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Zwischen Alltagschaos und Liebesleben

Tausend Ideen in einer FanFiction
von

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Konkurrenz

„Morgen gehe ich aus“, eröffnete Lucy Natsu beim Abendessen. Sie wollte damit sagen, dass er auf die Kinder aufpassen sollte, er verstand das, doch fand Natsu etwas anderes wichtiger.

„Mit wem?“, verlangte er zu wissen. Wer es wagen wollte, seine Frau auszuführen, musste erst an ihm vorbei!

„Das habe ich doch schon erzählt“, schalt Lucy seine Unaufmerksamkeit. „Sascha kommt mich besuchen.“

„Sascha?“ Halbherzig versuchte Natsu sich zu erinnern, ob er den Namen schon einmal gehört hatte.

„Du weißt schon, mein Bekannter aus Kindertagen. Ich habe dir doch von Sascha erzählt!“, behauptete Lucy ärgerlich.

Hatte sie das? Fragend blickte Natsu zu Nuka auf seinem Schoß hinunter, welcher mit großen Augen zurückblickte. Lucy erzählte viel. Zu viel, als dass Natsu sich alles merken könnte.

„Da hat er wieder nicht zugehört“, seufzte Happy.

„Du könntest die ruhig eine Scheibe von Sascha abschneiden, Sascha hört mir immer zu“, sagte Lucy. „Wir haben uns früher so gut verstanden, unsere Eltern konnten uns nur unter Tränen trennen. Wir wollten sogar heiraten, wenn wir groß sind.“ Aus irgendeinem Grund lachte sie nun schelmisch. Natsu horchte auf. Er witterte einen Rivalen! Der sollte nur kommen! Er würde seine Frau bis auf Blut verteidigen, wenn es sein musste!

„Guck nicht so böse, das waren nur Kindereien“, schallt Lucy ihn. „Sascha will etwas Wichtiges mit mir besprechen, dafür kommt er extra von der Westküste hierher.“

„Sicher will er sein Versprechen wahr machen!“, vermutete Happy.

„Ach was, so ein Unsinn“, lachte Lucy. „Weißt du, Sascha ist toll, aber an einem Menschen hängt mehr als nur sein Charakter. Saschas Familie spinnt total. Eine von diesen alten Familien, die um jeden Preis ihr Gesicht wahren wollen. Sascha leidet sehr darunter. Eigentlich mache ich mir ständig Sorgen um Sascha.“

Heftig stand Natsu auf. Er spürte seine geballte Faust zittern, er konnte den Namen nicht mehr hören! Wenn sie noch ein Mal Sascha sagte, würde er explodieren! „Ich geh' trainieren“, sagte er knapp und vermied es, Lucy anzusehen, während er in Richtung Tür strebte.

„Warte!“, rief Lucy ihm nach. Natsu blieb stehen und drehte sich zu ihr um, eine Entschuldigung für ihre Schwärmereien für einen anderen Mann erwartend.

Lucy kam bis auf ein, zwei Schritte auf ihn zu und streckte die Arme aus. „Lass unseren Sohn hier“, verlangte sie trocken.

Natsu blickte erneut zu dem Kind in seinen Armen hinunter, das verlangend die Ärmchen nach seiner Mutter ausstreckte, und das er umklammerte wie einen Rettungsring. Einer der Anker, die ihn mit Lucy verbanden.

Gereizte drückte er ihr seinen Sohn in die Arme. „Da hast du!“, brachte Natsu trotzig über die Lippen, bevor er ihr den Rücken zukehrte und ging. Die Tür fiel hinter ihm lauter ins Schloss als geplant und Lucys Beschwerde darüber hallte ihm nach, aber er würde sich nicht dafür entschuldigen. Erst musste sie sich bei ihm entschuldigen, dass sie in seiner Gegenwart von einem anderen Mann schwärmte.

Natsu fantasierte darüber, wie er diesem Sascha mit seinen Fäusten klarmachte, dass Lucy ihm gehörte, während er einen dicken Baumstamm stämmte. Wenn er sich Lucy mit einem anderen Mann vorstellte, das brachte ihn in Rage! Er wurde so wütend, dass er alles um sich herum vergaß.

Die Erde erbebte, aufgeschreckte Vögel stoben aus den Bäumen davon. Natsu hatte den Baumstamm mit so viel Kraft in die Luft befördert, dass er ihn geworfen hatte, statt ihn nur zu stemmen. Dennoch hatte er seiner Wut nicht genug Luft gemacht. Lucy gehörte ihm und nur ihm! Dieser Sascha würde das schon begreifen, wenn Natsu es ihm in seinen Körper einbrannte!

Er atmete tief durch. Er konnte sich lebhaft Lucys Reaktion auf diese Aktion vorstellen. Nein, ein solch brutaler Liebesbeweis machte Lucy nicht glücklich. Es handelte sich schließlich um einen „Freund“. Außerdem war sie ja schon mit Natsu verheiratet, plus: Sie hatten zwei Kinder. Der Typ kam zu spät. Trotz dieser Gewissheit blieb bei dem Namen Sascha ein schaler Nachgeschmack zurück.

Natsu sah den Mond hinter den Bergen aufgehen. Es war spät, sicher hatte Lucy die Kinder schon zu Bett gebracht. Es wurde Zeit, dass Natsu seinen Pflichten als Ehemann nachkam. Vorfreudig eilte er zurück zum Haus. Diese Nacht zeigte er Lucy schon, dass nur er sie besaß, beschloss Natsu innerlich. Nur er könnte sie vollends befriedigen.

Doch ihn erwartete ein kühler Empfang. „Da bist du ja“, stellte Lucy ungerührt fest und zog das Haarband am Zopfende zusammen. Seit sie Kinder hatten, flocht sie sich nachts die Haare, um morgens Zeit beim Kämmen zu sparen. Natsu fand es sexyer, wenn sie die Haare offen hatte, aber das lehnte sie wehement ab, allein schon, weil er nicht verhindern konnte, dass er sich ab und zu darauf legte und ihr somit in den Haaren zog.

„Lucy.“ Natsu sprach bewusst in einer Tonlage, die ihr verdeutlichte, was er von ihr erwartete.

„Hast du schon geduscht?“, vernichtete Lucy jeden Anflug von Stimmung. „Du riechst komplett nach Schweiß. So kommst du mir nicht ins Bett.“ Ihre Bestimmtheit klang schon fast nach einer Herausforderung.

„Aber“, versuchte Natsu zu erwidern, doch Lucy schnitt ihm resolut das Wort ab.

„Kein Aber. Ohne Dusche schläfst du auf dem Sofa.“ Ihr Blick sagte ihm, dass sie es ernst meinte.

„Wenn ich jetzt noch dusche, wecke ich doch nur die Zwillinge“, argumentierte Natsu. Er wollte keine Zeit verschwenden, sondern zur Sache kommen!

„Unsinn, die Beiden haben einen gesunden Schlaf. Neulich haben sie auch nichts mitgekriegt“, erwiderte Lucy.

Neulich bezog sich ein eine noch gar nicht so lange vergangene Nacht, in der sie so hemmungslos übereinander hergefallen waren, dass sich am nächsten Tag die Nachbarn beschwert hatten. Die alten Spießer, deren Haus über zwanzig Meter von ihnen weg stand.

„Jetzt geh endlich duschen, ich will heute noch schlafen. Mich stört das Duschgeräusch nämlich, und ich will morgen fit sein, wenn ich Sascha treffe.“ Diese Mitteilung erwischte Natsu auf dem falschen Fuß. Dieser verfluchte Name!

„Dann schlaf dich halt schön für Sascha!“, fauchte Natsu, stampfte aus dem Zimmer und knallte die Zimmertür hinter sich zu. Der Hall traf ihn auf dem stillen Flur wie ein Donnerschlag der Vernunft. Vorsichtig lauschte er ins Dunkel, doch weder vernahm er eine wütende Ermahnung seiner Frau, noch Schreie von aufgeschreckten Kindern. Glück gehabt. Die Zwillinge hätten ihm auch noch den Rest der Nacht verderben können und Lucy schien nicht halb so schlecht gelaunt zu sein, wie sie schien, sonst stünde er nicht mehr alleine auf dem Flur, sondern müsste ihrer Strafpredigt lauschen. Aber irgendwie war es auch einsam, so ganz ohne Konsequenz. Ihm fehlte die Aufmerksamkeit, die ihm seine Frau sonst bei Fehltritten schenkte. Stattdessen steckte Happy den Kopf durch die Tür zum Wohnzimmer.

„Alles in Ordnung?“, wollte der Kater verschlafen wissen.

„Ja“, antwortete Natsu kurz und griff nach der Badezimmertür direkt neben dem Schlafzimmer.

„Du solltest nicht so eifersüchtig sein“, gähnte der Kater altklug.

„Ich bin nicht eifersüchtig!“, stritt Natsu heftig ab. „Du hast ja keine Ahnung! Niemand kann Lucys Mann sein außer mir!“ Damit beendete er zum dritten Mal an diesem Abend ein Gespräch mit knallenden Türen.

Natsu drehte die Dusche kalt auf, noch bevor er sich überhaupt auszog. Die kalten Tropfen auf seinem Gesicht ließen ihn erschauern und kühlten sein erhitztes Gemüt. Was war nur los mit ihm? Lucys Verhalten ärgerte ihn. Sie tat so, als wäre es nichts besonderes, sich ohne Natsu mit einem anderen Mann zu treffen.

War es doch Eifersucht, die ihn trieb? Unsinn! Eifersucht war was für Frauen! Für solche Frauen wie Peggy, die nicht auf die Liebe vertrauen konnten.

Nun gut, er hatte ihr auch keinen Grund für Vertrauen gegeben, musste Natsu im Stillen zugeben. Peggy war schließlich nur eine Ablenkung. Er hatte dann ja doch Lucy gekriegt, seine erste Wahl.

Seine einzige Wahl.

Was Natsu so sehr nervte, dass er eifersüchtig klang, waren ihre Schwärmereien für den Typ. Genau, Natsu war nur genervt. Über ihn schwärmte sie schließlich nie!

Entschlossen, ein paar positive Worte aus ihrem Mund über sich zu hören, stürmte Natsu in ihr Schlafzimmer – wo sie bereits selig schlief. Lucy täuschte es nicht vor. Ihr Atem, ihr leiser Herzschlag in Natsus Ohren, ihr sanft lächelndes Gesicht – all das sagte Natsu, dass sie tatsächlich schlief. Von wegen, die Dusche würde sie zu sehr stören.

Natsu seufzte. Dem Frieden zu liebe weckte er sie besser nicht auf. Er begann, sich zu ihr zu legen, doch Wassertropfen, die von seinen Haaren auf die Bettdecke vielen erinnerten ihn, dass er noch nass war, noch immer seine durchweichte Kleidung trug. Er ließ seine Flammen züngeln – nicht die brennenden, nur die wärmenden. Er sah ihrem Tanz zu, während die Erinnerungen in ihm hoch kamen. Er erinnerte sich an das erste Mal, an dem Lucy mit seinem Feuer in Kontakt kam. Ein Gegner dessen Namen er vergessen hatte, hatte sie mit einer Puppe kontrolliert. Über Happy kam die Puppe in Natsus Hände und er hüllte über sie Lucy in sein Feuer ein. Sie hörte natürlich nicht zu, sondern schrie panisch, bis er sie löschte. Manchmal glaubte Natsu, dass sie ihm nicht so sehr vertraute, wie er sich das wünschte.

Natsu zog seine nun trockene Kleidung aus. Ohne darüber nachzudenken warf er sie in den offenen Wäschekorb. Lucy hatte ihn verändert, mehr als jeder andere. Er hatte begonnen zu sparen, weil ihr ständiges Mietendilemma ihm zeigte, wie wichtig finanzielle Rücklagen waren. Ihr gegenüber verspürte er zum ersten Mal seinen Beschützerinstinkt. Sie erweckte unbewusst seine Männlichkeit, seinen sexuellen Drang. Natsu hatte nie verstanden, warum sie sich dermaßen gegen seine Avancen gewehrt hatte. Dieses ganze „nur Freunde“ Gefasel hatte sich schließlich als Lüge entpuppt. Ihr Mund konnte lügen, ihr Körper nicht. Es war anstrengend gewesen, ihrem nackten Selbst ebenfalls hüllenlos gegenüber zu stehen und dabei an Backsteine zu denken, damit seine Männlichkeit seine wahren Absichten nicht preisgab.

Ein großes Gähnen überkam ihn. Es war wirklich schon spät und der Tag war lang und anstrengend gewesen. Vorsichtig schlüpfte er zu Lucy unter die Decke. Er betrachtete ihr friedliches Gesicht. Lucy gehörte ihm, das würde Sascha einsehen müssen. Bestimmt.


Nachwort zu diesem Kapitel:
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-10-29T13:43:33+00:00 29.10.2020 14:43
Ich kann Natsu voll verstehen bei der Schwärmerei von Lucy für Sascha würde mir auch die Sicherung/ FI. durchbrennen. 🌋🌋🌋🌋🌋🌋


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