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Anata wa watashi no yume desu!

Du bist mein Traum!
von

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Akios Geheimnis

Hier nun Kapitel 4.

Es ist sehr Ernst, was am Ende zu merken ist und ich hoffe das Akio auch bei Euch eine Chance bekommt.
 

Kapitel 4: Akios Geheimnis!
 

Das starke Gewitter war über die Stadt gezogen und der Sonnenaufgang war über Tokio, umso schöner.

Ichiro war schon lange wach und er war am überlegen ob er in die Schule gehen sollte, aber da ja Akio verletzt oben in seinem Zimmer lag, war es aus geschlossen das er gehen würde. *Dann bin ich eben mal einen Tag krank*, dachte er. Er war in der Küche und er war dabei Brötchen aufzubacken um ein schönes Frühstück zu machen.

Die Brötchen brauchten ja noch eine Weile und Ichiro ging wieder hoch in sein Zimmer. Er ging an sein Bett und er sah das Akio immer noch schlief und Ichiro setzte sich an seinen Computer um ein wenig im Internet zu Surfen.

Akio stöhnte kurz und Ichiro drehte sich zu ihm um. Akio war gerade dabei die Augen auf zu machen und Ichiro stand auf und er ging zu ihm. Erst sah Akio verschwommen und dann sah er klar. Er starte an eine völlig fremde Decke und dann sah er zur Seite, wo Ichiro auf der Bettkante saß.

"Endlich bist du wach", sagte Ichiro mit einem Lächeln. Akio wischte sich mit der Hand über das Gesicht und er fühlte das große Pflaster. Er sah Ichiro an und fragte: "Was mache ich hier?" "Ich habe dich letzte Nacht verletzt vor meinem Haus gefunden", sagte Ichiro. "Mein Kopf tut so weh", sagte Akio und er kniff die Augen zusammen. "Entweder kommt das von deiner Platzwunde oder du hast zu viel getrunken", sagte Ichiro ernüchternd als er nebenbei zwei Aspirin auf sprudelte. "Ich weiß nur dass ich einen heftigen Schlag auf den Kopf bekommen habe und dann einen stechenden Schmerz am Bauch hatte", sagte Akio, während er durch die Hand an die Decke sah. "Dann bist du wohl überfallen worden und ich denke dass ich die Polizei einschalten muss." Akio erschrak und er starrte Ichiro mit großen Augen an. Akios Augen hatten Angst. Er hielt Ichiro am Arm fest, dann sagte er flehend: "Nein! Keine Polizei! Das ist ein Verstoß gegen meine Auflagen und ich gehe zurück in den Knast und das will ich nicht!" "Gut dann ohne Polizei." "Danke Ichiro", sagte Akio mit einem Lächeln. "Ich staune dass du meinen Namen kennst." "Unsere Lehrerin hat ihn doch gestern genannt." "Ja stimmt." "Und noch was. Bitte entschuldige, wenn ich dich gestern erschreckt habe, aber so bin ich zu Fremden immer." "Wenn Du schläfst, sieht du richtig lieb und zerbrechlich aus", sagte Ichiro mit einem grinsen und Akio lächelte jetzt richtig.

Ichiro fiel auf, dass er richtig fröhlich aus sah und dass er keineswegs erschreckend war. Es kann schon stimmen das er eine Mauer zum Selbstschutz um sich aufgebaut hat, damit er keinem anderen Menschen den er gerne mag, weh tun kann, denn wenn alle vor ihm Angst haben, dann kann er zu keinem eine Beziehung auf bauen.

Ichiro saß so auf dem Bettrand und er dachte darüber nach, bis Akio fragte: "Was richt denn hier so verbrannt?" Ichiro schrak hoch und er schrie fast: "OH NEIN! DIE BRÖTCHEN!!" Dann stand er auf und er rannte nach unten in die Küche.

Akio liess er alleine im Zimmer und dieser dachte nur: *Irgendwie mag ich den kleinen, aber ist das nur so weil er mir geholfen hat oder ist das wirkliches Mögen? Gestern hatte er Angst, aber er sagte ja dass ich lieb aus sehe wenn ich schlafe. Ob er mich beobachtet hat?* Akio machte die Augen zu und dann fiel im ein, das er sich letzte Nacht so wohl gefühlt hatte, so als wäre jemand bei ihm gewesen. Er hatte auch keine schlechten Träume, wie sonst immer. Er fühlte sich geborgen, wie schon lange nicht mehr.
 

Ichiro rannte in die Küche und er riss die Backofenklappe auf und sein Gesicht wurde sehr komisch und er liess kurz den Kopf hängen. Dann wuschelte er sich durch die Haare und er sagte: "So ein verdammter Misst und was soll ich Akio jetzt zu essen geben?" Er rappelte sich wieder auf und dann machte er die Herdklappe zu.

Ichiro durchsuchte die Schränke, aber es war kein Brot vorhanden. Es waren nur seine Lieblings Schoko Cornflakes da. "Ausgerechnet die, aber was soll's, er muss ja was essen und ich kaufe dann neue", sagte er total bedröppelt und er schleppte sich zum Tisch, wo ein Tablett stand. Dann holte er aus einem Schrank zwei Schüsseln und zwei Löffel, dann die kalte Milch aus dem Kühlschrank.

Alles zusammen trug er dann nach oben.
 

Akio hatte sich hin gesetzt und er betrachtete das Zimmer. Es war sehr ordentlich, ausgenommen ein paar Sachen die auf dem Boden lagen.

Akio ließ seinen Blick so schweifen und er wanderte mit seinen Augen zu Ichiro, der gerade durch die Tür kam.

Ichiro sah nicht wirklich glücklich aus und er sagte: "Ich habe nicht auf gepasst und so sind die Brötchen verbrannt. Jetzt habe ich nur noch Cornflakes und das war's." Ichiro stellte das Tablett auf sein großes Bett.

Akios Augen wurden riesig und er strahlte wie ein kleines Kind. Ichiro sah ihn bedröppelt an und er fragte: "Ist was?" "Du hast ja meine Lieblings Cornflakes." Ichiro wurde ein wenig Missmutig, aber zwang sich ein Lächeln auf, doch er dachte: *Da gehen sie hin.*

Ichiro setzte sich und er füllte Akio eine Schüssel voll und dann kippte er Milch darüber, um sie Akio zu reichen. "Daaaaaaaaaaaaaake!" sagte Akio und schon stopfte er einen Löffel in seinen Mund. Ichiro musste sich ein Lächeln auf zwingen, aber irgendwie dachte er, das es schön war das es ihm schmeckte. So futterten Ichiro und Akio die ganze Packung leer.
 

Nach dem beide fertig waren, stellte Ichiro das Geschirr zusammen und er stellte das Tablett auf den Fußboden.

"Ichiro darf ich dich was fragen?" fragte Akio. "Sicher darfst du das." Ichiro setzte sich im Schneidersitz aufs Bett und er war sehr gespannt was jetzt für eine Frage kam. "Sagmahl", fing Akio an. "Haste letzte Nacht mit mir in einem Bett geschlafen?" "Ja, wieso fragte das? Ich meine nur so hätte ich gemerkt wenn irgendwas mit dir nicht in Ordnung ist", sagte Ichiro und er wackelte ein wenig hin und her. "Halte mich jetzt nicht für doof oder so, aber ich mochte das, denn zum 1. mal habe ich mich wieder geborgen gefühlt", sagte Akio und Ichiro merkte das ihm das peinlich war. "Mh, hast Du denn keinen bei dem du dich geborgen fühlst?" fragte Ichiro. "Nein, leider nicht mehr. Ich bin ganz alleine auf der Welt." Akio sah traurig aus und Ichiro fragte sich was passiert war. Er wusste nicht recht ob er Akio fragen sollte warum er alleine war. Es musste doch irgendjemanden geben. Es gab immer jemanden, denn kein Mensch auf der Welt war alleine.

Akio merkte das Ichiro nach dachte und er fragte: "Denkst du darüber nach warum ich alleine bin?" Ichiro sah ihn erstaunt an und er nickte. "Ich habe noch keinem davon erzählt, da es eine sehr schlimme Sache ist, doch bei dir", Akio sah Ichiro an. "Bei dir ist es was anderes. Ich mag dich und du bist der einzige seit langer Zeit, der nett zu mir ist." "Ich bin nett, weil ich Dir helfen musste und ich konnte dich auch nicht alleine dort liegen lassen und dir blieb nichts anderes übrig nett zu sein, da du keine Kraft besessen hast mich auch nur in irgend einer Art an zu greifen", sagte Ichiro sehr selbstsicher. Akio musste lächeln und er sagte: "Vielleicht hättest du mir nicht geholfen wenn du mich kennen würdest und wenn du wüsstest wer ich bin." "Bist du dir da so sicher dass ich dich liegen gelassen hätte, selbst wenn du ein Mörder wärst?" fragte Ichiro mit eine gewissen Ironie und er blickte aus dem Fenster.

Akio hatte die Augen auf gerissen und sie füllten sich rasch mit tränen. Sie flossen einfach so über seine Wangen. Es war ein richtiger Wasserfall von salzigen Tränen. Er krallte sich in die Bettdecke und er sank zusammen. Erst jetzt hörte Ichiro ein schreckliches weinen und er wandte ich Akio wieder zu.

"Um Gottes willen Akio, was ist LOS?!" Akio erhob seinen Blick und er weinte jämmerlich. Ichiro verstand nicht was los war und plötzlich stürzte Akio auf Ichiro zu und er schloss ihn in die Arme, wo er eine Augen in die Schulter von Ichiro bohrte. Akio krallte seine Hände in Ichiros T-Shirt.

Ichiro verstand nicht warum Akio weinte, aber er nahm Ihn fest in den Arm und er fing an ihn leicht hin und her zu wiegen.
 

Ichiro wusste nicht wie lange Akio geweint hatte und es war ihm egal gewesen, denn Akio brauchte ihn jetzt.

Langsam schluchzte Akio nur noch und seine Augen waren leer geweint. Er kam langsam wieder hoch und ohne das Ichiro was sagte, nahm er Päckchen Taschentücher aus seinem Nachtschrank und er gab Akio ein Taschentuch. Akio schnäuzte einmal kräftig und er wischte sich die Tränen weg. Seine Lippen bebten und er konnte Ichiro nicht ins Gesicht sehen.

Doch plötzlich spürte er etwas was er lange nicht mehr gespürt hatte.

Es war das gleiche Gefühl, was Akio immer bei seiner Mutter hatte, als er noch klein war. Es war genau das, was seine Mutter immer getan hatte, als er klein war und geweint hatte. Es war die Hand die langsam durch seine Haare strich, aber konnte das sein? ----- Nein!!!! ----- Seine Mutter war Tod und es war nur Ichiro mit ihm in dem Zimmer.

Langsam sah Akio mit seinen verquollenen Augen auf und ganz nah bei ihm war Ichiro, der die Hand aus gestreckt hatte und Akio über den Kopf strich.

Ichiro ging mit seinen Fingern durch die langen Haare und genau das fühlte sich so gut an.

Ichiro strich Akio den Pony aus dem Gesicht und er drückte seine Stirn gegen die von Akio.

Akio selber war durcheinander.

Ichiro lächelte direkt in Akios Augen und er sagte: "Ich werde nicht fragen warum du geweint hast. Ich werde es keinem sagen. Du selber entscheidest ob Du mir etwas erzählen willst. Wenn Du es möchtest, dann bin ich für dich da, egal wann und wo. Egal was es ist, ich werde mir nie ein Urteil über dich bilden, solange ich die Wahrheit nicht kenne. Ich glaube auch dass du jemanden in deinem Leben brauchst, dem du einfach vertrauen kannst und ich will dieser jemand sein, da ich auch eine andere Seite von dir kenne. Ich will ein Freund für dich sein, vor den du dich nicht verstellen brauchst."

Akio glaubte nicht was er da hörte. Na all den Jahren wo man ihn verachtet hatte und er immer sein Gesicht verbarg, hat es doch tatsächlich ein Junge geschafft ihm die Maske ab zu nehmen. Es war jemand der keine Fragen stellte.

Die einzigen Wörter die Akio raus bekamen, waren: "Danke Ichiro." Ichiro grinste ihn an und er fragte: "Na willst du nicht mal duschen?" "Öh....ähm, glaubst du das ich das mit meiner Verletzung kann?" "Na ja, ich mache dir nachher einen neuen Verband und wenn du mit der Seife vorsichtig bist und nichts in die Wunde kommt, dann kann auch nichts passieren", sagte Ichiro sehr zuversichtlich. "Aber ich habe doch kein Duschgel bei mir und auch keine Sachen!" Ichiro verschränkte die Arme und er sagte: "Mh, also du kannst meine Sachen nehmen und wir haben auch immer Ersatzzahnbürsten, aber in meine Sachen passt du nicht, du bist immerhin einen guten Kopf größer als ich. Mh, wie mache ich das denn?" Ichiro fing an zu überlegen und dann fingen seine Augen an zu leuchten und er grinste bis über beide Ohren. "Ist was?" fragte Akio ein wenig ängstlich. "Ne ne es ist alles in Ordnung und um Klamotten brauchst du dir keine Sorgen zu machen, denn da ist mir soeben was eingefallen und jetzt beweg deinen Hintern und geh ins Bad!" "Ähm, ja, ganz wie du meinst." Akio stand auf und Ichiro schob ihn ins Bad. Dort gab er ihm eine Zahnbürste und dann verschwand Ichiro hinter der Tür.

Akio mühte sich aus seiner Unterwäsche und er machte den Verband ab. Er betrachtete sich im Spiegel und er fand, dass die Wunde gut heilte und dass sie doch nicht so tief war. *Das wird nur eine kleine Narbe*, dachte Akio und er nahm sie für Ichiro gerne in Kauf.

Aber desto länger er sich im Spiegel betrachtete, desto mehr fing er wieder an finster zu schauen und er fing wieder an sich zu hassen. Im gleichen Moment aber, tauchte wieder Trauer in ihm auf. Es war eine Trauer an den Gedanken, was Ichiro tun würde, wenn er wüsste was Akio getan hatte. *Ichiro mein Lieber, wenn du wüsstest was meine größte Schuld ist, dann wirst du mich hassen! Du wirst mich genau so hassen wie alle anderen es tun und dann sind wir keine Freunde mehr. Viele haben gesagt, sie bilden sich kein Urteil, bis sie meine schlimme Tat doch erfuhren und ich wieder verachtet worden bin*, dachte Akio mit einem sehr einsamen Blick. Er wandte sich vom Spiegel ab und ging in die Dusche.
 

Während dessen wühlte Ichiro in der Waschküche. "Juhu endlich habe ich diese doofe Stange gefunden", sagte er freudig und er rannte wieder die Treppe hoch.

In der Hand hatte er die Stange für die Dachbodenluke, die man damit öffnete.

Ichiro stand also unter der Luke, aber er stellte sehr schnell fest, dass er ein Stückchen zu klein war. "Oh man, hier hätte ich sehr die Gene von meinem Vater gebrauchen können." Er ging in sein Zimmer und er holte einen kleinen Tritt und so kam er endlich and die Dachbodenluke.

Endlich konnte er diese öffnen. Er klettere hoch und es war Stockdunkel. Langsam tastete er an der Wand um den Lichtschalter zu finden und da war er auch.

Als das Licht anging, traf ihn der Schlag. "Oh mein Gott, wie soll ich denn hier etwas finden?" fragte er sich selber völlig entsetzt und er ließ den Kopf hängen. Vor ihm tat sich ein riesiger Gerümpelhaufen auf.

Ichiro zuckte dann mit den Schultern und er sagte: "Geht ja nicht anders, wenn der Akio nun mal so groß ist." Daraufhin stürzte sich Ichiro ins Gewühl.
 

Zur selben Zeit stand Akio unter dem heißen Duschwasser und er tat nichts. Ihm gefiel das heiße Wasser, was an seinem Körper runter floss.

Ständig huschten an seinen Augen Ichiros Gesicht vorbei. Jede Gestik und Mimik, wusste er auswendig, auch wenn der Ichiro nur so wenig gesehen hatte, war er ihm doch schon vertraut und er fing an zu lächeln. "Vielleicht, vielleicht ist er doch ganz anders und er wendet sich nicht von mir ab", sagte Akio voller Zuversicht und er freute sich schon Ichiro gleich wieder zu sehen.
 

Ichiro war derweil in den Staubmassen und dem ganzen Kram unter gegangen. Er hatte sich bis ganz nach hinten durch gekämpft und in der hintersten und dunkelsten Ecke, fand er das was er gesucht hatte. "Warum musste Mom das hier auch nur so weit hinten verstecken, obwohl es ja kein Wunder ist.", sagte Ichiro während er einen großen Karton zur Leiter zog.

Unten hörte er die Badezimmertür und er schaute durch die Öffnung.

Akio wunderte sich warum auf einmal eine Leiter mitten im Gang stand und er sah nach oben, wo ihn Ichiro an grinste. "Was machst du da?" fragte Akio. "Das wirst du gleich sehen." "Soll ich dir helfen Ichiro?" "Nein nein, das schaffe ich schon." Ichiro stellte seine Füße auf die Leiter und er zog den Karton zu sich, dann versuchte er einen schritt runter zu gehen. Ganz vorsichtig, schritt für schritt. Akio betrachtete diese Aktion ruhig.

Gleich war Ichiro unten, doch da passierte es. Er rutschte von einer Stufe und mit samt dem Karton, machte er einen Abflug. "Ichiro!!!!" rief Akio und er stürzte zu ihm, so dass sein Handtuch durch die Gegend flog.

Ichiro war gelandet und er sagte nur: "Aua aua aua, mein armer Hintern!" Und er rieb sich den Po. Akio hockte neben ihm und er fragte: "Alles OK?" "Na ja, zum Glück habe ich keine spitzen Knochen", sagte Ichiro mit einem Lächeln. "Was haste da oben gemacht?" fragte Akio ein wenig aufgeregt. "Ich habe nur ein paar Sachen für dich besorgt", sagte Ichiro und er deute auf den ausgekippten Karton, mit einem Berg von Klamotten darunter.

Akio verzog das Gesicht und er fasste sich an die Seite. "Akio jetzt ist deine Wunde auf gegangen, weil du gerannt bist", sagte Ichiro und er nahm Akios Hand weg um sie die Wunde an zu sehen.

"Komm das muss neu verbunden werden", sagte Ichiro und er half Akio auf die Füße. "Und dein Handtuch haste auch noch verloren." "Tut mir leid", sagte Akio mit gesenktem Blick. "Also das mit dem Handtuch war nicht so erst gemeint", sagte Ichiro und er brachte Akio in sein Zimmer.

Er legte Akio behutsam ins Bett und dann holte er unter dem Bett einen Erstehilfekoffer raus. "So was hast du unter dem Bett?" fragte Akio. "Na ja man kann ja nie wissen", lächelte ihn Ichiro an.

Ichiro nahm erstmal die Decke um Akios Blöße zu verdecken und dann fing er an in dem Koffer zu wühlen.

Akio sah ihn an und ihm schlug sein Herz bis zu Hals. Er wusste nicht wieso, aber er war total nervös. Er hatte so ein komisches kribbeln im Bauch, was er noch nie zuvor gespürt hatte und ihm wurde heiß und kalt zugleich. Er fing an zu schlucken und er konnte nicht auf hören Ichiro anzustarren.

Ichiro sah ihm in die Augen und er sagte: "So nun bist du wieder geflickt." Erst jetzt konnte sich Akio von seinem Gesicht lösen. "Du bleibst liegen und ich werde mal die Klamotten holen", sagte Ichiro und er lief auf den Gang um die Klamotten einzusammeln.

Akio hatte keine Zeit nachzudenken, da Ichiro gleich wieder da war.

"So hier mal ein paar Klamotten. Sie sind zwar nicht das neueste, aber ein T-Shirt wird es da schon machen", sagte Ichiro und schon hielt er Akio eines vor die Nase. "Von wem sind denn die Sachen?" fragte Akio während er sich auf setzte. "Die sind von meinem Vater und ihr beide hatten fast dieselbe Körpergröße." "Wo ist denn dein Vater?" fragte Akio vorsichtig. "Er hat mich und meine Mutter alleine gelassen als ich noch kein war. Er fand seine Sekreterin aktraktiever." "Oh das tut mir leid." "Das muss es nicht. Ich komme gut ohne ihn zurecht und ich denke dass ich auch ohne ihn ein schöner junger Mann geworden bin", sagte Ichiro mit einer Leichtigkeit die Akio erstaunte.

Ichiro wühlte in der Kiste und er fand auch Boxershorts. "Na ja, über seinen Geschmack lässt sich streiten, aber trägste die auch?? Hier sieht es ja keiner." "Ist kein Problem, hauptsche ich laufe hier nicht nackt rum", sagte Akio mit einem grinsen. "Mh, also stören würde es mich nicht, wenn du hier nackt rum laufen würdest", sagte Ichiro als er weiter suchte. Akio hingegen wurde knallrot. "Meinst du das ernst?" "Du hast nichts an deinem Körper was ich auch nicht auch habe und meine Mutter ist auf Geschäftsreise, von daher ist es egal. Kann es sein das ich dich verunsichert habe?" fragte Ichiro fiess. "Nein, du hast ja Recht, aber du hast nicht alles was ich habe. Du bist nicht Tatooviert, so wie ich." "Da hast du allerdings recht und jetzt zieh das mal an", drängte Ichiro und Akio zog die Sachen an, die er bekommen hatte.

"Siehst du, das reicht schon. Eine Shorts und ein T-Shirt. Jetzt kannste dich frei bewegen", sagte Ichiro. "Ähm du Ichiro, es war alles ein wenig anstrengend und ich bräuchte mal eine Zigarette", sagte Akio. "Also deine sind letzte Nacht vollkommen durch geweicht, aber meine Mutter hat Menthol Zigaretten, wenn dich das nicht stört." "Das ist mir auch recht. Ich muss mich nur ein wenig beruhigen." "Gut dann gehe ich die mal holen", sagte Ichiro und er ging aus dem Zimmer.

Akio ging zum offenen Fenster und er genoss den Luftzug. Er fragte sich, was er da vorhin gespürt hatte. So etwas war ihm fremd. Ichiro war ihm so nah, wie schon lange keiner mehr und er mochte seine Nähe. Bei anderen war das anders, da konnte er es meistens nicht ertragen und er wurde sehr unfreundlich. Manchmal schrie er dann los und wenn andere immer noch keinen Abstand zu ihm auf bauten, dann passierte es auch mal das zuschlug. Doch hier war es ganz andern. Er lachte wieder und er spürte Wärme, aber das von einem Jungen? Konnte das sein? Sicher doch, denn Ichiro war anders. Er war sehr nett und Hilfsbereit. Er holte auch Zigaretten.

Akio schloss kurz die Augen und plötzlich hörte er sich selber. Es kam ein Bild indem Akio fiel. Er hatte Engelsflügel, aber er konnte nicht fliegen. Er stürzte immer mehr in die Tiefe, bis plötzlich vor ihm ein blonder Junge auftauchte und es war Ichiro. "Ichiro hilf mir!!!" rief er und packte Ichiro plötzlich seine Hand und in dem Moment erschrak Akio und er schaute wieder aus dem Fenster.

"Was war das?" fragte er. "Was war was?" fragte Ichiro der hinter ihm stand. "Ähm, ach nichts. Ich habe nur draußen was gesehen", sagte Akio aber in seinen Gedanken waren diese Bilder. "Hier deine Zigaretten und macht es dir was auch wenn du hier am Fenster rauchst? Ich bin ja Nichtraucher", bat Ichiro freundlich. "Dann sollte ich lieber nicht rauchen." "Doch das kannste ruhig", sagte Ichiro mit einem Lächeln. Akio nahm die Zigaretten und er steckte sich gleich eine an. Er nahm einen tiefen Zug und er pustete den Qualm aus dem Fenster.

"Du Ichiro", sagte er und Ichiro sah ihn an. "Du hast doch gesagte das wir Freunde sind und das du mich nicht Verurteilen willst?" "Ja das habe ich gesagt." "Ich will meinen Mut zusammen nehmen und dir erzählen was gewesen war." Ichiro sah in verwundert an und er fragte: "Willst du das wirklich?" Akio sah in an und er antwortete mit einer Gegenfrage: "Möchtest du es denn hören?" "Ich habe dir gesagt, dass es ganz alleine deine Entscheidung ist, was du mir erzählst." "Ja genau, also lass bitte deine dummen fragen", sagte Akio barsch und er zog wieder an seiner Zigarette.

Plötzlich klingelte das Telefon in Ichiros Zimmer und er ging ran: " Ja hallo ....... Hi Katsu ..... Warum ich heute nicht gekommen bin? ..... Na ja ich hatte heute Morgen solche wahnsinnigen Kopfschmerzen, das ich noch nicht mal geradeaus laufen konnte! ..... Ach Himeko macht sich sorgen? .... Sag ihr doch bitte was los ist. .... Ja ok bis dann." Ichiro legte wieder auf.

"Wer war denn das?" fragte Akio. "Das war Katsu. Er ist ein guter Freund und in der Schule ist gerade Pause, da hat er mal hier angerufen", sagte Ichiro und er setzte sich wieder auf das Bett. "Du hast wegen mir gelogen", sagte Akio und er drückte die Zigarette im Aschenbecher aus, den Ichiro mitgebracht hatte. "Ich habe doch gesagt, dass ich dich nicht alleine lassen kann und der eine Tag wird mir schon nicht schaden." Akio musste lächeln und ihm wurde wieder warm ums Herz, denn wann hatte jemand mal was für ihn getan? Das war zu lange her.

"Du Ichiro, ich will dir jetzt mein Geheimnis erzählen", sagte Akio und er setzte sich auf das Bett. Innerlich sagte Akio zu sich: *Bitte gib mir eine Chance!*

Akio fing an zu erzählen und Ichiro hörte gespannt zu.
 

"Du musst wissen dass ich in einer sehr wohlhabenden Familie aufgewachsen bin und mir hat es nie an etwas gefehlt. Alles was ich haben wollte, bekam ich auch. Wenn man klein ist, dann macht es einem nicht viel aus, denn man hat alles zum spielen.

Ich bin ganz normal in die Schule gegangen. Ich wurde hin gefahren und ich wurde auch wieder abgeholt. Immer mit einem dicken Nobelwagen und alle Kinder beneideten mein Leben.

Ich habe leider nie Freunde gefunden, da niemand mit zu mir durfte und ich habe angefangen mir Freunde in der Schule zu kaufen. Mit Spielsachen und Süßigkeiten.

Bald erkannte ich dass diese Kinder doch nicht meine Freunde waren, denn wenn sie etwas von mir bekamen, gingen sie weg und ich hörte auf.

Damals war ich sehr traurig weil ich alleine war, doch dieser Gedanke verschwand. Ich hatte ja meine Mama und meinen Papa.

An einem regnerischen Tag hatte ich Geburtstag und ich bin 11 Jahre alt geworden. Ich kam von der Schule um mit meinen Eltern zu feiern. Mh, ich kam zu hause an und es war dunkel. Draußen fing ein Gewitter an und ich bekam Angst. Ich wollte zu meiner Mutter und ich fing an sie zu suchen. Ich fand sie leider nicht.

Lange stand ich vor meinem Tisch mit den ganzen Geschenken und da lag eine Karte von meinen Eltern. Ich lass sie und mich überkam eine unheimliche Wut. In der Karte stand, dass meine Eltern plötzlich auf Geschäftsreise mussten und ich sollte doch mit meiner Kinderfrau feiern und mir einen schönen Tag machen.

Ab diesem Tag fing ich an mich zu verändern.

Ich sprach nicht mehr mit meinen Eltern und sie meinten ich wäre Erwachsen, da ich nicht mehr wegen jeden Wehwehchen zu ihnen lief.

Ich fing an mich im Internet zu tummeln und das Nächtelang. In der Schule kam ich nicht mehr mit und ich entdeckte die Zigaretten. Das half mir eine Weile und sie machten mich süchtig. Seit ich 11 Jahre bin rauche ich schon.

Da ich in der Schule einzubrechen drohte, suchte ich im Internet Aufputschmittel und da ich selber über ein immenses Taschengeld verfügte, kam ich leicht an die Sachen heran."
 

Akio stockte einen Moment und er sah Ichiro in die Augen. Er sah ein brennen in Ichiros Augen und dann sprach er weiter.
 

"Ich nahm sie und so war ich nachts wach um zu lernen.

Ich schaffte den nächsten Sprung eine Klasse höher.

Irgendwann aus Langeweile, ging ich an den Schrank von meinem Vater, wo der beste Alkohol der Welt stand und ich nahm einen Schluck und dann noch einen und noch einen.

Nach meinem 12. Geburtstag, trank ich nur noch und manchmal wenn mein Kopf so unendlich wehtat, schmiss ich mir eine Tablette rein, nur um dieses Verdammte hämmern weg zu bekommen.

Im Internet fand ich Menschen die mich verstanden und mit denen traf ich mich. Es waren schlechte Menschen, aber sie mochten mich und so mochte ich sie auch.

Hier und da bekam ich mal einen Auftrag um Drogenkorier zu spielen und mir machte es Spaß. Wir tranken und lachten. Manchmal konnte ich mir LSD rein schmeißen.

Ich ging nicht mehr in die Schule und wenn ich mal da war, dann nur um was zu verticken, an kleine Minderwertige 12 Jährige.

Die Sache flog auf und ich wurde von der Schule geschmissen.

Meine Eltern machten ein riesen Theater, aber durch ihre guten Kontakte, kam ich auf eine andere Schule. Das hielt mich auch nicht ab Scheiße zu bauen.

Ich fing an mit kleinen Straftaten, wie Einbruch und Autos knacken. Ich wurde geschnappt und dann von meinem Vater schwer Verprügelt. Das ging so lange bis ich 15 Jahre war.

In der Zeit halfen keine Tabletten und auch kein Alkohol mehr. Ich war ein Junky und ich bekam das beste Heroin ganz Japan."
 

Akio senkte den Blick und er wurde sehr traurig.
 

"Meine Eltern, die haben es nicht gemerkt, oder den war es egal, oder sie wollten nichts merken. Nie haben sie verstanden dass ich sie brauchte und nicht ihre Prügel, nur weil sie glaubte ich werde wieder normal. Sie hatten ein Kind kaputt gemacht und einen Jugendlichen der sich selber zerstören wollte.

Einmal wollte ich mit meiner Mutter reden, doch sie wies mich ab. Beide sollten ihre gerechte Strafe bekommen, denn ich hasste sie aus tiefstem Herzen.

Als sie von einer Gala zurückkamen, saß ich nackt vor unserem Kamin und ich verbrannte ein Foto nach dem anderen. Mein Vater schrie: "Was machst du da!!!???" Er machte das Licht im Wohnzimmer an und er kam auf mich zu. "Jetzt reicht es, du kommst in die USA auf ein Militärinternat!" schrie er.

Noch bevor er bei mir sein konnte stand ich auf und in meiner Hand hielt ich eine Handfeuerwaffe. Ich drehte mich um und mein Vater sah in den Lauf. Er blieb stehen und auch Mutter stockte der Atem.

Ich weinte bitterlich. "Seht was aus mir geworden ist. Das ist alles eure Schuld! Mit meinen aktIONEN HABE ICH AUF MICH AUFMERKSAM GEMACHT!!!!" schrie ich verzweifelt und meinem Vater fiel nichts Besseres ein, als zu sagen: "Du bist nicht mehr unser Sohn!" "Wenn du das so siehst, dann hoffe ich, dass ihr im Himmel ein besseres Kind findet als mich", sagte ich leise und ich sah in die Augen von meiner Mutter als ich meinen Vater mit einem Kopfschuss nieder streckte. Sie wurde ganz weiß und ich sagte nur: "Mama ich wollte mit dir reden, aber du hattest nie Zeit für mich. Schon lange wollte ich auf dich zu kommen, nur du warst nie da und jetzt ist es zu spät." Daraufhin drückte ich ab und ich traf sie im Bauch.

Ich ging zu ihr und ich setzte mich neben sie. Sie jabste nach Luft und ich hörte es rasseln. Nach guten 15 Minuten, war auch sie endlich nicht mehr meine Mutter.

Ich weiß nicht wie lange es war, aber die Polizei kam und sie fanden mich. Ich wurde in Gefängnis gesteckt und dort auf Entzug gebracht.

Letzendlich hat man mir einen Vorschlag gemacht, nachdem ich meine Tat bereut hatte. Ich sollte wieder zu Schule gehen und meinen Abschluss machen. Ein weiteres Delikt und ich lande für immer im Gefängnis. Da will ich aber nicht wieder hin. Dort wird man geschlagen, misshandelt und vergewaltigt."
 

Akio weinte als er das sagte. Er versuchte sich die Tränen weg zu wischen, doch sie rannen immer wieder nach.

Ichiro nahm eine Hand von Akio und er sah Ichiro an. Er riss die Augen auf, als er sah, dass auch Ichiro weinte. Mit bebender Stimme sagte Ichiro: "Ich kann dich nicht verurteilen! Du hast so viel Schlimmes durchlitten und immer um Hilfe geschrieen, doch keiner hat dich verstanden. Lass die Vergangenheit hinter dir, denn jetzt hast du jemanden an deiner Seite der dich nicht verurteilt. Du hast endlich einen Freund." Ichiro umschlang Akio mit seinen Armen und Akio begriff nicht warum er sich nicht abwandte. Konnte es wirklich sein das jemand anders ihn so mochte und sein Leiden verstand? Konnte jemand anders wirklich sein Freund sein?

Akio war steif und er merkte das Ichiro ihn immer fester drückte und auf seiner Schulter weinte. Er löste sich und er nahm Ichiro jetzt auch in den Arm.

So saßen die beiden eine ganze Weile da, auch wenn keiner mehr weinte.
 

Ende Kapitel 4
 

Copyright by Sakura Taichi (V. Ploj)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2003-11-16T13:03:27+00:00 16.11.2003 14:03
geilo ^-^ ich liebe diese beiden.
Akio tut mir leid. was er gemacht hat war zwar nicht gut, aber ich kann ihn irgendwie verstehen.
ich musste mich ersteinmal an deinen schreibstil gewöhnen, er ist ungewohnt, weiß auch nicht warum ^^
aufjeden fall wieder ein tolles kapitel ^o^


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