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Der Wolf in mir

von

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Gefunden

„Lindsey? Was tust du denn hier?“ Normalerweise würde die Assassine frech zurück antworten, „Das könnte ich dich auch fragen.“ doch leider stand ihr dies nun nicht zu, da der Reiter einer der verbleibenden Familienangehörigen war.

„Hallo Anthony.“, antwortete sie stattdessen. Er stieg ab von seinem Pferd und stellte sich neben seine Freundin. „Ich bin auf der Suche nach jemanden und nur zufällig hier vorbei gekommen.“ Nach einer kurzen Pause fragte sie: „Kommst du oft hier her?“

„Mindestens vier mal im Jahr.“, gestand er und legte ein Mitbringsel vor das Grab. Es handelte sich um eine kleine geschnitzte Figur aus Holz. Ein kleiner Wolf.

„Hast du den gemacht? Er sieht wunderschön aus.“ Anthony bückte sich und und räumte den Schnee beiseite, der sich vor dem Grab nieder gelassen hat. Unter der weißen Decke kamen weitere aus Holz geschnitzte Figuren zum Vorschein. Jede von ihnen war einzigartig.

„Ich schnitze jedes mal eine neue Figur, bevor ich hier her komme. Lucy hat die Holzfiguren die ich ihr immer gemacht habe, sehr gern gehabt und so habe ich ihr ab und zu wieder eine Figur geschnitzt. Wenn ich mal wieder kam, habe ich sie ihr immer mitgebracht und sie hat sich wahnsinnig darüber gefreut.“

„Und seit ihrem Tod tust du immer bei deinen Besuchen statt Blumen, diese Holzfiguren hier zurück.“, schlussfolgerte sie.

„Genau. Das geht nun schon so seit ihrem Todestag.“ Ein Seufzen entfloh ihm, als er sich wieder aufrichtete und zu seinem Pferd ging. „Vielleicht sollte ich mit der Vergangenheit abschließen und versuchen sie zu vergessen.“

„Nein, ich glaube das ist keine so gute Idee.“, riet die Assassine ihm. „Man soll die Toten nicht vergessen. Denn wenn man das tut, dann sterben sie ein zweites Mal und dann für immer.“

„Vermutlich hast du Recht. Ich werde die Vergangenheit nie vergessen können.“ Und bestimmt auch nicht den Aspekt, das du weißt, dass der Mörder immer noch lebt.

„Ich weiß wer sie umgebracht hat.“, warf Lindsey ihm plötzlich an den Kopf. Wie eingefroren hielt der Ältere in seiner Bewegung inne. Es dauerte seine Zeit, bis er die Worte verstand, die sie ihm da offengelegt hatte.

„Du weißt was?“, fragte er fast tonlos.

„Ich habe gesehen wer sie umgebracht hat.“, wiederholte sie erneut. „Deine Familie. Ich weiß es nun. Es ist schon einige Jahre her, aber da habe ich es gesehen.“ Es ist so kompliziert. Wie sollte sie es ihm nur erklären, ohne dabei das Artefakt zu erwähnen? Sie hatte es ihm doch versprochen, es nicht mehr zu benutzen.

„Du hast es benutzt nicht wahr?“ Zu spät. Zaghaft nickte die Assassine.

„Ich weiß ich habe dir versprochen es nicht zu tun, aber es hatte sich nun mal so ergeben und-“

„Wer ist es?“

„Ich sag es dir.“, entschied sich Lindsey. „Aber dann musst du mir erst was versprechen.“ Ihr Freund nickte. „Derjenige der damals deine Familie umgebracht hat, war mein Vater. Er benutzte die Macht eines Artefaktes – ähnlich wie meines – um die Befehle leichter zu erteilen.“ Für eine Weile war alles still

„Und ich soll dir bestimmt versprechen, das ich ihn nicht töten soll, nicht wahr?“

„Ich möchte das du mir das Vorrecht gibst. Es gibt da etwas das ich schon lange mit ihm zu klären habe und ich weiß nicht ob ich drum herum komme, ihn zu töten. Doch wenn nicht, dann darfst du mit ihm machen was du willst, das geht mich dann nichts mehr an.“

„Okay. Ich hätte dir ohnehin die Wahl gelassen. Er ist schließlich dein Vater.“ Sie lachte trocken.

„Denkst du das mich das sensibel machen würde?“
 

Eine Weile lang waren die beiden unterwegs. „Wonach suchst du eigentlich?“ fragte Anthony nach einem Moment der Stille.

„Einen alten Freund.“, antwortete Lindsey. „Wir müssten auch gleich da sein. Er wohnt an einem kleinen Fleckchen, am Rande in Monmouth. Ein schöner Ort. Dort hat er auch sein Haus gebaut. Ich war schon einmal dort.“

„Und was willst du von ihm?“

„Das ist schwer zu erklären, aber ich habe das ungute Gefühl, das er versuchen wird sich demnächst umzubringen.“

„Lass mich raten und das hat wieder was mit dem Artefakt zu tun, nicht wahr?“ Anthony war wirklich nicht auf den Kopf gefallen.

„Ich habe es in einen meiner früheren Visionen schon einmal gesehen. Er wollte sich das Leben nehmen und ich weiß nicht ob ich es rechtzeitig verhindern kann. In den letzten Tagen ist diese Vision wieder in meinen Träumen vorgekommen, also nehme ich an, das demnächst so etwas passieren wird.“

„Warum hast du ihn dann nicht schon vorher zu dir geholt, um auf ihn aufzupassen?“

„Früher wusste ich noch nicht, das es sich um eine Vision handelte, besser gesagt war ich mir nicht sicher und ich habe keine Ahnung, ob er das mit gemacht hätte und einfach so mit mir mitgekommen wäre.“, erklärte Lindsey. „Wir sind gleich da, nur noch um diese Ecke und-“

„Was ist denn?“

„Aber das ist ja....“ Die Assassine glaubte zu spinnen. Vor ihr lag das Haus, was Cole selbst gebaut hatte, doch es sah nicht mehr so aus, wie sie es in Erinnerung hatte. Es war nun viel größer. Nach hinten wurde viel mehr ausgebaut und auch an einer zweiten Etage wurde gearbeitet. Es war nicht mehr ein Haus, mitten im Wald, es glich schon mehr einem Bauernhof. Sogar eine kleine Scheune stand nicht unmittelbar weit entfernt.

„Das war alles noch nicht da.“ Sie wies auf die Scheune und die zweite Etage.

„Da hat dein Freund sich aber in seinen handwerklichen Fähigkeiten bewiesen.“, meinte der Ältere. Zwar war Lindsey sehr überrascht darüber, was Cole so alles konnte, doch insgeheim war sie auch froh, dass er nun eine andere Beschäftigung gefunden hat und ein bisschen „sesshaft“ geworden ist.

„Ich hoffe er ist Zuhause.“, murmelte sie und trat an die Haustür. Erst klopfte sie in einer normalen Lautstärke. Doch als sich nach einer Weile nichts tat, begann sie immer lauter gegen die Tür zu hämmern und rief dabei nach dem Hausbesitzer. Aber keiner kam und öffnete die Tür um nachzusehen, wer denn da so heftig gegen das Holz klopfte. „Cole?“ Vorsichtig machte die Assassine die Tür auf und trat in das Innere des Gehäuses.

„Er ist nicht da.“, berichtete sie Anthony, als sie von ihrer Suche im Haus wieder zurück kam.

„Vielleicht ist er nur mal kurz weg? Vermutlich kommt er gleich wieder.“, vermutete der Angesprochene, aber Lindsey schüttelte den Kopf.

„Ich hab ein ungutes Gefühl, das etwas schlimmes mit ihm passiert ist. Es wäre besser wenn wir ihn suchen. Jetzt.“ Das waren ihre letzten Worte und sie schwang sich auf den jungen Rappen und galoppierte davon.

„Typisch Lin.“, murmelte der Ältere und folgte ihr.
 

Sie verbrachten den halben Tag damit in der Gegend nach der Hütte zu suchen, die die Assassine in ihrer Vision gesehen hatte. Doch egal, an welcher sie auch ankamen, es war dasselbe, wie auch schon davor. Es war nicht die richtige. Ein wenig missmutig saß Lindsey auf ihrem Pferd und überlegte. Der Wind wehte nun nicht mehr so stark wie zu Beginn des Tages und auch die Sonne traute sich hinter den dunklen Wolken hervor. Aber das brachte sie kein Stück weiter oder gab ihr Anhaltspunkte, wo sie suchen könnte.

„Wir finden ihn schon.“, versuchte Anthony sie aufzumuntern. Er hatte sich dazu bereit erklärt ihr solange bei der Suche zu helfen, bis sie sie gefunden hätten, da er sowieso nichts besseres zu tun hätte.

„Ich hoffe es sehr.“, entgegnete sie ihm und schaute in den Himmel. Eine Schneeflocke segelte langsam hinab und ließ sich auf ihre rote Nase nieder. Der sofortige Kontakt mit der Haut ließ sie schmelzen und hinterließ einen kleinen, nassen Tropfen. Weitere Schneeflocken begannen zu fallen. Es war nicht fiel Schnee, doch es reichte aus, um etwas in dem Gedächtnis der Assassine wach zu rütteln. „Schnee.“ flüsterte sie und trieb Shadow weiter an.

In einem zügigen Trab, durchforstete sie den Wald, wobei sie die Augen wachsam offen hielt. Und einige Minuten später, wie als wäre es vom Schicksal vorgesehen, sah sie durch ein Tannendickicht, die kleine Lichtung mit der Hütte wie in ihrem Traum.

Vorsichtig näherte sie sich ihr, mit dem Gedanken an die Soldaten, die es auf Cole abgesehen hatten. Alles war ruhig und sie glaubte zunächst noch rechtzeitig gekommen zu sein, doch mit jedem Schritt dem ihr Rappe näher kam, wurde ihre Hoffnung zerstört. Vor ihr lagen mindestens ein dutzend Soldaten im Schnee. Einige von ihnen schienen sich noch mit dem Tod zu quälen, andere hingegen waren schon von dieser Welt gegangen.

Dieses beklemmende Gefühl der Sorge um jemand anderen, die einen beinahe in den Wahnsinn trieb, schloss sich immer fester um das Herz der Assassine, als sie von ihrem Pferd abstieg und sich zu der Hütte begab. Doch wie befürchtet war sie leer.

Mit einem noch schwereren Herzen trat Lindsey wieder nach draußen, wo es Anthony den Sterbenden leichter machte und sie ohne große Schmerzen von dieser Welt entließ. Für sie kam jede Hilfe zu spät und selbst wenn sie versucht hätten sie zu retten, hätte das nur zu einem weiteren Konflikt mit anderen Soldaten geführt.

„Er ist nicht hier?“ Lindsey schüttelte den Kopf. „Wo könnte er noch sein?“

„Am Fluss.“
 

In Windeseile waren beide Assassinen am nächstgelegenen Fluss angekommen. Sie teilten sich auf. Anthony suchte Stromaufwärts und Lindsey Stromabwärts. Beide hofften Cole so schneller zu finden. Shadow flog nur so am Ufer des Flusses entlang und seine Reiterin hielt wachsam die Augen offen.

Abrupt ließ sie ihren Hengst anhalten, als sie gegenüber, auf der anderen Uferseite, jemanden entdeckte. „Cole.“, flüsterte sie, doch rief ihm dann zu. „Cole!“ Angesprochener hob erstaunt seinen Kopf, um zu sehen, wer da seinen Namen rief. „Cole, ich bin es! Lindsey!“ Sie stieg ab und trat näher an das Ufer heran. Doch er rührte sich nicht. Stand immer noch wie versteinert da und schaute zu ihr herüber. Erkannte er sie überhaupt noch? Oder hatte er sie etwa auch vergessen? Es war nicht undenkbar, das die Nutzung des Artefaktes, ihn inzwischen auch hat sie vergessen lassen. Er sah immer noch so aus, wie sie ihn in Erinnerung gehabt hatte. Die pechschwarzen Haare, die blasse Haut und diese Augen.

Seine leeren Augen konnte sie sogar von ihrem Standpunkt sehen. Es war keine Lebensenergie, keine Freude mehr darin zu sehen. Er machte einen so verlorenen Eindruck, das es fast schmerzte es mit anzusehen.

Lindsey wollte zu ihm rüber und suchte eine Stelle im Fluss, die nicht so tief war. Ein kalter Schauer erfasste die Assassine, als sie einen Fuß in das kalte Nass setzte. Es schmerzte als sie weiter durch das Wasser watete und es fühlte sich so an, als ob tausend kleine Nadeln ihren Fuß durchbohren würden. Immer wieder stieß sie kleine Schreie aus und hüpfte von einem Bein auf das andere, um dem Schmerz zu entgehen, doch das nützte alles nichts. Endlich war sie drüben, auf der anderen Seite angekommen, wenn auch mit Eisklotzfüßen.

„Ich bin so froh, das ich dich endlich gefunden habe.“ Sie ging auf ihn zu, doch der Schwarzhaarige wich zurück. „Was hast du denn? Erinnerst du dich nicht mehr an mich?“ Er schien angestrengt nachzudenken, aber irgendetwas in seinem Kopf, ließ es nicht zu. Schmerzen erfassten ihn und ließen Cole aufschreien. Mit beiden Händen umfasste er seinen Kopf, warf ihn hin und her, kniff die Augen zusammen und presste die blauen Lippen fest aufeinander.

„Cole!“ Lindsey versuchte ihn zu beruhigen, doch sie hatte keine Ahnung, was sie tun sollte. Der Mann vor ihr war völlig außer Kontrolle. Seine Fingernägel krallten sich in die Kopfhaut, zogen an den Haaren und hätten vermutlich seine Augen ausgekratzt, wenn Lin sie nicht festgehalten hätte. „Jetzt beruhige dich! Cole!“ Panisch riss er sich von ihr los und holte ein Messer hervor. „Nein Cole tu das nicht!“

Völlig verstört wich der Schwarzhaarige zurück, ließ das Messer in Lins Hand zurück, was sie instinktiv festgehalten hatte, als er versuchte sich das Leben zu nehmen und dabei ihrer Handinnenfläche einen tiefen Schnitt zugefügt hat. Fassungslos starrte Cole das Blut an, das aus der Hand der Assassine tropfte. Es dauerte ein wenig, bis Lin das Messer aus ihrer verkrampften Hand, in den Schnee fallen lassen konnte.

„Okay,“ Sie atmete schwer und versuchte den Schmerz, so gut es ging, zu unterdrücken und nicht in ihrem Gehirn ankommen zu lassen. „das....ist alles....nicht schlimm.“ Schnell wickelte sie ein Stück Stoff um ihre blutende Hand und konzentrierte sich wieder auf die gefundene Person. „Du darfst nicht so einfach aufgeben! Wirf dein Leben nicht so einfach weg! Bitte kämpfe weiter! Komm mit mir. Bei uns bist du sicher.“ Sie ging auf ihn zu und wollte ihn an die Hand nehmen, wie ein kleines Kind, damit es nicht verloren ging. Aber als sie ihn berührte leuchtete etwas auf und beide wurden von einer unsichtbaren Macht weg geschleudert.

Hart fiel Lindsey in den Schnee und hatte eine Zeit lang mit der Ohnmacht zu kämpfen. Doch das Schwindelgefühl in ihrem Kopf, machte es ihr nicht gerade leicht. Und ehe sie sich versah, kniete sich auf einmal Anthony neben ihr.

„Alles okay? Was ist denn passiert?“, fragte er und zog sie nach oben. Noch ein wenig benommen schüttelte die Assassine den Kopf und klopfte sich den Schnee von den Kleidern.

„Wenn ich das wüsste.“, antwortete sie. „Ich habe selber keine Ahnung was so wirklich passiert ist.“ Ihr Blick fiel auf Cole, den es genauso in den Schnee geschleudert hatte wie sie. Er hatte das Bewusstsein verloren. Aber vielleicht ist das ja auch gut so, dachte die Assassine. So könnten sie ihn leichter transportieren, ohne Schwierigkeiten.
 

Der Heimritt nach Davenport erwies sich als nicht allzu schwer. Nur verfiel Lindsey während des ganzen Weges, in einen Tranceähnlichen Zustand. Sie war ganz weggetreten und ihre Gedanken schienen irgendwo anders zu sein, nur nicht in der Realität. Sie hatte so ein komisches Gefühl. So, als ob sie etwas wichtiges vergessen hätte.
 

„Er sieht ziemlich abgemagert aus.“, stellte der Assassine fest, als sie ihn ins Herrenhaus gebracht haben und auf das Bett legten.

„Ich hole am besten Lyle.“ Gesagt getan. Der Arzt besah sich den Fremden genau.

„Sieht ganz schön schlimm aus der Junge. Spindeldürr und abgemagert. Einige alte Verletzungen hat er, die nicht gerade harmlos aussehen. Auf alle Fälle hat er schon viel überstanden. Ich bin mir sicher, dass er mit eurer Hilfe, wieder auf die Beine kommt.“

„Danke das du gekommen bist.“, bedankte sich Lin und begleitete den Arzt zur Tür.

„Hab ich gern gemacht. Achtet darauf das er gut isst, dann sollte der Rest von ganz allein kommen. Und er sollte die ersten Tage nicht nach draußen gehen oder sich anstrengen. Die Kälte hat schon ein wenig seine Lunge angegriffen und es könnte passieren das er eine Grippe bekommt. Also sorgt dafür das er sich schont.“

„Natürlich.“ Lyle Blick fiel auf ihre Hand, die immer noch in dem blutroten Stoff eingewickelt war.

„Zeig mal deine Hand.“

„Was? Ach das ist nichts. Nur ein Schnitt.“ Der Arzt wickelte den Verband ab und schaute sich die Verletzung an.

„Der Schnitt ist tief. Er muss sofort behandelt werden, sonst entzündet er sich noch.“ Sofort gingen beide in die Küche, wo Lyle Lins Hand versorgte. Er musste sie sogar mit ein paar Stichen nähen, weil der Schnitt ziemlich tief war. Still und leise ertrug sie die ganze Prozedur und bedankte sich im Nachhinein bei ihm.

Als sie wieder zurück in das Schlafzimmer ging, sah sie wie Anthony das Artefakt in die Hand nahm. Es hatte wieder seine halb durchsichtige Form angenommen und leuchtete nicht. Wieso leuchtet es nicht wenn Anthony es in der Hand hält? Bei jedem anderen würde es sofort seine Kraft zeigen.

„Und was kann es?“, fragte er und sah dabei abwechselnd von der Assassine zu dem Artefakt in seiner Hand.

„Es kann vergessen lassen.“, erklärte Lindsey. „Doch dafür lässt es einen selber auch vergessen.“

„Wie oft hat er es benutzt?“

„Schon oft genug. Er musste sich sogar mehrere Dinge aufschreiben, damit er sie nicht vergisst. Seine ganze Vergangenheit, hat er in ein kleines schwarzes, ledernes Buch geschrieben.“

„Meinst du das hier?“ Der Ältere holte ein solches hervor.

„Ja, das ist es. Woher hast du das?“ Sie nahm es aus seiner Hand und blätterte darin herum. Es war dasselbe, das sie auch in seinem Haus gefunden hatte.

„Er hatte es bei sich.“ Das war auch von Cole zu erwarten. Er würde es nie irgendwo liegen lassen.

„Anthony, warum reagiert das Artefakt nicht bei dir?“

„Wie meinst du das?“

„Normalerweise bekommst du seine Kraft schon nach bloßem Kontakt mit der Haut zu spüren, oder wenn man nur einen kleinen Gedanken daran verschwendet.“ Er starrte in seine Hand, wo das unförmige Stück lag.

„Ich habe keine Ahnung. Ist es denn bei dir und ihm immer so?“ Lindsey nickte nur.

„Es leuchtet dann immer auf und entfesselt seine Kraft.“, erklärte sie.

„Hat er es gegen dich benutzt?“

„Wer?“

„Na Cole. Als ich dich gesucht habe, weil ich auf meiner Seite keinen Erfolg hatte. Ich sah von weitem ein helles Leuchten und dachte das es nur Einbildung war. Doch es hat mich zu euch geführt. Und nach dem, was du mir über dieses Artefakt erzählt hast..... Was hat er dir angetan?“

„Nichts. Ehrlich. Das glaub ich jedenfalls. Ich weiß es nicht genau, kann sein das ich etwas vergessen hab. Und wenn, dann war es anscheinend nicht so wichtig.“

„Ganz sicher?“ Die Assassine nickte. „Du weißt, wer dein Vater ist?“, testete er sie.

„Der Prinz von Spanien. Er hat meine Mutter geheiratet. Sie dachte er wäre nur ein Marineoffizier. Doch der Schein konnte trügen. Sie erfuhr nie die Wahrheit. Und ich weiß nicht, ob sie es heute schon weiß.“

„Und dein Großvater?“

„Er starb, als ich noch sehr klein war. Müssen wir das wirklich machen? Vielleicht hat es bei mir nicht funktioniert.“

„Wir müssen uns aber sicher sein. Mit so etwas ist nicht zu spaßen.“

„Ich weiß. Aber zuerst müssen wir uns darum kümmern, das Cole wieder auf die Beine kommt. Das Artefakt ist zweitrangig.“

„Ich kann nicht lange hier bleiben. Es wäre besser, wenn du und Connor das erledigen. Wo ist er eigentlich? Kommt er bald zurück?“

„Wer ist Connor?“



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