein.“
 

Fast rechne ich damit, dass der Eisklotz widerspricht, doch stattdessen erteilt er Roland den Auftrag zu mir zu fahren. Während ich schnell meine Sachen zusammenpacke und Duke mir dabei hilft, wartet Kaiba am Wagen.
 

Alles wird im Kofferraum verstaut, danach geht die Fahrt zu Duke
 

Als ich bei Duke die Tür des Gästezimmers hinter mir schließe, ist es vorbei, ich kann mich nicht mehr halten. Ich zittere vor Angst. Ich weiß, dass mein Vater mich verkauft hat und dass ich nun nicht mehr sicher bin. Vor allem, wenn ich mich alleine auf der Straße bewege.
 

Was soll ich tun? Was werden die als Nächstes unternehmen? Ob ich zur Polizei gehen soll? Aber wie sollen die, diese Typen fangen, wenn ich nicht einmal weiß wer sie sind?
 

Das sind die Gedanken, die ich mir mache und ich weiß, dass ich keine Chance habe, wenn ich nichts unternehme. So ziehe ich mich um und gehe nach unten. Duke ist in seinem Laden und Kaiba zurück in seinem Büro.
 

Duke eine Nachricht da lassend, damit er sich keine Sorgen macht, verlasse ich das Haus und habe gleich wieder das Gefühl, verfolgt zu werden. Doch ich gehe schnell weiter, ohne mich umzusehen und atme erleichtert auf als ich den Polizeiposten am Ende der Straße erreiche. Ich muss nicht lange warten.
 

Der diensthabende Beamte hört sich meine Geschichte an und ich kann ihm nur zu deutlich ansehen, dass er mir nicht glaubt. Vermutlich hält er mich für einen Wichtigtuer oder einfach nur für verrückt. Er wimmelt mich jedenfalls mit den Worten ab, dass er für solche Kindereien keine Zeit habe und ich nach Hause gehen und erwachsen werden solle. Dann widmet er sich wieder seinen Akten.
 

Frustriert verlasse ich das Gebäude.
 

Was jetzt?
 

Ich gehe zurück zu Dukes Haus, entscheide mich dann aber anders und betrete seinen Laden. Er steht an der Kasse und redet mit einem seiner Stammkunden. Als dieser mich sieht, wird sein Blick anzüglich und beginnt über meinen Körper zu wandern. Dann blickt er wieder zu Duke. „Ist der auch zu kaufen?“
 

Ich stutze bei den Worten und ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken.
 

„Wer?“, fragt Duke irritiert. Der Mann zeigt auf mich. Duke lächelt freundlich und schüttelt den Kopf. „Nein, der ist Unverkäuflich, Herr Herzog!“
 

„Schade, so was fehlt noch in meiner Sammlung junger hübscher Männer!“ Damit verabschiedet der Mann sich auch schon von Duke. Als er an mir vorbei geht, höre ich ihn flüstern: „Fühl dich nicht zu sicher, Joey, ich weiß wo du arbeitest und wo deine Schule ist.“
 

Ich stehe stocksteif da, unfähig mich zu rühren. In meinem Kopf rattert es und ich habe das Gefühl, dass alle Zahnräder dabei sind durchzudrehen. Dieser Mann … er ist einer von ihnen. Ich schlucke hart, als ich Dukes fragenden Blick bemerke.
 

„Alles ok“, teile ich ihm mit und mache mich im nächsten Moment auf den Weg zu meinem Zimmer.
 

Sie haben mich gefunden, durchzuckt es mich wie ein Stromschlag. Sie wissen, dass ich bei Duke bin und wo ich arbeite und... Somit ist auch Duke in Gefahr, wird mir plötzlich klar. Mein Vater hat recht, ich bin nur eine Belastung, ich mache jedem um mich herum nur Ärger.
 

Auf meinem Zimmer greife ich zu dem neuen Laptop und logge mich ein. Drei neue Nachrichten, zwei davon von Ice-Dragon. Ich bin erleichtert, als ich feststelle, dass er on ist.
 

Ice-Dragon: „Wie geht es dir, Red? Du machst dich zurzeit rar.“
 

Red Eye: „Sorry, Dragon, ich habe momentan leider keine Zeit und weiß auch nicht wann ich mich wieder melden kann. Ich muss leider eine Weile verschwinden. Ich melde mich, sobald ich kann.“
 

Es ist nur fair, dass ich ihm das mitteile.
 

Ice-Dragon: „Was ist passiert? Brauchst du Hilfe?“
 

Red Eye: „Ich glaube kaum, dass du mir helfen kannst. Ich bin da echt in was ganz Mieses geraten und jetzt sind irgendwelche Typen hinter mir her. Vorhin stand sogar einer von ihnen bei meinem Freund im Laden. Ich muss schleunigst weg.“
 

Ice-Dragon: „Red, beruhige dich und dann sag mir was los ist. Mach nichts unüberlegtes. Wenn du einfach davon stürmst, rennst du diesen Kerlen vielleicht direkt in die Arme. Vielleicht wollen sie genau das erreichen!“
 

Red Eye: „Und was soll ich deiner Meinung nach machen, hast du eine Lösung?“
 

Ice-Dragon: „Bleib ruhig und vor allem in der Nähe deines Freundes. Ich werde sehen, was ich für dich tun kann, ich kenne ein paar Leute bei der Polizei.“
 

Red Eye: „Vergiss es, Dragon, das bringt nichts. War schon bei den Bullen.“
 

Plötzlich höre ich wie jemand meinen Namen ruft. Die Stimme ist mir unbekannt. Dann vernehme ich Schritte.
 

Red Eye: „Sorry, ich muss weg. Melde mich wenn ich kann. Bye.“

In Aufruhr

Teilnahmslos folge ich dem Unterricht. Der Stoff interessiert mich nicht wirklich, zumal ich die Gleichungen, die unser Lehrer akribisch auf die Tafel schreibt, bereits ohne seine Ausführungen lösen kann. Genervt beginne ich meine Nasenwurzel zu massieren, als der Mann anfängt seine Schritte der Klasse zu erläutern. Ich bezweifle, dass jemand aus seinem Gerede schlau werden wird. Natürlich kennt ihr den Lösungsweg, wäre ja noch schöner, wenn dem nicht der Fall wäre, doch er geht die Aufgabe unglaublich kompliziert an, nur seine Erläuterungen übertreffen seinen Rechenweg noch an Komplexität.
 

Mein Blick wandert automatisch zur Uhr. Noch fast eine Stunde. Erneut bedauere ich, dass ich mir in der Pause keinen Kaffee besorgt habe. Wie viel produktiver könnte ich meine Zeit doch nutzen, wenn ich jetzt in der Firma wäre?
 

Unwillkürlich wandert mein Blick zu Wheelers leerem Stuhl und erneut spielt sich die Szene in meinem Kopf ab, die sich vor Schulbeginn auf dem Hof ereignet hatte.
 

Ich hatte gleich bemerkt, dass mit Wheeler etwas nicht stimmte, diesen Umstand jedoch den jüngsten Ereignissen zugeschoben. Es war nicht weiter überraschend gewesen, dass er mich harsch anfuhr, dergleichen bin ich schließlich zur Genüge von ihm gewohnt. Umso erstaunlicher ist dann jedoch sein Angriff auf Taylor gewesen, der ganz offensichtlich im ersten Augenblick nicht einmal wusste, was mit ihm geschah.
 

Noch immer weiß ich nicht, warum ich eingegriffen habe und das behagt mir keineswegs.
 

Doch als der Kindergarten keinerlei Anstalten machte, Wheeler von einem weiteren Angriff auf Taylor abzuhalten, habe ich agiert ohne nachzudenken. Taylors Wohlergehen lag mir jedoch sicherlich nicht im Sinn.
 

Ein kleiner Seufzer verlässt meinen Mund und ich bemühe mich, meine Gedanken weg von Wheeler und zurück zu dieser albernen Gleichung zu bewegen, was mir nicht wirklich gelingt. Noch immer sehe ich den Köter vor mir, der einen undefinierbaren Blick auf seine Freunde und mich wirft, um dann auf dem Absatz kehrt zu machen und davon zu stürmen.
 

Im Grunde wohl eine logische Reaktion auf seine vorangegangene Tat, denn offensichtlich schien er nicht in der Verfassung zu sein, seinen Freunden oder gar dem herbeieilenden Herrn Arishya Rede und Antwort zu stehen. Letzterer hätte ihn ohnehin nur zum Direktor gebracht.
 

Und diese Hilflosigkeit in seinen Augen …
 

Gleichgültig wie ich es auch drehe und wende, es behagt mir nicht, dass der Köter alleine durch die Straßen irrt. Nicht, nach den jüngsten Ereignissen und einem unberechenbaren Wheeler Senior.
 

Als die Stunde endlich zu Ende ist, atme ich erleichtert auf und packe rasch meine Sachen zusammen. Spätestens wenn ich in der Firma bin, werde ich aufhören können, mir Gedanken um Wheeler zu machen. Sollen seine Freunde das doch übernehmen.
 

Fast erleichtert höre ich Devlin sagen: „Lasst mich erst einmal alleine nach ihm sehen, ok?“ Und Gardner entgegnet: „Ok, aber halt uns auf dem Laufenden, ich mache mir wirklich Sorgen um Joey.“ Bevor der Würfelfreak etwas erwidern kann, ergreift Taylor das Wort, doch ich höre mir nicht mehr an, was er zu sagen hat, sondern verlasse mit schnellen Schritten das Gebäude. Ja, soll Devlin sich um das Hündchen kümmern. Ich habe wichtigeres zu tun.
 

Roland wartet bereits. Ich werfe ihm einen kurzen, fragenden Blick zu. „Er ist jetzt in seiner Wohnung“ , teilt er mir mit und ich nicke knapp, ehe ich einsteige. „Konnten sie sonst noch etwas sehen?“, will ich wissen, als mein Assistent bereits losgefahren ist. „Er wurde verfolgt“, berichtet er ungerührt. „Zwei unabhängige Gestalten. Eine davon war sein Vater, die andere ist mir unbekannt.“ Ich nicke nachdenklich und starre aus dem Fenster.
 

Devlin wird vermutlich so schlau sein, es gleich bei Wheeler zuhause zu versuchen. Der Schwarzhaarige gestehe ich soviel Kompetenz zu. Trotzdem habe ich ein ungutes Gefühl und muss mich zwingen, es zu ignorieren.
 

„Was steht heute an?“, frage ich Roland, als er neben mir zu meinem Büro schreitet. Er zieht einen kleinen Notizblock aus seiner Jacketttasche und meint: „Die Verträge aus Europa sind eingetroffen. Ich habe sie bereits geprüft. Es scheint soweit alles in Ordnung zu sein, keine unerwarteten Änderungen. Sie liegen auf ihrem Tisch.“
 

Ich lasse mich hinter meinem Schreibtisch nieder und Roland fährt fort: „Des weiteren erwartet Herr Dupres ihren Rückruf.“ Ich verdrehe ungehalten die Augen, sage jedoch nichts. „Die vorläufige Monatsbilanz liegt ebenfalls vor und der Architekt erwartet ihre Entscheidung bezüglich seiner Entwürfe.“
 

Ich bin erleichtert, als er seinen Notizblock wieder in seiner Jacke verschwinden lässt. „Kaffee“, sage ich und Roland nickt nur. Dann beuge ich mich über die Unterlagen vor mir. Abgesehen von dem Telefonat mir diesem aalglatten Franzosen dürfte nichts viel Zeit in Anspruch nehmen. Roland stellt eine Tasse neben mir ab und ich deute ihm an, dass er sich zurückziehen kann. Lautlos verlässt er das Büro und ich widme mich den Verträgen.
 

Gerade als ich mit ihnen fertig bin, klingelt mein Telefon. Widerwillig nehme ich den Anruf entgegen und meine Sekretärin teilt mir mit, dass ein Mr Devlin zu mir möchte. „Schicken sie ihn rein“, entgegne ich und lege den Hörer zurück auf die Gabel.
 

Devlin betritt auch schon umgehend mein Büro und gleich im ersten Augenblick kann ich seinem Gesicht entnehmen, dass etwas nicht stimmt. Er sieht mehr als nur besorgt aus. Er wirkt beunruhigt und sofort verspüre ich wieder dieses ungute Gefühl.
 

„Ich brauche deine Hilfe, Kaiba“, kommt der Schwarzhaarige direkt zum Punkt und ich ziehe eine Braue nach oben, sage jedoch nichts, aber er redet auch bereits weiter: „Genau genommen braucht Joey deine Hilfe.“ Er macht eine kurze Pause und ich bin sicher, dass er mit einer abfälligen Geste rechnet, doch ich frage nur: „Was ist mit Wheeler?“
 

Für den Bruchteil einer Sekunde überrascht mich mein eigener Tonfall. Die Worte, die aus meinem Mund kommen, klingen bei Weitem nicht so gleichgültig, wie es sein sollte, doch Devlin scheint zu aufgeregt, um sich darüber Gedanken zu machen. „Die Sache ist ernst, Kaiba, irgendwelche obskuren Typen sind hinter ihm her. Typen, die vor nichts zurückschrecken. Ich weiß selbst nicht genau, was los ist, aber er hat mich eben angerufen und mir erzählt, dass er eine massive Drohmail bekommen hat. Jemand hat seinen Account gehakt“, berichtet er schnell und sieht mich erwartungsvoll an.
 

„Und was willst du von mir?“, frage ich so ungerührt wie möglich, obgleich ich mir denken kann, weshalb er hier ist.
 

Devlin seufzt. „Weil ich niemanden kenne, der uns sonst helfen könnte. Wenn jemand in der Lage ist, herauszufinden, von wem diese Mail stammt und wie man an seinen Account gekommen ist, dann du, Kaiba.“

Ich nicke leicht und ein Teil von mir ist versucht zu sagen, dass hier wohl nicht Mutos Herz der Karten weiterhilft.
 

„Wo ist er?“, will ich wissen und erhebe mich. „In einem Internet Café. Ich habe ihm gesagt, er soll sich nicht von der Stelle rühren“, erwidert der Schwarzhaarige. Ich nehme meinen Mantel und streife ihn mir über. „Roland wird uns fahren“, teile ich dem Würfelfreak mit, der für einen kurzen Augenblick erstaunt zu sein scheint. „Was?“, zische ich ihn an, doch er schüttelt nur abwehrend den Kopf. Ich schreit an ihm vorbei, aus dem Büro und teile meiner Sekretärin mit, dass ich bis auf weiteres nicht zu sprechen bin und Roland den Wagen vorfahren solle.
 

Dann gehe ich zum Fahrstuhl und Devlin folgt mir. Schweigend fahren wir nach unten und ebenso schweigend steigen wir in die bereitstehende Limousine.
 

Eine Drohmail also. Zweifellos stammt sie nicht von seinem Vater. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sein Erzeuger zu solchen Mitteln greifen würde. Andererseits hat der Mann sich als unberechenbar erwiesen.
 

„Da drüben ist es“, meint Devlin und deutet auf einen kleinen Laden. Ich sage Roland, dass er auf uns warten soll, dann folge ich ihm in das Internet Café und bin tatsächlich erleichtert, als ich den Köter wohlauf sehe.
 

„Was...“, er deutet auf mich. „Will der hier, den kann ich gerade echt gar nicht brauchen!“
 

Ich überlasse es Devlin zu antworten. „Beruhige dich, Joey, aber wenn uns jemand helfen kann, dann er.“
 

Einen kurzen Augenblick sehen Wheeler und ich uns an, dann nickt er mir widerstrebend zu.
 

„Joey, es geht hier dabei herauszufinden wie dein Vater an deine E-Mailadresse gelangen konnte und ich kenne keinen außer Kaiba, der uns dabei helfen könnte“, erläutert Devlin meine Anwesenheit weiter und sieht den Blonden dabei eindringlich an. Ohne etwas zu sagen, schiebe ich mich an dem Schwarzhaarigen vorbei und nehme an dem Computer Platz, an dem Wheeler zuvor wohl aktiv war.
 

Routiniert checke ich die Systemdaten und überprüfe einige Programme, dann teile ich den Beiden mit, dass der PC auf dem neusten Stand ist und über ein Standartsicherheitssystem verfügt. Ich bezweifle, dass man auf diesem Wege, an Wheelers Daten gekommen ist. Dafür müsste man sich schon in den Hauptrechner des Ladens hacken. Devlin nickt, doch der Köter sieht mich verständnislos an.
 

Unwillkürlich erinnere ich mich an das, was Wheeler zu Taylor gesagt hatte. Von einem kaputten Laptop war die Rede.
 

Ich wende mich an Devlin. „Devlin, Wheelers Laptop, was war der Grund für den Defekt?“, frage ich und der Schwarzhaarige antwortet auch prompt: „„Das Werk nannte drei Trojaner als Grund, die an einer Datei anhingen von einer Mail von einer nicht gesicherten Webseite, das heißt das entweder Joey eine Spamnachricht geöffnet hat oder was viel wahrscheinlicher ist, dass Tristan sie mit der Kartenbestellung heruntergeladen hat.“
 

Ich lehne mich für einen kurzen Augenblick zurück und massiere meine Nasenwurzel.
 

Darum ist Wheeler also auf Taylor losgegangen. Doch wer auch immer diesen Anhang mitgeschickt hat, konnte nicht wissen, dass nicht der Köter am Rechner war. Wheeler seufzt leise und ich werfe ihm einen kurzen Blick zu. Er sieht fertig aus, macht sogar den Eindruck, als würde er jeden Augenblick zusammenklappen.
 

„Was ist mit der Mail, die du bekommen hast, Wheeler?“
 

Wortlos reicht er mir ein Blatt Papier und ich überfliege genau die Devlin die Nachricht. Schon bei der Kopfzeile stutze ich und auch Devlin scheint dieses Detail nicht zu entgehen. Ich widme wich wieder dem Rechner, nur um sicherzugehen, dass ich mich nicht irre und tatsächlich...
 

„Diese Mail wurde hier geschrieben, in diesem Café, sogar an dem Rechner hier“, teile ich den Beiden mit.
 

„Wie meinst du das?“, fragt Wheeler und mir entgeht nicht der Anflug von Angst, der in seiner Stimme mitschwingt. „Ganz einfach, Wheeler, wer auch immer diese Mail geschrieben hat, saß in diesem Moment auf diesem Platz in diesem Raum!“, erkläre ich ihm die Sachlage und er starrt mich entgeistert an.
 

„Weißt du noch, was du an jenem Tag gemacht hast?“ Devlin ist nicht minder beunruhigt. Sein Blick spricht Bände. Wheeler zuckt leicht mit den Schultern, sieht sich dann jedoch die Mail näher an. „Ich glaube, das war der Tag, an dem du wegen deines Laptops bei mir warst“, meint Devlin und der Blonde schluckt. „An dem Tag wurde ich von meinem Vater angegriffen. Zuvor war ich hier. Ich habe Ryou und Tea getroffen. Als die beiden weg waren bin ich dann ins Netz und habe mich noch mit meinem Chatfreund unterhalten, aber nicht lange, weil dieser arbeiten musste“, erzählt das Hündchen nachdenklich und bei seinen Worten muss ich stutzen. Mein Blick wandert wieder kurz zu dem PC und für einen Moment zieht sich alles in mir zusammen.
 

„Chatfreund?“, wiederhole ich und Wheeler herrscht mich an: „Na und? Ich habe wenigstens Freunde, die mir helfen. wenn ich sie brauche, du machst ja lieber alles alleine!“
 

Für diesen kurzen Augenblick ist er wieder ganz der Alte. Aufbrausend wie eh und je. Er reckt sogar kurz die Faust in die Höhe und sieht mich herausfordernd an. Ich bin nicht in der Lage etwas zu erwidern, dafür ist die Entdeckung, die ich gerade gemacht habe, ein zu großer Schock.
 

Kann es wirklich sein?
 

Es kann.

Es muss.

Bei genauerer Prüfung der Sachlage gibt es keine andere Möglichkeit. Die Beweise sind erdrückend.
 

Unwillkürlich erinnere ich mich wieder daran, was RedEye mir geschrieben hat. Er hat erzählt, dass sein Laptop wegen Viren bzw. Trojanern kaputt gegangen sei und er mir deshalb aus Internet Café schreiben würde.
 

Und die IP-Adresse war exakt die Gleiche.
 

Ich schlucke hart und die Erkenntnis trifft mich wie ein Eimer eiskaltes Wasser. Der Chatfreund, von dem er redet, bin ich und somit ist RedEye niemand anderes als Joseph J. Wheeler. Wie ist es möglich, dass ich nicht schon früher darauf gekommen bin? Mit einem Schlag fallen mir wieder die kleinen Einzelheiten ein, die mich bei unseren Unterhaltungen überrascht haben.
 

Die Geschichte von der Gruppenarbeit … dem arroganten Fatzke … mir
 

Meine Gedanken überschlagen sich.
 

„Joeys Nerven liegen blank, Kaiba, er meint es sicher nicht so. Denk daran, wie er vorhin auf Tristan losgegangen ist. Er steht sicher noch immer unter Schock“, höre ich Devlin sagen und nicke kaum merklich, ohne den Blick von Wheeler zu wenden, der mich noch immer mit wütend funkelnden Augen ansieht. Mein Plagegeist, mein Anhängsel „Wir sollten erst einmal von hier verschwinden. Roland sagte, dass man Wheeler beobachten würde, vermutlich sogar jetzt und hier“, beschließe ich und der Köter nickt leicht, dann wandert sein Blick zu Devlin.
 

Ich warte die Antwort des Schwarzhaarigen nicht ab, sondern verlasse den Laden und steuere auf die Limousine zu. Vage nehme ich wahr, dass die Beiden mir folgen. Ich brauche ein paar Sekunden, um meine Gedanken zu ordnen.
 

Vielleicht sollte ich Wheeler sagen, dass …
 

Ich verwerfe den Gedanken schnell wieder. Das Ganze ist viel zu absurd und das Hündchen, wie Devlin richtig bemerkt hat, auch vollkommen neben sich.
 

„Am Besten kommst du erst einmal wieder bei mir unter“, höre ich Devlin zu Wheeler sagen, dann wendet er sich an mich. „Können wir vielleicht Joeys Sachen mit deiner Limo zu mir bringen? Sorry, aber mir fällt gerade nichts besseres ein.“
 

Ich überlege kurz und erneut begegnet mein Blick dem des Blonden. Ich kann ihm deutlich ansehen, welche Reaktion er von mir erwartet. Die braunen Augen sprechen Bände. Ohne ein weiteres Wort an ihn und den Schwarzhaarigen zu verschwenden, weise ich Roland an, uns zu Wheelers Wohnung zu fahren. Dann steige ich in den Wagen und die Beiden tun es mir gleich. Schweigend fahren wir und ich warte, während die Beiden Wheelers Sachen zusammenpacken und im Wagen verstauen. Viel ist es nicht.
 

Wheeler …

RedEye …
 

Ich bin unschlüssig, wie ich in dieser Angelegenheit verfahren soll, wie ich überhaupt mit ihr umgehen soll.
 

„Wir können los“, teilt Devlin mir mit und reißt mich aus meinen Gedanken. Ich nicke und die nächste Station ist sein Haus. Erneut warte ich, während die Beiden dieses Mal entladen. Als sie fertig sind, verschwindet Wheeler wortlos im Haus, während Devlin zu mit tritt.
 

Der Schwarzhaarige betrachtet mich einen kurzen Augenblick abschätzend, dann fragt er: „Woher wusste Roland, dass Joey verfolgt wird?“ Mir entgeht nicht, dass seine grünen Augen mich genau beobachten. Ich vermute, der Köter hat ihm nicht erzählt, dass ich es war, der ihn ins Krankenhaus bringen ließ und insgeheim frage ich mich, warum er es seinem Freund nicht erzählt hat. Ich mache eine wegwerfende Geste und entgegne gleichmütig: „Weil er ein Auge auf den Köter hatte.“
 

In Devlins Augen blitzt es kurz, vermutlich wegen der Bezeichnung „Köter“ und ich rechne fast damit, dass er mich diesbezüglich zurechtzuweisen versucht. Doch stattdessen werden seine Augen zu zwei Schlitzen, die mich skeptisch ansehen. Ich halte seinem Blick gelassen stand. „Und wieso hatte er ein Auge auf ihn?“
 

„Weil ich ihm den Auftrag dazu gegeben habe“, erwidere ich und verschränke die Arme vor der Brust. Meine Haltung und auch mein Blick dürften deutlich genug machen, dass ich nicht wünsche, über dieses Thema zu brechen. Devlin zögert, dann reicht er mir die Hand.
 

„Danke für deine Hilfe, Kaiba“, ist alles was er sagt und sein Blick ist aufrichtig. Einen Moment spiele ich mit dem Gedanken, mich einfach umzudrehen und in den Wagen zu steigen. Doch etwas an dem Blick des Schwarzhaarigen, bringt mich dazu, seine Hand zu nehmen und unverbindlich zu drücken. „Ich hoffe, du behältst das Hündchen im Auge, Devlin! Pass auf, dass er nichts dummes tut“, sage ich und lasse ihm keine Zeit etwas zu erwidern. Ich steige in den Wagen und bin erleichtert, als Roland losfährt.
 

Zurück in der Firma, widme ich mich erst einmal der Bilanz und suche studiere die Baupläne für den neuen Park. Fast schaffe ich es darüber Wheeler und diese merkwürdige Geschichte, in die er geraten ist zu vergessen. Der Rest des Nachmittags verläuft ohne weitere Zwischenfälle und ich verlasse die Kaiba Corporation früher als ursprünglich geplant. Das Gespräch mit dem Architekten kann bis morgen warten. Augenblicklich habe ich nicht die Nerven für den jungen Mann, der stets dazu neigt, mich mit seinen „genialen“ Ideen zu überhäufen.
 

Ich fahre nach Hause. Mokuba ist noch bei seinem Training. Ich dusche kurz, ziehe mich um und dann fällt mein Blick auf die Uhr. Normalerweise chatte ich um diese Zeit kurz mit Red. Ich spüre wie mein Magen sich zusammenzieht. Dann greife ich wie automatisch zu meinem Laptop und logge mich ein.
 

RedEye ist online.
 

Wie ferngesteuert beginne ich zu schreiben.
 

Ice-Dragon: „Wie geht es dir, Red? Du machst dich zurzeit rar.“
 

Es dauert einen Moment, bis er antwortet.
 

Red Eye: „Sorry, Dragon, ich habe momentan leider keine Zeit und weiß auch nicht wann ich mich wieder melden kann. Ich muss leider eine Weile verschwinden. Ich melde mich, sobald ich kann.“
 

Die Antwort irritiert mich. Immerhin habe ich ihn gerade zu Devlin gebracht, er müsste sich sozusagen in Sicherheit befinden. Und was meint der Köter mit verschwinden? Meine Finger rasen über die Tastatur.
 

Ice-Dragon: „Was ist passiert? Brauchst du Hilfe?“
 

Erneut dauert es kurz, bis seine Antwort erscheint.
 

Red Eye: „Ich glaube kaum, dass du mir helfen kannst. Ich bin da echt in was ganz Mieses geraten und jetzt sind irgendwelche Typen hinter mir her. Vorhin stand sogar einer von ihnen bei meinem Freund im Laden. Ich muss schleunigst weg.“
 

Ich starre entsetzt auf den Bildschirm. Einer von diesen Kerlen war in Devlins Laden? Verflucht, wo ist dieser Würfelfreak?
 

Ice-Dragon: „Red, beruhige dich und dann sag mir was los ist. Mach nichts unüberlegtes. Wenn du einfach davon stürmst, rennst du diesen Kerlen vielleicht direkt in die Arme. Vielleicht wollen sie genau das erreichen!“
 

Red Eye: „Und was soll ich deiner Meinung nach machen, hast du eine Lösung?“
 

Ice-Dragon: „Bleib ruhig und vor allem in der Nähe deines Freundes. Ich werde sehen, was ich für dich tun kann, ich kenne ein paar Leute bei der Polizei.“
 

Red Eye: „Vergiss es, Dragon, das bringt nichts. War schon bei den Bullen.“
 

Fantastisch. Wie ich Wheeler kenne, hat er ihnen einfach nur die Mail gezeigt und die ganze Geschichte auf haarsträubende Weise, wild gestikulierend erzählt. Vermutlich haben ihn die Beamten nicht ernst genommen. Ich überlege noch, was ich erwidern soll, schließlich muss ich aufpassen, dass ich mich nicht verrate, doch dann erscheint schon eine neue Nachricht von ihm.
 

Red Eye: „Sorry, ich muss weg. Melde mich wenn ich kann. Bye.“
 

Ich komme nicht mehr dazu etwas, zu erwidern, denn er geht sofort offline und für ein paar Sekunden starre ich den Bildschirm an. Dann greife ich zum Telefon und lasse mich mit der Polizei verbinden. In knappen Zügen schildere ich dem Beamten mein Anliegen und sagen ihnen, dass sie zu Devlins Laden fahren sollen. Allem Anschein nach habe ich es mit einem kompetenten Polizisten zu tun, denn er stellt keine unsinnigen Fragen, sondern verspricht sofort zu reagieren.
 

Dieser verfluchte Köter!
 

Mit noch nassen Haaren verlasse ich die Villa und fahre selbst zu Devlins Laden, wobei ich sämtliche Geschwindigkeitsbegrenzungen außer Acht lasse. Ich treffe zeitgleich mit der Polizei ein.

Joey haut ab!

Als ich Schritte höre, die immer näher kommen, sehe ich mich um.

Wie ein Blitz durchfährt mich die Erkenntnis, dass ich das Zimmer nicht mehr verlassen kann, darum dreh ich den Schlüssel im Schloss, um etwas mehr Zeit zu haben.
 

Mein Blick geht zu Fenster, ich bin im ersten Stock. Ich muss es trotzdem versuchen und gegenüber ist auch ein Balkon, der offen zu sein scheint, und auf den ich springen könnte. Von der Weite her müsste ich es schaffen. Also rauf auf das Fensterbrett, nachdem ich das Fenster geöffnet habe. Ein kurzer Blick nach rechts und links und ich brauche nicht zuspringen, da ist eine Metallleiter an der Wand befestigt, für was weiß ich nicht, aber für mich bedeutet es die Rettung. Ich schwinge mich rüber und ziehe das Fenster von außen zu, damit es nicht gleich auffällt.
 

Als ich fast den Boden erreicht habe, höre ich oben die Tür krachen. Ein Sprung und ich bin unter dem Balkon des Nebenhauses nicht mehr zu sehen, aber wo soll ich jetzt hin, wenn ich mich hier weg bewege, werde ich gesehen.
 

Ich schau mich um und schleiche mich an der Hauswand entlang in Richtung Straße, da ist eine kleine Gasse, ein Satz und ich bin entwischt, doch mit auf atmen ist nicht. Ich höre Rufe, laute Stimmen, die sich streiten, ich verstecke mich zwischen zwei Müllcontainern, gerade noch rechtzeitig.
 

Zwei Personen rennen durch die Gasse, im vorbei jagen sehe ich noch einen blonden Haarschopf, von etwas weiter weg höre ich das Martinshorn, es kommt aus der Richtung, aus der auch ich komme.
 

Langsam schaue ich hinter dem Container hervor, sehe die beiden Gestalten um die nächste Ecke biegen, darum gehe ich genau so vorsichtig zurück zum Ausgangspunkt meine Flucht. Vor dem Laden, den ich nur von der Seite sehen kann, stehen jede Menge Polizeibeamte und zu meiner Verblüffung, Kaiba. Was macht Kaiba denn hier? Ach egal, ich sehe Duke und laufe auf diesen zu. Erleichtert das alles vorbei ist, liege ich an diesen gelehnt an dessen starker Brust, einen Arm um seine Schultern.
 

Von der Seite sehe ich Kaiba, wie er mit einem der Polizisten spricht, was er sagt, kann ich nicht hören. Ich sehe nur an seiner Gestik, dass er was zu erklären scheint und dann auf mich deutet.
 

Heute sieht er ganz anders aus, als ich ihn kenne. Eigentlich trägt Kaiba nur Schuluniform oder Anzüge, die maßgeschneidert sind und seine Figur betonen.
 

Doch heute hat er nur eine schwarze, etwas verwaschen wirkende Jeans an, dazu einen dunkel bis fast schon ins schwarzgehende blauen Pullover. Darüber hat er nicht den weißen Mantel an, wie sonst, nein, er trägt eine halb offene Strickjacke. Es kommt mir vor als wäre das Kleidung, die er nur zu Hause an hat, wenn ihn keiner sieht, und doch passt sie genau so gut zu diesem Eisblock wie alles andere, dass er trägt.
 

Seine Haare sehen aus, als wäre er gerade aus dem Bett gefallen. Diese Erkenntnis lässt mich grinsen, sieht Seto doch einfach niedlich aus, huscht es durch meine Gedanken.
 

Plötzlich werde ich hektisch und löse mich von Duke und will in das Haus laufen, werde aber von Kaiba daran gehindert.
 

„Lass mich los, Kaiba, ich muss meinen Laptop holen. Ich brauche ihn unbedingt, denn ich muss jemandem Bescheid sagen, dass es mir gut geht.“ Duke hält mich nun auch fest und sieht mich an.
 

„Die Spurensicherung ist in deinem Zimmer Joey, du kannst da jetzt nicht rein, du musst warten bis die fertig sind. Aber du kannst dich ins Wohnzimmer setzen, Joey, da steht mein Laptop. Damit darfst du ausnahmsweise schreiben, ist das ok für dich?“ Ich nicke nur, traue meiner Stimme gerade nicht. Duke begleitet mich, lässt mich nicht mehr aus den Augen, bleibt die ganze Zeit neben mir sitzen. Als er sieht, dass ich fertig bin, sieht er mich fragen an.
 

„Joey, wie bist du ihm entkommen? Ich weiß, dass du oben in deinem Zimmer gewesen sein musst!“
 

„Fenster und Metallleiter an der Wand“, ist die schlichte Antwort. Dann sehe ich Duke mit großen Augen an. „Duke, mein Vater und noch jemand anderes, kamen an mir vorbei, als ich in der Seitenstraße hinter zwei Mülltonnen saß. Sie haben mich nicht bemerkt, aber ich habe sie gesehen.“
 

„Das musst du bei deiner Befragung der Polizei sagen“, höre ich Kaiba sagen.
 

„Mit den Bullen rede ich nicht mehr, als ich ihnen das erzählt habe, haben sie mich weggeschickt wie ein kleines unmündiges Kind, nein danke, das könnt ihr vergessen!“, fauche ich Kaiba an. Ich bin immer noch durcheinander, da brauche ich nicht auch noch seine Kommentare.
 

„Das tut mir sehr leid, junger Mann, das ist sehr bedauerlich und nicht die Regel“, ergreift nun einer der Polizeibeamten das Wort.
 

„Was hilft mir das, wenn ich das nächste Mal wieder weggeschickt werde, mit den Worten ich solle erwachsen werden und nicht stören, man habe Besseres zu tun!“ , schreie ich den Beamten an, so dass sich Kaiba die Ohren zu hält und Duke mich in seine Arme zieht. Ich bin sauer auf die Polizei, durch deren nicht handeln ich beinahe verschleppt worden wäre.
 

Der Polizist wendet sich nun an Duke.
 

„Herr Devlin, ich brauche die Aussage des jungen Mannes und seine und ihre Fingerabdrücke. Wir müssen einen Abgleich machen, denn es wurden mehrere verschiedene Fingerabdrücke im Zimmer gefunden.“
 

Ich drehe dem Beamten den Rücken zu und sehe zur Uhr, dann schüttle ich den Kopf und brumme vor mich hin, das sich so anhört wie wenn ich sagen würde: „Mist, wieso antwortet er nicht, sonst ist er doch auch noch da um diese Zeit?!“
 

Auch nach weiteren Minuten ist noch keine Antwort erfolgt, enttäuscht logge ich mich aus, und schließe den Laptop nach dem herunterfahren.
 

Enttäuscht lasse ich mich an die Sofalehne sinken, es wurmt mich das Dragon nicht on ist, aber er muss vielleicht arbeiten geht es mir durch den Kopf, ich sollte froh sein, dass es ihm wenigstens gut geht. Mir geht es besch...., aber ich hoffe, dass es sich irgendwie doch mal ändert.
 

So mit mir beschäftigt, höre ich nicht, wie Duke mit mir redet. Erst als er mich anrempelt, reagiere ich wieder und er hält mir den Brief unter die Nase. „Den habe ich vorhin auf deinem Bett gefunden. Keine Ahnung von wem er ist. Ich habe ich einfach eingesteckt, damit du ihn vor den Beamten lesen kannst.“
 

Ich schaue erst mal kritisch, drehe den Brief einmal um, schüttele ihn und stecke ihn dann ein.
 

Duke hat mich genau wie Seto dabei beobachtet, Letzterer reibt sich über den Nasenrücken zu den Augen und irgendetwas sagt mir, dass Beide wissen wollen, was in dem Brief steht. Ich denke darüber nach ihn zu öffnen, doch plötzlich klingelt es an der Haustür, ich zucke dermaßen zusammen, dass es mich fast vom Sofa gehauen hätte, wäre Duke nicht gewesen.
 

„Das dürfte Roland sein, ich habe ihn angerufen, damit er uns hier abholt!“
 

„Wieso hier abholt?!“ Ich peile wieder mal gar nichts. Kaiba atmet tief durch und sieht Duke an, was soviel heißt wie, dass er es mir erklären soll.
 

Duke seufzt. Er weiß, dass ich nicht bei Kaiba unterkommen will.
 

„Joey.“ Noch mal ein Seufzen, ehe er weiter spricht. „Joey, die Polizei ist der Ansicht, und da stimme ich ihnen zu, dass du hier nicht mehr sicher bist. Das dürfte selbst dir nach dem heutigen Tag klar sein! Oder siehst du das anders?!“
 

Es bringt nichts, Duke hat recht, und ich keine andere Chance, wenn ich nicht geschnappt werden will von diesem Herzog. Mich schüttelt es, wenn ich nur daran denke was der mit mir vor hat.

Mir wird für den Augenblick richtig übel, so das ich würgen muss.
 

Duke hält mir Wasser hin, wo er das so schnell her hat, keine Ahnung. Nachdem ich einige Schlucke genommen habe, geht es mir wieder besser und ich kann durchatmen.
 

„OK, also was habt ihr noch besprochen, dass ich wissen muss?!“
 

„Das ist alles was, Devlin und ich besprochen haben und ich wiederhole mein großzügiges Angebot nicht“, teilt Kaiba mir mit.
 

„Was ist mit Internet?“, will ich herausfordernd wissen.
 

„Ist dir frei zugänglich, Joey.“
 

Jetzt stutze ich erst mal, kein Wheeler oder Köter, oder wie er mich sonst immer betitelt, nein ein einfaches Joey.
 

Ich runzele die Stirn, habe ich etwas verpasst in den letzten 20 Minuten, ist die Welt am Untergehen, oder träume ich das Ganze nur?
 

Damit ich wieder klarer werde, muss ich meinen Kopf schütteln, dabei knackt es bedenklich laut von meinem Halswirbel und danach wird mir schwindelig. Mir dreht sich alles, so dass ich versuche nach Duke zu greifen und daneben fasse. Etwas fällt um und jemand schreit auf, doch ich kann nichts mehr sehen, mir schwinden die Sinne ganz.
 

Als ich zu mir komme, liege ich in einem mir zu gut bekanntem Zimmer in der Kaiba Villa, neben meinem Bett ein besorgt aussehender Arzt, der mich freundlich anlächelt.
 

„Schön das sie wieder wach sind, Herr Wheeler!“
 

„Nennen sie mich Joey, aber nicht mehr Wheeler!“
 

„Wie sie wollen, Joey.“
 

„Was ist es dieses Mal?“
 

„Gift, jemand hat versucht sie zu vergiften“, erklärt Duke mit ernster Miene.
 

„Wie das? Ich meine wann und wo?“
 

„Joey, bei mir im Haus in der Wasserflasche. Die dachten wohl ich bringe dich ins Krankenhaus. Als du zusammen gebrochen bist, hat Kaiba uns in die Limousine gepackt und direkt seinen Hausarzt angerufen, der sich auch sofort deiner angenommen hat.“
 

„Wo ist Kaiba jetzt? Ich denke mal ich habe ihm mein Leben zu verdanken und das in doppelter Hinsicht.“
 

„Kaiba ist in die Firma gefahren. In der Falsche, aus der ich dir eingeschenkt habe, war Arsen. Nicht genug, um dich zu töten, aber es reichte aus, um dich außer Gefecht zu setzen. Es sieht so aus, als wäre auch in den anderen Flaschen etwas davon enthalten. Vermutlich um sicher zu gehen, dass du es auch wirklich trinkst.“
 

„Aber dann hätte es auch dich treffen können, Duke! Was mach ich denn jetzt? Das kann doch nicht so weiter gehen! Du bist jetzt auch in Gefahr. Wieso liefert ihr mich nicht einfach aus, dann habt ihr keinen Ärger mehr ?“
 

Bevor Duke zu einer Erwiderung ansetzen kann, habe ich eine Hand im Gesicht und jemand gibt mir eine schallende Ohrfeige. Es ist Mokuba, der mit zitternder Hand vor mir steht und mich mit blitzenden Augen ansieht.“
 

„Sag ... so ... etwas ... nie ... wieder, hast … du ... verstanden!“ Die Worte kommen gepresst über die Lippen des jüngeren Kaibas, der sichtlich bemüht ist, seine Wut zu unterdrücken. Man hört sie ihm nur an, wenn man Mokuba so gut kennt wie ich. Ich nicke nur.
 

Mit der rechten Hand streiche ich mir über die Wange, sie brennt etwas, doch ich bin Mokuba nicht böse. Ganz sicher weiß er noch nichts von all dem, was mir in den letzten Tagen passiert ist.
 

Ich ziehe den Jungen in meine Arme und halte drücke ihn sanft an mich. So sitzen wir einen Moment wortlos da, dann klopft es an der Tür.
 

„Herein“, ruf Mokuba, da ich mich nicht traut mich zu rühren. Ich bin wie gelähmt seit ich weiß, dass mein Vater oder dieser Herzog versucht haben, mich zu vergiften.
 

Die Tür geht auf und einer der Polizisten von vorhin betritt das Zimmer. Ich drehe mich um, sehe ihn nicht an und presse die Lippen fest aufeinander. Ich habe keine Lust mit ihm zureden, habe genug von dem allen.
 

Ein Knistern in meiner Hosentasche, ach ja der Brief, ich habe ihn ja noch immer nicht gelesen.
 

Ich ziehe den Brief hervor, sehe mir den Umschlag wieder von allen Seiten an und irgendetwas hält mich davon ab, ihn zu öffnen. Angst, ein unbestimmtes Gefühl, eine Vorahnung, ich weiß es nicht, doch ich ahne, wenn ich ihn öffne, wird er mein bisheriges Leben noch mehr aus den Angeln heben, als es ohnehin schon ist.
 

Den Brief auf den Nachttisch legend, sehe ich zu Mokuba und Duke. Um mich abzulenken, schnappe ich mir den Laptop und bevor ich fragen muss, nennt Mokuba mir auch schon die notwendigen Daten, um eine Verbindung mit dem Internet herstellen zu können. Ich logge mich ein und stelle fest, dass ich zwei Mails bekommen habe. Eine davon ist von Dragon.
 

Ich öffne sie und lese.
 

Ice – Dragon: „Red ich bin froh, dass du dich gemeldet hast. Was ist passiert? Du hattest solche Angst, kann ich dir irgendwie helfen?“
 

Ich überlege gerade noch, ob ich gleich antworten soll, dann sehe ich, dass Dragon on ist.
 

Red Eye: „Danke, aber mir geht es gut, ich habe zum Glück sehr gute Freunde, die mir helfen. Bei meinem Kumpel im Laden wurde eingebrochen. Zum Glück ohne Erfolg, die Einbrecher wurden vom Besitzer des Ladens gestört. Ist eine lange Geschichte. Hoffentlich habe ich dich nicht zu sehr erschreckt, wenn doch tut es mir leid.“
 

Ice – Dragon: „Wichtig ist nur, dass es dir gut geht. Bist du wieder zu Hause?“
 

Red Eye: „Nein, ich bin bei einem Schulfreund unter gekommen.“
 

Ice – Dragon: „Gut, das ist beruhigend. Und es gibt nichts, dass ich für dich tun kann?“
 

Red Eye: „Danke, aber momentan ist die Lage unter Kontrolle. Ich brauch jetzt nur etwas Ruhe. Melde mich morgen wieder.“
 

Ice-Dragon: „Ok, dann ruhe dich aus und falls etwas ist, melde dich. Ich gehe zurück an die Arbeit.“
 

Wie jedes Mal, ehe ich noch mal antworten kann, ist Dragon weg oder besser gesagt off. Ich logge mich ebenfalls aus und klappe den Laptop zu.
 

Ich blicke zu dem Umschlag auf dem Nachttisch. Eigentlich will ich ja auch wissen was drin steht. Ich nehme ihn und schüttele ihn, es rutscht etwas darin herum.
 

„Willst du den Brief nicht endlich öffnen Joey?“, frage Mokuba. Ein Lächeln legt sich auf meine Lippen und ich drücke den Kleineren an mich. „Doch Mokuba, das werde ich jetzt machen. Du hast recht, dann habe ich Ruhe.“
 

Ich reiße den Umschlag auf und entfalte das Blatt Papier.
 

„Joey,
 

dich mit „lieber Joey“ anzuschreiben, steht mir nicht zu, ich war nie der Vater für dich, den du gebraucht hättest. Und ob ich dich noch meinen Sohn nennen darf, weiß ich nach den letzten Ereignissen auch nicht. Doch du sollst eines wissen, dsas ich alles was ich dir angetan habe, bitter bereue.
 

Bevor ich dir den Rest erzähle, nimm diesen Schlüssel an dich, er gehört zu einem Schließfach am Flughafen, denn es könnte sein, dass ich nicht mehr am Leben bin, wenn du das hier liest. Denn der Mann, an den ich dich in meiner dunklen Zeit verkauft habe, diese Herzog wird mein Mörder. Er wird mich töten, Joey, egal ob er dich bekommt oder nicht. Joey, es tut mir alles so leid, alles was du durch mich und wegen mir erleiden musstest.

Bitte bleibe in den Nähe von Duke und diesem Kaiba, der kann dich beschützen, der hat die Macht dazu, er kann dir bei dem helfen, was du jetzt noch erfahren wirst.
 

In dem Schließfach befinden sich Beweise dafür, dass der Herzog nicht nur bei einem international operierendem Drogenring mitmischt, nein, er hält in einer Art Villa etliche Jugendliche als Sklaven gefangen und da wollte er dich auch hin bringen. Joey bitte, auch wenn du nie Grund hattest, mir zu vertrauen, aber dieses Mal solltest du mir es tun und nicht mehr alleine nachts raus gehen, ich habe es dir nie gesagt oder gezeigt, Joey, und jetzt ist es vielleicht zu spät, aber ICH LIEBE DICH, mein SOHN.
 

Alles Gute für Dich Joey!
 

Dein Vater.“
 

Ich lasse die Hand, die den Brief gehalten hat, sinken, mir laufen Tränen die Wangen runter und ich kann es nicht verhindern.



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Kommentare zu dieser Fanfic (40)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  vividsoul88
2014-05-22T17:05:52+00:00 22.05.2014 19:05
Da du -bzw. ihr- schon viele konstruktive Kritik und Lob bekommen habt,
möchte ich euch nur bitten doch weiter zu schreiben!
Ich mag die Geschichte echt gerne und es ist so schade, das es schon über 2 Monate nicht mehr weiter geht :(
Bitte schreibt diese gute Geschichte doch weiter *-* **erwartungsvoll anguck**

GLG vividsoul
Von:  vividsoul88
2014-05-22T17:05:52+00:00 22.05.2014 19:05
Da du -bzw. ihr- schon viele konstruktive Kritik und Lob bekommen habt,
möchte ich euch nur bitten doch weiter zu schreiben!
Ich mag die Geschichte echt gerne und es ist so schade, das es schon über 2 Monate nicht mehr weiter geht :(
Bitte schreibt diese gute Geschichte doch weiter *-* **erwartungsvoll anguck**

GLG vividsoul
Von:  vividsoul88
2014-05-22T17:05:52+00:00 22.05.2014 19:05
Da du -bzw. ihr- schon viele konstruktive Kritik und Lob bekommen habt,
möchte ich euch nur bitten doch weiter zu schreiben!
Ich mag die Geschichte echt gerne und es ist so schade, das es schon über 2 Monate nicht mehr weiter geht :(
Bitte schreibt diese gute Geschichte doch weiter *-* **erwartungsvoll anguck**

GLG vividsoul
Von:  L-San
2014-03-15T14:48:39+00:00 15.03.2014 15:48


Hallo!


Nachdem Only mir schon so viel über eure FF erzählt hat, dachte ich mir, ich schaue mal vorbei und lasse mich überraschen, besonders da ich nicht wirklich vertraut mit dem Fandom Yu-Gi-Oh bin.


Kurzbeschreibung:
Zuerst einmal, das Cover ist wirklich top, sieht sehr ansprechend aus.
Besonders freut es mich, dass es normal aussieht, sonst sieht man bei vielen Shonen-Ai FFs ja eher mehr kitschigere Bilder, was den einen oder anderen vielleicht abschrecken könnte.
Die Kurzbeschreibung an sich ist okay.
Man weiß, woran man bei dieser FF ist, da sie ja schon sagt, worum es in der Geschichte geht.
Auch lockt sie ein wenig zum Weiterlesen, da man als Leser nicht weiß, welche Probleme denn auftauchen.
Rein sprachlich könnte man sie ein wenig aufpeppen – vielleicht mit stilistischen Mitteln – da sie einfach sehr normal klingt, mehr umgangssprachlich.

Was die Formatierung angeht, sie spricht mich nicht an.
Sie ist für mich zumindest kein Blickfang, was sie ja auch nicht sein muss.
Allerdings könnte es vielleicht nicht schaden, ein bisschen mehr Ordnung und Klarheit einzubringen.
Anmerkungen und Ähnliches könnte man vielleicht in einem Spoiler darstellen, damit man als Leser sofort das Wichtigste sehen kann: die Inhaltsangabe.
Auch die Absätze gefallen mir nicht ganz.
Meiner Meinung nach sieht es übersichtlicher aus, wenn ihr an bestimmten Stellen zwei anstatt einen Absatz macht, beispielsweise zwischen 'Melmoth geschrieben' und 'Zur Vorgeschichte bzw. Grundidee'.
Wenn ihr wollt, könnt ihr die Inhaltsangabe zentrieren, da fällt sie dann sofort auf – ein Muss ist es natürlich nicht.

Ich hätte es schön gefunden, wenn es noch eine Charakter-Rubrik gegeben hätte.
So könnt ihr vielleicht noch mehr zum Lesen motivieren, wenn ihr dort bestimmte Informationen preisgibt oder die Seite einfach interessant gestaltet.
Auch hier ist es kein Muss, aber es würde schon einladend wirken, finde ich.

Was den Titel betrifft, er ist gut gewählt.
Damit trefft ihr so ziemlich den Inhalt, denke ich.
Aber er klingt eben nicht besonders, er hat nicht das gewisse Etwas, was auch nicht notwendig ist.
Seht es bloß als Anmerkung.


Inhalt: Kapitel 1: Fehlermeldung:
Normalerweise lese ich nicht so gerne Ich-Perspektiven, aber ich war doch überrascht, wie angenehm es sich lesen ließ.
Der Anfang gefällt mir, man kann sich gleich gut in die Geschichte hineinversetzen.
Zwischendurch der eine oder andere Witz, der mich zum Schmunzeln bringt – wirklich gut für den Anfang.
Mir gefallen diese Witze, die sprachlich schön umgesetzt sind.
Wirkt für mich so professioneller.
Auch gefällt es mir, dass man zwischen den Zeilen was lesen kann.
Mir gefällt die Charakterisierung, vor allem da ich nicht so mit dem Fandom vertraut bin und mir so gut alles vorstellen kann.
Was mir weniger gefällt, ist die Tatsache, dass manche Szenen einfach zu schnell ablaufen.
Alles passiert so schnell, da hat man als Leser kaum Zeit, die Eindrücke zu verarbeiten.
Was ich sagen will, ist, manche Szenen werden recht knapp beschrieben.
Klar, in manchen Fällen kann das sogar recht interessant und gut sein – sage ich auch nichts dagegen – , aber hier passt es in meinen Augen nicht ganz.
Dafür dass anfangs viel auf das Verhältnis der Charaktere eingegangen und jetzt wenig auf Beschreibung, das wirkt nicht schön einheitlich.
Da wäre es schön, vielleicht mehr auf Eindrücke einzugehen.
Das Ende – damit habt ihr mich überrascht.
Ich bin doch ein wenig gespannt, wie es weiter geht.


Charaktere:
Ich kann dazu nicht viel sagen, da ich sie nicht besonders gut kenne.
Aber ich muss großes Lob aussprechen, dass sie recht treu wirken, und ich sie mir gut vorstellen kann.
Auch dass man zwischendurch etwas über sie erfährt, gefällt mir.


Rechtschreibung/Grammatik:
Auch da muss ich großes Lob aussprechen.
Nur hie und da mal ein paar Flüchtigkeitsfehler, aber ansonsten wirklich sehr gut.
An manchen Stellen fehlen Kommas, und manchmal habt ihr typische Fehler begangen, die ich im Folgenden als Beispiele aufzeigen werde.

Fehler:
„Ja, mal sehen...“
→ zuerst einmal, die drei Punkte stehen in der Regel immer getrennt von den Wörtern, da sie eben wie als ein Wort gezählt werden
→ außerdem müssen die Punkte dünner sein
→ korrekt wäre es also so: „Ja, mal sehen …“
→ man lässt die Punkte nur dann am Wort kleben, wenn ein Wort nicht fertig ausgesprochen wird, beispielsweise so: „Du Arschl… du!“

Die Gedankenstriche sind bei euch manchmal unterschiedlich lang.
Solange damit kein Wort getrennt wird, müssen sie immer lang sein, also diese Größe haben: –

Mehr habe ich nicht mehr zu sagen.


Schreibstil:
Ich finde, der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen.
Mir gefallen die sprachlichen Pointen.
Auch ist der Text flüssig.
Wirklich was auszusetzen habe ich da nicht.
Es ist wirklich in Ordnung.
Das Leseerlebnis war es nicht, aber ich lasse mich gerne im Verlauf überraschen.^^


Fazit:
Ich muss sagen, für eine Partner-Arbeit fängt die FF wirklich gut an.
Man merkt, ihr gebt euch viel Mühe und plant auch alles schön.
Das finde ich wirklich lobenswert.
Bis zum nächsten Mal, wenn es heißt, der Blue hat dich ergriffen! ;D


LG
L-San


Antwort von:  Onlyknow3
15.03.2014 16:11
Danke dir L, für deinen Kommi, es hat mich doch sehr Überrascht, wie positiv du mein kapitel beurteils, zu mal Melmoth hier als Beta leser mitgewirkt hat, geschrieben habe ich es allein und auch die Idee wie ich es schreibe hat mir Melmoth frei wahl gelassen. Es ist schön zu lesen das man Forschritte macht, und macht einem Mut zu weiter machen, von daher bin ich gespannt über deine Meinung zu den nächsten Kapiteln.

LG
Onlyknow3
Von:  Tiger01
2014-03-05T15:40:00+00:00 05.03.2014 16:40
Wow..okay...das muss ich erst mal verdauen!
Joey tut mir richtig leid, sowas hat er nicht verdient...Gift ist echt ne fiese Sache!!
Wie gut das er Seto hat, auch wenn er noch nix von seinem Glück ahnt xDDD

Ich bin gespannt ob er das Schließfach öffnet, bzw. mit wem er dort hingeht
Freu mich auf mehr^^
Antwort von:  Onlyknow3
05.03.2014 20:46
Das ist erst mal noch ein Geheimnis, das wird auch noch etwas dauern, bis dahin. Auf diese Auflösung musst du noch warten.Danke für den Kommi,habe mich gefreut darüber.

LG
Onlyknow3
Von:  tenshi_90
2014-03-05T14:11:53+00:00 05.03.2014 15:11
Eine sehr interessante Story :)

Bin mal gespannt, wann Joey merkt, dass Ice-Dragon eigentlich Seto ist. Seto würde es sicher nie von sich aus bemerken.
Antwort von:  Onlyknow3
05.03.2014 20:43
Das wird sich noch ziehen, da ich noch etwas mehr diesen Verpeilten Chaoten brauche.
Danke für deinen Kommi habe mich darüber gefreut.
LG
Onlyknow3
Von:  Lunata79
2014-03-05T08:20:01+00:00 05.03.2014 09:20
Wenigstens ist Joey jetzt in Sicherheit.
Aber der Brief ist schon heftig. Wenn auch eher im positiven Sinne.
Seto kann sich übrigens wirklich gut verstellen. Als Ice-Dragon kann er auch immer erfahren, wie es Joey geht, weil er es ihm persönlich nie verraten würde. *g*
Freu mich aufs nächste Kapitel.

Lg
Lunata79
Antwort von:  Onlyknow3
05.03.2014 20:41
Danke für deinen Kommi,habe mich sehr gefreut.Das kannst du, es wird auch bald weiter gehen.
LG
Onlyknow3
Von: Karma
2014-03-04T17:29:37+00:00 04.03.2014 18:29
Hart. Was anderes fällt mir zu dem Kapitel nicht wirklich ein.
O____o
Armer Joey. Ich hoffe wirklich, dieser Tpy kriegt ihn nicht doch noch.
>_______<
*ins Kissen beißend auf die Fortsetzung wart*
Antwort von:  Onlyknow3
04.03.2014 21:35
Danke für deine Kommi, werde mir Mühe geben so weiter zu machen.

LG
Onlyknow3
Von:  Sas-_-
2014-02-20T20:28:38+00:00 20.02.2014 21:28
Da bin ich, zwar einen Tag zu spät, aber immerhin, endlich hier! :DD Ich muss mich erst mal ordnen, die Untergliederung beim ersten Kommi fällt ja jetzt teils weg, natürlich nicht ganz, hier hab ich ja einen anderen Autor, bzw. Autorin. Ich mach mich mal ans Werk.

Schreibstil

Ich komme erst mal zu deinem Schreibstil an sich, bevor ich zum Inhalt des Kapitels komme, diese beiden Parts überschneiden sich sicherlich, ich geb mir Mühe, die Sache sinnvoll zu trennen. Die Formulierungen an sich finde ich gut, da kann man gar nicht meckern, du hast kaum Grammatikfehler drinnen und man stolpert allgemein sehr selten beim Lesen über Sätze. Am Anfang wirkte alles etwas abgehackt, im Laufe des Kapitels hat sich aber ein angenehmer Schreibfluss entwickelt, dem man bequem folgen konnte.
Mir ist aufgefallen, dass du zu Wortwiederhlungen neigst, die Worte "quittieren","willkürlich" und "entgegnete" verwendest du relativ häufig, es lässt sich nicht vermeiden, dass ein Wort oder ein Begriff ab und zu auftaucht, weil dieser eben eine Situation oder einen Charakter am treffendsten beschreibt. Hier allerdings finde ich, hättest du auch andere Begriffe finden können, solltest du Schwierigkeiten mit Synonymen haben (daran knabbern auch Muttersprachler :D kann man sich bei Word der Funktion "Synonyme" bedienen oder bei duden.de das Wort eingeben, der spuckt auch sehr passable verwandte Begriffe aus.
Wenn du jemanden siezt, auch in Briefen oder E-Mails, dann muss man das immer groß schreiben. In Mails ereiget sich gerade der Trend, alles klein zu schreiben, was ich als schwachköpfig empfinde :DD Ich geb dir ein Beispiel, was ich mit Großschreibung gemeint habe: "Ich kann mir denken, was Sie meinen." oder "Wie kann ich Ihnen helfen."
Jetzt komme ich allgemein zu den direkten Dialogen; du verwendest häufig bei Dialogen eine angeschlossene Handlung wie: "Darum werde ich mich kümmern“, teile ich ihm verächtlich mit [...] Das kann man machen, aber es immer zu machen, finde ich persönlich nicht so gut. Wenn es offensichtlich ist, dass ein Charakter etwas sagt, dann kannst du die Sätze auch ohne angesetzte Handlung stehen lassen, es reißt mich in einen Fluss von "er macht" "er sagt" "er erklärt" "er ..." das lähmt für mich etwas den Lesefluss.
Das sind die gravierendensten Punkte, dir mir aufgefallen sind, im Grunde sind das für mich Kleinigkeiten, die du problemlos ausbessern kannst. Im Großen und Ganzen aber finde ich deinen Schreibstil richtig gut und vor allen Dingen auch ausbaufähig, was genau ich mit ausbaufähig speziell bei diesem Kap meine, erkläre ich dann noch im Inhalt, zu dem ich jetzt kommen würde.

Inhalt

Wie ich schon oben erwähnte, war der Anfang des Kaps für mich etwas stockend, viele Sätze waren recht kurz und alles wurde "emotionslos" beschrieben. Kaiba wirkt am Anfang wie ein kompletter Erzähler ohne jegliche Empfindungen, hier kann ich jetzt schlecht einschätzen, ob das wirklcih so gewollt war oder ob das inhaltlich nicht richtig erfasst wurde. Ich persönlich hätte es am Anfang begrüßt, wenn Kaiba mehr Gedankengänge, Empfindungen oder allgemein Stimmungen preisgegeben hätte, so liest sich alles wie eine komplette Handlung. Stellenweise und ich schätze einfach, das ist der Shounen Ai-Teil, springt Kaiba von seiner Emotionslosigkeit ab, im Sinne von, er denkt über Joeys Vater nach oder kommt plötzlich dazu, sich um Joey, den er ja eigentlich überhaupt nicht ausstehen kann, zu kümmern. Wäre Kaiba ein Charakter, der das vielleicht tun würde? Das weiß ich nicht, so wie er hier sonst erscheint, denke ich eher nicht. Da diese Geschichte aber eine Handlung hat, die in ein bestimmtes Genre gebracht wird, lässt sich so etwas gar nicht vermeiden. Was mir gefallen hat (weil ich ahnungslos bin :DD war der Part, bei dem Kaiba zumindest seine Vergangenheit anschneidet, damit meine ich die Szene, als er seine Abneigungn Polizisten in Gedanken erläutert, fand ich sehr gut, ich vermute, das betrifft mich als Unkown wohl speziell. Es gibt eine Stelle in der FF, die ich einfach nur witzig finde und darum will ich natürlich auch erwähnen, um welche es sich handelt :]

In knappen Worten erläutere ich dem Arzt mein Anliegen. Er mustert mich einen Augenblick abschätzend und ich bin sicher, dass er sich fragt, warum ich das tue, warum ich wünsche, dass ein einfacher junger Mann in meine Villa verlegt wird [...]

Nein, das klingt überhaupt nicht zweideutig und völlig frei von Hintergedanken :DD Diese Stelle fand ich einfach nur witzig, ihr habt ja das Genre "Humor" angegeben, ich muss sagen, dass mir der Humor oft fehlt. Wenn ich das Genre Humor lese, dann erwarte ich, dass die Kapitel Witze enthalten, es kann sein, dass sich das im Laufe der Geschichte jetzt noch ändert und das alles eben noch zur Einführung dient, das weiß ich nicht. Eine Stelle, die mir im Bereich Humor noch gefallen hat, war diese:

Ich weiß, ich sollte ihn aufhalten. Es ist Nacht und er ist noch geschwächt und vermutlich auch durcheinander, wobei letzteres ein chronischer Dauerzustand sein dürfte.

Kaiba ist ein zynischer Charakter, er ist kaltschnäuzig und er schert sich wirklich selten um die Belange und Gefühle anderer, das macht ihn perfekt zu einem Wesen, das bitterböse austeilen kann! Diese Eigenschaft würde ich verstärkt nutzen, um zumindest boshafte Witze einfließen zu lassen.

Ich komme noch einmal auf Kaiba zurück, hier übergreifend auf deine Art, Dialoge zu formulieren. Alle Dialoge die Kaiba von sich gibt, klingen auswendig gelernt, es wirkt alles "gekünstelt" oder gestellt, natürlich ist es gut möglich, dass Kaiba ein Charakter ist, der sich einfach so ausdrückt, dass das sein Wesen ausmacht, ich wollte es jedoch anmerken, vorsichtshalber. Ich fand dein Kapitel gut geschrieben, der Lesefluss ist von ein paar Tritten abgeshen wirklich gut, nach und nach kommt man auch gut in Kaiba an sich hinein und liest das Kapitel mit wachsendem Interesse, jedeoch ... fehlen mir einige Aspekte, die ich erläutern will :] Kaiba an sich fühlt fast nichts, er denkt aber auch fast nichts, ich hab vor allem am Anfang einfach keine gedankliche Interaktion, keine Monolog oder ähnliches. Kaiba nimmt auch seine Umgebung viel zu wenig wahr, ich hab das Problem, dass für mich in der FF keine richtige Atmosphäre entsteht, weil Kaiba seine Umgebung auch nie beschreibt, nicht nur visuell, man kann auch einfließen lassen, was der Charakter allgemein fühlt, was er riecht, was er sieht, wie er es sieht oder warum. Das kommt mir persönlich zu kurz, vielleicht ist das aber auch einfach meine Art, einfach das, was ich gern lese und andere Leute lesen eben gerne, wie eine Handlung so gut strukturiert von statten geht, weshalb ich meine Meinung hier niemals als das non-plus-ultra bezeichnen würde. Es gibt eine Stelle, bei der sich Beschreibung richtig gelohnt hätte, auch wenn das jetzt von mir komisch klingt :DD Ich nehme die Stelle, als Joey aufwacht und sich anschließend anzieht. Diese Szene hätte sich prima für eine Beschreibung geeignet, was Kaiba bei Joey "sieht" und/oder dabei empfindet, leider schmeißt Joey sich nur die Sachen über und jagt sofort aus dem Haus und Kaiba registriert das ganze nur > .0 Oder es entspricht seinem Charakter, dabei nichts zu kommentieren. Am Ende schreibe ich noch ein Fazit, um allem einen Schliff zu verpassen.

FF mit unterscheidbaren Anteilen: Vor- und Nachteile

Du hast es so verstanden, dass ich Partnerarbeiten grundsätzlich verteufle, in der Zwischenzeit weißt du ja jetzt, das war nicht der Fall. Ich hatte Bedenken bei einer FF mit unterscheidbaren Anteilen, ohne zu wissen, wie das Ende der FF lauten wird und wie eure Schreibstile da ineinander fließen sollen. Ich komme jetzt zu meiner Meinung, die ich mir mit einem Kap von Neko-baa und einem Kap von dir, Ramoth :DD gebildet habe :]
Ihr habt einen Vorteil, von dem ich vorher nichts wusste und zwar, dass ihr aus der Ich-Perspektive der beiden Charaktere schreibt, hierbei finde ich es sogar interessant, zwei verschiedene Schreibstile zu lesen, weil ja auch die Charaktere verschieden sein sollen. Inwiefern sich das Ganze noch entwickeln soll, das ist eine sehr gute Frage, da kann man nur abwarten. Hättet ihr jetzt aus der Erzählperspektive geschrieben, wäre ich skeptisch geblieben, denn wenn hier der Erzähler in seiner Art, etwas darzustellen ständig springt ... Nein, das kann für mich nicht gut funktionieren. So kann ich nur sagen, zwei Perspektiven, zwei Charakter, das ist durchaus machbar, das ist sogar richtig gut. Da ihr beide, Neko-baa als auch du, ganz passable Autoren seid und sich die Fehler gut in Grenzen halten, kann man das so stehen lassen und auch gut weiterführen. Was das Exposé betrifft, ich glaube immer noch, ihr wärt besser dran, wenn ihr eines hättet :DD Aber da Neko-baa den Plot schreibt, liegt es wohl an ihr, sich ein Ende rechtzeitig zurecht zu legen :]

Fazit

Was ich allgemein dazu sagen will. Das Kapitel war gut, es hat sich im Großen und Ganzen ganz gut gelesen, der Schreibstil ist ausbaufähig, das Kapitel an sich auch. Ich komme mit den Charakteren natürlich nicht ganz mit, trotzdem kann ich sagen, dass zumindest der Plot hier passend aufeinander aufbaut, ich hoffe nicht, dass ihr beide später dazu neigt, in der Vergangenheit herumzufuhrwerken :DD Für Yugi-Fans ist diese FF sicherlich sehr schön zu lesen, dazu maße ich mir jetzt kein Urteil an. Ich sage, so weit so gut, wann ich zu anderen Kapiteln komme, wenn ich zu anderen Kapiteln komme, das sehen wir dann. Ich sehe nur für mich und für euch keinen großen Gewinn darin, die gesamte FF zu lesen, das hat also nichts mit Schreibstil oder Inhalt und nein, auch nicht mit Shounen Ai zu tun :]

Mein Wort zum Gruß, macht doch weiter so, den Fans gefällt es bestimmt.

Best Wishes
Sas-_- alias das Krull!! :DDD
Antwort von:  Melmoth
20.02.2014 21:50
Vielen Dank für deine konstruktive Kritik! Deine Anregungen sind teilweise wirklich sehr gut. Ich werde sie mir für die nächsten Kapitel merken. In einigen Punkten sehe ich Kaiba zwar anders, aber das ist natürliche eine Interpretationssache. Vielen Dank auf jeden Fall für die Anregungen! Besonders in Hinblick auf die Außenbeschreibung.

Desweiteren stimme ich dir voll und ganz zu. Eine Partnerarbeit bei so einem Projekt wäre schwieriger, wenn wir nicht aus verschiedenen Perspektiven schreiben würden. Ich glaube, anders würde es nicht funktionieren.

Ich freue mich auf jeden Fall sehr über deinen Kommentar, besonders da ich weiß, dass du nicht der ultimative Yugioh-Fan bist.

Merci, mein neuer BFF Krull :*

Dein Ram

Von:  Lunata79
2014-02-20T13:47:03+00:00 20.02.2014 14:47
Das klingt echt kritisch. Hoffentlich macht Joey wirklich keinen Mist und tut, was sein Chatfreund ihm geraten hat.
Bin gespannt, wies weitergeht.

Lg
Lunata79
Antwort von:  Onlyknow3
21.02.2014 19:29
Da musst du auf das nächste Kapitel warten, mehr kann ich dir da auch nicht sagen.
Freue mich über deinen Kommi, danke das du es gelesen hast.

LG
Onlyknow3


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