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Nowaki

Die Schatten von Lebrada
von

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Lebrada

Am Nordende von Lebrada, einem Viertel der reichen und wohlhabenden, stand das alte Schloss der großen Könige von Arasien.

Mauern aus Marmor und mit Bernstein verkleidete Dächer liesen das alte Gebäude aus dieser modernen Stadt wie einen Edelstein herausstechen. Im Vorhof standen zwei Limousinen in deren Scheiben sich das rote Licht der aufgehenden Sonne spiegelte und auf deren Türen zwei verschiedene Wappen zu sehen waren. Das eine war ein Mond der von einem Hirschgeweih umgeben war und in dessen Mitte sich ein Pfeil mit einem Schwert kreuzte.

Auf der anderen war es ein ähnliches Bild, nur dass bei diesem der Pfeil durch eine Pistole ersetzt war.
 

Kurosaki stand an einem der riesigen Panoramafenster von denen aus er einen Blick über die gesamte Stadt hatte. In seinen pupillenlosen grünen Augen spiegelte sich das rote Licht der Sonne das den Himmel in Brand zu stecken schien. Lebrada, die Stadt die er so liebte erwachte langsam aus dem Dunkel der Nacht zum Leben und die ersten Leute machten sich auf den Weg zu ihrer Arbeit oder brachten ihre Kinder zur Schule.

Wenn er nicht gewusst hätte, das diese Ruhe und der Frieden nur eine Maske war, die das wahre Gesicht der Stadt verborgen hielt, hätte er fast geglaubt das es keinen Ort auf der Welt gab in dem er lieber gelebt hätte.

Er atmete ein tief durch und wendete sich dem Thronsaal zu der ebenfalls zum größten Teil aus Bernstein gebaut war. Kurosaki wollte am liebsten nicht darüber nachdenken was dieses Gebäude für einen Wert hatte.

Der Raum war bis auf den Thron fast komplett leer. Jedoch waren überall Kerzenständer aufgestellt die zu besonderen Anlässen entzündet wurden und das elektrische Licht ersetzten.

Im Slalom suchte er sich seinen Weg an den Leuchtern vorbei und bemerkte erst in der Nähe des Thrones dass eine weitere Person hier war.

Um ehrlich zu sein, hatte er ihn bis gerade eben erfolgreich Ignoriert.

"Wieso so unruhig Bruder?"

Kiras säuselnde Stimme hallte an den Bernsteinwänden wieder.

Kurosaki lächelte.

"Es erfüllt mich nicht sonderlich mit Ruhe, wenn die Königin uns zu einem Gespräch ruft. Immerhin kommt dies nicht allzu oft vor"

Nun war es Kira der lächelte.

Er war schon eine Imposante Erscheinung. Sein mit blauen Flammenmustern verziertes schwarzes Fell glühte im Rot der Sonne und er war in einen schwarzen Seidenanzug mit blauen Kragen gekleidet.

Kurosaki trug ebenfalls schwarz mit einer Grünen Krawatte. Sein Fell war schwarz-Braun und nicht ganz so interessant gezeichnet wie das seines Stiefbruders was ihn allerdings nicht im Geringsten Interessierte.

Denn genau wie die Stadt trug auch Kira eine Maske, die das Hässliche erfolgreich verbergen konnte.

Ein Geräusch von raschelnder Seite erregte die Aufmerksamkeit der beiden Wolfsrüden und lies sie innerlich erstarren.

Neben einer der Säulen die den Thron flankierten war eine Gestalt erschienen die aussah als wäre sie gerade einer Fantasieerzählung entsprungen.

Midnight war eine Wölfin in der Farbe frischgefallenen Schnees. Selbst das weiße Seidenkleid schien im Vergleich zu ihr noch einen fallen Grauton zu besitzen. Ihre blinden Augen starrten über die Köpfe ihrer Besucher und täuschten über die Annahme hinweg, dass sie sich ihrer Anwesenheit nicht bewusst gewesen wäre.

Doch dies war wie gesagt nur eine Annahme, die jemand haben konnte der sie nicht kannte. Den Midnight war sich des Öfteren mehrerer Dinge bewusst als jeder anderer der sehen konnte.

Kira und Kurosaki verbeugten sich deshalb in dem Wissen, das ihre Königin genau spürte dass sie dies taten, und warteten ab bis sie sich auf ihrem Thron niedergelassen hatte.

Eine Weile herrschte Stille, dann erfüllte Midnights Glockenähnliche Stimme den Raum: "Es freut mich das ihr Zeit gefunden habt zu kommen Kurosaki und Kira."

Das gewaltige Hirschgeweih das den Thron umrahmte, schien wie ein drohender Wächter über die Wölfin zu wachen. Sie war wirklich ein Ehrfurchtgebietender Anblick.

"Als ob wir jemals eine eurer Bitten ablehnen könnten Herrin" sagte Kurosaki unterwürfig und legte sich die rechte Hand aufs Herz. Kira warf ihm einen missbilligten Blick zu.

Die Königin sprach weiter:

"Seit meiner Vermählung mit Salamander, dem weißen Hirsch der Familie der Tahli, konnten wir für ein besseres Verständnis zwischen den Arten sorgen. Kriege und Hass wurden erfolgreich zurückgedrängt und wir lebten lange Zeit in Frieden und Wohlstand was sich leider nach seinem Verschwinden schlagartig wieder änderte"

Kira hob den Kopf. "Mein e Königin. Verzeiht wenn ich euch unterbreche aber meine neusten Statistiken zeigen dass die Kriminalität im letzten Jahr kaum gestiegen ist."

Midnights Schnauze schnellte verärgert in die Richtung des schwarzen Wolfes der sofort den Blick abwendete.

"Was nutzen mir Statistiken und dergleichen wenn sie nur dass verbergen was keiner unserer Computer erfassen kann. Der Untergrund Lebrada regt sich wieder. Ich spür es in jedem Luftzug der durch die Mauern meines Zuhauses dringt und in jeder Sorge die einer der Bürger in die Winde schreit.

Ich höre immer wieder von verschiedenen Organisationen, allen voran die Nachtjäger die sich eine Änderung herbeisehnen und von Anderen, die sogar meinen Tod wünschen. Ich habe euch beiden die Macht gegeben die Geschicke dieser Stadt zu lenken da mir allein die Kraft und die Erfahrung fehlen."

Kira räusperte sich ein weiteres Mal und unterbrach seine Herrin.

"Ich versichere euch dass ich mein bestes gebe um die Ordnung aufrecht zu erhalten."

Midnight zeigte ihre Zähne und lies ein knurren ertönen um Kira zum Schweigen zu bringen.

"Dann hoffe ich in der Zukunft nichts mehr zu hören! Auch wenn ich hier in einem goldenen Käfig sitze, braucht ihr nicht glauben dass ich von nichts eine Ahnung habe. Ich habe meine eigenen Mittel und Wege zu erfahren was in meiner Stadt los ist. Ich verlange, dass ihr versucht die Unzufriedenheit einzudämmen die sich langsam aber sicher ausbreitet. Außerdem soll eure Polizei ein Auge auf Untergrundbanden und verschiedene Zusammenschlüsse haben die sich seit neusten überall bilden. Ich weiß nicht warum dies so ist, aber ich verlange den Auslöser zu erfahren!"

Kira machte einen Schritt zurück um seine Unterwürfigkeit zu verdeutlichen. Kurosaki hatte die ganze Zeit kein Wort gesagt, obwohl er so unglaublich viel zu erzählen hätte. Zum Beispiel das Kiras Polizei tatkräftig an Vergewaltigungen teil hatte, oder das verängstigte Bürger sich bereits an ihn gewendet hatten weil Freunde von ihnen in Kiras Hände gefallen waren. Auch hätte er gerne erzählt dass diese Untergrundzusammenschlüsse zum größten Teil von Kira gegründet worden waren um Illegale Geschäfte im Drogen und Alkoholgeschäft zu machen.

Doch nichts davon würde er sagen. Die Macht die Sie ihm und Kira gegeben hatte war bereits völlig außer Kontrolle geraten. Kira war gefährlich geworden, und wenn Kurosaki auch nur einen falschen Schritt machte, war Midnight Leben in Gefahr.

Auch wenn sie viel wusste und spürte, so konnte sie nicht Ahnen was sich in den Schatten von Lebrada gerade zusammenbraute.

Also senkte er nur stumm sein Haupt und zeigte seiner Königin dadurch, dass er verstanden hatte.

Er und Kira begannen sich zurück zu ziehen und er war sich darüber bewusst, dass sich nun einiges verändern würde.
 


 


 

Nowaki war um 5 Uhr morgens erschöpft in Bett gefallen und biss nun unzufrieden in ihr Kissen als bereits drei Stunden später ihr Wecker klingelte. Da heute Samstag war, und sie keine Ahnung mehr hatte weshalb sie den Wecker gestellt hatte, schlug sie einmal mit der Faust auf das Gerät das scheppernd von ihrem Schrank viel und sein Klingelkonzert trotz allem am Boden fortsetzte.

Es war wirklich zum Haare raufen!

Sie richtete sich auf und griff nach dem Gerät um unsanft den Schalter zu betätigen der es verstummen lies und stellte es auf seinen Platz zurück während sie sich mit der Hand übers Gesicht fuhr. Was war heute noch gleich gewesen?

Sie schüttelte den Kopf und schwang ihre Beine aus dem Bett um aufzustehen und ins Bad zu schlendern wo sie sich einer schnellen Katzenwäsche hingab.

Ihre Augen waren leicht gerötet und man sah ihr die Spuren letzte Nacht deutlich an. Aber seit wann störte sie so etwas?

Genervt machte sie sich auf den Weg ins Wohnzimmer wo sich eine dunkle Gestalt auf dem Sofa regte.

"Guten Morgen. Dann Wecker hat ganz schön lang gebraucht dich raus zu werfen"

Ihre Freundin und Mitbewohnerin Nightwish legte das Buch beiseite in dem sie eben noch gelesen hatte und schenkte Nowaki ein strahlendes Lächeln.

Sie war eine schwarze Wölfin mit lilanen Markings und strahlenden blauen Augen die die blaue Wölfin gespannt beobachteten.

Über Nowaki schwebte nun ein Fragezeichen.

"Sag mal Nightwish, hatten wir heute irgendwas vor?"

Nightwishs Lächeln verschwand.

"Du hast es also wirklich vergessen oder?" sagte die dunkle Wölfin und setzte einen tadelnden Blick auf.

Das Fragezeichen schien zu wachsen.

"Jetzt mach es nicht so spannend..." sagte Nowaki die langsam echt an ihrer Denkfähigkeit zweifelte.

Nightwish schwang sich auf die Beine und schnappte sich einen Zettel vom Wohnzimmertisch den sie Nowaki vor die Nase hob.

Auf dem bunten Zettel prangte groß die Aufschrift:

»Tag der Vereinigung« *Alljährliches Stadtfest*

Nowaki nahm Nightwish den Zettel aus der Hand und las ihn sich durch.

"Night... das ist im Ostviertel. Die ganze Stadt wird dort sein. Kannst du dir vorstellen was da los ist?"

Ihre dunkle Freundin zog eine Augenbraue hoch. "Männer, Sex und Alkohol? Genau deshalb gehen wir doch hin! Und Abend spielt sogar eine Band" Nightwishs Augen strahlten und zogen Nowaki in ihren Bann. Egal was sie sagte, sie würde ihr eh nachgeben.

"Night. Das hatten wir gar nicht ausgemacht oder? Du warst es die meinen Wecker gestellt hat" Nightwish setzte ihren Unschluldsblick auf. "Jetzt komm schon. Das Fest beginnt in zwei Stunden. Fire-Sun und die anderen werden auch alle da sein"

Nowaki seufzte.

"Na gut. Dan lass uns hier etwas Ordnung schaffen und ich schau ob ich etwas halbwegs ordentliches zum anziehen finde ok?" Nowaki konnte die Glückshormone ihrer Freundin fast greifen. So dick schien die Wolke der Freude zu sein die sie umgab.

"Wenn du willst kann ich dir was von mir leihen!"

Nowaki starrte auf das Netzoberteil mit dem Sport-BH das Night trug und auf die Hotpants.

Sie schüttelte den Kopf.

"Nein Danke. Ganz so arm bin ich auch wieder nicht" sagte die blaue Wölfin und drehte sich auf dem Absatz um wieder in ihrem Zimmer zu verschwinden.

Als sie 3 Stunden später (Nightwish war nach Nowakis Klamottenwahl zu der Überzeugung gekommen das sie noch einkaufen mussten) auf dem Weg zum Fest waren, hatte die Sonne sich am Himmel bereits schon mächtig ins Zeug gelegt und verwandelte die Stadt in eine gewaltige Sauna.

Nowaki war Nightwish daher Dankbar, dass sie ihr verboten hatte ein hochgeschlossenes rotes T-Shirt und ihre geliebte Wolljacke anzuziehen. Nun trug die zwar auch ein T-Shirt, aber eines das einen beachtlichen V-Ausschnitt hatte und sich eng an ihrem Köper schmiegte, wie eine zweite Haut.

Es war schwarz mit weißen Tribels die sich wie ranken um ihren Körper zu winden schienen und dazu trug die eine dunkle graue Jeans die auch etwas enger saß als wie die es eigentlich gewöhnt war.

Ihr Lederband und die Kette durfte sie aber behalten.

Schon kurz bevor sie im Ostviertel ankamen war die Festtagsstimmung zu spüren. Es waren unglaublich viele Leute unterwegs die sich in den Läden tummelten und auf den Weg zu den Attraktionen waren.

Nicht weit neben sich konnte Nowaki einen Schatten in einer dunklen Gasse ausmachen. Sie warf kurz einen Bick hinein und wurde sofort mit einem Typischen Stadtbild konfrontiert.

Ein Hase war gerade über eine Kaninchendame hergefallen und schob (Wortwörtlich) eine flotte Nummer mit ihr.

Nowaki wendete den Blick sofort wieder ab. Es war eigentlich nichts Ungewöhnliches. Sexualität gehörte zum gewöhnlichen Alltag der nicht unbedingt immer etwas mit Liebe oder Zuneigung zu tun haben musste.

Manchmal wurde durch Sex auch eine Dominanzfrage geklärt, oder ein Geschäft geschlossen. Dies war in ihrer Welt etwas ganz normales. Jedoch waren einige, z.B Mane, der Überzeugung dass es NIE ohne eine gewisse Art der Leidenschaft ginge.

Nowaki konnte das schlecht beurteilen. Denn obwohl sie alltäglich von sexuellen Situationen umgeben war hatte sie diesen letzten Schritt noch nie getan. Es hatte sich einfach nie ergeben und ihre Zurückhaltung und die Angst gegenüber dem anderen Geschlecht waren ihr dabei keine besonders große Hilfe. Und ein Gleichgeschlechtliches Verhältnis konnte sie sich einfach nicht vorstellen.

Nightwish hatte es da einfacher. Ob Mann oder Frau war ihr völlig egal.

"Hey Nowaki, da vorne stehen die ersten Stände! An dem ersten da kann man sich ein Programmheft holen" sagte Nightwish und zeigte mit ihrer linken Hand (Die eine leuchtend weiße Färbung hatte) auf einen Stand der mit unzähligen bunten Plakaten behangen war.

Die blaue Wölfin konnte gar nicht so schnell schauen, da hatte Night den Stand bereits erreicht und sich das besagte Heft unter den Nagel gerissen.

Aufgeregt blätterte sie darin herum und las Nowaki während sie ihren Weg fortsetzten alles laut vor was für sie interessant erschien. Von Auftritten gewisser bekannter Persönlichkeiten, Gewinnspielen und Fahrgeschäften war wirklich alles dabei.

Vor allem dem Auftritt der Band "HalbBlut" schenkte die schwarze Wölfin besondere Beachtung.

"Nowaki! Das müssen wir uns ansehen! " Nowaki starrte auf die angegebene Uhrzeit und rollte mit den Augen."Night, das beginnt erst um 21.00 Uhr. Möchtest du hier echt solange abhängen?"

Nightwish zog einen Augenbau hoch.

"Natürlich ! Was glaubst du denn?" Als wäre damit alles weitere beschlossene Sache zog sie Nowaki bereits zur ersten Attraktion. Einem Magiekampf!

Magie war in ihrer Welt ebenso alltäglicher Alltag wie die Erotik. Jedes Lebewesen wird im zeichnen eines oder mehrerer Elemente geboren die es lernen zu beherrschen. Allerdings schafften dies nur die wenigsten, und selbst wenn man dieses Kunststück fertig brachte war es zudem verboten es anzuwenden.

Nur bei Aufnahme in die Armee, der Polizei oder bei diesen speziellen Wettkämpfen war es erlaubt seine Magie fließen zu lassen.

Nowaki war, wie die ganze Blutslinie ihres Vaters im Zeichen des Windes geboren, konnte damit aber nicht das Geringste anfangen.

"Das ist sicher spannend Nowaki! Es findet in der Arena bei der Klauenstraße statt!" Nightwish rannte den Weg fast und zog ihre Freundin dabei achtlos hinter sich her.

Die Arena war ein gewaltiger Ovaler Bau in dem man von außen keine Einsicht hatte. Die Wände waren aus massivem Stein und ein gewaltiges Eisentor war die einzige Möglichkeit für die Bürger das Gebäude zu betreten.

Nun hatte sich davor eine Schlange Schaulustiger gebildet die den Magiekämpfen beiwohnen wollten.

Nightwish kramte in ihrer Tasche und zog ihren Geldbeutel heraus. "Weißt du was Nowaki? Ich lade dich hierzu ein! Für das Essen das du mir letzte Woche gezahlt hast"

Nowaki legte den Kopf schief.

"Kannst du mir mal verraten wieso du so heiß auf diese Vorführung bist?"

In Nightwish Augen schien plötzlich ein Feuer zu lodern.

"Aber das ist doch ganz klar! NACHTE OBERKÖRPER!!!"

Nowaki viel das Kinn runter. Ja, sie stand auch auf nackte Oberköper. Aber dafür extra in eine Vorführung gehen?

"Es ist nicht gesagt dass die darin halb nackt rum rennen Night" bemerkte Nowaki worauf ihre Freundin abwehrend die Hand schüttelte. "Ach was. letztes Jahr hat sogar jemand seine komplette Hose samt Unterwäsche verloren weil sie komplett abgebrannt war"

"Du hegst seltsame Hoffnungen Night"

Sie mussten beide lachen und stellten sich in die Reihe. Es ging zügig voran und schon bald schlängelten sie sich durch die Besucher zu den Tribünen.

Bei gutem Wetter konnte man das Dach der Arena öffnen, und da es heute mehr als nur schön war, prallte die Sonne also in ihrer ganzen Pracht auf den mit Sand ausgelegten Platz und erhitzte die Kunsstoffbänke bei denen Nowaki sich fast den Hintern verbrannte als sie sich setzte.

Die Dinger waren so heiß dass sie die Hitze durch ihre Hose fühlen konnte.

"Gute Plätze Nowaki. Nicht zu weit vorne um etwas ab zu kriegen, und nicht zu weit hinten wo man nichts mehr sieht."

Nowaki stimmte ihr zu.

"Ja, aber die vorderen Plätze sind auch nicht mehr so gefährlich wie früher. Siehst du? Die haben zwei Meter hohes Panzerglas angebracht" Sie wies auf die Glasscheibe die sich rund um die Arena erstreckte.

Es gab Zeiten, da musste man wenn man vorne sitzen wollte Schutzkleidung tragen um nichts von Feuer, Wind und anderen Elementen abzubekommen.

Die beiden Freundinnen waren gerade rechtszeitig zur Eröffnung gekommen so dass in der Arena bis jetzt noch keiner gekämpft hatte. Die Zuschauerränge fühlten sich und tosender Lärm hallte von den Wänden wieder.

Die ersten beiden Kämpfer beraten den Kampfring und gaben sich zum Respekt des jeweils anderem die Hand.

Es handelte sich um einen Hirsch und einen Rehbock.

Auf den ersten Blick ein ungleicher Kampf, dass das Reh um einiges kleiner war als der Hirschbulle, doch als das Signal zum Kampf erklang wurde klar dass der Rehbock seine Größe durch Schnelligkeit und Wendigkeit zu seinem Vorteil nutzen konnte.

Körperliche Berührungen waren verboten, solang die Magie nicht nur durch Berührung ausgelöst werden konnte. So musste das Reh also nicht die Muskelkraft es Hirsches fürchten der allerdings das mächtige Erd-Element beherrschte.

Immer wieder formte er aus dem Sand der sie umgab harte Erdfelsen die er gegen seinen Rivalen schleuderte.

Eine Zeitlang tat der Kleine nichts anderes als den geschossen auszuweichen, bis er schließlich, passend zu seiner Flinkheit Wind-Magie einsetzte.

Mit beiden Handflächen entfesselte er eine Windböe die er dem völlig überraschten Hirsch engegen schleuderte.

Den Kämpfern wird vorher nicht gesagt welche Art von Magie ihr Gegner beherrscht, und das fiese an Wind war dass man ihn erst bemerkte, wenn er einen traf.

So wurde der völlig überraschte Bulle mit voller Wucht gegen das Panzerglas geschleudert. Sein Geweih verhinderte das er mit dem Kopf aufschlug wodurch er vor schlimmeren bewahrt wurde, doch sein rechter Arm schien was abbekommen zu haben.

Er hing im schlaff an der Seite als er sich aufrappelte und mit seiner anderen Hand hielt er sich die Schulter. Für ihn war der Kampf schon nach kurzer Zeit vorbei.

Der Rehbock, der "Arun" genannt wurde, war der Sieger und verließ erhobenen Hauptes die Arena.

Größe war halt doch nicht alles.

Nightwish hatte ihr Kinn auf ihren Händen abgestützt und sah etwas missmutig drein.

Nowaki beobachtete sie schräg von der Seite.

"Was ist los Night? Das war doch ein guter Kampf"

Die schwarz-Lila Wölfin hob den Kopf.

"Ja, aber ich steh nicht sonderlich auf Pflanzenfresser. Ein Parr gut gebaute Vertreter der Raubtier-Vertreter machen mich mehr an." seufzte sie und starrte wieder in die Arena.

Nowaki musste ihr da allerdings zustimmen. Sie war zwar nicht Rassenfeindlich, aber man fühlte sich zur eigenen Art dann doch etwas mehr hingezogen.

Und dieses Mal sollten sie nicht enttäuscht werden.

Von rechts betrat ein großer Gold-gelber Collie-Rüde den Platz und lief langsam und konzentriert auf die Mitte zu wo er schließlich stehen blieb.

Er wurde als Jeff Rayneck vorgestellt. Rayneck war kein unbekannter Name in der Stadt. Diese Familie war eine der reichsten und angesehensten Bewohner Lebradas und mitunter die Gründer der Firma DogsSoul.

Nowaki wusste nicht genau für was die zuständig waren... hatte irgendetwas mit Versicherrungen zu tun wodurch sie sich weit außerhalb von Nowakis Interessenfeld bewegten.

Der Colli starrte zur anderen Seite wo nun sein Gegner erscheinen sollte, und während Nowaki immer noch auf den Hund konzentriert war, hatte auch Nightwish sich der anderen Arenaseite zugewandt und erstarrte.

Zaghaft tippte sie der blauen Wölfin auf die Schulter um deren Aufmerksamkeit auf den Wolfsrüden zu ziehen, der gerade den Platz betreten hatte.

Nowakis Augen schienen immer größer zu werden als sie ihn erblickte. Einen Wolf mit weiß-rotem Fell das in der Sonne wie Feuer zu leuchten schien. Er trug eine blaue lockere Jeans und hatte seinen Oberkörper komplett frei was den Blick auf seine wohlgeformten Muskeln freigab die sich unter dem samtigen Fell geschmeidig bewegten.

Nowaki konnte es nicht glauben. Es schien ihr so unwahrscheinlich was sie da gerade sah, das sie das Wort das sie eigentlich hinausschreien wollte, nur flüstern konnte:

"Red?"



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