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Rauschen

von

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Verdacht

Die Untersuchungen im Krankenhaus bekam Seth zum größten Teil überhaupt nicht mit. Erst als er auf einem Zimmer untergebracht war spielte sein Kopf auch langsam wieder mit. Er hörte, er fühlte, aber er traute sich nicht, die Augen zu öffnen. Zwar waren die dröhnenden Kopfschmerzen nicht zu spüren, aber das könnte sich schlagartig ändern, sobald er sich umsehen wollte.
 

„Und was sagen die Untersuchungen?“

„Bis auf einen extrem hohen Blutdruck haben wir nichts finden können. Wir haben ihm etwas dagegen gegeben und behalten ihn nun noch zur Beobachtung hier, um sicher zu gehen, das es sich wieder normalisiert.“

„Was könnte das ausgelöst haben? Drogen?“

„Das kann ich leider nicht sagen. Aber aufgrund der Vorgeschichte, haben wir Tests gemacht und die waren alle negativ. Es sind keine Drogen im Spiel.“

„Hmm... das ist gut. Das ist sehr gut.“

„Leslie, kann ich jetzt rein?“

Einen kurzen Moment herrschte Stille, aber als Seth die schnellen Schritte hörte, wusste er, das Leslie genickt haben musste. Da er dieses Mal keine Verletzungen hatte, sagte niemand etwas, als Jamie auf das Bett kletterte und sich so neben Seth setzte. Ganz vorsichtig stupste er ihn daraufhin an und bekam mit, das sich Seths Lippen zu einem Lächeln verzogen.

„Geht es dir besser?“

Seth nickte, traute sich jedoch noch immer nicht die Augen zu öffnen.
 

„Wie lange muss er hier bleiben?“, hörte er wieder Leslie fragen.

„Erst einmal bis morgen früh. Wenn es ihm dann gut geht, kann er gehen.“

„Danke.“

Die Tür war zu hören und weitere Schritte, die sich dem Bett näherten. Da jedoch ansonsten weder jemand etwas sagte oder tat, versuchte Seth nun doch die Augen aufzubekommen. Es klappte und mit nur einem leichten Pochen in den Schläfen sah er Leslie kurz darauf an.

„Tut mir leid.“

Leslie wirkte im ersten Moment verwirrt, fing sich dann jedoch wieder und lächelte kopfschüttelnd, was ihre Sorgen jedoch nicht verbarg und das war es, für was sich Seth entschuldigen wollte.

„Ich meine es ernst. Du solltest dir wegen mir keine Sorgen machen müssen.“

„Aber ich tue es“, gab sie zu und warf einen kurzen Blick zu Jamie, der erstaunlich ruhig war. „Und ich bin nicht alleine“, fügte sie noch an. Seth seufzte und schloss für einen kurzen Moment erneut die Augen. Noch einmal ein wenig Ruhe, durchatmen...

„Was ist denn eigentlich passiert?“

Seth wollte diese Frage nicht beantworten müssen. Die Wahrheit verstand er selber nicht und sich etwas auszudenken, fühlte er sich nicht in der Lage zu. „Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht genau“, antwortete er darum und es fühlte sich sogar richtig an. Es war keine Lüge, weil er tatsächlich nicht verstand, was da eigentlich vorgefallen war.

Dieser Unbekannte, dessen Worte...

„Jamie, lässt du uns kurz alleine?“ Der Junge nickte und schaute seine Tante an.

„Bekomme ich etwas Geld, damit ich mir Chips aus dem Automaten holen kann?“
 

Nachdem Jamie gegangen war, schauten beide noch eine Weile zur Tür statt ihre Blicke dem jeweils anderen zuzuwenden. Doch Seth war es, der als erstes wieder zu Leslie sah.

„Ich habe keine Drogen genommen.“

Auch wenn der Arzt es ihr bereits bestätigt hatte, wollte er es auch noch einmal von sich aus gesagt haben. Leslie lächelte wieder und nickte. „Ich weiß. Die Ärzte haben dich getestet, um dir das Medikament geben zu können.“ Wenigstens war sie ehrlich mit ihm.

„Aber das war es, worüber du dir Sorgen gemacht hast, oder?“

Leslie nickte und setzte sich nun ihrerseits auf die Bettkante, neben Seth. Am liebsten wollte er ihr versichern, das er vorhatte ihr keine Sorgen mehr zu bereiten. Immerhin gab es noch genügend, worüber sie sich Gedanken machen musste und das tat sie leider auch ausgiebig. Irgendwann würde sie vor Sorgen zergehen, befürchtete er.

„Es tut mir wirklich leid.“

„Aber du kannst doch nichts dafür.“

„Trotzdem...“

Seth nahm Leslies Hand und zog sie sanft näher zu sich, während er sich leicht aufsetzte. Mit dem darauf folgenden, wenn auch kurzen Kuss hatte sie nicht gerechnet, entsprechend war ihre Reaktion, auch wenn sie mehr verwirrt als abgeneigt war.

„Danke“, sagte Seth leise, während Jamie durch einen schmalen Spalt an der Zimmertür lugte und grinste.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  RhapsodosGenesis
2014-05-16T16:56:50+00:00 16.05.2014 18:56
Ooooh!! Wenn du das unter duester verstehst, dann bin ich ja beruhigt! *Scherz am Rande*
Jedenfalls war es wieder ein besonders tolles Kapitel! Dass Leslie nach Drogen fragt, kann einem wirklich das Herz zerschmettern, auch wenn es recht naheliegend ist! Aber es ist gut, dass die Aerzte Beweise in der Hand halten xD
Jamie ist wirklich ein kleiner, frecher Luemmel! Ich hoffe, dass er nie erwachsen wird x3 Also im ... guten Sinne, nicht, dass ihm als Kind irgendein Unglueck widerfahren solle oder so xD'''
Der kurze Kuss war wirklich herzallerliebst! Ich freue mich schon auf Leslies Reaktion, wenn der Schock vorbei ist xD
Das Kapitel hat mir also sehr gut gefallen!! Immer schoen weiter so :3 Freu mich schon auf den Verlauf!! *-*


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