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Back to who I really am

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Approval

Takumi
 

Endlich war es so weit. Ich hatte vor Aufregung kaum schlafen können und war nun eigentlich viel zu müde, um die schweren Umzugskartons zu tragen. Meine Vorfreude auf das Zusammenleben mit Misaki machte das aber wieder wett. Am vorigen Tag hatten wir noch einen großen Schreibtisch für Misaki gekauft, damit sie auch gut zu Hause für ihr Studium arbeiten konnte. Und nun kamen endlich ihre Sachen hierher und machten ihren Einzug damit komplett.

„Takumi!“, rief Misaki aus Richtung Tür. „Hilfst du mir mal?“

Schnell ging ich zu ihr und nahm ihr den großen Karton ab. Das hätte ich mir ja denken können, dass sie versuchte, die schweren Bücherkisten alleine zu tragen.

„Du hättest mir nur die Tür richtig aufmachen müssen!“, protestierte Misaki, die niemals zugeben würde, dass der Karton schwer gewesen war. Ich grinste nur.

Seufzend ließ sie sich auf die Couch fallen und griff nach einer der Wasserflaschen, die auf dem Tisch standen.

„Das war der letzte.“, sagte sie und sah sich im Raum um, der momentan mit Kisten vollstand. Ich setzte mich neben sie und griff nach ihrer freien Hand.

„Willkommen zu Hause.“, sagte ich und setzte mein charmantestes Lächeln auf.

„Lass das Perverso-Grinsen!“, forderte Misaki sofort. Ich lachte. Ich verstand gar nicht, wieso sie immer so auf mein Lächeln reagierte.

„Ich geh duschen.“, sagte sie dann und stand auf. Duschen war eine gute Idee. Ich sah auf die Uhr. In eineinhalb Stunden waren wir bei ihrer Familie zum Essen verabredet. Minako Ayuzawa hatte darauf bestanden, an diesem Tag für uns zu kochen und wir hatten diese Einladung dankend angenommen. Ich war froh, dass sie mit dem Auszug ihrer Tochter sofort einverstanden gewesen war.
 

Ich ging ins Bad und zog mir mein leicht verschwitztes T-Shirt über den Kopf. Gerade als ich meine Hose und meine Boxershorts abgestreift hatte, öffnete sich die Badezimmertür. Misaki hatte ein paar Klamotten, die sie zuvor noch aus dem Schlafzimmer geholt hatte, unter den Arm geklemmt, welche sie allerdings fallen ließ, als sie mich sah.

„USUI!“, rief sie laut und mit knallrotem Gesicht, bevor sie sich umdrehte, um mich wohl nicht mehr ansehen zu müssen.

„Was?“, fragte ich unschuldig.

„Ich habe doch gesagt, dass ICH jetzt duschen gehen wollte!“, keifte sie. „Was machst du hier?“

„Ich dachte, wir könnten zusammen duschen.“, erklärte ich.

„Spinnst du jetzt total?“, schrie sie weiter. „Perverso! Alien!“

„Komm schon, Misaki.“, sagte ich. „Dreh dich um.“

„NEIN!!“

„Ist ja nicht so, als hättest du mich noch nie nackt gesehen.“, neckte ich sie und konnte sehen, wie sich langsam auch ihre Ohren rot färbten.

„Also ich kann nie genug davon bekommen, dich nackt zu sehen.“, redete ich vergnügt weiter. „Weil ich dich liebe und dich unglaublich attraktiv finde.“

Ich machte eine kurze Pause, doch Misaki ging immer noch nicht auf mich ein. Ich unterdrückte ein Kichern.

„Liebst du mich denn nicht?“, fragte ich mit traurigem Unterton und setzte dabei automatisch einen Hundeblick auf.

„IDIOT!“, rief sie und stapfte nun aus dem Bad, wobei sie Tür hinter sich zuknallte. Ich seufzte.

„Das tat weh, Misaki…“, sagte ich leise zu mir selbst.
 

Misaki
 

Wütend ließ ich mich aufs Sofa fallen, bevor ich wieder aufstand und unruhig auf und ab schritt. Warum tat er so etwas? Und warum sagte er so etwas? Und wieso zur Hölle musste ich so ausrasten? Er hatte doch recht! Es war ja wirklich nicht so, als hätte ich ihn noch nie nackt gesehen. Und natürlich gefiel mir sein Anblick. Ich könnte jedes Mal wieder schwach werden, wenn ich ihn sah. Natürlich fand ich ihn attraktiv und natürlich liebte ich ihn. Wieso konnte ich das nicht einfach zugeben? Wieso konnte ich mich einfach nicht an diese Art der Nähe gewöhnen? War ich zu schüchtern? Zu verklemmt? Zu stolz?

Ich ärgerte mich über mich selbst. Usui war immer so lieb zu mir, auch wenn er mich manchmal etwas ärgerte. Wenn ich immer so biestig zu ihm war, konnte er mich dann überhaupt noch lieben? Würde er nicht irgendwann die Schnauze voll haben? Ich wollte nicht, dass das passierte. Usui war der einzige Mann in meinem Leben, den ich jemals geliebt habe und je lieben werde. Die fünf Jahre, in denen er weg war, hatten das deutlich genug gezeigt.
 

Ich holte einmal tief Luft und ging dann wieder zur Badezimmertür. Ich zögerte kurz, klopfte dann jedoch an. Es kam keine Antwort. Ich hörte von innen das Plätschern der Dusche. Vorsichtig drückte ich die Türklinke hinunter. Die Tür war immer noch nicht abgeschlossen.

„Takumi?“, fragte ich vorsichtig. Das Wasser wurde abgedreht.

„Ja?“, kam die Antwort aus der Dusche.

„Es tut mir leid.“, sagte ich und schluckte meinen Stolz dabei hinunter.

„Okay.“, erwiderte Takumi und stellte das Wasser wieder an. Ich schluckte. War er böse? Für einen Moment stand ich einfach nur da, bevor ich anfing, mich auszuziehen.

Entschlossen und gleichzeitig nervös und mit einem gewissen Schamgefühl öffnete ich die Tür zur Dusche. Takumi sah mich erstaunt an. Mir schoss die Röte nur umso mehr ins Gesicht, als ich ihn nackt vor mir stehen sah. Das Wasser lief an seinem Körper hinab und das nasse Haar klebte ihm in der Stirn. Ich machte einen letzten Schritt auf ihn zu, legte meine Arme um ihn und küsste ihn. Mittlerweile vermutlich tomatenrot sah ich zu ihm auf.

„Natürlich liebe ich dich.“, sagte ich schließlich. Er lächelte dieses unglaubliche Lächeln, das mir jedes Mal wieder weiche Knie verschaffte.

„Ich liebe dich auch, Misaki.“, erwiderte er und küsste mich erneut.
 


 

Takumi
 

„Setzt euch doch schon mal.“, forderte Minako Ayuzawa uns auf, nachdem wir uns begrüßt hatten. „Suzuna und Hinata sollten auch gleich da sein.“

„Sanshi… Ich mein… Shintani kommt auch?“, fragte ich und konnte gerade noch verhindern, ihn vor Misakis Mutter Sanshita-kun zu nennen.

„Natürlich.“, antwortete sie mit einem warmen Lächeln. „Er gehört ja auch schon zur Familie. Immerhin sind er und Suzuna schon seit vier Jahren ein Paar.“

Ich spürte tatsächlich einen kleinen Stich der Eifersucht. Misaki und ich waren erst seit kurzem offiziell ein Paar. Wenn ich damals nicht nach England gegangen wäre und der Unfall nicht passiert wäre, wären wir jetzt schon über fünf Jahre zusammen. Und vielleicht würde Misakis Mutter dann auch über mich sagen, dass ich schon zur Familie gehören würde.
 

Wenig später trafen auch Suzuna und Shintani ein. Misaki stand sofort auf, um sie direkt an der Tür in Empfang zu nehmen und zu begrüßen. Ich folgte ihr. Nach kurzem Hallo drückte Suzuna Misaki einen Geschenkkorb in die Hand.

„Was ist das denn?“, fragte Misaki und betrachtete den Inhalt des Korbs, der aus verschiedenen Lebensmitteln, Öl, Essig und Wein bestehen zu schien.

„Das ist für euch für die Wohnung.“, erklärte Suzuna. „Zum Einzug.“

„Danke.“, sagte Misaki. „Das wär aber wirklich nicht nötig gewesen.“

Ich wettete, dass Misaki ein schlechtes Gewissen hatte, weil Suzuna Geld für sie ausgegeben hatte, obwohl sie das Geld vermutlich selbst hätte gebrauchen können.

„Mach dir keine Gedanken.“, erwiderte Suzuna. „Das habe ich in einem Preisausschreiben gewonnen.“

Ich musste schmunzeln. Ja, Suzuna war immer schon etwas eigen gewesen mit ihren Preisausschreiben. Mein Blick fiel auf Shintani, der etwas hinter Suzuna stand. Er starrte mich, die Hände in die Taschen gesteckt, an und als sich unsere Blicke trafen, nickte er kurz.

„Jo.“, sagte er, wohl zur Begrüßung.

„Jo.“, erwiderte ich mit einem vermutlich etwas sarkastischen Schmunzeln. Misaki ging beladen mit dem Geschenkkorb zurück in die Küche, während Shintani und ich uns immer noch einen Anstarrwettbewerb lieferten.

„Hina-chan.“, sagte Suzuna, die sich zum Gehen wandte. „Kommst du?“

Shintani brach den Blickkontakt ab, als er zu ihr sah.

„Ja.“, bestätigte er sofort und machte Anstalten, ihr zu folgen. Als er mit mir auf einer Höhe war, legte ich ihm eine Hand auf die Schulter.

„Hina-chan?“, fragte ich leise mit einem breiten Grinsen.

„Klappe.“, forderte er ebenso leise und mit geröteten Wangen. Vielleicht könnte der Abend mit Shintani noch recht amüsant werden.
 

„Itadakimasu!“, sagten wir alle im Chor und fingen an zu essen. Glücklicherweise konnte Minako Ayuzawa deutlich besser kochen als ihre älteste Tochter.

„Und? Takumi-san…“, sprach Misakis Mutter mich irgendwann an. „Konntest du dich wieder gut hier einleben?“

„Dank Ihrer Tochter ging das tatsächlich sehr schnell.“, antwortete ich lächelnd. Auch sie lächelte. Ich war mir sicher, dass sie es gern hörte, wenn man positiv über ihre Töchter redete.

„Ich bin wirklich froh, dass sie jetzt bei mir eingezogen ist.“, fuhr ich fort. „Es ist lange her, dass ich mit jemandem zusammengewohnt habe, der mir so am Herzen liegt.“

Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen, dass Misaki rot wurde.

„Und was hast du jetzt vor?“, fragte nun Shintani mit einem strengen Blick, so als müsse er als Mann im Hause Misakis Vater ersetzen. Ich lächelte ihn charmant an.

„Ich möchte zum neuen Semester anfangen, Medizin zu studieren.“, antwortete ich. Neben mir ließ Misaki ihre Gabel sinken und sie sah mich mit großen Augen an.

„Das hast du ja noch gar nicht erzählt!“, sagte sie mit deutlicher Empörung.

„Tut mir leid.“, erwiderte ich. „Eigentlich wollte ich es dir erst erzählen, wenn ich die Zulassung habe.“

„Und wo willst du studieren?“, fragte sie weiter.

„Tokyo Universität.“, antwortete ich. Ich glaubte, einen Hauch Erleichterung in ihrem Blick sehen zu können. Als würde ich jetzt, nachdem ich endlich mit Misaki zusammen sein konnte und sie sogar bei mir eingezogen war, Tokyo verlassen.

„Und wieso Medizin?“, fragte Ayuzawa-san nun.

„Nach meinem Unfall bin ich von den besten Ärzten Englands behandelt worden. Sie haben alles getan, um mein Leben zu retten. Ihre Arbeit war einwandfrei. Aber mir hat trotzdem etwas gefehlt.“, erklärte ich. „Die Menschlichkeit. Es war, als würden sie an einem kaputten Gegenstand Reparaturen ausführen und nicht als würden sie mit einem menschlichen Wesen umgehen.“

Ich spürte die mitleidigen Blicke auf mir, die ich eigentlich gar nicht gut haben konnte. Ich wollte kein Mitleid.

„Ich möchte einem Patienten nicht nur die bestmögliche medizinische Behandlung zukommen lassen, sondern auch auf menschlicher Ebene mit ihm umgehen.“

„Das klingt wundervoll.“, sagte Ayuzawa-san und schenkte mir dasselbe warme Lächeln, das sie gezeigt hatte, als sie über Shintani gesprochen hatte. Es war wirklich erstaunlich, wie wohl ich mich in dieser warmherzigen Familie fühlte.
 

Als wir mit dem Essen fertig waren und uns noch eine Weile mit Misakis Familie unterhalten hatten, wollten wir uns langsam auf den Weg nach Hause machen. Wir mussten noch Misakis Sachen auspacken, zumindest soweit, dass sie an die wichtigsten Dinge herankam.

„Takumi-san.“, hielt Ayuzawa-san mich auf, als Misaki zusammen mit Suzuna und Shintani schon die Küche verlassen hatte. Ich drehte mich zur ihr um und sah sie fragend an.

„Ich möchte mich bei dir bedanken.“, sagte sie nun lächelnd.

„Bei mir bedanken?“, hakte ich erstaunt nach. Sie nickte.

„Ja.“, bestätigte sie. „Seit du wieder hier bist, ist Misaki endlich wieder glücklich. Ich habe sie so lange nicht mehr so glücklich gesehen. Sie hat immer nur gearbeitet oder gelernt. Sie hat nichts mit ihren Freunden gemacht und nach dir damals auch nie einen Jungen mitgebracht. Ich wusste, dass es daran lag, dass du nicht mehr da warst. Aber ich habe nicht verstanden, wieso du weg warst.“

Ich spürte einen Stich. Ich fühlte mich immer noch schlecht, dass ich Misaki so lange allein gelassen hatte.

„Und dann…“, fuhr Ayuzawa-san fort. „…ganz plötzlich… war sie wieder glücklich. Und dann hat sie dich hierhergebracht und ihr habt mir erzählt, was passiert ist. Ich habe gemerkt, dass du für Misaki da sein möchtest, dass sie dir sehr viel bedeutet. Und ich war noch nie so froh wie in diesem Moment. Ich danke dir, Takumi-san, dass du für meine Misaki da bist.“

Ich war von ihren Worten ehrlich berührt. Ich lächelte.

„Misaki ist für mich das Wichtigste auf dieser Welt.“, erklärte ich. „Glauben Sie mir, ich werde sie nie wieder alleine lassen und immer für sie da sein. Für den Rest meines Lebens. Das verspreche ich Ihnen.“

Ayuzawa-san lächelte und ich glaubte, eine kleine Träne in ihren Augenwinkeln aufblitzen zu sehen.

„Pass bitte gut auf meine Misaki auf.“, sagte sie.

„Mache ich.“, erwiderte ich. „Versprochen.“
 

„Takumi!“, hörte ich Misakis Stimme aus dem Flur, bevor sie den Kopf durch die Tür steckte und uns verwundert ansah. „Kommst du?“

Ich lächelte sie an.

„Ich komme.“, antwortete ich und folgte ihr aus der Küche heraus.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -Louise
2014-12-20T22:57:54+00:00 20.12.2014 23:57
Sry das ich so spät kommentiere T^T
Ich habe garnicht gemerkt das du ein neues Kapitel rausgebracht hast.
Danke !Es ist sowas von *^*! Es ist schade das die Story nicht so viele Kommentare kriegt obwohl sie es verdient hätte einfach Hammer!

~ Frohe Weihnachten (im voraus)

LG~ louise
Antwort von:  Fhin
06.04.2015 01:28
*ganz vorsichtig um die Ecke guck*

Gomen nasai~!
Ich bin böse! Ganz ganz böse! Ich hab tatsächlich so unglaublich lange nicht mehr geschrieben und noch nicht einmal auf Kommentare geantwortet. Es tut mir wirklich wirklich leid. ._. Meine doofe Masterarbeit nimmt einfach doch viel mehr Zeit in Anspruch, als ich gedacht/gehofft hatte. ._.
Trotzdem habe ich mich natürlich total über deine Kommentare gefreut! Und ich hoffe, dass du die FF trotzdem noch weiterliest, sobald ich dann endlich endlich mal wieder ein neues Kapitel geschrieben habe. Ich gebe mir Mühe, dass bald mal wieder eins kommt!

Oh Gott, es sind sogar noch Weihnachtsgrüße in deinem letzten Kommentar! ._. Ähm... FROHE OSTERN!!! :3

Ganz liebe Grüße,
Demütigst, Fhin! :3


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