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Deadly enemies

von

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Sterno

Alucard hatte jede Menge Spaß an seiner Arbeit. Das Blut der Opfer im Keller des Museums hatte seinen geschundenen Körper gut regeneriert und die Zähigkeit seiner neuen Gegner stellte ihn endlich mal wieder vor eine Herausforderung, die er dankbar annahm. Die blauen Gestalten hatten es wirklich in sich und nicht nur dass, diese Art von Untoten konnten sich in der Tat replizieren und das mit einer erschreckenden Geschwindigkeit.

Es war kaum zu glauben, doch er und auch Walter und Anderson hatten es sehen können. Wurden die Menschen nicht vollkommen von diesen fleischfressenden Ungeheuern zerfetzt, dauerte es nicht lange bis die Metamorphose einsetzte. Eine dunkle Vorahnung entstand in ihren Köpfen, die letzten Endes von Anderson in Worte gefasst wurde. „Wenn wir es nicht schaffen sie so schnell es geht zu vernichten, wird sich das hier wie eine Seuche ausbreiten!“ Walter nickte mit sorgenvoller Miene. „Mir ist im Moment nur schleierhaft wie wir das machen sollen. Es sind einfach zu viele.“ Sie hatten eine kleine Verschnaufpause auf einem der umliegenden Dächer eingelegt, von wo aus sie die umher wandelnden Ghoule beobachten konnten. Der Vampir lachte nur schallend. „Jetzt malt doch nicht gleich alles so schwarz. Lasst uns doch erst einmal ein bisschen die Schlacht hier genießen.“ Der Priester machte ein missmutiges Gesicht während er auf seinem Handy herumdrückte. „Für dich ist das hier alles nur ein großer Spaß oder? Gibt es überhaupt irgendetwas was du ernst nimmst?“ Alucard zuckte nur mit den Schultern „Ach weißt du. Es gibt nicht viel in meinem Dasein was dazu fähig ist mich zu amüsieren.“ Damit stieß er sich vom Rand des Daches ab und sprang mit einem formvollendeten Salto wieder in die Menge von Untoten unter ihm. Anderson wandte sich zu Walter um. „Jetzt mal ehrlich der Kerl ist doch vollkommen verrückt.“ Der alte Butler lächelte nur müde „aber sehr unterhaltsam.“
 

Integra und Seras waren zunächst noch einmal zum Lieferwagen zurück gekehrt um Alucards Waffen mitzunehmen. Je besser sie sich auf eine unliebsame Konfrontation mit den Mitgliedern Iscariots vorbereiteten umso besser. Mit je einer der überdimensionalen Pistolen im Anschlag machten sich die beiden Damen anschließend auf dem Museum einen Besuch abzustatten, doch sie kamen nicht weit. Laute Hilferufe ließen sie in eine der Seitenstraße laufen, in der ein junges Mädchen verzweifelt versuchte, sich gegen die Angriffe einer der Monster zur Wehr zu setzen. Integra machte den Ghoul auf die gleiche Art und Weise unschädlich, wie Seras es zuvor geschafft hatte. Das Mädchen starrte sie darauf hin aus weit aufgerissenen Augen an. Integra wurde klar das ihre weit ausgefahrenden Fangzähne einen nicht minder furchteinflößenden Anblick boten mussten und beeilte sich so schnell wie möglich wieder menschlich auszusehen. Beschwichtigend hob sie die Hände. „Alles Gut wir tun dir nichts, wir sind hier um zu helfen.“ Doch noch immer zitterte die kleine Gestalt vor ihr am ganzen Leib.“ „Nosferati“ stieß sie plötzlich leise hervor. Seras musterte die ungewöhnliche altmodisch anmutende Kleidung. Das Mädchen sah aus als käme sie von einem Folklorefest. Der wollende Umhang, den sie schützend um sich geschlungen hatte, war allerdings am Saum blutdurchtränkt, ob wohl sie selbst vollkommen unverletzt schien. Integra war indessen immer noch bemüht sie zu beruhigen. „Wir sind vollkommen ungefährlich.“ Naja dachte Seras, das würde ich so nicht unbedingt sagen und genau das dachte wohl auch ihr Gegenüber, denn sie begann nun hektisch an ihrem Hals herum zu ziehen, dann streckte sie keuchend den Arm aus. In ihrer Hand ein kleines silbernes Kreuz, dass sie wie ein Schutzschild hoch hielt. Die beiden Vampire mussten sich trotz der ernsten Lage das Lachen verbeißen. In diesem Land glaubte man noch fest an die guten alten Symbole, doch die alleine waren wenig hilfreich, wenn es dem Träger am nötigen Glauben und Fähigkeiten fehlte.

Lady Hellsing tat dennoch so als wäre ihr damit der Weg versperrt. Sie blickte zu Seras hinüber. „Komm wir verschwinden. Vielleicht haben wir ja Glück und in der Zwischenzeit hat sich Maxwell vielleicht schon aus dem Staub gemacht und wir können uns im Museum ungestört umsehen.“ Sie wollten sich gerade abwenden, als das Mädchen an fing zu sprechen. „Das Museo Galileo? Von dort kommen sie.“
 

Maxwell und Pater Ronaldo hatten zwar versucht den Ort des Schreckens zu verlassen, doch das Verkehrschaos auf den Straßen Florenz und die Nachricht von Anderson per Handy hatte sie schnell dazu gezwungen ihre Pläne aufzugeben. Sie waren stattdessen in das leere Büro des Direktors marschiert, von wo aus Maxwell Kontakt mit Rom aufnahm. Der Vatikan versprach sofort per Hubschrauber Unterstützung zu schicken, nach dem ihr Oberhaupt den Ernst der momentanen Lage erklärt hatte. „Beeilen sie sich! Es geht um jede Sekunde!“ bellte er in den Hörer, bevor er das Gespräch beendete. Ronaldo nickte zustimmend. „Alleine wird Pater Anderson das nicht bewerkstelligen können fürchte ich, auch nicht mit diesem Hellsingvampir.“ „In der Tat, das sehe ich auch so, zumal wir nicht wissen wie viele dieser Monster da draußen überhaupt rum laufen und bzw. wie viele Menschen schon infiziert sind.“

Er wollte grade noch etwas sagen, als plötzlich die Tür des Büros aufflog. Bevor einer der Männer überhaupt reagieren konnte, starrten sie bereits in die Läufe der Jackal und der Casal die Seras auf sie gerichtet hielt. „Keiner Bewegt sich!“ fauchte die kleine Vampirin und tat dann einen Schritt zur Seite. Hinter ihr erschien Lady Integra und das junge Mädchen. „Hallo Maxwell wie ich sehe bist du gerade mal wieder dabei das zu tun, was du in brenzligen Situationen immer zu tun pflegst – nämlich nichts.“ Der Bischof und sein Sekretär rührten sich nicht. Noch immer schien ihn der überraschende Auftritt die Sprache verschlagen zu haben. Integra, die eine blaugetönte Brille trug, lächelte ohne ihre Zähne zu zeigen. Sie wies mit einem kurzen Kopfnicken auf ihre Begleitung. „Wir hingegen haben jemanden gefunden, der vielleicht ein wenig Licht ins Dunkle bringen könnte, was hier überhaupt passiert ist und mit was wir es genau zu tun haben.“

Endlich hatte Maxwell seine Stimme wieder gefunden, auch wenn die vor Ironie nur so tropfte. „Integra welch eine Freude dich zu sehen.“ Die Lady schnitt ihm mit einer barschen Handbewegung das Wort ab. „Spar dir die falschen Höflichkeitsfloskeln wir haben wichtigeres zu besprechen. Auch wenn ich dir und deinem Handlanger nur zu gerne ein paar Kugeln verpassen lassen würde. Da draußen sterben gerade duzende von unschuldigen Menschen oder verwandeln sich in Ghoule mit gespenstigen Fähigkeiten.“ „Soweit waren wir auch schon Gnädigste.“ Knurrte Enrico, doch Integra beachtete ihn nicht weiter. „Julia hier ist eine Augenzeugin. Sie war selbst bei der Zeremonie dabei, die wohl ein wenig über das eigentliche Ziel hinausgeschossen ist.“ Die beiden Männer sahen sich ungläubig an. „Sie ist die Nekromantin?“

„Nein nicht sie hat die Zeremonie durchgeführt sondern ein Mann namens Leonardo de Val.

Er und eine Gruppe von fleißigen Helfern haben die Erweckung der Toten auf der Grundlage einer Übersetzung alter Hieroglyphen durchgeführt, die vor ein paar Jahren bei Ausgrabungen in der Nähe des Nildeltas entdeckt wurden. Eine Abschrift dieser „Anleitung zur Totenerweckung“ hatte sich dieser de Val ohne Probleme besorgen können, denn dreimal darfst du raten wo der Mann gearbeitet hat.“ Ihr Finger rotierte im Kreis. „Du sitzt gerade auf seinem Stuhl.“

Maxwell und Ronaldo schnappten nach Luft. „Der Direktor dieses Museums ist der Urheber all diesen Übels?“ „Aber warum hat er das getan?“.

Integra nickte der kleinen Julia aufmuntern zu. „Erzähl den Herren was du uns eben erzählt hast.“ Diese begann unruhig ihre Finger zu kneten. Ihr flackender Blick huschte dabei zwischen den beiden Frauen, den riesigen Waffen und den Männern in Kirchenkleidung hin und her. Es war ihr im Gesicht abzulesen das sie nicht so recht wusste vor wem sie mehr Angst haben sollte. Dennoch begann sie mit zittriger Stimme an zu sprechen. „Ich kenn Senior de Val durch meinen Vater. Sie haben hier zusammen gearbeitet. Das heißt mein Vater war Archäologen, er hat Ausgrabungen gemacht.“ „Er war es der diese blasphemischen Inschriften gefunden hat?“ Fuhr Maxwell dazwischen. Julia zog eingeschüchtert die Schult nach oben. „Ja aber das habe ich erst nach seinem Tod erfahren. Meine Eltern sind vor einem Jahr bei einem Autounfall ums Leben gekommen und Leonardo, ich meine Senior de Val war es, der sich danach um mich gekümmert hatte. Er und meine Vater waren gute Freunde, nicht nur durch ihre gemeinsame Arbeit miteinander verbunden.“ Maxwell hob die Augenbrauen, sagte aber dieses mal nichts. „Der Tod meiner Eltern traf mich wie ein Schlag, ich war verzweifelt und dann hat mir Leonardo eines Abends von diesen Inschriften erzählt. Er und mein Vater hatten wohl zu Anfang selbst keine Ahnung, was sie da eigentlich gefunden hatten. Erst nach dem sich Leonardo mit den Hintergründen dieser Zeichen beschäftigte, wurde im klar was er da in den Händen hielt.“ Sie hob den Blick vom Boden, den sie seit Beginn ihrer Erzählung angestarrt hatte und sah flehend zu Maxwell hinüber. „Es ist eine Chance Julia hatte er gesagt. Wenn wir es schaffen als diese Schritte zu gehen, dann können wir den Tod besiegen. Dann können wir sie zurück holen.“ Seras die nur zu gut wusste, wie es sich anfühlte die eigene Familie zu verlieren verstand sofort, welche Verzweiflung hinter Julias Worten steckte und hätte sich solch eine Chance vor ihr aufgetan, sie hätte wohl nicht anders gehandelt, doch das Oberhaupt Iscariot sah das ganz anders. Zornes Röte stieg ihm ins Gesicht. „Niemand anderes als Gott allein bestimmt über Leben und Tod und der Mensch, als sein ehrfürchtiges Geschöpf hat dies zu respektieren.“ Integra konnte bei diesem Ausspruch einfach nicht ihre Zunge im Zaum halten. „Ach was? Für die 13 Abteilung scheint diese Regel aber wohl nicht zu gelten was?“ Der Priester funkelte sie wütend an. „Wir sind dazu da solche gotteslästerliche Handlungen zu unterbinden. Dazu zählt übrigens auch das erschaffen und abrichten von Vampiren zu Haustieren Aua!“ Um seinen letzten Worten Nachdruck zu verleihen, hatte er mit der flachen Hand auf die Schreibtischplatte gehauen, an der er saß. Dummerweise war ihm eine Reiszwecke dabei entgangen. Einen Fluch unterdrücken zog er sich das kleine spitze Ding aus dem Handballen. Sofort quoll ein dunkelroter Tropfen Blut daraus hervor.

Integra biss sich reflexartig auf die Unterlippe. Das Knurren das ihrer Kehle hinaufkroch konnte sie gerade noch in einen gespieltes Husten umwandeln.

Ihren anfänglich über aus starken Blutdurst hatte sie im Laufe der vergangenen Monate gut in den Griff bekommen, doch die letzte Mahlzeit war nicht üppig gewesen und Maxwells Lebenssaft roch verführerisch rein. Sie dachte an die letzte Begegnung mit ihm, die Lage war ähnlich. Schon wieder wollte sie ihm an die Kehle und schon wieder musste sie all ihre Willenskraft aufbringen, es nicht auf der Stelle zu tun. Dabei war es so einfach, diesen zerbrechlichen Menschen einfach zwischen den Fingern zu zerquetschen. Ihm mit einem Biss den Hals bis zum Rückrad aufzubeißen und all das hervorquellende Blut zu trinken. Dann wäre sie ihn ein für allemal los. Wie von selbst ballten sich ihre Finger zu Fäusten.

Auch Seras war das nicht entgangen. Der kleinen Vampirin gefiel das gar nicht. Das war nicht der Richtige Zeitpunkt um das Tier in sich von der Leine zu lassen. Hastig wandte sie sich an den Kommandeur von Iscariot „ Ich finde, nun da das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist, sollten wir uns wohl erst mal mit der Katastrophe beschäftigen, die da draußen grade abläuft und wie wir sie stoppen können oder?“ Maxwell ging auf ihren Einwand ein und richtete seine kalten Augen auf Julia. „Also wenn diese Schriften beinhaltet haben wie man diese Zombies erschafft, dann wird doch da wohl auch drin stehen wie man sie wieder zerstören kann oder?“ Julia zuckte nur hilflos mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Niemand von uns hat diese Schriften gesehen oder gelesen, wir haben stets nur die Anweisungen befolgt, die Leonardo uns gegeben hat.“ Lady Integra hatte sich mittlerweile wieder einigermaßen im Griff. „Wo sind diese Aufzeichnungen jetzt?“ Pater Ronaldo räusperte sich „Nun, wenn mich nicht alles täuscht, liegen sie immer noch verstreut im Keller herum.“

„Also dann,“ Integra wandte sich zur Tür „worauf warten wir dann noch.“
 

Anderson und Walter hatten angefangen ein Art Team zu bilden. Walters Drähte wickelten die Ghoule ein, wobei sie bereits die ein oder andere Gliedmaße einbüßten, wären Anderson ihnen so schnell wie möglich die Köpfe von den Schultern schlug. „Sehr effektiv.“ Urteilte Alucard anerkennend. „Ich wünschte das wäre auch in deinem Fall so.“ Brummte der Priester trocken, bevor er sich einem besonders zähen Exemplar zu wandte. Der Vampir grinste frech. „Ach komm schon. Wie langweilig wäre dein Leben denn dann? Sein Kopf formte sich zu dem eines schwarzen Wolfs dem eine riesige rosa Zunge aus dem Maul hing. „Du kannst doch gar nicht ohne mich.“ Mit lautem Geheul warf er sich anschließend gegen einen Ghoul dessen verformtes Gesicht unter dem zuschnappenden Zähnen in alle Richtungen verteilt wurde.

Walter besah sich das Szenario für eine Weile. „Was für eine Schweinerei dachte er noch, dann ließ ein dunkles Dröhnen über ihnen, seinen Blick zum Himmel schnellen. Auch Anderson und Alucard hatten es gehört. „Ah die Kavallerie des Vatikans!“ „Wird aber auch Zeit“ Anderson schwenkte seine Schwerter wie ein Fluglotse. Walter hingegen schien dieser Umstand skeptischer zu sehen. Stirnrunzelnd beobachtete wie eine Anzahl Helikopter zur Landung ansetzte. „Hoffentlich haben wir nicht gleich mehr Gegner als vorher.“ Alucards Miene war immer noch heiter. „Keine Sorge die werden gleich genug damit beschäftigt sein sich die fleischgierigen Missgeburten vom Hals zu halten.“ Walter nickte, wenn auch nicht restlos überzeugt. „Was die Damen wohl grade machen?“ „O ich schätze sie räumen auf.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  RoteRose
2017-06-20T11:05:28+00:00 20.06.2017 13:05
Tolle Fanfic bisher :)
Antwort von:  Daedun
27.06.2017 10:23
Vielen, vielen lieben Dank : ) : ) : )das bedeutet mir sehr viel


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