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Primeval: New World Season III

von

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Prolog

Amerikanisches Territorium, Yvalon – Jahr 707 nach tantounischer Zeitrechnung
 

Nayem fühlte sich beinahe wie inmitten eines Bauernhofes. Sein Führer schien scheinbar vergessen zu haben, dass er vor 3 Jahren den Rang eines Konzils erreicht hatte. Vielleicht lag es auch nur daran, dass er sich auf nicht militantem Gebiet aufhielt. Sein Führer oder die Wachleute des Magistrats machten keine Anstalten zu salutieren oder ihre Haltung anzupassen. Dabei war es Nayem gewesen, der den ersten Schritt getan und seine Eskorte vor dem Gebäude gelassen hatte. Sein Wohlwollen wurde nicht berücksichtigt, vermutlich weil es ohnehin unnötig war. Selbst der Magistrat von Yvalon würde es nicht wagen, Schritte gegen ihn einzuleiten. Trotz der wachsenden, politischen Kraft, war die Bevölkerung des Landes nicht ohne die Hilfe des Hehres in Schach zu halten. Nayem hatte die Führung augenblicklich abgelehnt, immerhin hatte er das Parlamentsgebäude nicht zum Spaß betreten. Er besaß keine Kinder und verspürte deshalb auch keine Lust diesen ‚Zoo’ noch länger zu besichtigen. Doch sein Führer verstand es stets mit Anekdoten und Erzählungen die Atmosphäre zu halten. Diese Tiere, sofern man sie so bezeichnen konnte wirkten allesamt irreal und wie aus einem Traum. Einem Alptraum, denn dem Konzil erschienen sie wie Horrorgestalten. Ein großer Vogel mit gigantischem Schädel preschte diesen gegen das Kraftfeld seines Käfigs, wurde aber augenblicklich zurückgestoßen.

„Beeindruckend nicht wahr? Der Name dieses Tieres lautet Gastornis parisiensis. Ein Raubvogel, der etwa vor 60 Millionen Jahren gelebt hat.“, berichtete sein Führer.

Nayem beließ es bei einem Nicken, mehr hatte er dazu nicht zu sagen. Als sie am nächsten Käfig angekommen waren, lag das Tier dahinter flach auf dem Boden und musterte die Besucher skeptisch.

„Ein Metridiochoerus, es lebte vor etwa 15.000 Jahren. Trotz der Stoßzähne erinnert es an ein Schwein, sofern Sie sich noch an diese Art aus den Geschichtsbüchern erinnern.“, schweifte der Führer fort, doch Nayem hatte längst aufgehört, ihn groß zu beachten.

Der Magistrat hatte sich offenbar entschlossen ihn hinzuhalten, welchen anderen Grund gebe es für diese Farce? War ihm etwa wirklich daran gelegen dem Konzil, dem obersten, militärischen Führer seinen Privatzoo zu zeigen? Was versprach er sich davon?

Nayem verspürte Erleichterung als die beiden Männer endlich am Ende des Korridors angelangt waren. Der Führer bedankte sich für die Aufmerksamkeit des Konzils und verwies ihn auf zwei Wachen, die vor einer dicken Stahltür postiert waren.

Der Konzil atmete erleichtert auf, in Anbetracht endlich seinen anstehenden Termin mit dem Magistrat wahrnehmen zu können. Die Wachen baten ihn ihnen zu folgen und gemeinsam betraten sie den nächsten Korridor, der sogar noch besser gesichert war als der Privatzoo. Am Ende des Weges waren sie vor einer silbernen Tür angelangt und einer der Uniformierten bediente das kleine Terminal daneben. Scheinbar erbat er sich die Freigabe und die silberne Tür schwank auf.

Nayem betrat in Begleitung der beiden Männer das Büro dahinter und erblickte kurz darauf den etwas älteren Mann der an seinem Schreibtisch saß und scheinbar in Arbeit vertieft war. Der größtenteils glatzköpfige Mann sah auf und ein Lächeln huschte über seine Lippen. Er trug seinen Leuten auf draußen zu warten, auch wenn diese Einwand erhoben.

Doch der Magistrat ließ keine Widerrede zu und argumentierte damit, dass der Konzil des yvalonischen Hehres mit Bestimmtheit kein Attentäter war. Hinter verschlossenen Türen lockerte sich die Haltung beider Männer.

„Nayem! Ich darf Sie doch so nennen? Es ist lange her.“, glaubte der Magistrat sagen zu müssen.

Der Konzil gab ihm recht, unterließ es aber sich vor ihm zu verbeugen. Ein Grund dafür war sein Rang, der andere seine Einstellung zu diesem Mann vor ihm. Es war Nayem nie gelungen seine Antipathie für Magistrat Vyrim Gall glaubhaft zu verstecken. Trotz seines Titels des obersten, politischen Führers Yvalons, dem nördlichen Teil des Kontinents, änderte dies nichts an seinem verschlagenen Äußerem, seinen stechenden, reptilartigen Augen. Nicht zu vergessen das schmierige Benehmen unter angeblichen Freunden oder zumindest Verbündeten.

„Nayem, Sie wundern sich bestimmt, warum ich Sie heute zu mir bestellt habe.“, begann Gall nun zu säuseln.

„Gebeten. Sie haben mich gebeten, Sie heute zu besuchen, werter Herr Magistrat.“, verbesserte Nayem den glatzköpfigen Mann unverzüglich.

Dieser beendete sein Grinsen jedoch nicht, sondern fuhr fort.

„Natürlich, verzeihen Sie. Ich habe Sie heute hergebeten, weil ich mit Ihnen über die Zukunft sprechen möchte.“, gestand er.

Der Konzil schluckte leicht und verengte seine Augen.

„Zukunft? Haben Sie bedenken bezüglich unserer Allianz?“, stellte er den Magistrat auf die Probe.

Dieser schüttelte augenblicklich den Kopf und legte seine Hand auf einen Gegenstand neben sich. Erst jetzt erkannte der Konzil das kleine, haarige Tier zu Galls Linken. Er versuchte sich an den Namen des Geschöpfs zu erinnern, doch es gelang ihm nicht.

„Eine Katze. Ein äußerst niedlicher Spielkamerad, meinen Sie nicht?“, erzählte Gall, der scheinbar Nayems Gedanken gelesen hatte.

Sofort wurde das Gesicht des Konzils ernster und er sah erwartend zu seinem Gegenüber.

„Nein, mit unserer Allianz ist alles in bester Ordnung. Im Gegenteil, mir ist sogar daran gelegen, sie noch weiter auszubauen.“, verriet er den Grund der Besprechung.

Nayem konnte sich keinen Reim darauf machen, was der mächtige Mann vor ihm genau meinte.

„Nayem, beantworten Sie mir eine Frage. Reicht… Ihnen dieses kleine Stück Land auf dem wir sitzen?“, erkundigte sich.

Der Konzil lachte steril. Als klein konnte man den nördlichen Teil dieses Kontinents keineswegs bezeichnen. Allerdings ließ sich nicht leugnen, dass andere Milizen und politische Gegner immer mehr an Stärke gewannen und Yvalon eines Tages einzunehmen versuchen konnten.

„Was wenn ich Ihnen verraten würde… dass ich eine Waffe besitze, die uns die ultimative Macht über den ganzen Planeten sichern könnte?“, fragte der Magistrat erwartend.

Nayem bedachte ihn eines ungläubigen Blickes. Falls so eine Waffe wirklich existierte, könnte es sich nur um eine Partikel oder Plasmabombe handeln, in beiden Fällen, Konstrukte der ultimativen Zerstörung. Doch er schätzte Gall nicht so dumm und leichtsinnig ein, sein eigenes Territorium aufs Spiel zu setzen.

„Von was für einer Art Waffe… reden wir hier?“, erkundigte er sich schließlich.

Ein breites Grinsen huschte über Galls Gesicht und er streichelte erneut die Katzenkreatur neben sich.

Dann beugte er sich nach vorne und sah seinen Alliierten mit seinen stechenden Augen direkt an.

„Die Zeit, mein Freund. Die Zeit.“



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