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Wie weit wirst du gehen...

...für deine Familie?
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, hier mal wieder ein gesondertes Kapitel.
Viel Vergnügen ^-^ Komplett anzeigen

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Uneinsichtig

Entspannt lehnte Shigure sich zurück. Wenn alle anderen in der Schule waren, herrschte in dem Haus eine fast schon unheimliche Ruhe. Perfekt, um sich etwas von dem Trubel, den Kyo und Yuki dauernd veranstalteten, zu erholen. Kurz sah er zur Uhr und seufzte. Nur noch eine Viertelstunde, bevor es mit dieser Stille vorbei war. Ein Klingeln holte ihn aus seinen Gedanken und interessiert ging er zur Tür. „Na so was. Wie schön, dich zu sehen, Ayame.“ Ein schwaches Lächeln antwortete ihm. „Hallo, Shigure. Ist Yuki zuhause?“ „Nein, er ist noch in der Schule, müsste aber gleich kommen. Willst du vielleicht etwas trinken?“ „Gerne, vielen Dank.“ Unsicher betrat der Silberhaarige die Wohnung und ließ sich am Kotatsu nieder. Natürlich entging Shigure das nicht und er trat stirnrunzelnd näher. „Ist alles in Ordnung? Du siehst nicht gut aus.“ Ayame zuckte zusammen, was den Hunde-Eto nur noch mehr beunruhigte. „Ich bin nur müde.“ Shigure kannte seinen alten Schulkameraden gut genug, um zu wissen, dass das eine Lüge war.

„Irgendetwas ist doch mit dir. Was ist passiert?“ „Wirklich, es geht mir gut. Es ist nett, dass du dir Sorgen machst, aber das ist nicht nötig.“ Ganz offensichtlich wollte der andere nicht darüber reden, weshalb Shigure schließlich aufgab. Als Yuki, Kyo und Toru ankamen, fiel die Begrüßung recht unterschiedlich aus. Toru freute sich über den Besuch, Kyo wirkte eher zweifelnd und Yuki sah aus, als hätte er in eine Zitrone gebissen. „Was tust du denn hier?“ „Wie unhöflich. Begrüßt man so seinen Bruder?“ „Hast du nicht irgendetwas anderes zu tun, als mir den letzten Nerv zu rauben?“ Kurz schien Ayame etwas sagen zu wollen, doch dann stand er auf und wirkte plötzlich sehr ernst. „Tatsächlich würde ich gerne unter vier Augen mit dir reden.“ Erstaunte Blicke folgten auf seine Worte. „Von mir aus.“ stimmte Yuki endlich widerwillig zu. „Lass uns in mein Zimmer gehen.“ „Seit wann ist er denn so entschlossen?“ fragte Kyo, als die beiden verschwunden waren. „Das kenne ich gar nicht von ihm.“ „Er sah aus, als würde ihn etwas belasten. Was er wohl hat?“ Toru schien sich zu sorgen, was Shigure nachvollziehen konnte. Nie zuvor hatte er den Silberhaarigen so erlebt. Es war, als wäre er zu einem vollkommen anderen Menschen geworden. Das machte ihn sehr nachdenklich. Eine Weile blieb es ruhig, bis Yukis Stimme urplötzlich so laut wurde, dass sie ihn deutlich verstehen konnten. „Hast du den Verstand verloren? Auf gar keinen Fall werde ich so etwas tun. Er hat es nicht verdient und das weißt du!“ Nur kurz darauf stürmte der Junge aus der Wohnung. Selbst Kyo wich vor dem Zorn seines Rivalen zurück. „Was war denn da los?“ „Ich sollte vielleicht mal nachsehen.“ In Yukis Zimmer fand Shigure Ayame vor, der gedankenverloren auf dem Bett saß und ins Leere starrte. „Ayame?“ „Jetzt habe ich es geschafft. Yuki hasst mich.“ hauchte der Silberhaarige tonlos. „Worüber habt ihr denn gesprochen?“ „Über Akito.“ Seufzend ließ sich der Hunde-Eto neben dem anderen nieder. „Eigentlich hätte dir klar sein müssen, dass dein Bruder dieses Thema nicht gerne anspricht.“ „Ich hatte gedacht, dass es besser läuft, wenn ich mit ihm rede.“

„Aber du weißt doch, was damals passiert ist. Das ist bei deinem Bruder nicht spurlos vorbeigegangen. Kein Wunder, dass er da so reagiert. Warum hast du überhaupt damit angefangen?“ „Nicht so wichtig.“ Hastig stand Ayame auf und warf Shigure einen kurzen Blick zu. „Ich muss jetzt gehen. Wenn Yuki zurückkommt, sag ihm, dass es mir leid tut. Ich wollte ihn nicht daran erinnern.“ „Warte mal.“ Kurz vor der Tür blieb der Silberhaarige stehen. „Ich werde herausfinden, was mit dir los ist. Und wenn es noch so lange dauert.“ „Das solltest du lassen. Die Sache ist zu groß für dich.“ Nachdem Ayame fort war, dachte Shigure noch lange über seine Worte nach. Er bemerkte nicht einmal, dass Yuki zurückgekommen war. „Shigure? Hörst du mich? Hey, Shigure!“ „Was? Ach, du bist es. Hast du dich wieder beruhigt?“ „Ja, geht schon wieder.“ „Ich soll dir etwas von deinem Bruder sagen.“ Sofort füllten sich die violetten Augen des Jungen erneut mit Wut. „Er wollte sich entschuldigen.“ fügte der Hunde-Eto hinzu, bevor Yuki etwas sagen konnte.

„Ach, wollte er? Wie nett von ihm.“ erwiderte dieser kühl. „Hätte er nicht angefangen, über Akito zu reden, wäre das gar nicht nötig gewesen.“ „Findest du das nicht verdächtig? Ayame weiß, wie sehr du unter Akito gelitten hast. Trotzdem will er ausgerechnet deswegen mit dir reden.“ „Du meinst, er wurde dazu gezwungen?“ „Wäre ja nicht das erste Mal. Wir wissen alle, dass Akito eigene Mittel und Wege hat, seinen Willen durchzusetzen.“ „Vielleicht hast du gar nicht unrecht. Er war die ganze Zeit über so komisch drauf. Als hätte er Angst. Ich frage mich, was Akito gegen ihn in der Hand hat.“ „Nun, freiwillig wird er uns das bestimmt nicht sagen. Es muss aber etwas ziemlich Wichtiges sein. Vielleicht sollte ich mal Hatori fragen, ob er etwas weiß.“ Zurück im Wohnzimmer setzte er den Plan in die Tat um und wählte die Handynummer des Arztes. „Shigure. Warum rufst du jetzt noch an?“ „Ich wollte nur wissen, ob Ayame in letzter Zeit mit dir gesprochen hat.“ „Nein, hat er nicht. Hat er wieder etwas angestellt?“ „Das nicht, aber er war heute bei mir und hat sich merkwürdig verhalten.“ „Merkwürdiger als sonst?“ „Ja. Er war kaum wiederzuerkennen.“

Eine Weile blieb es ruhig, bevor Hatori wieder etwas sagte. „Ich glaube nicht, dass es etwas Ernstes ist. Du kennst ihn doch. Er übertreibt gerne, wenn es um einige Dinge geht. In ein paar Tagen ist er bestimmt wieder normal. Hör mal, ich muss jetzt auflegen. Akito erwartet mich zur Untersuchung.“ „Wie geht es ihm eigentlich?“ „Recht gut. Zwar hat er leicht erhöhte Temperatur, aber das ist nicht ganz so schlimm. Also dann, machs gut.“ Seufzend legte der Hunde-Eto auf. Das Telefonat hatte ihn nur noch besorgter gemacht. Ayame hatte nie Geheimnisse vor ihm oder Hatori gehabt. Dass er sich jetzt so auffällig benahm, war sehr verdächtig. Doch so leicht würde Shigure nicht aufgeben. Was auch immer mit seinem alten Freund los war, er würde es schaffen, ihn da herauszuholen. Und dann würde er dafür sorgen, den normalen Ayame zurückzubekommen. Was bis dahin alles passieren würde, ahnte er noch nicht. Auch nicht, dass er besser auf die Worte des Silberhaarigen gehört hätte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2013-12-11T15:15:40+00:00 11.12.2013 16:15
Ich finde ja, das Yuki zu schnell eingelenkt hat. Du hast ihn sehr hochgepuscht, mit seinem Widerwillen und dann, zack zack, sehr plötzlich, lässt er das völlig fallen. Vielleicht hättest du dir da ein paar Zeilen mehr gönnen sollen. Oder einfach eine Pause vom Geschehen. Oder am besten Beides. Das ging so flott, das es gezwungen wirkt und nicht so recht passen will.

Ich hätte mir auch eher noch vorstellen können, das Ayame zu Shigure geht und den bittet, mit Yuki zu reden... aber gut, er wollte sich dem selbst stellen. Hat nun halt raus, das sein Deal nicht einfach zu halten sein wird.

Dein Schreibstil ließt sich als solches recht flüssig. Ich mag so was. An manchen Szenen solltest du aber vielleicht etwas klänger festhalten, um der Geschichte ebenfalls mehr Fluss zu geben.


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