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Im Schatten der Samurai

Sasori X Deidara X Gaara
von

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Einigermaßen erfolgreiche Mission

Die Teeschule zu finden, war kein Problem gewesen. Lediglich der Weg dorthin könnte problematisch werden. Es gab mehrere Möglichkeiten, von der Burg aus zu dem Gebäude zu gelangen. Deidara und Sasori hatten sich nahe der Teeschule einen kleinen Imbiss ausgesucht, von dem man aus gut die Zugangsstraße beobachten konnte. Der Nachmittag schritt gemächlich voran, während sie auf der Bank saßen und heißen Tee tranken. Eigentlich wäre Deidara jetzt ein wenig Sake lieber, aber kurz vor einem Kampf waren alkoholische Getränke unklug. Außerdem hätte Sasori ihn für diese Idee vermutlich am liebsten mit dem Kopf voran in das kalte Meer geschubst.

Ein Seitenblick zu seinem Meister bestätigte ihm, dass dieser wie üblich genervt war von der ewigen Warterei. Sie wussten schließlich nicht, wann genau Baki zur Teezeremonie ging. Und man konnte Sasori inzwischen deutlich ansehen, dass er es leid war zu warten. Seine Fingerspitzen tippten immer wieder auf das Holz des Tisches neben seiner Teeschale.

Deidara fand es dagegen geradezu ungewöhnlich, weil Sasori sich so viel Zeit ließ in Bezug auf die intimen Gesten. Er hatte ihn hin und wieder geküsst, aber mehr war zwischen ihnen noch nicht passiert. Die Berührungen waren aufregend und er wollte so gern weiter gehen. Aber Deidara wagte auch nicht, einfach nach mehr zu fordern, wollte er seinen Meister nicht verärgern. Immerhin war er schon glücklich, dass Sasori sich endlich überhaupt auf ihn einließ und er durfte sich sogar an ihn schmiegen zum schlafen. Zwar wusste er nach wie vor nichts von seinen Gefühlen, doch auf sein Bekenntnis hatte er einen Kuss erhalten und das war für Sasoris Verhältnisse eigentlich schon mehr als man erhoffen durfte. Zumindest musste er ähnliche Gefühle für ihn hegen. Außerordentlich unüblich war außerdem das warme Lächeln, welches er ihm geschenkt hatte. Und es gefiel ihm, dass sein Meister ihm dieses Lächeln zeigte. So selten wie Sasoris Lippen sich zu einem Lächeln verzogen, war es unwahrscheinlich, dass außer ihm noch jemand dieses herrliche Lächeln je gesehen hatte.

„Deidara“, murmelte Sasori und lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf die Gegenwart. Unauffällig deutete er auf die Straße. Deidaras Blick folgte der Geste und er erkannte eine kleine Gruppe von Samurai in legerer Kleidung. Die waren definitiv privat unterwegs, andernfalls wäre ihre Kleidung deutlich prunkvoller. Momentan war nur an ihrem typischen Haarknoten und dem Katana und Wakizashi auszumachen, dass es sich um Samurai handelte. Einer der Männer passte auf Zetsus Beschreibung. „Zetsu hat nicht gesagt, dass er nicht allein zur Teezeremonie geht, hm“, murmelte Deidara und trank seine Teeschale in einem Zug leer. Allerdings würde sie das nicht aufhalten. Und er schätzte Sasoris Standpunkt richtig ein.

„Ich kümmere mich um Baki. Halt mir den Rücken frei“, sagte er ruhig, legte ein paar Yen für den Tee auf den Tisch und erhob sich. Bekräftigend nickend folgte er seinem Meister. Die sieben Männer bemerkten sie erst, als sie sich ihnen in den Weg stellten. Allesamt waren sie größer als Sasori und er selbst. Doch Deidara liebte diese Herausforderungen. Wieder einmal waren sie in der Überzahl. Das würde interessant werden.

„Geht aus dem Weg“, forderte einer der Samurai barsch, wurden sie für einfache Reisende gehalten mit den grauen Umhängen und dem Reishut. „Wir suchen den Verwalter Baki“, erwiderte Sasori ruhig. Einer der Männer amüsierte sich darüber. Der Mann, den sie für Baki hielten, zeigte sich unbeeindruckt. „Wenn ihr ein Anliegen habt, sucht meinen Sekretär auf“, erklärte der Mann desinteressiert. Also war dies der Verwalter. Mehr brauchten sie nicht.

Noch bevor einer der Samurai sie aus dem Weg drängen konnte, nahmen sie ihre Hüte ab, schlugen die Umhänge zurück und zogen ihre Katana. Jetzt wurde den Männern bewusst, dass sie es mit Kriegern zu tun hatten. „Die sind von Akatsuki“, vernahm Deidara. Die Stimme klang beunruhigt, aber gefasst. Zügig reagierten die Samurai und griffen ebenfalls nach ihren Waffen. Jedoch waren sie leicht im Nachteil, erkannten sie jetzt erst das ganze Ausmaß der Situation. Der Mann, der Sasori am nächsten war, verlor mit einem gezielten Schlag sein Leben. Ein anderer konnte dessen Angriff blocken. Sasori ließ die Klinge abgleiten und huschte geschwind an ihm vorbei, drang zu Baki vor und kreuzte mit diesem die Klingen. Deidara griff derweil den Mann an, den sein Meister einfach stehen gelassen hatte. Doch schnell musste er einsehen, dass sie die Männer vielleicht unterschätzt hatten. Sie waren sehr erfahren. Und in der Überzahl. Die ein oder andere oberflächliche Wunde musste der Blonde einstecken. Sein Blick lag konzentriert auf seinen Gegnern, konnte er sich nicht leisten, auch nur einen Herzschlag lang zu seinem Meister zu sehen, ob dieser sein Ziel bereits erreicht hatte.

„Deidara!“ Das war sein Stichwort. Der Blonde vollführte eine Finte mit seinem Katana und stieß mit seinem Wakizashi in den Arm seines Gegners, brach durch den halben Ring, der sich um ihn gebildet hatte. Dicht hinter sich drangen die vertrauten Schritte seines Meisters an seine Ohren. Sie mussten die anderen Männer schließlich nicht töten. Es ging einzig und allein um Baki. Sasori würde nicht den Rückzug anordnen, wäre die Aufgabe nicht erfüllt. Während sie um die Ecke in eine kleine Gasse rannten, schaute er kurz zurück. Baki lebte noch, schien aber schwer verletzt zu sein. Er würde nicht mehr lange atmen. Sasoris Gifte waren in so einer Situation äußerst praktisch. Niemand konnte dem Verwalter mehr helfen. In wenigen Minuten war er tot.

Doch die Hälfte der verbliebenen Samurai klebte nun an ihren Fersen, die anderen halfen Baki, vergebens. Sasori und Deidara hatten in den letzten Tagen die Gegend um die Teeschule gründlich erkundet. So gelang es ihnen nach einigen rasanten Gassenwechseln auf eine belebte Straße zu kommen. Dort schlugen sie ihre Umhänge wieder über ihre Waffen und verhielten sich unauffällig. Langsam schritten sie an den anderen Menschen vorbei und huschten schließlich in eine andere Gasse hinein. Dort beschleunigten sie wieder ihre Schritte und nahmen gezielt bestimmte Gassen. Erst, als sie sich sicher waren, dass niemand ihnen mehr folgte, hielten sie inne und sahen sich aufmerksam um. „Wir haben sie abgehängt, hm.“

Sasori wirkte allerdings unzufrieden. „Wir müssen sofort hier weg. Sie werden die Fähren und Straßen blockieren.“ Und dann war ein Fortkommen um einiges schwerer. Scheinbar ruhig traten sie in ihre Herberge, holten ihre Sachen aus dem Zimmer und zahlten für die letzte Nacht. Ihr Weg führte sie eilig aus der Stadt heraus. Wie erwartet mussten sie eine Straßensperre umgehen. Ungesehen huschten sie an den Wachmännern vorbei und liefen zur nächstbesten Fähre. Bereits von weitem sahen sie weitere Wachen. Die Samurai konnten sie so schnell wohl nicht mobilisieren. Die hier jedoch waren kein Problem. Unaufhaltsam näherten sie sich und die Männer wurden auf sie aufmerksam. Pflichtbewusst versperrten sie ihnen den Weg. „Es wurde angeordnet, dass niemand Matsuyama verlässt.“

Sasori hatte offensichtlich keine Lust zu diskutieren, ohne Vorwarnung zog er seinen vergifteten Dolch und stach ihm den Mann seitlich in den Hals. Allein die Wunde würde ihn töten. Das Gift beschleunigte das unaufhaltsame Schicksal lediglich noch. Alarmiert zogen die Männer ihre Waffen. „Verpisst euch oder ihr verreckt wie der da“, zischte Sasori genervt. Den Wachen musste klar sein, wen sie vor sich hatten. Sie waren gerade erst gewarnt worden und schon tauchten zwei Krieger auf. Doch sie gaben sich mutig. Deidara musste nicht einmal sein Katana ziehen, kümmerte Sasori sich allein um die paar schwachen Wachen. Nachdem der letzte zu Boden sank, richtete sich der Blick seines Meisters auf den verängstigten Fährmann. Der Mann zitterte. „Du wirst uns ans andere Ufer bringen“, befahl Sasori dem Fährmann. Hastig nickte dieser und machte die Fähre bereit, während sein Meister und er es sich auf den Holzplanken gemütlich machten.

Langsam setzte sich die Fähre in Bewegung. Sie beobachteten das Ufer noch so lange, wie ihnen jemand mit einem Bogen und Pfeilen gefährlich werden könnte. Doch sie hatten Glück, noch hatte niemand den Tod der Wachen bemerkt. Der Blonde ließ seinen Blick über das ruhige Wasser schweifen. Er wusste, dass Sasori unzufrieden war. Die Mission war nicht so verlaufen wie geplant. Ihr Rückzug hatte weniger überstürzt sein sollen. Durch die Samurai um Baki herum hatte sich der Angriff und dessen Tod deutlich schneller herum gesprochen.

Die Dunkelheit brach über ihnen herein, als sie endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Ihre Pferde holten sie von dem Bauern ab, dem sie eine nette Summe angeboten hatten, damit er sich um ihre Tiere kümmerte. In einer einfachen Fähre konnten sie die nicht mitnehmen und sie wären für die Flucht eher hinderlich gewesen. Der Bauer bot ihnen an, über Nacht zu bleiben, aber Sasori lehnte strikt ab. Tratschte der Fährmann in diesem Dorf, war es aus mit der Erholung. Sie sattelten ihre Pferde und ritten weiter Richtung Norden.

Erst tief in der Nacht hielt Sasori in einem Wald an. Vielleicht hatte er bemerkt, dass Deidara müde war. Die Wunden nagten an seiner Ausdauer. An einem Baum am Rand der kleinen Lichtung banden sie die Pferde fest. Schnaufend ließ Deidara sich auf den kalten Boden sinken. Sasori kniete sich zu ihm. „Wo bist du verletzt?“, brummte er genervt. Der Blonde löste seinen Umhang und schob den Gi hinab, damit sein Meister die Schnitte sehen konnte. Die feinen Härchen an seinem Oberkörper und an den Armen richteten sich auf, weil die Kälte nun ungehindert in seine Haut beißen konnte. Kurz betrachtete Sasori die Wunden, griff dann in seinen Hirazutsumi nach der kleinen Dose und schmierte etwas von der Wundsalbe um die Ränder. Unweigerlich zuckte er vor Schmerz zusammen. Sorgfältig verband Sasori anschließend die Verletzungen. Ein kurzer Blick aus den brauen Augen reichte Deidara, um zu wissen, dass er sich wieder anziehen konnte. Erleichtert schlüpfte er mit den Armen in den Gi und richtete ihn. Danach zog er seinen Umhang enger um sich herum. Diese Nacht würde sehr kalt werden hier draußen. Ein Feuer konnten sie nicht machen, riskierten sie so, entdeckt zu werden.

Sasori lehnte sich gegen den Baum, der hinter ihm im Boden verwurzelt war, und trank etwas von ihrem Wasservorrat. Schweigend reichte er Deidara den Lederbeutel weiter, sodass dieser ebenfalls seinen Durst stillen konnte. Nachdem der Blonde genug getrunken hatte, verstaute er den Lederbeutel einfach wieder in Sasoris Hirazutsumi.

„Komm her“, murmelte der Rothaarige. Da Deidara nicht genau wusste, was Sasori nun vorhatte, rutschte er mit einem fragenden Blick in den Augen zu ihm. Dessen Hand legte sich in seinen Nacken und zog ihn mit einem Ruck näher zu sich. Ein wenig verwirrte ihn die Geste, wusste er nicht genau, was Sasori nun erwartete. Deidaras Gesicht befand sich nahe seines Halses und die Hand blieb beharrlich an ihrem Platz. Also rutschte er zwischen Sasoris Beine, um selbst einigermaßen bequem sitzen zu können. Gewissermaßen lag er nun eher halb an seinen Meister gelehnt. Tief atmete er durch und schloss geschafft die Augen. Sasoris Nähe entspannte ihn und er schmiegte seine Wange gegen die Schulter seines Meisters.

Ein wenig unerwartet war die Hand, die sich ihren Weg unter sein dickes Haar suchte und schließlich die Haut in seinem Nacken berührte. Ein Schauer durchzog seinen Körper. Deidara war empfindlich im Nacken, was unter anderem ein Grund war, warum er sein Haar so lang trug, schützte es seinen Nacken vor pfeifendem Wind, Kälte und Berührungen, die er nicht wollte. Doch Sasoris Finger an dieser Stelle fühlten sich unheimlich wohltuend an wie sie leicht auf und ab strichen.

„Schlaf“, hörte er die samtige Stimme seines Meisters dicht an seinem Ohr.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich kann nicht versprechen, dass in den nächsten Tagen viel kommen wird. Vielleicht ein Kapitel, vielleicht zwei, aber zum Jahresende hin bin ich sehr beschäftigt und werde auch nicht zum Schreiben kommen. Im neuen Jahr wird es aber definitiv weitergehen :3
Das nächste Kapitel wird vermutlich adult (das übernächste sowieso) → hab in der Beschreibung aber den Link zu FF.de, wo man das auch lesen kann. Komplett anzeigen

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