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Madman with a blue box

11th Doctor x Tardis (Idris)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und ein weiteres Hallo an diejenigen, die keinen Blick auf die Beschreibung geworfen haben ^^

Handlung nach Episode 4, Staffel 6 der neuen Serie und deswegen:

Dadurch, dass es nach den Geschehnissen der besagten Folge spielt, muss ich an dieser Stelle River zitieren für die, die soweit noch nicht sind:
SPOILER

:3

Nun denn! Viel Spaß!

,..+~*~+.., Komplett anzeigen

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One and Only

„Findest du nicht auch, dass er sich merkwürdig verhält?“, fragte Amy leise mit einem kurzen Blick zu Rory, der hinter ihr stand und über ihren Kopf hinweg zum Doktor schaute, der die Steuerung der Tardis bediente.

Sie standen am oberen Absatz der Treppe und bemühten sich darum, vom Doktor nicht bemerkt zu werden, was derzeit kein all zu großes Kunststück war, denn der Time Lord schien tief in Gedanken.

„Naja, er verhält sich immer merkwürdig, das kommt jetzt darauf an, was du unter diesem 'merkwürdig' verstehst..“, murmelte Rory etwas ratlos und verzog dabei das Gesicht.
 

„Dummerchen, schau doch hin.. Er spricht kaum mehr und tanzt nicht wie sonst hier herum.“

Rory hob die Brauen und wiegte etwas den Kopf hin und her, pflichtete seiner Frau allerdings nach kurzem Zögern bei.

Die Bewegungen des Doktors verliefen für seine Verhältnisse schon in Zeitlupe und auch die Freude am Reisen schien ihm vergangen zu sein.

Seine Miene war starr und ließ nichts mehr von dem euphorischen Mann erkennen, der er vorher gewesen war, oder zumindest vorgegeben hatte zu sein.

Amy schüttelte gedankenverloren den Kopf.

„Was ist nur los mit ihm?“

„Er sieht aus als hätte man ihm das Herz herausgerissen.“
 

Der Krankenpfleger betrachtete das Gesicht des Time Lords aus der Entfernung und bemerkte erst nach einigen Sekunden Amys verwunderten Blick.

Sie erinnerte sich an die zwei Jahrtausende, die Rory bei der Pandorica verbracht hatte, nur um auf den Moment zu warten, in dem man sie wieder daraus befreite.

Für ihn musste es ein ähnliches Gefühl gewesen sein, seiner Liebe so nah und doch so fern zu sein.

Schweigend fasste Amy nach Rorys Hand und wandte sich ihm zu.

In ihr machte sich erneut das schlechte Gewissen breit, das sie schon seit einiger Zeit plagte..

Ohne Rory allerdings davon zu erzählen drückte sie seine Hand etwas fester und erwiderte den anschließenden Kuss.
 

Früher oder später würde sie es zur Sprache bringen, doch aktuell lag ihr das Wohl des Doktors mehr am Herzen.

„Als hätte man ihm das Herz herausgerissen..“, wiederholte sie mehr zu sich selbst Rorys Worte und lehnte ihre Stirn kurzzeitig gegen seine Brust.

Dann ruckte ihr Kopf hoch und suchte eilig Rorys Blick.

„Meinst du, es hat was mit dieser Frau zu tun?“

Verwirrt runzelte er die Stirn und schüttelte den Kopf.

„Welche Frau?“

„Na, die von diesem zugemüllten Planeten.. Die kleine Seifenblase.. Du weißt schon!“

„Ehh.. Oh, du meinst die Frau, die nachher nochmal als so eine Art Geist hier herumschwebte und mit dem Doktor sprach?“
 

Stumm fluchend hielt Amy Rory die Hand vor den Mund, hatte er doch nicht auf seine Lautstärke geachtet.

„Sprich leiser!“, zischte sie, doch die Stimme des Doktors brachte Ernüchterung.

„Ich kann euch auch so hören, Flüstern bringt da nichts~“, flötete er, würdigte die beiden jedoch keines Blickes.

Amy schloss für einen Moment die Augen und spazierte dann die schmale Treppe nach unten zur Steuereinheit der Tardis, an der der Doktor nun von einer Seite zur anderen huschte.

Rory murmelte noch ein undeutliches „Tschuldigung“ vor sich hin, ehe er der Rothaarigen mit hängendem Kopf folgte.
 

„Wenn das so ist, können Sie uns ja auch sicher beantworten, wieso Sie sich so merkwürdig verhalten.“

„Merkwürdig? Was ist für dich merkwürdig?“, fragte der Doktor in ihre Richtung und grinste.

„Siehst du, Amy, dein 'merkwürdig' ist ungenau.“

„Ruhe, Rory.“

Im Versuch einer Beschwerde hob Rory etwas hilflos die Hände, gab sich aber geschlagen, als der Doktor das Gespräch aufnahm.

„Vielleicht haben mich ja endlich die Midlifecrisis eingeholt? Guter Gott, ich habe ewig darauf gewartet! Immer fröhlich sein kann auch anstrengend sein!“
 

Mit zurückgekehrtem Elan eilte er zum Bildschirm und tippte mit dem Finger ein paar Mal darauf als wollte er ihn aufwecken.

„Doktor, ich meine es Ernst. Irgendwas stimmt mit Ihnen nicht.“

„Liebe Amy, mit mir stimmt vieles nicht. An deiner Stelle würde ich es einfach hinnehmen, es ist zu kompliziert“, sagte er und zog gestikulierend einige Grimassen, die Amy jedoch nur wenig begeisterten.

Sie verschränkte die Arme, woraufhin der Doktor stummen Beistand bei Rory suchte, der allerdings bedauernd den Kopf schüttelte.

„..Nein?“, fragte der Time Lord schließlich und biss nachdenklich die Zähne zusammen.

Man sah ihm die Unsicherheit und Verwirrung an, etwas, das Amy in diesem Maße nicht von dem Doktor kannte.
 

„Ihr.. ihr Menschen macht euch ständig zu viele Gedanken! Mir geht es, wie es einem einsamen Außerirdischen nunmal gehen kann, der in seiner großen blauen Kiste durchs All reist. Man gewöhnt sich dran. Unterm Strich geht es mir also.. wie immer“, gab er schließlich leiernd nach und setzte ein Lächeln auf.

Seine Worte und die gut konstruierte Fassade konnten nicht verbergen, dass er von etwas ablenken wollte.

Als keine Reaktion seitens der beiden anderen kam, wandte er sich dem Bildschirm zu, der ihm für Gewöhnlich Aufschluss darüber gab, wo die Tardis sich befand, doch sie schien einen kleinen Wackelkontakt zu haben.

Testweise klopfte er gegen das Gehäuse und brabbelte ein paar Flüche vor sich hin.
 

Amy trat nach einem flüchtigen Blickwechsel mit Rory näher an den Doktor heran, woraufhin der sie aus großen Augen ansah.

„Bitte sagen Sie es uns, wir machen uns Sorgen.“

Ohne zu antworten musterte er die Rothaarige und schaute anschließend wieder zum Scanner auf.

„Na bitte!“

Er griff nach der Stange unterhalb des Bildschirms und drehte das Bild in Amys Richtung.

„Wir sind zurück in Cardiff!“
 

„Cardiff?“, fragte Amy ungläubig und fing sich einen missgelaunten Kommentar ihres Gegenübers.

„Ich verstehe nicht, wieso ihr immer so schlecht von Cardiff denkt..“

„Das meine ich nicht. Sie haben mir keine Antwort gegeben“, drängte die Rothaarige nun und stützte sich mit einer Hand auf der Konsole dicht beim Doktor ab und zwang ihn, sie anzusehen.

„Richtig, habe ich nicht“, begann er und holte Luft, „Wir stehen hier jetzt ein paar Stunden, damit die Tardis etwas Energie tanken kann. In der Zeit kannst du dir einen angenehmen Tag mit Rory im wunderschönen Cardiff machen!“

Während er sprach strahlte er Amy an und breitete erfreut die Arme aus.
 

Amy öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, wurde aber von Rorys Hand auf ihrem Arm zurückgehalten.

Er lehnte sich zu ihr und flüsterte in ihr Ohr.

Als er sich wieder von ihr zurückzog, zeigte ihr Gesicht innere Zerrissenheit.

Rory hatte sie dazu angehalten, dem Doktor etwas Ruhe zu lassen, da er aussah als bräuchte er etwas Zeit für sich.

Zwar überließ Amy ihn nur ungern sich selbst, aber Rory zog sie bereits in Richtung Tür.

Sie stolperte ihm hinterher und hielt so lange es ging Blickkontakt zum Doktor, der zum Abschied die Hand hob und seine Geste mit einem „Lasst euch Zeit, wir müssen hier erst wieder in 24 Stunden weg!“ unterstrich.
 

Der Doktor hörte von draußen noch Amys aufbrandenden Protest, vertraute aber auf Rory, dass er seine Frau etwas beruhigen konnte.

Wenngleich Rory eher eine Nebenrolle übernahm, war der Doktor doch sehr froh, ihn an Bord zu haben.
 

Resigniert seufzend schaute er hinab zu der Steuerkonsole unter seinen Fingern und strich sanft darüber.

Er schloss die Augen, um dem regelmäßigen Wummern der Tardis zu lauschen, das sonst im alltäglichen Lärm der allgemeinen Unterhaltung unterging.

„Altes Mädchen“, murmelte er und lächelte schief.

Amy hatte mit ihrer vorangegangenen Vermutung ins Schwarze getroffen: Ihn beschäftigte die Begegnung mit der menschlichen Tardis.

So viele Jahre hatte er mit ihr verbracht und sie doch nur teilweise wahrgenommen.
 

Sie war die stete Begleiterin an seiner Seite, der Fels, an den er sich im Strom der Zeit klammern konnte und doch hatte er sie trotz seines Wissens um ihre Seele vielmehr als Ding wahrgenommen als jemals in Betracht zu ziehen, sie als menschliches Wesen antreffen zu können.

Oft hatte er mit ihr gesprochen, wenn er sich ohne eine Begleitung einsam gefühlt hatte und tat es auch heute noch, wenn ihm niemand dabei zuhörte.

Vor der Begegnung mit Idris hatte er sich schon häufig selbst dafür bestraft, so naiv zu sein, mit der Tardis zu sprechen und sich darauf auch noch eine Antwort von ihr einzubilden.

Flüchtige Berührungen, geflüsterte Worte, Blicke..
 

„Was haben wir nicht schon alles durchgemacht..“

Er legte den Kopf schief und studierte die verschiedenen Hebel und Schalter, die scheinbar planlos auf der Konsole angebracht waren und richtete sein Augenmerk letztendlich wieder auf die transparente Säule.

Ergriffen von Melancholie fuhr er mit den Fingern über den Glaszylinder und fühlte die sanfte Vibration der Maschine, ihr Herzschlag, der Beweis, dass sie lebte.
 

„Und doch bin ich nicht schlau aus dir geworden..“

Der Doktor lachte kurz auf und entfernte sich dann von der Säule, um gemächlichen Schrittes hinab zum Raum unter der Steuerung zu schlendern.

Dort setzte er sich in die improvisierte Sitzgelegenheit, die mehr einer Ansammlungen aus verirrten Gurten glich als einem Ort, an dem man wirklich gemütlich ausruhen konnte.
 

Er gab sich etwas Schwung und legte den Kopf in den Nacken.

Über seinem Kopf hingen mehrere nicht verbundene Kabel, die er bei der letzten Reparatur in einem Anflug von Unlust unberührt gelassen hatte.

Ja, die Technik war ihm, wie Amy gemeint hatte, zu 'schnippi-schnappi'..
 

„Wieso bist du mir nur als Mensch erschienen, mh?“, fragte er seufzend in den Raum und empfand die darauf folgende Stille als hochgradig unangenehm, sodass er sich mit zusammengekniffenen Augen die Nasenwurzel massierte, um sich nicht dem kindlichen Drang hinzugeben, sich die Ohren zu zu halten.

Mit fest aufeinander gepressten Kiefern blickte er durch die Glasscheibe über sich.

„Da sitze ich mit über 900 Jahren in meiner Tardis und jage einem Hirngespinst hinterher. Glückwunsch, Doktor..“

Ein trockenes Lachen entwich seiner Kehle und verhallte ungehört.
 

Still seufzend baumelte er einige Minuten in den Gurten, bis ihm die Lider schließlich schwer wurden.

Nicht wissend, woher diese unerwartete Müdigkeit kam rieb der Doktor sich stirnrunzelnd die Augen und bemerkte das Flackern der Lichter innerhalb der Tardis.

Er sah über seinem Kopf Funken sprühen und hörte ein lautes Knarzen, dem er jedoch keine Ursache zuordnen konnte.

Vergeblich kämpfte er gegen die Dunkelheit, die ihn unaufhaltsam umschloss und in einen unruhigen Schlaf entführte.
 

„Nah, lass mich.. was.. soll das..?, brabbelte er undeutlich und öffnete schwerfällig die Augen.

Er fühlte sich schwindelig und nicht ganz Herr seiner Sinne, womit er für weitere Momente an seinem Platz gefangen war.

Seine Sicht klärte sich nach und nach auf, die Lichter der Tardis leuchteten wieder, doch eine Sache kam dem Doktor wie eine Einbildung vor:

Noch halb im Schlaf versunken verengte er etwas die Augen, um die Person, die sich gegenüber von ihm auf den schmalen Steg gesetzt hatte und ihn abwartend ansah, zu identifizieren.

Es war weder Amy noch Rory, das konnte er schon jetzt sagen, aber wer konnte ungebeten seine Tardis betreten?
 

Verwirrt drückte er sich mit den Handballen auf die Augen, um dem pochenden Kopfschmerz entgegenzuwirken, der sich in dieser Sekunde meldete.

„Entschuldige sanfter ging es nicht..“

Die Frauenstimme, mit der der Doktor kein Gesicht zu verbinden vermochte war wie der Schlüssel, der ihn aus seiner apathischen Trance befreite.

Er schüttelte den Kopf, um die letzten Reste des Schlafes abzuwerfen und blickte dann in ein Antlitz, das ihm auf merkwürdige Weise vertraut war.

Etwas unbehände stieg er aus seinem Sitz und trat ungläubig näher an die dunkelhaarige Frau heran.
 

Ihr lockiges Haar war zu einem Halbzopf nach hinten gesteckt und gaben somit den uneingeschränkten Blick auf ein Gesicht frei, dem man ein gewisses Alter bereits ansehen konnte.

Nicht übermäßig, aber zwanzig war sie garantiert nicht mehr.

Auch ihre Kleidung, ein dunkles Kleid im Stile der 50er sprach nicht gerade die modernste Sprache, auch wenn es ihr durchaus schmeichelte.

Misstrauisch musterte der Doktor die Frau und beugte sich mit gerunzelter Stirn zu ihr.

„Wer sind Sie?“, fragte er ruhig und blickte abwechselnd in ihr rechtes und linkes Auge.

Die Dame schien von seiner Frage wenig begeistert.
 

„Bitte lass uns dieses Spiel nicht schon wieder spielen..“

„Spiel? Sie sind einfach in meine Tardis gekommen“, erhob er ansatzweise verzweifelt und machte eine vorwurfsvolle Geste zur Eingangstür, „und tun so als wäre das vollkommen normal! Ich finde das nicht so amüsant wie Sie.“

Tief holte er Luft, damit er nicht noch an die Decke ging.

Es störte ihn ungemein, dass jemand ohne Erlaubnis seine Festung betreten hatte.

Etwas verspätet antwortete die Schwarzhaarige und legte die Hände in den Schoß, während sie den durchdringenden Blick des Doktors erwiderte.

„Du erkennst mich tatsächlich nicht? Dann muss ich dir wohl auf die Sprünge helfen, liebster Dieb.“
 

Mehr war nicht nötig, um dem Doktor das letzte bisschen Fassung zu entreißen, das er trotz Amys und Rorys Abwesenheit noch aufrecht erhalten hatte.

Sicherlich gab es in diesem Universum mehr als eine Person, die ihn als 'Dieb' bezeichnen würde, doch nur von diesem Wesen fühlten sich diese Worte wie eine wahrhaftige Liebeserklärung an, die sich in sein Herz biss.

Voller Klarheit darüber, dass es ein Wunschtraum sein musste, dem er gegenüber stand.

Nervös tippte er mit dem Daumen gegen die Kuppen seiner restlichen Finger und konnte sich partout nicht von der dunkelhaarigen Frau abwenden.
 

Er war in seiner Überraschung ein paar Schritte zurückgewichen, die er nun mit angehaltenem Atem zu der Dame zurückging und nach den richtigen Worten suchte.

„Du.. das.. wie kann das sein? Bist du es wirklich?“, brachte er atemlos hervor und streckte seine Hand nach der Gestalt aus, die sich soeben als seine Tardis vorgestellt hatte.

In der Erwartung, einfach durch den Stoff hindurch zu greifen brauchte er einen kurzen Moment der Realisierung, ehe er den letzten Abstand zwischen ihnen überbrückte und die Frau in seine Arme schloss, wenn auch nur für einen flüchtigen Augenblick.

Eilig entfernte er sich wieder von ihr, behielt jedoch ihre Hände in seinen, auf seinem Gesicht ein breites Strahlen, das von seinem Gegenüber bereitwillig erwidert wurde.
 

Die Wiedersehensfreude hielt jedoch nicht lange an.

„Was, wenn ich dir sage, dass ich nur ein Traum bin oder eine Wahnvorstellung?“, fragte sie schließlich und nahm dem Doktor damit die keimende Hoffnung, Zeuge eines kleinen Wunders geworden zu sein.
 

„Ich schätze, dann habe ich entweder ein ziemliches Problem mit meinem Hormonhaushalt, oder ich bin reif für die Psychiatrie“, witzelte er und strich sanft über die warme Haut seines Gegenübers.

Er sah es nicht für nötig an, ihr zu sagen, dass er in den letzten Tagen in Gedanken stets bei ihr gewesen war und es ihn einige Kraft gekostet hatte, sich den anderen gegenüber weitgehend normal zu verhalten.

Wenn sie eine Einbildung war, führte er so oder so eine Unterhaltung mit sich selbst.
 

„Hast du mich vermisst?“

„..Ich habe dich immer um mich?“

„Das war keine Antwort, mein liebster Time Lord.“

Der Doktor musste sich zwingen, die Ruhe zu bewahren, wenngleich ihm die Anwesenheit der personifizierten Tardis eine eigenartige Form der Geborgenheit bot.

Seine Lippen verengten sich zu einer schmalen Linie, was sein Gegenüber dazu brachte, ihre Hände aus seinem Griff zu befreien und ein Stück nach links zu rutschen.

Lächelnd klopfte sie auf den Platz neben sich.

Nach einem fragenden Blick an die Frau nahm der Doktor die stumme Einladung an und ließ sich neben der Schwarzhaarigen nieder.
 

Er kreuzte die Beine und faltete die Hände auf seinen Beinen.

„Wahrscheinlich habe ich mich einfach zu schnell an deine menschliche Erscheinung gewöhnt“, murmelte er schaute auf den Boden unter ihnen.

„Und weißt trotzdem noch nicht, wie du mich nennen sollst?“

Der belustigte Ton, der in ihrer Stimme mitschwang, als sie sich mit der Schulter gegen ihn lehnte, ließ den Doktor ebenfalls lächeln.

„Ich lasse dir die Wahl, aber 'Sexy' ist vielleicht doch etwas unangebracht.“
 

Enttäuscht blies sie die Wangen auf, ließ sich aber dann darauf ein, 'Idris' genannt zu werden, ganz wie die Frau, deren Körper sie vor nicht all zu langer Zeit bewohnt hatte.

Die Wärme, die dem Doktor so lange gefehlt hatte, breitete sich auf Idris' folgendem Lachen langsam in seinem Inneren aus und sie war es auch, die ihn dazu brachte, einen Arm um Idris' Schulter zu legen und sie etwas zu sich zu ziehen.

Bereitwillig ließ sie ihren Kopf auf seine Schulter sinken und betrachtete die losen Kabel unter dem Glasboden.

„Weißt du, jedes Mal, wenn du eine neue Begleiterin mitgebracht hast, habe ich mich gefragt, ob du für eine von ihnen das Zeitreisen aufgeben würdest, um bei ihr zu sein“, sinnierte Idris und ließ gedankenverloren die Beine baumeln.
 

Der Doktor hatte für ihre Worte einen erschütterten Blick an sie übrig.

„Das Reisen aufgeben? ..Ich denke nicht, dass ich das könnte oder.. überhaupt wollte. Für niemanden.“

Ein Lächeln huschte über Idris' Lippen.

Sie hatte sich in ihrem Liebsten also doch nicht geirrt.
 

„Also werde ich wohl die einzige Konstante in deinem Leben bleiben?“

Zwar überwog nun der humorvolle Ton, doch der Doktor schien nicht zu einem Spaß aufgelegt.

„Mit der ich leider nur in meinen Träumen sprechen kann, ja“, antwortete er betrübt und griff erneut nach Idris' Hand.

„So weißt du wenigstens immer, wo du mich finden kannst, wenn du mich brauchst.“

Sie lächelte und streichelte mit ihrer freien Hand über die Wange des Time Lords, woraufhin der sich wieder auf den Boden gleiten ließ und sich Idris zuwandte, mit der er sich unverändert auf Augenhöhe befand.
 

„Du bist so anders als die Idris, die ich auf dem Planeten außerhalb unseres Universums traf..“, sagte er in fragendem Ton, blieb aber unverändert nah bei ihr stehen, „Sie war aufgebracht und ruhelos um nicht zu sagen wahnsinnig, aber du..? ..Du bist so.. ruhig.“

Idris hob verwundert die Brauen und konnte sich ein breites Lächeln nicht verkneifen.

„Da kommt man dich besuchen, ist nett und dir passt es nicht. Na, so kenne ich meinen Dieb!“

Noch als sie sprach langte sie nach seiner Wange und zog amüsiert grinsend daran.
 

Vollkommen überrumpelt starrte der Doktor sein Gegenüber an und brachte es gerade einmal so weit, sich die schmerzende Wange zu halten, von der Idris nun abließ.

„War das nötig?“

„Na, es ist doch nur ein Traum, oder nicht?“

„Schon, aber.. ha~lt, was wird das?“

Mit großen Augen hatte er die Bewegungen Idris' verfolgt und seinen Oberkörper daraufhin etwas nach hinten gelehnt.
 

„Wenn es ein Traum ist, wieso scheust du dich vor einem Kuss?“, fragte die Schwarzhaarige verletzt und kehrte aus ihrer nach vorn gebeugten Position wieder in ihre ursprüngliche Haltung zurück.

„Weil ich nicht weiß, ob das eine gute Idee ist.“

„Weil du Sorge hast, dich in etwas zu verrennen?“

Eine Reaktion blieb aus wobei für Idris auch keine nötig war.
 

„Vertraust du mir?“

„Das ist normalerweise mein Text..“, protestierte der Doktor etwas verunsichert, nickte aber, als Idris die Brauen hob.

Idris' warme Hand hob sich zu seinem Hals, strich darüber und verweilte anschließend in seinem Nacken, wo sie der Schwarzhaarigen die Möglichkeit gab, den Kopf des Doktors etwas näher zu sich zu ziehen und etwaigem Widerstand entgegen zu wirken.

Sanft verwickelte sie ihn in einen Kuss, der nichts mit dem überstürzten Kuss zu tun hatte, mit dem sie ihren Liebsten bei ihrer ersten Begegnung als Mensch überfallen hatte.

Dies bemerkte auch der Doktor.
 

Bereitwillig erwiderte er den Kuss und legte einen Arm um die Frau vor sich, die ihm einfach keine Ruhe lassen wollte.

Wäre sie doch nur wirklich bei ihm..
 

Als sie sich wieder vom Doktor löste, stand in seinem Gesicht eine Mischung aus Trauer und tiefer Zuneigung geschrieben, die Idris nur all zu gut zu deuten wusste.

Der Doktor sorgte sich darum, erneut in einen Strudel der Trauer zu fallen, ähnlich dem, den die Trennung von Rose mit sich gezogen hatte, nur dieses Mal deutlich tiefschürfender und langanhaltender.
 

„Paralleluniversum“, brach Idris Sekunden darauf die vorübergehend eingekehrte Stille und brachte den Doktor dazu, sich von ihr zu lösen.

„Bitte?“

„Gleich, gleich“, winkte sie ab und hätte ihren Dieb am liebsten wieder zu sich gezogen, doch so würde das Spiel nur unendlich weitergehen.

„Wundert es dich eigentlich nicht, dass ich nicht in der gleichen Gestalt auftauche wie damals?“

„Nunja..“, begann der Doktor und antwortete Zeitversetzt, „dein Fummel war wirklich grässlich. Ich habe mir schon da ein schöneres Kleid an dir gewünscht..“

„Hast du also doch ganz fest gewünscht?“, spielte sie lachend auf Amys schneidenden Kommentar an als sie sich in der Tardis begegnet waren.

„Wer weiß?“
 

Idris' Lächeln blieb bestehen, mit dem Unterschied, dass sie nun etwas verhaltener schien.

„Vielleicht bin ich ja auch gar kein Traum, hast du darüber schonmal nachgedacht, Liebster? Das würde erklären, wieso ich einen neuen Körper habe; mein alter war kaputt, deswegen brauchte ich eine Alternative..“

Der Doktor leckte sich nachdenklich über die Lippen und nickte letztlich.

„Ja. Aber es wäre nur auf einem Wege möglich und das wäre ein-“

„Paralleluniversum, richtig“, fiel sie ihm ins Wort und erntete einen ungläubigen Blick.
 

Er war nicht in der Lage zu antworten, was Idris hingegen recht gelegen kam.

Sie rutschte von den Holzplanken herunter und legte die Hände flach auf die Brust des Doktors, ehe sie sich nach vorn beugte, sodass sie Wange an Wange standen.

Ihr Gegenüber hatte reflexartig die Arme um sie geschlossen und einen flüchtigen Kuss auf ihre Haare gehaucht.

Hatte er sich also doch nicht eingebildet, sie sei hier?

Die Worte, die nun hörbar gerührt in sein Ohr geflüstert wurden, ließen ihn die Umarmung festigen und seine zwei Herzen schneller schlagen:
 

„Doktor, ich bin lebendig..“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Thaea
2013-12-02T19:35:13+00:00 02.12.2013 20:35
Eine sehr süße Geschichte und du hast die Charaktere echt toll getroffen! Ich hab die Folge erst vor Kurzem gesehen und das Ende war so traurig, deswegen ist das wirklich eine schöne Idee, dem ganzen doch noch ein Happy End zu geben, ein bisschen seltsam, aber hey, es ist Docto Who!^^
Von:  Kiajira
2013-09-18T12:54:15+00:00 18.09.2013 14:54
Sehr süß geworden! Das Ende ist vielleicht etwas wirr (Paralleluniversum? Was ist mit Amy und Rory?), aber letztendlich spielt das keine Rolle. Die TARDIS ist da, der Doctor ist da, sie sind beide wunderbar getroffen, sie sind glücklich <3 Und die Ponds sind auch genau auf den Punkt getroffen. Deine Charaktere leben und atmen einfach und das macht die Geschichte toll.
Von: abgemeldet
2013-09-06T17:42:52+00:00 06.09.2013 19:42
Sehr süße Story, ich mag die Beiden so sehr und danke für die wunderbare Geschichte.


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